DE2256581A1 - Verfahren zur wiedergewinnung von anorganischen fuellstoffmaterialien aus papiermuehlen-abfallschlamm - Google Patents
Verfahren zur wiedergewinnung von anorganischen fuellstoffmaterialien aus papiermuehlen-abfallschlammInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/63—Inorganic compounds
- D21H17/70—Inorganic compounds forming new compounds in situ, e.g. within the pulp or paper, by chemical reaction with other substances added separately
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
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- D21F1/66—Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water
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Description
STERLING DRUG, INC, New York, N.Y./USA
Verfahren zur Wiedergewinnung von .anorganischen Füllstoff materialien
aus Papiermühlen-Abfallschlamm
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von
anorganischen Füllstoffmaterialien aus Papiermühlen-Abfallschlamm, durch ein feuchtes Luftoxydationsverfahren.
Anorganische Füllstoffmaterialien werden zu Cellulosefasern
bei Papierherstellungsverfahren zugefügt, um bestimmte physikalische Eigenschaften' zu modifizieren, insbesondere um
den Weißgrad und die Undurchsichtigkeit bzw. Mattigkeit des
Papiers zu verstärken. Solche Füllstoffmaterialien, die ebenfalls als Pigmente bezeichnet werden, umfassen Ton (hydratisiertes
Aluminiumsilikat)» Calciumcarbonat, Zinkoxyd, Aluminiumhydroxyd, Zinksulfid, Titandioxyd', Calciumsulfat,
Calciumsulfit, Bariumsulfat, Talk (hydratisiertes Magnesium-*
silikat), SiliciumdioXyd und Mischungen der zuvor erwähnten
Verbindungen. Die bevorzugten und am meisten verwendeten Füllstoffe sind Ton, Titandioxyd und Calciumcarbonat*
Bei bekannten Papierherstellungsverfahren werden die Pulpefasej?n
und Füllstoffe in Wasser dispergiert und auf einen Papieraia*-
30982 2/0*41
schinendraht gegeben. Eine bestimmte Menge des festen Materials bleibt nicht erhalten, sondern fließt durch den Draht
zusammen mit dem Wasser, das zur Suspensionsbildung für die Fasern und Füllstoffe verwendet wurde. Dieses abströmende
Material ist als "Weißes Wasser" (white water) bekannt, und
obgleich es in einem gewissen Ausmaß wiederverwendet werden kann, muß es letzten Endes verworfen vrerden. Im allgemeinen
wird das weiße Wasser durch ein Klärungsgefäß oder eine andere Art einer Sedimentationsvorrichtung geleitet, bevor
es verworfen wird. In dem Klärgefäß sammelt sich ein Schlamm an, der Abfallfasern, Füllstoffe und andere organische Materialien enthält. Dieser Schlamm stellt, wenn er nicht
anderweitig verarbeitet wird, einen Verlust für die Papiermühle dar und bildet ebenfalls einen Abfallbeseitigungsprobleme
Der Füllstoff in dem Abfallschlamm ist als solcher nicht
wiederverwendbar, da er mit Abfallfasern und anderen organischen Materialien verunreinigt ist. Der organische Teil muß
entfernt werden, bevor die Füllstoffe wiederverwendet werden können. Bei üblichen Verbrennungen des Schlamms werden die
Fasern und andere organische Materialien zerstört, aber die Füllstoffmaterialien erleiden dabei unerwünschte chemische
und physikalische Änderungen» Beispielsweise wird Tan beim
