DE1795413C3 - Verfahren zur Herstellung von Penicillin- oder Penicillinsulfoxidestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Penicillin- oder PenicillinsulfoxidesternInfo
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Description
O S CH
Il / \ /
R — C — NH- CH- CH C-CH3
O=C-
-N-
oder
C—COOH
(D
(D
R —C —NH-CH-CH
I I
O=C N—
S CH3
C-CH3
— C—COOH
— C—COOH
(ID
25
worin R für einen gegebenenfalls jeweils durch Chloratome, Methoxy-, Methyl- oder Nitrogruppen
substituierten Phenyl-, Benzyl-, Phenoxymethyl- oder Phenylmercaptomethylrest
steht, oder für eine Heptyl- oder Thiophen-2-methylgruppe
steht, oder ein Alkalimetallsalz hiervon,
(b) 2,2,2-Trichloräthanol, Benzylalkohol. tert.-Butanol,
Benzyloxymethanol, Methoxyphenol, Methoxybenzylalkohol, 3,5-Dimethoxybenzy- !alkohol, Benzhydrylalkohol oder Bis-(4-methoxyphenyl)-methanol
und
(c) einen Halogenwasserstoffakzeptor
in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel miteinander vermischt und das erhaltene
Reaktionsgemisch dann bei Temperaturen zwischen etwa -20° C und 40° C mit Phosgen,
Carbonylbromid, Thiophosgen oder Carbonylfluorid vermischt. .
55
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Penicillin- oder Penicillinsulfoxidestern.
Ester von Penicillinen und Penicillinsulfoxiden haben
als Ausgangsstoffe für die thermische Umlagerung von Penicillinsulfoxidestern in entsprechende Desacetoxycephalosporinester
große technische Bedeutung erlangt. Diese Desacetoxycephalosporinester können einer Esterspaltung unterworfen oder in neue und
bekannte Desacetoxycephalosporinantibiotica, wie Cefalexin, überführt werden.
Zur Herstellung von Penicillinestern und Penicillinsulfoxidestern gibt es bereits verschiedene Veresterungsmethoden.
Die mit starker Säure katalysierte Veresterung von Penicillinsäure oder Penicillinsulfoxidsäure mit dem
jeweiligen Alkohol führt zu schlechten Ergebnissen. Das Penicillinsystem widersteht im allgemeinen einer
solchen Behandlung mit starker Säure nicht, und deshalb ist bei dieser Methode die Esterausbeute nicht sehr
σπηςίίσ
Die Veresterung von Penicillinen und Penicillinsulfoxiden nach der Carbodiimidmethode hat den Nachteil,
daß man als Produkt eine schwer trennbare Mischung aus dem gewünschten Penicillinester oder Penicillinsulfoxidester
und einem Acylharnstoff als Nebenprodukt erhält, das eine Teil des als Ausgangsstoff verwendeten
Penicillins abfängt und hierdurch die Ausbeute am Penicillin- oder Penicillinsulfoxidester verringert.
Die Herstellung verschiedener Penicillinester geht auch bereits aus J. Org. Chem., Band 27, !962, Seiten
1381 bis 1383, GB-PS 10 03 479, J. Chem. Soa, 1965,
Seite 2131 und US-PS 26 50 218 hervor. Alle dann beschriebener. Verfahren erfordern zunächst die Bildung
eines aktiven Halogenids als Zwischenprodukt, das dann in einer nachfolgenden Arbeitsstufe zum
gewünschten Produkt verestert wird. Ein entsprechendes Verfahren wird auch in DT-AS 10 14 114 beschrieben,
das über die Zwischenstufe der Bildung eines Chlorkohlensäureesters des jeweiligen Penicillins verläuft
Diese Verfahren haben somit insgesamt den Nachteil einer zweistufigen Arbeitsweise mit zudem
schlechten oder nicht optimalen Ausbeuten, wobei sich ferner auch nicht alle gewünschten Ester herstellen
lassen.
Aus Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Band VIII, 1952, Seiten 543 bis 547,
und Band V/3, 1962, Seite 953, drittletzter Absatz, werden allgemein Acylierungcn von Alkoholen mit
Säurehalogeniden beschrieben, und aus Advances in Drug Research 1 (1964), Seite 3, sowie Chem. Abstr. 50
(1956), 9698 b, geht schließlich hervor, daß sich aus nicht speziell isolierten Penicillinsäurechloriden durch Umsetzen
mit Alkoholen Penicillinester herstellen lassen. Auch diese Verfahren führen jedoch nicht zu ausreichend
hohen Ausbeuten an gewünschtem Produkt.
