-
Einrichtung zum staubSreien Entleeren und Füllen von Pulver-Feuerlöschern
Der Inhalt von Pulver-Feuerlöschern muß in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Dabei wird untersucht, ob das Pulver noch ausreichend rieselfähig und locker ist.
-
Infolge von Alterungserscheinungen, Luftfeuchtigkeit und Einflüssen
der Witterung kann sich das Pulver absetzen oder Klumpen bilden, wodurch die Funktion
des Löschers beeinträchtigt wird. Die meisten Sicherheitsvorschriften verlangen
daher, daß die Pulverfüllung in regelmäßigen Zeitabständen aus dem Löscher herausgenommen
wird, um den Zustand des Pulvers zu prüfen. Wenn das Pulver den Anforderungen noch
entspricht, wird es im Regelfall wieder verwendet.
-
Es ist bekannt, beim Füllvorgang Anlagen einzusetzen, die Vakuum bzw.
Unterdruck in den mit Pulver zu füllenden Gefäßen erzeugen. Hierbei sind besondere
Vorkehrungen zu treffen, damit die Füllung nicht zu stark zusammengepreßt wird,
wenn sie schlagartig in das vorher evakuierte Löschergefäß eingesaugt wird. Das
Füllen und Umfüllen von Pulverlöschern wurde bisher praktisch ausschließlich von
Hand mit Trichter und Schaufel vorgenommen. Hierbei ist die auftretende Staubentwicklung
sehr lästig und für das eingesetzte Personal unangenehm und gesundheitsgefährend.
Außerdem gelingt es nicht, die ganze erforderliche Pulvermenge auf einmal einzufüllen,
weil die Luft nur sehr langsam aus dem Lösche entweicht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung für das
schnelle und vollkommen staubfreie Entleeren und Füllen von Pulver-Feuerlöschern
anzugeben, mit der e,s möglich ist, die ganze Pulvermenge auf einmal einzufüllen.
Außerdem wird mit der Füllung zwangsläufig eine Aufbereitung des Pulvers vorgenommen.
Dazu wird ein an sich bekanntes Staubabscheide-Zyklon eingesetzt.
-
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein als Staubabscheide-Zyklon
ausgebildeter Behälter, der sich nach unten konisch verengt und in einem absperrbaren
Auslaßrohr endet, das ein nach unten offener Absaugschirm umgibt, unter Unterdruck
steht und dieser Unterdruck über mindestens eine tangential in den oberen Teil des
Zyklons mündende Saugleitung wahlweise an eine in die Einfüllöffnung des Pulverfeuerlöschers
passende Sauglanze und an den Absaugschirm am Auslaßrohr anschließbar ist.
-
Unterhalb des Auslaßrohres ist zweckmäßig eine Wiegeeinrichtung angebracht,
auf die der zu füllende Löscher gestellt wird. Die Einrichtung ist mit einer an
den Löschertyp anpassbaren Aufnahme- und Zentriervorrichtung versehen.
-
Die Sauglanze wird in den zu leerenden Pulver-Löscher gesteckt und
an den Unterdruck des Zyklon-Behälters angeschlossen. Wenn der Löscher leer ist,
wird er unter das Auslaßrohr auf die Wiegeeinrichtung gestellt und der Unterdruck
des Zyklon-Behälters an den AbsaugschirF an-^-geschlossen. Nach Öffnen der Absperrung
am Auslaßrohr wird der Löscher gefüllt. Dabei wird über den Absaugschirm Luft aus
dem Löscher und aufwirbelnder Staub abgefUhrt.
-
Das Saugaggregat, das den Unterdruck im Zyklon-hehilter erzeugt, kann
neben dem Behälter als getrennte Einheit
aufgestellt oder an dem
Behälter angebaut sein. Zweckmäßig wird es konzentrisch in den Deckel des Behälters
eingesetzt.
-
Die beiden Leitungen zum Absaugschirm und zur Sauglanze können zusammengeführt
werde, so daß nur eine Saugleitung tangential in den oberen Teil des Zyklon-Behälters
eintritt,oder sie können beide tangential in den oberen Teil des Behälters münden.
