DE2238645A1 - Verfahren zum tempern von flachglas - Google Patents
Verfahren zum tempern von flachglasInfo
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Description
PATENTANWALT
DiPL-INQ.
HELMUT GÖRTZ
6 Frankfurt am Main 70
Schnedcenhofdr. 27 - Tel. 6170 79
Schnedcenhofdr. 27 - Tel. 6170 79
4. August 1972 Gzy/na.
PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pennsylvania, USA Verfahren zum Tempern von Flachglas
Das Tempern von Glas wird in der Regel so durchgeführt, daß man
das Glas auf eine erhöhte Temperatur über den Spannungspunkt erhitzt und es dann schnell abkühlt. Hierbei kühlen die Ober-,flächen
des Glases schnell ab, während das Innere langsamer abkühlt. Als Ergebnis hiervon entsteht in dex~ Oberfläche des ·
Glases eine Druckspannung und im' Inneren eine Zugspannung. Das so behandelte Glas ist bruchfester als nicht getempertes Glas,
Beim Brechen von getempertem Glas entstehen Bruchstücke, die sich von denen des ungetemperten Glases unterscheiden. Getempertes
Glas zerspringt zu kleinen Stücken mit stumpfen abgerundeten
Kanten,, während beim Brechen, von ungetempertem Glas lange
Splitter mit scharfen Kanten entstehen. Wegen dieses Verhaltens
beim Bruch bringt getempertes Glas gegenüber ungetempertem Glas
augenscheinliche Vorteile mit sich, die es besonders geeignet machen zur Herstellung von durchsichtigen Türen, Gläsern für
Kraftwagen, Brillengläser, Augenlinsen und dergleichen«
Es ist bekannt, Glas dadurch zu tempern, daß ein Strom .kühler
Luft auf die Oberfläche des erhitzten Glase« geleitet wird. Dieses
Verfahren ist geeignet .zur Behandlung von Glas mit einer
erheblichen Dicke von etwa 3 mm und Mehr. "Will man aber dünneres
Glas Jiiit einer Dicke von weniger als 3 nun auf diese Art böhan--
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_ 2 —
dein, so wird nur eine geringe Temperung erreicht.
Es ist ferner bekannt, zum Abschrecken anstelle von Luft oder Gas eine Flüssigkeit zu verwenden. Wegen ihrer höheren Wärmeleitfähigkeit
kühlen Flüssigkeiten die Oberfläche von Glas schneller als Luft. Durch das schnellere Kühlen ist der Unterschied
in der Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen dein Inneren und der Oberfläche größer, so daß bei Verwendung von Flüssigkeiten
ein weitergehenderes Tempern erreicht wird, als bei Verwendung von Luft.
Beim Tempern mit einer Flüssigkeit wird das Glas schnell abgekühlt
durch Inberührungbrxngen seiner Oberfläche mit einem flüssigen Abschreckmittel. Dieses Inberührungbringen der Oberfläche
des Glases mit dem Abschreckmittel kann nach verschiedenen Vorfahren
durchgeführt werden. Man kann beispielsweise die abschreckende Flüssigkeit über die Oberfläche des Glases strömen''
lassen (siehe US-Anmeldung 108 66l). Man kann auch die abschreckende Flüssigkeit zu einzelnen feinen Tröpfchen versprühen
und diese auf die Oberfläche des Glases aufsprühen. Ein derartige«
Verfahren zum Behandeln von Metallen 1st beispielsweise
in der USA-Patentschrift 3 208 7^2 beschrieben. Noch ein anderoh
Verfahren besteht darin, daß man die Glastafel vollständig'in' die abschreckende Flüssigkeit eintaucht. Dies wird als Immersions- oder Tauchtechnik bezeichnet. Derartige Verfahren sind beispielsweise
beschrieben in den USA-Patentschriften 170 339,
2 145 119, 2 198 739, 3 186 8l6, 3 271 207 und in der belgischen
Patentschrift 729 055.
Das Tempern durch Abschrecken mit Flüssigkeiten ist beim JleJiandeln
von dickeren G las la fein nur mäßig wirksam, lis entstehen
hierbei aber auch Ht. hwi eri gkei ten beim Tempern von riiimioreni (Uar>.
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BAD ORIGINAL
!läufig bricht das dünnere Glas, wenn die Glastafel in Berührung
mit der abschreckenden Flüssigkeit gebracht wird. Der Bruch entsteht anscheinend an der Kante der Tafel, setzt sich dann weiter fort, und führt zu einem totalen Brechen der Tafel.
Einer der Gründe für das Zerbrechen von dünnen Glasscheiben beim
Abschrecken mit Flüssigkeiten besteht wahrscheinlich darin, daß die Kanten des Glases im Vergleich mit den anderen Teilen zu
schnell abkühlen. Wenn man eine erhitzte Glasscheibe in eine abschreckende Flüssigkeit eintaucht* so kühlt vor allem die
Vorderkante des Glases sehr schnell ab5 d.h. diejenige Kante,
die als erste mit der abschreckenden Flüssigkeit in Berührung kommt. Durch die verschiedene Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen
der Vorderkante und dem liest der Glasscheibe entsteht in der Voz-derkante zeitweilig eine Zugspannung, die größer ist als die
Zugfestigkeit des Glases, wodurch der thermische Schock bei diesem
Vcriahren erzeugt /werden kann.
