DE1517666A1 - Verfahren zur Klaerung industrieller Abwaesser - Google Patents
Verfahren zur Klaerung industrieller AbwaesserInfo
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Description
P 15 17 666.6 (H 54 704 IVa/85c)
The Hollifield Corporation
The Hollifield Corporation
The Hollifield Corporation
15 Exchange Place Jersey City, New Jersey, USA
Verfahren zur Klärung industrieller Abwässer
Priorität; vom 30. Dezember 1963 aufgrund der
USA Patentanmeldungen 334 399 und 334 104
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klärung industrieller
Abwässer, die Fremdstoffe in kolloidaler Teilchengröße und ein
oberflächenaktives Mittel enthalten, wie sie beispielsweise in
der Papierindustrie anfallen. Da gerade in diener Industrie äußeret große Mengen an Abwäsaern auftreten, stellt eine Klärung
und Rückführung derselben eine wesentliche Ko;; teneroparnir,
dar, da bei ausreichender Entfärbung und Klärung dieserAbwäsner
das Wasear im Kreislauf geführt werden kann.
En i:;t bekannt, SohlammwaRocr aus Kohlenwäschen durch Flockung
mit HLIfυ von Elektrolyten zu klären, wobei der Elektrolytzusatz
dazu dient, negativ mifgeladene Schlanunteilchen in kolloidaler
Form zu entladen, d. h. au neutralisieren. Weiterhin ist es bekannt, Papierstoff oder Papierabwasser mit natürlichen Quellkolloiden, gegebenenfalls in Verbindung mit Zusätzen, wie Seifen,
Leim, sulfonierten ölen oder polaren, schäumend wirkenden
Stoffen, wie Alk./larylRulfonaten, Fettkondensationsprodukten
usw., zu behandeln. Ein anderes Verfahren zur Klärung trüber Flüssigkeiten arbeitet mit Zusätzen wässriger Lösungen von mit
Alkali wieder in Lösung gebrachtem Gelatinetannat, worauf anschließend
so viel Säure zugesetzt wird, daß das Gelatinetannat wieder in den unlöslichen Zustand zurückgeführt wird. Abgesehen
davon, daß dieses Verfahren aufgrund des kostspieligen Ausgangsstoffes
nicht für die Klärung industrieller Abwasser geeignet ist, haben diene vorbekannten Methoden nichts mit dem Anmeldungsgegenstand
zu tun, da in den Abwässern keine pH-Wert-Verschiebungen bewirkt werden.
Darüber hinaus ist es bekannt, Abwässer durch Flockung mit Hilfe
sauer reagierender Kieselsäuresole, mit Hilfe von Kieselsfairesolen
in Verbindung mit einem Koa^ulierungsmittel, wie Aluminiumsulfat
oder Kalziumhydroxyd, oder mit Hilfe aktivierten Natriumsilikats durch anschließende elektrolytische Ausflockung
eines gelatinösen Hydroxyds von Aluminium, Bisen oder Magnesium zu klären. Auch diese Verfahren liegen dem Anmeldungsgegenstand
fern, da sie keine pH-Wert-Verschiebungen nacheinander in zwei verschiedenen Richtungen beinhal Gen.. 3chli.eS:1 ich
kennt man nooh ein Verfahren zur Nachreinigung ve■ ■:,. mit irlokkungsmitteln,
insbesondere Eisen- oder AIir:>.iti.:.uaisalzen behan-
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delten Oberflächenwässern, wobei nach vollzogener Flockung und Filtration eine pH-Umstellung des Wassers vorgenommen
wird, worauf dieses abermals filtriert wird. Dieses Verfahren ist für industrielle Abwasser unwirtschaftlich, da es zwangsläufig
zwei Filtrationsstufen umfaßt. Aufgabe der Erfindung war es daher, die Nachteile bekannter Klärverfahren zu beseitigen
und in wirtschaftlicher Weise industrielle Abwässer mit einem Gehalt an oberflächenaktiven Mitteln zu klären.
