DE2248900B2 - Verfahren zur Herstellung von Überzügen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ÜberzügenInfo
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Description
Teer-Epoxyharz- oder Teer-Polyurethanharz-Beschichtungsmassen
werden in großem Umfang als wasserabweisende und korrosionshemmende Beschichtungsmassen
für Baumaterialien, Gefäße aus Eisen und anderen Materialien, Instrumente. Apparate.
Stahlrohre und Gebäude in Meeresnähe verwendet, da sie chemisch beständig, flexibel, gut haftend,
abriebfest und billig sind. Diese Beschichtungsmassen enthalten jedoch als Teerkomponente im Bindemittel
üblicherweise 40 bis 75 Gewichtsprozent Kohlenleer. Kohlenteerpech oder Petroleumasphalt und sind
deshalb wegen der schwarzen Farbe des Teeres nicht färbbar. Wegen der mangelnden Reaktionsfähigkeit
der Teerkomponente mit der Harzkomponente weisen sie eine langsame Aushärtungsgeschwindigkeit auf
und machen ihre Handhabung schwierig. Außerdem sind in der Teerkomponente toxische Stickstoffverbindungen
und carcinogene Benzpyrene enthalten. Schließlich weist das ausgehärtete Beschichtungsmaterial
den Nachteil auf, daß es beim Erwärmen weich wird.
In der USA.-Patentschrift 2 889 305 ist eine Be-Fchichtungsmasse
beschrieben, die ein Epoxyharz, übliche Zusätze und ein Kohlenteeröl enthält. Aus
der USA.-Patentschrift 3 390 119 sind Beschichtungsmassen bekannt, die ein Polyurethan, übliche Zusätze
und ein Teeröl auf Erdölbasis enthalten. Diese Teeröle enthalten praktisch keine sauerstoffhaltigen. reaktiven
Gruppen. Ihre Reaktionsfähigkeit mit den Epoxyharzen bzw. den Polyurethanen ist daher relativ
gering, so daß die Eigenschaften der überzüge zu wünschen übrig lassen. Insbesondere nimmt bei
steigendem Teerölanteil die Neigung zum Durchbluten zu (vgl. Desmodur/Desmophen-Teerkombinationen,
Firmenschrift der Farbenfabriken Bayer AG. S. 71).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von einfärbbaren überzügen durch Umsetzung
eines teerhaltigen Bindemittels mit einem (">
Härter in Gegenwart eines Extenders und eines Lösungsmittels zu schaffen, die die vorgenannten
Nachteile nicht aufweisen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß
sich ein bei der Herstellung von Cresolen aus Cymol anfallendes Teeröl ausgezeichnet als Teerkomponentc
des teerhaltigen Bindemittels eigiiet.
Ge-enstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren /ur Herstellung von überzügen unter V'erwendun»
eines Extenders, eines Lösungsmittels und eines Bindemittels, das ein Epoxyharz, einen Ilaner
und ein Teeröl oder ein Polyisocyanat, eine Hulmxylverbinduns!
und ein Teeröl enthält, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man als Teerprodukt ein bei der
Hersteiluii" von Cresolen aus Cymol anfallendes
Teeröl mil einem Siedepunkt von über 200 C in Men-en von 30 bis 70 Gewichtsprozent, bezogen auf
d-is Gesamttiewichi des Bindemi'.tels oder auf das
Gesamtgewicht vor. Polyisocyanat und Hydroxylverbindung,
verwendet.
Im erfindunssaemäßen Verfahren können tür bisherige
Teer-Epoxyharz- oder Teer-Polyurethanharz-Beschichiungsmassen
übliche Extender und Lösungsmittel verwendet werden. , n u ..,,...„
Das eriindunesuemäß verwendete Cresolteerol lallt
•ii; Destillationsrückstand bei der Herstellung von
Cr'esolen nach dem sogenannten Cymolverfahreii an.
Bei diesem Verfahren wird Cymol zu Cymolhuiroperoxid
oxuliert und zu einem Reaktionsgemisch gespalten,
das Aceton uno Cresol enthält. Nach dem Entfernen von niedrigsiedenden Verbindungen, wie
Aceton nichtumgesetztemCymol,Dimethylstyrol und
schließlich Cresol durch Destillation erhält man als [Willationsrückstand einen Teer, der im erfindungsoemäßen
Verfahren verwendet wird. Der Destillationsrückstand ist ein Gemisch aus hochsiedenden Verbindungen,
mit Siedepunkten von über 200 C/ 760 Torr, vorzugsweise über 260° C/760 Torr. Diese
Verbindungen können phenolische und alkoholische Hvdroxyl-"Acetyl- und Aldehydgruppen enthalten.
