DE2248129B2 - Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen porösen Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen
Zusatzstoff mit einem Konzentrationsgradienten in wenigstens einem Teil der Poren enthält. Die Erfindung
betrifft weiter einen dispersionsverfestigten metallischen
Sinterkörper, in dem ein fester Zusatzstoff mii einem Konzentrationsgradienten dispergiert ist. Weiter
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines dispersionsverfestigten Sinterkörpers mit einem
Konzentrationsgradieruen eines festen Zusatzstoffes in den untereinander verbundenen Poren einer Metallmatix,
bei dem ein poröser Preßkörper mit einer Lösung
des mit der Matrix eine dispersionsverfestigende Verbindung bildenden Zusatzstoffes getränkt wird, der
Preßkörper aus der Lösung entfernt wird, wenn ein bestimmtes Maß des Eindringens des Zusatzstoffes in die
Poren erfolgt ist, und der Preßkörper zur Bildung der dispersionsverfestigenden Verbindung einer Wärmebehandlung
unterworfen wird sowie Anwendungen dieses Verfahrens.
Es ist aus der GB-PS 10 93 446 bereits bekannt, einen
porösen Metallkörper mit einer flüssigen Suspension von einem oder mehreren Additiven zu durchtränken.
wobei der poröse Körper in die flüssige Suspension eingetaucht wird, wodurch der Zusatzstoff durch kapillare
Infiltration in die Porenöffnungen eintreten kann. Dieses Imprägnieren kann durch vorhergehende Evakuierung
der Porenöffnungen, um den Einschluß von Gas in dem porösen Körper auszuschließen, oder durch
Einführung des flüssigen Zusatzstoffes unter Druck unterstützt werden, um alle Fehlstellen einfacher auszufüllen.
Dieses Vorgehen bringt es mit sich, daß das bekannte Verfahren schwierig zu kontrollieren ist, da die
Suspension, zumindest in den äußeren Bereichen, rasch in die Poren des porösen Metallkörpers eindringt und
dann dort zu einer im wesentlichen gleichen Konzentration des Zusatzstoffes führt.
Gemäß einer Modifikation des in der GB-PS 10 93 446 beschriebenen Verfahrens wird die Tränkung
mit einer flüssigen Lösung des Zusatzstoffes durchgeführt und das Verfahren wird mit dem Ziel der Festlegung
eines Konzentrationgradienten des Zusatzstoffes unt tbiüchen, der von der Oberfläche des porösen
Körpers auf dessen Kern gerichtet ist, da die Kapillarwirkung eintritt. Der in den Poren vorhandene Zusatzstoff
wird anschließend durch chemische Ausfällung fixiert und überschüssige Lösung wird dann entfernt. Bei
Versuchen mit dieser kapillaren Infiltrationstechnik wurde gefunden, daß der Konzentrationsgradient des
Zusatz'.toffes, der durch die Kapillarkräfte gebildet ist,
entweder minimal oder ungleichförmig ist und somit einer ausreichenden Steuerung für praktische Zwecke
ermangelt. Da die Kapillarkräfte nach der Entfernung des porösen Körpers aus der flüssigen Suspension des
Zusatzstoffes weiterhin ausgeübt werden und die Flüssigkeit in einer relativ kurzen Zeitdauer in dem porösen
Gefüge verteilt wird, ist es praktisch äußerst schwierig, den Prozeß zu unterbrechen und irgendeinen gewünschten
Konzcnlrationsgradienten des Zusatzstoffes in dem porösen Körper auszubilden.