Wie sich aus obigen Erörterungen ergibt, gibt es bis
heute noch kein einfaches wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung der als Grundstoffe wichtigen
Penicillinester und Penicillinsulfoxidester in optimaler Ausbeute. Aufgabe der Erfindung ist daher die
Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung solcher Verbindungen, das die Nachteile bekannter
Verfahren überwindet und dadurch den genannten Bedarf deckt.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß man
(a) eine Penicillin- oder Penicillinsulfoxidsäure der allgemeinen Formeln
O S CH
Il / \ /
R— C— NH- CH—CH C-CH,
O = C-
-N-
C-COOH
oder
(D
Il /
R —C —NH- CH—CH
C-CH3
) = C N C-COOH
(II)
worin R für ein gegebenenfalls jeweils durch
Chloratoine, Methoxy-, Methyl- oder Nitrogruppen
substituierten Phenyl-, Benzyl-, Phenoxymethyl- oder Phenylmercaptomethylrest steht, oder für
eine Heptyl- oder Thiophen-2-methylgruppe steht, oder ein Alkalimetallsalz hiervon,
(h) 2,2,2-Trichloräthanol, Benzylalkohol, tert-Butanol,
Eenzyloxymethanol, Methoxyphenol, Methoxybenzylalkohol, 3,5-DimethoxybenzylaIkohol, Benzhydrylalkohol
oder Bis-(4-methoxyphenyl)-methanol und ίο
(c) einen Halogenwasserstoffakzeptor
in einem inerten organischen flüssigen Verdünnungsmittel miteinander vermischt und das erhaltene Reaktionsgemisch dann bei Temperaturen zwischen etwa —20° C
und 40° C mit Phosgen, Carbonylbromid, Thiophosgen oder Carbonylfluorid vermischt
Man kann das Phosgen oder die anderen genannten Reagenzien einer Mischung zusetzen, die die Penicillinsäure
oder Penicillinsulfoxidsäure und ein organisches
Lösungsmittel, wie Aceton, enthält, oder man kann das Phosgen oder die angegebenen sonstigen Reagenzien
und die Penicillinsäure oder Penicillinsulfoxidsäure gleichzeitig in einer geeigneten Vorrichtung für die
Herstellung im technischen Maßstab, die entweder für absatzweisen oder kontinuierlichen Betrieb ausgelegt
sein kann, miteinander vermischen. Penicillinsäure oder Penicillinsulfoxidsäure, Alkohol und Halogenwasserstoffakzeptor
sollen dem Phosgen oder den anderen Reagenzien jedoch nicht in unverdünnter Form
zugesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorteil, daß die hierbei getrennte Herstellung von
Halogenformiaten entfällt, da entweder Kohlensäureanhydrid oder ein Penicillinsäurechlorid, die beide zur
Peniciiiinestererzeugung geeignet sind, in situ gebildet werden. Überschüssiges Phosgen oder sonstige Reagens
werden durch den in der Mischung im Überschuß enthaltenen Halogenwasserstoffakzeptor glatt neutralisiert
oder durch das nach beendeter Umsetzung zugefügte Wasser zersetzt.
Die verwendeten Halogenwasserstoffakzeptoren sollen in dem organischen flüssigen Verdünnungsmittel
löslich sein, und hierfür werden tertiäre Amine bevorzugt. Alkalibicarbonate, wie Lithium-, Natrium-
oder Kaliumbicarbonat, können ebenfalls verwendet werden. Beispiel geeigneter tertiärer Amine sind
Trialkylamine mit beispielsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Trimethylamin, Tributylamin oder Dimethylbutyiamin,
und ferner auch die heterocyclischen Amine, wie Pyridin, Chinolin, die Picoline oder die Lutidine,
sowie die niederen Ν,Ν-Dialkylaniline, wie N,N-Dimethylanilin
oder N,N-Diäthylanilin.
