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Vorrichtung zum Portionieren von in einem Behälter angeordneten rohrförmigen
Gegenständen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Portionieren von
in einem Behälter angeordneten rohrförmigen Gegenständen, insbesondere von Schilfrohr,
wobei der Behälter eine Ausnehmung aufweist, in deren Bereich eine außerhalb des
Behälters bewegbare Greifvorrichtung vorgesehen ist, durch die ein Teil der im Behälter
befindlichen rohrförmigen Gegenstände erfaßt und aus dem Behälter entfernt wird.
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Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise für die Entnahme von Strohhalmen
aus einem Behälter bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtungist der Boden des Behälters
von einer verschiebbaren Unterlage gebildet und es ist ein schnabelförmiger Trenner
vorgesehen, der beim Wegziehen des Bodens in den Bereich dieses Bodens verschoben
wird, dort mit den beiden schnabelförmigen Teilen eine Anzahl von Strohhalmen erfaßt
und diese Strohnalme aus dem Behälter entfernt. Eine solche Vorrichtung kann jedoch
zum
Portionieren von langen, rohrförmigen Gegenständen, insbesondere
zum Portionieren von Schilfrohr, nicht verwendet werden. Dieses Schilfrohr weist
nämlich sowohl unterschiedliche Länge als auch unterschiedliche Dicke auf und hat
die unangenehme Eigenschaft, daß die einzelnen Halme aneinander haften, so daß es
nur sehr schwer getrennt werden kann. Das in einem Behälter eingefüllte Schilfrohr,
welches eine Länge von mehreren Metern aufweist, liegt außerdem in diesem Behälter
kreuz und quer durcheinander und nimmt in der Regel eine schräge Lage ein, d.h.,
wenn das eine Ende des Rohres sich im unteren Teil des Behälters befindet, so liegt
das andere Ende des Rohres im oberen Teil des Behälters. Aus diesem Grunde ist es
nicht möglich, mit einer Vorrichtung gleich der bekannten Vorrichtung zur Entnahme
von Strohhalmen, bei welcher eine Bewegung des Greifers quer ur Längsrichtung der
Halme erfolgt, Schilfrohr zu portionieren. Die Portionierung des Schilfrohres ist
aber für die Erzeugung von flächigen Gegenständen aus Schilfrohr, beispielsweise
von Platten oder Matten, notwendig, da hiezu das Schilfrohr in bestimmten, möglichst
gleich großen Portionen der Vorrichtung für die Erzeugung dieser flächigen Gegenstände
zugeführt werden muß, wobei die einzelnen Rohre parallel zueinander ausgerichtet
sein müssen.
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Es sind auch Vornchtungen zum Abteilen von Borsten und Haaren für
die Herstellung von Pinseln, also von sehr kurzen Teilen, bekannt, bei welchen durch
Abteilnadeln oder Teilschienen eine bestimmte Menge der in einem Behälter eingefüllten
Borsten abgetrennt und abgeführt wird. Auch diese bekannten Vorrichtungen sind für
die Portionierung von langgestreckten rohrförmigen Gegenständen, insbesondere von
Schilfrohr, nicht verwendbar.
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Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe geJ stellt eine Vorrichtung
zu schaffen, mit welcher auch solche große Abmessungen aufweisende rohrförmige GegenstAnde
vie insbesondere Schilfrohr, welche in einem Behälter
kreuz und
quer durcheinander liegen, in gleiche Portionen aufgeteilt werden können. Die Erfindung
besteht im wesentlichen darin, daß die Ausnehmung in einer der Stirnwände, zumindest
im unteren Teil derselben, sowie an den daran angrenzenden Teilen der Seitenwände
und des Bodens des Behälters angeordnet ist, daß die Greifvorrichtung in Richtung
der Behälterlängsachse bewegbar ist, und daß in die Ausnehmung ein quer zur Längsachse
des Behälters verschiebbarer Peileinführbar ist. Dadurch, daß die Ausnehmung an
einer der Stirnwände des Behälters vorgesehen ist, daß -also die Schilfrohre aus
dem Behälter in Richtung der Behälterlängsachse und damit in Rohrlängsrichtung aus
dem Behälter herausgezogen werden, ist es möglich, von den im Behälter kreuz und
quer liegenden Schilfrohren einen bestimmten Teil zu erfassen und aus dem Behälter
herauszuziehen, ohne daß hiebei diese Schilfrohre beschädigt werden, insbesondere
ohne daß hiebei diese Schilfrohre brechen. Der quer zur Längsachse des Behälters
verschiebbare Keil ermöglicht durch seine Verschiebung nicht nur eine Abtrennung
eines vorbestimmten Teiles des Schilfrohres vom übrigen Schilfrohr, welcher Teil
dann von der Greifvorrichtung erfaßt und ausgezogen wird, sondern durch die Verschiebung
dieses Keiles wird auch das im Behälter verbleibende Schilfrohr angehoben, so daß
es mit seinen Stirnflächen an der Innenseite der Behälterstirnwand anliegt und so
beim Ausziehen des abgetrennten Schilfrohrteiles nicht durch die Reibung mitgerissen
wird, sondern im Behälter zurückbleibt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht
somit auf einfache Weise eine beschädigungslose Portionierung des Schilfrohres.