üblichen Brennen abgeschliffen, und wenn er wiederverwendet
wird, wird der Draht der Papierherstellungsmaschine unnötig abgenutzt. Wenn Calciumcarbonat vorhanden ist, wird dieses
bei der Verbrennung in Calciumoxyd überführt, das per se als Füllstoff ungeeignet ist. Bei der Verbrennung treten ebenfalls
Luftverunreinigungsprobleme auf und ein Verlust an Füllstoffmaterialien. \
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die anorganischen
Füllstoffmaterialien aus Papieraühlenabfallschlaminwiederge«
Wonnen und sie sind für die Wiederverwendung geeignet. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Abfallschlamm mit
309822/0841
einem Sauerstoff enthaltenden Gas (reiner Sauerstoff oder
Sauerstoff, vermischt mit inertem Gas, beispielsweise Luft) bei einer Temperatur zwischen 160 und 375°C und einem
entsprechenden Druck, bei dem das meiste des Wassergehalts in dem Schlamm in flüssiger Phase verbleibt, zwischen ungefähr
35,2 und 246 atü (500 und 3500 psig) direkt proportional
zu der verwendeten Temperatür erwärmt und dann werden
die Gas-, Flüssigkeits- und Feststoff-Phasen getrennt,^ wobei
die letztere aus dem wiedergewonnenen Füllstoffmaterial
besteht, das für die Wiederverwendung geeignet ist. Wird reiner Sauerstoff verwendet, so werden Drucke in dem unteren
Teil des oben erwähnten Bereichs verwendet. Ein bevorzugter Temperaturbereich für das Oxydationsverfahren beträgt, wenn
Luft verwendet wird, 225 bis 320 C. Die Oxydations wird
während einer Zeit durchgeführt, die ausreicht, um eine
maximale Verminderung des COD (chemischen Sauerstoffbedarfs) unter den verwendeten Bedingungen zu ergeben und einen wiedergewonnenen Füllstoff herzustellen, der eine Leuchtkraft
von mindestens ungefähr 80% G.E. (General Electric-Bestimmung)
besitzt. Die Oxydationszeit variiert von ungefähr 0,25 bis
5 Stunden und ist umgekehrt proportional zu den Temperaturund" Druckbedingungen.
Die "feuchte Luftoxydation" des Papierrnühlenschlamms überführt
die Abfallfasern und andere organische Materialien in Kohlendioxyd oder in organische Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, d.ie .wasserlöslich sind und gemäß einfachen '
Waschverfahren leicht entfernt werden'können.
In der beigefügten Zeichnung ist ein schematisch.es Fließschema
eines Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Papiermühlenschlamm wird von einem' Klärgefäß in einen Lagerungstank 1 geleitet. Aus dem Lagerungstank
wird der Schlamm in ein System gepumpt, wo er mit Luft
vermischt wird, die von dem Kompressor 2 kommt. Die Mischung
aus Luft und Schlamm wird durch einen oder mehrere Wärmeau's- ,
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tauscher 3 und k in einen Reaktor 5 geleitet· Dampf kann zum
Anwerfen oder zur kontinuierlichen Verwendung direkt in das
Verfahren über einen Wärmeaustauscher 4, wie gezeigt, geleitet werden oder er kann direkt in den Reaktor eingespritzt werden.
Dampf kann ebenfalls in den Reaktor zum schnellen Anlassen eingespritzt v/erden und anschließend in einem zusätzlichen
Wärmeaustauscher verwendet werden, um so das Kondensat zu schonen.
Oxydiertes Material, das aus dem Reaktor 5 austritt, wird durch den Wärmeaustauscher 3 in einen Separator 6 geleitet.
