DE2237545A1 - Verfahren zur herstellung von mikrokapseln - Google Patents

Verfahren zur herstellung von mikrokapseln

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DE2237545A1
DE2237545A1 DE19722237545 DE2237545A DE2237545A1 DE 2237545 A1 DE2237545 A1 DE 2237545A1 DE 19722237545 DE19722237545 DE 19722237545 DE 2237545 A DE2237545 A DE 2237545A DE 2237545 A1 DE2237545 A1 DE 2237545A1
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DE19722237545
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Rudolf Dr Bachmann
Guenter Dr Baum
Dieter Dr Ludsteck
Wolfgang Dr Sliwka
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BASF SE
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/02Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/06Making microcapsules or microballoons by phase separation
    • B01J13/12Making microcapsules or microballoons by phase separation removing solvent from the wall-forming material solution
    • B01J13/125Making microcapsules or microballoons by phase separation removing solvent from the wall-forming material solution by evaporation of the solvent
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/124Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein using pressure to make a masked colour visible, e.g. to make a coloured support visible, to create an opaque or transparent pattern, or to form colour by uniting colour-forming components
    • B41M5/165Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein using pressure to make a masked colour visible, e.g. to make a coloured support visible, to create an opaque or transparent pattern, or to form colour by uniting colour-forming components characterised by the use of microcapsules; Special solvents for incorporating the ingredients

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln Zur Herstellung von einzelnen Flüssigkeitströpfchen, die von einer festen Wand umhüllt sind, wobei die Umhüllung in einem flüssigen System durchgerührt wird, ist im allgemeinen eine Phasentrennung durchzuführen. Dabei wird das wandbildende Material an der Grenzfläche des in der flüssigen, kontinuierlichen äußeren Phase dispergierten flüssigen Kernmaterials als Hülle abgeschieden.
  • Solche, von einer festen Hülle umgebenen Flüssigkeitsteilchen haben sich unter anderem bei der Herstellung von Reaktionsdurchschreibepapieren bewährt, in denen eine Lösung eines Farbbildners in einem organischen Lösungsmittel eingehüllt bzw.
  • verkapselt ist. Der Durchmesser der Kapseln beträgt im allgemeinen ca. 5 bis 20/um Die Kapseln sind in einer wäßrigen Phase dispergiert und werden so beispielsweise auf der Rückseite eines Papiers als Geberschicht aufgebracht. Beim Schreiben werden die Kapseln unter dem hohen Druck des Schreibgerätes zerstört und die auslaufende Farbstofflösung trifft auf eine reaktive Nehmerschicht eines mit der Geberschicht in losem Kontakt befindlichen unterlegten Papieres, auf dem der Farbbildner zur Farbe entwickeltwird, so daß eine Durchschrift entstehen kann. Die Nehmerschicht besteht in der Regel aus einer Schicht aus Bindemittel und Pigmenten, z. B. aktiven Absorbentien, wie Kaolin, Attapulgit, saurer Bleicherde, Phenolharzen oder dergleichen.
  • Um gute Reaktionsdurchschreibepapiere herstellen zu können, muß die Kapselhülle sehr dicht für die Farbbildner-Lösung bzw. das Lösungsmittel sein. Ein Verdunsten des Lösungsmittels, das zur Übertragung und Entwicklung des Farbstoffes notwendig ist, setzt die Lagerfähigkeit des Papieres herab. Eine Verstärkung der Hüllen zur Verbesserung der Dichtigkeit verringert demgegenüber die Zerstörbarkeit der Kapseln und ergibt ebenfalls schlechtere Durchschriften. Die Lagerung von Formularsätzen, bei denen die Nehmerseite in Kontakt mit der Geberseite ist, kann bei undichten Kapseln zu einer Ilmählichen Verfärbung der Nehmerseite führen. Darüber hinaus treten bei den Zweischichtenpapieren, bei denen die Kapseln unmittelbar mit dem aktiven Ton zusammen in oder auf einer Papierseite vereint sind, starke Verfärbungen auf, wenn die Kapseln nicht dicht sind.
  • Für die Herstellung von Mikrokapseln für Reaktionsdurchschreibepapiere besteht demnach die Aufgabe, möglichst dichte Kapseln herzustellen, die jedoch gleichzeitig genügenddruckempfindlich sind.
  • Zur Herstellung von Mikrokapseln sind verschiedene Verfahren beschrieben, nach denen man die Phasentrennung zur Ausbildung einer polymeren Wand zu erreichen versucht.
  • In der deutschen Auslegeschrift 1 122 495 wird eine Arbeitsweise beschrieben, bei der ein in dem öligem Kernmaterial, z. B.
  • Chlordiphenyl und gelöster Farbbildner, unlösliches Wandmaterial aus Gelatine, das in der kontinuierlichen wäßrigen Phase löslich ist, aus der wäßrigen Phase heraus durch Komplexkoazervierung mit Gummiarabicum an der Grenzfläche zu dem flüssigen öligen Kernmaterial abgeschieden und dann mit Aldehyden die Gelatine vernetzt wird.
  • Das Verfahren birgt eine Reihe von Schwierigkeiten, die nicht einfach zu überwinden sind. Die Verwendung natürlicher Kolloide erfordert infolge der Qualitätsschwankungen stets ein erneutes Anpassen der Koazervationsbedingungen. Das mehrmalige vorsichtige Einstellen bestimmter Temperaturen und pH-Werte unter Erhaltung bzw. Einstellung eines definierten Dispersitätsgrades erfordert große Aufmerksamkeit und viel Zeit und läßt sich nur schwer kontinuierlich durchführen. Die Abscheidung der Gelatine ist unvollständig. Die im Wasser verbliebenen Gelatinereste führen bei der anschließenden Vernetzung zu Agglomeraten und Quellkörpern, die die notwendige Filtration sehr stören und die Ausbeute verringern. Es sind deshalb zur besseren Abscheidung Zusätze von Salzen und mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln vorgesehen, um die Gelatine vollständiger abzuscheiden.
  • Hierbei entsteht ein erheblicher Mehraufwand an Arbeit und Kosten, da die wäßrige Phase ausgetauscht und aufgearbeitet werden muß (Umweltschutz).
  • Man hat deshalb versucht, die Phasentrennung nicht von der äußeren, kontinuierlichen Phase, sondern von der inneren, dispergierten Phase her zu erreichen.
  • In der deutschen Offenlegungsschrift 1 519 950 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Lösung eines wandbildenden Polymeren in einem flüssigen Kernmaterial, das feste Stoffe dispergiert enthalten kann, mittels einer Düse in eine flüssige kontinuierliche Phase zerstäubt, die einen Stoff enthält, der mit dem in dem Kernmaterial befindlichen Stoff unter Ausbildung einer Hülle an der Grenzfläche der entstandenen Tröpfchen chemisch reagiert. Das Verfahren liefert Kapseln, hat aber den Nachteil, daß die kontinuierliche Phase, in der ein Teil der Reaktionsprodukte zurückbleibt, ausgewechselt werden muß, d. h. man muß große Mengen wäßriger Lösung aufarbeiten. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Reaktion als diffusionsgesteuerter Prozeß sehr langsam und unvollständig verläuft, so daß ein Teil des wandbildenden Materials unumgesetzt in der Lösung verbleibt.
  • In der britischen Patentschrift 920 866 wird ein Verfahren beschrieben, nach dem feste Kernmaterialteilchen in einer Lösung, die die Teilchen benetzt, aber nicht löst, dispergiert werden.
  • Die Lösung besteht aus einem Lösungsmittel und einem wasserunlöslichen, filmbildenden Polymeren. Die Phasentrennung wird durch Zusatz eines mit dem Lösungsmittel mischbaren, jedoch das Polymerisat nicht lösenden flüssigen Kohlenwasserstoffes herbeigeführt und das wandbildende Polymere auf den Feststoffteilchen als feste Hülle abgeschieden. Das Verfahren liefert nur relativ große, viel Wandmaterial enthaltende verkapselte Feststoffteilchen. Ein wesentlicher Nachteil ist, daß eine große Menge an aufzuarbeitenden Lösungsmitteln anfällt und daß der Vorgang sehr langsam abläuft. Der Vorgang muß in technisch aufwendigen Trennapparaturen durchgeführt werden, wobei die Dichte und Größe der Teilchen zu niederen Werten hin begrenzt ist. Die Auswahl des filmbildenden Polymeren ist nur durch die Bedingung löslich im ersten Lösungsmittel, unlöslich im zugesetzten Lösungsmittel und unlöslich in Wasser begrenzt.
  • Diesem sehr ähnliche Verfahren werden in den Deutschen O"£fenlegungsschriften 2 010 115 und 2 010 116 beschriebenv Hiernaeh werden feste, rieselfähige, kugelfdrmtge Mikrogranulate aus synthetischen organischen Polymeren erhalten, die feste oder flüssige Teilchen eines Kernmaterials eingebettet enthalten, in dem man die Lösung eines hüllenbildenden Polymeren in einem mit Wasser begrenzt oder unbegrenzt mischbaren Lösungsmittel löst, in dieser Lösung ein festes oder flüssiges Kernmaterial löst oder dispergiert und diese Lösung oder Dispersion (Phase A) in einer wäßrigen Flüssigkeit (Phase B) suspendiert, das gelöste organische Lösungsmittel langsam und gesteuert aus der organischen Phase A austreten läßt, so daß sich das gelöste polymere an der Oberfläche der in der wäßrigen Phase Bv dispergierten Teilchen abscheidet und die verfestigten Teilchen, d. h. das Mikrogranulat, abtrennt.
  • Nach diesem Verfahren lassen sich nur relativ große Teilchen mit Durchmessern von 50/u bis zu mehreren mm herstellen. Die benötigten Wandmaterialmengen liegen relativ hoch im Bereich von 60 bis 100 %, bezogen auf das Kernmaterialgewicht. Wie bei der genannten britischen Patentschrift 920 866 erfolgt die Ausscheidung der Wand langsam, bei schneller Herstellung entsteht nur eine poröse, rauhe Hülle, wobei das Polymere in Klumpen und Fäden ausfällt. Ein weiterer Nachteil ist die notwendige Aufarbeitung der großen Lösungsmittelmengen, die neben dem Lösungsmittel noch Salze und Lösungsvermittler enthalten.
