DE2235986C3 - Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen - Google Patents
Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen TemperaturenInfo
- Publication number
- DE2235986C3 DE2235986C3 DE19722235986 DE2235986A DE2235986C3 DE 2235986 C3 DE2235986 C3 DE 2235986C3 DE 19722235986 DE19722235986 DE 19722235986 DE 2235986 A DE2235986 A DE 2235986A DE 2235986 C3 DE2235986 C3 DE 2235986C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- grinding
- substances
- comminution
- low temperatures
- grist
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 9
- 239000000126 substance Substances 0.000 title claims description 4
- 239000000463 material Substances 0.000 claims description 6
- 239000007921 spray Substances 0.000 claims description 6
- IJGRMHOSHXDMSA-UHFFFAOYSA-N nitrogen Chemical compound N#N IJGRMHOSHXDMSA-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 6
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 5
- 239000004952 Polyamide Substances 0.000 description 3
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 3
- 239000008187 granular material Substances 0.000 description 3
- 229910052757 nitrogen Inorganic materials 0.000 description 3
- 229920002647 polyamide Polymers 0.000 description 3
- 239000011528 polyamide (building material) Substances 0.000 description 3
- 238000007786 electrostatic charging Methods 0.000 description 2
- 150000002500 ions Chemical class 0.000 description 2
- 239000000941 radioactive substance Substances 0.000 description 2
- 238000009835 boiling Methods 0.000 description 1
- 238000004939 coking Methods 0.000 description 1
- 230000001419 dependent Effects 0.000 description 1
- 239000000796 flavoring agent Substances 0.000 description 1
- 235000019634 flavors Nutrition 0.000 description 1
- 235000013305 food Nutrition 0.000 description 1
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 1
- 238000009114 investigational therapy Methods 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 239000001301 oxygen Substances 0.000 description 1
- 229910052760 oxygen Inorganic materials 0.000 description 1
- MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N oxygen Chemical compound O=O MYMOFIZGZYHOMD-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 239000004033 plastic Substances 0.000 description 1
- 229920003023 plastic Polymers 0.000 description 1
- 235000013599 spices Nutrition 0.000 description 1
- 229920001169 thermoplastic Polymers 0.000 description 1
- 239000004416 thermosoftening plastic Substances 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zerkleinerung
von Stoffen bei tiefen Temperaturen, bei dem die das Mahlgut umgebende Atmosphäre ionisiert wird.
Bei bekannten Verfahren dieser Art wird das Mahlgut mit Hilfe von tiefsiedenden Gasen, beispielsweise
flüssigem Stickstoff bei etwa 70° K, stark unterkühlt, um eine Versprödung herbeizuführen, und anschließend in
Zerkleinerungsvorrichtungen, wie Stiftmühlen, Prallmühlen oder Jetmühlen zerkleinert. Auf diese Weise
werden z. B. Kunststoffe mit tiefkaltem Stickstoff »kaltgemahlen«. Dabei ist es von Vorteil, sehr langsam zu
mahlen, damit z. B. thermoplastische Kunststoffe, wie Polyamid, infolge auftretender Mahlwärme nicht
»schmieren«. Bei anderen Mahlgütern, wie Lebensmittel (Gewürze, Kaffee usw.), führt längeres Mahlen
durch die genannte Mahlwärme zu Aromaverlusten.
Durch Reibung in trockener Atmosphäre polarisieren sich die Partikeln des Mahlgutes, laden sich elektrostatisch
auf und infolge der gegenseitigen elektrostatischen Abstoßung prallen die Partikeln weniger zusammen
und können sich nicht gegenseitig zerkleinern. Eine Verstärkung dieses Vorganges wird noch dadurch
gefördert, daß bei tiefen Temperaturen, trockener Atmosphäre und nichtleitenden Stoffen die elektrostatische
Aufladung nur sehr schlecht abgeleitet wird. Dieser elektrostatischen Aufladung wird bei bekannten
Verfahren dadurch begegnet daß die Mahlatmosphäre mit einem Gammastrahler bei verschiedenen Strahlenstärken ionisiert wird. Dabei ist der Wirkungsgrad der
Ionisation von der Art des Mahlgutes und von dem Sauerstoffgehalt der Mahlatmosphäre stark abhängig.
Nach bisherigen Untersuchungsbereichen (»Aachener Blätter für Aufbereiten. Verkoker., Brikettieren«, 1961,
Heft 2/2, S. 73) reicht die mittels Gammastrahlen erzielbare lonendichte im Mahlgut und der Mahlatmosphäre
nicht aus, um ein Anbacken des Mahlgutes im Laufe des Mahlvorganges zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgab·: zugrunde, den Wirkungsgrad von Mahlverfahren in ionisierter Atmosphäre
zu verbessern, ohne den Energieaufwand wesentlich zu steigern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Ionisator Sprühelektroden verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei der Ionisation der Mahlatmosphlire durch Sprühelektroden
eine wesentlich höhere lonendichte erzielt werden kann, als durch die Strahlungsintensität, die mit den
üblichen radioaktiven Substanzen erreicht werden kann. Damit kann dem Effekt der elektrostatischen
Aufladung der Partikeln während des Mahlvorganges wirkungsvoller entgegengewirkt und ein Anbacken des
Mahlgutes verhindert werden. Außerdem entfallen die bei einer Ionisation mit einem Gammastrahler notwendigen
zusätzlichen Sicherheits- und Abschirmvorrichtungen, wie sie nach den Strahlenschutzbestimmungen
bei der Verwendung von radioaktiven Substanzen vorhanden sein müssen.
