DE2248129C3 - Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number
DE2248129C3
DE2248129C3 DE19722248129 DE2248129A DE2248129C3 DE 2248129 C3 DE2248129 C3 DE 2248129C3 DE 19722248129 DE19722248129 DE 19722248129 DE 2248129 A DE2248129 A DE 2248129A DE 2248129 C3 DE2248129 C3 DE 2248129C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
additive
porous
pores
dispersion
metal
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722248129
Other languages
English (en)
Other versions
DE2248129B2 (de
DE2248129A1 (de
Inventor
Thomas Eschman Cleveland Heights Ohio Dunham (V.StA.)
Original Assignee
Pr04.10.71 USA 186143
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Pr04.10.71 USA 186143 filed Critical Pr04.10.71 USA 186143
Publication of DE2248129A1 publication Critical patent/DE2248129A1/de
Publication of DE2248129B2 publication Critical patent/DE2248129B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2248129C3 publication Critical patent/DE2248129C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Ll
Metalles ausgegangen wird, die einen oder mehrere Zusatzstoffe enthält Im Unterschied zu den üblicheren Lösungslegierungen, in denen die legieren Jen Komponenten in fester Lösung vorliegen, wird ein dis"ersionsverfestigter Sinterkörper zwischen Metallen oder Metallzusammensetzungen erhalten, die keine feste Lösung bis zu irgendeinem bemerkenswerten Grad biüen, wie z. B. Wolfram und Thoriumdioxid. Ein bekannter dispersionsverfestigter Sinterkörper aus Wolfram und Thoriumdioxid, der durch trockenes Vermischen der Ausgangsmaterialien hergestellt worden ist, weist eine zusammenhängende Phase von Wolframkristallen auf, in der diskrete Kristalle aus Thoriumdioxid verteilt sind. Die üblichen dispersionsverfestigten Sinterkörper werden durch Formen eines porösen Preßkörpers aus den innig gemischten Pulvern der Ausgangsmaterialien hergestellt, der anschließend erhitzt wird, während er mechanisch bearbeitet wird, um die erwünschten Eigenschaften auszubilden. Bei in der oben beschriebenen Weise hergestellten dispersionsverfestigten Sinterkörpern aus Wolfram und Molybdän wird häufig gefunden, daß sie eine nicht gleichförmige Dispersion des bestimmten Zusatzstoffes in der Matrix aus dem hochschmelzenden Grundmetall enthalten. Ein anderes Problem steht mit übergroßen Teilchen des Zusatzstoffes in Verbindung, wenn das Produkt aus hoehschmelzendem Metall gesenkgeschmiedet wird. Genauer gesagt, muß eine besondere Sorgfalt während der mechanischen Verarbeitung ausgeübt werden, um zu verhindern, daß sich Risse und andere Defekte an den Korngrenzen der Kristalle aus hochschmelzendem Metall entwickeln, die durch Überlagerung großer Teilchen des verteilten Zusatzstoffes hervorgerufen werden können. Ein weiteres Problem entsteht während der Rekristallisation des hochschmelzenden Metalles, die wahrend des Gesenkschmiedens auftritt und die wenigstens zum Teil durch ungleichförmige Dispersion des Zusatzstoffes verstärkt werden kann. Da der Zusatzstoff das Kornwachstum der einzelnen hochschmelzenden Metallkristalle hemmen kann, könnte eine ungleichmäßige Kristallgröße des hochschmelzenden Metalles auftreten, wobei die größeren Kristalle an solchen Stellen gebildet werden, an denen der Zusatzstoff fehlt. In extremen Fällen können sich Ris^e zwischen den Kristallen unterschiedlicher Größe entwickeln, wenn der dispersionsverfestigte Sinterkörper mechanisch bearbeitet wird.