Die schnellere Abkühlungsgeschwindigkeit der Vorderkante des
Glases beruht darauf, daß die Wärme durch mehrere Arten abgeführt
wird, die bei der restlichen Scheibe nicht auftreten. Von der Vorderkante wird die Wärme abgeführt nicht nur durch den
Temperaturunterschied zwischen ihr und der abschreckenden Flüssigkeit,
sondern auch durch hydrodynamische Vorgänge infolge des Ströniens der Flüssigkeit an der Vorderkante. Durch diesen hydrodynamischen
Fluß der abschreckenden Flüssigkeit über die Vorderkante der Glasscheibe bei ihrem Einführen in die abschreckende
Flüssigkeit werden große Wärmemengen sehr schnell von der Vorderkante abgeführt. Ein verhältnismäßig kleiner Teil des
Glae.es, d.h. die Vorderkante, wird also sehr viel schneller ab-
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gekühlt als der Rest. Diese Unterschiede in den Abkühlungsgeschwindigkeiten
erzeugen also in der Vorderkante eine Spannung, die zu einem thermischen Schock und Bruch führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum thermischen Tempern
von Glas durch Abschrecken mit einer Flüssigkeit, durch welche ein zu schnelles Abkühlen der Vorderkante und ein daraus folgender
Bruch des Glases vermiede« wird.
Erfindungsgemäß wird auf wenigstens eine der Kanten des zu tempernden
Glases vor dem Erhitzen über den Spannungspunkt ein
Stoff oder ein Stoffgemisch aufgebracht, das einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten und/oder eine geringere Wärmeleitfähigkeit
hat als das verwendete Glas. Das an den Kanten so vorbehandelte Glas wird dann auf eine erhöhte Temperatur über den
Spannungspunkt des jeweiligen Glases und in der Nähe, aber unter dem Erweichungspunkt erhitzt. Das erhitzte. Glas wird dann schnell
durch Inberührungbringen mit einer abschreckenden Flüssigkeit abgekühlt, die einen hohen Wärmeleitungskoeffizienten hat. Dadurch
wird das Glas ausgezeichnet getempert.
Der Stoff oder das Stoffgemisch, die auf eine oder mehrere Kanten
des zu tempernden Glases aufgebraoht werden, hat eitlen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten, del7 geringer ist' als- der des
jeweiligen Glases. Dieser thermische Ausdehnungskoeffizient liegt
üblicherweise bei etwa 3,1 χ 10~" cm/cm/°C, vorzugsweise bei
etwa 2,8 χ 10~ cm/cm/°C, innerhalb eines Temperaturbereiches
' zwischen 0 und 3000C. Diese Stoffe oder Stoffgemische können
farblos und durchsichtig oder gefärbt sein. Typische Stoffgemische enthalten Siliziumdioxyd, Aluminiumoxyd, Lithium, Blei
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und Bor. In gefärbten Stoffgemischen enthalten die Fritten in
der Regel Kobalt, Chrom oder Mischungen dieser Stoffe zusätzlich zu den genannten Stoffen, in der Regel enthalten die Zusammensetzungen 45. bis 52 % Bleioxyd, 33 bis 37 0Jo Siliziumdiöxyd,
3.bis 4 % Ärumlniumoxyd, 3 bis 4 %.Lithiumoxyd-, 4 bis 5 °k Boroxyd, 0,5 bis 1 Je Chromoxyd und 1 bis 2:% Kobaltoxyd (Co^ö^)*
Bevorzugte Fritten enthalten wenig oder keine ALkalien außer Lithium (weniger als 0,5 0J0), aber enthalten normalerweise
Lithiumoxyd in Mengen von wenigstens 3 $>* Die bevorzugten Zusammensetzungen
von Fritten enthalten wenigstens·45 % Bleiöxydi
In einigen Fällen.'"können auch Fritten verwendet Werden* die
wenig oder kein Lithium enthalten. Im allgemeinen enthalten
Fritten dieser Art mit einem niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten 38 bis 42 0Jo Aluminiumoxyd, typischerweise 40 bis
41 %.f und 33 bis 36 ^ Bleioxyd. Der Gehalt an Siliziumoxyd
liegt bei solchen Fritten in der Regel zwischen 16 und 20 %
Der Rest einer solchen Fritte besteht aus Stoffen wie Chromoxyd
und/oder Kobaltoxyd in Mengen von 3 bis 5 °1°.
Bei einer anderen^Ausführungsform der Erfindung wird auf die zii
schützende Kante des Glases ein Stoff oder ein Stoffgemisch aufgebracht,
dessen .-Wärme 1 eituhgslcoeffizient üieht größer 1st als
der des jeweiligen Glases. Typische isolierende Zusammensetzungen
nach dieser Ausführüngsform sind Pasten öder Zemente j deren Wärmelei tuiigskoeffizient denjenigen des Glases nicht übersteigt.
Glas hat einen Wärmel ei tuiigskoeffizi eilt en von 0,002 cäi/sölt/ '
cm /ein/ C. Es kann also ein beliebiges Material verwendet wer- ;
den, das mit dem Glas: chemiscil nicht reagiert und sich bei Öfen .'Λ
Arbeitstemperaturen nicht:zersetztj üiid'dessen Wärmeleitüngs~
^ BAD ORIGINAL
köeffiaient nicht größer ist als der des Glases» Beispiele solcher erfindüngsgema'ß zu verwendender Materialien sind Disporsioilen
oder Pasten von einem oder mehreren pulverförmig©!! Stoffisn,
Wie Calciumoxyd, Magnesiumoxya, Magnesiumcarbonate Glimmer*
Calciumsulfat» Siliziüindioxyd, Calciumcarbonate Kiepelgür,
ßttß und Ceriumoxyd« Bestimmte Zemente mit einem hohen Gehalt an
Silissiumdioxyd, die unter den Bezeichnungen Saüereisen Ni-. i
Und SaUereisen Nr. 8 vertrieben werden, sind besonders geeignet».