  • In der deutschen Offenlegungsschrift 1 928 552 wird ein Verfahren zur Herstellung eine ölige Flüssigkeit enthaltender Mikrokapseln beschrieben, indem man ein hydrophobes Polymeres bekannter Art für die Bildung einer Hülle in einem Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt löst, das ein gutes Lösungsmittel für das- genannte Polymerisat darstellt, die sich ergebende Lösung mit einem wasserunlöslichen Lösungsmittel von hohem Siedepunkt als Kernmaterialj das mit dem Lösungsmittel von niedrigem Siedepunkt verträglich ist und ein schlechtes Lösungsmittel für das genannte Polymerisat ist, mischt, die sich ergebende Mischung in einem wäßrigen Medium bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes des Lösungsmittels von niedrigem Siedepunkt emulgiert und die erhaltene Emulsion anschließend auf eine Temperatur von wenigstens dem Siedepunkt des Lösungsmittels vom niedrigen Siedepunkt erhitzt Bei der hohen Temperatur wird das in sehr geringen Mengen verwendete niedrigsiedende Lösungsmittel aus der Kernmaterialmischung in die wäßrige Phase allein freigegeben, wodurch sich das Wandmaterial von innen her abscheidet und Mikrokapseln gebildet werden. Es hat sich gezeigt, daß dabei das Lösungsmittel nicht aus dem System entfernt wird. Die Phasentrennung findet erst bei hoher Temperatur statt und eine Dispergierung bei höherer Temperatur liefert keine runden Emulsionströpfchen Unter Verwendung von gleichen oder wesentlich größeren Mengen in Bezug auf die eingesetzte Wandmaterialmenge an in Wasser löslichen Schutzkolloiden werden feinteilige Emulsionen mit Teilchendurchmessern von 5 bis 15/u erhalten. Bei Verwendung eines im Kernmaterial schwer löslichen hydrophoben Polymeren kann keine vollständige Abscheidung dieses Polymeren als Wandmaterial erfolgen, wenn die gemäß den angeführten Beispielen sehr geringen Mengen an niedrigsiedendem Lösungsmittel bei höherer Temperatur in die Wasserphase treten. Eine Abscheidung an der Grenzfläche ist nur sehr schwer zu erreichen, da die Polymeren in den verwendeten Systemen nicht ohne weiteres grenzflächenaktiv sind. So ble-iben sie teils gelöst, teils an der Grenzfläche oder scheiden sich teils im Inneren der Teilchen ab und werden dort vernetzt.
  • Die Prüfung auf mikrokapselartige Eigenschaften wird durch Beschichten der erhaltenen Dispersion auf Papier ausgeführt. Nach der sehr kurzen Lagerung von nur einer Stunde bei 75 0C wird nach der Pressung eine " fzufriedenstellende" oder "deutlich gefärbte" Markierung auf einem Tonpapier (Nehmerschicht) verhalten, die gegenüber der bei Raumtemperatur getrockneten Probe bereits abgeschwächt, nach ein wenig längerer Lagerung völlig verschwindet. Trägt man die Dispersion direkt auf eine Nehmerschicht auf, so färbt sich diese sofort intensiv blau. Diese Schicht gibt bei einer Pressung mit Tonpapier keine Markierung mehr. Ein Zeichen, daß keine Kapseln erhalten werden. Die Kernmateriallösung des Farbstoffes läuft beim Auftragen auf die Nehmerschicht aus. Damit werden nach-diesem Verfahren keine für Reaktionsdurchschreibepapiere brauchbaren Kapseln erhalten.
  • In der deutschen Offenlegungsschrift 1 769 516 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem kleine Kapseln in einem in Bewegung gehaltenen System hergestellt werden, das aus einem filmbildenden, bekannten Polymeren als Wandmaterial, einem Lösungsmittel I (Kohlenwasserstoffe, Ather, Alkohole und aromatische Verbindungen) dafür, einer mit dem genannten Lösungsmittel 1 mischbaren, nicht wäßrigen Trägerflüssigkeit II als kontinuierlicher flüssiger Phase (Kohlenwasserstoffe, Silikonflüssigkeiten und -öle und fluorierte Kohlenwasserstoffe mit hohem siedepunkt), die kein Lösungsmittel für das Polymere ist, und einzukapselnden flüssigen (Wasser, Glycerin etc.) oder festen (anorganische Salze, Polymere etc.) Teilchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel I einen hohen Dampfdruck besltzt und daß man zur Phasentrennung und Verfestigung der Kapselwände das Lösungsmittel I verdampft. Das Verfahren erfordert relativ große Mengen an Lösungsmittel 1 (50 bis 500 %, bezogen auf die Trägerflüssigkeit), wobei diese nicht unbedingt eine vollständige Lösung des Polymeren bewirken, was allerdings zur ungleichmäßigen Abscheidung des Wandmaterials führt und ergibt relativ große Einzelkapseln von 100 bis 2000/u. Kleinere Teilchen können zwar hergestellt werden, sind dann aber teilweise agglomertert. Die Abscheidung des Wandmaterials bzw. die Phasen trennung erfolgt erst bei der Abdestillation des Lösungsmittels I aus der den Kern umhüllenden Lösungsphase.
  • In der deutschen Offenlegungsschrift 1 444 402 wird ein Verfahren zur Einhüllung von Wasser oder wäßrigen Lösungen beschrieben, bei dem ein filmbildendes hydrophobes Polymeres bekannter Art, z. B. Polystyrol, in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst, zur Bildung der Kapselwand verwendet wird. Bei diesem Verfahren erfolgt zuerst eine Emulgierung der wäßrigen kernbildenden Phase in- dem das Wandmaterial enthaltenden organischen Lösungsmittel, wobei weder das Lösungsmittel noch das Polymere in Wasser löslich ist. Anschließend dispergiert man diese Emulsion bei Raumtemperatur in einer wäßrigen Lösung eines hydrophilen Kolloid. Die Bildung der Kapselwand erfolgt beim Abdestillieren des Lösungsmittels aus der Wandmateriallösung, die sich von außen auf den aus wäßriger Lösung bestehenden Kernmaterialtröpfchen abscheidet.
  • Bei diesem Verfahren und den verwendeten Wandmaterialien werden keine an der Atmosphäre dichten Kapseln erhalten. Für Kapseln für Durchschreibepapiere üblicher Art ist es nicht geeignet, da sich die verwendeten Farbbildner nicht in Wasser lösen; Das Verfahren arbeitet mit großen Lösungsmittelmengen und mit 50 bis 70 %, bezogen auf das kernbildende Material, an Kapselwandmaterial und hydrophilem Kolloid. Die Einstellung der endgültigen Kapselgröße ist durch den zweimaligen Emulgiervorgang sehr schwierig und meist nur unter entsprechendem Ausbeuteverlust zu erreichen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Einkapseln von Substanzen, vorzugsweise von Farbstofflösungen in organischen wasserunlöslichen FlüssigkeitenJ das rasch, technisch einfach, mit hoher Ausbeute und ohne komplizierte Aufarbeitungsverfahren von Lösungsmitteln und ohne Anfall von zu vernichtenden Lösungen zu runden Einzelkapseln mit enger Teilchengrößenverteilung von Teilchendurchmessern von 1 bis 1000/u, vorzugsweise von 2 bis 20/u führt, die z. B. durch Abfiltrieren oder Verdampfen der kontinuierlichen wäßrigen Phase als Kapseln erhalten werden können und in dieser Form dicht sind, d. h. auf einer Nehmerseite aufgetragen keine Verfärbung derselben hervorrufen und bei Lagerung über längere Zeit auch bei erhöhter Temperatur keinen merklichen Verlust an eingekapselter Kernmaterialflüssigkeit erleiden und die infolge dessen vorzüglich zur Herstellung von Reaktionsdurchschreibepapieren geeignet sind. Das Verfahren soll sich besonders einfach kontinuierlich gestalten lassen und die be1 bekannten Verfahren auftretenden Nachteile vermeiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Flüssigkeitströpfchen, dwieN von einem festen Wandmaterial umhüllt. sind, unter Verwendung einer Mischung; aus polymerem Wandmaterial, das Wandmatertal leicht lösenden und leicht flüchtigen. Lösungsmitteln und das Wandmaterial nicht lösenden und schwer flüchtigen, das ffiernmaterial bildenden wasserunlöslichen organischen Flüssigkeltan und Butfernen der Lösungsmittel durch Abdapfen, dadurch gewinnen kann, daß man ein hydrophile und hydrophobe Gruppen enthaltendes polymeres Wandmaterial und als Lösungsmittel dafür eine Mischung aus leicht flüchtigen, mit Wasser mischbaren und leichtflüchtigen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln verwendet und die Mischung in Wasser dispergiert, wobei sich die Kapselwand bildet.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Wandmaterial an der Grenzfläche zwischen dem Kernmaterial und der umgebenden flüssigen, gegebenenfalls Emulgatoren und/oder Schutzkolloide enthaltenden wäßrigen kontinuierlichen Phase bereits beim Eindispergieren, vorzugsweise bei einer Temperatur dicht unter dem Siedepunkt der leichtflüchtigen Lösungsmittel, abgeschieden.
  • Zur vollständigen lösungsmittelfreien Ausfällung des hüllenbildenden Polymeren unter Ausbildung einer homogenen, dichten Hülle werden die leichtflüchtigen Lösungsmittel aus den dispergierten, lösungsmittelhaltigen Flüssigkeitströpfchen durch Abdampfen innerhalb von 0,00) bis 4 Stunden entfernt.
  • Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Wandmaterial im Moment des Dispergierens in Wasser aus der inneren Phase auf die Grenzfläche teils durch Aufnahme von Wasser in die Lösungsmittel, teils durch Austritt des mit Wasser mischbaren Teils des Lösungsmittels sowohl bei Raumtemperatur als auch bei höherer Temperatur weitgehend ausgefällt und bildet ein bereits relativ festes löungsmittelhaltiges Häutchen aus, so daß stabile Teilchen entstehen, deren Größe sich bei In-Bewegung-Halten der Dispersion nicht ändert. Die vollständige, gleichmäßig dichte, homogene und dichte Abscheidung der Hülle kann dann in kurzer Zeit durch Abdampfen des Lösungsmittels erfolgen.