Beide Leitungen sind mit Absperreinrichtungen, vorzugsweise Kugelventilen, versehen.
-
Es ist auch möglich, bei einer vereinfachten Ausführung an das tangential
in den Zyklon-Behälter geführte Rohrstück einen Schlauch anzuschließen, der am anderen
Ende mit einer Steckverbindung versehen ist, die sowohl auf die Sauglanze als auch
auf den Anschluß am Absaugschirm paßt. In diesem Fall kann auf Absperreinrichtungen
in den Sauganschlüssen verzichtet werden.
-
Die Erfindung soll anhand des Ausführungsbeispieles der Zeichnung
näher erläutert werden. Der als Staubabscheide-Zyklon ausgebildete Behälter 1 wird
von einem Deckel 2 abgeschlossen und verengt sich konisch in seinem unteren Teil
20. Hier ist die Absperreinrichtung 19, vorzugsweise ein Kugelventil, angebracht,
das mit dem Hebel 21 geöffnet und geschlossen werden kann. Unterhalb der Absperreinrichtung
ist ein Rohr 46 angebracht, in dem teleskopförmig das Rohr 31 auf und ab bewegt
werden kann. Im unteren Teil ist das Rohr 31 mit einem Absaugschirm 32 versehen,
der einen Stutzen 33 zum Anschluß eines Saugschlauches 34 besitzt. Das Rohr 31 wird
zur Füllungeines Pulverlöschers in die Einfüllöffnung abgesenkt.
-
Der-Löscher 30 steht dabei auf der Wiegeeinrichtung 22, deren Plattform
mit einer Aufnahme- und Zentriereinrichtung 27 versehen ist. Diese wird auf den
durch messer des zu befüllenden Löschertyps eingestellt, so däß nach Aufsetzen des
Löschers dieser mit seiner Öffnung in der Achse des Rohres 31 zentriert ist. Die
Wiegeeinrichtung
22 ist an Führungsstangen 25 in der Höhe verstellbar und mit einer Arretiervorrichtung
24 in der jeweils eingestellten Höhe feststellbar.
-
Es ist auch möglich, die Wiegeeinrichtung in der Höhe fest anzuordnen
und nur eine Höhenverstellung der Teleskoprohre 46, 31 vorzusehen oder umgekehrt,
ein starres Auslaßrohr mit einer in der Höhe verstellbaren Wiegeeinrichtung zu kombinieren.
-
Der Zyklon-Behälter wird von einem Untergestell 26 mit pultförmiger
Tragplatte 27 und Stützstreben 28 gehalten.
-
Der Deckel 2 ist mit dem zylindrischen Gehäuse 3 verbunden, welches
das Saugaggregat 4 und das an dessen Saugbereich anschließende Mattenfilter 5 aufnimmt.
Das Gehäuse 3 verengt sich unten konisch zu der Saugöffnung 6. Saugaggregat 4 und
Mattenfilter 5 sind an einem Flansch 7 befestigt, der sich über eine weichelastische
Dichtung 8 an einem Absatz des Gehäuses 3 abstützt, so daß das Saugaggregat 4 mit
dem Filter 5 zu Schwingungen angeregt werden kann. Hierzu ist eine elektrische Rütteleinrichtung
9 auf einer Platte 47 befestigt, die mit dem Saugaggregat verbunden und an der Deckelfläche
2 weichelastisch abgestützt ist. Wird die Rütteleinrichtung 9 eingeschaltet, so
vibriert das Aggregat 4 und das Mattenfilter 5, so daß der dort anhaftende Staub
abgeschüttelt wird. Die Rütteleinrichtung kann im einfachsten Fall aus einem Hebel
bestehen, der von Hand in Erschütterungen versetzt wird und am Saugaggregat oder
am Filter-Halteflansch 7 befestigt ist.
-
Die aus den Abblasöffnungen des Saugaggregates 4 austretende Luft
wird in dem ringförmigen Raum 48 gesammelt und dem Rohr 10 zugeführt, das in ein
Luftfilter 11 mündet.
