DE2246167C3 - Thermoplastische Formmassen mit gezieltem Abbauvermögen - Google Patents

Thermoplastische Formmassen mit gezieltem Abbauvermögen

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DE2246167C3
DE2246167C3 DE19722246167 DE2246167A DE2246167C3 DE 2246167 C3 DE2246167 C3 DE 2246167C3 DE 19722246167 DE19722246167 DE 19722246167 DE 2246167 A DE2246167 A DE 2246167A DE 2246167 C3 DE2246167 C3 DE 2246167C3
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Description

je nach Kettenlänge, nach einer relativ langen Gebrauchsdauer abzubauen, worauf je nach Einfluß und Intensität dann der Abbau in mehr oder weniger längerem Zeitraum sich vollendet. Ähnlich besitzt auch das Polypropylen eine recht gute Beständigkeit gegen Wärmeeinflüsse allein. Die Oxydationsbeständigkeit ist jedoch wesentlich geringer als beim Polyäthylen, so daß Polypropylenmassen praktisch immer mit Antioxidantien und anderen Stabilisatoren versetzt werden, um den Verarbeitungsprozeß ohne Einbüße des Eigenschaftsbildes zu überstehen. Fertigartikel aus Polypropylen und Polybuten-1 müssen gegen die verschiedensten Einflüsse stabilisiert sein. Polypropylen und auch Polybuten-1 zeigen die Erscheinung der cxidativen Verspiödung unter Wärmeeinfluß, beispielsweise bei Folien, welche nach einer ^gewissen Erwärmungszeit bei 1000C oder darüber innerhalb kurzem total verspröden. Die Versprödungstendenz wird auch bei Lichteinwirkung in Gegenwart von Sauerstoff sehr rasch wirksam.
Trotz dieser unterschiedlichen Eigenschaften der Einzelnen Polyolefine und trotz deren erwünschter oder sogar notwendiger Stabilisierung ist es nun aber notwendig, für viele Einsatzgebiete die Gebrauchstüchtigkeit des Polyolefinfertigartikels auf eine ge- zielte begrenzte Lebensdauer einzustellen, so daß nach dieser Zeit ein sehr schneller Abbau möglichst zu einer pulvrigen Form eintritt. Um einen gezielten Verlauf der Gebrauchstüchtigkeit und somit auch der Gebrauchszeit zu erreichen, muß demnach eine Polyolefinmasse so ausgerüstet werden, daß sie den Verarbeitungsprozeß ohne Schädigung des Eigenschaftsbildes übersteht und für eine bestimmte vorgegebene Zeit im praktischen Einsatz die Gebrauchsfunktion erhält, danach jedoch in mögliebst kurzer Zeit in eine pulvrige Form übergeführt wird und das entstandene Pulver den verschiedensten zersetzenden oder störenden Einflüssen leicht zugänglich ist.
Aus der DT-OS 16 94 017 ist es bekannt, daß man einem Polyolefin zur Beschleunigung des Abbaus Oxydationskatalysatoren zusetzt, welche aus bestimmten Verbindungen des Mangans, Kobalts, Kupfers oder Eisens bestehen. Bei diesen Verbindungen kann es sich um die Seifen der Acetessigsäure handeln, mithin also auch um Verbindungen, die eine Ketogruppe enthalten. Demgegenüber fehlt, da der Luftsauerstoff unter der katalytischen Wirkung der Schwermetallsalze seine abbauende Wirkung sofort entfalten soll, ein Antioxydationsmittel, und aus dem gleichen Grunde fehlt ein Peroxidzusatz völlig. Das Kupfersalz erfüllt, da es nicht mit einem Antioxidationsmittel kombiniert ist, lediglich die gleiche Aufgabe wie die anderen Schwermetallsalze, und die erwähnte mögliche Gegenwart einer Ketofunktion ist zufällig und nicht bevorzugt, so daß also auch eine Sensibilisierung durch Verstärkung des Ultravioletteinfiusses nicht offenbart ist. Diese Schrift lehrt keine Lösung der Aufgabe, mittels des an sich bekannten oxidätiven Abbaus die Polyolefine infgezielter Weise abzubauen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Formmassen gelöst, bestehend aus;
A) einem Polyolefin,
B) einer Kombinatton aus, bezogen auf das Gewicht des Polyolefins,
a) 0,01 bis 1 Gewichtsprozent eines üblichen Antioxidationsmittels,
b) 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent eines organischen Kupfersalzes,
c) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines organischen Mangan-, Kobalt- oder Eisensalzes,
d) 0,02 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Peroxides,
e) 0,02 bis 3 Gewichtsprozent eines Ketons, und gegebenenfalls
f) 1 bis 10 Gewichtsprozent eines gegebenenfalls epoxydierten Kohlenwasserstofföls oder Carbonsäureesters- oder -amides sowie gegebenenfalls
C) üblichen Zusätzen in üblichen Mengen.