  • Für die Dichtigkeit des hüllenbildenden polymeren Materials ist die Zusammensetzung des Polmeren entscheidend. Seine scheinbar komplizierten Lösungseigenschaften sind leicht und schnell durch Variation der Monomerenverhältnisse im Copolymeren bei der Polymerisation zu erreichen.
  • Die Bestimmung der Löslichkeit erfolgt durch Fällungstitration Hierbei wird in die das hüllenbildende Wandmaterial enthaltene Lösung aus den mindestens zwei verschiedenen Lösungsmitteln mit der kernbildenden Flüssigkeit als Fällmittel der TrUbungs- und anschließend der Ausfäll-punkt bestimmt. Die Zusammensetzung der zu dispergierenden Lösung soll um den Tr übungspunkt herum liegen Das erfindungsgemäße Verfahren wird am zwecktnäßigsten mit einem copolymeren Wandmaterial ausgeführt, das aufgebaut ist aus (A) 3 bis 8Q Gew. hydrophile Gruppen enthaltende Monomere aus (B) 20 bis 97 Gew.% hydrophobe Gruppen enthaltende Monomere, wobei das Gesamtgemisch (A) + (B) bis zu 70 Gew.% vernetzbare Monomere enthält. Für das Wandmaterial werden hierbei Copolymere verwendet, deren Monomerenbausteine hydrophile und hydrophobe Gruppen enthalten. Als hydrophile Gruppen tragende Monomere werden Monomere verwendet, die tnsbe-sondere polare Gruppen, wie Carboxyl, Sulfonsäure, Carbonamid, Dialkylamino, Hydroxyl oder N-Methylol, enthalten, Als hydrophobe Gruppen tragende Monomere werden Monomere verwendet, die weniger polare oder unpolare Gruppen, wie Ester oder aromatische Reste,. wie Phenyl, enthalten.
  • Als geeignete, hydrophile Gruppen tragende Monomere oder nach Salzbildung wasserlösliche Monomere seine erwähnt; Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Aerylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid, Glykolmonoacrylat, Butandiolmonoacrylat, diäthylaminoäthylacrylat, Vinylpyrrolidon, 2-Vinyl-4-dimethyloxazolin, 2-Sulfoäthylmethacrylat, 2-Sulfopropylmethacrylat oder Vinylsulfonsäure.
  • Die bevorzugten hydrophile Gruppen tragehden Monomeren zum Aufbau des Wandmaterials sind insbesondere Acrylsäureverbindungen, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid sowie Vinylpyrrolidon, Vinylsulfonsäure und 2-Sulfoäthylmethacrylat bzw. deren Salze.
  • Der Anteil an hydrophilen Monomerbausteinen im copolymeren Wandmaterial liegt zweckmäßigerweise bei 3 bis 80 Ges*«, bezogen auf die Gesamtmenge des wandbildenden Copolymerisats. Von der Art und Menge der hydrophilen Bausteine im copolymeren Wandmaterial hängen die Löslichkeitseigenschaften des Wandmaterials, die Dispergierbarkeit und davon die sich ausbildende Kapselgröße ab. Es kann besonders vorteilhaft sein1 mehrere Monomere mit verschiedenen hydrophilen Gruppen einzubauen.
  • Zweckmäßige hydrophobe Monomere sind (Meth)Acryisäureester mit 1 bis 9 C-Atomen im Alkoholrest, wie Methylacrylat, tert.-Butylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Athylhexylacrylat oder Methacrylsåuremethylester, Methacrylsäurebutylester, Vinylester von aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 18 C-Atomen, wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl-2-äthylhexanat, Vinyllaurat oder Vinylpivalat, oder olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit einem gegebenenfalls substituierten Benzolring, wie Styrol, vinyltoluol oder «-Methylstyrol. Durch diese Monomeren werden die Löslichkeit in den organischen Lösungsmitteln und insbesondere die Härte des Wandmaterials beeinflußt. Die hydrophoben Monomeren werden zweckm§ßig in Mengen von 20 bis 97 Gew. in das Copolymerisat eingebaut. Das besonders bevorzugte hydrophobe Monomere ist Methylmethacrylat.
  • Eine ausgebildete Iösungsmittelfreie Kapselhülle soll eine ausreichende Festigkeit oder Härte besitzen und darf weder von der wäßrigen Trägerflüssigkeit noch von dem kapselkernbildenden Stoff gelöst werden. Im allgemeinen ist eine Diffusion der Kapselfüllung durch die Kapselhülle nicht erwünscht, es kann jedoch in Sonderfällen eine beschränkte Durchlässigkeit angestrebt werden.
  • Um eine Erhöhung der mechanischen Festigkeit der Kapselhülle zu erreichen und um die Permeabilität der Kapselhülle gegenüber den eingekapselten Stoffen weiter zu verringern, ist es vorteilhaft, als- Wandmaterial-Copolymerisate mit vernetzbaren reaktiven Gruppierungen zu wählen. Durch eine nachträgliche Vernetzung der Copolymeren über die reaktiven Gruppierungen, die in bekannter Weise vorgenommen werden kann, lassen sich die Eigenschaften des Wandmaterials, insbesondere im Hinblick auf Löslichkeit, Quellbarkeit, Härte und Dichtigkeit bzw. Permeabilität dem geforderten jeweiligen Verwendungszweck anpassen.
  • Die vernetzbaren reaktiven Gruppierungen können als Bestandteile der zum Aufbau des Copolymerisats dienenden hydrophilen oder hydrophoben Monomeren in das Copolymerisat eingeführt werden, d. h. es werden zur Copolymerisation Monomere verwendet, deren einpolymerisierte Bausteine im Copolymerisat noch vernetzbare reaktive Gruppen besitzen oder entwickeln können, z. B. durch Copolymerisation von Acrylamid, Methacrylamid, Glykolmonoacrylat, 1,4-Butandiolmonoacrylat, N-Methyloiacrylamid, N-Methylolacrylamid-n-butyläther oder 2-Dimethylamino-äthyl-acrylat.
  • Für den Einbau vernetzbarer reaktiver Gruppierungen in das Copolymere hat sich die Copolymerisation von olefinisch ungesättigten Monomeren, die dadurch eine oder zwei Carbonylgruppen aktivierte Methylengruppen enthalten, besonders bewährt, wie die Copolymerisation von Acetylacetaten von copolymerisierbaren hydroxylgruppenhaltigen olefinisch ungesättigten Monomeren oder von Diacetonacrylamid, in einer Menge von bis zu 65 und insbesondere 5 bis 55 Ges. der Gesamtmenge der copolymerisatbildenden Monomeren. Sehr geeignete Monomere sind hierbei die Acetylacetate von Monoestern von aliphatischen Diolen mit 2 -bis 8 C-Atomen mit olefinisch ungesättigten Carbonsäuren mit 5 bis 5 C-Atomen, wie Butahdiol-1-acrylat-4-acetylacetat, Athylenglykol-1-methacrylat-2-acetylacetat oder Diäthylenglykolacrylat-a.cetylacetat sowie Propylen-l-methacryl-3-acetylacetat.
  • Die reaktionsfähigen Gruppen der so hergestellten Copolymeren lassen sich beispielsweise mit mehrwertigen Metallionen unter Chelatbildung vernetzen, ferner reagieren sie in bekannter Weise mit Diaminen, Hydrazinen und besonders leicht mit Aldehyden.
  • Eine Vernetzung mit Formaldehyd findet unter geeigneten Bedingungen, z. B. unter Zusatz von Katalysatoren, wie Aminen, schon bei Raumtemperatur statt, und es werden sehr feste Kapseln mit einer dichten Hülle erhalten.
  • Bei Copolymerisaten mit vernet;zbaren reaktiven Gruppen, wie sie bei der Copolymerisation von z. B. N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid oder von deren ethern mit Alkoholen erhalten werden, verläuft die Vernetzungsreaktion im allgemeinen bei Temperaturen unter 1000C sehr langsam, weshalb ein Arbeiten unter Druck manchmal zweckmäßig ist.
  • Besonders geeignete Wandmaterialien sind in Wasser und im Kernmaterial unlösliche Copolymerisate, die mit Wasser oder Kernmaterialflüssigkeit aus ihren Lösungen ausgefällt werden können und die aufgebaut sind aus 20 bis 50 Gew.% Methylmethacrylat, 20 bis 65 Gew.% Acetylacetaten von Mono(meth)acrylaten aliphatischer Diole mit 2 bis 8 C-Atomen, O bis 30 Gew. Acrylamid, 0 bis 30 Gew. Acrylsäure, O bis 30 Gew.% Methacrylsäure, O bis 5 Ges.% Vinylsulfonat, O bis 50 Gew.% Vinylpyrrolidon und O bis 30 Gew. 2-Sulfoäthylmethacrylat.
  • Die Herstellung der kapselwandbildenden Copolymerisate erfolgt nach üblichen Polymerisationsverfahren. Bevorzugt wird eine Lösungspolymerisation, vorteilhaft in niederen Alkoholen, die das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln erfordert, so daß die bei der Polymerisation anfallende Lösung des Wandmaterials verwendet werden kann.
  • Die Copolymerisate für die Herstellung des Wandmaterials haben in der Regel einen K-Wert von 10 bis 70, gemessen nach H. Fikentscher, Cellulosechemie, 13 (1932) 58 ff.
  • Erfindungsgemäß wird das copolymere Wandmaterial in einer Mischung aus mindestens einem mit Wasser nicht mischbaren leicht flüchtigen und mindestens einem mit Wasser mischbaren, leicht siedenden organischen Lösungsmittel gelöst.
  • Als leicht flüchtige, mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel sind solche mit einem Siedepunkt unterhalb 1000C (bei Normaldurck ) zweckmäßig, die sich leicht durch Destillation, Einleiten von Wasserdampf oder Inertgas, wie Luft oder Stickstoff, oder durch Druckverminderung entfernen lassen. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, oder Alkancarbonsäureester, wie Essigsäureäthylester, in Mengen von 50 bis Soö %> bezogen auf das eingesetzte Wandmaterial.
  • Als leicht flüchtige, mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel werden niedere aliphatische n- oder iso-Alkohole allein oder in Mischung verwendet, wie Methanol, äthanols Propanol und besonders bevorzugt Isopropanol. Diese tösungsmittel kennen gegebenenfalls in großerer Menge den Zusatz eines Emulgierhilfsmittels, wie Polyvinylpyrrolidon3 Carboxymethylcellulose oder polyacrylsauren Salzen, ersetzen. Sie werden in einer Menge von 10 bis 400 Gew.% bezogen auf das polymere Wandmaterial, zugesetzt.