Erfindungsgemäß geeignete inerte organische flüssige Verdünnungsmittel sind beispielsweise die üblichen
aromatischen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol oder die Xylole, die halogenierten niederen aliphatischen
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, niedere Alkanone, wie
Aceton oder Methyläthylketon, niedere Acylnitrile, wie Acetonitril oder Propionitril, niedere Dialkylsulfoxide,
wie Dimethylsulfoxid oder Diäthylsulfoxid, niedere Dialkylacylamide, wie Dimethylformamid oder Diäthylformamid,
Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder Diäthylenglycoldiäthylätlier, niedere Nitrokohlenwas- ft.s
serstoffe, wie Nitromethan oder Nitropropan, und Alkylacylate mit etwa 7 Kohlenstoffatomen, wie
Äthylacetat oder Propylacetat, sowie Gemische organischer flüssiger Verdünnungsmittel, wie Dioxan/Aceton
oder Dimethyisulfoxid/Benzol.
Das Verdünnungsmittel ist vorzugsweise mit Wasser mischbar, so daß sich die Reaktionsmischung glatt mit
dem Wasser vermischt, das nach beendeter Zugabe von Phosgen oder dem sonstigen Agens zugesetzt wird. Ein
praktisch wasserfreies Medium wird bevorzugt Kleine Wassermengen im System sind jedoch zulässig, ohne
daß ernsthafte Störungen auftreten. Der Wassergehalt im Reaktionssystem sollte jedoch unter etwa 5%,
vorzugsweise unter etwa 2,5% gehalten werden.
Die als Ausgangsmaterialien beim erfindungsgemäßen Verfahren benötigten Penicilline sind bekannt, und
Einzelbeispiele hierfür werden beispielsweise in US-PS 24 79 295 bis 24 79 297; 25 62 407 bis 25 62 411 sowie
26 23 876 beschrieben.
Der Zusatz von Phosgen oder der anderen Reagenzien zur Reaktionsmischung führt zu einer exothermen
Reaktion und Entwicklung von Kohlendioxid. Die Mischung wird im allgemeinen gekühlt und gerührt oder
in anderer Weise bewegt, um die Reaktionswärme zu verteilen und abzuführen. Die Mischung, der das
Phosgen oder acdere Agens zugesetzt wird, wird zu diesem Zweck je nach der Größe des Reaktionsansatzes
und der gewünschten Reaktionsgeschwindigkeit auf die genannten Temperaturen von —20 bis etwa 40° C
gekühlt. Diese Temperaturen werden eingehalten, bis das gesamte Phosgen oder sonstige Reagens zugesetzt
ist und die exotherme Reaktion nachgelassen hat.
Nach beendeter Reaktion, was sich durch das Aufhören der CO2-Entwicklung zeigt, kann der gebildete
Penicillin- oder Penicillinsulfoxidester von der Reaktionsmischung abgetrennt werden, indem man
Wasser in solcher Menge zusetzt, daß sich das Esterprodukt abscheidet und jeglicher Überschuß am
Phosgen oder anderem Reagens in der Mischung zersetzt wird. Der rohe Ester läßt sich durch Extraktion
mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel oder durch Abfiltrieren entfernen und nach bekannten
Methoden reinigen.
Die Penicillin- oder Penicillinsulfoxidsäure oder deren Alkalimetallsalzc, beispielsweise Natrium- oder Kaliumsalze,
werden vorzugsweise mit einem geringen Überschuß des gewählten Alkohols in dem organischen
Lösungsmittel vermischt, damit eine vollständige Umsetzung der schwerer zugänglichen Penicillinverbindung
gewährleistet ist. Vorzugsweise wird ferner ein Überschuß des Halogenwasserstoffakzeptors angewandt,
um eine vollständige Umsetzung von Phosgen oder anderen Reagenzien und deren Nebenprodukten
zu gewährleisten.
Beispiel 1
Penicillin-V-sulfoxyd
Penicillin-V-sulfoxyd
Eine Suspension von 350 g (I1OMoI) Penicillin V
(Phenoxymethylpenicillin) in 1 I Essigsäure wird auf 15 bis 20° C gekühlt und tropfenweise bei 15 bis 20° C in 90
Minuten unter Rühren der Mischung mit 200 ml einer 35%igen Lösung von Wasserstoffperoxyd in Wasser
(etwa 2 Mol H2O2) versetzt. Das Penicillin V löst sich
langsam auf, wodurch eine klare blaßgelbe Lösung entsteht. Nach etwa 2 Stunden bei 15 bis 20°C beginnt
das Penicillin-V-sulfoxyd aus der Lösung zu kristallisieren. Die Mischung wird bis zu einer Gesamtreaktionszeit
von 4 Stunden weitergerührt und dann auf etwa 0°C gekühlt und tropfenweise in 60 Minuten mit 1 I Wasser
versetzt. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit 51
Wasser gewaschen und 18 Stunden bei 60° C getrocknet.