-
Als Luftfilter 11 wird zweckmäßig ein Ölbadfilter verwendet, das leicht
durch Auswechseln des Ölbades regenerierbar
ist. Mit dieser Einrichtung
wird erreicht, daß nur staubfreie Luft in den Raum austreten kann, d. h. geringe
Staubmengen, die im Mattenfilter nicht festgehalten werden, setzen sich im Filter
11 ab.
-
In den Zyklon-Behälter 1 tritt das Ende des Saugrohres 12 tangential
ein, so daß der mit hoher Geschwindigkeit eintretende Pulverstrom infolge der Zyklonwirkung
an der Wand 1 abgeschieden wird, wobei etwa vorhandene Pulverklumpen infolge der
Reibung aufgelöst werden.
-
An das Ansaugrohr 12 ist die Verbindungsleitung 13 zum Abzweig 14
angeschlossen. Von diesem Abzweig führt ein Rohr 16 zur Absperreinrichtung 18 und
ein Verbindungsrohr 15 5 zur Absperreinrichtung 17. An die Absperreinrichtung 17
ist ein Schlauch 36 angeschlossen, der zur Sauglanze 35 führt. Von der Absperreinrichtung
18 führt eine Schlauchverbindung 34 zum zum Anschlußstutzen 33 des Absaugschirmes
32.
-
Die beschriebene Leitungsführung kann auch, wie schon eingangs erwähnt,
vereinfacht werden und an den Saugstutzen 12 nur ein Schlauch angeschlossen werden,
der sich entweder auf die Sauglanze 35 oder den Stutzen 33 am Absaugschirm 32 aufstecken
läßt.
-
In dem konisch verengten Teil 20 des Zyklon-Behälters 1 ist ein Absperrtrichter
40 eingesetzt, der mit Federn 41, 42 nach unten gezogen wird. Dieser Trichter ist
mit einem Bowdenzug 43 verbunden, der in Achsrichtung des Behälters 1 zu einer Handbetätigung
44 außerhalb des Behälters geführt ist. Der Trichter 40 hindert das sich im Behälter
1 absetzende Pulver daran, bis zur Absperrvorrichtung 19 vorzudringen. Dadurch wird
vermieden, daß das Pulver im unteren Teil des Behälters 1 zusammengepreßt wird und
die Ausflußöffnung verstopft.
-
Außerdem wird mit der entgegengesetzt zum Verlauf der Behälterwand
20 konischen Form nach dem Abheben des Trichters 40 eine gute Durchmischung des
ausströmenden Pulvers erreicht, da die Pulverströme von den Randbereichen und aus
der Mitte zusammengeführt werden.
-
Nachfolgend soll kurz die Wirkungsweise der neuen Einrichtung während
der Entleerung und des Füllens eines Pulverlöschers erläutert werden. Zum Leeren
wird der Löscher 30 auf den Boden gestellt und die Sauglanze 35 in seine Einfüllöffnung
eingesteckt. Das Saugaggregat wird eingeschaltet, die Absperreinrichtungen 18 und
19 geschlossen und die Absperreinrichtung 17 geöffnet.
-
Das Pulver aus dem Löscher wird durch die Lanze und deren Verbindungen
36, 17, 15, 14, 13 mit dem Ansaugrohr 12 in den Behälter 1 gesaugt, tritt dort tangential
mit hoher Geschwindigkeit ein und rieselt an der Behälterwand 1 nach unten. Es lagert
sich locker im unteren Teil des Behälters 1 ab. Wenn der Löscher oder zweckmäßig
bei Serienbetrieb eine Anzahl von Pulverlöschern leer gesaugt ist, kann mit der
Befüllung begonnen werden.
-
Das im Behälter 1 abgelagerte Pulver ist infolge der mechanischen
Beanspruchung gut aufgelockert worden, d. h.
-
es wurde intensiv mit Luft vermischt und Klumpen wurden in dem Zyklon-Behälter
zertrummert, so daß nach dem Ansaugvorgang gleichzeitig die Aufbereitung des Pulvers
durchgeführt ist. Der Zyklon-Behälter 1 kann auch aus Vorratsgebinden, z. B. Säcken,
gefüllt werden. Die Sauglanze wird hierzu in den zu leerenden Sack gesteckt.
