DE2254268C2 - Auslöse-Skibindung - Google Patents
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Auslöse-Skibindung mit einer die am Schuh angreifenden Bindungsteile
aufweisenden Sohlenplatte, die am einen' Ende eine Stützfläche, die in der Abfahrtsstellung unter einem am
Ski befestigten Niederhalter angeordnet ist, und am anderen Ende eine Rastfläche aufweist, der ein am Ski
gelagertes angepaßtes Rastglied mit einer in Skilängsrichtung wirkenden Rastfeder zugeordnet ist, welches
Rastglied ein Ausschwenken der Sohlenplatte sowohl seitlich wie auch nach oben sowie ein Verschieben der
Sohlenplatte in Skilänjsrichtung entgegen der Wirkung der Rastfeder zuläßt, um die Stützfläche außer Eingriff
mit dem Niederhalter zu bringen.
Eine derartige Auslöse-Skibindung ist bereits bekannt (DE-OS 14 28 907). Die Bindung öffnet sowohl beim
Frontalsturz, indem sich die Sohlenplatte nach vorn bewegt, so daß ihre Stützfläche am hinteren Sohlenplatlenende
freigegeben wird, wie auch bei einem Verdrehsturz, bei dem das vordere Sohlenplattenende
unter Überwindung der Kraft der Rastfeder seitlich ausgeschwenkt wird. Infolge der sich mit dem Schuh
bewegenden Sohlenplatte sind die beim Auslösevorgang zu überwindenden Reibungskräfte vergleichsweise
gering, was eine genaue Einstellung der Auslösekraft mittels der Rastfeder ermöglicht Die günstigen
Reibungsbedingungen haben jedoch auch zur Folge, daß beim normalen Fahren Fehlauslösungen auftreten
können, weil an sich ungefährliche Stoßkräfte und Steuerkräfte, die über einen Längsbereich der Sohlenplatte
verteilt seitlich angreifen, zur Auslösung führen können. Um dieses zu vermeiden wird die Rastfeder des
Rastgliedes entsprechend stärker vorgespannt. Damit wird aber das für die seitliche Auslösung maßgebende
Drehmoment erhöht und zwar in vielen Fällen in einem für die Sicherheitsfunktion unzulässigen Ausmaß.
Fehlauslösungen werden somit auf Kosten der Sicherheit vermieden.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Auslöse-Skibindung so zu verbessern, daß
die unschädlichen Querkräfte besser und ohne Auslösung der Bindung aufgenommen werden, ohne daß
dabei die Funktion der Sicherheitsbindung hinsichtlich der Verdrehstürze mit Torsionsbeanspruchung sowie
der Fiontalstürze wesentlich beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Sohlenplatte auf dem Ski an einem vom Ski
aufragenden Lagerzapfen um die Hochachse schwenkbar gelagert ist, der in einen im mittleren Bereich der
Sohlenplatte angeordneten Längsschlitz im Abstand von dessen der Stützfläche zugekehrten Ende eingreift
Es ist ersichtlich, daß bei dieser Ausbildung der Lagerzapfen auf die Sohlenplatte einwirkende seitliche
Stoßkräfte und Steuerkräfte aufnimmt, so daß diese kurzhubigen Stoßkräfte unschädlich gemacht werden
und somit die Empfindlichkeit für Fehlauslösungen herabgesetzt ist. Andererseits wird die Auslösefunktion
nicht beeinträchtigt, denn die Längsschlitzlagerung der Sohlenplatte auf dem Lagerzapfen ermöglicht beim
Frontalsturz ein Vorschieben der Sohlenplatte in Längsrichtung, so daß sie außer Eingriff mit dem
Niederhalter kommt. Beim Verdrehsturz wird die Rastfederkraft überwunden, so daß das vordere Ende
der Sohlenplatte ausrastet und um den Lagerzapfen schwenkt so daß die Sohlenplatte mit ihrer Stützfläche
seitlich aus der vom Niederhalter gebildeten Querführung austritt. Dabei erfolgt jeweils eine vollständige
Freigabe der Sohlenplatte, da diese sich in der freigegebenen Stellung vom Lagerzapfen bzw. vom Ski
abheben kann.
