DE2239936C2 - Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Peptidase-Enzymkonzentrationen in Homogenaten unter Verwendung von 4-Methoxy-2-naphthylamiden - Google Patents
Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Peptidase-Enzymkonzentrationen in Homogenaten unter Verwendung von 4-Methoxy-2-naphthylamidenInfo
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Description
R —N
ii
20
— CHj
in der R ein Rest 1st, der mindestens eine amidarlig
gebundene Aminosäuregruppe enthält.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch geksnnzeichnet,
daß man als Substrat Carbobenzoxydiglycyl-l-2rgliiyi-4-methoxy-2-naphthylamid
verwendct.
jo
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung J5
von Pepiidase-Enzymkonzentraiionen in Homogenaten
unter Verwendung von 4-Methoxy-2-naphthylanildcn, besonders Carbobe.izoxydiglycyl-l-arginyM-mcthoxy^-
naphthylamid.
Eines der am häufigsten ungewandten Prinzipien zum Nachweis des Vorhandenseins hydrolytischer
Enzyme in Gewebeteilen und Homogenaten umfaßt die beiden folgenden Rcaktionsstulcn:
, .. . Enzym „ , ,
, .. . Enzym „ , ,
Ϊ T „,' K«PP'""^komponenle
+ andere Produkte
2. Kupplungskomponente
2. Kupplungskomponente
+ larbstorrb.ldendcs Mittel . Farbsioll.
Die Kupplungskomponenten sind arnmatischc Hydroxyverbindungen oder Amide üblicherweise der w
Naphthalinrcihe. Die farbstoffbildenden Mittel sind typischerweise
Diazoniumsalze oder andere Verbindungen. die auf ähnliche Weise unter Bildung eines Farbstoffs
mit der Kupplungskomponente reagieren.
Die bei Verwendung von Diazoniumsalzen entstehenden Farbstoffe sind Azofarbstoffe. Eine der Kupplungskomponentcn.
die zur hlslochemischen Lokalisierung von Enzymen verwendet wird. Ist 4-Mctho.xy-2-naphthylamln.
das zuerst von Rosenblatt. Nachlas und Seligman hergestellt wurde (Synthesis of m-Mcthoxynaphthylamlnes
ns Precursors for Chrnmngenlc SuhsiraiQs,
Jmir \m Chem.Soc. SO. 246.1. Ju|| |')58l. Es wurde
/iivTsi hisuii-homisch /ur Lokalisierung von F.n/ymen
\jr«jndjt. an die nur jin Amiiiosiiurerest. i-.iinllch ; (iliii.ini>l
ii^hiinden «.ir (Λ RuU'nhiiri: et al.. Histoche- h>
mk'.i! .huI ι !irastructur.il Demonslratiiin of ;-(iliitann'
I r.uisp-jptnia^ \c!i\ ity. Jnur Hlstofheniislrv aiul C
> In-Ju-mistr·.
Γ. 5Π. |%<>>
Carbobenzoxydiglycyl-l-arginylO-naphihylaminhydrochlorid
wurde von Plapinger et al hergestellt /ur Untersuchung
des Enzyms Trypsin (Synthesis of Chromagenic Arginine Derivatives as Substrates for Trypsin, Jour, of
Organic Chem. 30, 1781, Juni l%5). Carbobenzoxydiglycyl-l-arginyl-i-naphthylamid
wurde von Nachlas, Plapinger und Seligman als Trypsinsubstrat verwendet.
Wahrend diese Verbindung günstig ist, da sie die I niersuchung von irypsinanigen Enzymen erleichtert, bedeulet
ihre langsame Kupplungsgeschwindigkeil mit bestimmten Diazoniumsalzen und das Fehlen einer siarken
Färbung der gekuppelten Verbindung eine Unannehmlichkeii
und einen unerwünschten Nachteil.
Es wurde festgestellt, daß die Kupplungsgesehwindigkeil von 4-Methoxy-2-naphthylamin mit bestimmten
Diazoniumsalzen wesentlich schneller ist als diejenige von 2-Naphihylamin. Die bekannten Verfahren zur
Bestimmung von Enzymkonzentrationen t-iruhten auf
der Anwendung von Aminosüurederivalen von 2-Naphihylamin.
(Role of Some Structural Features of Substrates on Trypsin Activity, s. o.). Die Verwendung der 2-Naphihyiaffiin-Kuppiungskornponcntc
stellt ein ungünstig langsames und verhältnismäßig unempfindliches Verfahren
zur Bestimmung von Enzymkonzentrationen dar.
