DE2251632A1 - Schneidbrenner - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneidbrenner mit divergenter
Düse.
Bekannte Sohneidbrenner, von denen ein- typisches Beispiel
in Fig. 1 dargestellt ist, weisen einen Sohneidsauerstoff-Kanal b auf, der von Mischgas-Kanälen c zur Zufuhr eines
Gemisches aus Sauerstoff und Brenngas umgeben ist. Bei dieser Konstruktion wird aus dem Gasgemisch an der Brennerspitze
eine Vorwärmflamme d gebildet, welche das Werkstück
e vorwärmt und eine Schmelzlache f bildet, die unter Erzeugung von Schlacke h in Verbrennungsreaktion mit einem Strahl
des SohneidsauerstoffStrahls g aus dem Auslaß des Kanals b
gebracht wird. Dadurch wird eine Schnittrille gebildet und das Werkstück e wird schließlich durchgeschnitten.
Beim Gas-Brennsohneiden mittels eines derartigen, herkömmlichen
Schneidbrenners ist jedoch die Söhneidgeschwindigkeit für viele Anwendungsfälle/niedrig.
Das Sohneiden eines Werkstücks mittels eines Sohneidbrenners
erfolgt in drei Stufen, nämlich durch Einleitung der Verbrennungsreaktion von Eisen mit Sauerstoff in einem Ober-
_ 2 —
309819/02A1
flächenbereich des Werkstücke, Ausbreitung tier Verbrennungsreaktlon
von Bisen und Sauerstoff in den Innenbereich des Werkstücks hinein und Zwangsbeseitigung des Reaktionsprodukte
Schlacke. Die Schneidgesohwindigkeit könnte dabei erhöht werden, wenn sich der Wirkungsgrad in den einzelnen
Stufen verbessern ließe.
Dies ist jedoch derzeit sohwlerig zu realisieren, da in der
ersten Stufe lediglich die Strahlungshitze einer Gaaflamme,
beispielsweise einer Propangasflamme zur Wirkung kommt,
während in der dritten Stufe der Speisedruck des Söhneid-Sauerstoffs
höchstens 7 kg/cm beträgt, wobei die mechanische Energie des Schneidsauerstoffstroms ziemlich niedrig
ist, wodurch wiederum die Sohneidleistung begrenzt #4*d. Die
Wirkung in der zweiten Stufe ist schließlich daduroh erheblich eingeschränkt, daß die durch das Reaktionsprodukt
Schlacke und das Gas in der Schneidzone gebildete Grenzschicht die Verteilung von Eisen und Sauerstoff verhindert.
Aus diesem Grund ist es schwierig, die Schneidgeschwindigkeit zu erhöhen.
Eine wirksame Erhöhung der Sohneidgeschwindigkeit könnte grundsätzlich duroh Erhöhung dee Speisedruoks des Sohneidsauerstoffs
erreioht werden. Bis jetzt ist jedoch noch kein für diesen Zweck zufriedenstellender Schneidbrenner bekannt.
Außerdem stehen derzeit weder Mittel noch Techniken zur Verwendung von der Gasflamme, z.B. einer Propangasflamme,
als Hitzequelle überlegenen Mitteln für das Vorwärmen zur
Verfügung.
Der Erfindung liegt daher in erster Linie die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten, der Erhöhung der Sohneidgesohwindigkeit
entgegenstehenden Schwierigkeiten zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindungagemäß bei einem Schneidbrenner
mit divergierender Düse gelöst, der daduroh gekennzeichnet
— 3 _ 309819/0241
ist, daß er einen primären Schneidsauerstoff-Kanal, mehrere
sekundäre Schneidsauerstoff-Kanäle, welche den primären Kanal an der Brennerspitze in Ringform umgehen, und mindestens
einen die sekundären Kanäle umschließenden Vorwärmflammen-Kanal
aufweist, daß der primäre Schneidsauerstoff-Kanal einen Mittelabschnitt kleineren Durchmessers aufweist, der
in einem sich erweiternden "bzw. konischen, an einem kreisförmigen
Düsenauslaß offenen Abschnitt ausläuft, und daß der aus den sekundären Kanälen austretende Strahl des sekundären
Schneidsauerstoffs einen scheinbaren Schneidsauerstoffauslaß bildet, dessen Durchmesser dem Innendurchmesser des durch
die sekundären Schneidsauerstoff-Kanäle festgelegten Rings entspricht. Mit dieser so gekennzeichneten Erfindung eines
verbesserten Schneidbrenners lassen sich erhöhte Schneidge-.schwindigkeiten
an zu schneidenden Werkstücken und erheblich verbesserte Schneidergebnisse erzielen, was im folgenden
weiter erläutert wird.
Da der erfindungsgemäße Schneidbrenner einen primären Schneidsauerstoff-Kanal
mit einem Mittelabsehnitt von kleinerem Durchmesser, der in einem sich erweiternden, an einem kreisförmigen
Düsenauslaß offenen Abschnitt ausläuft, aufweist, strömt aus dem Auslaß ständig ein divergierender Sauerstoffstrahl
hoher Reinheit und mit hoher mechanischer Energie aus;
Da außerdem die sekundären Schneidsauerstoff-Kanäle beim erfindungsgemäßen
Schneidbrenner in Ringform um den primären Schneidsäuerstoff-Kanal an der Brennerspitze herum angeordnet
sind, liefert der gegenüber der Schneidrichtung vorlaufende Teil des schwachen sekundären Schneidsauerstoffstrahls
eine geringe Sauerstoffmenge zu der auf dem Werkstück gebildeten Schmelzlache und begünstigt somit die Vorwärmfunktion
der Vorwärmflamme, welche an dem die Vorwärmflamme bildenden Kanal gebildet wird, so daß sowohl die Geschwindigkeit
der Verbrennungsreaktion im Werkstück erhöht als auch
- 4 _ 3098 19 /02U 1
225163?
die Entfernung des durch die Verbrennungsreaktion infolge
des primären Schneidsauerstoffstrahls erzeugten Eisenoxids verbessert wird. Zudem kann auch die Schmelzlache sohneil
mittels des sekundären Schneidsauerstoffstrahls verbrannt werden, wobei die resultierende, auf das Werkstück übertragene
Verbrennungswärme zur Vorwärmwirkung beitragen kann.
Weiterhin unterliegt ein Teil des dem primären Schneidsauerstoffstrahl
nachfolgenden sekundären SchneidsauerstoffStrahls einer Verbrennungsreaktion mit einem äußerst begrenzten Teil
der durch den primären Strahl gebildeten Sohnittrille. Da diese Reaktion auf eine außerordentlich kleine Zone begrenzt
ist, geht sie sehr schnell vor sich, wobei auch die Menge der beseitigten Schlacke im Vergleich zu der durch den primären
Strahl ausgeblasenen Schlackemenge wesentlich kleiner ist.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigens
Pig. 1 einen Schnitt durch einen herkömmlichen Schneidbrenner,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Schneidbrenner nach der Erfindung,
Pig. 3 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Teilschnitt zur Veranachaulichung des den Sohneidsauerstoffstrahl
liefernden Abschnitts,
Pig. 4 und 5 Aufsichten auf Sclmittrillen, die mit dem erfindungsgemäßen
Schneidbrenner bzw. einem herkömmlichen Schneidbrenner gebildet worden sind,
3 (J ci 8 1 9 / 0 ? U 1
Fig. 6 und 7 graphische Darstellungen der Strahllänge und der Schneidgeschwindigkeit bei verschiedenen Werkstückdicken,
die mit dem erfindungsgemäßen Schneidbrenner und ,einem herkömmlichen Schneidbrenner erzielt
werden.
Der bekannte Schneidbrenner gemäß Fig. 1 ist eingangs bereits erläutert worden.
Der in Fig. 2 dargestellte Schneidbrenner A weist einen zentralen, primären Schneidsauerstoffstrahl-Kanal bzw. -Düse
1 zur kontinuierlichen Zufuhr von hochreinem Sauerstoff mit hoher kinetischer Energie auf. Dieser Kanal 1 weist einen
Abschnitt 1a von gleichbleibendem Durchmesser auf, der unterbrechungslos zu einem dünneren Abschnitt 1b mit einem Durchmesser von 0,5 - 2 mm verläuft, der seinerseits in einen
sich erweiternden bzw. konischen Absohnitt 1c mit einem Kegelwinkel von 5 - 10° an einem kreisförmigen Düsenauslaß
übergeht, dessen Durchmesser das 15Q- bis 250-fache des
dünneren Abschnitts 1b beträgt und der einen divergierenden
Sauerstoffstrahl bildet« Der Schneidbrenner A ist außerdem
mit einer Anzahl von sekundären Sohneidsauerstoffstranl-Kanälen 2 versehen, die über Verbindungen 3 mit dem zentralen
Kanal 1 kommunizieren und an der Brennerspitze in Ringform
um den Kanal 1 herum angeordnet sind.
Der aus der Büse bzw. Mündung des Kanals 1 austretende primäre Sohneidsauerstoffstrahl B ist somit von einem ring
förmigen, aus den Kanälen 2 austretenden sekundären Sohneidsauerstoffstrahl 0 uageben,
Fig. 3 veranschaulicht die divergierend· Form des primären
Sauerstoffstrahla, B. Infolge der ringförmigen Wand des
sekundären Sohneideauerßtoffstrahls,' welcher die Divergenz
des primären Strahls ermöglicht, ist die Sohneid- bzw. Brennerspitze, die sich normalerweise am Punkt P befindet,
3 0 9 8 19/0241
"■· \j m"m
zum Punkt P' hin verschoben, so daß auch der Düsen-Auslaßc*'
rchmesser des Kanals 1 von' φ auf jzi', d.h. den Innedurohmesser
jzf des durch die Kanäle 2 gebildeten Rings vergrößert
ist.
Weiterhin ist der Schneidbrenner A mit einem oder mehreren Vorwärmflammen-Kanälen 4 versehen, welche um die Kanäle 2
herum angeordnet sind und an denen eine auf das Werkstück E
gerichtete Vorwärmflamme D erzeugt wird.
Bei dem dargestellten Sohneidbrenner mit der vorstehend besohriebenen
Konstruktion kann ein Teil des schwachen sekundären Sauerstoffstrahls 0, der aus den Kanälen 2 austritt,
welche sich in der durch den Pfeil angedeuteten Bewegungsrichtung vor einer mittels der Vorwärmflamme an den Vorwärmflammen-Kanälen
4 auf dem Stahl-Werkstüok E gebildeten Sohmelzlache P befinden, die Verbrennungsgesohwindigkeit erhöhen
und die Beseitigung von Eisenoxid begünstigen, das durch die Verbrennungsreaktion mit dem primären Sauerstoffstrahl
B erzeugt wird. Die Sohmelzlache F wird schnell in eine Verbrennungsreaktion mit dem sekundären Saueratoffstrahl
versetzt, wobei die Verbrennung8wärmt auf da« Werkstüok E
übertragen wird und die Vorwärmung bewirkt.
Sin Teil dta dem primären Sauerstoffstrahl nachlaufenden
sekundären Sauerstoffstrahl· unterliegt einer Verbrennungareaktion
mit einem äußerst begrenzten Teil des Eisens f*
an den beiden Rändern der duroh den primären Säuerstoffstrahl
1 im Werkatüek E gebildettn Sohnittrill·· iiitii fe?br«nnungsreaktion
findet in einer äußerst kleinen Zone statt, so daß sie sehr schnell vor sioh geht. Außerdem let die Menge der
dabei zu beseitigenden Schlacke G- wesentlich kleiner als die vom primären Sauerstoffstrahl zu beseitigende, d.h. auszublasende
Menge an Schlacke Q*.
309819/0241
Die Fig. 4 und 5 sind Aufsichten auf Y/erkstücke, in denen
Schnittrillen einmal auf herkömmliche Weise und zum anderen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schweißbrenners ausgebildet
worden sind. Die mit dem erfindungsgemäßen Schneidbrenner hergestellte Schnittrille besitzt größere Breite, da der
primäre Schneidsauerstoffstrahl- B vom sekundären Schneidsauerstoff
strahl C umgeben ist. Der genannte, kleine Teil des Eisens E1, der mit dem sekundären Sauerstoffstrahl
reagiert, besitzt gemäß Fig. 5 eine Breite w, so daß die
Gesamtbreite der Sohnittrille W + 2w beträgt, wobei ¥/ die Breite der Sohnittrille infolge des primären SauerstoffStrahls
bedeutet.