Die im Bereich von 2000C, vorzugsweise 260 bis W C gewonnene Fraktion ist weiß bis leicht gefärbt,
während die Fraktion über 35O°C, die in der Praxis durch Destillation bei niedrigeren Temperaturen unter
vermindertem Druck gewonnen wird, schwachgelb bis schwachbraun gefärbt ist. Diese Fraktionen können
deshalb zur Herstellung von einfärbbaren überzügen verwendet werden. Die restliche Fraktion, d. h. der
pechartiee Rückstand, kann nach Lösen in einem omanischen Lösungsmittel, wie einem aromatischen
Lösunesmittel, z. B. Benzol, Toluol oder Xylol, oder aus Kohlenteer gewonnenem Anthracenöl, zur Herstellung
von schwarzen Beschichtungsmassen verwendet werden.
In der Beschichtungsmasse der Erfindung kann ein zur Herstellung von bekannten Teer-Epoxyharz-Beschicntungsmassen
übliches Epoxyharz verwendet werden, das im Cresolteer löslich ist. Beispiele für
Härter sind Amine, Aminaddukte und Polyamide, die üblicherweise für Epoxyharze verwendet werden.
Das Mischungsverhältnis von Epoxyharz zum Härter kann je nach Aushärtungsfähigkeit und Topfzeit
bestimmt werden.
Das Cresolteerol kann nach bei der Herstellung von bekannten Teer-Epoxyharz-Beschichtungsmassen üblichen
Verfahren zugemischt werden. Gegebenenfalls kann das Bindemittel außer den wesentlichen Bestandteilen,
d. h. Epoxyharz, Härter und Cresolteerol, auch Pigmente, Füllstoffe und bzw. oder organische Lösungsmittel
enthalten.
Beispiele für Polyisocyanate sind Toluylendiisocyanat,
1,5-Naphlhalindiisocj/anat, 4.4'-Diphenylmethandiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, XyIyle.idiisocyanat
und Polymethylenpolyphenylendiisocyanat. Beispiele für Hydroxylverbindungcn sind
polyester, Ricinusöl und Tallöl. Besonders bevorzugt
sind die in Kobunshi Kako. Bd. I') (1 L)7ü). S. 734. beschriebenen
Polyalkylenoxide.
Die Hydroxylverbindung wird in einer Menge von O.X bis 2,0 Äquivalenten, vorzugsweise 1 Äquivalent s
zu den im Polyisocyanai enthaltenen Isocyanatgruppen (— NCO) verwendet. Das Bindemittel kann
außerdem Füllstoffe, organische Lösungsmittel, organische
Zinnverbindungen. Antioxidationsmittel und UV-Absorber enthalten.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedene Materialien, wie Baumaterialien, Gefäße
aus Eisen oder anderen Stoffen, Instrumente. Apparate, Stahlrohre und Gebäude in Meeresnähe nach üblichen
Beschichtungsverfahren, wie Aufstreichen oder Aufspritzen, beschichtet werden, wodurch sie wasserdicht
und korrosionsbeständig gemacht werden. Die erfindungsgemäß hergestellten überzüge haben keine
Neigung zum Durchbluten.
Die Bespiele erläutern die Erfindung. Alle Teiiangaben
beziehen sich auf das Gewicht.
|A) Ein Gemisch aus 40 Teilen Epoxyharz mit einem hpo\\-Äquivalentgewicht von 500. 40 Teilen Talcum,
10,6 Teilen Xylol und 9,0 Teilen sek.-Butanol wird
dreimal durch eine Walzenmühle gegeben, um das Talcum gut im Gemisch zu dispergieren. Das erhaltene
Gemisch wird mit einem Gemisch aus 16,0 Teilen eines Polyamid-Härters und 67,2 Teilen Cresolteer
(durchsichtig blaßgelbe Flüssigkeit vom Kp. 260 bis 350'C; spezifisches Gewicht 1,019) vermischt. Mit
der erhaltenen Beschichtungsmasse wird eine Platte aus weichem Stahl von 0,8 mm Starke und einer
Größe von 7,5 χ 15 cm mit einer Beschichtungsdicke
von 200 μ beschichtet.
(B) Gemäß Beispiel 1 (A) wird unter Verwendung von Cresolteer (braune Flüssigkeit vom Siedepunkt
über 260 C) als Teerkomponente eine Beschichtungsmasse hergestellt. Eine Platte aus weichem Stahl wird
mit dieser Masse beschichtet.
Zum Vergleich wird eine Beschichtungsmasse gemäß Beispiel 1 (Ä\ unter Verwendung von Kohlenteeröl a\s
Teerkomponente hergestellt. Mit dieser Beschichtungsmasse wird ebenfalls eine Platte aus weichem
Stahl beschichtet.
Die so erhaltenen beschichteten Platten werden 7 Tage stehengelassen und anschließend verschiedenen
Untersuchungen unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Topfzeit bei 25 C. S»d.
Erforderliche Zeit bis zum Frreichen der Fingertrockenheit bei 25 C, Std.
Zur Aushärtung erforderliche Zeit bei 20 C, Std.
