DE2254857C3 - Verfahren zur Herstellung von abnutzungsfesten Nickeldispersionsüberzügen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von abnutzungsfesten NickeldispersionsüberzügenInfo
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- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
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- C25D5/34—Pretreatment of metallic surfaces to be electroplated
- C25D5/42—Pretreatment of metallic surfaces to be electroplated of light metals
- C25D5/44—Aluminium
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines abnulziingsfcsten Nickeldispersionsübcrzuges. der
insbesondere dispergiertes Siliciumcarbid enthält, auf der im Betrieb Reibungskräften ausgesetzten Oberfläche
eines Werkstückes, insbesondere eines Trochoidenge'iäuses,
aus einer Leichtmetallegierung, insbesondere einer Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt,
wobei die Oberfläche zunächst auf chemischem Wege mit einer dünnen Zinkschicht, danach gegebenenfalls
galvanisch mit einer Nickelvorschicht, die keine oder wenige harte Teilchen enthält, und schließlich galvanisch
mit der Nickeldispersionsschicht überzogen wird.
Es ist bereits ein derartiges Verfahren für die Behandlung von Trochoidgchäusen von Drehkolbcnmotoren
vorgeschlagen worden, gemäß dem die mit der Schicht aus Nickel und darin dispergicrten Siliciumcarbidteilchen
zu überziehende Oberfläche zunächst niif chemischem Wege mit einer dünnen Zinkschieht (mil
einer Dicke von etwa I μπι), dann galvanisch·mit einer
dickeren Nickelvorschichl (mit einer Dicke von Ib bis
20 μπι), die keine oder nur wenig Siliciumcarbidteilchen
enthalt, und schließlich galvanisch mit der die dispergieren
Siliciumcarbidtcilchcn enthaltenden Nickelschicht versehen wird, wobei diese letztere Schicht eine
solche Dicke besitzt, dal.) 'lic Gesamtdicke des Überzugs voi dim anschließend durchgeführten Abschleifen JOO
bis 320 μιη beträgt.
Aus Dettner und F.l/.c »Handbuch der Galvanotechnik«,
Band I. Teil 2 (1964), Seiten 717 und 1105 ist es
bereits bekannt, als Vorbehandltingsmaßnahmc eine Strahlbchandlung durchzuführen, bei der als Strahlmittel
Glaskugeln eingesetzt werden können. Auch bei der Anwendung einer solchen Slrahlbehandlung weisen nun
die in der obigen Weise gebildeten mehrschichtigen Überzüge nur eine unzureichende Haftung an der
jeweils darunterliegenden Schicht auf und neigen häufig
zu Abbläüerungserscheinungeii bei gleichzeitiger Rißbildung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, daß ein gutes I laften einer jeden Schicht
an der darunterliegenden Schicht erreicht wird, so daß der gesamte Überzug einen einstöckigen Charakter hat,
fest an der behandelten Oberfläche haftet und nicht zu Abblätterungserscheinungen und Rißbildung neigt und
eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit besitzt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man dann, wenn man vor der chemischen Zinkabscheidung
in trockenem Zustand eine Strahlbehandlung mit Mikroglaskugeln unter bestimmten Bedingungen durchführt,
einen abnutzungsfesten Nickeldispersionsüberzug erhält, dessen Haftung mehr als doppelt so gut ist wie
die Haftung des in üblicher Weise gebildeten besthaftenden Überzugs.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Anspruch 1.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man bei dem bt"rspruchten
Verfahren Mikroglaskugeln mit einem Durchmesser von 75 bis 150 μιη. Es hat sich gezeigt, daß die
erfindungsgemäß durchgeführte Strahlbehandlung zu einem Nickeldispersionsüberzug führt, der überraschend
abnutzungsbeständig ist und sehr gut und sehr fest an dem Werkstück aus der Leichtmetallegierung,
insbesondere der Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt. haftet. So ist die Lebensdauer des in
dieser Weise gebildeten abnutzungsfesten Nickcldispersionsüberzugs
um den Faktor 2 bis 10 größer als die herkömmlicher Metallüberzüge. Im übrigen wird
hierdurch auch die Beständigkeit gegen den Angriff durch Natriumverbindungen oder durch Fluorwasserstoffsäure
verbessert.