Dieses Verfahren zur Klärung industrieller Abwässer, die Fremdstoffe
in kolloidaler Teilchengröße und ein oberflächen ■_■■;· ι ve s
Mittel enthalten, nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Abwasser nacheinander mit einer oäure und einer i.?,öe
behandelt, dabei den pH-Wert des Abwassers zunächst um H'indestens
zwei pH-Einheiten in der einen Richtung und dann um niv.-dentenr;
zwei pH-Einheiten in der anderen Richtung verändert und anschließend die dabei ausgeflockten Fremdstoffe von dem
Abwasser abtrennt. Im Falle von Abwässern aus der Papierindustrie enthalten diese sov/ohl kolloidales wie auch nichtkolloidales Material, wie Pigmente, Papierfasern, Papierfü;
stoffe, Staub, Schmutz usw. Der kolloidale Teilchengröße!; reich liegt bei etwa 1-100 m/U.
Die Abtrennung der ausgeflockten Fremdstoffe kann durch ." ":■.-■
mentiertechnik z. B. dadurch erreicht werdon, daß man das behandelte
Abwasser stehen läßt, dadurch den ausgeflockten F:e"i';-istoff
nich au rs der Suspension ab:;otzon ifiüL und eine klare
Wfiiuierijch'i'.-hi gewinnt, din zum eigc-nt I j chan Entfärbungaproze;
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gewünschtenfallß zurückgeführt werden kann. Irgendeine mit
Einzelneschiclompen oder kontinuierlich arbeitende Eindiek-
oder Absetztechnik, wie nie z. B. in Perr;, , "Chemical Engineers'
Handbook", 3. Ausgabe, 1950» Seiten 937 - 955 beschrieben
ist, kann angewendet werden.
Stattdessen kann Luft oder sonstiges Gas durch das Abwasser geblasen
werden, um die durch die chemische Behandlung erzeugten Flocken mit Gas zu beladen, und die gashaltigen Flocken können
dann vom Abwasser nach üblichen Methoden, z. B. durch Abschäumen, abgetrennt werden. Bei dieser Ausführungsform wird das
chemisch behandelte Abwasser unter einem Überdruck bis zu etwa 4,2 ir^/ci4", vorzugsweise etwa 1 , U5 - 3,15 kg/cm'", und ge\.vhnlieh
zwischen 1,713 ·ηκΙ 2,45 kg/era'" cintiti Druckbc!!,"] te ν r.ugo'rjtefc.
G-J*=--, v;ir- ϊΓ·_ Y1 r-;dj ο.,.,
<1 , J l-i^k^ (■· j TT. ο·...ιιθι.·ο ΙοΓΓ, II··.'-; ■(,.:,
:To;Ojj, Ki"."j'lüii, A:r^,.»iJ, -i'c-non, Hod;...i, V/;-.;';-er;itoff, ;-^wio Gomioohe
: '.ervci;, köimen vcrv;ondet werden, um den DrU(1U im Druckbehii] tor
auf r e chti'uerhcilt en.
Die Schiviinmaufbcrei tungszelle ist gegen die Atrcourhnrr , L'f en.
''•'/■•■nn d'i."· untei" Pruclc nteheiKie Abwasscj· aus dem Druckboh;'' L^i'
in die ;JeIi«vinimaufl;ereJ tungcaei] c eingebracht wii'd, dann wird
die- Luft oder deu- sonstige darin gelöste Gas freigesetzt und
stei..__. ι, T^:-r-h zur Üliej'seite der Zelle ?iuf und nimmt dabei das
rr-pcrefi-r;<t·.? Matei'ia"! mit. Letzteres sfimme.lt sich daher an der
Ubr-er'.:.??; J:e dt--·?- .JitliwJ mnifiufbereitungszcl Io und kann entweder ',oiit
i in cfiicii .=d<jr in Abständen abgeschäumt werden.
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Gev/ümschtenfalln können Flockungs/chemikalien dem Druckbehälter
unmittelbar zugesetzt werden, aber vorzugsweise erfolgt der Zusatz vor dem Druckbehälter.