Stoffe oder Stoffgemische, welche die beiden genannten Eigeniehäftett
aufweisen, sind erfindungsgemäß besonders gut verwendbar»
' ■ .. ■' ■. ■ '■ .
Die Fritte kann auf das Glas in üblicher Weise aufgebracht werden»
Typischeriieise befindet sich die Fritte in einem orgaiii*-
Bchcn Tragermaterial, so daß sie mittels eines Pinsels auf die
itt überziehenden Glasoberflachen aufgebracht werden käiiin Als
l'riiger können beliebige organische Stoffe VerwendeL Werden, die
(Sieh beim Erhitzen des Glases Über seinen SpaiinUttgßpunltt zei·-
setzen und in welchen die Fritte dispergiert wer'dcn kaim* Man
kann beispielsweise Kiefernöl, rohes Öl, Alkohole4 Ätherf
iferpeiltin, chlorierte Lösungsmittel wie Chloroform, liethyl·=-
chlüraföfm, Äthylendichlorid, Kohlenstofftetrachlorid, und
dergleichen Verwenden. Die Fritte besteht üblicherweise aus ieiichen mit Durchiiiesyern unter Ö,0?5 mm, wobei vorzugsweise
90 J* oder mehr Durchmesser von weniger als OjÜ4i) mm haben* ti
wüiisehtenfails können Stoffe zur Erhöhung der Viskosität des
i'it'figers .zugesetzt.werden. Mittels Pinseln, Walzen qder aiiur
Verfahren kann die Fritte in dem Träger auf die Kanten des
aufgebracht, werden.
Nach dem Aufbringen der Pritte auf die Kanten des Glases wird dieses zunächst auf eine erhöhte Temperatur erhitzt, die in der
Hegel in der !Nähe des Erweichungspunktes des jeweiligen Glases
liegt. Der Erweichungspunkt ist erreicht, wenn das Glas eine·
Viskosität von 1Ö ' Poisen hat. Die Temperatur des Erweichungspunktes
ist abhängig von der jeweiligen Zusammensetzung des Glases. So liegt beispielsweise der Erweichungspunkt von Natron-Kalk-Gläsern
über 76O0C, von Boxsilikatgläsern über 8I5 C.
Nach dem Erhitzen des Glases auf diese Temperatiir wird es gleich
anschließend mit einem flüssigen Abschreckungsmittel in Berührung gebracht, wobei ein Wärmeaustausch zwischen der Oberfläche des
Glases und der Flüssigkeit stattfindet. Als Maß für diesen Wärmeaustausch
dient, die Wärmeleitzahl. Diese Wärmeleitzahl ist der Wärmefluß an der Berührungsfläche des Glases in der Flüssigkeit
j.e Einheit des Temperaturunterschiedes, je Einheit der Zeit» je Einheit der Glasoberfläche. Zum Tempern von erfindungsgemäß vor-behandelten
Gegenständen aus Glas wird vorzugsweise eine Flüssigkeit mit einer verhältnismäßig hohen Wärmeleitzahl über den ganzen
Temperaturbereich des Tcniperns verwendet. Bei dünnem Glas
geschieht der Wärmeaustausch zwischen dem Inneren und der Oberfläche sehr viel schneller als bei dickerem Glas. Um also dünneres
Glas stärker zu tempern, als es mit diclrerein Glas möglich
ist, muß bei dünnerem Glas der Wärmefluß an der mit der Flüssigkeit
in Berührung stehenden Oberfläche des Glases entsprechend größer sein als bei dickerem Glas. Um das zu erreichen, kann eine
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abschreckende Flüssigkeit verwendet werden, die innernalb dee
In Betracht kommenden Temperaturbereiches eine verhältnismäßig
hohe Wärmeleitzahl hat.
Bei erfindungsgemäß vorbehandeltein Glas sollte zum Abschrecken
eine Flüssigkeit verwendet werden mit einer mittleren Wärmeleitzahl
von wenigstens 240 Joule/St/cm2/oC (125 B.T.U./hr/ft2/°F),
vorzugsweise von 390 bis 970 Joule/St/cm2/OC (200 bis 500 B.T.U/
hr/ft /0F), Der Temperaturbereich beim Tempera liegt zwischen
der Temperatur der Oberfläche in der Nähe des Erweichungspunktes" und der niedrigeren Temperatur der überfläche ι bei welcher daß
Innere des Glases unter den Spannungspunkt abgekühlt* ist» Der Spannungspunkt xnrd erreicht, wenn das Glas eine-Viskosität von
14 6
IO * Poisen hat. Wenn das Glas vollständig unterhalt» dieser Temperatur abgekühlt ist, so ist das Tempern erreicht»
IO * Poisen hat. Wenn das Glas vollständig unterhalt» dieser Temperatur abgekühlt ist, so ist das Tempern erreicht»
Beim Tempern von dünnerem Glas mit Dicken von etwa if3 bis
2,3 Bim sollte man zum Erreichen einer guten Tenpefung eine ab«·.
schreckende Flüssigkeit verwenden, deren Wäm©le.lt«i.it:l innerhalb
des Angegebenen Bereiche© an der oberen Grenee liegt, ©las »it einer
Picke von etwa 2,5 bis 12,5 »» kann gut getempert werden
bei Verwendung von abschreckenden Flüssigkeiten mit V&meleit-
Kahlen innerhalb des angegebenen Bereiches an den unteren
sen» ■ ' .:.■'■■
■Heim Abschrecken mit Flüssigkeiten, welche bei de»
Temperaturen eine mittlere Wärmeleitzahl der «©en angegebenen [
liöhe haben, ist es ferner wichtig, daß die abschreckende'Flüssigkeit
auch eine verhältnismäßig hohe Wärmeleitzahl bei den
niedrigeren Tewpex-atüren während des Abkühlens des Glases hat.