Andere Probleme sind mit einem porösen Körper verbunden, in dem der Zusatzstoff durch andere Verfahren
als eine kapillare Infiltrationstechnik nicht gleichförmig verteilt worden ist. Dies gill insbesondere
in bezug auf diejenigen hochschmelzenden Metallzusammensetzungen. die dispersionsvcrfesligte .Sinterkörper
sind und auf übliche Weise hergestellt sind, wobei
von einer Feststoff mischung des hochschmelzenden
Metalles ausgegangen wird, die einen oder mehrere Zusatzstoffe enthält. Im Unterschied zu den üblicheren
Lösungslegierungen, in denen die legierenden Komponenten in fester Lösung vorliegen, wird ein dispersionsvertestigier
Sinterkörper zwischen Metallen oder M*e- ^!zusammensetzungen erhalten, die keine feste Lösung
bis zu irgendeinem bemerkenswerten Grad bilden. wie z· B. Wolfram und Thoriecndioxid. Ein bekannter
dispersionsverfestigter Sinterkörper aus Wolfram und
Thoriumdioxid, der durch trockenes Vermischen der Ausgangsmaterialien hergestellt worden ist, wei^s. eine
zusammenhängende Phase von Wollramkristallen auf. in der diskrete Kristalle aus Thoriumdioxid verteilt
sind. Die üblichen dispersionsverfesiigten Sinterkörper
werden durch Formen eines porösen Preßkörpers aus den innig gemischten Pulvern der Ausgangsmaterialien
hergestellt, der anschließend erhitzt wird, während er mechanisch bearbeitet wird, um die erwünschten
Eigenschaften auszubilden. Bei in der oben beschriebenen Weise hergestellten dispersionsverfestigten Sinterkörpern
aus Wolfram und Molybdär. wird häufig gefunden, daß sie eine nicht gleichförmige Dispersion des
bestimmten Zusatzstoffes in der Matrix aus dem hochschmelzenden
Grundmetall enthalten. Ein anderes Problem steht mit übergroßen Teilchen des Zusatzstoffes
in Verbindung, wenn das Produkt aus hochschmelzendem Metall gesenkgeschmiedet wird. Genauer gesagt,
tnuß eine besondere Sorgfalt während der mechanischen Verarbeitung ausgeübt werden, um zu verhindern,
daß sich Risse und andere Defekte an den Korngrenzen der Kristalle aus hochschmelzendem Metall
entwickeln, die durch Überlagerung großer Teilchen des verteilten Zusatzstoffes hervorgerufen werden
!können. Ein weiteres Problem entsteht während der Rekristallisation des hochschmelzenden Metalles, die
während des Gesenkschmiedens auftritt und die wenigstens zum Teil durch ungleichförmige Dispersion des
Zusatzstoffes verstärkt werden kann. Da der Zusatzstoff das Kornwachstum der einzelnen hochschmelzenden
Metallkristalle hemmen kann, könnte eine ungleichmäßige Kristallgröße des hochschmelzenden Metalles
auftreten, wobei die größeren Kristalle an solchen Stellen gebildet werden, an denen der Zusatzstoff
fehlt. In extremen Fällen können sich Risse zwischen den Kristallen unterschiedlicher Größe entwickeln,
wenn der dispersionsverfestigte Sinterkörper mechanisch bearbeitet wird.
Es war deshalb notwendig, verbesserte Mittel zur Verteilung eines Zusatzstoffes in einem porösen Körper
zu schaffen, durch die ein gleichförmiger und zuverlässiger Konzentrationsgradient des Zusatzstoffes ausgebildet
wird. Es war auch vorteilhaft, das Eindringen des Zusatzstoffes zu unterbrechen und ein Produkt mit
einem Kern aus dem ursprünglichen Matrixmaterial zu schaffen.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Einlagern eines Zusatzstoffes in einen porösen
Metallkörper zu schaffen, bei dem leicht und zuverlässig ein bestimmter Konzentrationsgradient des
Zusatzstoffes ausgebildet wird. Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen porösen Metallkörper mit einer
gleichförmig von außen nach innen abnehmenden Kon zentration eines oder mehrere Zusatzstoffe in der Metallmatrix
herzustellen. Schließlich sollen ein dispersionsverfestigler Sinterkörper mit einem oder mehre- <
<5 ren Zusatzstoffen, dessen oder deren Konzentrationen)
ununterbrochen und gleichmäßig von außen nach innen abnehmen, sowie ein Verfahren zum Herstellen
eines solchen dispersionsverfestigten Sinterkörpers bereitgestellt werden.