Dabei ist es für den Fachmann überraschend, daß gerade durch die trockene Strahibehandlung, den
angewandten Druck des Druckluftstroms und auch die Teilchengröße der verwendeten Mikroglaskugeln die
Haftung des gebildeten Nickcidispcrsionsüberzugs gezielt in unerwartetem Maße verbessert werden kann.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß bei Anwendung der
beanspruchten Sirahlbehandlung es möglich wird, eine eventuelle Behandlung der mit dem Überzug zu
versehenden Oberfläche mit einer Natriumverbindung die Temperatur des die Natriumvcrbindung enthaltenden
Bades, das gegebenenfalls eine Polyhydroxysäurc.
wie Gluconsäure, oder ein Salz einer solchen Säure,
vorzugsweise Natriumgluconat, enthält, beträchtlich
verringert werden kann, beispielsweise von 60"C auf 20"C, und die Dauer der Behandlung mit diesem Bad
verkürzt werden kann, beispielsweise von 4 Minuten auf 2 Minuten.
Die Vorbehandlung der zu behandelnden Oberfläche ml einer Natriumvcrbindung kann vorleilhaflerweise
unter Verwendung eines Bades erfolgen, das 50 bis 150 g, vorzugsweise 100 g, Ätznatron pro Liter und 5 bis
15 g, vorzugsweise 10 g, einer l'olyhydroxysäure oder
ein Salz einer solchen Säure, insbesondere Natriumgluconat, pro Liter enthält und das vorzugsweise bei
Raumtemperatur, das heißt bei einer Temperatur /wischen 15 und 30"C, eingesetzt wird. Durch diese
nach der erfindungsgemäßen .Strahlbehandlung durchgeführic
Behandlung mit der Natriiimverbindiing kann
eine Verbesserung der Haftung des Überzugs durch einen gleichmäßigeren Angriff und eine Verbesserung
der Spülbarkeil des Wersiückcs erreicht werden, wobei gleichzeitig die Bildung einer schädlichen viskosen
Verbindung auf der /\\ überziehenden Oberfläche und iiuf den Wänden des Behandlungsgefäßes vermieden
wird. Diese Behandlung mit einer Nalritimvcrbindung erfolgt nach der erfindungsgemäßen Slrahlbehandlung
vor dem Auftragen der untersten dünnen Zinkschicht.
Nach dieser Vorbehandlung mit der Natriumverbindung kann eine Behandlung mit Salpetersäure und
Flußsäure unter Verwendung eines konzentrierten Bades durchgeführt werden, wodurch die Haftung des
gebildeten Überzugs weiter verbessert wird, insbesondere wenn das behandelte Werkstück aus einer
Leichtlegierung mit hohem Siliciumgehalt besteht.
Die galvanische Abscheidung von Nickel zur Bildung der Nickelvorschicht oder der Nickeldispersionsschicht
wird so vorgenommen, daß der elektrische Strom bereits in dem Augenblick durch das Bad geleitet wird,
in dem das zu behandelnde Werkstück eingetaucht wird, wobei die Stromdichte während dieser Eintauchphase
vorzugsweise zwischen 1 und 3 A/dm2 liegt. Hierdurch wird eine Veränderung der zu behandelnden Oberflächen
vermieden, die eine Beeinträchtigung der Haftung des schließlich gebildeten Überzugs verursachen könnte.
Mit Vorteil führt man bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zwei aufeinanderfolgende Verzinkungsbehandlungen bei Temperatur durch, wobei die zuerst
gebildete Zinkschicht vor der zweiten Verzinkung in konzentrierter Salpetersäure wieder aufgelöst wird.
Zwischen dem galvanischen Auftragen der Nickel-Mirschicht
und der galvanischen Abscheidung der Nickcldispersionsschicht wird das Werkstück schnell
aus dem zunächst verwendeten Bchandlungsgefäß in das anschließend benutzte überführt, was vorzugsweise
ohne Zwischenspülung erfolgt, um jede Passivierung des Werkstücks durch eine längere Lufteinwirkung zu
verhindern, wobei man diesen Badw-:hsel unter Strom bewirkt, so daß eine Passivierung durch Absorption von
organischen Produkten in dem nächst«·^ Bad verhindert
wird. Diese Passivierung der Oberfläche sollte vermieden
werden, da sie für die gute I laftiing des lelztcndlich
gebildeten Überzugs schädlich sein kann.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung
der E-'rfindung.
U e i y. ρ ι e I
Ils wird ein Prüfkörper aus einer Aluminiumlegierung
mil hohem Siliciumgehalt verwendet, der aus zwei /usammenslcckbaren Teilen besteht, die nach dem
Zusammenstecken eine gemeinsame Oberfläche bilden, auf die ein Nickcldispcrsionsüber/ug aufgebracht wird,
dessen Haftfestigkeit anschließend durch Auseinanderreißen der beiden Teile des Prüfkörpers gemessen
werden kann. Zunächst werden auf die durch die beiden Prüfkörperteile gebildete gemeinsame Oberfläche Mikroglaskugcln
mit einem Durchmesser von 210 bis 420 Jim unter Anwendung eines Druckes von bbar
aufgeblasen, und /war während 15 Sekunden (Erfindung)
einerseits bzw. 5 Sekunden (Vergleich) andererseits.