"Die zur χΗ-Hegelung zu verwendenden Chemikalien sind sorgfältig
auszuwählen. Mindestens eine der Chemikalien noil ein
Koagu"! ierungsmittel oein. Der Ausdruck "Koagulierungsmittel"
bedeutet hier eine Substanz, die in der lage ist, den suspendierten
Fremstoff in massive Flocken überzuführen. Wasserlösliche
basische Salze, wie Alkali- und Erdalkalihypochlorite, z. B. natrium-, Kalium- und Oaleiumhypochlorit, können zur Erhöhung
des pH-Wertes verwendet werden. Bs wurde festgestellt,
daß solche Chemikalien ein äußeret sauberes oder klares Wasser
ergeben, Zur Steigerung des pH-'Z/ertes werden jedoch vorzugsweise
Amriinniumverbindungen, ζ. B. Ammoniakgas, Ammoniumhydroxyd
UiJ',v., ve rv/ende t.
Zur Herabsetzung des pH-Werter; ist die bevorzugte saure Verbindung
Alaun, d. h. Aluminiumsulfat. Alaun ist natürlich auch
ein überlegenes Koagulierungsmittel im obigen Sinne.
Die zu verwendende Ohemikalienmenge hängt, weitgehend von der
Trübung des zu behandelnden Abwassers ab. Je höher die Trübung ist, desto größer ist die zu verwendende Chemikalienmenge.
Abwasser aus iOntiärbungsverfahren der Papierindustrie haben gewöhnlich
eine Trübung zwischen etwa 2000 und 5000 und meiat in
der Nähe von etwa '5000, gemessen durch die tiackson-Kerzonme thode
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(siehe McGraw-Hill, "Ericycloxieclia of Science and Technology",
Band 14, Seite 146, 1960).
Nach dem Verfahren der Erfindung kann die Trübung solcher Abwässer
von Entfärbungsanlagen unter 75, gewöhnlich unter 30, je nach der verwendeten 0hemikalienraenge, herabgesetzt v/erden.
Bei Abwässern der genannten Art wird die zugesetzte Menge saurer Verbindung gewöhnlich zwischen etwa 0,0002 gMol/l und
0,004 gMol/l auf wasserfreier Basis und die Menge Base oder basischer Verbindung zwischen etv/a 0,001 und 0,03 gMol/l je
nach dem Grade der gewünschten Klärung schwanken. Pur die
besten Ergebnisse wird die Menge der sauren Verbindung zwischen etwa 0,0006 und 0,00'5 gMol/l auf wasserfreier Bci:*ir. und die
Baoenmenge zwischen etwa 0,003 und 0,03 gMol/l schwanken.
Heim Ansäuern soll die Menge an saurer Verbindung ausreichen,
um den pH-Wert der. Abwassers unter etwa G, 5, vorzugsweise in den Bereich von 4,0 - 6,5, zu senken. Anschließend an den
Zusatz saurer Verbindung wird genügend basische Verbindung zugegeben, um den pH-Wort mindestens auf den Bereich von 6,r)
bis 7»5 anzuheben. Bar.onmen;-;en im Überschuß über den Bedarf
zur Erhöhung auf die angegebenen pH-Bereiche können verwendet werden, und im allgemeinen wird die Baoenmenge auch ein r.fcöchiometriücher
Überschuß, bezogen auf die Menge saurer Verbindung, nein odor umgekehrt,. Bei der pH-Umkt;hrurig, wie dieser Ausdruck
hier zu verstehen ist, braucht; kei*· ^o 1 1 ei r;andif;er ifir'ohlag von
der π nur ti η zur a.l kali sehen Seite zu crlo.lgen. f)\j Herabsetzung
im pH-Wert, ?.. B. von einem hohen alkr.lir.chc pH von etwa
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1', - Ii auf einen niedrigen alkalischer. pH von z. R. 7 - 8,
wird 0.1 f?o iTi vielen Paulen auch ausreichen, um die gewünschte
Plockung des suspendierten Post.:;koffer, hervorzurufen. pH-Umkehrung
in hier gebrauchtem Sinne soll eine Veränderung des
ρΊΙ-Y/ortos um mehrere Einheiten, .Ί. h. mindestens 2 pH-Einheiten
in einer Richtung mit anschließender Veränderung des pH-Wertes um mehrere Einheiten, d. h. mindestens 2 pH-Einheiten
in entgegengesetzter Richtung, bedeuten.