Diese Aufgaben werde/i gemäß der Erfindung bei
einem Verfahren der eingangs definierten Art gelöst durch das
a) Tränken des Preßkörpers in einem inerten Lösungsmittel, bis die Poren des Preßkörpers gefüllt
sind, . -,.
b) Eintauchen des mit dem'Lösungsmittel getränkten
Preßkörpers in eine Lösung des Zusatzstoffes so lange, bis eine Flüssigkeitsdipfusion des Zusatzstoffes
in wenigstens einen Teil des in den Poren des Preßkörpers enthaltenen Lösungsmittels erfolgt,
und
e) Entfernen des Lösungsmittels aus den Poren des Preßkörpers und Sintern des Preßkörpers.
Unterbricht man dieses Verfahren vor dem Sintern des Preßkörpers, so gelangt man zu dem erfindungsgemäßen
porösen Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen Zusatzstoff in wenigstens
einem Teil der Poren mit einem solchen Konzenirationsgradienten
enthält, daß die maximale Konzentration des Zusatzstoffes an jedem äußeren Oberflächenteil
des porösen Körpers besteht und die Konzentration mit zunehmendem Abstand in Richtung auf das
Innere des porösen Körpers hin ununterbrochen und gleichmäßig abnimmt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein dispersionsverfestigter Sinterkörper aus einem hochschmelzenden Metall dadurch hergestellt, daß das oben
allgemein beschriebene Flüssigkeitsdiffusionsverfahren für einen Preßkörper aus Wolfram-Teilchen mit einem
Gefüge untereinander verbundener Poren durchgeführt wird, wobei der poröse Wolframkörper zunächst
in Wasser vollgesaugt wird, bis alle Poren im wesentlichen gefüllt sind. Der mit Wasser gefüllte Preßkörper
wird dann für eine solche Zeit in eine alkoholische Lösung aus Thoriumnitrat eingetaucht, die von der Dicke
des Legierungsmantels abhängt, der im Endprodukt gewünscht wird. Das Entfernen beider Lösungsmittel erfolgt
durch Trocknen des behandelten Körpers, der dann in üblicher Weise gesintert werden kann, um ein
kristallines Gefüge des thorierten Wolframs von wenigstens 70% der theoretischen Dichte zu schaffen
Der endgültige dispersionsverfestigte Sinterkörper hat eine äußere Ummantelung aus einem extrem feinkörnigen
kristallinen Gefüge aus thoriertem Wolfram, das sich weiterhin durch relative Freiheit von scharfen
Zusammensetzungsänderungen an der Grenzfläche zwischen dem Legierungsmantel und dem unlegierten
Kern des gesinterten Körpers auszeichnet. Die einzelnen ThoriumdioxicHeilchen, die in der kristallinen Wolframmatrix
gemäß dem vorher definierten Konzentrationsgradienten gleichförmig verteilt sind, weisen eine
merklich geringere Größe auf als sie mit dem konventionellen Herstellungsverfahren erhalten werden kann.
Es wurde gefunden, daß die Wolframkristalle, die nach der Rekristallisation eines Drahtes mit kleinem Durchmesser
erhalten wurden, gleichachsig in der Form waren, die sich von dem gröberen langgestreckten Gefüge
unterscheidet, das bei der Herstellung eines vergleichbaren dispersionsverfestigten Sinterkörpers aus der
Trockenmischung der Ausgangsmaterialien erhalten wurde, l-'s würde lerner möglich sein, das Flüssigkeitdiffusionsverfahren
zu kombinieren, um noch mehr Zusatzstoff im Außenbereich eines porösen Wolframkörpers
einzulagern, dem hcrcMs etwas Thoriumdioxid
durch das oben erläuterte konventionelle Hcrsteliungs-
verfahren zugesetzt worden ist, um dadurch ein deutlich unterschiedliches Wolframgefüge wahrend der Rekristallisation
zu schaffen, das zum Teil der Größe und Verteilung des Thoriumdioxides in dem Endprodukt zurechenbar
ist.