  • Das einzukapselnde Kernmaterial sollte weniger flüchtig sein als das verwendete flüchtige Lösungsmittel.
  • Von der Vielzahl der möglichen kernbildenden Substanzen seien erwähnt: Ricinusöl, Spermöl,- olivenöl, Paraffine und Wachse, Chlorparaffine, Di- und Terphenyl, chloriertes Diphenyl, Benzin, Kerosin, Dibutylphthalat, Trikresylphosphat, Kohlenwasserstoffe, Alkylnaphthaline, Benzol, Toluol, Xylol, Äthylhexylacrylat, n-Butylacrylat, tert.-Butylacrylat,- Laurylacrylat oder Styrol.
  • Besonders geeignete Kernmaterialien sind Alkylbenzole mit mehr als 5 C C-Atomen in der Alkylkette und Diphenylmethanderivate.
  • In diesen Stoffen können Polymere, Klebstoffe, Farbstoffe, Riechstoffe, Brennstoffe, Initiatoren, chemische Reagenzien, Tinten, Weichmacher und Aromastoffe gelöst oder dispergiert sein.
  • Die Kapselfüllung kann auch aus festen löslichen Stoffen, wie Pigmenten und Polymerisaten, bestehen.
  • Besonders bevorzugt werden Lösungen und Dispersionen von Farbbildnern, wie sie zur Herstellung von Reaktionsdurchschreibepapieren geeignet sind. Die organische Phase mit dem gelösten Wand- und Kernmaterlal wird in einer wäßrigen Trägerflüssigkeit unter Ausfällung des polymeren Wandmaterials dispergiert. Als Trägerflüssigkeit dient Wasser, dem in der Regel Schutzkolloide, wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Salze der Polyacrylsäure, Polyacrylamide, Natriumsalze von Copolymerisaten aus Acrylsäure und/oder Maleinsäure bzw. deren Halbester mit Vinylverbindungen, zugesetzt werden.
  • Die Schutzkolloide können ganz oder teilweise durch andere Dispergiermittel, wie anionenaktive Emulgatoren, Alkalisalze von Fettsäuren, wie Stearin-, Laurin-, 51-, Abietinsäure, Salze von sauren Fettalkoholschwefelsäureestern, Salze von Paraffinsulfonsäuren ersetzt werden. Ferner können auch nichtionogene Emulgatoren Verwendung finden, z. B. Glycerlnmonostearat, Sorbitmonolaurat, Polyoxyäthylenäther von Fettalkoholen oder aromatischen Hydroxyverbindungen.
  • Bei geeigneter Wahl der Menge der mit Wasser mischbaren Lösungsmittel lassen sich die Dispersionen auch ganz ohne Jeden Zusatz von Dispergier- oder Emulgiermittel herstellen und so Kapseln in reinem Wasser gewinnen.
  • Das besondere Kenrzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Arbeitsweise, bei der das polymere Wandmaterial während Des-in-Berührung-Kommens mit dem Wasser beim Dispergieren an der Grenzfläche als noch Lösungsmittel gequollener Film bereits fast vollständig ausfällt und durch Abdampfen der flüchtigen Lösungsmittel aus der dispergierten Phase lösungsmittelfrei, vollständig homogen und dicht an der Phasengrenzfläche abgeschieden wird.
  • Im wesentlichen wird das Verfahren durch drei Schritte beschrieben: 1) Dispergieren der temperierten Lösung, bestehend aus kapselkernbildendem Stoff und kapselwandbildendem Material in flüchtigen, mit Wasser nicht mischbaren or3anischen Lösungsmitteln in der temperierten wäßrigen Trägerflüssigkeit, wobei sich ein gequollener Wandmaterialfilm-an der Grenzfläche der Teilchen abscheidet.
  • 2) Abdampfen der leicht flüchtigen Lösungsmittel und vollständige Ausbildung der lösungsmittelfreien, homogenen und dichten Kapselwände.
  • 3) gegebenenfalls chemische Härtung der Kapselwände und Isolierung der erhaltenen Mikrokapseln.
  • Wegen des sofortigen Ausfallens des Wandmaterials an der Phasengrenzfläche ist es vorteilhaft, daß die Flüssigkeitströpfchen bereits in dispergierter Form oder unmittelbar beim In-Berührung-Kommen mit der-wäßrigen kontinuierlichen Phase schon in annähernd der gewünschten Teilchengröße vorliegen.Die Teilchengröße kann dann noch in Grenzen variiert werden (Fällt der Dispergator während des Zugebens der Lösung zur wäßrigen Phase aus, so ist' eine Dispergierung nur noch in Einzelfällen unter Aufwendung hoher Dispergierenergie während langer Zeit möglich). Der Grad der Dispergierung und die Größenverteilung kann dabei leicht mikroskopisch verfolgt werden. Gegebenenfalls kann die Lösung des Kapselwandmaterials getrennt zur wäßrigen Phase zugegeben werden. Es läßt sich auch das Wasser in die organische Lösung eindispergieren. Bei Überschreitung eines gewissen,Wasser-Lösungs-Verhältnisses schlägt dann die W/Ö- in eine 5/W-Dispersion um. In der Regel ist in der wäßrigen Trägerflüssigkeit ein Emulgier- oder Dispergiermittel gelöst. Besonders bewährt haben sich Polyvinylpyrrolidon und/oder Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose und/oder polyacrylsaure Salze in Zusätzen von 0 bis zu 50 Gew.%, bezogen auf-den Feststoffgehalt der fertigen Dispersion.
  • Die Teilchengröße der Mikrokapseln und ihre Größenverteilung kann durch die Art und Menge der Lösungsmittel und Schutzkolloide gesteuert werden.
  • Die Größe der Mikrokapseln sowie deren Größenverteilung und damit auch deren anwendungstechnische Eigenschaften werden zusätzlich beeinflußt durch die Art des Dispergiergerätes, die Dispergierenergie, die Art und Weise der Zuführung der Lösungen zum Dispergiervorgang und der Temperatur der Lösungen bzw. der Mischung. Dabei ist zu beachten, daß bei gegebenem Verhältnis von wand- und kernbildendem Material die sich einstellende Wandstärke infolge des sich ändernden Oberflächen-VolumenverhXltnisses umso geringer ist, Je kleiner die Kapseln sind. Mit abnehmender Wandstärke steigt die Permeabilität und fällt die DichtigRelt der Kapselwand geringfügig.
  • Die Kapselgröße und deren Größenverteilung kann durch verschiedene Maßnahmen gesteuert werden. Sie läßt sich in der Dispergierstufe beispielsweise durch Veränderung der Dispergierenergie, durch die Wahl der Art und Menge des Lösungs- und Dispergiermittels, und gegebenenfalls durch Zusatz von Salzen in weiten Grenzen variieren. Es können ohne Schwierigkeiten Kapseln in der Größe von 1 bis 100/u und bis zu Abmessungen in der Größenordnung von 5 mm Durchmesser hergestellt werden.
  • Im allgemeinen gilt für die Verwendung von Dispergiergeräten, daß, Je stärker die Dispersion geschert wird, die Kapseln umso kleiner werden. Vorteilhaft werden zur Herstellung von Mlkrokapseln Blattrührer, Korbrührer, Schnellrührer, Kolloidmühlen, Homogenisatoren, Ultraschalldispergatoren, Düsen, Strahldüsen usw. eingesetzt. Die Art des verwendeten Dispergiergerätes und die Zuführung der beiden Phasen zur Dispergierung hat Einfluß auf die Teilchengrößenverteilung. Mit steigender Temperatur der lösungsmittelhaltigen Phase und der wäßrigen Phase beim Zusammenführen bzw. der erzielten Dispersion, bis hinauf zum Siedepunkt des leicht flüchtigsten Lösungsmittels fällt bei sonst konstant gehaltenen Bedingungen die Teilchengröße ab. Bei hohen Temperaturen kommt man schneller und unter beträchtlicher Lösungsmittelersparnis zu feinen Teilchen. Die Teilchen sind kugelig, nicht agglomeriert und von enger Durchmesserverteilung.
  • Art und Menge der eingesetzten Lösungs- und Dispergiermittel beeinflussen ebenso die Kapselgröße und steuern die mögliche Agglomeratbildung.
  • Im allgemeinen gilt bei konstanter Dispergierenergie, daß die Kapseln umso kleiner werden, je mehr leicht flüchtiges, mit Wasser nicht mischbares und/oder mischbares organisches Lösungsmittel und je mehr und je bessere Schutzkolloide bzw. Dispergierhilfsmittel eingesetzt werden. Das Verhältnis von lösungsmittelhaltiger zu wäßriger Phase ist gleichfalls zu beaehten. Die Teilchengrößenverteilung läßt sich durch geeignete Wahl der Mengen beeinflussen.
  • Darüber hinaus kann man durch Verwendung von Schatzkolloiden eines Typs aber unterschiedlichen Molekulargewichtes Einfluß auf die Kapselgröße nehmen. So lassen sich unter Verwendung von polyvinylpyrrolidon von einem K-Wert 90 und Polyvinylpyrrolidon von einem K-Wert 50 mit zunehmender Menge an niedermolekularem Polyvinylpyrrolidon größere Kapseln gewinnen. Daraus kann man entnehmen, daß das Viskositätsverhältnis der Phasen zueinander von Einfluß ist.
  • Eine weitere Möglichkeit zur Regelung der Kapselgröße ist durch Zusatz von wasserlöslichen anorganischen Salzen, wie Natriumsulfat, Natriumpyrophosphat, vor dem Dispergiervorgang gegeben.
  • Durch Zusatz von Salzen werden die Kapseln im allgemeinen größer, wobei sehr kleine Kapseln sich zu Aggregaten von zwei und mehr Kapseln in einer neuen "Kapsel" zusammenlagern.
  • Auch der Aufbau und das Molekulargewicht des Wandmaterials spielt für die Ausbildung der Kapselgröße eine große Rolle. Je hydrophiler das Wandmaterial ist, umso kleiner werden die Kapseln.