Da der Lagerzapfen nicht am vorderen oder hinteren Ende der Sohlenplatte, sondern in ihrem mittleren
Bereich zwischen dem Niederhalter und dem Rastglied angeordnet ist ist der für die Querkräfte maßgebliche
Hebelarm entsprechend dem Abstand zwischen dem Lagerzapfen und dem Rastglied und somit auch das
betreffende Drehmoment stark verkleinert. Dieses wiederum ermöglicht — um gleiche Verhältnisse
herzustellen — die Erhöhung der Kraft der Rastfeder und damit verbunden eine Steigerung der Sicherheit
gegen seitliche Stöße, ohne daß gleichzeitig die seitliche Auslösefunktion beeinträchtigt wird. Andererseits
bringt die Erhöhung der Federkraft eine Steigerung des für die Vertikalauslösung maßgebenden Auslösemomentes
mit sich, da der Lagerzapfen bei einer solchen Vertikalauslösung keinen Einfluß ausübt, was erwünscht
ist. Durch die Anordnung des Längsschlitzes im mittleren Bereich der Sohlenplatte wird der Drehpunkt
der Sohlenplatte bei einer Seitwärtsauslösung in den Bereich der Beinachse gebracht. Dieses ist von Vorteil.
Entscheidend für den Schutz vor Verletzungen bei einem Torsionssturz ist das Torsionsmoment, welches
das Bein »spürt« und nicht das Moment, welches auf die Bindung einwirkt Liegt der Drehpunkt bei der
Seitwärtsauslösung im Bereich der Seinachse, so »spürt« das Bein beim Torsionssturz dasselbe Moment
wie die Bindung, und zwar unabhängig davon, wo am Ski die auslösende Kraft angreift Liegt der Drehpunkt
bei der Seitwärtsauslösung vor der Beinachse, also in Richtung Skispitze versetzt, so ergeben sich ungünstige
Kräfteverbältnisse. Die Anordnung des Drehpunktes im Bereich der Beinachse hat weiter den Vorteil, daß der
Einfluß der infolge der Skidurchbiegung entstehenden Verkürzung des Abstands zwischen der hinteren
Halterung, dem Drehpunkt und der vorderen Halterung auf die Auslösewerte der Bindung minimal ist Liegt der
Drehpunkt im Bereich der Schuhspitze, so sind diese Einflüsse erheblich größer.
Es ist zwar bereits bekannt, eine Sohlenplatte an einem vom Ski aufragenden Lagerzapfen schwenkbar
zu lagern (DE-OS 20 03 307), hierbei ist der Lagerzapfen jedoch nahe dem hinteren Ende der Sohlenplatte
angeordnet, und die Sohlenplatte ist auch nicht mit einem Längsschlitz auf diesem Lagerzapfen gelagert.
Dementsprechend ist die Sohlenplatte auch nicht gegen die Kraft einer beim Auslösen zu überwindenden
Rastfeder längsverschiebbar. Vielmehr kann der vorgesehene Niederhalter gegenüber der Sohlenplatte
verschoben werden, wodurch aber der Auslösevorgang nicht beeinflußt wird, sondern die Sohlenplatte in die
Ausgangsstellung bzw. Abfahrtsstellung gebracht wird. Entsprechendes gilt für die AT-PS 2 94 643, bei deren
einer Ausführungsform (F i g. 1 und 2) die Sohlenplatte mittels eines Längsschlitzes an ihrem vorderen Ende auf
einem vom Ski aufragenden Zapfen gelagert ist. Hier ist eine Längsverschiebung der Sohlenplatte trotz des
Längsschlitzes durch die Ausbildung der fersenseitigen Haltevorrichtung ausgeschlossen. Bei der anderen
Ausführungsform (F i g. 7) kann es zwar zu einer entsprechenden Längsverschiebung der Sohlenplatte
kommen, hier ist jedoch weder ein Lagerzapfen auf dem Ski noch ein zugehöriger Längsschlitz in der Sohlenplatte
vorgesehen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Bindung in Draufsicht und
F i g. 2 die Bindung gemäß F i g. 1 in Seitenansicht. Am Ski 1 ist ein Befestigungsflansch 2 einer Hülse 3 mittels Schrauben 4 befestigt In der Hülse 3 ist ein Verriegelungsglied schwenkbar gelagert, das ein Rastglied 5, einen gewölbten Mittelteil 6 und eine ebene Stirnfläche 7 aufweist Die ebene Stirnfläche 7 wirkt mit einer ebenen Stirnfläche eines Kolbens 8 zusammen, der in der Hülse 3 verschiebbar geführt ist Eine kreisringförmige Schulter 9 des Verriegelungsgliedes hintergreift einen kreisförmigen Innenflansch am Ende der Hülse 3. Zwischen dem Kolben 8 und einer in die eo Hülse 3 eingeschraubten Einstellschraube 11 ist eine Rastfeder 12 eingesetzt Zwischen der Hülse 3 und der Einstellschraube 11 ist eine Mehrzahl dünner Ringe 13 eingesetzt, mit deren Hilfe die Schraube U in verschiedenen Einstellungen fixiert werden kann.