-
Der zu befüllende Löscher wird auf die Wiegeeinrichtung 22 gestellt
und mit der Zentriereinrichtung 23 zentriert. Die Höhenverstellung der Wiegeeinrichtung
wird der Höhe des Löschers angepaßt. Das Auslaßrohr 31 wird z. B. nach Lösen einer
Arretierung nach unten verschoben
oder mit dem im Beispiel der
Zeichnung angegebenen Gestänge 29 durch Umlegen des Hebels 45 nach unten bewegt,
so daß das Ende in die Einfüllöffnung des Löschers eintritt und der Absaugschirm
32 mit ge--ringem Abstand-die Einfüllöffnung umgibt. Das Saugaggregat muß während
des Füllens in Betrieb bleiben.
-
Die Absperreinrichtung 17 wird geschlossen und zunächst die Absperreinrichtung
19 am Auslaßrohr geöffnet. Gleichzeitig wird der Hebel 44 betätigt und der Trichter
40 nach oben gezogen, so daß das Pulver nach unten rieseln kann. Die Sauzirkung
innerhalb des Behälters 1 verhindert aber vorerst noch das Austreten des Pulvers
und da durch das Auslaßrohr Luft angesaugt wird, tritt zunächst eine Auflockerung
und Venfirbelung des Pulvervorrates im Behälter 1 ein. Jetzt wird die Absperreinrichtung
18 geöffnet, wodurch der Unterdruck im Behälter 1 zusammenbricht und das Pulver
nach unten durch das Rohr 31 in den Löscher 30 eintritte Aufgewirbelter Staub wird
durch den Absaugschirm aufgefangen und über die Saugleitungen 34, 16, 13, 12 in
den Behälter zurückgeführt.
-
Infolge der ringförmigen Zufuhr des Pulvers am Rand des Trichters
40 wird eine Durchmischung des Pulvervorrates in der Weise erreicht, daß die am
Rand abgelagerten Teile mit den im mittleren Bereich abgelagerten Teilen zusammengeführt
werden. Da das Löschpulver meist aus sehr feinen Pulverteilchen und gröberen Trägerteilchen
besteht, wird hierdurch erreicht, daß die feinen Pulverteilchen und die Trägerteilchen
mit gröberer Körnung innig miteinander vermischt werden* auch wenn sich die schweren
Teilchen ausschließlich am Behälterrand abgelagert haben sollten. Der Füllvorgang
wird unterbrochen, d. h. das Ventil 19 geschlossen, wenn die. Wiegeeinrich tung
22 anzeigt, daß die vorgeschriebene Pulvermenge eingefüllt ist.
-
Am Untergestell des Zyklon-Behälters 1 ist eine köcherförmige Aufnahmebüchse
49 befestigt, Die BUchse ist mit ihrem hinteren Ende nach unten geneigt und dort
mit Luftlöchern 50 versehen, die aber nur im Bereich der oberen Rundung liegen.
-
Die Büchse 49 dient zur Ablage der Sauglanze, wenn diese nicht gebraucht
wird. Anhaftendes Pulver, das sich in der Büchse sammelt, wird abgesaugt, wenn die
Sauglanze an den Unterdruck angeschlossen wird. Dabei tritt die Luft, die das Pulver
transportiert durch die Löcher 50 ein.
-
Das Anschlußkabel 37 für die elektrische Versorgung der Entleer- und
Fülleinrichtung ist über den Schalter 38 geführt. Dieser besitzt drei Schaltstellungen.
In der ersten Schaltstellung ist die Anlage einschließlich Saugaggregat abgeschaltet.
In der zweiten Stellung ist nur die Rütteleinrichtung 9 eingeschaltet und in der
dritten Stellung schließlich ist die RUtteleinrichtung abgeschaltet und das Saugaggregat
eingeschaltet. Hierdurch wird zwangsläufig erreicht, daß beim Ein- und Ausschalten
der Entleer- und Fülleinrichtung immer die RUtteleinrichtung 9 in Betrieb genommen
und das Filter 5 vom Staub befreit wird.
-
12 Patentansprüche 1 Figur.