Anschließend wird bei einer Temperatur von etwa 20 bis 25°C eine Behandlung mit einer Natriumverbindung
unter Verwendung eines Bades durchgeführt, das 100 g/| Ätznatron und 10 g/l Natriumgluconat enthält.
Dann behandelt man das Werkstück bei einer Temperatur von 20 bis 25°C mit Salpetersäure und
Flußsäure unter Verwendung eines Bades, das 3 Volumenteile 62°/oiger Salpetersäure und einen Volumenteil
40%iger Flußsäure enthält.
Daraufhin bringt man bei einer Temperatur von 20 bis 25° C eine Zinkschicht unter Verwendung eines
vorzugsweise Eisen enthallenden alkalischen Bades auf, w onach man die Zinkschicht entfernt, indem man das
Werkstück während einer Minute in eine 62%ige Salpetersäure enthaltendes Bad mit einer Temperatur
von 20 bis 25°C eintaucht.
Anschließend führt man eine zweite Verzinkungsbehandlung
unter Verwendung der gleichen Bedingungen durch, arbeitet jedoch bei einer Eintauchdauer von
icdigiich 25 Sekunden.
Hierauf folgt die galvanische Abscheidung einer Nickelvorschicht im Verlaufe von 20 bis 30 Minuten
unter Anwendung einer Stromdichte von 2 bis 3 A/dm-'. Man benutzt einen Behandlungsbehältcr mit Nickelanoden,
der ein Bad mit einer Temperatur ν jn 400C und
einem pH-Wert von 4 bis 4,5 enthält. Das verwendete Bad enthält 400 g/l Nickelsulfamat, 4 g/l Nickelchlorid,
40 g/l Borsäure, gegebenenfalls Saccharin (beispielsweise in Form von Natrii'nsaccharinat) und ein Netzmittel.
Sodann erfolgt die galvanische Abscheidung der Nickeldispcrsionsschicht, wozu man ein Bad mit einer
Temperatur von 55°C anwendet und unter Verwendung von Nickclanodcn arbeitet. Das verwendete Bad enthält
400 g/l kristallisiertes Nickelsulfamat, 4 g/l Nickelchlorid, 40 g/l Borsäure, etwa 3 g/l Saccharin (beispielsweise
in Form einer Lösung von Natriumsaccharinat). 150 g/l
Siliciumcarbidtcilchcn und ein Netzmittel.
Man taucht das Werkstück unter Anwendung einer Stromdichte von 1 bis 2 A/dm2 ein und steigert die
Stromdichte im Verlaufe von 15 Minuten allmählich auf 20 A/dm2, wonach man die galvanische Abscheidung
während 1 Stunde und 30 Minuten bei einer Stromdichte von 20 A/dm2 fortsetzt.
Bei Anwendung Jer erfindungsgemäßen .Strahlbehandlung
erhält man einen Prüfkörper, dessen Nickelüberzug
eine Haftung von 1560 bar aufweist, während
bei einer Strahlbchandking von lediglich 5 Sekunden ein
Nickelüber/ug gebildet wird, dessen Haftung lediglich
1250 bar beträgt.
Für die galvanische Abscheidungen kann man die Ma'.srialicn verwenden, die aus den FR-OS 21 59 177
b/w.2l 59 178 bekannt sind.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines abnutzungsfesten
Nickddispersionsüberzuges, insbesondere mit Siliciumcarbid, auf der im Betrieb Reibungskräften
ausgesetzten Oberfläche eines Werkstückes, insbesondere Trochoidengehäuses, aus einer Leichtmetallegierung,
insbesondere Aluminiumlegierung mit hohem Siliciumgehalt, wobei die Oberfläche zunächst
auf chemischem Wege mit einer dünnen Zinkschicht, danach gegebenenfalls galvanisch mit
einer Nickelvorschicht, die keine oder wenige harte Teilchen enthält, und schließlich galvanisch mit einer
Nickeldispersionsschicht überzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor der chemischen
Zinkabschcidung in trockenem Zustand eine Strahlbehandlung mit Mikroglaskugeln in einem
Druckluftstrom mit 5—10 bar während 10 bis 20 Sekunden je 0,05 dm2 Oberfläche vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mikroglaskugcln mit einem Durchmesser
von 75— 150 μπι verwendet werden.
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