Geeignete Polyolefine sind Hochdruck- und Niederdruckpolyolefine, insbesondere Polyäthylen mit Molgewichten von IC 000 bis 350 000, Polypropylen mit Molgewichten von 30 000 bis 500 000 und Polybuten-1 mit Molgewichten von 200 000 bis 3 000 000, ebenso Copolymere des Äthylens, Propylens oder Buten-1 einerseits mit 0,5 bis 10% der anderen Monomeren andererseits, und auch Mischungen des Polyäthylens mit 1 bis 99% Polypropylen oder Polybuten-1 sind brauchbar.
Das Antioxydationsmittel a) setzt man insbesondere in üblichen Mengen von 0,02 bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin ein. Für schwach wirkende Stoffe sind die höheren Mengenanteile erforderlich. Es hat die Aufgabe, dem Polyolefin in an sich bekannter Weise Verarbeitungsstabilität zu verleihen und die Oberfläche des PoIyolefinerzeugnisses vor einem Sauerstoffangriff zu schützen. Da dies durch erhöhte Konzentration des Zusatzes in der Oberfläche des Erzeugnisses gefördert wird, setzt man bevorzugt solche Mittel ein, welche im Kunststoff wanderungsbefähip* sind. Geeignete Antioxidationsmittel sind die auch sonst üblichen, z. B. alkylierte Phenole wie Di-tert.-butyl-methyl-phenol oder Di-tert.-butyl-hydroxy-phenyl-propionsäuremethylester, ferner Alkylenbisphenole wie 2,2'-Methylenbis-(4-melhyl-6-tert.-butyl-phenol), Thiobisphenole wie 2,2'-Thiobis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol). Natürlich sind auch Gemische solcher Stoffe brauchbar, wie man sie z. B. erhält, wenn man zwei verschieden stabilisierte Ausgangspolyolefine miteinander mischt.
Als organisches Kupfersalz b), das in Mengen von 0,02 bis 1, bevorzugt 0,1 bis 0,4, insbesondere 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt wird, eignet sich z. B. Kupferresinat, -naphthenat, -oleat, -palmitat, -stearat oder -octoat.
Als organische Mangan-, Kobalt- oder Eisensalze c), die in Mengen von 0,1 bis 2, bevorzugt 0,2 bis 0,4, insbesondere 0,2 bis 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt werden, eignen sich z. B. die Resinate, Naphthenate, Oleate, Palmitate, Stearate oder Octoate des Mangans, Kobalts oder des Eisen(ll), ebenso deren Mischungen.
Kupfersalz einerseits und Mangan-, Kobalt- oder Eisensalz andererseits sollen im Gewichtsverhältnis i : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise 1 : 2 bis 1 : 3, insbesondere 1 : 2,5, eingesetzt werden. Diese Salze sollen bevorzugt im Polyolefin löslich sein.