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Diese niedrigeren Temperaturbereiche erstrecken sich von der Ober—
flächentemperatur des Glases in der Nähe des Spannungspunktes
bis zu tieferen Oberflächentemperaturen, bei denen die inneren Teile des Glases die Temperatur des Spannungspunktes erreichen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde gefunden,
daß die Wärmeleitzahl an der Berührungsfläche zwischen
Glas und Flüssigkeit auch innerhalb des unteren Temperaturbereiches nicht zu schnell abfallen soll. Entsprechend sollte also
die Wärmeleitzahl immer bei wenigstens 240, in der Kegel zwischen 240 und 1150, vorzugsweise zwischen 390 und 970 Joule/St/cm / G
(wenigstens bei 125, in der· Regel zwischen 125 und 600, vorzugsweise
zwischen 200 und 500 B.T.U./hr/ft /0F) liegen, wenn die
Glasoberfläche von einer Temperatur an ihrem Spannungspunkt auf
eine niedx-igere Temperatur abgekühlt »wird, bei welcher das Innere
des Glases eine Temperatur unterhalb des Spannungspunktes erreicht,
Beispielsweise liegt die Temperatur der Oberfläche des Glases
beim Spannungspunkt bei etwa 515°C bei Natron-Kalk-Gläsern. Die
untere Temperatur, d.h. die Temperatur der Oberfläche des Glases, bei welcher das Innere des Glases auf eine Temperatur unterhalb
des Spannungspunktes abgekühlt ist, ist schwieriger festzustellen.
Sie hängt unter anderem ab von der Dicke des Glases, der Zusammensetzung
des Glases und dem Wärmefluß. an der Zwischenfläche '
zwischen Glas und Flüssigkeit. Bei Natron-Kalk-Silikatgläsern mit einer Dicke von etwa 1,3 Ms 3,2 mm, wobei die Wärmeleitzahl
an der Zwischenfläche zwischen Glas und Flüssigkeit ein gutes
Tempern ermöglicht, liegt die μηΐοΓβ Temperatur der Glasoberfläche
bei etwa 26() bis 315°C. . ·
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- ίο
Brauchbare flüssige Abschreckungsmittel für das erfindungsgemäße
Verfahren sind Polyoxyalkylenglykole, wie Polyoxyäthylenglykole, Polyoxypropylenglykole oder Mischungen dieser Stoffe.
Polyoxyäthylenglykole. der Formel HO-CH2-CU2(OClI2-CH2)n0H, wobei
η eine Zahl zwischen 1 und 1000 ist, sind bei Raumtemperatur wasserhelle Flüssigkeiten bis wachsartige Feststoffe. Polyoxyäthylenglykole mit Molekulargewichten über 1000 sind im Handel
unter der Bezeichnung Carbowax^-' erhältlich. Es können zwar
auch reine Polyoxyäthylenglykole hergestellt und erfindungsgeinäß
verwendet werden, in der Praxis sind aber Mischungen von verschiedenen Polyoxyäthylenglykolen mit verschiedenen Molekulargewichten
erhältlich. Die handelsüblichen Polyoxyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis zu etwa 700 sind bei Raumtemperatur
wasserhelle Flüssigkeiten. Polyoxyäthylenglykole mit Molekulargewichten
von 1000 oder darüber sind Feststoffe, deren Konsistenz bei Raumtemperatur zwischen derjenigen einer Schmiere
und eines Ilartwachses liegt. Bei Verwendung solcher höher molekularer Polyoxyäthylenglykole zum erfindungsgemäßen Abschrecken
sollten sie vor ihrer Verwendung durch Erwärmen über ihren Schmelzpunkt in.Flüssigkeiten übergeführt werden. Polyoxyäthylenglykole
werden üblicherweise hergestellt durch Kondensation in
Gegenwart eines alkalischen Katalysators von Äthylenoxyd in Wasser nach den Gleichungen:
H0C - CII0 + H0O >
HO-CJl0-ClI0-OIi
HO-CH2-CIi2-OlI + niIoC - CII2 ^ UO-CIi2-CIi0-(OCJi0-CJi0 )nr0il ,
0
η = i bis 1000
η = i bis 1000
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.- 11
Polyoxypropylenglykole der Formel HO^(CJELj-O) -CJELpOII,. wobei
η eine ZaIU zwischen 1 und 1000 ist, sind farblose oder ,gelbliche
viskose Flüssigkeiten. Im Handel sind sie erhältlich mit Molekulargewiehten
von etwa *t00 bis 2000. Sie werden erhalten durch
„Polymerisation von Propylenoxyd in Gegenwart eines sauren oder
alkalischen Katalysators. Das Verfahren ist ähnlich dem yer-·*
fahren zur Herstellung von PolyoxyäthylenglykqTen. Niedere Polyoxypropylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 500 sind
vollständig in Wasser löslich, während höhere Polyoxypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 2000 in Wasser
nur wenig löslich sind. Polyoxypropylenglykole mit einem Molekulargewicht von 600 bis 900 sind bei Raumtemperatur in Mengen
von etwa 10 bis 20 %> in Wasser löslich. Für das erfindungsgemäße
Verfahren sind die teilweise oder ganz in Wasser lösliehen Polyoxypropylenglykole
vorzuziehen, Poiyoxypropyleögiykole sind im
Handel unter der Bezeichnung Niax^ erhältlich.