Auf diese Weise werden 312 g (85,5% Ausbeute) Penicillin-V-sulfoxyd als weißer Feststoff vom F. 167 aus
168°C (Zers.) erhalten. Das lnfrarotspei;trum (IR) und
kernmagnetische Resonanzspektrum (NMR) und der Schmelzpunkt sind mit den entsprechenden Kennzeichen
einer authentischen Probe von Penicillin-V-sulfoxyd identisch.
Penicillin-V-sulfoxyd-2^,2-trichloräthylester ,0
Eine Mischung von 366 g (1 Mol) Penicillin-V-sulfoxyd
und 166 g (1,1 Mol) 2,2,2-Trichloräthanol in 11
Aceton wird unter Rühren auf 0 bis 5° C gekühlt und mit 240 g (3 Mol) Pyridin mit solcher Geschwindigkeit
versetzt, daß die Temperatur 10° C nicht übersteigt. Dann werden tropfenweise in 30 Minuten 95 ml (etwa
140 g, 1,4 Mol) Phosgen aus einem ummantelten Tropfentrichter zugegeben, der mit einer Trockeneis-Aceton-Mischung
auf etws -50°C gekühlt wird. Während der Phosgenzugabe erfolgt außerordentlich
rasche Kohlendioxydentwicklung Das Rühren wird weitere 30 Minuten bei 5 bis 100C fortgesetzt, um
vollständige Umsetzung zu gewährleisten. Dann werden tropfenweise in 60 Minuten bei 0 bis 10° C 2 I Wasser
zugegeben. Der entstandene Niederschlag wird abfiltriert,
mit Wasser gewaschen, luftgetrocknet und dann 2 Stunden bei 65° C im Vakuum getrocknet Es werden so
402 g (80% Ausbeute) des rohen Penicillin-V-sulfoxydesters
p^-Trichloräthyl-e-iphenoxyacetamidoJ^-dimethyIpenam-3-carboxylat-l-oxyd]
als blaßgelber körniger Feststoff vom F. 141 bis 1430C erhalten. Die
Substanz wird in einer Mischung aus 300 ml Methylisobutylketon und 150 ml Äthyläther bei etwa 00C
aufgeschlämmt, abfiltriert und mit einer kalten Mischung aus Methylisobutylketon und Äthyläther im
Volumenverhältnis 1,5 :1 gewaschen und getrocknet Es werden 358 g (71,5% Ausbeute) hochreiner 2,2,2-Trichloräthylpenicillin-V-sulfoxydester
vom F. 146 bis 148°C erhalten. Der Ester ist aufgrund des Mischschmelzpunkts
und des IR- und NMR-Spektrums mit einer authentischen Probe des Penicillin-V-sulfoxydesters
identisch.
Beispiel 2
PeniciIlin-G-2Ä2-trichloräthylester
PeniciIlin-G-2Ä2-trichloräthylester
45
Eine Suspension von 37,2 g (0,10 Mol) des Kaliumsalzes von Penicillin G in 150 ml Aceton wird auf etwa 0°C
abgekühlt. Die gekühlte Suspension wird mit 16 g (0,11
Mol) 2,2,2-Trichloräthanol und dann mit 18 g (0,22 Mol) Pyridin versetzt. Unter Rühren der Mischung werden in
45 Minuten bei 0 bis 5° C 14 g (etwa 0,14 Mol) Phosgen zugegeben. Nach weiterem 10 Minuten langem Rühren
werden 300 ml kaltes Wasser in 20 Minuten zugesetzt. Das abgeschiedene öl wird mit 500 ml Äthylacetat
extrahiert. Die organische Schicht die den gebildeten Ester enthält, wird mit 5%iger Natriumbicarbonatlösung
und dann mit 100 ml 5 η-Salzsäure gewaschen. Nach der Trennung der Schichten wird die organische
Phase über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum wird
der Rückstand mit 400 ml Äthyläther verrieben. Der entstandene weiße Feststoff wird abfiltriert, mit Äther
gewaschen und getrocknet, wodurch 32,7 g (70% Ausbeute) des 2,2,2-Trichloräthylpenicillin-G-esters (15
[2,2,2-Trichloräthyl-6-(phenylacetamido)-2,2,dimethylpenam-3-carboxylat]
vom F. 159 bis 160°C erhalten werden. Das Infrarotspektrum (IR) und das kernmagnetische
Resonanzspektpjm (NMR) des so erhaltenen Produkts sind mit den entsprechenden Spektren des
gleichen, nach der Carbodiimidmethode hergestellten Esters identisch.
