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Migrationsschutz für Kabelmäntel aus chemisch verschiedenartigen Plast
schichten Die Erfindung betrifft einen Migrationsschutz für Kabelmäntel, die aus
mindestens zwei chemisch verschiedenartigen Plastschichten bestehen, und ein Verfahren
zur Herstellung.
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Bekannt sind Fernmelde-,Signalkabel und Starkstromkabel, bei denen
zum Zwecke der Wirtschaftlichkeit und der Gewichtserleichterung des Kabels anstelle
des Metallmantelsauf den Verseilverband ein Plastmantel, beispielsweise aus zwei
chemisch verschiedenartigen Schichten,-wie Polyäthylen und Polyvinylchlorid aufgebracht
isto Nachteilig wirkt sich bei einem derartigen Kabelmantel aus, daß sich die dem
Polyvinylchlorid zur Erreichung der notwendigen Eigenschaften und zum Zwecke der
besseren Verarbeitbarkeit zugegebenen Zusatzstoffe chemisch nicht mit dem Polyäthylen
vertragen, Es kommt hierbei zur Migration des Weichmachers aus der Polyvinylchloridschicht
in die Polyäthylenschicht, damit zur Spannungsrißkorrosion und zu Undichtigkeiten
des Kabelmantels, die sich besonders nachteilig bei Nachrichtenkabeln mit einer
feuchtigkeitsempfindlichen Seele auswirken.
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Es ist bekannt, zur Verhinderung der gegenseitigen chemischen Beeinflussung
verschiedenartiger Plastschichten eine Zwischenlage aus Zelluloseglashaut oder Metallfolien
vorzusehen, jedoch ist dieser Kabelaufbau sehr arbeitsaufwendig, da die Aufbringung
derartiger Folien, sei es im Längs- oder Wickelverfahren, mit erheblichen fertigungstechnischen.
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Schwierigkeiten verbunden ist0'Bilden sich beispielsweise beim längsaufbringen
der Folie auf das Kabel nur geringfügige
Falten oder Stauchungen,
so reißt in den meisten Fällen die Folie und der Fertigungsablauf muß zur Behebung
des Schadens unterbrochen werden. Neben dem dafür anfallenden nicht unerheblichen
Arbeitsaufwand sind Maschinenstillstände und damit verbundene Produktionsausfälle
die Folge.
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Ähnlich verhält es sich bei den bekannten Wickelverfahren.
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Nur ist hierzu ein noch größerer maschineller Aufwand durch die notwendige
Benutzung von einem oder mehreren umlaufenden Folienwicklern mit komplizierten Zugspannungsreglern
für das Umwickeln der Folie auf das Kabel erforderlich.
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Bedingt durch die Drehzahl der Folienwickler ist außerdem die Fertigungsgeschwindigkeit
des Kabels sehr begrenzt.
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Der Zweck der Erfindung, die sich auf einen Migrationsschutz für Kabelmäntel
aus mindestens zwei chemisch verschiedenartigen Plastschichten und ein Verfahren
zur Herstellung bezieht, besteht in der Beseitigung der aufgezeigten Mängel.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Kabelmantel, der
aus mindestens zwei chemisch verschiedenartigen Plasten besteht, einen Migrationsschutz
zu schaffen, der die gegenseitige chemische Beeinflussung der Plastschichten verhindert
und im kontinuierlichen Durchlaufverfahren herstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem
Kabelmantel, der aus mindestens zwei verschiedenartigen Plastschichten besteht,
zwischen einer beispielsweise aus Polyäthylen bestehenden Innen schicht und einer
aus Polyvinylchlorid bestehenden Außenschicht eine geschlossene nahtlose Trennschicht,
vorzugsweise aus Polyester oder eine andere die gegenseitige chemische Beeinflussung
verhindernde Schicht aus Fluorkohlenstoff, Thioplast oder
Polyamid
eingebracht ist.