Gemischte Pol3'oxyätliylen~Polyoxypropylen»-GX3'kGle sind Copolymere
von Üthyl^noxyd und Propylenoxyd mit endstänäigeö Hydroxygruppen.
Diese gemischten Glykole sind bewegliche bis sehr viskose Flüssigkeitön
mit Molekulargewichte» bis zu h.0 000, Es gibt
lösliche und w&sserunlösliehß Glykole dieser A.rt? wobei
lijslißh© Glykole für das erfindungsgemäße Verfahre» vorzuziehen
sind, ßGjiiijsehie yQ%yQ%yUthylmi^l?Qly.9%yfrQpflßn^lfUol& sind
unter der Bezeickmmg Hcon^ erljältlieh,
Andere bei diesem Verfahren zum Absehreekeii verwendbare Flüssig—
koiten sind flii>ssige Silikone und Kohlenwasserstoiföle, f
3 0 9 8 0 8/1191 baö ,ofuginai.
Die flüssigen Silikone sind Dialkyl-, Diaryl- oder Alkyl-Aryl-Silikone.
Es handelt sich um lineare Polymere mit abwechselnden Atomen von Silizium und Sauerstoff, wobei mit jedem Siliziumatom
zwei organische Reste verbunden sind. Diese Silikone haben die Formel
R
I
-Si-O -
I
-Si-O -
wobei η eine Zahl zwischen 9 und 100 ist, und wobei die beiden
Reste R gleich oder verschieden sind und Alkyl- und/oder Aryl-Gruppen
sind. R ist vorzugsweise ein Alkylrest mit 1 bis Ji
Kohlenstoffatomen. Venn R ein Methylrest ist, so bedeutet die obige Formel das bekannte üimethylsilikon. R kann aber auch ein
Arylrest sein, insbesondere ein Phenylrest, oder ein durch einen
Alkylrest und ein Halogen substituierter Phenylrest. Der Einbau von Phenylresten in die Kette von Polysiloxanen erhöht ihre Beständigkeit gegen Oxydation. Je höher der Wert für η 1st, um so
höher ist das Molekulargewicht und um so höher ist die Viskosität. Bei der Durchführung der Erfindung können Silikone mit einem
Molekulargewicht von etwa 675 bis ii 000 und mit einer Viskosität
von etwa 5 bis 200 Centistokes bei 25°C verwendet werden»
Flüssige Silikone sind im Handel unter den Namen Dow Corning Silicone Fluids und General Electric SF erhältlich. Flüssige
Silikone sind in dem Buch von E.G. Rocltow "An Introduction to
the Chemistry of the Silicones", 2. Auflage, Wiley, New York 1951, beschrieben.
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Flüssige erfindungsgemäß verwendbare Silikone können hergestellt
werden durch Hydrolyse in einem sauren wässrigen Medium von Dialkyl-, Diaryl- und/oder Alkyl-Aryl-Dichlorsilanen nach der
Formel .
H+
R2= Si=Cl2 + H2O
wobei Il einen Alkyl- und/oder Aryl-Rest bedeutet.
diol ist unstabil und kondensiert selbst zu einem Polysiloxan
nach der Formel
R0=Si = (OH) ~^>
/"R0=Si-O-J1
ix
wobei R einen Alkyl- und/oder Aryl-Rest und η eine Zahl zwischen
9 und etwa 100 bedeutet.
Zur Herstellung von flüssigen Silikonen mit einem niedrigen
Molekulargewicht oder einer niedrigen Viskosität kann ein Trialkylsilan wie Triinethylchlorsilan zum Blockieren der Enden
zugesetzt werden. Wenn man beispielsweise zwei Mol Trimethyl— chlorsilan je Mol Trimethyldichlorsilan zusetzt, so findet die
folgende Umsetzung statt:
H+ 2(CiI,)oSiCl + (CH^)0SiCl0 + 21InO — ^
(CH„)„SiO-Si(CiX„)„ - 0-Si(CII,)^ +
Jj j & Jj
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Bei Herabsetzung der Menge des Trialkylsilans entstehen höhermolekulare
Verbindungen. Dieses Verfahren regelt die Viskosität und schützt das flüssige Silikon gegen weitere Polymerisation
beim Stehen.
Erfindungsgemäß verwendbare Kohlenwasserstofföle sind die beim
Tempern von Metallen verwendeten Öle. Derartige Öle sind Mineralöle, die beim Verkoken oder Raffinieren von Erdöl anfallen., Die
Öle sind gekennzeichnet durch ihre geringe Flüchtigkeit, durch ihre Beständigkeit bei hohen Temperaturen, durch ihre Beständigkeit
gegen Oxydation und durch ihren hohen Flammpunkt. Erfindungsgemäß
gut verwendbare Mineralöle haben einen Siedebereich zwischen etwa 200 und 425 C, einen Flammpunkt zwischen etwa
150 bis 260°C und eine SUS-Viskosität von etwa 100 bis 2500 Sekunden bei 38°C. Erdölderivate dieser.Art enthalten paraffini-sche
Stoffe, aromatische Stoffe wie naphthenische Stoffe, oder Gemische hiervon. Die Mineralöle können verschiedene Zusätze
enthalten, wie beispielsweise Antioxidantien, Emulgatoren, thermische Stabilisatoren, Stoffe zur Änderung der Viskosität,
Netzmittel und dergleichen. Derartige Mineralöle sind in dem Buch von E.L. Bastian "Metalworking .Lubi-icants.; Their Selection,
Application and Maintenance", McGraw-Hill, New York 1951 und in dem Buch von W.G. Forbes "Lubricants and CutLiug Oils for
Machine Tools", Wiley, New York 1943, beschrieben.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden flüssigen Abschreckmittel
sollten praktisch wasserfrei sein, d.h. sie sollten weniger uli»
5 % Wasser enthalten. Bei Gegenwart größerer Wassormcngen neigt
das Glas beim Tempern zum Brechen. Diese Schwierigkeit tritt
309808/119! m0Hmu.