  • Durch Kombination von hydrophilem und weniger hydrophilem Wandmaterial kann man die Kapselgröße einstellen. Besonders einfach ist diese Steuerung beim Einsatz von-Polymeren mit CarboxyI-oder Dialkylaminogruppen. Durch Zusatz Von Basen bzw. von Säuren können diese Polymerisate vor der Dispergierung teilweise oder gänzlich neutralisiert und damit ihre Hydroph1lie in weiten Grenzen beeinflußt werden.
  • Zur Ausbildung einer festen, homogenen, dichten Kapseiw'and werden die leicht flüchtigen, in Wasser unlöslichen und löslichen Lösungsmittel für das polymere Wandmaterial entfernt. Die Bedingungen werden der Art des Lösunrsmittels und der Polymeren in der Regel und dem kernbildenden Material angepaßt. Da/Lösungsmittel mit einem Kochpunkt unterhalb dem des Wassers verwendet werden, lassen sich diese leicht durch Destillation, Einleiten von Wasserdampf, Luft, Stickstoff oder Druckverminderung bei Temperaturen zwischen z. B. von 20 bis 950C entfernen. Vorteilhaft wird bei der Entfernung des Lösungsmittels die Dispersion gerührt, wobei die Temperaturführung so gewählt wird, daß die Temperatur' auf den Siedepunkt der Lösungsmittel gebracht und nach der Entfernung der Lösungsmittel diesen überschreitet, so daß restliche Lösungsmittel entfernt werden und eventuell noch vorhandene Poren in der Kapselwand durch Verfließen des Polymerisates geschlossen werden.
  • Die Dauer des Abdampfvorganges richtet sich nach der Menge und dem Dampfdruck des Lösungsmittels, den Dimensionen der Reaktionsgefäße,der Temperatur sowie der Geschwindigkeit, mit der die Verdampfungswärme zugeführt werden kann. Durch direktes Einleiten von Dampf können die Lösungsmittel innerhalb weniger Sekunden entfernt werden. Es kann ebenso langsam in 2 bis 5 Stunden abdestilliert werden, ohne daß es den Teilchen schadet oder Agglomerate entstehen. Die mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel können, brauchen aber nicht in allen Fällen, entfernt werden.
  • Nach der Entfernung der Lösungsmittel können die erhaltenen Kapseln durch chemische Härtung zusätzlich verfestigt werden.
  • Die Härtung erfolgt beispielsweise durch Reaktion der einpolymerisierten vernetzbaren aktivierten Methylen-Gruppierungen mit Hydrazin, Diaminen oder Aldehyden. Sehr vorteilhaft erweist sich dabei die Härtung mit Formaldehyd, die schon bei Zimmertemperatur, gegebenenfalls unter Anwendung erhöhter Temperatur und unter Verwendung von Beschleunigern, wie tertiären Aminen, beispielsweise Tributylamin, oder p-Toluolsulfonsäure, durchgeführt wird. Zur Härtung wird die Kapselsuspension mit der entsprechenden Menge wäßriger Formaldehydlösung versetzt und beispielsweise eine halbe Stunde bei erhöhter Temperatur (30 bis 90°C) gerührt. Nach Beendigung der Vernetzungsreaktion können die erhaltenen Mikrokapseln in Form der herstellungsgemäßen Supens1on eingesetzt werden oder aber durch Filtrieren, Zentrifugieren, Absitzenlassen, Aufrahmen von der wäßrigen Trägerflüssigkeit abgetrennt und mit Hilfe üblicher Methoden zu rieselfähigen Pulvern getrocknet werden.
  • Werden die Kapselhüllen vor der Entfernung der Lösungsmittel mit Formaldehyd gehärtet, so dellen sie beim Enfernen der Lösungsmittel ein. Die Wände sind für das niedrigsiedende organische, mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel durchlässig. Es entstehen dann Je nach vorhanden gewesener Lösungsmittelmenge für das Kernmaterial dichte, aber nicht mehr kugelige Kapseln.
  • Die erfindungsgemäBen Verfahrensbedingungen sind für eine kontinuerliche Herstellung von Mikrokapseln hervorragend geeignet. Dabei werden die beiden Ausgangskomponenten kontinuierlich einem Dispergator zugegeben, nachfolgend wird die Dispersion eventuell mit Wasser etwas verdünnt und über eine beheizte Kolonne oder einen Dünnschichtverdampfer oder eine Apparatur, wie sie z. B. zur kontinuierlichen Entfernung von Restmonomeren aus Emulsionspolymerisaten üblich ist, gegeben und das Lösungsmittel kontinuierlich entfernt. Ein einfacher, beheizbarer, mit einer Dosiereinrichtung und einer Austragevorrichtung versehener Rührkessel wird dem Verdampfer nachgeschaltet. Dort erfolgt gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen (bis zu 950C) die Zudosierung des Härtungsmittels> beispielsweise wäßrige Formaldehydlösung. Da die chemische Härtung bei erhöhter Temperatur sehr schnell erfolgt, ist die Verweilzeit in dem nachgeschalteten Rührkessel'gering und die fertige Kapselsuspension-kann ohne Zwischenschaltung eines weiteren Rührkessels zur Nachhärtung über eine Kühlvorrichtung ausgetragen werden. Bemerkenswert ist bei der kontinuierlichen Herstellung der Kapseln unter Verwendung der beschriebenen Wandmaterialien, daß die Kapselgröße wie im diskontinuierlichen Verfahren gesteuert werden kann.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Einkapselungsverfahrens liegen in der geringen Störanfälligkeit, der guten Reproduzierbarkeit, der hohen Ausbeute, im Bereich einer bestimmten Größe, d. h. der einfac Einstellbarkeit enger Teilchengrößenverteilungen, dem Wegfall der langwierigen und umständll'chnSiebung die, falls sie ausgeführt werden muß, einfach -und =sehr schnell, z. B. mit bewegten Sieben, auszuführen ist und der breiten Anwendbarkeit und der Zeitersparnis gegenüber anderen Verfahren.
  • Die Destillation ist dabei ohne besondere Probleme. Das Destillat kann direkt wieder zur Verdünnung der Wandmateriallösung eingesetzt werden. Die geringen Mengen an Übergangsfraktionen sind aufdestillierbar, der Rest wegen der geringen Menge sehr leicht zu vernichten. Es fallen keine aufzuarbeitenden wäßrigen Lösungen an.
  • Es ist leicht, durch {nderung der Verhältnisse der Monomeren untereinander hüllenbildende Polymere herzustellen, die für die einzukapselnden Flüssigkeiten optimale Dichtigkeiten erreichen lassen. Die so hergestellten Mikrokapseln sind besonders gut für die Herstellung von Reaktionsdurchschreibepapieren sowohl im Einschicht- als auch im Zweischicht-Verfahren geeignet. Wegen ihrer großen Dichtigkeit lassen sie sich ohne Verfärbung auf Nehmerschichten auftragen.
  • Die in den folgenden Beispielen genannten Teile und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtseinheiten. Die angegebenen K-Werte sind bestimmt nach H. Fikentscher, Cellulosechemie 15 (1,952) 58 ff.
  • Beispiel 1 Herstellung des Wandmaterials: In einem 4000 Volumenteile fassenden Rührkolben mit Ankerrührer, zwei Zulaufgefäßen, einem Rückflußkühler und einem Temperierbad werden 500 Teile von einer Mischung aus 6oo Teilen Butandiolmonoacrylatacetylacetat, 592,5 Teilen Methylmethacrylat, 500 Teilen Acrylamid, 1500 Teilen Isopropanol, 5 Teilen Diazobutyronitril und 7,5 Teilen 2-Sulfoäthylmethacrylat, die vorher mit 10%iger Natronlauge auf pH = 4,0 neutralisiert werden, vorgelegt und auf 800C erwärmt. 15 Minuten nach dem Anpolymerisieren wird die restliche Menge bei 80 bis 850C in 75 Minuten zugegeben.
  • Man polymerisiert in 520 Minuten bei ca. 800C aus, kühlt die erhaltene opaleszierende Lösung ab, wobei sie undurchsichtig weiß wird und stellt sie zum Zufügen von 750 Teilen Chloroform auf eine Konzentration von 40 %. Die erhaltene Lösung ist trieb und schwach gelblich. Das Polymerisat hat nach dem Verdünnen mit Chloroform auf 1 Gew. einen K-Wert nach Fikentscher von 54,0.
  • Fällungstitration: 6 g der erhaltenen 40%igen Lösung des Wandmaterials werden mit 15 g Chloroform vermischt, wobei eine nahezu klare Lösung entsteht. Unter Rühren wird eine Kernmaterialmischung, bestehend aus 9 Teilen Dichlordiphenyl und 1 Teil Benzin (Siedebereich 155 bis 185°C) langsam eintitriert. Nach 6,5 ml Zugabe trübt sich die Lösung deutlich (Trübungspunkt), nach insgesamt 6,7 ml Zugabe fällt das Wandmaterial als ein dicker, gequollener Klumpen aus (Ausfällpunkt). Es werden nun insgesamt 15 ml der Kernmaterialmischung zugegeben und mit Chloroform bis zur vollständigen Lösung titriert. Nach Zugabe von 26,5 ml Chloroform wird diese erreicht (Lösungspunkt). Dabei löst sich der Polymerklumpen plötzlich auf.
  • Titriert man anstelle mit einer Mischung aus 9 Teilen Dichlordiphenyl und 1 Teil Benzin nur mit Dichlordiphenyl, so ergibt die Titration: 9,9 ml für den Trübungspunkt 10,5 ml für den Ausfällpunkt 11,5 ml für den Lösungspunkt.
  • Der Zusatz von Benzin verbessert die Ausfällung des Wandmateria-ls.
  • Die Dichtigkeit der fertigen Wand für Clophen wird durch die Clophentitration angezeigt. Im allgemeinen gilt: je geringer die Werte für Trübungspunkt und Ausfällpunkt und je höher der Wert für den Lösungspunkt, umso dichter ist die Wand gegenüber dem Ausfällmittel.