Als Peroxid d), das in Mengen von 0,01 bis 0,4, bevorzugt 0,02 bis 0,3, insbesondere 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyolefin, eingesetzt wird, eignet sich Cumolperoxid, Benzoylperoxid, Propylperoxid, tert.-'Butylperoxid, Cyclohexylperoxid, Bariumperoxid und Kaliumperoxid. Bevorzugt ver-
ί wendet man eine Mischung aus mindestens zwei Per- Zusatz fehlen, wenn es sich um Fertigteile handelt,
^ oxiden, deren eines bei der Verarbeitungstemperatur welche einer solchen Beanspruchung bestimmungs-
js" anspringt, z. B. Propyl- oder tert.-Bu-Vylperoxid, und gemäß nicht unterliegen; beispielsweise Verpackungs-
h deren anderes die Verarbeitung unzersetzt übersteht, material für Lebensmittel.
^ z. B. Cumolperoxid oder die anoiganischen Peroxide. 5 Eine bevorzugte Herstellung des Gemisches be-P Als Keton e), das man bevorzugt zu 0,1 bis 2, ins- steht darin, daß man die organischen Salze gelöst oder ^ besondere zu 0,5 bis 1 Gewichtsprozent zusetzt, eignet emulgiert auf Kreide oder Kaolin aufbringt und hierin sich beispielsweise Benzophenon, Benzoin, 2,4-Di- aus ein Konzentrat mit Polyolefin und dem gegebenenmethylbeazophenon, o-Dibenzoylbenzol, vor allem falls epoxydierten Öl oder Ester herstellt. Dieses fe die Oxyketone mit einem Schmelzpunkt über 250° C. io Konzentrat läßt sich dann dem Polyolefin zusammen jJEs Brauchbare gegebenenfalls epoxydierte Öle f) sind mit weiteren notwendigen oder erwünschten Zusätzen <■* Stoffe, die man aus natürlichen Ölen wie Sojaöl, leicht einverleiben, z. B. beim Granulieren.
f Leinöl, Baumwollsaatöl, Sonnenblumenöl, Maisöl, Die neue Wirkstoff kombination gestattet es, Fertig-
Sesamöl, Ruböl, Kürbiskernöl usw. oder aus umge- teile aus Polyolefinen oder Polyolefinmischungen her-
I wandelten natürlichen Ölen wie dehydratisiertem 15 zustellen, die für einen je nach Dosierung begrenzten
Rizinusöl oder auch aus synthetischen Ölen wie Poly- Zeitraum eine genügende Gebrauchstüchtigkeit auf-
'äthylenölen, Polybutadienöl usw. in an sich bekannter weisen und etwa nach Ablauf dieses Zeitraumes in
\ Weise durch Epoxydierung erhält Die Epoxydierung sehr kurzer Zeit unter Einfluß von Luft und Licht
jt J kann z. B. durch Einwirkung von peroxydischen Ver- zu Pulver zerfallen und bei entsprechender Lagerung
4 bindungen auf ungesättigte Fettsäureester, natürliche 20 sogar von bestimmten Mikroorganismen angegriffen
^ Öle oder durch Einwirkung von Peressigsäure auf und zersetzt werden.
natürliche und synthetische ungesättigte Öle erfolgen. . . .
Die Öle sollen einen Epoxy-Sauerstoffgehalt von min- Beispiele
^ destens 3 % haben. Man ersetzt diese epoxydierten Öle, 1. 100 Gewichtsteile Polybuten-1 (MG 1400 000)
* deren Aufgabe es ist, die Sauerstoff absorption zu 25 mit 50 % ataktischem Anteil werden pulverförmig mit
fördern und als Nährboden für Mikroorganismen zu 10 Gewichtsteilen Industriekreide und 3 Gewichts-
< dienen, in Mengen von 1 bis 10, bevorzugt 3 bis 8, teilen epoxydiertem Sojaöl mit einem Gehalt von
insbesondere 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das 6,8% Epoxysauerstoff vermischt; darauf setzt man als
Polyolefin, ein. Antioxydationsmittel 0,1 Gewichtsteile /9-(3,5-Ditert.-
, An Stelle der epoxydierten Öle lassen sich auch 30 butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäuremethylester und
z. B. Ölsäureamid sowie der Methyl-, Äthyl- und als Lichtabsorber 0,2 Gewichtsteile 2-(2'-Hydroxy-
L Butylester der Ölsäure, Linolsäureamid sowie der S'-tert.-butyl-S'-methyl-phenyfJ-S-chlorbenzotriazolzu,
^ Äthyl-, Propyl- und Butylester der Linolsäure, Laurin- schließlich 0,1 Gewichtsteile eines Gemisches aus
f säu-eamid sowie der Methyl-, Äthyl- und Butylester Mangan- und Kupferstearat im internen Gewichts-
der Laurinsäure, Ricinolsäureamid sowie der Methyl-, 35 verhältnis 2,5 : 1, 2,0 Teile Benzoin sowie 0,2 Teile
Ätbvl- und riexylester der Ricinolsäure, der Äthyl- Dicumylperoxid.
