DE223713C - - Google Patents

Info

Publication number
DE223713C
DE223713C DENDAT223713D DE223713DA DE223713C DE 223713 C DE223713 C DE 223713C DE NDAT223713 D DENDAT223713 D DE NDAT223713D DE 223713D A DE223713D A DE 223713DA DE 223713 C DE223713 C DE 223713C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mass
gas
sulfur
air
oxygen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT223713D
Other languages
English (en)
Publication of DE223713C publication Critical patent/DE223713C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/20Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses
    • C10K1/26Regeneration of the purifying material contains also apparatus for the regeneration of the purifying material

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem auf die Gewinnung von schwefligsaurem bzw. schwefelsaurem Ammoniak gerichteten Verfahren nach Patent 212209 wird der in den Gasen enthaltene Schwefelwasserstoff durch Überleiten über eine sauerstoffübertragende, stetig oder absatzweise wiederaufgefrischte Masse oxydiert, und die dabei entstehenden Schwefelsauerstoffverbindungen werden mit dem Ammoniak der Gase zur Reaktion gebracht.
Wenn nun dabei festgestellt wurde, daß bei höheren Temperaturen und genügendem Sauerstoffüberschuß auch Schwefeltrioxyd entsteht, so ist docji eine vollständige Umwandlung des Schwefelwasserstoffs in das Trioxyd praktisch schlecht durchzuführen, da das durch die Reinigungsmasse zu führende ammoniakhaltige Gas der zu dieser Reaktion nötigen Temperatur nicht gut ausgesetzt werden darf, ohne angegriffen zu werden. Es wird deshalb am besten so verfahren, daß man zunächst — wie dies durch Innehaltung niedriger Temperaturen leicht angängig ist — nur auf die Erzeugung von schwefligsaurem Ammoniak hinarbeitet und zwecks nachträglicher Umwandlung ,desselben in das Sulfat dessen leichte Oxydationsfähigkeit durch Sauerstoffaufnahme aus der Luft benutzt. Diesen Vorgang zu beschleunigen, bietet das Verfahren nach der Patentschrift 217315 ein bequemes Mittel, indem man durch die das Sulfit enthaltende Lauge Luft bläst, am einfachsten einen in den Wascher für die schweflige Säure mit der verbrauchten Wiederauffrischungsluft eingeleiteten Luftüberschuß.
Die Erfindung folgt der Erkenntnis, daß man unter Benutzung des absatzweisen Verfahrens, also des im Wechsel vorgenommenen Durchleitens von Gas und Luft durch die sauerstoffübertragende Masse, die höhere Oxydationsstufe für den Schwefelwasserstoff ohne störende Beeinflussung der Gasbestandteile erhalten kann, wenn man hinter den ersten als Reiniger zu bezeichnenden Masseraum einen zweiten auf der erforderlichen hohen Temperatur erhaltenen Kontaktraum schaltet, der aber nun allein von der die schweflige Säure tragenden, den erforderlichen Sauerstoffüberschuß mit sich führenden Wiederauffrischungsluft durchströmt wird. Die Umwandlung des Schwefeldioxyds in Schwefeltrioxyd findet dann hier gemäß dem bei der Schwefelsäureherstellung benutzten echten Kontaktprozeß statt, wie' denn auch als Kontaktmasse alle hierfür bekannten Körper verwendet werden können, so Platinasbest, Eisenoxyd u. dgl. Die erstmalige Umwandlung der Schwefel- bzw. Eisenschwefelverbindungen in der sauerstoffübertragenden Masse in der einen Vorrichtung zu Dioxyd und die nachträgliche Oxydation zu Trioxyd in einer zweiten Vorrichtung hat dabei außerdem den Vorzug, daß man bequem regelnd auf die getrennten Vorgänge einwirken kann.
Die Zeichnung zeigt eine zu einer besonderen Ausführungsform des gekennzeichneten Verfahrens geeignete Anlage in schematischem Schnitt.
Das bei der Kühlung der Rohgase zwecks
(z. Auflage, ausgegeben am 14. August
Teerbefreiung ausfallende Gaswasser fließt ständig in den Gaswasserbehälter 17 und wird von hier über die Destillierkolonne 16 geleitet, wo das darin enthaltene Ammoniak mit Dampf und Kalk abgetrieben wird.. Dem durch Leitung 15 ankommenden, den Schwefelwasserstoff und das übrige Ammoniak enthaltenden Gasstrom wird dies abgetriebene Ammoniak wieder aufgeladen.· Bei geschlossenem Hahn 19 und geöffnetem Hahn 20 wird das so vorbereitete Gas in den Reiniger 22, der die sauerstoffübertragende Masse (geglühtes Raseneisenerz) enthält, geführt und zunächst durch den Heizmantel 14 erwärmt, so daß es beim Durchtritt durch die Masse im Raum 22 diese mit erwärmt und ein Niederschlagen des natürlichen Wasser-. gehaltes der Gase, womit eine unerwünschte Isolierung der wirksamen Massenoberfläche verbunden wäre, ausschließt. Da gemäß der hier stattfindenden Umsetzung nach der Formel
Fe2 O3 + 3 H2 S = Fe2S3 + 3H2O
neues Wasser gebildet wird und bei der innezuhaltenden Temperatur von 60 ° bis 70 ° C. in Dampf form fortgetragen werden muß, so muß den Gasen durch »Überhitzung« das Bestreben . verliehen werden, Wasser zu verdunsten und in sich aufzunehmen. Während also der Schwefelwasserstoff der Gase im Reiniger in Form von Schwefel- bzw. Eisenschwefelverbindungen zurückbleibt, tritt das nunmehr noch ammoniakhaltige Gas durch den geöffneten Hahn 24 in den Wäscher 29. Indessen geht ein Luftstrom durch Leitung 45 bei geschlossenem Hahn 47 in den Masseraum 21, frischt hier die sauerstoffübertragende Masse wieder auf und oxydiert gleichzeitig den in dieser enthaltenen Schwefel bzw. die Eisenschwefelverbindungen zu schwefliger Säure nach der1 Formel ■
Fe2 S3 + 9 O = 3 5 O2 + Fe2 O3.
Die damit beladene Luft, die außer dem restlichen Stickstoffgemisch noch einen genügenden Sauerstoffüberschuß enthält, geht durch Leitung 28 bei geschlossenem Hahn 27 und geöffnetem Hahn 26 in den Kontaktraum 48, der mit einem Heizmantel 49 versehen ist, in den überhitzter Dampf, Abhitze o. dgl. durch Leitung 50 eintreten, und den sie durch Leitung 51 verlassen; es wird hierdurch, etwa bei Verwendung von Eisenoxyd als Kontaktmasse, in Verbindung mit der freiwerdenden Reaktionswärme eine Temperatur von 600° innegehalten. Gemäß der Erkenntnis, daß das in diesen Kontaktraum gelangende Gemisch im wesentlichen den Röstgasen des Pyrits entspricht, spielt sich dann dieser Vorgang der Umwandlung der schwefligen Säure in Schwefelsäureanhydrid genau wie der entsprechende Vorgang beim Schwefelsäurekontaktverfahren ab. Daß das Anhydrid begleitende Stickstoffgemisch trägt dieses durch Leitung 52 in, den Wäscher 30 und verläßt diesen anhydridfrei durch Leitung 32, um ins Freie zu strömen. In diesem Wascher, der mit der Waschflüssigkeit aus dem Sammelbehälter 33 berieselt wird, wird das Schwefeltrioxyd zurückgehalten; die entstehende Lauge fließt in den Behälter 40 und wird immer mittels Pumpe 43 und Leitung 44 in den Behälter 34 zurückgeführt, von dem aus der Wascher 29 berieselt wird. Da durch diesen ammoniakhaltiges Gas strömt, so findet mit der Waschung gleichzeitig die Vereinigung von Ammoniak und Schwefelsäure zu einem Salze statt, das sich zunächst in dem Überschuß der Flüssigkeit löst und in den Kasten 38 gelangt. Von diesem wird die Salzlösung immer durch Pumpe 41 und Leitung 42 in den Behälter 33 gedrückt, so daß sie sich wieder mit Anhydrid sättigt und
das primäre Ammonsulfat n *) S O4 bildet, bis die Sättigungsgrenze erreicht ist und normales Sulfat λτ rr4 / S O4 als festes Salz ausfällt. Dieser stete Kreislauf erfolgt dabei mit allen in der Patentschrift 217315 angegebenen Vorteilen. Die Bildung des primären Ammonsulfates ist ebenfalls wertvoll, da so ein Salz erhalten wird, das, ohne freie Säure zu haben, große Begierde hat, sich mit einem weiteren go Molekül N H3 zu vereinigen; bei Durchleiten der Gase durch ein Schwefelsäurebad nach der üblichen Arbeitsweise findet bekanntlich leicht ein mechanisches Mitreißen freier Säure mit unerwünschten Nebenwirkungen statt. Die Tatsache, daß hier in das Verfahren nur das Schwefelsäureanhydrid ohne Wasser eingeführt wird, hat für die unmittelbare Darstellung eines festen Salzes eine besondere Bedeutung. Bekanntlich wird bei den bisherigen Verfahren das ioo Verdünnungswasser der Schwefelsäure frei und verursacht eine Auflösung des Salzes zu einer Lauge, wenn nicht ganz besondere Maßregeln zur steten oder absatzweisen Entfernung dieses Wassers, etwa durch Verdampfen oder Verdunsten, vorgenommen werden. Da hier dieses Verdünnüngswasser und außerdem das zur Salzbildung erforderliche Wasser fehlen, so wird der Lauge noch Wasser entzogen; das im praktischen Betrieb eingeführte Spülwasser kann uo gerade so bemessen werden, daß ein Eintrocknen der Lauge verhindert wird. Aber selbst bei Einfuhr sehr großer Fremdwassermengen bietet der durch die starke Überhitzung des Stickstoffgemisches im Kontaktraum 48 gebotene Wärme-Überschuß ein bequemes, regelbares Mittel zur steten Wasserentziehung. Ist die sauerstoffübertragende Masse im Reiniger 22 erschöpft, so wird durch Umschaltung sämtlicher Hähne nunmehr das Gas durch den Reiniger 21 in den Wäscher 29 und die Luft durch den Reiniger 22 und den Kontaktraum 48 in den Wascher 30
geleitet, so daß der Betrieb ein völlig stetiger bleibt. Bei der erläuterten- Schaltung ist dann nur ein gleichmäßig betriebener Kontaktraum erforderlich, wodurch der Aufbau und Betrieb der Anlage wesentlich vereinfacht wird.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i, Verfahren zur Darstellung von schwefelsaurem Ammoniak bei der Gasbereitung
    ίο nach Patent 212209 mit wechselweisem Überleiten des Gases und der Wiederauffrischungsluft über eine sauerstoffübertragende Masse, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem die Masse enthaltenden Reiniger ein auf hoher Temperatur erhaltener Kontaktraum angeordnet ist, der von der im Überschuß anzuwendenden Wiederauffrischungsluft durchströmt wird, nachdem sie die im Reiniger abgesetzten Schwefelverbindungen zu Schwefeldioxyd oxydiert hat, wobei auf der Kontaktmasse (Platinasbest, Eisenoxyd u. dgl.) in bekannter Weise die Umwandlung des Schwefeldioxyds in Schwefeltrioxyd erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 mit zwei abwechselnd von Luft und Gas durchströmten Reinigern und hinter diesen angeordneten, von einer Waschflüssigkeit im steten Kreislauf durchströmten Waschern nach Patent 217315, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei Reinigern und dem Säurewascher ein Kontaktraum angeordnet ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT223713D Active DE223713C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE223713C true DE223713C (de)