Aus dem Separator wird die Gasphase in die Atmosphäre abgelassen, vorzugsweise über eine Reinigungsvorrichtung wie einen
Waschturm, über Katalysatoren, einen Turm mit aktiviertem Kohlenstoff o.a. Die flüssige Phase, die suspendiertes
Füllstoffmaterial enthält, wird in ein Absitzgefäß 7 geleitet, wo sich die festen Materialien absetzen und aus dem unteren
Teil der Klärvorrichtung als Schlamm entnommen werden. Der Schlamm wird in ein Wasch- und Entwässerungsgefäß 8 geleitet,
wo man das Füllstoffmaterial gewinnt, das als Zusatzstoff für frische Cellulosefaser, bei Papierherstellungsmaschinen
wiederverwendet werden kann. Die überstehende Flüssigkeit aus dem Klärgefäß 7 und Abfallwasser aus dem Kessel 8 werden
vereinigt und auf übliche Weise behandelt und verworfen·
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
1 1 Mühlenschlamm, den man bei einem Papierherstellungsverfahren, bei dem man Ton und Titandioxyd als Füllstoffe verwendet
hatte, erhält und der 60 g Peststoffe enthält, wurde
mit Luft in einem Autoklaven bei 250°C oxydiert. Das oxydierte
Material wurde zentrifugiert und die Feststoffe wurden mit
ungefähr 700 ml frischem Wasser gewaschen. Die Feststoffe (ungefähr 28 g) wurden verwendet, um eine Probenbahn aus Papier
30 üb 22/0841
herzustellen, und man fand, daß das Papier genauso zufrieden- '
stellend war, als, wenn man Ton und Titandioxyd benutzt
hätte, die neu und ungebraucht, gewesen wären.
Beispiel 2 ■ . "
Mühlenschlamm, den man bei einem Papierherstellungsverfahren
unter Verwendung von Ton und Titandioxyd als Füllstoffe erhalten
hatte, mirde mit Luft in einem Autoklaven bei 3QO0C
und 211 atü (3000 psig) während 2 1/2 Stunden oxydiert. Die
oxydierte Mischung wurde zentrifugiert und die feste Fraktion
wurde abgetrennt. Der wiedergewonnene Füllstoff hatte einn G.E.-Leuchtkraftwert von 83%, wohingegen die durchschnittliche
Leuchtkraft der Feststoffe in der als Beschickungsmaterial verwendeten Aufschlämmung 62% betrug.
Beispiel 3 ' ' . ' '
Mühlenschlamm, den man bei einem Papierherstellungsverfahren, bei dem man Ton und Titandioxyd als Füllstoffe'verwendet hatte,
erhielt,, und der eine Aufschlämmung aus 61,9 g/l Gesamtfeststoffen
besaß und einen chemischen Sauerstoffbedarf von 39,2 g/l hatte, wurde mit Luft in einem Autoklaven bei 299°C
und 211 atü (3000 psig) während ungefähr 2 1/2 Stunden oxydiert. Die oxydierte Aufschlämmung, die 33,5 g/l Gesamtfeststoffe
enthielt und einen chemischen Sauerstoffbedarf von "
8,6 g/l hatte, wurde zentrifugiert und die Fraktion an Feststoffen
wurde abgetrennt. Der entstehende Kuchen hatte einen
Gehalt an Gesamtfeststoffen von 25,4 g/l und einen chemischen
Sauerstoffbedarf von 0,.3 g/l des ursprünglichen Aufschlämmungs-VQlumens.
Der so gewonnene Füllstoff hatte einen G,E,-Helligkeitswert
von 82,3%, wohingegen die feste Fraktion, die man durch Zentrifugieren aus der ursprünglichen, un»
oxydierten Aufschlämmung erhielt, einen G.E.-Helligkeits^
wert von 64,5% besaß. ■--■"■"■ ; ;
3 0 ÜB 22/0841
Claims (3)
- Patentansprüche1· Verfahren zur Gewinnung von anorganischen Füllstoffmaterialien für die Papierherstellung aus Papiermühlen-Abfall schlämmen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Abfallschlamm mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas bei einer Temperatur zwischen 160 und 375°C und einem entsprechenden Druck, daß die Hauptwassermenge der Auf*- schlämmung in flüssiger Phase verbleibt, erwärmt und die feste Phase abtrennt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllstoffmaterial Titandioxyd, Ton und/oder Calciumcarbonat enthält.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationstemperatur zwischen 200 und 320°c liegt.309822/0841
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