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Verseilmaschine Es sind Verseilmaschinen bekannt (D?-OS 1 510-060),
bei denen Abzug- und Aufwickelvorrichtung als vereinigte Verseileinheit um die Maschinenachse
rotieren und seitlich von dieser Drehscheiben zur Aufnahme fahrbarer Gestelle angeordnet
sind, die jeweils mehrere Ablaufspulen tragen. Derartige Maschinen werden zum Herstellen
von Starkstrom- oder Telefon-Mehrlagenkabeln im sogen. Pendelbetrieb, d.h.
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mit von Lage zu Lage wechselnder Durchlaufrichtung verwendet, Zum
Stand der Technik genört außerdem eine Verseilmaschine mit ebenfalls um die Maschinenachse
rotierender Abzug- und Aufwickelvorrichtung, die zum Herstellen von Bündelkabeln
das Verseilen der Adergruppen zu Grundbündeln und deren Verseilen zum Kabel in einem
einzigen Arbeitsgang durchführt. Durch den Arbeitsvorgang und die Ausstattung dieser
Maschine bedingt, werden die Ablaufspulen für die Adergruppen einzeln in die Maschine
eingesetzt. Dies erfordert jeweils verhältnismäßig lange Arbeitspausen der Maschine
beim Beschicken und Einrichten derselben, wodurch ihr Wirkungsgrad stark heruntergedrückt
wird.
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Bisher vorgeschlagene Abhilfemaßnahmen sehen eine
doppelte
Ausführung der fest eingebauten Ablaufgestelle vor, was jedoch aufwendig ist und
auch den Raumbedarf der Maschine erheblich vergrößert. Auch automatische Beschickungsvorrichtungen
für ein gleichzeitiges Beschicken mehrerer Ablaufgestelle sind bekannt, die jedoch
nur das Einsetzen der Spulen zeitlich verkürzen, hingegen auf das Einrichten und
Anlegen der Adergruppen keinen Einfluß haben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verseilmaschine der
eingangs genannten Art für die Bündelverseilung von Nachrichtenkabeln so zu gestalten,
daß die Stillstandszeit für das Beschicken und das Einrichten verkürzt und dadurch
die Produktionsleistung der Maschine entsprechend gesteigert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Jede Drehscheibe
zwei symmetrisch zum Mittels punkt angeordnete Standplätze zur Aufnahme je eines
Ablaufgestelles aufweist, die durch Drehung der Dreh-0 scheibe um 180 abwechselnd
in arbeitegerechte Stellung zur Verseilmaschine zu bringen sind. Die Gestelle können
entweder selbst fahrbar oder mittels Hubkarren oder Laufkran transportierbar sein,
wie dies bereits bekannt ist.
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Auf dem einen Standplatz der Drehscheibe befindet sich das dort aufgefahrene
Ablaufgestell arbeitßgexecht vor einem der Verseilnippel oder Verseilköpfe, ggf.
mit einem nachfolgenden Abbindspinner, die fest in der Verseilmaschine angeordnet
sind. Der zweite Standplatz der Drehscheibe gestattet - unabhängig von dem Lauf
der Maschine - ein Auswechseln des leergefahrenen Gestells
gegen
ein neues und dessen Bereitstellung.
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Der Ablauf der Vorratsspulen kann entweder von Gestellen mit einem
(gemeinsamen) Rotor für mehrere, zOBO fünf Ablaufspulen als auch von Gestellen mit
fest gelagerten Spulen erfolgen.
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Sind die Ablaufspulen z.B. in einem Verseilrotor gelagert, so wird
das Gestell für den Antrieb des Rotors über eine lösbare Kupplung mit dem Maschinenantrieb
verbunden, Dabei sind Zwischengetriebe für eine Drehzahleinstellung vorgesehen,
die es ermöglichen, den verschiedenen Grundbündeln unterschiedliche Verseildralle
zu geben. Das Verseilen zum Grundbündel erfolgt dann mit gleichbleibender Schlagrichtung,
Werden die Adergruppen dagegen von fest gelagerten Spulen abgezogen, so entfällt
die Verbindung der Gestelle mit dem Maschinenantrieb. Das Verseilen zum Grundbündel
erfolgt dann mit wechselnder Schlagrichtung durch entsprechende Verseilköpfe, die
anstelle der Verseilnippel angeordnet und über an sich bekannte Mittel mit dem Antrieb
der Maschine fest verbunden sind.