Es wurden bisher keine Aminosäurederivate von 4-Methoxy-2-naphthylamin
zur Bestimmung der Konzentralion von Enzymen In Homogenaten angewandt. Derartige
Derivate wurden bisher vielmehr ausschließlich zur histochemischen Lokalisierung von Enzymen angewandt,
d. h. sie ermöglichen es dem Beschauer z. B. in einer Gewebeprobc den Bereich der Enzymaktivität zu
erkennen (M. Nachlas et al.. Improvement in the Histochemical Localization of Leucine Aminopeptidase with a
New Substrate, L-LeucyM-Methoxy^-Naphthylamide,
Blophysic. and Blochcm. Cytol. 7, 261, I960).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Peptldase-Enzymkonzentratiorsen in Homogenaten
unter Verwendung von 4-Methoxy-2-naphthylamidcn besonders Carbobenzoxydiglycyl-I-arginyM-methoxy^-
naphthylamid. Da es möglich Ist. daß ein bestimmtes Enzym nur eine bestimmte Aminosäuresequenz schnell
und bei einem vorgegebenen pM-Werl hydrolysiert, kann
eine verschiedene Anzahl und Reihenfolge von Aminosauren an das 4-Methoxy-2-naphthylamin gebunden sein,
um mt Bcstimm eincr Vle|ah| von Enzymen geelg-
Die Mcthoxygruppe ist für die Analyse von Enzvmen
|n „omogenalcn aufgrund lhrer beschleunigenden Wirkung
auf die Kupplung von 4-Methoxy-2-naphthylamin mit bestimmten Dl??oniumsalzen ur.'l der Intensiveren
Farbe des gebildeten Farbstoffs wichtig. Es wird auch angenommen, daß die Mcthoxygruppe zu einer Erhöhung
der Hydrilysegeschwindlgkelt des Substrats führt. Daher sind die mcthoxyllerisn Verbindungen sowohl
empfindlicher als auch schneller wirkend, wenn sie zur Messung der Konzentration von Enzymen in llomogcnaten
angewandt werden.
Die Erfindung betrifft besonders die Verwendung eines neuen Amlnosäurcderivais der Formel
n/-—gl_\ --μΙ>
O ■ ■- CIi-,
wobei CBZ-gly-gly-nrg Carbobenzoxydiglyeyl-l-arginyl
bedeutet. Die Tatsache, dall dieses Molekül mindestens 3 Aminosäuregruppen besiut ist günstig, da das Substrat
dadurch sehr spezifisch for ein spezielles Enzym wird. Die Untersuchung einer grölten Vielzahl von Enzymen
kann erreich: werden durch Variation der Anzahl und Sequenz der Aminosäuren, die an das Molekül gebunden
sind sowie durch Variation des pH-Wertes und der Menge von Aktivaioren oder Inhibitoren. Allgemein
kann gesagt werden, je mehr Aminosäuren an das methoxylierie Naphthyl gebunden sind, um so spezifischer
ist das Substrat gegenüber einem speziellen Enzym. Die Methoxygruppe führt zu einer schnellen Kupplung
von 4-Methoxy-2-naphthylamln mit bestimmten Diazoniumsalzen
sowie zu einer intensiven Farbe und schnelleren Hydrolyse.
Das in dem oben erwähnten Aufsatz von Rosenblatt. Nachlas und Seligman angegebene Verfahren zur Herstellung
von 4-Methoxy-2-naphihvlamin zusammen mit dem in dem Aufsatz von Plapinger et al. angegebenen
Verfahren zur Herstellung von Amlnosüurederivaten von
2-Naphthylamln Ist das bevorzugte Verfahren zur Herstellung
von CBZ-gly-gly-arg oder verschiedenen anderen Aminosäurederivaten von 4-Methoxy-2-naphthylamin.
Diese spezielle Verbindung Ist geeignet zur Bestimmung
von Konzentrationen von Trypsin und trypsinartigen Verbindungen, für die die Arbeitsweise später näher
besch.leben wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Pepiidase-Enzymkonzentrationen in Homogenaten.
Eine derartige Bestir-nung wird durchgeführt durch Verwendung eines 4-Melhoxy-2-naph>hyhminderivats
der Formel
R-N
0-CH3
In der R mindestens 1 Aminosäure enthält als Substrat.
Eine große Anzahl nichtmethoxylierter Verbindungen dieser Art wurde zur Bestimmung von Enzymkonzentrationen
bereits verwendet und es hat sich gezeigt. dalJ
durch Hinzufügung des Methoxyrestes diese bekannten Verbindungen wesentlich günstigere Eigenschaften zur
Bestimmung von Enzymkonzentrationen In Homogenaten wie Serum oder Gewebeextrakten besitzen.
Zu der methoxyllerten Verbindung wird vorzugsweise ein Puffer zugesetzt, um sicherzustellen, daß der pH-Wert
bei oder nahe bei dem optimalen Wert für das
Interesslerende Enzym liegt. Wenn notwendig kann zur Erleichterung der Lösung der Verbindung Propylenglykol
zugegeben werden. Dieses Gemisch wird mit dem das Interesslerende Enzym enthaltenden Homogenat vermischt
und stehengelassen, damit das Enzym die Verbindung hydrolysleren kann. Nachdem die Hydrolyse eine
Zeitlang stattgefunden hat. wird eine denaturierende Verbindung
wlo Salzsäure oder Trlchloresslgsäure zuzugehen,
um die Hydrolyse abzubrechen. Nach der Hntlernung
eines etwaigen Niederschlages wird ein farbstoflhll- h'>
elendes Mittel zugegeben, wobei sich mit dem durch die enzymatschc Hydrolyse des Substrats gebildeten 4-Melhoxy-J-naphlhylamln
ein Farbstoff bildet.
Typische farbstoffbilclende Mittel sind letrazotiertes
Ui-o-anisidin (Echtblau BBN), diazotiertes 4-o-Tolyazoo-toluidin
(Echtrubin GBO, diazotiertes 4-Amino-2, 5-diäthoxybenzanilid (Echtblau BBN) und hexazotienes
Pararosanilin.
Nach Bildung des Farbstoffs wird die Konzentration dieses Farbstoffs photometrisch bestimmt, indem man
Licht einer bestimmten Intensität durch das farbstoffhaltige
Gemisch leitet und die Intensität des Lichtes nach dem Durchgang durch das Gemisch mißt. Die Enzymkonzentration
wird bestimmt durch Vergleich mit einer Standardkurve, die erhallen worden ist durch ähnliche
Versuche bei bekannten Enzymkonzentrationen.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher is erläutert.
A) Das Inkubalionsgemisch wurde hergestellt durch Zugabe von 1,j cm' eines Substrat-Puffers der unten
angegebenen Art und 0,3 cm' einer Gewebezubereitung oder von Serum zu 1,2 cm' einer 0,85 π Salzlösung
in einem Reagenzglas.
B) Die Reagenzgläser wurden mit einer Kappe verschlossen und 2 h bei 37° C im Wasserbad Inkubiert.
C) Nach der Inkubation wurden die Kappen entfernt und die Enzymreaktion durch Zugabe von 0,5 cm1
einer 10%igen Trichloresslgsäurelösung abgebrochen
und der Niederschlag abzentrifugiert.
D) 1,0 cm1 einer wäßrigei Lösung von I mg/cm1 Echtblau
B wurde zu jedem Reagenzglas zugegeben.
E) Die Reagenzgläser wurden dann 15 bis 30 see lang
vibriert und nach 5 min die Absorption von Licht mit einer Wellenlänge von 520 nm spektrophotometrlsch
gemessen und mit einer Blindprobe verglichen. Die Menge an freigesetztem 4-Methoxy-2-naphthylamin
wurde anhand einer Stanuardkurve abgelesen, die vorher von 4-Methoxy-2-naphthylainin
in Gegenwart von Serum oder Gewebezubcreitungcn
erhallen worden war.
Für das ober angegebene Verfahren können die oben
angegebenen Substrat-Puffer verwendet werden.
1. LeucyM-methoxy^-naphthylamid wurde verwendet
zur Bestimmung der Aminopeptidaseaktlvitäi. Dazu
wurden 32,3 mg der angegebenen Verbindung 50 cm' Wasser zugegeben und mit einem gleichen
Volumen von 0,2 m Phosphat-Puffer, pH 7,0. zusammengegeben, wobei eine Substrat-Pufferlösung
entstand.
2. Lysyl-alanyl-4-methoxy-2-naphthylamid wurde verwendet zur Bestimmung von Dipept: iylamlnopeptidasen
II (gefunden in den Lysosomen uer Schilddrüsenzellen).
43,4 mg dieser Verbindung wurden zu 50 cm' Wasser gegeben und mit einem gleichen
Volumen einer 0.2 m Natriumcacodylat-Pufferlösung, pH 5,8 zusammengegeben, wobei die Substrat-Pufferlösung
entstand.
3. Prolyl-arglnyl^-methoxy^-naphlhylamld wurde zur
Bestimmung von Dipeptidylaminopeptidase-I-Aktivität (Cathepsln C) verwendet. 52,0 mg dieser Verbindung
wurden zu 50 cm' Wasser gegeben und einer 0,2 m Natrlumcacordylat-Puffcrlösung, pH 5.5.
enthaltend 0.5 cm 1,0 m Mereapto-äthylamin-HCI
zusammengcgeben. wobei die Substrat-Pufferlösung entstand.
4. Cilycyl-prolyl-4-methoxy-2-naphth>lamid wurde '■erwendet
zur Bestimmung von Dipeptidylamlnopeptidasc-IV-.'\ktlviiät.
43.0mg dieser Verbindung wurden zu 50 cm' Wasser gegeben und mit einem glei-
35
chen Volmiv.it von Π,Ι πι 2-Amino-2-(nydroxymeihyI)-l,3-propundioI-IICI-Pufrer
zusanimengegeben, wobei die Substrat-Pufferlösung entstand.
5. Arginyl-arginyM-methoxy-2-naphthylamid wurde
verwendet zur Bestimmung von Dipeptidylaminopeptidase-IIl-Akiivitai.
59,5 mg dieser Verbindung wur'len zu 50 cm1 zugegeben und mit einem gleichen
Volumen 0,2 m 2-Amino-2-<hydroxymethyl)-1,3-propandiol-HCI,
pH 9,5, vermischt, wobei die Substrat-Pufferlösung entstand.
6. Carbobenzoxydiglycyl-l-arginyM-methoxy^-naphthylamid
wurde verwendet zur Bestimmung von Trypsin und irypsinartigen Enzymen aus dem Acrosom
des Spermas. Zur Bestimmung der Cathepsin-B'-Konzentration
»vurde eine Menge dieses Amids zu 50 cm1 Wasser gegeben unter Bildung einer 2,0 m
Mol-Lösung und di-jse wurde mit einem gleichen
Volumen einer 2,0 m Mol-Lösung von Nairiumcacodylal-Puffcr.
pH 4,8, enthaltend 2-Mercapioflthanol unter Bildung einer Substrat-Pufferlösung
zusammengegeben. Durch Änderung des pH-Werts dieser Lösung auf 6,7 kann sie zur Bestimmung der
Konzentration eines trypsinartigen f.nzyms in den
SekretionsdrOsen der Zellen verwendet werden.
Zur Bestimmung der Trypsin-Konzeniration wurde eine Menge dieses Amids zu 50 cm' Wasser gegeben, wobei ein 2,0 m Mol-Lösung entstand, die mit einem gleichen Volumen einer 0,2 m 2-Amino-2-(hydroxymethy!)-l,3-propandioI-Lösung, pH 7, unter Bildung der Substrat-Pufferlösung zusummengegeben wurde. Propylenglykol kann zusammen mit den 50 cm1 Wasser verwendet werden, um die Lösung des Amids zu erleichtern.
Zur Bestimmung der Trypsin-Konzeniration wurde eine Menge dieses Amids zu 50 cm' Wasser gegeben, wobei ein 2,0 m Mol-Lösung entstand, die mit einem gleichen Volumen einer 0,2 m 2-Amino-2-(hydroxymethy!)-l,3-propandioI-Lösung, pH 7, unter Bildung der Substrat-Pufferlösung zusummengegeben wurde. Propylenglykol kann zusammen mit den 50 cm1 Wasser verwendet werden, um die Lösung des Amids zu erleichtern.
Claims (1)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Peptitlase-Enzymkonzentrationen in llomogenaten
durch Zugabe eines Substrats, Einwirkenlassen des Enzyms auf das Substrat, anschließende Zugabe eines
farbstoffbildenden Mittels, Durchfeilen von Licht
einer bestimmten Intensität durch das Gemisch und Vergleichen der Intensität des austretenden Lichts mit in
einer Siandardkurve, dadurch gekennzeichnet, daß man als Substrat ein 4-Methoxy-2-naphthylamid
der Formel
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