Obgleich die zur Änderung des pH-Werten verwendeten Chemikalien ^
mit dem Abwasser in jeder Weise vermischt werden können, ist. es
im allgemeinen zweckmäßig, sie in solcher Weise beizumischen, daß ein rascher nH-Urosohlag entweder zur alkalischen oder :,u>·
Seite erfolgt.
Je η-ν eh der Trübung kann di«; ^,utresetzte Al-iunraengo ε wir.. .u:;,
eUv.i Ο,υί.) und 1,? g/l auf wasserfreier P-rt.: i.·. und dii: Mer.■ -■_
Ammoniak oder Amr:oniumhydro:<vd (als NH-..) zwischen etwa 0,0?
und 0,5'J g/1 schwanken. Für die Losten iirgebnl.jse v.ird 'i.:·
A! aunmengo zwischen etwa ü,<? und 0,3 g/l und die Anraoniurah;;d/";xydmenr:o
(als ^IH-*) zwischen ctw;:. O,tj^ und ü,4 g/J \i.cr
Innerhalb diosor Heroichu v;ird das Verhältnis von Alaun ^u
Anunoriiak zwi.ir-hen u fcv/a 5 u.n«..i 7:1, vorzugsweise zwischen etw·-
';■■. '·:■ und i., 0:1 , I iegen.
?iin V/eg v.wT He:-.timmunr d<.r zuzu::i;tzendon fJ>)emi.l.-;i.J iomncnge i;>
ι. dJ ο r,H-Mo:;r;uti-;. './cnn zu«r:;t, Al.-iuu ',,u· >-f >:■..· I, >=·, 1, wird, i-.oll dl ο
I.",f:rj gr; ausrr; i "hfjri, um don !U-Wert. d<i:; Abvv;t::;cr.". unt.ui· (H.wr G ,r- ,
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vorzugsweise auf den Bereich von 4,2 - 6,5» herabzudrüoken.
Anschließend an den Alaunzusats kann genügend Ammoniak oder Ammoniumhydroxyd zugegeben werden, um den pH-Wert mindestens
in den Bereich von 6,5 - 7,5 anzuheben.
G-ewünschtenfalls können organische Plockungs- und bzw. oder
Koagulierhilfsmittel außer den anorganischen bereits erwähnten
Chemikalien verwendet werden, um die Flockung zu steigern. Dies sind klebrige kolloidale organische Substanzen mit einem
verhältnismäßig inerten Kohlenstoffskelett von beträchtlicher
Größe mit zahlreichen Hydroxyl-, Amino-, Carboxyl-, Amido- oder sonstigen wasserverträglichen kolloidal aktiven Gruppen.
Hierzu gehören Fettsäureamide oder Polyamine, Polysaccharide, Polyacrylamide, Acrylamidpolymerhydrolysate einschließlich
Polyacry!amiden, bei denen einige Amidogruppen durch Carboxylgruppen
ersetzt sind. Carboxymethylcellulose^ Alginate, Carraghenine,
Guargummi, Karayagummi und ähnliche Substanzen. Herrn Floekungshilfsmittel der genannten Art verwendet werden,
setzt man sie in kleinen wirksamen Menge, z. B. 0,001 - 5 ppm,
zv,.
Oberflächenaktive Mittel, die im Abwasser enthalten sein kö'nnii;,
siiiö nicht ionische, anionische, kationische und ampholyt'".:e;e.
Die besten Ergebnisse bei der Abwasserklärung erreicht man bei nicht ionischen oberflächenaktiven Mitteln.
Bevorzugte, nicht ionische oberflächenaktive Mittel hierfür
sind Alkyl phenol-Äthylenoxydkondensationsprodukte, wie sie
durch die nl !.gemeine Formel
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R-(-GHR1-CHR1τθ)η-Η
wiedergegeben werden. Hierin bedeutet R den Rest eines geeigneten Alkylphenols, R Wasserstoff oder niedermolekulaxes Alkyl,
und η hat einen Wert von 2-100 oder mehr, gewöhnlich von 4-30. Verbindungen dieser Art sind in der Technik bekannt
und zusammen mit geeigneten Methoden für ihre Herstellung in der USA Patentschrift 2 946 921 beschrieben.