F i g. 2 die Bindung gemäß F i g. 1 in Seitenansicht. Am Ski 1 ist ein Befestigungsflansch 2 einer Hülse 3 mittels Schrauben 4 befestigt In der Hülse 3 ist ein Verriegelungsglied schwenkbar gelagert, das ein Rastglied 5, einen gewölbten Mittelteil 6 und eine ebene Stirnfläche 7 aufweist Die ebene Stirnfläche 7 wirkt mit einer ebenen Stirnfläche eines Kolbens 8 zusammen, der in der Hülse 3 verschiebbar geführt ist Eine kreisringförmige Schulter 9 des Verriegelungsgliedes hintergreift einen kreisförmigen Innenflansch am Ende der Hülse 3. Zwischen dem Kolben 8 und einer in die eo Hülse 3 eingeschraubten Einstellschraube 11 ist eine Rastfeder 12 eingesetzt Zwischen der Hülse 3 und der Einstellschraube 11 ist eine Mehrzahl dünner Ringe 13 eingesetzt, mit deren Hilfe die Schraube U in verschiedenen Einstellungen fixiert werden kann.
Das Rastglied 5 wirkt mit einer Rastfläche 14 zusammen, die an einer Ausnehmung des vorderen
aufragenden Randes 15 einer Sohlenplatte 16 vorgesehen ist Auf der Innenseite des aufstehenden Randes 15
ist ein Sohlenhalter 17 mittels einer Schraube 18 höheneinstellbar befestigt. Am hinteren Ende der
Sohlenplatte 16 sind Gewindelöcher 19 zur wahlweisen Aufnahme von rechtwinklig umgebogenen Schraubbolzen
20 vorhanden. Die Bolzen 20 sind an ihrem anderen Ende mittels Gewindehülsen 21 mit je einer Zugfeder 22
verbunden. Die beiden Zugfedern 22 sind ferner mittels abgewinkelter Bolzen 23 mit einer Hülse 24 verbunden,
auf der ein Klemmhebel 25 sitzt dessen einer Arm dazu bestimmt ist, den Absatz des in F i g. 2 strichpunktiert
angedeuteten Skischuhs 26 zu übergreifen, und dessen anderer Arm als Betätigungsarm dient
Am Ski 1 ist mittels einer Schraube 27 ein aufragender Lagerzapfen 28 von kreisförmigem Querschnitt befestigt,
der in einen Längsschlitz 29 der Sohlenplatte 16 eingreift Dadurch ist die Sohlenplatte 16 um die von der
Zapfenachse gebildete Hochachse schwenkbar und gleichzeitig um eine begrenzte Strecke in Längsnchtung
des Skis 1 verschiebbar. Ferner ist die Sohlenplatte 16 nach oben vom Lagerzapfen 28 abhebbar.