Wie erwähnt, ist beim erfindungsgemäßen Schneidbrenner der Durchmesser des über den Kanal 1 zugeführten primären Sauerstoff
Strahls an der scheinbaren Brennerspitzenposition vergrößert,
und ü,war entsprechend dem Innendurchmesser $* des
durch die Kanäle 2 festgelegten Rings. Infolgedessen ist es möglich, einen für den Brennschneidvorgang vorteilhafteren
schmalen Strahl des primären Schneidsauerstoffs hervorzubringen.
Dieser Strahl eines erfindungsgemäßen Sohneidbrenners ist im Vergleich zu dem an einer herkömmlichen Brennerspitze
erzeugbaren Strahl scharf gebündelt und lang»
Während der Sohneidsauerstoff-Speisedruck an der Brennerspitze üblicherweise höchstens 7 kg/cm beträgt, kann beim
erfindungsgemäßen Sohneidbrenner ein ausgezeichneter primärer
Schneidsauerstoffstrahl mit einem Druck von bis zu etwa 50 kg/om erzeugt werden, indem das Verhältnis von Düsen-Auslaßdurchmesser
zu Durchmesser des dünneren Abschnitts entsprechend gewählt wird, z.B. mit einem Wert von.1,64 zur
Gewährleistung eines Drucks von 16 kg/cm bis zu 2,04 zwecks
Gewährleistung eines Drucks von 36 kg/cm~.
Mit dem erfind ungsg etaäße η Schneidbrenner kann außerdem die
des primären iJchneidsauerstoffstrahls im Vergleich zum
- 8 3 0 () 8 1 9 / ü / h 1 BAD ORIGINAL
herkömmlichen Sohneidbrenner beträchtlich vergrößert werden,
wodurch die mechanischen Energie des Strahls, wie dies aus Pig. 6 ersichtlich ist, außerordentlich erhöht wird.
Pig. 7 zeigt einen Vergleich der Sohneidgesohwindigkeit des erfindungsgemäßen Schneidbrenners mit derjenigen herkömmlicher
Schneidbrenner für verschiedene Dicken des Werkstücks, Ersiohtlicherweise beträgt die erfindungsgemäß erreichbare
Schneidgeschwindigkeit das 2,0- bis 2,5-fache derjenige eines herkömmlichen Schneidbrenners mit gerader Düse und
das 1,5- bis 2,0-fache derjenigen eines herkömmlichen Schneidbrenners mit divergenter Düse bei einem Druck von
7 kg/om . Obgleich die Strömungs- bzw. Durchsatzgesohwindigkeit im Vergleioh zu den herkömmlichen Sohheidbrennern hoch
ist, kann eine erhebliche Verminderung der erforderlichen Arbeitsstunden bei Erhöhung der Sohneidgeschwindigkeit erwartet
werden, wodurch die Arbeitskosten für den Sohneidvorgang gesenkt werden und gleichzeitig die Qualität der
Schnittkante verbessert wird.
m, Q mm
3 Π ί! 8 1 9 / 0 L: U 1
Claims (1)
- Patentanspruch.Sohneidbrenner mit divergenter Düse, d a d u r ο h gekennzeichnet , daß er einen primären Schneidsauerstoff-Kanal (1), mehrere sekundäre Sohneidsauerstoff-Kanäle (2), weiche den primären Kanal an der Brennerspitze in Ringform umgeben, und mindestens einen die sekundären Kanäle umschließenden Vorwärmflammen-Kanal (4) aufweist, daß der primäre Sohneidsauerstoff-Kanal (1) einen Mittelabschnitt (1b) kleineren Durohmessers aufweist, der in einem sich erweiternden bzw, konischen, an einem kreisförmigen Düsenauslaß offenen · Abschnitt (1o) ausläuft, und daß der aus den sekundären Kanälen (2) austretende Strahl des sekundären Sohneid-Sauerstoffs einen scheinbaren Sohneidsauerstoffauslaß bildet, dessen Durohmesser dom Innendurchmesser des durch die sekundären Sohneidsauerstoff-Kanäle (2) festgelegten Rings entspricht.309819/0241
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