Beispiel 3 Penicillin-V-sulfoxyd-4-methoxyben7ylesier
DeM-Methoxybenzylpenicillin-V-sulfoxydester-[4-Methoxybenzyl-6-(phenoxyacetamido)-2^-dimethylpenam-3-carboxylat-l-oxyd]
wird nach der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 1 unter Verwendung von
4-Methoxybenzylalkohol anstelle von 2,2,2-Trichloräth&nol
hergestellt
Das öl, das sich nach Zusatz von Wasser abscheidet, wird mit 100 ml Chloroform extrahiert Die organische
Schicht die das Esterprodukt enthält wird mit 5%iger Natriumbicarbonatlösung, 100 ml 1 η-Salzsäure und
100 ml Wasser gewaschen. Die Chloroformlösung wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und dann
in einem Rotationsverdampfer eingeengt. Der viskose gelbe ölige Rückstand wird mit 500 ml Äther behandelt.
Der nach der Behandlung erhaltene gelbe körnige Feststoff wird abfiltriert mit Äther gewaschen und
getrocknet wodurch 21,6 g (45% Ausbeute) 4-Methoxybenzylpenicillin-V-suIfoxydester
vom F. 126 bis 129° C erhalten werden. Die dem Produkt zugeschriebene
Struktur wird durch das IR- und NMR-Speklrum
bestätigt
Beispiel 4 Penicillin-V-sulfoxyd-benzylester
Eine Suspension von 36,6 g (0,10 Mol) Penicillin-V-sulfoxyd
in 100 ml Aceton wird in einem 500-ml-Dreihalsrundkolben,
der mit einem Rührer, Thermometer, Trockeneis-Aceton-Kühler und Einlaßrohr für die
Zufuhr von Phosgengas ausgerüstet ist unter Rühren auf 0°C gekühlt und dann mit 24 g (0,3 Moi) Pyridin und
anschließend mit 10,8 g (0,10MoI) Benzylalkohol versetzt.
Durch das Einlaßrohr werden aus einem Flüssigkeitsvorratsbehälter 12,0 g (0,12MoI) Phosgen
eingeleitet. Das Einleiten erfordert etwa 30 Minuten. Während dieser Zeit wird die Temperatur bei 0 bis 5° C
gehalten. Das Rühren wird 10 Minuten fortgesetzt bis die Kohlendioxydentwicklung aufhört Dann werden in
15 Minuten 150 ml eiskaltes Wasseer zugesetzt Der entstandene weiße Feststoff wird abfiltriert, mit einer
kalten Mischung aus Wasser und Aceton in einem Verhältnis von 1,5 :1 gewaschen, luftgetrocknet und
dann 4 Stunden bei 6O0C im Vakuum getrocknet, wodurch 40,6 g (89% Ausbeute) des Benzylesters von
Penicillin-V-sulfoxyd vom F. 118 bis 120°C erhalten
werden. IR- und NMR-Spektren dieses Produkts sind mit den entsprechenden Spektren einer Probe des
gleichen, aus dem Benzylchlorformiat hergestellten Esters identisch.