Das hintere Ende der Sohlenplatte 16 ist mit einer schrägen Stützfläche 30 versehen, die sich längs eines
Kreisbogens um den Lagerzapfen 28 erstreckt. Die Stützfläche 30 liegt an einer entsprechend kreisbogenförmig
verlaufenden schrägen Gegenfläche 31 eines am Ski 1 befestigten Niederhalters 32 an. Die Stützfläche 30
und die Gegenfläche 31 sind so abgeschrägt, daß sie in Richtung zum Lagerzapfen 28 von unten nach oben
geneigt verlaufen. Bei der Seitwärtsauslösung wird die Sohlenplatte 16 um den Lagerzapfen 28 verschwenkt,
während bei einem Frontalsturz die Sohlenplatte !6 entgegen dem Druck der Rastfeder 12 nach vorn
verschiebt, bis die Stützfläche 30 von der Gegenfläche 31 des Niederhalters 32 freigegeben wird.
Anstelle des schwenkbaren Rastglieds 5 kann auch ein axial verschiebbares Rastglied vorgesehen sein, das
mit einer entsprechend ausgebildeten Rastfläche am vorderen Ende der Sohlenplatte 16 zusammenwirkt.
Ferner können auch das Rastglied 5 am hinteren und die Stützfläche 30 am vorderen Ende der Sohlenplatte 16
angeordnet sein. In diesem wie auch im dargestellten Fall mit vorderem Rastglied 5 und hinterer Stützfläche
30 liegt der Lagerzapfen 28 an einem Ende des Längsschlitzes 29 an, so daß die Sohlenplatte 16 in
Längsrichtung unter zusätzlicher Spannung der Rastfeder 12 verschiebbar ist.
Ebenfalls ist es möglich, dem Lagerzapfen 28 einen von der Kreisform abweichenden, beispielsweise quadratischen
Querschnitt zu geben und ihn mit der Schraube 27 oder einem ähnlichen Verbindungsmittel
drehbar am Ski 1 zu lagern. In diesem Falle sind die beiden Enden des Längsschlitzes 29 der Sohlenplatte 16
entsprechend ausgebildet, beispielsweise mit rechtwinkligen Ecken. Bevorzugt wird jedoch die vorbeschriebene
Ausführungsform mit einem Lagerzapfen 28 von kreisförmigem Querschnitt, bei dem die Enden des
Längsschlitzes 29 entsprechend halbkreisförmig ausgebildet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Auslöse-Skibindung mit einsr die am Schuh
angreifenden Bindungsteile aufweisenden Sohlenplatte, die am einen Ende eine Stützfläche, die in der
Abfahrtsstellung unter einem am Ski befestigten Niederhalter angeordnet ist, und am anderen Ende
eine Rastfläche aufweist, der ein am Ski gelagertes angepaßtes Rastglied mit einer in Skilängsrichtung
wirkenden Rastfeder zugeordnet ist, welches Rastglied ein Ausschwenken der Sohlenplatte sowohl
seitlich wie auch nach oben, sowie ein Verschieben der Sohlenplatte in Skilängsrichtung entgegen der
Wirkung der Rastfeder zuläßt, um die Stützfläche außer Eingriff mit dem Niederhalter zu bringen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte (16) auf dem Ski (t) an einem vom Ski (1)
aufragenden Lagerzapfen (28) um die Hochachse schwenkbar gelagert ist, der in einen im mittleren
Bereich der Sohlenplatte (16) angeordneten Längsschlitz (29) im Abstand von dessen der Stützfläche
(30) zugekehrten Ende eingreift
2. Auslöse-Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschlitz (29) so in der
Sohlenplatte (16) angeordnet ist, daß sein eines Ende unter der Wirkung der Rastfeder (12) am Lagerzapfen
(28) anliegt
3. Auslöse-Skibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche (30)
und die ihr zugeordnete Gegenfläche (31) am Niederhalter (32) konzentrisch zum Lagerzapfen
(28) verlaufen.
4. Auslöse-Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die
Stützfläche (30) und die ihr zugeordnete Gegenfläehe (31) am Niederhalter (32) in Richtung zum
Lagerzapfen (28) von unten nach oben geneigt verlaufen.
5. Auslöse-Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rastglied (5) am der Schuhspitze zugeordneten Ende und der Niederhalter (32) an dem Absatz zugeordneten
Ende der Sohlenplatte (16) angreifen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |