DE2246167A1 - Thermoplastische polyolefinmassen mit gezieltem abbauvermoegen - Google Patents

Thermoplastische polyolefinmassen mit gezieltem abbauvermoegen

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DE2246167A1
DE2246167A1 DE19722246167 DE2246167A DE2246167A1 DE 2246167 A1 DE2246167 A1 DE 2246167A1 DE 19722246167 DE19722246167 DE 19722246167 DE 2246167 A DE2246167 A DE 2246167A DE 2246167 A1 DE2246167 A1 DE 2246167A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0033Additives activating the degradation of the macromolecular compound

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Description

Thermoplastische Polyolefinmassen mit gezieltem Abbauvermögen
Gegenstand der Anmeldung sind thermoplastische, Antioxydationsmittel enthaltende Polyolefinmassen mit gezieltem Abbauvermögen.
Es ist begannt, daß man die Alterung und damit ö-'.n Abbau von Kunststofrerzeugnissen durch Zusatz, von Chemikalien, sog. Stabilisatoren, oder durch gewisse, meist chemische Behandlungsverfahren am Polymeren mehr od*=>r verJ -jca·: zurückdrängen kann. Diese Methoden zur Stabilisierung der hochpolymeren Stoffe gegen die Eimvir^u^iii von Wärme und Licht sind jedoch nicht in der Lage, eine Polyolefinmischung nur für eine begrenzte Zeit und für einen bestimmten Gebrauchszweck wirksam zu stabilisieren, so'daß nach Ablauf dieses begrenzten Zeitraumes die stabilisierende Wirkung aufgehoben wird. Viele Anwendungsgebiete erfordern jedoch, insbesondere unter den Anforderungen des moderne?) Umweltschutzes, daß die Polyolefinmischung eine gute Verarbeitungsswabilität und für einen bestimmten Anwendungszweck eine zaitlich begrenzte Wärme- und auch Lichtstabilität besitzt, jedocii nach Ablauf des Gebrauchzeitraumes sich schnell zersetzt, um in einer solchen Form leicht and in kurzer Zeit aus einer Gebrauchsfunktion in eine schnell zu beseitigende Form überzugehen.
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Solche Fälle liegen vor, wenn z.B. Behälter oder Folien über einen begrenzten Zeitraum eine Gebrauchsfunktion erfüllen müssen, dann aber, weil sie nicht noch einmal benutzt werden können oder sollen, einer Mülldeponie zugeführt werden und dort schnell zerfallen und verrotten sollen. Beispielsweise ist auch erwünscht, daß eine landwirtschaftlich genutzt Folie (Frübeet- oder Mulchtechnik) rzch Gebrauch in den Erdboden untergepflügt v/erden kcinn, v.'ü sie schnell zerfällt und verrottet.
Weiterhin ist bekannt, daß die Alterung von Kunst stoffe hauptsächlich mit den folgenden wichtigsten unmittelbar wahrnehmbaren und technologisch bedeutsamen Veränderungen «dnhergeht: der Farbe (Vergilbung oder andere Verfärbung), der Oberflächenstruktur (Rißbildung), der Konsistenz der 0£>erfläche (Klebrigwerden, Belagbildung, Abdrücke), der mechanischen Konsistenz des gesamten Materials (Vercprödung, Härtung, Erweichung), der mechanischen Eigenschaftswerte (Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Schlagzähigkeit u.M.; Elastizitätsmodul), der elektrischen Eigenschaf+"cvwrte (Oberflächen- und Innenwiderstand, dielektrische Eigenschaften) , der Transparenz (Trübung), der Löslichkeit, der chemischen Eigenschaften, des Geruchs und der Verarbeitungseigenschaften (Schmelzviskosität u.a.). Abgesehen von der verschiedenen Eigenstabilität der einzelnen Kunststoffe gegenüber Alterungseinflüsoen hängen das Ausmaß und die Art der Wirkungen noch von Zusätzen (abgesehen von Stabilisatoren) wie Weichmachern oder Füllstoffen, der Verarbeitungsform und der meist von der Verarbeitung gegebenen Vorgeschichte des Materials ab.
Von überwiegendem Interesse für die Praxis ist die Veränderung der mechanischen Eigenschaften der Kunststoffe. Diese werden durch die boiden charakteristischen Reaktions-
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typen des Abbaus und der Vernetzung am meisten beeinflußt. Der Abbau, der durch thermische, oxydative Kettenspaltunc; hervorgerufen \sird, bewirkt im Material infolge der zunehmenden Verringerung des Molekulargewichtes einen Verlust an Reißfestigkeit, Reißdehnung, Schlagzähigkeit bei fortgeschrittener Vorkürzung der Ketten und Bildunr von Abbauprodaki.^n niederen Molekulargewichts, ferner auch eine Herabsdtzung der iirweichungstemperatur und Verschlechterung d^s K) xechver'.ialtens. Die Vernetzung hingegen, die durch die gleichen Einflüsse hervorgerufen werden kann, erzeugt zunächst durch die Bildung von Valenzbrücken zwischen den einzelnen Molekülen eine Erhöung des Molekulargewichts. Im Verlaufe dieses Prozesses wird die Löslichkeit zunehmend geringer, bis schließlich bei vollständiger Vernetzung ein unschmelzbares und unlösliches, aber begrenzt quellbares und vollständig gummielastisches Produkt entstanden ist. It·· weiteren Verlauf der Bildung von Valenzbrücken zwischen benachbarten l-ioioxülteilen tritt schließlich Erhöhung und Verbreiterung des Erv/eichvingstemperaturbereiches und Versprödung des Materials ein. In zahlreichen Fällen verlaufen beide Prozesse gleichzeitig nebeneinander, so daß sich ihre Wirkungen eine zeitlang kompensieren können und der Anschein einer gewissen Stabilität entsteht. Sobald jedoch die eine der beiden Reaktionen überwiegt, tritt die Erweichung bzw. Versprödung des Materials mehr oder weniger drastisch zutage.
Schließlich ist auch bekannt, daß Polyolefine allgemein als sehr lichtempfindlich anzusehen sind. Demgegenüber verhalten sie sich gegenüber rein thermischen Einflüssen recht unterschiedlich. Polyäthylen und Polybuten-1 sind relativ beständig und beginnen erst, je nach Kettenlänge, nach einer relativ langen Gebrauchsdauer abzubauen, worauf
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je nach Einfluß und Intensität dann der Abbau in mehr oder wenige.· längerem Zeitraum sich vollendet. Ähnlich besitzt auch das Polypropylen eine recht gute Beständigkeit gegen Wärmeeinflüsse allein. Die Oxydationsbeständigkeit ist jedoch wesentlich geringer als beim Polyäthylen, so daß Polypropylenmassen praktisch immer mit Antioxidantien und anderen Stabilisatoren versetzt v/erdan, um den Verarbeitungsnrozeß ohne Einbuße de.? EigeuschaftsbiJ-ües zu überstehen. Fertigartikel aus Polypropylen vind Polybuten-1 müssen gegen die verschiedensten Einflüsse stabilisiert sein. Polypropylen und auch Polybuten-1 ze.^qen die Erscheinung der o;;idativen Versprödung unter V/ärmeeinfluß, beispielsweise bei Folien, w;?lche nach einer gewissen Erwärmungszeit bei 100 C odei darüber innerhalb kurzem total vec^pre'-d^n. Dis Versprödungstendenz wird auch bei Lichteinwirkung in Gegenwart von Sauerstoff sehr rasch wirksam.
Trotz dieser unterschiedlichen Eigensr.hatten der einzelnen Polyolefine und trots deren erwünschter oder sogar notwendiger Stabilisierung i?t os nun aber notwendig, für viele Einsatzgebiete die Gebrauchstüchtigkeit des Polyolefinfertigartikels auf eine gezielte begrenzte Lebensdauer einzustellen, so da* n^ch dieser tf^it ein sehr schneller Abbau möglichst zu einer pulvrigen Form eintritt. Um einen gezielten Verlauf der Gebrauchstüchtigkeit und somit auch der Gebrauchszeit zu '.-rreichen, muß demnach eine Polyolefinmasse so ausgerüstet werden, daß sie den Verarbeitungsprozeß ohne Schädigung des Eigenschaftsbildes übersteht und für eine bestimmte vorgegebene Zeit im praktischen Einsatz die Gebrauchsfunktion erhält, danach jedoch in möglr.jtf'St kurser Zeit in eine pulvrige Form übergeführt wird und das entstandene Pulver den verschiedensten zersetzenden oder störenäiän Einflüssen leicht zugänglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Gehalt an
a) 0,01 bis 1 Gewichtsprozent eines Antioxydationsmittels,
b) 0,02 bis 0,1 Gewichtsprozent eines organischen Kupfersalzes,
c) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines organischen Mangan-, Kobalt- oder Eiserne Izes,
ά) 0,02 b.'-s 0,3 Gewichtsprozent eines Peroxides,
e) 0.02 bis 3 Gewichtsprozent eines Ketones,
f) ggf. i bis 10 Gewichtsprozent eines ggf. epoxidierten Kohlenwasserstofföle;"., oder Carbonsäureesters oder -amides.
Geeignete Polyolefine sind Hochdruck- und Niederdruckpolyolefine, insbesondere Polyäthylen mit Holgewichten von 10 000 bis 350 COO, Polypropylen mit Molgewichten von 30 000 bis 500 000 und Polybuten-1 mit Molgewichten von 200 O00 bis 3 000 Oüü, ebenso Copolymere des Äthylens, Propylens oder Buten-1 einerseits mit O,5 bis 10 % der anderen Monomeren andererseits, und auch Mischungen des Polyäthylens mit 1 bis 99 % Polypropylen oder Folybuten-1 sind brauchbar.
Das Antioxydationsmittel a) setzt man insbesondere in üb-· liehen Mengen von 0,02 bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin ein. Für schwach wirkende Stoff3 sind die höheren Mengenanteile erforderlich. Es hat die Aufgabe, dem Polyolefin in an sich bekannter Weise Verarbeitungsstabilität zu verleihen und die Oberfläche des Polyolefinerzeugnisses vor einem Sauerstoffangriff zu schützen. Da dies durch erhöhte Konzentration des
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Zusatzes in der Oberfläche des Erzeugnisses gefördert wir4, setzt man bevorzugt solche Mittel ein, welche im Kunststoff wanderungsbefähigt sind. Geeignete Antioxydationsmittel sind die auch sonst üblichen, z.B. alkylierte Phenole wie Di-tert.-butyl-methyl-phenol oder Di-tert.-butyl-hydroxyphenyl-propionsäure-methylester, ferner Alkylenbisphenole wie 2,2'-Methylenbis-(4-methyl-6-tert.--butyl-phenol) , ThiobiFV'henole wie 2,2'-TluLarxU- (4-methyl-e-tert.-b't Ly !phenol'. Natürlich jind auch Gemische solcher Stoffe brauchbar, v/ie nan sie z.B. erhält, Wfinn man zwei verschieden stabilisierte A'icgangspolyolefine !«ix-einan^er mischt.
Ais organisches Kupfers:».lz b), das in Mengen von 0,02 bis 1, bevorzugt 0.1 bis 0,4, insbesondere 0,2 bis 0 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt wird, eignet sich ζ D. Kupferrc^inat, -naphthenat, -oleat, -palmitat, -stearat oder -octoat.
Als organische Mangan-, Kobalt- oder Eisensalze c), die in Mengen von 0,7. bis 2, bevorzugt 0,2 bis 0,4, insbesondere 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt werden, eignen sich z.B. die Resinate, Naphthenatc-. Oleate, Palmitate, Stearate oder Octoate des Mangans, Kobalts oder des Eisen , ebenso deren Mischungen.
Kupfersalz einerseits und Mangan-, Kobalt- oder Eisensalz andererseits sollen im Gewichts-Verhältnis 1 : j bis 1:4, vorzugsweise 1 : 2 bis 1 : 3, insbesondere 1 : 2,5 eingesetzt werden. Eiese Salze sollen bevorzugt im Polyolefin löslich sein.
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Als Peroxid d), das in '-!engen Vv*n 0,01 bis 0,4, bevorzugt 0,02 bis 0,3, .insbesondere 0,1 his 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt wird, eignet sich Cumolperoxid, Benzoylperoxid, Propylperoxid, tert.-Butyl-Peroxid, Cyclohexylperoxid, Bariumperoxid und Kaliumperoxid. Bevorzugt verwendet man eine Mischung aus mindestens zwei Peroxiden, deren eines bei der Verarbeitungsteraperatu.r anspringt, z.B. Propyl- ede;·· tert.-But/lparoxid, und de^en anderes die Verarbeitung unzexcetzt.übersteht, z.B. Cumolperoxid oder die anorganischen Peroxide»
2\ls Keton e), das man bevorzugt zu 0,1 bis 2, insbesondere zu 0,5 bis 1 Gewichtsprozent zusetzt, eignet sich beispielsv.'ciire Benzophenon, Benzrin, 2,4-Dimethylbenzopl.iar»on, o-Dibenzoylbenzol, vor allem die Oxyketone mit einem Schmelzpunkt über 250°C.
Brauchbare ggf. epoxydierte Ö.T.e f) sind Stoffe, die man aus natürlichen Ölen wie Sojaöl, Leinöl, Baumv/ollsaatöl, Sonnenblumenöl, Maisöl, Sesamöl, Ruböl, Kürbiskemöl usw. oder aus umgewandelten natürlichen Ölen wis dehydratisiertem Rizinusöl oder auch aus synthetischen Ölen wie Polyäthylenölen, Polybutadienöl usw. in an eich bekannter ?Teise durch Epoxydierung erhält. Die Epoxydieruhg kann z.B. durch Einwirkung von peroxydisc'ien Verbindungen auf ungesättigte Fettsäureester,natürliche öle .oder dur^h Einwirkung von Peiressigsäure auf natürliche und synthetische ungesättigte Öle erfolgen. Die Öle sollen einen Epoxy-Sauerstoffgehalt von mindestens 3 % haben. Man setzt diese epoxydierten Öle, deren Aufgabe es ist, die Sciuersto ff absorption zu fördern und als Nährboc'en für Mikroorganismen zu diaien, in Mengen von 1 bis· 10, bevorzugt 3 bis'8, insbesondere 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das i/olyolefin, ein.
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Anstelle der epoxydierten Öle lassen sich auch z.B. Ölsäureamid sowie der Methyl-, Äthyl- und Butylester der ölsäure, Linolsäureamid sowie der Äthyl-, Propyl- und Butylester der Linolsäure, Laurinsäureamid sowie der Methyl-, Äthyl- und Butylester der Laurinsäure, Ricinolsäureamid sowie der Methyl-, Äthyl- und Hexylester der Ricinolsäure, der Äthyl- und Butylester der Adipinsäure und der Äthyl-, Butyl*- und Octylescer der Sebazinsäure verwenden, 'Lh. die jäster kür*· zerkettiger Alkohole mit Dicar^ons'aro.i und Fettsäuren und die Amide der letzteren.
Schließlich kann man auch einen Lichtstabilisator in Mengen von 0,02 bis 0,2, bevorzugt 0,03 b.\s 0,15, insbesondere 0,05 bis 0,1 Gewichtcprozent zusetzr-.n. Als J.icht·stabilisatoren eignen sich UV-Absorber bzw. UV-Absorber-Kombinationen, die vorzugsweise im Bereich des, Tu^-^sl ichtcn als auch des UV-Lichtes absorbieren, bevorzugt bei 300 bis 370 mu. Geeignet sind di^ üblichen Phe.iy2salicylate und Derivate wie 4-Octylphenylsalicylat, Hydroxyphenylbenzoate wie Resorcinmonobenzoat, Hydroxybenzophenone wie 2-Hydroxy-4n-octyloxy-benzoi>henon, Hydroxyphenylbenzotriazole wie 2(2'-Hydioxy-3',5'-di-tert.-butylphenyl)5-chlorbenztriazol. Man kann diesem Lichtstabiiicctor durch weiteren Zusatz von 0,01 bis 0,3, bevorzugt 0,03 bis 0,2, insbesondere 0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent eines zweckmäßig in Form des Leichtmetallsalzcs einer reduzierenden anorganischen Säure, Reduktionsmittels ergänzen. Als solches eignen sich beispielsweise Diiiatriumphospnit und Calciumsulfit.
Das Reduktionsmittel soll, bezogen auf den Lichtstabilisator, :.n Verhältnissen von etwa 4 : 1 vorliegen.
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Füll- und Trägerstoffe wie Kaolin, Kreide, Diatoneenerde usw. können dazu dienen, zuvor die organischen Salze aufzunehmen. Der Lichtstabilisator hat die Aufgabe, solche Fertigteile, die im Gebrauch dem Tageslicht ausgesetzt werden sollen, über die Gebrauchsdauer zu schützen? demgemäß kann dieser Zuscitz fehlen, wenn es sich um Fertigteile handelt, welche einer solchen Beanspruchung bestimmungsgemäß nicht unterliegen; beispielsweise Verpackungsmaterial für
Eine "bevorzugte Herstellung des Gemisches besteht darin, daß man die organischen Halze gelöst oder emulgiert auf Kreide oder Kaolin aufbringt und hieraus ein Konzentrat mit Polyolefin und dom ggf- epoxydierten öl oder Ester her stellt. Dieses Konzentrat läßt sich dann dem Polyolefin zusammen mit \;eita;ei: notwandigen oder erwünschten Zusätzen leicht einverleiben, z.B. beim Granulieren.
Die neue Wirkstoffkombination gestattet es. Fertigteile aas Polyolefinen oder Polyolefinmischungen herzustellen, die für einen je nach Dosierung begrenzten Zeitraum eine genügende Gebrauchstüchtigkeit aufweise^ und etwa nach Ablauf dieses Zeitraumes in sehr kurzer Zeit unter Einfluß von Luft und Licht zu Pulver zerfallen und bei entsprechender Lagerung sogar von bestimmten Mikroorganismenangegriffen und zersetzt werden.
Beispiele
1. 100 Gewichtsteile Polybuten-1 (MG 1 400 000) mit 50 % ataktischem Anteil werden pulverförmig mit 10 Gewichts· teilen Inclustriekreide und 3 Gewichtsteilen epoxydiertem Sojaöl von 6,8 % Epoxysauerstoff vermischt; da-
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rauf setzt man als Antioxydationsmittel 0,1 ^ewichtsteile ß(3,5-Ditert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäuremethylester ("Methylox") und als Lichtabsorber 0,2 Gewichtsteile 2(2'-Hydroxy-3'-tert.-butyl-S'-methylphenyl)5-chlorbenzotriazol zu, schließlich 0,1 Gewichtsteile eines Gemisches aus Mangan- und Kupfεrstearat im i.r,! -men Gewichtsvarhältnis 2,5 : 1, 2,0 Teile Benzoin sowie O12 ieile Dicumylperoxid.
Ί. Man verarbeitet nach Beispiel 1 100 Gewichtsteile isotaktisches Niederdruck-Polypropylen (MG 500 000) mit 3 Gewichteteilen KaoJ.in, 3 Gewichtsteilen eyoxydiertem Sojaöl von 6,8 % Epoxysauerstoff, 0,1 Gewichtsteilen Ditert.-buiylphenylpropionsüureester als Antioxydationsmittel, 0,5 Gewichtsteilen Kupferstearat, 0,1 Gev/ichtsteilen Mangp.iiccto.-ioat, 0,1 Gewicht steilen 2 -Hydroxy-4-n-octyloxybenzophenon als Lichtstabilisator und 0,05 Gewicht s teile λ .1, 3--Bis (tert.-butylparoxyioopropyl) benzol *
3. Man verarbeitet nach Beispiel 1 100 Gewichtsteile
Ziegler-Polyäthylen (MG 105 000) mit 2 Gewichtsteilen I^reice, 3 Gewichtsteilen epoxydiertem Sojaöl, 0,5 Gewichtsteilen Kupferstearat und 0,5 Gewichsteilen Manganstearat, 0,2 Gewichtsteilen Tert.-butylperoxid, 0,02 Gewichtsteilen Di-tert.-butylphenylpropionsäuremethylester und 0, 5 Gewichtsteilen DimethylbcnzopheriOn.
Alle Mischungen werden granuliert und dam z.B. zu Folien von 0,3 mm Stärke verarbeitet. Bei oder nach der Verarbeitung kann man die Folie oder das Fertigpro due', vorteilhaft mit unterschiedlicher Intensität, je nach erwünschter Zerfallszeit, mit aktivem Sauerstoff behan-
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dein, £.B. durch Einwirkung stiller elektrischer Entladungen wie der Corona-Entladung (D) . Diese Folien werden freibewittert und jeweils im Vergleich mit zusatzfreiem Material (A) und mit lediglich gegen Wärme und Licht stabilisiertem Material (B) gleicher Stärke beobachtet (B enthält jeweils aus der erfindungsgenäßen Mischung C nur das Antioxydationsmittel und. den LdeL-tf-f".ibilisator in gleicher iionge.
Die Tabelle veranschaulicht die Ergebnisse:
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nach 3 Monaten
Bewitterung
nach 6 Monaten
nach 9 Monaten
IA Polybuten-(1) unstabilisiert
B Polybuten-(1) stabilisiert gegen Wärme und Licht
C Polybuten-(1) mit erfindungsgemäßen Zusätzen
D erfindungsgemäße Zusätze, Entladung
Oberflächenrisse
unverändert
unverändert
leichte Oberflä chenrisse starke VersprÖ-
unverändert
leichte Oberflächenrißbildung
Zerfall zu Pulver
Versprödung
unverändert
Zeri?.ll zu Pulver i.nd Mikroerganis Tienbefall
o 2A Polypropylen _! unstabilisiert
B Polypropylen stabilisiert gegen Wärir.e und Licht
C Polypropylen mit erfindungsgemäßen Zusätzen
D erfindungsgemäße Zusätze, Entladung
Oberflächenrisse unverändert
unveroηds rt
leichte Oberflächenrisse Versprödungen
unverändert
leichte Oberflächenrißbildung
Zerfall zu Pulver
starke Versprödung
unverändert
Zerfall zu Pulver und Ment er Befall von Mikroorganismen
-Ο-O CD OD
3A Polyäthylen unstabilisiert
B Polyäthylen stabilisiert gegen ■ftclX'He und Licht
C Polyäthylen mit erfindungsgemäßen Zusätzen
D 2rf indungsgem'Aße Zusätze, Entladung
Oberflächenrisse
unve ran de rt
unvo. rändert
leichte OToerflächenrisse starke Rißbildung
unverändert
leichte Oberflächen-Rißbildung
Zerfall zn 'Pulver
Rißbildung und
starke Versprö-·
dung
unverändert
'Zerfall zu Pulver und leichter Befall von Mikroorganismen
Ι^Ο E
CD
CD
_ ία °·7' 2664
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Ersetzt man im Beispiel IC die dortigen Zusätze durch a) 0,01 Gewichtsprozent 2,6-Ditert.-Butyl-p-kresol, b) 0,02 Gewichtsprozent Kupferresinat, c) 0,2 Gewichtsprozent Kobaltoctoat, d) 0,1 Gewichtsprozent tert.-Butylperoxid und 0,1 Gewichtsprozent Bariumperoxid, e) 1 Gewichtsprozent Benzoin, so ist nach 3 Monaten völlige Versprö'3ung eingetreten, nach 6 Monaten der Zerfall ohne nennenswerten Befall durch iii-i
üruetzt man in Beispiel 2C die Zusätze durch a) 0,03 Gewichtsprozent Ditert. -Butylpheiiylpropionsäureoctadecylester, b) 0,01^ Gewichtsprozent Cu-palmitat, c) 0,02 Mnoctoat, d) 0,1 Gewichtsprozent Cyclohexylperoxid, e) 1,5 Gewichtsprozent Di^i-t^yibor.zophenon, so erhält r: m ein vergleichbares Ergebnis.