Querschnitt
Chemische Beständigkeit
Säurebeständigkeit 10% H2SO4-Lösung
Alkalibeständigkeit 10% NaOH-Lösung
Wasserabweisung
Beständigkeit gegen Besprühen mit Salzwasser,
300 Std.
300 Std.
Härte des Films
Farbe des Films
Oberfläche
Farbe des Films
Oberfläche
KA) | HB | I (B) | HB | Braun | Vergleich | H |
24 | Schwachgelb | 24 | kein Durch | 24 | Schwarz | |
6 | kein Durch | 6 | bluten | 10 | Durchbluten | |
36 | bluten | 36 | 36 | |||
100/100 | 100/100 | 100/100 | ||||
keine Verände | keine Verände | gequollen | ||||
rung nach 1 Mo | rung nach 1 Mo | am 15. Tag | ||||
nat | nat | |||||
keine Verände | keine Verände | gequollen | ||||
rung nach I Mo | rung nach 1 Mo | am 20. Tag | ||||
nat | nat | |||||
keine Verände | keine Verände | keine Verände | ||||
rung nach 1 Mo | rung nach 1 Mo | rung nach 1 Mo | ||||
nat | nat | nat | ||||
keine Verände | keine Verände | Abgeschält | ||||
rung | rung | durch Rostbil | ||||
dung |
40 Teile Mittelfraktionen von Cresolteer mit einem Siedebereich von 260 bis 35O°C (durchsichtig blaßgelbe Flüssigkeit; spezifisches Gewicht (d 25/4) 1,019),
40 Teile Titanweiß, 35 Teile eines Polyalkohole (Viskosität 670Cp/25°C) und 20 Teile 4,4'-Diphcnylmethandiisocyanat
werden gleichmäßig vermischt. Mit der erhaltenen Überzugsmasse wird eine Platte aus weichem Stahl von 0,8 mm Stärke und einer
Größe von 7,5 χ 15 cm beschichtet, wobei die Dicke
der Schicht 200 μ beträgt.
Zum Vergleich wird auf die gleiche Weise eine Beschichtungsmasse unter Verwendung von weißem
Teer als Teerkomponente hergestellt und zum überziehen einer Platte aus weichem Stahl verwendet.
Die so beschichteten Platten werden 7 Tage stehengelassen und dann verschiedenen Untersuchungen
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II aufgerührt.
Teer
Oberfläche
Hiirte
Querschnitt-Test
Erichsen-Test
Chemische Beständigkeit Säurebeständigkeit, 5% HCl .. .
Alkalibeständigkeit, 5% NaOH Farbe des Films
Am 1. Tag
Nach 2 Taaen Belichtung ...
Cresülieer
gut: kein Durchbluten
25/25
6 mrn oder höher
gut gut
Blaßgelblichweiß Blaßcelb
Weißer Teer
klebrig, starkes Durchbluten HB
25/25 2 mm
gut gut
Blaßgelblichbraun Dunkelgelblichbraun
35 Teile Cresolteer (braune Flüssigkeit; spezifisches
Gewicht (d 25 4), 1,047; K. 230 ode- höher: Angler-Viskosität
(50 20). 3). 25 Teile eines Polvalkohols
(Viskosität 070 Cp-25), 30 Teile Talcum und 15 Teile
Toiuyiendiisucjanal werden gleichmäßig vermischt.
Mit der erhaltenen Beschichtungsmasse werden Platten aus weichem Stahl der gleichen Abmessungen wie
im Beispiel 1 in einer Schichtdicke von 200 μ beschichte
ι.
Zum Vergleich wird iiui" die gleiche Weise eine
Beschiehiungsmasse unter Verwendung von Kohlenteer
als Teerkomponente hergestellt und zur Beschichtung einer entsprechenden Stahlplatte verwendet.
Die so beschichteten Platten werden 7 Tage stehengelassen und anschließend untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III aufgeführt.
Tabelle Iiί
Teer
Oberfläche
Härte
Querschnitt-Test
Erichsen.-Test
Chemische Beständigkeit Säurebeständigkeit, 5% HCl...
Alkalibeständigkeit, 5% NaOH Farbe des Films
Cresolteer
gut, kein Durchbluten
6 mm oder höher
gut
gut
Dunkelbraun
gut
Dunkelbraun
Kohleteer
einigermaßen gut, leichtes Durchbluten
HB
25/25 4 mm
gut gut Schwarz
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Überzügen unter Verwendung eines Extenders, eines Lösungsmittels "> und eines Bindemittels, das ein Epoxyharz, einen Härter und ein Teeröl oder ein Polyisocyanai. eine Hydroxylverbindung und ein Teeröl enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man als Teeröl ein bei der Herstellung von Cresolen aus Cymol anfallendes Teeröl mit einem Siedepunkt von über 2000C, in Mengen von 30 bis 70 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Bindemittels oder auf das Gesamtgewicht von Polyisocyanat und Hydroxylverbindung, verwendet.
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