-■ 15 -
insbesondere auf bei dünneren Glastafein mit Dicken von etwa
1,3 bis 2,3 nun. Diese Erscheinung kann vielleicht damit erklärt
werden-, daß das Wasser eine Dampf schicht um das Glas bildet, wenn
die Glastafel in Berührung kommt mit dem Abschreckmittel.. Diese Dampfschicht isoliert und hindert den Wärmefluß an der Zwischenl'läche
zwischen Glas und Flüssigkeit, so daß die Wärme hauptsächlich durch Strahlung durch die Dampfschicht hindurch abgeleitet
wird. Das Glas wird also anfänglich nur langsam abgekühlt und daher schlecht getempert. Gegebenenfalls wird durch Strahlung
genug Wärme abgeführt t um das Glas auf eine Temperatur in der
Nähe des Spannungspunktes abzukühlen. Das ist. die Temperatur, bei
welcher das Glas aufhört sich wie eine viskose Flüssigkeit zu
verhalten, und beginnt- sich wie ein elastischer Festkörper zu
verhalten. Bei etwa dieser Temperatur ist die Dampfschicht nicht
mehr stabil und das Wasser kommt in direkte Berührung mit der
Oberfläche des Gla-ses, wobei ein starkes Aufsieden erfolgt« Durch
die latente Verdampfungswärme wird Wärme sehr schnell von der
Oberfläche abgeführt. Da aber die Oberfläche des Glases beginnt, sich wie ein Festkörper zu verhalten, kann es diese schnelle
Abkühlung nicht aushalten, und das Glas.zerspringt.
Das erfiiiduiigsgemäße flüssige Abschreckmittel kann verschiedene
Zusatzstoffe enthalten, z.B. zum Regeln der Viskosität, zum Stabilisieren von Suspensionen und Emulsionen, als Netzmittel,"'
als Antioxydationsmittel und als thermische Stabilisatoren. Beispiele solcher Zusatzmittel sind Carboxymethylzellulose, .
Natriumalkylsulfonat, Natriuindioetylsulfosuccinat und Tert-Butylcatechol»
·
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2238BA5
Bei Verwendung dieser flüssigen Abschreckmittel kann die Temperatur
des Bades innerhalb weiter Grenzen liegen. Die Temperatur des Bades kann bei 200C oder darüber oder darunter liegen.
Üblicherweise hat die Flüssigkeit eine Temperatur zwischen 10 und 2300C. Beim Erhitzen der absehreckenden Flüssigkeit auf
95 bis 2300C entsteht beim Tempern von größeren Teilen erheblich
weniger Bruch, als unterhalb dieser Temperatur. Die obere
praktische Grenze für die Temperatur liegt in der Regel beim Flammpunkt des verwendeten Abschreckmittels. <_
Die verschiedenen flüssigen Abschreckmittel können für sich
oder in Gemisch mit einer oder mehreren anderen Flüssigkeiten
verwendet werden.
Das erfindungsgemäß zu tempernde Flachglas ist in der Hegel ein
Silikatglas, insbesondere ein Natron-Kalk-Silikat-Glas, ein Blei-Silikat-Glas oder ein Bor-Silikat-Glas. Solche Gläser sind
in dem Buch von Kirk-Otlimer "Encyclopedia of Chemical Technology",
veröffentlicht durch Intersclence Encyclopedia Inc., New York, N.Y., Band 7, Seiten 181-189 beschrieben. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist besonders gut anwendbar zum Tempern von dünnen Glastafeln mit einer Dicke von etwa 1,3 his 3>2 mm. Es können
aber erfindungsgemäß auch Gläser mit Dicken von 1,3 bis 25, ^ mm
getempert werden.
Die äußere Forin des erfindungsgemäß zu behandelnden Glases ist
nicht sehr kritisch, da ebene Glastafeln und gebogene Glasscheiben, z.B. Windschutzscheiben, so behandelt werden können. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder halbkonti-
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nuierlicli durchgeführt werden. Die erfiiidungsgemäß getemperten
Glastafeln haben außen durch Druckspannung eine Bruchfestigkeit
I j
2
2
ο
von 350 bis 2 800 kg/cm und innen durch Zugspannung eine Festigkeit von 175 bis 1 400 kg/ein'
von 350 bis 2 800 kg/cm und innen durch Zugspannung eine Festigkeit von 175 bis 1 400 kg/ein'
Die Kanten des Glases, auf welche die Pritte aufgebracht werden
soll, können gewiinschtenfalls geschliffen werden. Diese Kanten
werden in der Hegel mit Diamanten in einem Schleifrad vorbehandelt
und mittels eines Schleifbandes nachbehandelt. Die Fritte
kann aber auch auf frisch geschnittene Kanten aufgebracht werden, ohne daß diese vorbehandelt werden, wenn kloine Glastafeln ge--.
tempert werden sollen..
Die nachstehenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
In den Beispielen 1 bis 4 sind Stoffe oder Stoffgemische
zum Aufbringen auf die Kanten des Glases beschrieben, die einen niedrigeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten haben als das
Glas, wahrend die anderen Beispiele Stoffe und Stoffgemische
mit einer niedrigeren Wärmeleitzahl als das Glas beschreiben:
Es wurde eine Tafel aus Natron-Kalk-Glas von 41 χ 107 cm mit
einer Dicke von 2,3 ram verwendet. Die Kanten waren mit Diamanten
vorgeschliffen uni dann mit einem Schleifband (400 grit belt) nachbehandelt worden.
Es wurde eine Glasfritte aus Teilchen mit Durchmessern unterhalb
0,045 mm verwendet. Die Teilchen hatten die in der Tabelle
angegebene Zusammensetzung. Nach dem Behandeln der Glaskanten
309 8 0^/1 1?aX ; -
BAD ORIGINAL
223 8 Π Λ 5
wurde diese Fritte in einem Träger aus Kiefernöl auf· die Kanten
des Glases aufgebracht. Nach Überziehen aller Kanten wurde das Glas auf 6650O erhitzt. Nach Erreichen dieser Temperatur wurde
das Glas in eine Absehreckflüssigkeit eingetaucht, die aus
einem Polyoxyalkylonoxyd UCON Uli 5100 (hergestellt von der
Union Carbide Corporation) bestand. Vor dem Eintauchen hatte die Flüssigkeit eine Temperatur von 175 C. Beim Eintauchen
brach das Glas nicht und eine Beobachtung nach dem Abkühlen zeigte, daß es gut getempert war.
Zusammonsc tzung dor Fr itte
SiO2 18,"52
Al0O, ΊΟ,08
Cr2O,, , Ί,52
PbO 35,04
Mit einer Fritte der Zusammensetzungen nach Tabelle 11 mit
Teilchendurchinesserii unter 0,0^5 nun in einem Träger aus Kiefernöl
wurden die Kanten eines Natron-rKalk-Glases von 30 x 30 cm
mit einer Dicke von 3,2 mm, die nicht.vorbehandelt..waren, vollständig
überzogen. Das Glas wurde auf eine Temperatur von 66O°O
erhitzt und vollständig in eine Flüssigkeit eingetaucht,· die
aus einem Gemisch von Polyoxyalkylenoxyden bestand und unter
309808/1191 ,.;, ,· ^ original
der Bezeichnung UCON IIB 2000 von der Union Carbide Corporation
vertrieben wird. Die Flüssigkeit hatte beim Eintauchen des Glases eine Temperatur von 50 C. Das nach dem Eintauchen abge*-
■ kühlte Glas war gut getempert und war thermisch nicht gesplittert.
· ■ ■ ■'.■
2 35,8
Al2O3 3,9
Li2O - 3,6
Pb2O ■ 49,6
Cr2O3 0,8
Co3O4 1,6
Die Kanten einer Tafel aus einem Natron-Kalk-Glas von 30 χ 30 cm
mit einer Dicke von 3,2 mm wurden so Vorbehandelt, wie es im
Beispiel 1 beschrieben ist.
BAD OFUGiNAL
309808/1191
Es wurde eine Fritte der in Tabelle III angegebenen Zusammensetzung
verwendet, deren Teilchendurchmesser unter 0,045 ram
lagen, und die sich in einem Träger aus Kieferriöl befand. Die
Kanten der Glastafel wurden vollständig mit der Fritte überzogen, Bann wurde das Glas auf 665°C erhitzt. Beim Erreichen dieser
Temperatur wurde das Glas in ein Bad von etwa 500C eingetaucht.
Das Bad bestand aus UCON ΠΒ 5100 (ein Polyoxyalkylenoxyd der
Union Carbide Corporation). Nach der Behandlung war das Glas gut getempert und zeigte keine thermische Splltterbildung.
Tabelle III Zusammensetzung der Fritte
SiO2 . 36,87
Al2O^ 3,94
Li2O 3,64
PbO 50,71
B2O3 4,85
Das Verfahren ist nicht nur zum Behandeln von Flachglas, sonde ι
auch zum Behandeln von gebogenen Glasscheiben, wie Windschutz-.scheiben
und dergleichen, anwendbar. So wurde eine Fritto nach
vorgebogenen Beispiel i verwendet, um die Kanten einer 0,23 Bim dicRen/Wind-
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schutzscheibe zu überziehen, die nachher durch Eintauchen in ein Polyoxyalkylenglykol erfolgreich getempert wurde.
Beispiel h - , . .
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wurde wiederholt, wobei eine
Fritte mit der Zusammensetzung nach Tabelle I verwendet wurde. Diese Fritte wurde auf die Vorderkante und auf iO bis 13 cm
der Seitenkanten einer Windschutzscheibe für einen Volkswagen aufgetragen-. Die Scheibe hatte eine Größe von kl bis 107 cm
und eine Dicke von 0,23 mm. In gleicher Weise wurde eine andere
Windschutzscheibe von 6l χ 147 cm mit einer Dicke von 0,23 mm·,
behandelt. In jedem Falle wurde das Glas nach dem Auftragen der Fritte auf etwa 665 C erhitzt. Gleich nach Erreichen dieser
Temperatur wurde das Glas in einer Presse zu der gewünschten Windschutzscheibe geformt, und dann in eine Abschreckfltissigkeit
nach Beispiel 1 mit einer Temperatur von 175 bis 2300C eingetaucht.