Ein besonders geeignetes nicht ionischen Detergens ist ein
Äthylenoxydaddukt von Dodecylphenol mit einer Formel entsprechend der oben angegebenen, worin η zwischen etwa 8 und
15 liegt. Ein anderes besonders geeignetes, nicht ionisches Detergens ist ein Kondensationsprodukt aus Nonylphenol und
Ä'thylenoxyd mit der Strukturformel
G9H19- 0 - 0 -
Hierin ißt η eine ganze Zahl zwischen 8 und 15· Solche nicht
ionischen Detergentien werden gewöhnlich allein verwendet, doch kann man sie auch in Kombination mit gewissen Polyolen gebrauchen.
Typische Polyole sind Verbindungen mit mehreren Hydroxylgruppen
an verschiedenen Kohlenstoffatomen. Hierzu gehören Glycole,
Glycerin, Pentaerythrit und auch solche Verbindungen, wie Trimethyloläthan,
TrimethyloLpropan, 1,2,6-Hexantriol, Sorbit,
Inosit und dergleichen. Die zweiwertigen Polyole, z. B. die
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Glycole, wie Äthylenglycol, Diäthylenglyeol, Trimethylenglycol,
Propylenglycol, Dipropylenglycol und dergleichen, sind besonders geeignet. Unter den Glycolen wird Äthy'lenglycol
bevorzugt.
Die Menge an nicht ionischem oberflächenaktiven Mittel im Abwasser
soll sorgfältig kontrolliert werden. Bezogen auf das Papiergewicht kann die Menge zwischen etwa 0,1 und 5,0c/o
schwanken. Besonders gute Ergebnisse erhält man, wenn das Abwasser zwischen etwa 1 und 2,5 Gewichts-^, bezogen auf das
Papier, enthält. Ähnliche Mengen Polyole können gewünschtenfalls
verwendet werden. Außerdem können die Polyole selbst als oberflächenaktive Mittel angewandt werden.
Andere oberflächenaktive Mittel, die im Abwasser enthalten sein können, nind anionische Alkylarylsulfonate, wie r.ie durch folgende
Formel wiedergegeben v/erden:
Hierin bedeutet R einen aliphatischen Rest mit 4 - 30 oder
mehr Kohlenstoffatomen. R kann stark verzweigt sein, s. B.
wenn das Propylentetramer als Rohstoff für die Säurekette zur
Gewinnung der folgenden Struktur benutzt wird:
GIL, CIL, CIL.
GH - Uli - OH - CH - GH - CH
GH - Uli - OH - CH - GH - CH
V'llz CL" ' '- SO3Na BAD0RiGiMAL
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Vorzugsweise jedoch ist R ein geradkettiger Kohlenwasserstoff oder Olefin. Ein bezeichnender Vertreter hierfür ist das 2-Isomer
von Dodecylbenzolsulfonat von der folgenden Formel:
GH3-CH2-CH2-GH2-CH2-CH2-GH2-GH2-CH2-Ch2-GH2-,
SO3Na
Weitere oberflächenaktive Mittel, die im Abwasser enthalten sein können, sind: Alkohole, Alkylphenylather von Polyäthylenglycol,
alkyl- und polyäther-sulfatisierte Fettacylverbindungen, wie ein sulfatisiertes Fettacylderivat von 4-Arainobutanoi-?,
lengkctfcige Arkansulfonate, Kondensation«!:;· odukte von Fett-■j viurüa<:„'1
Verbindungen und Methyl tauriη und Proteindetergentie::
dor in der U3A Patentschrift 2 015 012 beschriebenen Art. Pieoe
Protcindeterrjcntien laosen sich als Konden::ationsnroduktc ■■".;::
Fett-äureacy!verbindungen und Proteinhydrolysaten bezeichn^r,
Im allgemeinen cchwankt ihre Menge zwischen etwa 0,1 und 5y',
bezogen auf das Papier, vorzugsweise zwischen etwa 1 und 2Jy^.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter evli':i-tert.