Bei der konventionellen Herstellung von thorierter Wolframmatrix wird ein Preßkörper aus einer trockenen
Mischung aus Wolframpulver und Thoriumdioxid-Teilchen unter Anwendung hydraulischen Drucks von
1,6 bis 6,4 t/cm2 hergestellt. Der Preßkörper wird zunächst
in einer Wasserstoffatmosphäre bei etwa 12000C vorgesintert, um für eine ausreichende mechanische
Festigkeit für die Handhabung zu sorgen. Der vorgesinterte thorierte Wolframpreßkörper ist noch zu
zerbrechlich, um mechanisch bearbeitet zu werden, und wird bei Temperaturen oberhalb 1500° C in einer Wasserstoffatmosphäre
gesintert, um die erforderliche Verarbeitungsfestigkeit zu erhalten. Die Sinterbehandlung
kann in der Weise durchgeführt werden, daß der vorgesinterte Preßkörper vertikal zwischen Elektroden auf- ϊο
gehängt und ein elektrischer Strom durch den Körper geschickt wird, um dessen Temperatur fast bis zum
Schmelzpunkt zu erhöhen. Der beim Sintern angewen dete elektrische Strom beträgt etwa 92 bis 95% des
Stromes, der zum Schmelzen des vorgesinterten Preßkörpers erforderlich ist, und während dieser Behandlung
schrumpft der Preßkörper um etwa 15 bis 20% und erreicht eine Dicht von etwa 17 bis 18 g/cm3. Der
Strom wird stufenweise gesteigert, um das Entweichen von verdampfbaren Verunreinigungen oder Bindemilteln
zu gestatten, solange der Preßkörper genügend porös ist. Dadurch wird verhindert, daß ein überhöhter
Gasinncndruck erzeugt wird. Obwohl der Sinterkörper
eine bemerkenswerte mechanische Festigkeit besitzt, ist er auch recht spröde und kann bei Raumtemperatur
ohne Bruch nicht nennenswert verformt werden. Die Duktilität bessert sich bei höheren Temperaturen wesentlich,
so daß der Sinterkörper bei etwa 13000C auf nahezu theoretische Dichte gewalzt oder gehämmert
werden kann. Das Gesenkschmieden legt das endgültige Gefüge in dem Sinterkörper fest und schafft eine
günstige Halbzeug-Form. Das Gesenkschmieden wird üblicherweise in einer Hammermühle durchgeführt, wo
das Metall unterhalb seiner Rckristallisationstemperatur bearbeitet, aber zwischen den Durchläufen auf etwa
1450" C wiedererhitzt wird, wo eine ausgeprägte Rekristallisation
auftritt, die eine weitere Verarbeitung unterstützt.
Erfindungsgemäßc dispcrsionsverfestigtc Sinterkörper
können in der gleichen allgemeinen Art und Weise hergestellt werden, wie sie oben beschrieben wurde, um
konventionelles thoriertes Wolframmaterial herzustellen, nachdem der Thoriumdioxidzusatz durch Flüssigkeitsdiffusion
in einen porösen Wolframpreßkörper eingebracht worden ist. Bei bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden gewisse Verarbeitungsschritte abgewandelt, die der Tränkung
mit einem Zusatzstoff durch die Flüssigkeitsdiffusionstechnik folgen, um den endgültigen dispcrsionsverfestigten
Sinterkörper auszubilden. Insbesondere wird dabei als Zusatzstoff ein thermisch reaktives Material
verwendet, wie z. B. ein Metallsalz, das bei Erhitzung des getränkten Preßkörpers nin.ii Entfernung des
Lösungsmittels thermisch zersetzt werden kann und somit einen Zusatzstoff schafft, der den dispersionsverfestigtcn
Sinterkörper bei anschließender Sinterung des Preßkörpers bildet. Es kann als Zusatzstoff zum Einbringen
in den porösen PreUkörper auch ein Material verwendet weiden, das bei üblichen oder erhöhten
Temperaturen in eine chemische Reaktion mit einem oder mehreren anderen chemischen Reaktionsmittcln
gebracht werden kann, wie z. B. Gasen oder Dämpfen, um einen Zusatzstoff zu schaffen, der mit der metallischen
Grundzusammensetzung einen dispersionsverfcstigten Sinterkörper bildet.