  • Herstellung der Dispersion: In einem 5000 Volumenteile fassenden Glasgefäß, in das ein Ultra-Turrax T 45 (Hersteller Firma Jahnke & Kunkel) taucht, werden bei 10 000 UpM eine Lösung aus 880 Teilen Wasser und 120 Teilen einer 17%igen Lösung eines polyacrylsauren Natriums (K-Wert 210, in obiger Lösung in Wasser bei pH = 7,0) bei Raumtemperatur vorgelegt. Sodann läßt man durch ein Einleitungsrohr, das direkt am Ansaugteil des Dispergiergenerators endet, eine Mischung von 12 Gewichtstellen Kristallviolettlacton, 4 Teilen N-Eenzoyl-leukomethySnblsu,2,0 Teilen Tributylamin, 640 Teilen Chloroform, 360 Teilen Dichlordiphenyl und 40 Teilen Benzin (Kp. 155 bis 1850c) und 240 Teilen obiger 40%iger Wandmateriallösung in 10 Minuten zulaufen. Dabei erwärmt sich der Gefäßinhalt auf 450C. Man läßt weitere 5 Minuten nachturraxieren und erhält eine Dispersion, die Emulsionströpfchen, umgeben von einer Haut gequollenen Wandmaterials mit einem mittleren Durchmesser von 8 tis 10/u enthält.
  • Diese Kapseldispersion ist sehr stabil. Verhindert man das Absitzen durch langsames Rühren, so läßt sich die Dispersion über eine Woche in ihrem Teilchendurchmesser fast unverändert erhalten. Der Teilchendurchmesser steigt auf 11 bis 12/u an. Rührt man die Dispersion nicht, so sedimentieren die Teilchen (Dichte ?1,4.') und nehmen nach einer Woche eine breitere Teilchendurchmesserverteilung mit einem mittleren Durchmesser von 10 bis 50/u an. Diese Dispersion läßt sich mit dem Turrax wieder auf den Ausgangskapseldurchmesser zerteilen.
  • Destillation und Härtung: 1000 Teile der erhaltenen Kapseldispersion werden noch warm in einen 2000 Volumenteile fassenden Glaskolben gefüllt, der einen Rührer und ein Dampfe inleitungs rohr in die Dispersion besitzt und über einen absteigenden Kühler mit einem Vorratsgefäß und einer Vakuumleitung verbunden ist. Durch Einleiten von Dampf erwärmt man den Inhalt des Kolbens auf 650C und destilliert das Chloroform und Isopropanol innerhalb von 15 Minuten bei einem Druck von 250 bis 200 Torr in die gekühlte Vorlage. Sodann werden 13 Teile 40%ige Formaldehydlösung zugegeben unter Inhalt des Kolbens unter Rühren auf 80°C erhitzt und eine halbe Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Danach wird abgekühlt.
  • Die Dispersion wird durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 40/u gesiebt. Sie läuft unter Rütteln glatt durch. Der Rückstand auf dem Sieb wird abgespült und getrocknet. Er beträgt 1,2 %, bezogen auf den Feststoffgehalt der Dispersion. Er besteht aus größeren Teilchen und Agglomeraten, die sich an der Kolbenwand am Flüssigkeitsstand gebildet haben.
  • Man erhält mit über 98%iger Ausbeute eine ca. 51%ige Dispersion, die Kapseln eines mittleren Durchmessers von 7 bis 10/u enthält.
  • Die Kapseln liegen als Einzelkapseln vor. Agglomerate sind nicht' vorhanden. Zur Verhinderung des Absetzens werden dieser Dispersion 1 Teil eines Pulvers von vernetzter Polyacrylsäure untergemi,s'cht und die Mischung mit 10%iger Natronlauge auf pH « 7,0 gestellt. Dabei verdickt die Dispersion etwas(Auslaufzeit aus dem DIN-Becher, 4 mm Düse von 11 sec. beträgt 29 sec). In dieser Form ist die Dispersion mehrere Monate'ohne Absetzerscheinungen lagerfähig.
  • Das bei der Destillation angefallene Chloroform wird von dem Wasser getrennt und kann direkt wieder zur Verkapselung eingesetzt werden. Es-enthätt 4 bis 5 % Isopropanol, wenn man es nicht über eine Kolonne abtreibt. Infolge des Isopropanolgehaltes muß man die Gesamtmenge Chloroform um ca. 10 ffi kürzen, wenn man es wieder einsetzt, da infolge des Isopropanolgehaltes die Kapseln sonst-kleiner werden.
  • Prüfung der Kapseldispersion auf Dichtigkeit: a) Die Kapseldispersion wird mit einem feinen Haarpinsel auf die saure Tonschicht einer Nehmerseite aufgestrichen und nach dem Trocknen die Färbung der Papieroberfläche beurteilt.
  • Die e Färbung wird in foltSader Weise beurteilt:>, 5 = intensiv blau 4 = blau 3 = bläulich 2 = Blauschimmer 1 = farblos.
  • Der Dispersionsaufstrich ergibt die Note 1.
  • b) In gleicher Weise wird die Dispersion auf eine Kieselgelplatte gestrichen. Nach dem Trocknen ergibt sich eine Färbung der Note 1.
  • Legt-man auf den Kieselgelaufstrich ein Nehmerpapier mit einer sauren Tonschicht, so daß die Tonschicht auf die'Kapselbeschichtung zu liegen kommt und schreibt mit einem stumpfen Gegenstand auf der Rückseite des Papiers, so gibt es eine Farbentwicklung sowohl auf der Kieselgelplatte wie auf der Nehmerseite mit der Note 5.
  • cr Die angefallene Kapseldispersion wird mit einem feinen Haarpinsel auf ein feucht aufgespanntes> trockenes Papier mit einem Gewicht von 5,5 g/m2 aufgestrichen und bei Raumtemperatur getrocknet. Die Beschichtung beträgt 5,5 g/m2 Kapseln, von dem beschichteten Papier wird ein Teil bei Raumtemperatur und ein Teil bei 95°C jeweils 24 Stunden gelagert.
  • Nach der Lagerung werden die so beschichteten Papiere jeweils mit der beschichteten Seite auf die Nehmerschicht aus saurem Ton eines Kopierpapieres gelegt. Die Papierlagen werden in eine elektrische Schreibmaschine gespannt und mit der Anschlagstärke 2 beschrieben.
  • Im Anschluß daran wird die Durchschreibfähigkeit der Kapseln beurteilt, wobei folgende Noten verwendet werden: 5 intensiv blau, sehr scharfe Schrift, sehr gut lesbar 4 stark blau, sehr gut lesbar 2 blau, noch lesbar 2 bläulich, gerade noch lesbar 1 keine Färbung, keine Kopie, nicht lesbar.
  • Das bei Raumtemperatur gelagerte beschichtete Papier gibt sofort eine blaue Kopie (Note 5), das bei 950C gelagerte Papier liefert ebenfalls sofort eine Kopie der Note 5. Der Versuch zeigt die hohe Dichtigkeit der Kapselwand, die nach der Lagerung bei 950C nach 24 Stunden noch die gleiche intensive Kopie ergibt. Das Papier liefert nach einjähriger Lagerung bei Raumtemperatur eine Durchschrift der Note 5.
  • Um die Variationsfähigkeit des Verfahrens in Bezug auf die Ausbildung des Teilchendurchmessers zu zeigen, werden folgende Versuchsvariationen beim Dispergiervorgang durchgeführt: Variation der Umdrehungsgeschwindigkeit und Lösungsmittelmenge: Fügt man der zu dispergierenden Mischung 96 Teile Isopropanol zu und erhöht die Chloroformmenge von 640 Teilen auf 750 Teile, so erhält man bei einer tourenzahl des Turrax-Gerätes bei 6000 UpM Kapseln 8 µ als mittleren Teilchendurchmesser und bei 10 000 UpM Kapseln 2/u als mittleren Teilchendurchmesser.
  • Mit zunehmendem Lösungsmittelgehalt fällt der Teilchendurchmesser von 8 bis 10/u auf 2/u. Verringert man die Tourenzahl von 10 000 auf 6 000 UpM steigt der Durchmesser von 2/u auf den gewünschten von ca. 8/u.
  • Variation der Temperatur: Kühlt man die Dispergiervorlage aus Wasser und polyacrylsaurem Natrium und die zu dispergierende Lösung auf 160C ab und sorgt man durch Kühlung des Dispergiergefäßes dafür, daß die Temperatur am Ende des Zulaufs nur auf 240C steigt, so erhält man Kapseln des mittleren Durchmessers von 20/u. Fügt man diesem Ansatz nach Anstellen des Turrax 20 Teile Chloroform hinzu und dispergiert 10 Minuten bei 24°C und 10 000 UpM, so entstehen wieder Kapseln des Durchmessers von 8 bis 11/u.
  • Wärmt man die Dispergiervorlage und die zu dispergierende Mischung, die diesmal nur 500 Teile Chloroform und zusätzlich 50 Teile Isopropanol enthält, auf 50°C and und dispergiert bei 10 000 UpM isotherm bei 5000> so erhält man Kapseln des mittleren Durchmessers vonl0/u.
  • Wiederholt man den Versuch unter gleichen Bedingungeng setzt aber die Temperatur von 500C auf 38°C herunter, so erhält man Kapseln mit einem mittleren Durchmesser von 27/u.
  • Steigende Temperatur rührt also zu kleineren Kapseldurchmessern, wobei man, um bei 50°C zu einem Kapseldurchmesser von ca. 10/u zu kommen den Gehalt des ursprünglichen Ansatzes an Lösungsmitteln beträchtlich herabsetzen kann. Die bei hoher Temperatur hergestellten Kapseln haben weniger Anteile an sehr kleinen und großen Kapseln. Sie sind verhältnismäßig eng verteilt.
  • Die Dichtigkeit der Kapseln hängt bei konstantem Wandmaterialzu Kernmaterialverhältnis von dem Teilchendurchmesser ab. Mit abnehmendem Durchmesser fällt die Wandstärke. Bei den Kapseln von 2/u Durchmesser zeigt der Aufstrich der Dispersion auf Kieselgel eine Bläuung der Note 5. Mit der Nehmerseite eines Kopierpapieres kann eine "Durchschrift" der Note 5 abgenommen werden.
  • Die Durchschrift des beschichteten Papieres bei Raumtemperatur gelagert zeigt die Note 5, bei 950C gelagert die Note 2.
  • Variation des Wandmaterials Man stellt gemäß der obigen Polymerisationsvorschrift ein Wandmaterial her, setzt aber 660 Teile Butandiolmonoacrylatacetyl acetat, 652,5 Teile Methylmethacrylat, 180 Teile Acrylamid und 7,5 Teile 2-Sulfoäthylmethacrylat ein. Man erhält ein Polymerisat, das einen K-Wert von 58, einen Trübungs- und Ausfällpunkt von mehr als 15 ml gegenüber Dichlordiphenyl besitzt, d. h. unter diesen Bedingungen nicht ausfällt.
  • Man setzt das Wandmaterial ein wie in obigem Versuch beschrieben und erhält mit über 98 % Ausbeute eine stabile Kapseldispersion mit einer Konzentration von 50 . Der Kapseldurchmesser beträgt 8 bis 10/u.
  • Die Kapseldispersion auf Kieselgel aufgestrichen liefert eine ganz schwache Blaufärbung der Note 2. Mit der Nehmerseite eines Papieres kann eine Färbung der Note 5 abgenommen werden. Auf Papier aufgestrichen und gelagert ergibt sich bei Raumtemperatur eine Durchschrift der Note 5, bei Temperaturlagerung nur noch eine der Note 2.
  • Das Wandmaterial, das mit Dichlordiphenyl unter obigen Bedingungen nicht ausfällt, liefert zwar noch bei Raumtemperatur gut durchschreibende dichte Kapseln bei erhöhter Temperatur oder längerer Lagerung verdunstet aber bereits Dichlordiphenyl und die Durchschreibefähigkeit läßt nach.
  • Vergleichsversuch la Es wird ein Wandmaterial gemäß obiger Anweisung polymerisiert, das als Monomeres 1520 Teile Methylmethacrylat, 180 Teile Acrylamid und 7,5 Teile 2-Sulfoäthylmethacrylat enthält. Der K-Wert des Polymerisates beträgt 62. Die Lösung ist ganz schwach getrübt. Die Titration mit Dichlordiphenyl läßt nach 17 ml die Lösung ganz allmählich trübe werden, eine Ausfällung des Polymeren wird bis 55 ml nicht beobachtet. Sie muß falls sie stattfindet, bei sehr viel höheren Konzentrationen auftreten.
  • Setzt man dieses Polymerisat gemäß obiger Anweisung ztrDispergierung ein, so erhält man nach Siebung mit ca. 80Xiger Ausbeute eine Dispersion, die "Teilchenlt des Durchmessers von 1 bis )/u, wenige von 4 bis 7/u, maximal von 15/u enthält. Die "Teilchen" haben eine eigenartig rauhe Oberfläche. Der Siebrückstand ist grobkörnig.
  • Auf Kieselgel aufgestrichen, ergibt sich eine intensiv blaue Farbe. Mit der Nehmerseite läßt sich ein schwacher Abdruck der Note 2 abnehmen.
  • Beschichtet man die Dispersion auf Papier und lagert nach dem Trocknen 24 Stunden bei Raumtemperatur und bei 95°C, so liefern diese Papiere bei Raumtemperatur eine schwache (Note 2), bei 95°C gelagert keine Durchschrift (Note 1)..
  • Damit zeigt sich, daß nach dieser Versuchseinstellung fast keine festen, dichten Kapseln erhalten werden. Die Dispersion liegt im wesentlichen als Emulsion vor. Die emulgierte Kernphase entwickelt auf Kieselgel sofort den Farbstoff, auf Papier ver-'dunstet die Kernmaterialflüssigkeit und liefert infolge dessen nur eine ganz schwache bzw. keine Durchschrift.
  • Vergleichsversuch ib Es wird ein hydrophobes PolymerisatD wie es in der Patentliteratur häufig beschrieben wird, aus 1500 Teilen Methylmethacrylat polymerisiert. Das Polymerisat hat einen'K-Wert von 60. Die 40%ige Lösung ist klar. Der Trübungs- und Ausfällpunkt wird nach dem Titrieren von 50 ml Dichlordiphenyl noch nicht erreicht. Dabei tritt eine schwache Trübung auf.
  • Das Polymerisat wird in obigem Verfahren als Wandmaterial eingesetzt. Es liefert eine Dispersion mit vorwiegend "Teilchen" von 1 bis 4/u, einige von 5 bis 7/u und sehr wenige von maximal 15/u. Der Siebrückstand ist unbedeutend. Die Teilchen besitzen unter dem Mikroskop besehen eine rauhe Oberfläche.
  • Bringt man die Dispersion auf Kieselgel auf, so entsteht sofort eine intensive blaue Farbe der Note 5. Mit einer Nehmerseite läßt sich von der trockenen Beschichtung kein Abdruck nehmen (Note 1).
  • Auf Papier aufgestrichen ergibt sich, sowohl bei Raumtemperatur als auch bei 950c gelagert, keine Kopien liefernde Beschichtung.
  • Das Wandmaterial ist scheinbar völlig im Kernmaterial verteilt.
  • Es tritt nicht an die Grenzfläche. Verdünnt man die Dispersion und läßt absitzen, so bildet sich ein zähflüssiger Bodensatz, ein Zeichen dafür, daß die Kern- und Wandmateriallösung im Wasser ohne Ausbildung von Kapseln emulgiert wird.
  • Beispiel 2 Herstellung des Wandmaterials Im Rührkolben, gemäß Beispiel 1, werden 750 Teile Isopropanol vorgelegt und auf Siedetemperatur (ca. 75 bis 800C) erhitzt.
  • Sodann läuft innerhalb von 2 Stunden mit konstanter Geschwindigkeit eine Mischung aus 440 Teilen Butandiolmonoacrylatacetylacetat, 440 Teilen Methylmethacrylat, 120 Teilen Acrylamid, 5 Teilen 2-Sulfoäthylmethacrylat in 50 Teilen Wasser, mit NaOH auf pH = 4,5 neutralisiert und 90 Teilen Methanol und getrennt von dieser, eine Mischung von 7,5 Teilen Diazabutyronitril in 120 Teilen Methanol zu. Die weißlich trübe Lösung wird mit 500 Teilen Chloroform zu einer trüben 39,5%gen Lösung verdünnt.
  • Das Polymere hat einen K-Wert von 46, lsig in Chloroform.
  • Fällungstitration: Gegenüber n-Dodecyl- bzw. p-Diisopropylbenzol bzw. deren Mischung im Verhältnis 40 : 27 zeigt es einen Trübungspunkt von 6,5 bzw. 9,1 ml bzw. 7,2, einen Ausfällpunkt von 6,9 bzw.
  • 9,4 bzw. 7>4 ml und einen Lösungspunkt von 25>5 bzw. 13,5 bzw.
  • 15>0 ml. Das Polymere sollte sich gegenüber n-Dodecylbenzol danach als dichter als gegenüber o-Diisopropylbenzol erweisen.
  • Die Werte der Mischung liegen dazwischen. (Zum Vergleich: Mit Clophen erhält man als Trübungspunkt¢15,5 ml, als Ausfällpunkt 16,6 ml) Herstellung der Dispersion: Die Herstellung erfolgt wie im Beispiel 1, mit folgenden Abänderungen: Vorgelegt wird eine Lösung aus 800 Teilen Wasser und 200 Teilen einer 10%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon des K-Wertes 90 (1%ig in Wasser gemessen). Dispergiert wird eine Lösung aus 12 Teilen Kristallviolettlacton, 4 Teilen N-Benzoyl-leukomethylenblau, 2 Teilen Tributylamin, 600 Teilen Chloroform, 160 Teilen n-Dodecylbenzol (technische Qualität, wie sie bei der Alkylierung von Benzol entsteht), 108 Teilen p-Diisopropylbenzol und 240 Teilen obiger Wandmateriallösung.
  • Es entsteht eine stabile Kapseldispersion mit einem mittleren Kapseldurchmesser von 7 bis 10/u.
  • Destillation und Härtung: Die ca. 40°C warme Kapseldispersion wird in einen 5000 Volumenteile fassenden Rührkolben mit Ankerrührer (120 UpM) und absteigendem Kühler eingefüllt, in dem 1000 Teile Wasser von ca.
  • 45°C vorgelegt sind. Man destilliert in 2 Stunden bei 65°C beginnend, die Lösungsmittel ab, dabei steigt die Temperatur auf 80°C. Nun werden 28 ml 40%iger Formaldehydlösung zugegeben und eine Stunde bei 8000 ausgehärtet, abgekühlt, die Dispersion gesiebt und unter Rühren )8,4 Teile einer 24%igen Dispersion eines Emulsionscopolymerisates aus 56 Teilen Äthylacrylat, 34 Teilen Methacrylsäure, 10 Teilen Acrylsäure, 0,1 Teile Vinylsulfonat und 0,25 Teile Diallylphthalat eingetragen und mit 14,8 Teilen zeiger NaOH auf pH = 7,0 neutralisiert, wobei die Viskosität der Dispersion von ca. 11 DIN-Bechersekunden auf 32,5 Sec. ansteigt.
  • Prüfung der Dispersion: Die Prüfung ergibt eine 17,5%ige Dispersion mit Kapseln des mittleren Durchmessers von 6 bis 7/u.
  • Auf eine saure Tonschicht einer Nehmerseite aufgetragen ist nach dem Trocknen keine Verfärbung sichtbar (Note 1).
  • Auf Kieselgel zeigt der Aufstrich keine Verfärbung (Note 1).
  • Mit einer Nehmerschicht kann eine Kopie sowohl auf der Nehmerschicht als auch der Kieselgelschicht von intensiv blauer Farbe entnommen werden (Note 5).
  • Ein mit der Dispersion beschichtetes Papier liefert nach 24-stündiger Lagerung bei Raumtemperatur bzw. bei 950C eine Durchschrift der Note 5 bzw. 4.
  • Die Dichtigkeit der Kapseln kann man verändern durch Maßnahmen, wie sie der beigefügten Tabelle 1 zu entnehmen sind: Zeile 2, durch Wandmaterial mit höherem Vernetzungsgrad oder in den folgenden Zeilen mit größerem Acrylamidanteil oder mit mehr Wandmaterial (Zeile 5). Alle Versuche haben Ausbeuten über 98 %.
  • Auch mit diesem Kernmaterial ergeben Polymerisate aus Methylmethacrylat und Acrylamid (Zeile 7, ca. 50 ffi Ausbeute) mit Methylmethacrylat (Zeile 8, ca. 70 ß Ausbeute) keine Kapseln, sondern nur Öltröpfchen, die auf Kieselgel auslaufen und eine Färbung (Note 5) verursachen. In beiden Fällen konnte mit einer Nehmerseite kein Abdruck mit dieser Beschichtung erzeugt werden.