Es war deshalb notwendig, verbesserte Mittel zur Verteilung eines Zusatzstoffes in einem porösen Körper zu schaffen, durch die ein gleichförmiger und ;:uverlässiger Konzentrationsgradient des Zusatzstoffes ausgebildet wird. Es war auch vorteilhaft, das Eindringen des Zusatzstoffes zu unterbrechen und ein Produkt mit einem Kern aus dem ursprünglichen Matrixmaterial zu schaffen.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Einlagern eines Zusatzstoffes in einen porösen Metallkörper zu schaffen, bei dem leicht und zuverlässig ein bestimmter Konzentrationsgradient des Zusatzstoffes ausgebildet wird. Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen porösen Metallkörper mit einer gleichförmig von außen nach innen abnehmenden Konzentration eines oder mehrere Zusatzstoffe in der Metallmatrix herzustellen. Schließlich sollen ein dispersionsverfestigter Sinterkörper mit einem oder mehrercn Zusatzstoffen, dessen oder deren Konzentrationen) ununterbrochen und gleichmäßig von außen nach innen abnehmen, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen dispersionsverfestigten Sinterkörpers bereitgestellt werden.
Diese Aufgaben werden gemäß der Erfindung bei esnern Verfahren der eingangs definierter. Art gelöst durch das
a) Tränken des Preßkörpers in einem inerten Lösungsmittel, bis die Poren des Preßkörpers gefüllt sind,
b) Eintauchen des mit dem Lösungsmittel getränkten Preßkörpers in eine Lösung des Zusatzstoffes so lange, bis eine Flüssigkeitsdiffusion des Zusatzstoffes in wenigstens einen Teil des in den Poren des Preßkörpers enthaltenen Lösungsmittels erfolgt. und
c) Entfernen des Lösungsmittels aus den Poren des Preßkörpers und Sintern des Preßkörpers.
Unterbricht man dieses Verfahren vor dem Sintern des Preßkörpers, so gelang! man zu dem erfindungsgemäßen porösen Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen Zusatzstoff in wenigstens einem Teil der Poren mit einem solchen Konzentrationsgradienten enthält, daß die maximale Konzentration des Zusatzstoffes an jedem äußeren Oberflachenteil des porösen Körpers besteht und die Konzentration mit zunehmendem Abstand in Richtung auf das Innere des porösen Körpers hin ununterbrochen und gleichmäßig abnimmt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein dispersionsverfestigter Sinterkörper aus einem hochschmelzenden Metall dadurch hergestellt, daß das oben allgemein beschriebene Flüssigkeitsdiffusionsverfahren für einen Preßkörper aus Wolfram-Teilchen mit einem Gefüge untereinander verbundener Poren durchgeführt wird, wobei der poröse Wollramkörper zunächst in Wasser vollgesaugt wird, bis alle Poren im wesentlichen gefüllt sind. Der mit Wasser gefüllte Preßkörper wird dann für eine solche Zeit in eine alkoholische Lösung aus Thoriumnitrat eingetaucht, die von der Dicke des Legierungsmantels abhängt, der im Endprodukt gewünscht wird. Das Entfernen beider Lösungsmittel erfolgt durch Trocknen des behandelten Körpers, der dann in üblicher Weise gesintert werden kann, um ein kristallines Gefiige des thorierten Wolframs von wenigstens 70% der theoretischen Dichte zu schaffen.
Der endgültige dispersionsverfestigte Sinterkörper hat eine äußere Ummantelung aus einem extrem feinkörnigen kristallinen Gefiige aus thoriertem Wolfram, das sich weiterhin durch relative I !■■';,:.: .<.n scharfen Zusammensetzungsänderungen an der Grenzfläche zwischen dem Legierungsmantel und dem unlegierten Kern des gesinterten Körpers auszeichnet. Die einzelnen Thoriumdioxidteilchen, die in der kiistal'incn Wolframmatrix gemäß dem vorher definierten Konzentrationsgradienten gleichförmig verteilt sind, weisen eine merklich geringere Größe auf als sie mit dem konventionellen Herstellungsverfahren erhalten werden kann. Es wurde gefunden, daß die Wolframkristalle, die nach der Rekristallisation eines Drahtes mit kleinem Durchmesser erhalten wurden, gleichachsig in der Form waren, die sich von dem gröberen langgestreckten Gefüge unterscheidet, das bei der Herstellung eines vergleichbaren dispersionsverfestigten Sinterkörpers aus der Trockenmischung der Ausgangsmaterialien erhalten wurde. Es würde ferner möglich sein, das Flüssigkeitsdiffusionsverfahren zu kombinieren, um noch mehr Zusatzstoff im Außenbereich eines porösen Wolframkörpers einzulagern, dem bereits etwas Thoriumdioxid durch das oben erläuterte konventionelle Herstellungs-
verfahren zugesetzt worden ist, um dadurch ein deutlich unterschiedliches Wolframgefüge während der Rekristallisation zu schaffen, das zum Teil der Größe und Verteilung des Thoriumdioxides in dem Endprodukt zurechenbar ist.
Bei der konventionellen Herstellung von thorierter Wolframmatrix wird ein Preßkörper aus einer trockenen Mischung aus Wolframpulver und Thoriumdioxid-Teilchen unter Anwendung hydraulischen Drucks von 1,6 bis 6,4 t/cm2 hergestellt. Der Preßkörper wird zunächst in einer Wasserstoffatmosphäre bei etwa 12000C vorgesintert, um für eine ausreichende mechanische Festigkeit für die Handhabung zu sorgen. Der vorgesinterte thorierte Wolframpreßkörper ist noch zu zerbrechlich, um mechanisch bearbeitet zu werden, und wird bei Temperaturen oberhalb 1500°C in einer Wasserstoffatmosphäre gesintert, um die erforderliche Verarbeitungsfestigkeit zu erhalten. Die Sinterbehandlung kann in der Weise durchgeführt werden, daß der vorgesinterte Preßkörper vertikal zwischen Elektroden aufgehängt und ein elektrischer Strom durch den Körper geschickt wird, um dessen Temperatur fast bis zum Schmelzpunkt zu erhöhen. Der beim Sintern angewendete elektrische Strom beträgt etwa 92 bis 95% des Stromes, der zum Schmelzen des vorgesinterten Preßkörpers erforderlich ist, und während dieser Behandlung schrumpft der Preßkörper um etwa 15 bis 20% und erreicht eine Dicht von etwa 17 bis 18 g/cm3. Der Strom wird stufenweise gesteigert, um das Entweichen von verdampfbaren Verunreinigungen oder Bindemitteln zu gestatten, solange der Preßkörper genügend porös ist. Dadurch wird verhindert, daß ein überhöhter Gasinnendruck erzeugt wird. Obwohl der Sinterkörper eine bemerkenswerte mechanische Festigkeit besitzt, ist er auch recht spröde und kann bei Raumtemperatur ohne Bruch nicht nennenswert verformt werden. Die Duktiliiät bessert sich bei höheren Temperaturen wesentlich, so daß der Sinterkörper bei etwa 1300°C auf nahezu theoretische Dichte gewalzt oder gehämmert werden kann. Das Gesenkschmieden legt das endgültige Gefüge in dem Sinterkörper fest und schafft eine günstige Halbzeug-Form. Das Gesenkschmieden wird üblicherweise in einer Hammermühle durchgeführt, wo das Metall unterhalb seiner Rekristallisationstemperatur bearbeitet, aber zwischen den Durchläufen auf etwa 14500C wiedererhitzt wird, wo eine ausgeprägte Rekristallisation auftritt, die eine weitere Verarbeitung unterstützt.
Erfindungsgemäße dispersionsverfestigte Sinterkörper können in der gleichen allgemeinen Art und Weise hergestellt werden, wie sie oben beschrieben wurde, um konventionelles thoriertes Wolframmaterial herzustellen, nachdem der Thoriumdioxidzusatz durch Flüssigkeitsdiffusion in einen porösen Wolframpreßkörper eingebracht worden ist. Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden gewisse Verarbeitungsschritte abgewandelt, die der Tränkung mit einem Zusatzstoff durch die Flüssigkeitsdiffusionstechnik folgen, um den endgültigen dispersionsverfestigten Sinterkörper auszubilden. Insbesondere wird dabei als Zusatzstoff ein thermisch reaktives Material verwendet, wie z. B. ein Metallsalz, das bei Erhitzung des getränkten Preßkörpers nach Entfernung des Lösungsmittels thermisch zersetzt werden kann und somit einen Zusatzstoff schafft, der den dispersionsverfestigten Sinterkörper bei anschließender Sinterung des Preßkörpers bildet. Es kann als Zusatzstoff zum Einbringen in den porösen Preßkörper auch ein Material verwendet werden, das bei üblichen oder erhöhten Temperaturen in eine chemische Reaktion mit einem oder mehreren anderen chemischen Reaktionsmitteln gebracht werden kann, wie z. B. Gasen oder Dämpfen, um einen Zusatzstoff zu schaffen, der mit der metallischen Grundzusammensetzung einen dispersionsverfestigten Sinterkörper bildet.
Das Kurvenbild zeigt den Konzentrationsgradienten für einen Thoriumoxidzusatz, der erfindungsgemäß verteilt ist.
Unter einem »inerten Lösungsmittel« ist im Rahmen der Erfindung ein Lösungsmittel für den Zusatz zu verstehen, das durch Trocknen oder Erhitzen des flüssigkeitsgefüllten Preßkörpers entfernt werden kann, ohne daß ein Rest in der Porenstruktur zurückbleibt oder irgendeine bemerkenswerte chemische Reaktion mit der Metallmatrix stattfindet. Bei Abwandlungen des oben beschriebenen Flüssigkeitsdiffusionsverfahrens kann eine Mischung aus Zusätzen zugesetzt werden, die in dem gleichen inerten Lösungsmittel gelöst sind. oder es kann zur Füllung der Porenstruktur ein anderes Lösungsmittel verwendet werden, als es in der Lösung von eine.η oder mehreren Zusätzen verwendet wird. Wenn ein erstes inertes Lösungsmittel verwendet wird, um den Preßkörper zu füllen, während ein zweites inertes Lösungsmittel zur Herstellung der Zusatzlösung verwendet wird, folgt daraus, daß der Konzentrationsgradient des Zusatzes in dem porösen Preßkörper nach Entfernung des Lösungsmittels durch •Flüssigkeitsdiffusion festgelegt wird, die auf die Diffusion des Zusatzes aus dem ersten flüssigen Lösungsmittel in das zweite flüssige Lösungsmittel anwendbar ist.
Auch wenn der Mechanismus der Flüssigkeitsdiffusion, der die Zusatzkonzentration bestimmt, zur Zeit nicht vollständig geklärt ist, so sind doch gewisse Arbeitsfaktoren gefunden worden, die auf die erfindungsgemäße Einlagerung des Zusatzstoffes anwendbar sind Wenn der poröse Preßkörper einmal mit dem inerten Lösungsmittel getränkt worden ist, wird er in die Zu satzstofflösung gewünschter Konzentration einge taucht und dort für eine Zeit gehalten, die der ge wünschten Tränkungstiefe entspricht. In den meister Fällen wird die tatsächliche Diffusionszeit experimen teil festgelegt, da die Preßkörpergeometrien in Abhän gigkeit von den eingesetzten Stoffen und den angewen deten Herstellungsverfahren variieren. Der Charaktei des für die Zusatzstofflösung verwendeten Lösungsmit tels ist ebenfalls wichtig. Wenn das Lösungsmittel sehi viskos ist, kann es nicht in kleine Zwischenräume de porösen Preßkörpers eindringen. Wenn die Benetzbar keit der Oberfläche der Metallmatrix durch das Lö sungsmittel klein ist, mag es auch unmöglich sein, dei Block vollständig zu durchtränken. Die Konzentratioi des Zusatzstoffes in der Zusatzstofflösung und di< Temperatur, bei der die Flüssigkeitsfiffusion erfolgt kann das Flüssigkeitsdiffusionsverfahren materiell ver ändern. Eine Erhöhung der Konzentration des Zusatz stoffes in der Zusatzstofflösung verschiebt das Konzen trationsprofil des Zusatzstoffes im getränkten Preßkör per und desgleichen im endgültigen dispersionverfe stigten Sinterkörper gleichmäßig auf einen höherei Wert. Zwei praktische Konsequenzen dieser Profilver Schiebung sind eine vergrößerte Manteldicke des Zu satzstoffes für eine gegebene Diffusionszeit und ein erhöhte Menge an Zusatzstoff in dem Preßkörper. Ein Erhöhung der Temperatur, bei der das Flüssigkeitsdil fusionsverfahren durchgeführt wird, erhöht die Gc schwindigkcit der Durchtränkung, vergrößert abc
nicht die Konzentration des Zusatzstoffes in dem getränkten Preßkörper über diejenige Konzentration hinaus, die durch Verlängerung der Diffusionszeit erhalten werden könnte. Schließlich wurde gefunden, daß eine Verlängerung der Zeit des Dilfusionsprozesses eine Verschiebung des Konzentrationsprofiis des Zusatzstoffes in dem getränkten Preßkörper nach oben bewirkt, aber im Gegensatz zur gleichförmigen Verschiebung, die eine Vergrößerung der Lösungskonzentration des Zusatzstoffes begleitet, besteht keine Erhöhung der Zusatzstoffkonzentration an den Außenflächen des getränkten Preßkörpers.
Im folgenden wird die Herstellung erfindungsgemä-Oer dispersionsverfestigter Sinterkörper an Hand von Beispielen beschrieben.
Beispiel 1
Es wurde ein 2,5 cm im diagonalen Querschnitt messender Preßkörper durch konventionelle Technik aus Wolframpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 2,5 μιη hergestellt, wobei der Preßkörper ein Gewicht von etwa 3 kp und eine Dichte von etwa 11,0 g/cm3 aufwies. Von dem Preßkörper wurden Proben (Blöcke A-E) mit 12,5 cm Länge erhalten und man ließ diese sich in Wasser vollsaugen, bis die Poren mit dem Lösungsmittel gefüllt waren. Ebenfalls unter Verwendung von Wasser wurde eine Lösung des Zusatzstoffes hergestellt, die etwa 539 g Th(NCh)* · 4 H2O pro Liter enthielt. Die einzelnen Proben, deren Porenstruktur noch mit Wasser vollgesogen war, wurden dann verschieden lange in die Thoriumnitratlösung eingetaucht. In dem Kurvenbild sind diese Zeiten gegen die Eindringungstiefe für den gelösten Zusatzstoff aufgetragen. Die getränkten Proben wurden dann aus der Thoriumnitratlösung herausgenommen und während 20 Stunden in einem üblichen Trockenofen bei etwa 50" C getrocknet. Das Trocknen entfernte das Lösungsmittel aus den Poren der vollgesaugten Proben, ließ aber einen Konzentrationsgradienten des Zusatzstoffes in den Poren bis zu den Tiefen bestehen, die in dem Kurvenbiid angegeben sind. Die getrockneten Proben wurden dann als nächstes in Luft auf etwa 2040C erhitzt, um das Thoriumnitrat in den Poren während einer 2'/2stündigen Reaktionszeit in Thoriumdioxid umzuwandeln. Die Proben wurden dann einer üblichen Vorsinterung bei 12000C in Wasserstoff unterworfen, der eine Sinterung bei 2400°C für 2 Stunden in Wasserstoff folgte, um einen dispersionsverfestigten thorierten Wolfram-Sinterkörper mit einem Dichtebereich von 93 bis 97% des theoretischen Wertes zu erzeugen.
Die Proben wurden mittels eines bekannten autoradiographischen Verfahrens nach dem Tränken und Sintern untersucht und es wurde gefunden, daß sie einen sichtbaren Konzentrationsgradienten des Zusatzstoffes mit einer maximalen Konzentration haben, die sich an den äußeren Oberflächenabschnitten des porösen Preßkörpers befindet, und diese Konzentration verringerte sich kontinuierlich mit steigendem Abstand entlang seiner Längsachse zum Inneren des Sinterkörpers hin. Es wurde auch ein Vergleich vorn Standpunkt des kristallinen Gefüges des fertigen dispersionsverfestigten Sinterkörpers gemacht, der gemäß der vorstehenden Beschreibung hergestellt war. Es wurden Unterschiede im kristallinen Gefüge im Vergleich zu dispersionsverfestigten Sinterkörpern bemerkt, die aus einer Trockenmischung der Ausgangsmaterialien hergestellt waren. Genauer gesagt, es waren die Thoriumdioxidteilchen im erfindungsgemäß hergestellten kristallinen Gefüge von thoriertem Wolfram sowohl gleichförmig kleiner als auch ohne bemerkenswerte Agglomeration gleichmäßiger in der Wolframmatrix verteilt im Vergleich zu konventionell hergestellten.
Das beigefügte Kurvenbild zeigt den Konzentrationsgradienten von Thoriumdioxid, der in dem vorliegenden Beispiel erhalten wurde. Der diagonale Abstand, der entlang verschiedener Punkte auf einer Linie gemessen wurde, die von der einen Ecke zur gegenüberliegenden Ecke für einen repräsentativen Querschnitt des getränkten Blockes verläuft, ist in dem Kurvenbild als Abszissenwert aufgetragen. Die Ordinate des Kurvenbildes enthält die Konzentration von Thoriumdioxid in Gewichtsprozent an denjenigen Punkten, die auf der Abszisse aufgetragen sind, und sie wurde in einer im folgenden zu beschreibenden Weise bestimmt. Der Gewichtsprozentgehalt von Thoriumdioxid an den Eck- und Mittelpunkten des Blockquerschnittes wurde zunächst durch übliche chemische Analyse von Proben bestimmt, die an diesen Stellen entnommen waren. Als nächstes wurden Autoradiogramme der Blockquerschnitte ermittelt, um eine Bestimmung des Gewichtsprozentgehaltes von Thoriumdioxid an den Zwischenpunkten zu gestatten, die auf der Abszisse des Kurvenbildes aufgetragen sind. Die Autoradiogramme wurden entlang der Linie von Ecke zu Ecke des Blockquerschnittes analysiert, wobei ein Jarell Ash Mikrophotometer-Dichtemesser Modell 2310 verwendet wurde, um die Durchlaßwerte zu erhalten. Mit der bekannten Konzentration von Thoriumdioxid an den Eck- und Mittelpunktstellen des Blockquerschnittes und den bekannten Durchlaßwerten an diesen Stellen wurde als nächstes eine geradliniege Kurve erhalten, die Prozent Durchlässigkeit als Ordinate und Gewichtsprozent Thoriumdioxid als Abszisse aufweist. Für eine gegebene Durchlässigkeit auf dem Autoradiographen an einem gegebenen Zwischenpunkt entlang der diagonalen Querschnittslinie des Blockes wurde die geradlinige Kurve verwendet, um den Gewichtsprozentgehalt von Thoriumdioxid für jede gegebene Stelle zu erhalten, und in dem beigefügten Kurvenbild dargestellt.
Beispiel 2
Es wurde ein dispersionsverfestigter Sinterkörper aus einer Metallmatrix aus 97% Wolfram und 3% Rhe nium hergestellt, wobei die gleiche Dispersionstechnik angewendet wurde, die bereits in Verbindung mil Beispiel 1 beschrieben wurde. Eine Untersuchung der dispersionsverfestigten Sinterkörper bestätigte
wieder die hochgradige Steuerbarkeit der Dicke dei dispergierten Zusatzstoffschicht und desgleichen die graduelle Zusammensetzungsänderung vom Mantelbis zum Innenteil des dispersionsverfestigten Sinterkörpers. Das kristalline Gefüge des Sinterkörpers wai
feinkörnig und hatte einen äußeren Mantel aus feinkörnigen Thoriumdioxid-Teilchen, die an Korngrenzen dei Matrix verteilt sind. Der Konzentrationsgradient vor Thoriumdioxid in dem dispersionsverfestigten Sinterkörper folgte dem gleichen Verlauf, der in dem Kur venbild für B e i s ρ i e I I dargestellt ist.
Hierzu 1 EJlatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche: 22
1. Poröser Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen Zusatzstoff mit einem Konzentrationsgradienten in wenigstens einem Teil der Poren enthält, insbesondere dispersionsverfestigter Sinterkörper, dadurch gekennzeichnet, dab infolge einer Flüssigkeitsdiffusion die maximale Konzentration des Zusatz- stoffes an jedem äußeren Oberflächenteil des porösen Körpers besteht und daß die Konzentration mit zunehmendem Abstand in Richtung auf das Innere des porösen Körpers hin ununterbrochen und gleichmäßig abnimmt. '5
2. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmatrix ein hochschmellendes Metall und der Zusatzstoff das Oxid eines •nderen Metalles ist.
3. Sinterkörper nach Anspruch 2. dadurch ge- *> kennzeichnet, daß der Zusatzstoff Thorinmdioxid ist.
4. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff eine Qy.idmitchung ist. 2S
5. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern unlegiert ist.
6. Sinterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Zusatzstoff mit einem anderen Konzentrationsgradienten in der Metallmatrix dispergiert ist.
7. Verfahren zum Herstellen eines dispersionsverfestigten Sinterkörpers nach Anspruch 1 mit einem Konzentrationsgradienten eines festen Zusatzstoffes in den untereinander verbundenen Poren einer Metallmatrix, bei dem ein poröser Preßkörper mit einer Lösung des mit der Matrix eine dispersionsverfestigende Verbindung bildenden Zusatzstoffes getränkt wird, der Preßkörper aus der Lösung entfernt wird, wenn ein bestimmtes Ausmaß des Eindringens des Zusatzstoffes in die Poren erfolgt ist, und der Preßkörper zur Bildung der dispersionsverfestigenden Verbindung einer Wärmebehandlung unterworfen wird, gekennzeichnet durch das
a) Tränken des Preßkörpers in einem inerten Lösungsmittel. bis die Poren des Preßkörpers gefüllt sind,
b) Eintauchen des mit dem Lösungsmittel getränkten Preßkörpers in eine Lösung des Zusatzstoffes so lange, bis eine Flüssigkcilsdiffusion des Zusatzstoffes in wenigstens einen Teil des in den Poren des Preßkörpers enthaltenen Lösungsmittels erfolgt,
c) Entfernen des Lösungsmittels aus den Poren des Preßkörpers und Sintern des Preßkörpers.
8. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 auf ein thermisch reaktives Material als gelöster Zusatzstoff.
9. Anwendung nach Anspruch 8 auf einen porösen Preßkörper mit einer Matrix aus einem hochschmelzenden Metall und einem Salz eines anderen Metalles, das thermisch zu seinem Oxid /ersetzt werden kann, als thermisch reaktives Material.
10. Anwendung nach Anspruch 9 auf eine Mischung von Metalisalzen als thermisch reaktives Material.
129 2
Die Erfindung betrifft einen porösen Metallkörper mit untereinander verbundenen Poren, der einen festen 7ncnizstoff mit einem Konzentrationsgradienten in wenigstens einem Teil der Poren enthält. Die Erfindung betrifft weiter einen dispersionsverfestigten metallischen Sinterkörper, in dem ein fester Zusatzstoff mit einem Konzentrationsgradienten dispergiert ist. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines dispersionsverfestigten Sinterkörpers mit einem Konzentrationsgradienten eines festen Zusatzstoffes in den untereinander verbundenen Poren einer Metallmatix bei dem ein poröser Preßkörper mit einer Lösung des mit der Matrix eine dispersionsverfestigende Verbindung bildenden Zusatzstoffes getränkt wird, der Preßkörper aus der Lösung entfernt wird, wenn ein bestimmtes Maß des Eindringens des Zusatzstoffes in die Poren erfolgt ist, und der Preßkörper zur Bildung der dispersion sverfestigenden Verbindung einer Wärmebehandlung unterworfen wird sowie Anwendungen dieses Verfahrens.
Es ist aus der GB-PS 10 93 446 bereits bekannt, einen porösen Metallkörper mit einer flüssigen Suspension von einem oder mehreren Additiven zu durchtränken. wobei der poröse Körper in die flüssige Suspension eingetaucht wird, wodurch der Zusatzstoff durch kapillare Infiltration in die Porenöffnungen eintreten kann. Dieses Imprägnieren kann durch vorhergehende Evakuierung der Porenöffnungen, um den Einschluß von Gas in dem porösen Körper auszuschließen, oder durch Einführung des flüssigen Zusatzstoffes unter Druck unterstützt werden, um alle Fehlstellen einfacher auszufüllen. Dieses Vorgehen bringt es mit sich, daß das bekannte Verfahren schwierig zu kontrollieren ist, da die Suspension, zumindest in den äußeren Bereichen, rasch in die Poren des porösen Metallkörpers eindringt und dann dort zu einer im wesentlichen gleichen Konzentration deii Zusatzstoffes führt.
Gemäß einer Modifikation des in der GB-PS 10 93 446 beschriebenen Verfahrens wird die Tränkung mit einer flüssigen Lösung des Zusatzstoffes durchgeführt und das Verfahren wird mit dem Ziel der Festlegung eines Konzentrationgradienten des Zusatzstoffes unterbrochen, der von der Oberfläche des porösen Körpers auf dessen Kern gerichtet ist, da die Kapillarwirkung eintritt. Der in den Poren vorhandene Zusatzstoff wird anschließend durch chemische Ausfällung fixiert und überschüssige Lösung wird dann entfernt. Bei Versuchen mit dieser kapillaren Infiltrationstechnik wurde gefunden, daß der Konzentrationsgradient des Zusatzstoffes, der durch die Kapillarkräfte gebildet ist, entweder minimal oder ungleichförmig ist und somit einer ausreichenden Steuerung für praktische Zwecke ermangelt. Da die Kapillarkräfte nach der Entfernung des porösen Körpers aus der flüssigen Suspension des Zusatzstoffes weiterhin ausgeübt werden und die Flüssigkeit in .einer relativ kurzen Zeitdauer in dem porösen Gefüge verteilt wird, ist es praktisch äußerst schwierig, den Prozeß zu unterbrechen und irgendeinen gewünschten Konzentrationsgradienten des Zusatzstoffes in dem porösen Körper auszubilden.
Andere Probleme sind mit einem porösen Körper verbunden, in dem der Zusatzstoff durch andere Verfahren als eine kapillare Infiltrationstechnik nicht gleichförmig verteilt worden ist. Dies gilt insbesondere in bezug auf diejenigen hochschmelzenden Metallzusammensetzungen, die dispersionsverfestigte Sinterkörper sind und auf übliche Weise hergestellt sind, wobei von einer Feststoffmischung des hochschmelzenden
DE19722248129 1971-10-04 1972-09-30 Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung Expired DE2248129C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US18614371A 1971-10-04 1971-10-04
US18614371 1971-10-04

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2248129A1 DE2248129A1 (de) 1973-04-26
DE2248129B2 DE2248129B2 (de) 1975-06-12
DE2248129C3 true DE2248129C3 (de) 1976-01-22

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO2001019556A1 (de) Gemisch aus zwei teilchen-phasen zur herstellung eines bei höheren temperaturen sinterfähigen grünlings
DE2157752A1 (de) Verfahren zur Verbesserung eines Metallgußstü ckes
DE2018032C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Karbidhartmetall auf der Basis von WC, TiC und/oder TaC
DE2103875B2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Nickel-Super-Legierung vom Gamma-Gamma&#39;-Typ
DE1440311A1 (de) Feuerfeste Karbidkoerper und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1558538A1 (de) Berylliumverbundmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2229785A1 (de) Warmfeste Nickel Chrom Legierung
DE3221884C2 (de) Verschleißbeständiges Bauteil zur Verwendung in Brennkraftmaschinen
DE2930218C2 (de)
AT517721B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gleitlagerelementes
DE1189723B (de) Verfahren zur Sinterung und gleichzeitigen Diffusionsmetallisierung von Formstuecken
DE2343278C3 (de) Poröser dispersionsgehärteter Wolframsinterkörper
DE2248129C3 (de) Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung
DE1533320B2 (de) Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung von poroesen metallkoerpern
DE1558542A1 (de) Wolfram-Verbundmaterial fuer die elektrischen Kontakte in Vakuumschaltvorrichtungen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1558532A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Sinterverbundstoffen und mittels dieses Verfahrens hergestellte Sinterverbundstoffe
DE3307000C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallkörpers
DE2248129B2 (de) Dispersionsverfestigter Sinterkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung
EP0354389B1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Formteiles aus Sinterstahl und daraus hergestelltes Formteil
DE602005000580T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Körpers mit zellularer Struktur durch Verdichtung von beschichtetem Metallpulver
DE2322157B2 (de) Verfahren zur kathodischen Herstellung einer Vanadin- und/oder Niob- und/oder Tantalcarbidschicht auf der Oberfläche eines mindestens 0,05 Gew.-°/o Kohlenstoff enthaltenden Eisen-, Eisenlegierungs- oder Sintercarbidgegenstandes
EP2143809B1 (de) Metallschäume aus einer Aluminiumlegierung, ihre Verwendung und Verfahren zur Herstellung
DE1558541A1 (de) Wolfram-Verbundmaterial fuer die elektrischen Kontakte in Vakuumschaltvorrichtungen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2253439C3 (de) Ternäre Legierung für supraleitende Magneten
DE1132735B (de) Verfahren zur Herstellung eines warmfesten Werkstoffes