Kr-atzt man ir. Beispiel 3C die Zusätze durch a) 0,02 Gewichtsprozent bisphenol A, b) 0,5 Gewichtsprozent Kupferootoat,-c) 0,1 Gevir-htsprox.ent Manganoleat, d) 0,/i Gevichtsprozent Propylperoxid, e) 1 Gewichtsprozent Dimethylacetophenon, so wird nach 3 Wochen beginnende Versprödung und nach 6 Wochen der Zerfall erreichte
Arbeitet man in den Beispielen 1 bis 3 ohne den Zusatz an epoxydiertem Sojaöl, so geht die Abbaugeschwindiglceit etwas zurück, und der Befall durch Mikroorganismen ist wenig ausgeprägt.
Aus diesen Beispielen folgt, daß man anstelle der in der Beschreibung und in den Beispielen namentlich genannten einzelnen Verbindungen aus den Gruppen a) bis f) solch« verwenden kann, die nach dem Stand der Technik als äquivalent bekannt sind oder zukünftig bekannt werden. Solche
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18.9.1972
äquivalenten Stoffe fallen daher unter den Anspruch dieser Anmeldung.
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Claims (5)

" 18.9.1972 Patent ansprüche
1. Thermoplastische, Antioxydationsmittel enthaltende PoIyolefinforinmassen mit gezieltem Abbauvermögen, gekennzeichnet durch
einen Gehalt an
a) 0,01 bis 1 Gewichtsprozent eines Antioxydationsmittels,
b) 0,02 bis 0,1 Gewichtsprozent eines organischen K"pfersalzes,
c) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent oines organischen Mangan-, Kobalt- oder Eisensalr.es,
d) 0,02 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Peroxides,
e) 0,02 bis 3 Gewichtsprozent eines Ketons. und ggf.
f) ggf. 1 bis 10 Gewichtsprozent einer ggf epoxydäten Kohlenwasserstoff Öles oder Carbonsäureester- oder-amides.
2. Thermoplastische Polyolefinformmasseii nach Patentanspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an 0, 5 bis SO Gewichtsprozent öxr!^s unorganischen Füll- und Träaeretoffes.
3. Thermoplastische Polyolefinformmassen nach Patentanspruch 1 und 2,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an 0,02 bir, 0,2 Gewichtsprozent eines Lichtstabilisators.
4. Thermoplastische Polyolefinformmassen nach Patentanspruch 3, . gekennzeichnet durch einen Gehali, an 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Leichtmetallsalzes einer reduzierenden anoraanischen Säure.
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O.Z, 2664 Χ8.9.Ϊ972
5. Thermoplastische Polyolefinforinmassen nach Paten.tan-'
spruch 1 bis 4,
gekennzeichnet du r e h
ein durch Einwirkung stil'Xer elektrischer Entladungen das Fertigerzeugnis erzieltes gesteigertes Ablaauvermogen
DE19722246167 1972-09-20 1972-09-20 Thermoplastische Formmassen mit gezieltem Abbauvermögen Expired DE2246167C3 (de)

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