  • Entfernt man den Methyl- und Isopropylalkohol aus der eingangs hergestellten Wandmateriallösung und versucht das dabei anfallende feste Polymerisat in Chloroform zu lösen, so benötigt man erhebliche Mengen. Unterhalb einer Konzentration von ca.
  • 12 % erhält man eine trübe Lösung. Die geringste Zugabe von einer Mischung aus 40 Teilen n-Dodecylbenzol und 27 Teilen p-Diisopropylbenzol fällt das Polymere aus dieser Lösung sofort in Fladen wieder aus. Eine Verkapselung ist ohne einen Anteil an Alkohol nicht zu erreichen.
  • Umgekehrt fällt die Zugabe von obiger Mischung Kernflüssigkeit zu einer Chloroform-freien "Lösung" des Wandmaterials in Isopropanol das Wandmaterial ebenfalls aus.
  • Tabelle 1
    W a n d m a t e r i a l (W M) K a p s e l d i s p e r s i o n
    BMAA MMA AM K-Wert Trübungs- Fällungs- Lösungs- *) Teile Kapsel- P r ü f u n g
    punkt punkt punkt WM durch Farbe des Intensität der
    ml ml ml fest messer Aufstrichs Dur chschrift nach
    auf SiO2 Lagerung bei
    Note RT 95°C
    44 44 12 0,5 SEM 46 6,5/9,1 6,9/9,4 23,5/13,5 24 6-7 1 5 4
    38 39 12 0,5 SEM 59 6,5/12,9 8,4/13,8 16,0/4,8 24 6-8 1 5 5
    42 42 16 0,5 MAS 45 6,2/7,2 6,3/7,6 37,5/24,5 24 6-8 1 5 4-5
    41 41 18 0,5 AS 43 5,4/7,2 5,8/7,5 52,0/26,5 24 7-8 1 4-5 4-5
    42 42 16 0,5 SEM 42 6,1/7,0 6,3/7,5 39/23 44 10-14 1 5 5
    42 42 16 - 41 6,1/7,2 6,4/7,4 35,2/25 24 7-8 1 5 4-5
    Vergleichsbeispiele
    - 88 12 0,5 SEM 62 >15/>15 -/- 24 (1-3) 5 1 1
    - 100 - - 60 >15/>15 -/- 24 (3-5) 5 1 1
    *) Zahl vor dem Schrägstrich gilt für n-Dodecylbenzol. Zahl hinter dem Schrägstrich für p-Diisopropylbenzol BMAA = Butandiolmonoacrylatacetylacetat MMA = Methylmethacrylat AM = Acrylamid SEM = Na-2-Sulfoäthylmethacrylat MAS = Methacrylsäure AS = Acrylsäure Beispiel 7 Es wird gemäß Beispiel 1 ein polymeres Wandmaterial aus 710 Teilen Butandiolmonoacrylatacetylacetat, 570 Teilen Methylmethacrylat, 210 Teilen Acrylamid und 7,5 Teilen 2-Sulfoäthylmethacrylat polymerisiert. Der K-Wert des Polymerisates beträgt 40. Der Trübungspunkt wird mit einer Mischung von o-, p- und m-Diphenylbenzol mit 7,1 ml, der Ausfällpunkt mit 8,0 ml, der Lösungspunkt mit 21,0 ml erreicht.
  • Kontinuierliche Herstellung der Mikrokapseln: In einem temperierbaren Gefäß mit zwei Zuläufen und einem Überlauf befindet sich der Turrax. Der Überlauf des Gefäßes führt über ein Reduzierventil in eine Siebbodenkolonne, die von unten mit Dampf beaufschlagt wird. Oben wird das Lösungsmittel zusammen mit Dampf bei einem Druck im Bereich von 250 Torr entnommen und anschließend getrennt bzw. aufgearbeitet. Die am Boden über eine Schleuse entnommene, lösungsmittelfreie Dispersion wird gehärtet, abgekühlt, gesiebt und stabilisiert.
  • In das auf 380C geheizte Gefäß läuft durch den einen Zulauf während 4 Stunden gleichmäßig eine Lösung von 2000 Teilen Wasser und 500 Teilen obiger Polyvinylpyrrolidonlösung (K-Wert = 90) in Wasser zu. Durch den anderen Zulauf wird in derselben Zeit eine Lösung von 40 Teilen Dinaphthospiropyran, 5 Teilen Tributylamin, 1800 Teilen Dichlormethan, 670 Teilen einer Mischung aus O-J P- und m-Diphenylbenzol und 600 Teilen obiger Wandmateriallösung direkt in den Unterdruckbereich des Turrax zudosiert.
  • Die überlaufende Kapseldispersion wird in die Siebbodenkolonne dosiert und binnen weniger Minuten alles Lösungsmittel entfernt.
  • Die über die Schleuse entnommene Dispersion wird wie üblich aufgearbeitet.
  • Mit einer Ausbeute von 99 ffi fällt eine 28%ige agglomeratfreie Kapseldispersion von kugeligen Kapseln des mittleren Durchmessers von 7 bis 8/u an.
  • Prüfung der Dispersion: Die Dispersion liefert auf Kieselgel aufgetragen keine Färbung (Note 1).
  • Das damit hergestellte Papier erzeugt nach Lagerung bei Raumtemperatur und bei 950C über 24 Stunden eine intensiv blaue Kopie (Note 5).
  • Die kontinuierliche Fahrweise zeigt besonders augenfällig die Vorzüge des Verfahrens. Die sofortige Trennung von Wandmaterial und Kernmaterial beim Eintrag ins Wasser während des Dispergierens stabilisiert die Kapseln gegenüber etwaiger Durchmesseränderungen. Damit wird die schnelle Lösungsmittelentfernung möglich. Der Kapseldurchmesser ändert sich dabei nur entsprechend dem Verlust an Lösungsmittel aus der Kernphase.
  • Beispiel 4 Es wird gemäß Beispiel 1 ein polymeres Wandmaterial aus 200 Teilen Butandiolmonoacrylatacetylacetat, 75 Teilen Methylmethacrylat, 100 Teilen Acrylamid und 125 Teilen Vinylpyrrolidon mit 25 Teilen Azodiisobutyronitril in 450 Teilen Isopropanol polymerisiert.
  • Mit Chloroform wird die Lösung auf 40 ffi gestellt.
  • Das Polymerisat hat einen K-Wert von 52 (1%ig in Chloroform).
  • Ein Trübungspunkt mit Phthalsäurediäthylhexylester tritt nicht auf. Das polymere Wandmaterial fällt bei Zugabe von ),0 ml sofort aus (Jeder einzelne Tropfen fällt Wandmaterial aus, das sich aber bis zum Zusatz von 3,0 ml immer wieder löst). Nach Zugabe von 15 ml des Phthalsäurediäthylhexylesters ist das ausgefallene Polymere auch durch Zugabe von über 100 ml Chloroform nicht zu lösen.
  • Die Herstellung der Dispersion erfolgt analog Beispiel 1. In 800 Teilen Wasser, die 200 Teile obiger Polyvinylpyrrolidonlösung enthalten, werden eine Lösung aus 12 Teilen Kristallviolettlacton, 4 Teilen 4-Benzoyl-leukomethylenblau, 2,0 Teilen Tributylamin, 720 Teilen Chloroform, 268 Teilen Phthalsäurediäthylhexylester und 240 Teilen obiger Wandmateriallösung dispergiert, destilliert und gehärtet.
  • Es entstehen Kapseln mit einem mittleren Durchmesser von 6 bis 9/u.
  • Die Durchschrift des mit diesen Kapseln beschichteten Papiers, bei Raumtemperatur und bei 950C gelagert, entspricht der Note 4.
  • Beispiel 5 Das Wandmaterial wurde aus 200 Teilen Butandiolmonoacrylatacetylacetat, 100 Teilen Methylmethacrylat, 100 Teilen.Acrylamid und 100 Teilen Vinylpyrrolidon mit 25 Teilen Azodiisobutyronitril polymerisiert. Mit Chlorparaffin (40 %~Chloranteil) titriert, lag der Trübungspunkt bei 6,7 mi, der Ausfällpunkt bei 7,2 ml und der Lösungspunkt bei 57 ml Eine Lösung aus 250 Teilen dieses Polymeren (40ige Lösung), 12 Teilen Kristallviolettlacton, 4 g N-Benzoyl-leukomethylenblau, 2,0 Teilen Tributylamin, 960 Teilen Chloroform, 268 Teilen oben verwendeten Chloroparaffins wird in 800 Teilen Wasser, das 200 Teile einer 10%igen Polyvinylpyrrolidonlösung enthält, dispergiert. Anschließend wird destilliert und ausgehärtet.
  • Es entsteht eine Kapseldispersion mit einem durchschnittlichen Kapseldurchmesser von 7 bis 10µ. Damit beschichtete Papiere liefern, bei Raumtemperatur gelagert, eine Durchschrift der Note 5 und, bei 95 0C gelagert, eine solche der Note 4.

Claims (2)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Herstellen von Flüssigkeitströpfchen, die von einem festen Wandmaterial umhüllt sind, unter Verwendung einer Mischung aus polymerem Wandmaterial, das Wandmaterial leicht lösenden und leicht flüchtigen Lösungsmitteln und das Wandmaterial nicht lösenden und schwer flüchtigen, das Kernmaterial bildenden wasserunlöslichen organischen Flüssigkeiten und Entfernen der Lösungsmittel durch Abdampfen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein hydrophile und hydrophobe Gruppen enthaltendes polymeres Wandmaterial und als Lösungsmittel dafür eine Mischung aus leichtflüchtigen, mit Wasser mischbaren und leichtrlüchtigen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln verwendet und die Mischung in Wasser dispergiert, wobei sich die Kapselwand bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wandmaterial nach Bildung der Kapselwand chemisch vernetzt.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2016169941A1 (de) 2015-04-23 2016-10-27 Basf Se Gelkapsel enthaltend sterol und solubilisator

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US10188133B2 (en) 2015-04-23 2019-01-29 Basf Se Gel capsule containing sterol and solubilising agent

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