und Butylester der Adipinsäure und der Äthyl-, Butyl- 2. Man verarbeitet nach Beispiel 1 100 Gewichts-
jf und Octylester der Sebacinsäure verwenden, d. h. die teile isotaktisches Niederdruck-Polypropylen (MG
I Ester kürzerkettiger Alkohole mit Dicarbonsäuren 500 000) mit 3 Gewichtsteilen Kaolin, 3 Gewichts-
1 und Fettsäuren und die Amide der letzteren. 40 teilen epoxydiertem Sojaöl von 6,8 % Epoxysauerstoff,
I Schließlich kann man auch einen Lichtstabilisator 0,1 Gewichtsteilen Ditert.-butylphenylpropionsäure-
I in Mengen von 0,02 bis 0,2, bevorzugt 0,03 bis 0,15, ester als Antioxydationsmittel, 0,5 Gewichtsteilen
I insbesondere 0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent zusetzen. Kupferstearat, 0,1 Gewichtsteilen Manganoctonoat,
I Als Lichtstabilisatoren eignen sich UV-Absorber bzw. 0,1 Gewichtsteilen 2-Hydroxy-4-n-octyloxybenzophe-
I UV-Absorbev-Kombinationen, die vorzugsweise im 45 non als Lichtstabilisator und 0,05 Gewichtsteilen
I Bereich des Tageslichtes als auch des UV-Lichtes ab- l,3-Bis-(tert.-butylperoxyisopropyl)-benzol.
ί sortieren, bevorzugt bei 300 bis 370 ΐημ. Geeignet 3. Man verarbeitet nach Beispiel 1 100 Gewichts-
; sind die üblichen Phenylsalicylate und Derivate wie teile Ziegler-Polyäthylen (MG 105 000) mit 2 Ge-
j 4-Octylphenylsalicylat, Hydroxyphenylbenzoate wie wichtsteilen Kreide, 3 Gewichtsteilen epoxydiertem
ij Resorcinmonobenzoat, Hydroxybenzophenone wie 50 Sojaöl, 0,5 Gewichtsteilen Kupferstearat und 0,5 Ge-
j 2-Hydroxy-4-rl-octyloxy-benzophenon, Hydroxyphe- wichtsteilen Manganstearat, 0,2 Gewichtsteilen Tert.-
j nylbenzotriazole wie 2-(2'-Hydroxy-3',5'-di-tert.- butylperoxid, 0,02 Gewichtsteilen Di-tert.-butylphe-
I butylphenyO-S-chlorbenztriazol. Man kann diesen nylpropionsäuremethylester und 0,5 Gewichtsteilen
\ Lichtstabilisator durch weiteren Zusatz von 0,01 bis Dimethylbenzophenon.
j 0,3, bevorzugt 0,03 bis 0,2, insbesondere 0,05 bis 55 Alle Mischungen werden granuliert und dann z. B.