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Um eine möglichst genaue Portionierung zu erzielen, weist erfindungsgemäß
der Behälter schräg nach unten zusammenlaufende Seitenwände auf, die zusammen Nit
dem eingeführten Keil eine genaue, vorbestimmte Schilfmenge begrenzen. Laufen die
beiden Seitenwände spitz zusammen, so
ist es sogar möglich, jeweils
immer nur ein einziges schilfrohr aus dem Behälter herauszuziehen, wie dies beispielsweise
für'die Herstellung von Schilfmatten erforderlich ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können in den Seitenwänden
des Behälters auf- und abbewegbare, bei der Abwärtsbewegung in den Behälter hineinragende
FUrderhebel vorgesehen sein, welche beispielsweise intermittierend arbeiten und
welche bewirken, daß das im ifill o Teil des Behälters befindliche Schilfrohr nach
dem Zurückziehen des teiles nach unten gefördert wird.
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Vorzugsweise ist im Behälter oberhalb der Ausnehmung eine Führung
für den teil vorgesehen, so daß der teil bei seiner Verschiebebewegung ein Widerlager
findet und weder seitlich noch nach oben ausweichen kann, so daß durch eine stets
gleiche Lage des teiles auch eine immer gleichbleibende Portionierung gewährleistet
ist.
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Die Greifvorrichtung ist zweckmäßig auf einem Schlitten verschiebbar
angeordnet, so daß eine leichte Verschiebbarkeit dieser Greifvorrichtung zum Zwecke
des Ausziehens des Schilfrohres od.dgl. gewährleistet ist.
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Gemäß einer bevorzugten AusPUhrungsform der Erfindung sind zwei mit
ihren die Ausnehmungen aufweisenden 8tirnseiten gegenüberliegende Behälter vorgesehen
und es sind die dazugehörigen Greifvorrichtungen zu gemeinsamer Bewegung geFuppelt.
Mit einer solchen Vorrichtung kann der Einlage- oder Voreinlageraum einer Vorrichtung
zur Herstellung von flächigen Gegenständen aus Schilfrohr wechselweise von beiden
Behältern beschickt werden. Wenn nun, wie dies zweckmäßig ist, die Schilfrohre alle
so im Behalter angeordnet sind, daß das dicke Ende im Bereich der Ausnehmung liegt,
so bringt dies den Vorteil mit sich, daß der Herstellungsmaschine abwechselnd Portionen
mit verschieden ausgerichtetem Schilfrohr zugeführt verden, so daß sich die tonizitAt
des Schilfrohres ausgleicht und ein gleichmäßiges Endprodukt erzielt wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen
schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
zwei Behältern in Seitenansicht. Die Fig. 2, 3 und 4 stellenlängsschnitte durch
verschiedene Ausführungsformen von Behältern dar. Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach
der Linie V-V der Fig. 2. Die Fig. 6-,7 und 8 zeigen Stirnansichten verschiedener
Behält erf-ormen.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist zwei Behälter 1, 1'
auf, wobei verschiedene Behälterformen dargestellt sind. In der Regel werden jedoch
beide Behälter gleichartig ausgebildet sein. In den Behältern befindet sich Schilfrohr.
2, welches durch eine an der Behälteroberseite angeordnete Öffnung eingefüllt wird.
Das Schilfrohr 2 erstreckt sich hiebei in Richtung der Längsachse des Behälters,
welche im wesentlichen waagrecht verläuft. Es kann jedoch auch die Behälterlängsachse
einen kleinen spitzen Winkel mit der Waagrechten einschließen.
