DE2242641A1 - Verfahren zum extrahieren von polylactamen - Google Patents

Verfahren zum extrahieren von polylactamen

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Description

Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 224 26 A 1
Unser Zeichen: O.Z. 29 J>6j Moe/Wil 67OO Ludwigshafen, 29-8.1972
Verfahren zum Extrahieren von Polylactamen
Die Erfindung betrifft die kontinuierliche Extraktion von monomerund/oder oligomerhaltigem Polylactamgranulat mit erhitztem Wasser im Gegenstrom.
Es ist bekannt, aus Polylactamgranulat im Gegenstrom mit erhitztem Wasser monomere und/oder oligomere Lactame „zu extrahieren. Die bekannten Verfahren befriedigen jedoch noch nicht hinsichtlich der Wirksamkeit und Gleichmäßigkeit der Extraktion.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu Verfügung zu stellen, das eine wirksame und gleichzeitig gleichmäßige Extraktion des Granulats ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion von monomer- und/oder oligomerhaltigem Polylactamgranulat mit Wasser der Temperatur oberhalb 80°C im Gegenstrom, wobei das Wasser in einer weitgehend senkrechten Extraktionszone von unten nach oben strömt und der Polylactamgranulatstrom von oben nach unten geführt .wird und die Temperatur am oberen Ende der Extraktionszone höher ist als am unteren Ende, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionszone durch mindestens eine Aufheizzone in Teilzonen aufgeteilt ist, in denen die Dichte des die extrahierbaren Anteile enthaltenden Wassers in der jeweils oberen Teil zone um minde-stens 0,0002 niedriger ist als in der darunter folgenden Teilzone und die oberste Aufheizzone die Extraktionszone im Längenverhältnis 50 zu 50 bis. 85 zu 15 teilt, wobei sich der kürzere Abschnitt am oberen Ende der Extraktionszone befindet.
Als Polylactame kommen im allgemeinen solche in Präge, die durch Polymerisation von Lactamen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Capryllactam, Lauryllactam und besonders Caprolactam, oder
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von entsprechenden Carbonsäuren erhalten werden können. Besonders in Präge kommt Polycaprolactam.
Die Polylactame weisen im allgemeinen ein solches Molekulargewicht auf, daß sie spinnfähig sind. Üblich sind Polylactame mit relativen Viskositäten von 1,5 bis 5, gemessen in lgew.^iger Lösung in 96gew.#lger Schwefelsäure bei 25°C. Die Größe der Granulatteilchen beträgt im allgemeinen zwischen 1 und 5, insbesondere zwischen 1,5 und 5,5 mm. Die Polylactame enthalten meist von der Herstellung her bis zu 10 bis 12 Gew.% an monomeren oder oligomeren, wie di-, tri- oder tetrameren, Lactamen.
Die Extraktion wird in einer weitgehend senkrechten Extraktionszone durchgeführt. Als Reaktionszone kommen beispielsweise Türme in Frage, die bis zu einigen Metern, wie 0,5 bis 3 m, lichten Durchmesser aufweisen können. Das geschichtete polylactamgranulat wird von oben nach unten bewegt und das Extraktionswasser im Gegenstrom von unten nach oben. Im allgemeinen genügt die Schwerkraft, um das vergleichsweise langsame Absinken des Granulats zu ermöglichen.
Die Extraktionszone ist durch mindestens eine, insbesondere mindestens zwei, Aufheizzonen in Teilzonen aufgeteilt. Durch eine solche Aufheizzone wird das von unten nach oben strömende Wasser so weit aufgeheizt, daß es trotz zunehmenden Gehalts an Extrakt in der oberhalb einer Aufheizzone liegenden Teilzone eine um mindestens 0,0002, insbesondere eine um 0,0005 bis 0,004 niedrigere Dichte als in der darunterliegenden Teilzone hat. Die Aufheizzone, im Falle von mehreren Aufheizzonen die oberste, teilt die Extraktionszone im Längenverhältnis 50 zu 50 bis 85 zu 15, insbesondere 60 zu 40 bis 80 zu 20, wobei der kürzere Abschnitt sich am oberen Ende der Extraktionszone befindet. Zweckmäßig wird durch zusätzliche Aufheizzonen der genannte längere Abschnitt.in Teilzonen von entsprechenden Längen unterteilt.
Die Länge der Aufheizzone bzw. -zonen beträgt zweckmäßig zwischen 1/7 bis 1/20 der Gesamtlänge der Extraktionszone. Die Aufheizzone weist jeweils zweckmäßig, Im Querschnitt gesehen, mehrere Eng-
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stellen auf,Sie kann beispielsweise in Form eines Röhrenwärmetauschers ausgebildet sein.
Die Extraktionszone ist zweckmäßig von außen heizbar und gut wärmeisoliert, um Wärmeverluste zu vermeiden. Es ist günstig, wenn die Außenheizung in etwa die steigende Temperatur in der Extraktionszone berücksichtigt. Im allgemeinen beträgt die Längsausdehnung ein Vielfaches, wie 5- bis 40-faches, der Querausdehnung der Extraktionszone.
Es ist wünschenswert, schon wegen der beschleunigten Diffusion, bei der Extraktion des Granulats mit Wasser von möglichst hohen Temperaturen zu arbeiten, d. h. kurz unterhalb des Siedepunktes des Wassers bzw, der wäßrigen Extraktlösung. Da die angegebenen Dichteunterschiede durch Temperatursprünge in den Aufheizzonen ' bewirkt werden, ergibt sich die notwendige Temperatur des am unteren Ende in die Extraktionszone einströmenden Wassers durch die in der obersten Teilzone gewünschte Temperatur. Temperaturen von 95 bis 99°C haben sich in der obersten Teilzone bewährt. Zur Einstellung des erforderlichen Dichteunterschiedes des Extraktionswassers hat sich bewährt, wenn die oberste Aufheizzone einen Temperaturunterschied von 5 bis 9* insbesondere von 6 bis 8°C bewirkt. In gegebenenfalls zusätzlich vorhandenen Aufheizzonen genügt im allgemeinen ein Aufheizen von 2 bis 4°C. Die Aufheizzonen haben die Aufgabe, eine Rückvermischung des sich in der oberen Teilzone befindlichen Wassers, das mehr Extrakt enthält, in die darunterliegende Teilzone praktisch zu verhindern. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das Wasser mit einer Temperatur von 80 bis 93* insbesondere 85 bis 90°C, in die ExtraktIonszone einzubringen.
Wichtig ist die im oberen Bereich der Extraktionszone befindliche Aufheizzone. In der durch sie gebildeten oberen Teilzone wandert wegen der hohen Temperatur des Extraktionswasser& und wegen der hohen Konzentration an Monomeren und/oder Oligomeren im Polylactam-Oranulat bereits ein hoher Prozentsatz der Monomeren und/oder Ollgomeren vom Granulat in das Wasser. In dieser oberen Teilzone ist die Dichte der wäßrigen Extraktlösung relativ hoch. Um eine Rückvermischung mit dem Wasser der darunterliegen-
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- 4 - . O. Z. 29 36?
den Teilzone zu vermeiden, ist der Temperatursprung in der dazwischenliegenden Aufheizzone, wie angegeben, relativ hoch.
Wenngleich schon eine Aufheizzone in der Extraktionszone eine wesentliche Extraktion des Granulats bewirkt, so kann der Effekt der Extraktion durch eine oder mehrere zusätzliche Aufheizzonen in Richtung des Granulatstromes verstärkt werden.
Die Bestimmung der Dichte des extrakthaltigen Wassers kann für die einzelnen Teilzonen auf an sich übliche Weise bestimmt werden. Der für den gewählten Dichteunterschied erforderliche " Temperatursprung in der oder den Aufheizzonen kann durch Probeentnahme aus den Teilzonen oder durch einfache Vorversuche leicht ermittelt werden.
Im allgemeinen wird bei Normaldruck extrahiert, so daß die obere Grenze der Temperatur des Wassers durch den normalen Siedepunkt bei etwa 100°C bestimmt wird. Im Prinzip ist es jedoch möglich, bei höheren Temperaturen, wie bis 1200C, zu extrahieren und den entsprechenden überdruck in Kauf zu nehmen.
Die Geschwindigkeit des langsam absinkenden Granulats ist relativ klein, sie liegt bei etwa 0,2 cm/min bis 5 cm/min, insbesondere 0,4 cm/min bis 2 cm/min. Die Geschwindigkeit des strömenden Wassers liegt zweckmäßig bei 0,5 cm/min bis 20 cm/min, insbesondere bei 1,0 cm/min bis 10 cm/min.