Das Kurvenbild zeigt den Konzentrationsgradienten für einen Thoriumoxidzusatz, der ctTindungsgemäß
verteilt ist.
Unter einem »inerten Lösungsmittel« ist im Rahmen der Erfindung ein Lösungsmittel für den Zusatz zu verstehen,
das durch Trocknen oder Erhitzen des flüssigkeitsgefüllten Preßkörpers entfernt werden kann, ohne
daß ein Rest in der Porenstruktur zurückbleibt oder irgendeine bemerkenswerte chemische Reaktion mit
der Metallmatrix stattfindet. Bei Abwandlungen des oben beschriebenen Flüssigkeitsdiffusionsverfahrens
kann eine Mischung aus Zusätzen zugesetzt werden, die in dem gleichen inerten Lösungsmitte! gelöst sind,
oder es kann zur Füllung der Porenstruktur ein anderes Lösungsmittel verwendet werden, als es in der Lösung
von einem <jJei mehreren Zusätzen vet wendel wird.
Wenn ein erstes inertes Lösungsmittel verwendet wird. um den Preßkörper zu füllen, während ein zweites inertes
Lösungsmittel zur Herstellung der Zusatzlösung verwendet wird, folgt daraus, daß der Konzentrationsgradient des Zusatzes in dem porösen Preßkörper nach
Entfernung des Lösungsmittels durch Flüssigkeitsdiffusion festgelegt wird, die auf die Diffusion des Zusatzes
aus dem ersten flüssigen Lösungsmittel ffi das zweite flüssige Lösungsmittel anwendbar ist.
sion, der die Zusatzkonzentration bestimmt, zur Zeit nicht vollständig geklärt ist, so sind doch gewisse Arbeitsfaktoren
gefunden worden, die auf die erfindungsgemäße Einlagerung des Zusatzstoffes anwendbar sind.
Wenn der poröse Preßkörper einmal mit dem inerten Lösungsmittel getränkt worden ist, wird er in die Zusatzstofflösung
gewünschter Konzentration eingetaucht und dort für eine Zeit gehalten, die der gewünschten
Tränkungstiefe entspricht. In den meisten Fällen wird die tatsächliche Diffusionszeit experimentell
festgelegt, da die Preßkörpergeometrien in Abhängigkeil
von den eingesetzten Stoffen und den angewendeten Herstellungsverfahren variieren. Der Charakter
des für die Zusatzstofflösung verwendeten Lösungsmittels ist ebenfalls wichtig. Wenn das Lösungsmittel sehr
viskos ist. kann es nicht in kleine Zwischenräume des porösen Preßkörpers eindringen. Wenn die Benetzbarkeit
der Oberfläche der Mctallmalrix durch das Lösungsmittel klein ist, mag es auch unmöglich sein, den
Block vollständig zu durchtränken. Die Konzentration des Zusatzstoffes in der Zusatzstofflösung und die
Temperatur, bei der die Flüssigkeiisfiffusion erfolgt
kann das Flüssigkcitsdiffusionsvcrfahrcn materiell verändern. Eine Erhöhung der Konzentration des Zusatzstoffes
in der Zusatzstofflösung verschiebt das Konzentrationsprofil des Zusatzstoffes im gctränklcn Preßkör
per und desgleichen im endgültigen dispersionverfe
stigten Sinterkörper gleichmäßig auf einen höherer Wert. Zwei praktische Konsequenzen dieser Profilver