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Die einander gegenüberliegenden Stirnwände 3 der beiden Behälter
1, 1 sowie die daran angrenzenden.Teile der Behälterseitenwände 4 (siehe Fig.6 bis
8) sind im Bereich des Bodens des Behälters mit einer Ausnehmung 5 versehen, in
welcher ein quer zur Behälterlängsachse verschiebbar angeordneter Keil 6 einführbar
ist. Durch das Einführen dieses Keiles wird ein Teil 2' des Schilfrohres 2 von dem
übrigen im Behälter 1, 1' befindlichen Schilfrohr abgetrennt und kann in der Behälterlängsrichtung
aus dem Behälter herausgezogen werden. Die Länge der Stirnwand 3 und die Lage des
eingeführten Keiles 6 sind solcherart, daß das oberhalb des Keiles 6 im Behälter
1, 1 angeordnete Schilfrohr an der Innenseite der Stirnwand 3 anliegt und somit
beim Herausziehen des portionierten Teiles 2' nicht mitgezogen wird.
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Das Herausziehen dieses portionierten Schilfrohr teiles 2' erfolgt
über. Zangen 7, die mit einem Schlitt 8 verbunden sind, der auf einer Führung 9
verschiebbar g=
führt ist. Die Zangen 7 ergreifen abwechselnd einmal
einen portionierten Schilfrohrteil 2' aus dem Behälter 1 und einmal einen portionierten
Schilfrohrteil 2' aus dem Behälter 1', ziehen diesen Teil aus dem Behälter heraus
und befördern ihn in einen Einlageraum oder in einen Voreinlageraum, von wo er beispielsweise
mittels eines Schwenkhebels in den Einlageraum der Maschine für die Herstellung
eines Schilfrohrproduktes weitertransportiert wird.
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Durch die in Fig. 1 dargestellte Anordnung wird nicht nur eine dauernde
Beschickung dieser Maschine ermöglicht, da sich beim Herausziehen eines Schilfrohrteiles
2' durch die eine Zange 7 gleichzeitig die andere Zange in die Arbeitsstellung für
das Herausziehen eines Schilfrohrteiles aus dem anderen Behälter bewegt, sondern
es wird auch der Vorteil erzielt, daß dann, wenn das Schilfrohr in die Behälter
1, 1 so eingelegt s't,'daß die Zangen 7 stets das dickere Rohrende erfassen, dieses
dickere Rohrende wechselweise einmal auf der einen und einmal auf der anderen Seite
des Einlageraumes zu liegen kommt, wodurch die Herstellung eines gleichmäßig breiten
Schilfproduktes ermöglicht wird.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit
vier Behältern versehen sein, wobei dann eben zwei Schlitten 8 vorgesehen sind.
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In den Fig. 2 bis 4 sind verschiedene Formen der Ausnehmungen 5 gezeigt,
wobei die Behälter im Schnitt dargestellt sind. Bei der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform sind die Öffnungen in den Seitenwänden 4 etwas höher als die Öffnungen
in der Stirnwand 3 und es ist auch der Behälterboden ausgenommen. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 ist ebenfalls der Behälterboden ausgenommen. Die Höhe der Öffnungen
in den Seitenwänden 4 entspricht bei dieser Ausführungsform der Höhe der Öffnung
in der Stirnwand 3, jedoch ist in den Seitenwänden 4 eine Führung 10 für den weil
6 vorgesehen, so daß die Lage
dieses Keiles in der in den Behälter
eingeführten Stellung stets genau bestimmt ist. Bei der Ausführungsform nach Fig.
4 sind die Seitenwände 4 bis zur Behälter oberkante ausgenommen. Die Stirnwand 3
ist im unteren Teil 11 leicht nach außen gebogen, so daß das Herausziehen des portionierten
Schilfrohrteiles 2' erleichtert wird.
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Um each dem Herausziehen eines portionierten Schilfrohrteiles mittels
der Zangen 7 und nach dem Zurückziehen des Keiles 6 ein Auffüllen des unteren Behälterteiles
sicherzustellen, sind, wie aus Fig. 5 hervorgeht, die Seitenwände 4 zumindest teilweise
als über Rollen 12 umlaufende Förderbänder, -ketten od.dgl. 13 ausgebildet, die
das Schilfrohr 2 nach unten fördern. An Stelle dieser Förderbänder oder -ketten
können auch auf- und abbewegbare Förderhebel vorgesehen sein, die bei der Abwärtsbewegung
in den Behälter hineinragen und so das Schilfrohr o nach unten tauchen. Die Bewegung
des Keiles 8, der Zangen 7, der Förderbänder oder -ketten und der nicht dargestellten
Förderhebel wird hiebei in geeigneter, nicht dargestellter Weise aufeinander a7ges
timmt In den Fig. 6 bis 8 sind verschiedene Querschnittsformen der Behälter dargestellt.
Wie aus diesen figuren hervorgeht, laufen die Seitenwände 4 des Behälters 1 schräg
nach unten zusammen, so daß im Bodenbereich des Behälters dieser nur einen sehr
geringen erschnitt besitzt, so daß die Portionierung genau vorgenommen werden kann.