I 0,1 Gewichtsprozent eines zweckmäßig in Form des zu Folien von 0,3 mm Stärke verarbeitet. Bei oder
j Leichtmetallsalzes einer reduzierenden anorganischen nach der Verarbeitung kann man die Folie oder dbi
·- Säure, Reduktionsmittels ergänzen. Als solches eignen Fertigprodukt vorteilhaft mit unterschiedlicher Inten-
f sich beispielsweise Dinatriumphosphit und Calcium- sität, je nach erwünschter Zerfallszeit, mit aktivem
I sulfit. 6u Sauerstoff behandeln, z. B. durch Einwirkung stiller
I Das Reduktionsmittel soll, bezogen auf den Licht- elektrischer Entladungen wie der Gprona-Entladung
I stabilisator, in Verhältnissen von etwa 4 : 1 vorliegen. (D). Diese Folien werden freibewittert und jeweils im
I Füll- und Trägersteife wie Kaolin, Kreide und Vergleich mit zusatzfreiem Material (A) und mit
I Diatomeenerde können dazu dienen, zuvor die orga- lediglich gegen Wärme und Licht stabilisiertem
f nischen Salze aufzunehmen. Der Lichtstabilisator hat 65 Material (B) gleicher Stärke beobachtet [B enthält
I die Aufgabe, solche Fertigteile, die im Gebrauch dem jeweils aus der erfindungsgemäßen^Mischung (C) nur
I Tageslicht ausgesetzt werden sollen, über die Ge- das Antioxydationsmittel und den Lichtstabilisator
I hrauchsdauer zu schützen; demgemäß kann dieser in gleicher Menge],
Die Tabelle veranschaulicht die Ergebnisse:
Bewitterung
nach 3. Monaten
nach 6 Monaten
nach 9 Monaten
ν "5V äfx
LA Polybuten-(l),
ünstabilisiert
Oberflächenrisse starke Versprödung Versprödung
B Polybuten-(l),
stabilisiert gegen
Wärme und Licht
unverändert unverändert unverändert
C Polybuten-(l),
mit erfindungsgemäßen
Zusätzen
unverändert leichte Oberflächen-
rißbildung
Zerfall zu Pulver und
Mikroorganismenbefall
D erfindungsgemäße
Zusätze, Entladung
leichte Oberflächen
risse
Zerfall zu Pulver
2A Polypropylen,
ünstabilisiert
Oberflächenrisse Versprödung starke Versprödung
B Polypropylen,
stabilisiert gegen
Wärme und Licht
unverändert unverändert unverändert
C Polypropylen,
mit erfindungsgemäßen
Zusätzen
unverändert leichte Oberflächen-
rißbildung
Zerfall zu Pulver und
leichter Befall von
Mikroorganismen
D erfindungsgemäße
Zusätze, Entladung
leichte Oberflächen
risse
Zerfall zu Pulver
3A Polyäthylen,
ünstabilisiert
Oberflächenrisse starke Rißbildung Rißbildung und starke
Versprödung
B Polyäthylen,
stabilisiert gegen
Wärme und Licht
unverändert unverändert unverändert
C Polyäthylen,
mit erfindungsgemäßen
Zusätzen
unverändert leichte Oberflächen-
rißbildung
Zerfall zu Pulver und
leichter Befall von
Mikroorganismen
D erfindungsgemäße
Zusätze, Entladung
leichte Oberflächen
risse
Zerfall zu Pulver
Ersetzt man im Beispiel 1C die dortigen Zusätze durch a) 0,01 Gewichtsprozent 2,6-Ditert.-butyl-p-kresol, b) 0,02 Gewichtsprozent Kupferresinat, c) 0,2 Gewichtsprozent Kobaltoctoat, d) 0,1 Gewichtsprozent tert.-Butylperoxid und 0,1 Gewichtsprozent Bariumperoxidj e) 1 Gewichtsprozent Benzoin, so ist nach 3 Monaten völlige Versprödung eingetreten. Nach 6 Monaten der Zerfall ohne nennenwerten Befall durch Mikroorganismen.
Ersetzt man in Beispiel 2 C die Zusätze durch a) 0,03 Gewichtsprozent Ditert.-butylphenylpropionsäureoctadecylester, b) 0,05 Gewichtsprozent Cu-palmitat, c) 0,02 Mn-octoat, d) 0,1 Gewichtsprozent Cyclohexylperoxid, e) 1,5 Gewichtsprozent Dimethylbenzophenon. so erhält man ein vergleichbares Ergebnis.