Beispiel 5 2-Thienylmethylpenicillin-2,2,2-trichloräthylester
Eine Suspension von 21,6 g (0,10 Mol) roher 6-Aminopenicillansäure
(6-APA) in 200 ml Wasser und 150 ml Äthylacetat wurde mit 20%igem wäßrigem Natriumhydroxyd
bis zu einem pH-Wert von 7,0 versetzt. Dann fügte man dazu eine Lösung aus 16,1g (0,10MoI)
2-Thienylacetylchlorid in 50 ml Äthylacetat gleichzeitig
mit 20%igem wäßrigem Natriumhydroxyd, so daß der
pH-Wert bei 6,7 bis 7,2 und die Temperatur bei 22 bis 25°C gehalten wurden. Man rührte weitere 15 Minuten
bei Zimmertemperatur, dann wurde die wäßrige Schicht von der organischen Schicht abgetrennt. Frisches
Äthylacetat wurde zu der wäßrigen Schicht zugefügt, und der pH-Wert wurde durch Zugabe von konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure auf 1,0 erniedrigt. Die Schichten wurden wieder getrennt, und die Äthylacetatlösung
wurde mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. ι ο
Die Äthylacetatlösung (300 ml) aus 2-Thienylmethylpenicillin
wurde auf — 100C gekühlt. 16,0 g Pyridin und 16,0 g 2,2,2-Trichloräthanol wurden zugegeben, und
dann fügte man im Verlauf von 15 Minuten bei - 100C
bis 00C 10,0 g Phosgen hinzu. Man rührte weitere 60 Minuten bei —10 bis 00C, und dann gab man 200 ml
kaltes Wasser hinzu. Die Äthylacetatlösung wurde mit 3 Teilen (100 ml) Wasser, 2 Teilen (100 ml) 5%iger
wäßriger Dinatriumhydrogenphosphatlösung und schließlich mit 50 ml einer 20%igen wäßrigen Natriumchloridlösung
gewaschen. Nachdem man über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet hatte, wurde
das Lösungsmittel im Vakuum entfernt, wobei 22,7 g eines hellgelben Sirups zurückblieben, der, wie durch
Dünnschichtchromatographie festgestellt wurde, der Trichloräthylester von 2-Thienylmethylpenicillin war.
Der Sirup wurde in 300 ml wasserfreiem Äther gelöst und im Kühlschrank aufbewahrt Der Ester, der
kristallisierte, wurde filtriert, mit Äther gewaschen und getrocknet Der kristalline Ester wog 8,83 g und schmolz
bei 129,5 bis 131°C und wurde durch IR, NMR, UV und
Vergleich mit einer authentischen Probe, die man gemäß dem Carbodiimid-Versterungsverfahren hergestellt
hatte, charakterisiert
Das Filtrat enthielt noch wesentlich mehr an Ester, es -1?
wurde jedoch nicht weiter aufgearbeitet.
Um zu zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch in technischem Maßstab durchgeführt werden
kann, wurden mehrere Versuche durchgeführt. Die Veresterungsstufe erfolgte dabei folgendermaßen:
Penicillin-V-sulfoxyd, Pyridin und Trichloräthanol
werden zu Aceton bei ungefähr -10 bis +50C zugegeben. Die Mischung wird bis zur vollständigen
Lösung gerührt und dann fügt man flüssiges Phosgen mit solcher Geschwindigkeit zu dem Reaktionsgemisch,
daß die Temperatur +50C nicht übersteigt. Nach Beendigung der Phosgenzugabe wird der 2,2,2-Trichloräthylpenicillin-V-sulfoxydester
durch Zugabe von Wasser bei +5"C oder tiefer ausgefällt. Der Ester wird
filtriert, in einer Äceton-Wass*;r-Mischung aufgeschlämmt,
erneut filtriert und bei 6O0C getrocknet.
Unter Verwendung des obigen Verfahrens erhielt man die folgenden Ausbeuten an 2,2,2-Trichloräthylpenicillin-V-sulfoxydester
bei Versuchen in technischem Maßstab.
Ansatz Nr. | Gew. des Esters | Ausbeute |
(kg) | (Gew.-%) | |
1 | 935,5 | 98,5 |
2 | 898,2 | 94,4 |
3 | 908,7 | 95,2 |
4 | 934,6 | 98,2 |
5 | 908,7 | 95,2 |
Bei dieser Veresterungsstufe erhält man Ausbeuten, die typisch sind für das erfindungsgemäße Veresterungsverfahren.
Sie liegen immer über 90Gew.-%, bezogen auf das Penicillin-V-sulfoxyd, das als Ausgangsmaterial
verwendet wurde.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Penicillin- oder Penicillinsulfoxidestern, dadurch gekennzeichnet, daß man(a) eine Penicillin- oder Penicillinsulfoxidsäure der allgemeinen Formeln
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