StadtwaBser wird in einen Breiaufbereiter eingebracht, der Γ ir
ohargenwf;isen Botrieb eingerichtet und mit einem Rotor ausgerüstet int. Bezogen auf das Gewicht der Zoitungspapiermon^e
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werden 2,0$ Äthylenoxydaddukt von Dodecylphenol in den Behälter
gegeben, und die Mischung wird gerührt. Die entstehende Lösung wird mit etwa 5 Gewichts-^, bezogen auf das Lösungsgewicht,
an nicht zerkleinertem, trockenem Zeitungspapierabfall und dergleichen beschickt. Natriumhydroxyd wird bis zur Erhöhung
des pH-Wertes des wässrigen Breies auf etwa 7»5 zugesetzt.
Die Mischung wird etwa 25 Minuten weiter gerührt. Dann
wird der Brei abgezogen, worauf er mit Wasser soweit verdünnt wird, daß die Mischung etwa 1 Gewichts-^ Brei enthält. Der
Brei wird dann auf einem Lancaster-Dreistufenwäscher und Eindicker
gewaschen und eingedickt. Der Feststoffgehalt des von
der Lancaster-Maschine abgezogenen Breies beträgt etwa 5,0 Gev/ichts-$.
Dann wird der Brei auf pH 5,0 durch Zugabe von SO0-Gas
-rngesäuert. Anschließend wird der Brei wieder eingedickt
und zu einem Band geformt.
Der Brei hat ein weißes Aussehen und läßt sich leicht auf einer
üblichen Papiermaschine zur Herstellung eines bogenförmigen Papierbandes verarbeiten. Aus dem Brei nach der Ansäuerung
hergestellte Papierbögen haben eine mittlere T.A.P.P.I.-Normhelligkeit
von 56 - 58.
Der Ablauf von den verschiedenen Entfärbungsstufen ist schwarz
und hat eine Trübe von etwa 3000 bei einem pH-Wert von etwa 7,1 - 7,5. Der erhaltene Ablauf wird mit genügend Calciumhypochlorit
vernetzt, um ihn auf einen pH-Wert von etwa 10,5 au bringen. Anschließend an eine innige Durcharbeitung wird
(■icnügend Alaun zu^oaetzt, biß der pH-Wert auf 5,0 herabgesetzt
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ist. Nachdem der Ablauf wieder durchgerührt ist, läßt man ihn über Nacht stehen. Der verbleibende reine und saubere
Ablauf» der als gereinigt bezeichnet werden kann, wird abgehebert und kann gewünsentenfalls zur Entfärbungsstufe zurückgeleitet
werden.
Es wurde dieselbe Arbeitsweise v/ie im Beispiel 1 befolgt, jedoch bestand das verwendete Detergens aus einem wasserlöslichen
Alkylarylsulfonat. Der pH-Wert des Auslaufes war etwa 6,0.
Man setzte genügend Calciumhypochlorit zu, um den pH-Wert auf
9,Z zu erhöhen. Dann wurde ausreichend Alaun zugesetzt, um
den pH-v/ert auf 4,6 zu senken, worauf man absetzen ließ. Der
klare saubere Überlauf wurde abgehebert und konnte wie in Beispiel 1 zurückgeführt v;erden.
Beispiel· 1 wurde mit der Abwandlung wiederholt, daß Natriumhydrnxyd
statt Caleimah;/[-ochl crib zur pH-Steigerung des Abwassert;
verwendet wurde. Gleichzeitig mit der Einbringung der pH-RegelungBi/ihemikalien wurde zwecks Belüftung ties Abwas:;t:r:j
gerührt. Anschließend ließ man absetzen. Dor Abiauf hatte im Vergleich zu dem des Beispiels 1 einen schwachen
Schleier, war aber klar- von rjichtbarer iiufipendierter Huhn tanz
und hervorragend geeignet zur Rückführung zur EntfürbungHsfcufe
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-H-
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde zur pH-Werterhöhung des Abwassers Ammoniakgas verwendet. Auch hier wurde wieder
gerührt, um das Abwasser während der Beimischung" der pH-Rcvelungs/chemikalien
zu belüften. Die Ergebnisse waren ähnlich wie in Beispiel 3«
Ein gemäß Beispiel 1 erzeugtes Abwasser von schwarzem Aussehen,
einer Trübung v>>n etwa 3000 und einem pH -V/er t von etwa. 7,1 bis .