Ersetzt man im Beispiel 3 C die Zusätze durch
a) 0,02 Gewichtsprozent Bisphenol A, b) 0,5 Gewichtsprozent Kupferoctoat, c) 0,1 Gewichtsprozent Manganoleat, d) 0,2 Gewichtsprozent Propylperoxid, e) 1 Gewichtsprozent Dimethylacetophenon, so wird nach 3 Wochen beginnende Versprödung und nach 6 Wochen der Zerfall erreicht.
Arbeitet man in den Beispielen 1 bis 3 ohne den Zusatz an epoxydiertem Sojaöl, so geht die Abbaugeschwindigkeit etwas zurück, und der Befall durch Mikroorganismen ist wenig ausgeprägt.
Aus diesen Beispielen folgt, daß man an Stelle der in der Beschreibung und in den Beispielen namentlich genannten einzelnen Verbindungen aus den Gruppen a) bis f) solche verwenden kann, die nach dem Stand der Technik als äquivalent bekannt sind oder zukünftig bekannt werden. Solche äquivalenten Stoffe fallen daher unter den Anspruch dieser Anmeldung.

Claims (4)

ι 2 PatentansDriiche· nicht noch einmal benutzt werden können oder sollen, * einer Mülldeponie zugeführt werden und dort schnell
1. Thermoplastische Formmassen mit gezieltem zerfallen und verrotten sollen. Beispielsweise ist auch Abbauvennögen bestehend aus: erwünscht, daß eine landwirtschaftlich genutzte Folie %~) einem Polyolefin 5 (Fruü^eet' oc*er Mulchtechnik) nach Gebrauch in den -J. . „ ,. '. , <· j Erdboden untergepflügt werden kann, wo sie schnell
B) einer Kombination aus, bezogen auf das zerfällt und verrottet
Gewicht des Polyolefins, Weiterhin ist bekannt, daß die Alterung von Kunst-
a) 0,01 bis 1 Gewichtsprozent eines üblichen stoffen hauptsächlich mit den folgenden wichtigsten Antioxidationsmittels, ίο unmittelbar wahrnehmbaren und technologisch be-
b) 0,02 bis 0,1 Gewichtsprozent eines orga- deutsamen Veränderungen einhergeht: der Farbe nischen Kupfersalzes, (Vergilbung oder andere Verfärbung), der Oberflächen-
c) 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines orga- struktur (Rißbildung), der Konsistenz der Oberfläche nischen Mangan-, Kobalt- oder Eisen- (Klebrigwerden, Belagbildung, Abdrücke), der mechasalzes, 15 nischen. Konsistenz des gesamten Materials (Ver-
d) 0,02 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Per- sprödung, Härtung, Erweichung), der mechanischen oxides, Eigenschaftsvverte (Zugfestigkeit, Bruchdehnung,
e) 0,02 bis 3 Gewichtsprozent eines Ketons Schlagzähigkeit u. ä.; Elastizitätsmodul), der elek- und gegebenenfalls trischen Eigenschaftswerte (Oberflächen- und Innen-
f) 1 bis 10 Gewichtsprozent eines gegebenen- 20 widerstand, dielektrische Eigenschaften), der Transfalls epoxydierten Kohlenwasserstofföles parenz (Trübung), der Löslichkeit, der chemischen oder Carbonsäureesters- oder -amides Eigenschaften, des Geruchs und der Verarbeitungssowie gegebenenfalls eigenschaften (Schmelzviskosität u. a.).
C) üblichen Zusätzen in üblichen Mengen. Abgesehen von der verschiedenen Eigenstabilität
25 der einzelnen Kunststoffe gegenüber Alterungsein-
2. Thermoplastische Formmassen nach An- flüssen hängen das Ausmaß und die Art der Wirkungen Spruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an noch von Zusätzen (abgesehen von Stabilisatoren) wie 0,5 bis 50 Gewichtsprozent eines anorganischen Weichmachern oder Füllstoffen, der Verarbeitungs-Füll- und Trägerstoffes. form und der meist von der Verarbeitung gegebenen