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Nach einem weiteren Merkmal wird die erfindungsgemäße Trennschicht
auf die beispielsweise aus Polyäthylen bestehende Innenschicht des Kabelmant el
s im Flammsprit zverfahren aufgesprüht. Dieses Verfahren gestattet es, eine geschlossene
nahtlose Trennschicht in ausreichend gleichmäßiger Stärke auf die Innen schicht
aufzubringen. Besonders vorteilhaft ist, daß sich durch die hohe Auftreffgeschwindigkeit
der Plastpartikel, beispielsweise Polyester, eine auf der Innenschicht außerordentlich
gut haftende Trennschicht bildet, die ausreichend dicht ist, und die gegenseitige
chemische Beeinflussung der verschiedenartigen Schichten aus Polyäthylen und Polyvinylchlorid
verhindert.
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Die besonderen Vorteile eines elektrischen Kabels mit einem Plastmantel,
der aus mindestens zwei verschiedenartigen Plastschichten besteht, bleiben damit
weitgehendst gewahrt.
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Das Kabel hat gegenüber einem solchen mit einer im Längs-oder Wickelverfahren
aufgebrachten Folie den weiteren Vorteil, daß es mit geringstem fertigungstechnischem
und materialmäßigem Aufwand hergestellt werden kann. So entfallen zum Beispiel die
gegenüber den im Längs- und Wickelverfahren aufgebrachten Folien, zusätzliche Maßnahmen
zum dichten Verschließen der Folienränder, da die erfindungsgemäß eingebrachte Trennschicht
auf der-Innenschicht eine guthaftende geschlossene Hülle bildet. Außerdem kommt
es bei der erfindungsgemäßen Trennschicht nicht mehr zu Faltenbildungen und da weiterhin
auch Folienwickler mit komplizierten Zugspannungsreglern nicht mehr erforderlich
sind, ist ein störungsfreier Fer-tigungsablauf gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung ist es weiterhin besonders vorteilhaft, unmittelbar
im Anschluß an das Umspritzen der Kabelseele auf die noch hochplastische Innenschicht
das Auf sprühen der erfindungsgemäßen Trennschicht und das anschließende Umspritzen
mit
der Außenschicht in der Fließfertigung durchzuführen. Dieses Verfahren erlaubt es
weiterhin, bei weniger maschineller Störanfälligkeit, Kabel mit hoher Fertigungsgeschwindigkeit
ohne die sonst zusätzlichen Auf- und Umwickelvorgänge in einem einzigen Durchlauf
zu fertigen.
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Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1 die Schnittdarstellung
eines elektrischen Kabels mit einem Plastmantel.
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Fig. 2 das schematische Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Kabels.
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Gemäß Fig. 1 ist die Kabelseele 1 eines elektrischen Kabels mit einer
zum Beispiel aus Polyäthylen bestehenden Innenschicht 2 umhüllt. Auf der Innenschicht
2 ist die die Migration verhindernde Trennschicht 3 und darüber die beispielsweise
aus Polyvinylchlorid bestehende Außenschicht 4 aufgebracht.
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Nach Fig. 2 wird in bekannter herkömmlicher Weise die Eabelseele 1
von einem Extruder 5 mit einer Innenschicht 2 umhüllt und durchläuft in noch hochplastischem
Zustand in der angegebenen Pfeilrichtung die Flammspritzvorrichtung 6 mit der beispielsweise
Polyesterpartikel aufgesprüht werden, so daß sich auf der Innenschicht 2 die geschlossene
nahtlose Trennschicht 3 bildet. Unmittelbar daran anschließend wird mittels Extruder
7 die Außenschicht 4 aufgespriWtzt.
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Die Erfindung ist nicht nur auf die angegebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern die Trennschicht kcann sowohl in der Schichtenfolge des Kabelmantels
zwischen mehreren Plastschichten als auch auf die Kabelseele unmittelbar aufgesprüht
werden.