Die so behandelten Scheiben brachen nicht beim Eintauchen, Eine Prüfung nach dem Abkühlen zeigte, daß.sie gut
getempert waren. .
Es wurden weitere Windschutzscheiben behandelt, deren Vorderkante vollständig und deren Seitenkanten bis zu einer Höhe von
10 bis 13 cm überzögen wurden. Zum Überziehen wurde eine Paste
der in Tabelle IV angegebenen Zusammensetzung verwendet. Dieses Stoffgemisch hatte eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Glas.
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2238R45
Nach dem Auftragen der Paste wurde das Glas auf etwa 665 C erhitzt
und dann sofort in ein Bad aus einem hochviskosen Polyoxyalkylenoxyd eingetaucht, das unter dem Handelsnamen UCON 75 H
90 000 von der Union Carbide Corporation vertrieben wird. Das
Bad hatte eine Temperatur von 195 bis 200°C. Nach dem Abkühlen zeigte es sich, daß das Glas gut getempert war und keine Zeichen
eines thermischen Bruches aufwies.
Analyse von Sauereisen-Zementpaste Nr. naß-chemische Analyse
Io
SiO2 76,12
Al2O3 ■* 0,103
Fe 0 0,40
ZnO 0,29
Glühverlust 22,03
Hauptmenge Si
geringere Mengen Zn, Al, Fe
Spuren bis geringere Mengen Zr, Li, Sn
Spuren Ca, Mg, Pb, Cr, Mn,
Ni, Ag, Ou
(Die Gegenwart von Zink stört die Bestimmung von Natrium)
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Glasscheiben nach dem Beispiel 5 wurden nach dem Verfahren des
Beispiels 5 behandelt, mit der Ausnahme, daß 10 bis 13 era lange
Teile der Seitenkanten und die Vorderkante mit einer Paste aus feinverteiltem Ceriumoxyd in Wasser tiberzogen wurden. Bei anderen
Mustern wurden die ganzen Kanten vollständig mit dieser Paste überzogen. Nach dem Erhitzen wurden die Glasscheiben in
ein Bad aus UCON 75 H 90 000 von 175 bis 2O5°C eingetaucht.
Das abgekühlte Glas war gut getempert und zeigte keinen thermischen Bruch.
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BAD OFUGINAL
Claims (1)
- - 2k Patentansprüche1. Verfahren zum Tempern von Flachglas durch Erhitzen, vorzugsweise auf eine Temperatur über dem Spannungspunkt und in der Nähe des Erweichungspunktes, und anschließendes Abschrecken mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise auf eine Temperatur unterhalb des Spannungspunktes, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Kante des Flachglases vor dem Erhitzen mit einem Stoff oder Stoffgemisch versehen wird, deren Wärmeausdehnungskoeffizient und/oder Wärmeleitungskoeffizient nicht größer sind als diejenigen des Glases.2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stoff oder Stoffgemisch verwendet wird, dessen Schmelzpunkt unterhalb des Schmelzpunktes von Glas liegt,3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß ein Stoff oder Stoffgemisch mit einem Wärmeloitfähi{<,--6 ο.keitskotiffizienten von 3,1 x 10 je cm/C oder darunter verwendet wird.h, Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß ein Stoff oder Stoffgemisch verwendet wird, der vor dem Aufbringen in Pulverform wenigstens einen der Stoffe: Calciumoxyd, Magnesiumoxyd, Magnesiumcarbonate Glimmer, Calciumsulfat, Siliziumdioxyd, Calciumcarbonate Kieselgur, iiuß oder Coriumoxyd enthält.BAD ORJGlNAL 309808/11915» Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3* dadurch gekennzeichnet,= daft ein pulverförmiges Stoffgemisch verwendet wird,, welches nach dem Aufbringen heim; EÄitzen eine ölasfritte bildet., ,6« Verfahren nach· Anspruch 5* dadurch gekenataeic.&Batj daß!J,M % AIoO,* 3*3-4 Ίρ M-O8 4S35SO ξβ FfeO^ 4^5 ^ %,0^,, 8^3Θ> $■ Na^O enthält.,7.; Yerfahren mach; Anspruch 5.,. dadurch gesfeen-Ktse-ieSiaet, daßStqS£gemisch ve.rwe;ßö©t mrdij. das %%κ$2. <§*Verfahren nach Anspruch 5t dadurch g;elieanz;eichne»t,, daß pulverfBrBiig.es StoXfgeutiseh verwendet wirdls das 3^&Ί elk Sl 3,$4 ^ AigO^» 3-»64 ^.l*l2 ft» 5O»?l ^ i*&0» ^^85 fC -B3O enthältSP· Verfahren nach einem der Ansfärffielte % Ms &t dadun-ch 'geleerat— 5se?ichnet,t, daß ein pulveri'cSrmiges StQffgemisch in Po-rin? einer Bisi>ersion oder einer Faste verwendet wird«,10, Verfahren nach einem δ;&τ Ansprüche % bis §', dadurch gel£enJa~ zeichnet,, daß zsiim Ahschreeken ein Silikon,, ein Oxyallcylenj. ein Polymer eines Oxyalk.yleno.xyds;, ein Oxyalikylen-glylcol, ein Kohlenwasserstoff®! oder ein Geiniseh von zwei oder mehreren dieser Stoffe verwendet wird.11, Verfahren nach einem der Ansprüche i bis tOt diadutreh gekeiinaseielmet, daß zum Abschrecken eina Flüssigkeit Kit einer Temperatur von etwa 95 k*s etwa 230 C verwendet wird»y 1 1 Q 1
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