3. Thermoplastische Formmassen nach An- 30 Vorgeschichte des Materials ab.
Spruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt Von überwiegendem Interesse für die Praxis ist die
an 0,02 bis 0,2 Gewichtsprozent eines Licht- Veränderung der mechanischen Eigenschaften der
Stabilisators. Kunststoffe. Diese werden durch die beiden charak-
4. Thermoplastische Formmassen nach An- teristischen Reaktionstypen des Abbaus und der Verspruch 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 35 netzung am meisten beeinflußt. Der Abbau, der durch 0,01 bis 0,3 Gewichtsprozent eines Leichtmetall- thermische, oxydative Kettenspaltung hervorgerufen salzes einer reduzierenden anorganischen Säure. wird, bewirkt im Material infolge der zunehmenden
Verringerung des Molekulargewichtes einen Verlust
an Reißfestigkeit, Reißdehnung, Schlagzähigkeit bei
40 fortgeschrittener Verkürzung der Ketten und Bildung von Abbauprodukten niederen Molekulargewichts,
Gegenstand der Anmeldung sind thermoplastische, ferner auch eine Herabsetzung der Erweichungstempe-
Formmassen mit gezieltem Abbauvermögen. ratur und Verschlechterung des Kriechverhaltens. Die
Es ist bekannt, daß man die Alterung und damit Vernetzung hingegen, die durch die gleichen Einflüsse
den Abbau von Kunststofferzeugnissen durch Zusatz 45 hervorgerufen werden kann, erzeugt zunächst durch die
von Chemikalien, sogenannten Stabilisatoren, oder Bildung von Valenzbrücken zwischen den einzelnen
durch gewisse, meist chemische Behandlungsverfahren Molekülen eine Erhöhung des Molekulargewichts. Im
•m Polymeren mehr oder weniger zurückdrängen kann. Verlaufe dieses Prozesses wird die Löslichkeit zu-
Diese Methoden zur Stabilisierung der hochpoly- nehmend geringer, bis schließlich bei vollständiger
meren Stoffe gegen die Einwirkung von Wärme und so Vernetzung ein unschmelzbares und unlösliches, aber
Licht sind jedoch nicht in der Lage, eine Polyolefin- begrenzt quellbares und vollständig gummielastisches
mischung nur für eine begrenzte Zeit und für einen Produkt entstanden ist. Im weiteren Verlauf der BiI-
bestimmten Gebrauchszweck wirksam zu stabili- dung von Valenzbrücken zwischen benachbarten
»ieren, so daß nach Ablauf dieses begrenzten Zeit- Molekülteilchen tritt schließlich Erhöhung und Ver-
raumes die stabilisierende Wirkung aufgehoben wird. 55 breiterung des Erweichungstemperaturbereiches und
Viele Anwendungsgebiete erfordern jedoch, insbe- Versprödung des Materials ein. In zahlreichen Fällen
sondere unter den Anforderungen des modernen verlaufen beide Prozesse gleichzeitig nebeneinander,
Umweltschutzes, daß die Polyolefinmischung eine so daß sich ihre Wirkungen eine Zeitlang kompen-
gute Verarbeitungsstabilität und für einen bestimmten sieren können und der Anschein einer gewissen Stabili-
Anwendungszweck eine zeitlich begrenzte Wärme- 60 tat entsteht. Sobald jedoch die eine der beiden Reak-
und auch Lichtstabilität besitzt, jedoch nach Ablauf tionen überwiegt, tritt die Erweichung bzw* Ver-
des Gebrauchszeitraumes sich schnell zersetzt, um in sprödung des Materials mehr oder weniger drastisch
einer solchen Form leicht und in kurzer Zeit aus einer zutage.
Gebrauchsfunktion in eine schnell zu beseitigendeForm Schließlich ist auch bekannt, daß Polyolefine allge-
überzugehen. 65 mein als sehr lichtempfindlich anzusehen sind. Dem-
Solche Fälle liegen vor, wenn z.B. Behälter oder gegenüber verhalten sie sich gegenüber rein thermischen
Folien über einen begrenzten Zeitraum eine Gc- Einflüssen recht unterschiedlich. Polyäthylen und
brauchsfunktion erfüllen müssen, dann aber, weil sie Polybuten-1 sind relativ beständig und beginnen erst,
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