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Zur Verseilung gelangen bei Fernsprechbündelkabeln od. dgl. Jeweils
Adergruppen gleicher Längen. Die Umstellung der Maschine muß deshalb gleichzeitig
für alle Abläufe erfolgen.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Drehscheiben mit zwei Standplätzen
können während des Laufes der Maschine mit neuen Ablaufspulen beschickte Gestelle,
deren
Adergruppen schon zum Verseilen eingezogen und vorbereitet sind, in Bereitstellung
gebracht werden.
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Zum Umstellen der Maschine sind dann nur sämtliche Drehscheiben um
1800 zu drehen, evtl. sind die Verbindungskupplungen zu betätigen und die bereits
eingezogenen Enden der Adergruppen wie üblich mit den Enden der Adergruppen des
vorher gefertigten Kabels, die sich vor den Legscheiben der Grundbündel befinden,
zu verbindens Die Rdst- und Stillstandzeit der Maschine wird hierdurch erheblich
verkürzt und zum anderen der Materialfluß im Betrieb von der Aderverseilmaschine
zur Btindelverseilmaschine günstig beeinflußt.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Verseilmaschine
für Bündelkabel dargestellt, die Grundbündel durch Vorverseilung herstellt und diese
in einem weiteren Verseilgang zum Bündelkabel verseilt.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 die Gesamtanordnung der Maschine in Draufsicht,
Fig. 2 ein Ablaufgestell mit fünf in einem Rotor gelagerten Ablaufspulen an eine
Verseileinrichtung der Maschine angekuppelt, dazu Hubkarren für den Transport, in
Seitenansicht, Fig. 3 ein selbst fahrbares Ablaufgestell mit fünf fest gelagerten
Ablaufspulen vor einem oszillierenden Verseilkopf der Verseilmaschine, in Draufsicht
und Fig. 4 und 5 das Ablaufgestell nach Fig. 3 in Seiten-bzw. Stirnansicht.
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Die Verseilmaschine nach Fig. 1 besteht aus einer Vers eil einheit
mit einem um die Maschinenachse rotierenden Aufwickler 2, der die Aufnahmetrommel
3 trägt und mit dem ebenfalls um die Maschinenachse rotierenden Abzug 4 gekuppelt
ist. Vor dieser Verseileinheit befinden sich noch ein Batdwickler 5 und zwei Nippelböcke
6 und 7. Zur Maschine gehören ferner zwölf Ablaufplätze mit Verseileinrichtungen
8 und Abbindspinnern 9 für die Grundbündel, die beiderseits zur Transmission 10
angeordnet sind und von dieser angetrieben werden0 Zu jeder dieser Verseileinrichtungen
gehört eine Drehscheibe 11 mit zwei Standplätzen 12 und 13 zum Auffahren oder Abstellen
von Gestellen 14 mit jeweils fünf in Rotoren oder anderweitig gelagerten Ablaufspulen
15 für Telefonadergruppen, Steuerkabel und ähliche Stränge.
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Die Standplätze auf den I>rehscheiben sind so angeordnet9 daß sich
auf den Standplätzen Jeweils Ablaufgestelle in arbeitsgerechten Stellungen zur Verseileinrichtung
8 befinden, während auf den Standplätzen 12 Gestelle ab- und aufgefahren werden.
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Das Auswechseln kann während der ganzen Laufzeit der Maschine geschehen.
Sind die Gestelle auf den Standplätzen 13 leergelaufen, so werden die Drehscheiben
0 um 180 geschwenkt, wonach die Adern aus den auf den Standplätzen 12 neu aufgefahrenen
zweiten estellen mit den Enden des gefertigten Kabels verbunden werden können.
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Um mehrlagige Bündelkabel -herstellen zu können, ist eine ebenfalls
um die Maschinenachse rotierende Ablanfspule 1, die mit dem vorher verseilten Strang
oder der Kabelseele bewickelt ist, zusammen mit der Verseileinheit
2,
3 und 4 an die Maschinentransmission 10 angeschlossen.
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für fortlaufendes Verseilen mit
unveränderlicher Schlagrichtung.
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Ein Ablaufgestell 14 mit einem gemeinsamen Rotor 16 für fünf Adergruppenspulen
15, das mittels eines Hubkarrens 22 auf den Standplatz 13 der Drehscheibe 11 gebracht
wurde, ist mit seinem Rotor 16 mittels Kardanwelle 23 und lösbarer Kupplung 24 an
die Transmission 10 der Verseilmaschine angeschlossen. Zur Drehzahl einstellung
ist zwischen diesen Elementen und der Maschinentransmission 10 ein Schaltgetriebe
26 eingefügt, über das auch der Abbindspinner 27 mit durch ein stufenloses Getriebe
28 einstellbarer Drehzahl angetrieben wird. Die Adergruppen 30 laufen von den Spulen
15 tangential ab durch die Achse des Rotors 16 zur Legplatte 21 und zum Verseilnippel
32 und weiter durch den Abbindspinner 27 und sein Magazin 29 zum Nippelbock 6 bzw.
7 (Fig. 1) der Grundbündel.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für
ein Verseilen zu den Grundbündeln mit wechselnder Schlagrichtung. Das Ablaufgestell
18 mit fünf fest gelagerten Ablaufspulen 15 ist hier selbst fahrbar und auf der
Drehscheibe 11 aufgebracht, auf welcher wiederum Standplätze 12 und 13 für zwei
derartige Gestelle 18 vorhanden sind. Vor dem Standplatz 13, auf dem das Ablaufgestell
18 in Arbeitsstellung zur Verseilmaschine gebracht ist, steht in dessen Achse x
- x die zur Verseilmaschine gehörende Verseileinrichtung 8, die nun über das Schaltgetriebe
19 fest mit der Transmission 10 der Verseilmaschine verbunden
ist.
Die Verseileinrichtung 8 hat eine oszillierende Scheibe 20, deren Ausschlag und
Drehwechsel in bekannter Weise einstellbar sind. Die Adergruppen 30 laufen nach
ihrer Verseilung zum Grundbündel wieder zum Abbindspinner 27 und weiter zum Verseilpunkt
6 bzwo 7 (Fig. 1).
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Nach Leerwerden der Ablaufspulen 15 in den Gestellen 18 werden die
Drehscheiben um ihre Zentren 17 um 0 180 geschwenkt, wodurch die inzwischen auf
den Standplätzen 12 mit den Achsen y - y aufgebrachten, neu beladenen Gestelle in
die Achsen x - x der Standplätze 13 geraten. Eine mechanische Verbindung oder Löaung
der Ablaufgestelle mit bzwo von der Maschinentransmission beim Wechseln der Ablaufgestelle
ist bei der oszilllerenden Verseilung nicht erforderlich, da die Verseileinrichwtung
8 mit der Transmission 10 der Verseilmaschine fest verbunden ist.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Seiten- bzw. Stirnansicht des fahrbaren
Ablaufgestells 18 nach Sigo 3, das bei oszillierender Verseilung benutzt werden
kann0 Die fünf Ablaufspulen 15 sind in einfacher Weise zum tangentialen Ablauf der
Adergruppen auf wälzgelagerte Dorne 31 geschoben und mittels Vorreibern darauf gesichert
entsprechende Ablaufbremsen 32 sind auf den Dornen angeordnet. Um den ungleichförmigen
Abzug der Adergruppen beim oszillierenden Verseilen auszugleichen, sind die Aufnahmedorne
in Schwinghebeln 34 angeordnet, die durch Federn 35 gegen die Abzugsrichtung gehalten
werden.
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Das Ablaufgestell 18 ist so zusammengestellt, daß es sich einfach
zur Einricht- und Ablaufstelle fahren
läßt. Die an ihm angeordnete
Legscheibe 21 ist mit an sich bekannten Mitteln für ein Festhalten der Adern etc.
versehen. Hierdurch wird erreicht, daß die Adern der Ablaufgestelle sofort nach
dem Einfahren angelegt werden können0