Schiebung sind eine vergrößerte Mantcldickc des Zu satzstoffes für eine gegebene Diffiisionszcil und eine
erhöhte Menge an Zusatzstoff in dem Preßkörper. Eim Erhöhung der Temperatur, bei der das Flüssigkcitsdif
fusionsverfahren durchgeführt wird, erhöht die Gc sehwindigkeit der Dtirchtränkung. vergrößert abc
nicht die Konzentration des Zusai/stoffes in dem gctränkten
Preßkörper über diejenige Konzentration hinaus, die durch Verlängerung der Dilfusions/eit erhalten
werden könnte. Schließlich wurde gefunden, daß eine Verlängerung der Zeit des Diffusionsprozesses eine
Verschiebung des Konzentralionsprolils des Zusatzstoffes in dem getränkten Preßkörper nach oben bewirkt,
aber im Gegensatz zur gleichförmigen Verschiebung, die eine Vergrößerung der Lösungskonzenlraiion
des Zusatzstoffes begleitet, besteht keine Erhöhung der Zusatzstoffkonzcntration an den Außenflächen des getränkten
Preßkörpers.
Im folgenden wird die Herstellung erfindungsgemäßer dispersionsverfestigter Sinterkörper an Hand von
Beispielen beschrieben.
Es wurde ein 2,5 cm im diagonalen Querschnitt messender Preßkörper durch konventionelle Technik aus
Wolframpiilver mit einer mittleren Teilchengröße von
2,5 μηι hergestellt, wobei der Preßkörper ein Gewicht
von eiwa 3 kp und eine Dichte von etwa 11,0 g/cm'
aufwies. Von dem Preßkörper wurden Proben (Blöcke A-E) mit 12,5 cm Länge erhalten und man ließ diese
sich in Wasser vollsaugen, bis die Poren mit dem Lösungsmittel gefüllt waren. Ebenfalls unter Verwendung
von Wasser wurde eine Lösung des Zusatzstoffes hergestellt, die etwa 539 g Th(NO3)4 · 4 H2O pro Liter enthielt.
Die einzelnen Proben, deren Porenstruktur noch mit Wasser vollgcsogen war, wurden dann verschieden
lange in die Thoriumnitratlösung eingetaucht. In dem Kurvenbild sind diese Zeiten gegen die Eindringungstiefe
für den gelösten Zusatzstoff aufgetragen. Die getränkten
Proben wurden dann aus der Thoriumnitratlösung herausgenommen und während 20 Stunden in
einem üblichen Trockenofen bei etwa 50"C getrocknet. Das Trocknen entfernte das Lösungsmittel aus den Poren
der vollgesaugten Proben, ließ aber einen Konzentrationsgradienten
des Zusatzstoffes in den Poren bis zu den Tiefen bestehen, die in dem Kurvenbild angegeben
sind. Die getrockneten Proben wurden dann als nächstes in Luft auf etwa 204° C erhitzt, um das Thoriumnitrat
in den Poren während einer 2'/:stündigen Reaktionszeit in Thoriumdioxid umzuwandeln. Die
Proben wurden dann einer üblichen Vorsinterung bei 1200"C in Wasserstoff unterworfen, der eine Sinterung
bei 24OO°C für 2 Stunden in Wasserstoff folgte, um
einen dispersionsverfestigten thoricrten Wolfram-Sinterkörpcr
mil einem Dichtebcrcich von 93 bis 97% des theoretischen Wertes zu erzeugen.