Die Standhöhe des Wassers in der ExtraktIonszone kann einfach durch eine überlaufvorrichtung oberhalb der Extraktionszone reguliert werden. Das Granulat soll stets von einer Wasserschicht bedeckt sein.
Das Gewichtsverhältnis Granulat zu Wasser beträgt zweckmäßig 1 zu 1,5 bis 1 zu 3,5, insbesondere 1 zu 1,9 bis 1 zu 2,5, bezogen auf nicht extrahiertes Granulat. Das Gewichtsverhältnis richtet sich nach der gewünschten Konzentration an Lactam im Extraktwasser und im extrahierten Granulat.
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Gewünschtenfalls kann die Extraktion unter Schutzgas durchgeführt werden, im allgemeinen genügt jedoch die durch den Wasserdampf entstehende Schutzatmosphäre.
Das Austragen des extrahierten Polylactam-Granuiats aus der Extraktionszone kann mit den üblichen Vorrichtungen erfolgen. Anschließend wird das Granulat in üblicher Weise getrocknet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung erlaubt eine kontinuierliche Extraktion über lange Zeiten. Da durch die Aufheizzone oder Aufheizzonen eine Rückvermischung des extrakthaltigen Wassers zwischen den Teilzonen vermieden wird, ist die Extraktion sehr gleichmäßig, was für eine Verwendung des Granulats für Spinnzwecke wesentlich ist. Außerdem kann mit einem günstigen Verhältnis Granulat zu Wasser gearbeitet werden. Das ist von Vorteil, da die Aufarbeitung großer Mengen an extrakthaltigem schwachkonzentriertem Wasser zu Lactam oder den Oligomeren unwirtschaftlich ist und große Mengen an solchem Wasser zu einer nicht tragbaren Abwasserverschmutzung führen wurden.
Beispiel
In einem senkrechten Extraktions turm (Höhe 20 m, lichte Weite 1,9 m) wird Polycaprolactamgranulat (relative Viskosität 2,4, Granulatzylinder von 2,5 mm Durchmesser und 2,7 mm Länge, Schüttgewicht 0,65 kg/dnr) kontinuierlich von oben nach unten durch Schwerkraft mit der Geschwindigkeit von 0,8 cm/min bewegt. Von unten nach oben wird kontinuierlich Wasser geführt.
Die Extraktionszone ist durch zwei Aufheizzonen in drei Teilzonen aufgeteilt. Die Dichten in den drei Teilzonen betragen: Obere Teilzone 0,9625, darunterliegende Teilzone 0,9656, unterste Teilzone 0,9672. Diese Dichteunterschiede verhindern eine Rückvermischung von Extraktionswasser einer höherliegenden .Teilzone in eine darunterliegende Teilzone. Die entsprechenden Temperaturen in den Teilzonen sind, von oben betrachtet, 98 C, 9I0C und 880C. Das Verhältnis der Längen der Teilzonen, von oben betrachtet, beträgt 55 zu 17 zu 50,
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Das Gewichtsverhältnis von Granulat zu Wasser beträgt 1 zu 2. Ausgehend von einem Granulat mit einem Gehalt an extrahierbareη Anteilen von 11 Gewichtsprozent erhält man ein Granulat mit einem Gehalt von 0,k %.
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Claims (1)

  1. - 7 - O. Z. 29
    Patentanspruch
    Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion von monomer- und/oder oligomerhaltigem polylaetamgranulat mit Wasser der Temperatur oberhalb 80°C im Gegenstrom, wobei das Wasser in einer weitgehend senkrechten Extraktionszone von unten nach oben strömt und der Polylactämgranulatstrom von oben nach unten geführt wird und die Temperatur am oberen Ende der Extraktionszone höher ist als am unteren Ende, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionszone'durch mindestens eine Aufheiζzone in Teilzonen aufgeteilt ist, in denen die Dichte des die extrahierbaren Anteile enthaltenden Wassers in·der jeweils oberen Teilzone um mindestens 0,0002 niedriger ist als in der darunter folgenden Teilzone, und die oberste Aufheizzone die Extraktionszone im Längenverhältnis 50 zu 50 bis 85 zu I5 teilt, wobei sich der kürzere Abschnitt am oberen Ende der Extraktionszone befindet.
    Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
    IU
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