7,5 wurde zur Durchführung dieses Beispiels verwendet. Der Ablauf
wurde in einer Schwimmaufbereitungsanlage behandelt, die
mit einem Hilfsdruekheoken, wie oben beschrieben, versehen war.
Zur Chemikalienbehandlung wurden 0,39 g/l Alaun (auf wasserfreier
Grundlage) und 0,54 g/i NH- verwendet. Es wurde eine
gute Klärung erzielt.
Beispiel b wurde wiederholt, jedoch wurden in der Klärsbufe
des Verfahrens otwa 1,5 ppm des Flockungsmittel» "Magnifloe
990" im Anschluß an die Zugabe des Ammuniumlrydroxyds zugesetzt.
Es wurde eine gute Klärung erzielt.
BeispieJ 7
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden in der Kliirstufo
des Verfahrens folgende (Jhemikalienmenge (bezogen auf 1 1
0098*0/1393
Abwasser) verwendet:
Alaun (wasserfrei) 0,500 g/l
WH4OH (als NH5) 0,085 g/l
Nach anschließendem Stehen über Nacht wurde die klare Wasserschicht
von den abgesetzten Flocken abgehebert. Diese Wassersohicht hatte eine Trübung von weniger als etwa 30, gemessen
durch die Jackson-Kerzenmethode.
Beispiel 7 wurde wiederholt, jedoch wurden 1,5 ppm Flockungsmittel
"Magnifloc 990" anschließend an diu Zugabe des Ammoniuaihydroxyds
zugesetzt. Hierdurch wurde wiederum die Absetzgeachwindigkeit gegenüber der im Beispiel 3 verbessert, und die
abgeheberte klare Schicht war etwas klarer als diejenige des Beispiels 7.
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Claims (9)
1. Verfahren zur Klärung industrieller Abwässer, die Fremdstoffe in kolloidaler Teilchengröße und ein oberflächenaktives
Mittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abwasser nach-einander mit einer Säure und einer Base
behandelt, dabei den pH-Wert des Abwassers zunächst um mindestens swei pH-Einheiten in der einen Richtung und
dann um mindestens zwei pH-Einheiten in der anderen Richtung verändert und anschließend die dabei ausgeflockten
Fremdstoffe aus dem Abwasser'abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Abwasser mit einem pH-Wert von etwa 7-7,5 verwendet,
diesen pH-Wert zunächst durch Säurezusatz auf 4-6,5 senkt und sodann durch Basezusats mindestens auf 6,5 - 7,5 anhebt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die ausgeflockten Fremdstoffe durch Sedimentation oder Flotation abtrennt.
4. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die pH-Wert-Änderung Alaun und Ammoniak, vorzugsweise
Alaun in einer Menge von 0,C2 - 1,2 g/l und Ammoniak in einer Menge von etwa 0,02 - 0,50 g/l, verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 - ;·, dadurch gekennzeichnet,
man für die pH-Y/ert-^ndcrung Alaun und Erdalkalihvrochlcrit,
009840/1993 BAD ORjG
vorzugsweise in einer Alaunmenge von 0,0002 - 0,004 g/l
und in einer Erdalkalihypochloritmenge von 0,001 - 0,03 g/l, verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß man etwa 0,2 - 0,8 g/l Alaun und eine Ammoniakverbindung
in einer Menge von 0,05 - 0,40 g/l, berechnet als Ammoniak, verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß man in Kombination mit der Säure und Base ein organisches
Flockungchilfsmittel verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Abwasser verwendet, das aus der Entfärbung von bedrucktem
Cellulose:, terial stammt und 0,1 - 5 Gewichts-%
eines nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittels, bezogen auf das Cellulosematerial, enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Plockungshilfsmittel Polyamine, Polysaccharide,
Polyacrylamide, Acrylamidpolymerhydrolysate, Polyacrylamide, bej/denen einige Amidogruppen durch Carboxyl- >
gruppen ersetzt sind, Carboxymethylcellulose^ Alginate, Carraghene, Guargummi, Karayagummi oder Gemische hiervon
verwendet.
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009840/1993
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