Die Proben wurden mittels eines bekannten autoradiographischen Verfahrens nach dem Tränken und Sintern
untersucht und es wurde gefunden, daß sie einen sichtbaren Konzentrationsgradienicn des Zusatzstoffes
mit einer maximalen Konzentration haben, die sich an
den äußeren Oberflächcnabschnittcn des porösen Preßkörpers befindet, und diese Konzentration verringerte
sich kontinuierlich mit steigendem Abstand entlang seiner Längsachse zum inneren des Sinterkörper
hin. Es wurde auch ein Vergleich vom Standpunkt des kristallinen Gefügcs des fertigen dispersionsverfestigten
Sinterkörpers gemacht, der gemäß der vorstehenden Beschreibung hergestellt war. Es wurden Unterschiede
im kristallinen Gefüge im Vergleich zu dispcrsionsverfestigien
.Sinterkörpern bemerkt, die aus einer Trockenniischung der Ausgangsmaierialien hergestellt
waren. Genauer gesagt, es waren die Thoriumdioxidteilchen im erfindungsgemäß hergestellten kristallinen
s Gefüge von thoriertem Wolfram sowohl gleichförmig kleiner als auch ohne bemerkenswerte Agglomeration
gleichmäßiger in der Wolframniatrix verteilt im Vergleich /u konventionell hergestellten.
Das beigefügte Kurvenbild zeigt den Konzentrationsgradienten
von Thoriumdioxid, der in dem vorliegenden Beispiel erhalten wurde. Der diagonale Abstand,
der entlang verschiedener Punkte auf einer Linie gemessen wurde, die von der einen Ecke zur gegenüberliegenden
Ecke für einen repräsentativen Querschnitt des getränkten Blockes verläuft, ist in dem Kurvenbild
als Abszissenwert aufgetragen. Die Ordinate des Kurvenbildcs enthält die Konzentration von Thoriumdioxid
in Gewichtsprozent an denjenigen Punkten, die auf der Abszisse aufgetragen sind, und sie wurde in
einer im folgenden zu beschreibenden Weise bestimmt. Der Gewichtsprozenigehalt von Thoriumdioxid an den
Eck- und Mittelpunkten des Blockquerschnittes wurde zunächst durch übliche chemische Analyse von Proben
bestimmt, die an diesen Steilen entnommen waren. Als
2s nächstes wurden Autoradiogrammc der Blockquerschnitte
ermittelt, um eine Bestimmung des Gcwichtsprozentgehaltcs von Thoriumdioxid an den Zwischenpunkten
zu gestatten, die auf der Abszisse des Kurvenbildes aufgetragen sind. Die A'.toradiogrammc wurden
entlang der Linie von Ecke zu Ecke des ßlockqucrschnittcs analysiert, wobei ein Jarcll Ash Mikrophotomeier-Dichtemesscr
Modell 2310 verwendet wurde, um die Durchlaßwerte zu erhallen. Mit der bekannten
Koii/amiü aiioti von Thoriumdioxid an den Eck- uuu
js Miitclpunkistcllen des Blockqucrschnittcs und den bekannten
Durchlaßwerten an diesen Stellen wurde als nächstes eine gcradliniegc Kurve erhalten, die Prozent
Durchlässigkeit als Ordinate und Gewichtsprozent Thoriumdioxid als Abszisse aufweist. Für eine gegebenc
Durchlässigkeit auf dem Autoradiographen an einem gegebenen Zwischenpunkt entlang der diagonalen
Querschnittslinic des Blockes wurde die geradlinige Kurve verwendet, um den Gewichtsprozentgehait von
Thoriumdioxid für jede gegebene Stelle zu erhalten.
und in dem beigefügten Kurvenbild dargestellt.