Family

ID=484508

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT223713D Active DE223713C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE223713C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH654282A5 (de) Verfahren und einrichtung zum konzentrieren und reinigen von organische verunreinigungen enthaltender schwefelsaeure.
DE4032288C2 (de)
DE223713C (de)
DE3523073C2 (de) Verfahren zur Entfernung und Rückgewinnung von elementarem Schwefel aus Schwefeldioxid oder Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen
DE706846C (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus Gasen unter gleichzeitigr Gewinnung von elementarem Schwefel und Ammonsulfat
DE293967C (de)
DE313918C (de)
DE214070C (de)
EP0914295A1 (de) Verfahren zum behandeln von waschwasser aus der gaswäsche einer eisenerzreduktionsanlage
DE362378C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumbicarbonat aus ammoniak- und kohlensaeurehaltigen Gasen
DE545627C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfat und Schwefel aus Gasen
DE478676C (de) Verfahren zum Auswaschen von Cyanverbindungen, Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen mittels eisenoxydulhaltiger Loesungen
DE959125C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heissen Gasen
DE578420C (de) Verfahren zum Entfernen des Schwefelwasserstoffs aus ammoniakhaltigen Gasen
DE39277C (de) Neuerung in dem Verfahren der Reinigung von Leuchtgas mittelst Ammonikgas und in der Gewinnung von Nebenprodukten
DE565897C (de) Verfahren zur Gewinnung des Ammoniaks als Ammonsulfat aus schwefelwasserstofffreien Gasen
DE441260C (de) Vorrichtung zum Herstellen von Ammonsulfat
DE272475C (de)
DE670781C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxyd
DE254014C (de)
DE513953C (de) Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen
DE272474C (de)
DE908134C (de) Verfahren zur Erzeugung von Alkaliferrocyanid
DE593736C (de)
DE906742C (de) Verfahren zum Entsaeuern von Ammoniakwasser