Es wurde ein dispersionsverfestigter Sinterkörper
so aus einer Mctallmatrix aus °>7% Wolfram und 3% Rhenium
hergestellt, wobei die gleiche Dispersionstechnik angewendet wurde, die bereits in Verbindung mit
Beispiel 1 beschrieben wurde. Eine Untersuchung
der dispersionsverfestigten Sinterkörper bestätigte
5S wieder die hochgradige Steuerbarkeit der Dicke der
dispergiertcn Zusatzstoffschicht und desgleichen die graduelle Zusammenselzungsändcrung vom Manteibis
zum !nncnteil des dispersionsverfestigten Sinterkörpers. Das kristalline Gefüge des .Sinterkörpers war
feinkörnig und hatte einen äußeren Mantel aus feinkörnigen Thoriiimdioxid-Tcilchen. die an Korngrenzen der
Malrix verteil! sind. Der Konzentrationsgradient vor Thoriumdioxid in dem dispersionsverfestigten Sinterkörper
folgte dem gleichen Verhu.f. der in dem Kur
6s vcnbild für Beispiel 1 dargestellt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnunccn
Claims (10)
1. Poröser Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen Zusatzstoff mit
einem Konzentrationsgradienten in wenigstens einem Teil der Poren enthält, insbesondere dispersionsv.erfestigter
Sinterkörper, dadurch gekennzeichnet,
daß infolge einer Flüssigkeilsdiffusion die maximale Konzentration des Zusatzstoffes
an jedem äußeren Oberflächenteil des porösen Körpers besteht und da(3 die Konzentration mit
zunehmendem Abstand in Richtung auf das Innere des porösen Körpers hin ununterbrochen und
gleichmäßig abnimmt.
2. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmatrix ein hochschmelzendes
Metall und der Zusatzstoff das Oxid eines anderen Metalles ist.
3. Sinterkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzstoff Thoriumdioxid ist.
4. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff eine Oxidmischung
ist.
5. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern unlegiert ist.
6. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Zusatzstoff mit einem anderen Konzentrationsgradienten in der Metall- 3c
matrix dispergiert ist.
7. Verfahren zum Herstellen eines dispersionsverfestigten Sinterkörpers nach Anspruch 1 mit einem
Konzentrationsgradienun eines festen Zusatzstoffes in den untereinander verbundenen Poren einer
Melallmatrix, bei dem ein poröser Preßkörper mit einer Lösung des mit der Matrix eine dispersionsvcrfestigcnde
Verbindung bildenden Zusatzstoffes getränkt wird, der Preßkörper aus der Lösung entfernt
wird, wenn ein bestimmtes Ausmaß des Eindringens des Zusatzstoffes in die Poren erfolgt ist,
und der Preßkörper zur Bildung der dispersionsverfestigcnden Verbindung einer Wärmebehandlung
unterworfen wird, gekennzeichnet durch das
a) Tränken des Preßkörpers in einem inerten Lösungsmittel,
bis die Poren des Preßkörpers gefüllt sind,
b) Eintauchen des mit dem Lösungsmittel getränkten Preßkörpers in eine Lösung des Zusatzstoffes
so lange, bis eine Flüssigkeitsdiffusion des Zusatzstoffes in wenigstens einen Teil
des in den Poren des Preßkörpers enthaltenen Lösungsmittels erfolgt,
c) Entfernen des Lösungsmittels aus den Poren des Preßkörpers und Sintern des Preßkörpers.
8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 auf ein thermisch reaktives Material als gelöster Zusatzstoff.
9. Anwendung nach Anspruch 8 auf einen porösen Preßkörper mit einer Matrix aus einem hochschmelzenden
Metall und einem Salz eines anderen Metalles, das thermisch /u seinem Oxid zersetzt
werden kann, als thermisch reaktives Material.
10. Anwendung nach Anspruch 9 auf eine Mischung
von Mi'tallsal/cn als thermisch reaktives i>5
Material.
129
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US18614371A | 1971-10-04 | 1971-10-04 | |
US18614371 | 1971-10-04 |
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---|---|
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DE2248129B2 true DE2248129B2 (de) | 1975-06-12 |
DE2248129C3 DE2248129C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
ID=
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