Da die zur Ionisation nötige Energie verhältnismäßig gering bleibt und für den eigentlichen Mahlvorgang
keine zusätzliche Energie aufgebracht werden muß, erhöht sich die Mehrleistung.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, bei einer Stiftmühle die Mahlstifte
selbst als Sprühelektroden auszubilden. Die beiden parallelen Mahlscheiben wirken dabei als Kondensator,
so an den Spannung angelegt wird, während an den Enden der Mahlstifte einer Mahlscheibe Elektronen in die umgebende
Atmosphäre austreten und diese ionisieren.
Ein Versuch nach obengenannter Ausführungsform hat gezeigt, daß es bei dem erfindungsgemäßen KaItmalverfahren
nicht zum Anbacken des Mahlgutes kommt und die gestellte Aufgabe, den Wirkungsgrad
von Mahlverfahren wesentlich zu verbessern, zufriedenstellend gelöst wird.
Die Erfindung wird an Hand eines in einer Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Erfindung wird an Hand eines in einer Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Stiftmühle, deren Scheiben 1 und 2 gegensinnig angetrieben werden. Durch den Mahlguteintritt
3 gelangt das Mahlgut zwischen die beiden
3S Scheiben 1 und 2, wird zerkleinert und verläßt durch Austritt 4 wieder die Mühle. An den Kontakten 5 und 6
sind die Mahlscheiben 1 und 2 über einen Spannungsregler 7 an einen Stromkreis 8 angeschlossen. Da nach
dem Coulomb'schen Gesetz ungleiche Ladungen sich umso stärker anziehen, je geringer ihr Abstand ist, entsteht
an den Mahlstiftenden infolge des Spitzeneffektes eine örtlich sehr hohe Feldstärke, so daß Elektronen
austreten und elektrostatische Aufladung der Partikeln neutralisieren.
Ein Versuch, der mit einer Stiftmühle durchgeführt und bei dem als Mahlgut Polyamidgranulat verwendet
wurde, bestätigte die erwartete Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die für eine Stundenleistung
von 200 kg Polyamidgranulat ausgelegte Anlage benötigte für eine ausreichende Versprödung des
Mahlgutes etwa 2,2 kg Stickstoff pro kg Granulat. Zur Ionisation der Partikeln wurden die als Sprühelektroden
ausgebildeten Mahlstifte der beiden parallelen Mahlscheiben, deren relative Drehzahl 10 900 U/min
betrug, benutzt. Die angelegte Spannung an den Mahlstiften betrug 50 kV, die Stromstärke 3 mA, was einer
Leistung von 0,15 kW entspricht und damit hinsichtlich der Leistungsaufnahme des Mühlenmotors von
42 kW/h nur eine geringe Steigerung des gesamten Leistungsbedarfs bedeutet. Das Mahlgut fiel mit einem
mittleren Korndurchmesser nach Rosin-Rammler - d' = 70 μ an, d. h., 63% des Gutes haben einen kleineren
Korndurchmesser als 70 μ. Die Kornbreite lag etwa zwischen 5 μ und 200 μ.
Claims (2)
1. Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen, bei dem die das Mahlgut umgebende
Atmosphäre ionisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Ionisator Sprühelektroden
verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung einer Stiftmühle, dadurch gekennzeichnet, daß als
Sprühelektroden die Mahlstifte der Stiftmühle benutzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722235986 DE2235986C3 (de) | 1972-07-21 | Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722235986 DE2235986C3 (de) | 1972-07-21 | Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2235986A1 DE2235986A1 (de) | 1974-02-07 |
DE2235986B2 DE2235986B2 (de) | 1976-01-15 |
DE2235986C3 true DE2235986C3 (de) | 1976-10-07 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2539450C3 (de) | Austragsdüse fur das elektrostatische Absprühen von pulverformigen Feststoffen | |
DE4243438C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Fließbett-Strahlmahlung | |
DE1021691B (de) | Verfahren zum Aufarbeiten von Akkumulatorenschrott und Vorrichtung zur Durchfuehrungdieses Verfahrens | |
DE1274532B (de) | Verfahren zur elektrostatischen Trennung eines Gemisches von Teilchen unterschiedlicher Leitfaehigkeit mittels Koronaentladung | |
DD212196A5 (de) | Elektrostatischer freifallscheider | |
DE2604173C3 (de) | Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung feiner Eisenpartikel | |
DE60219349T2 (de) | Verfahren zur behandlung von kontaminiertem nuklearem graphit | |
EP0740585A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung gasgetragener partikel | |
DE2235986C3 (de) | Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen | |
DE2235986B2 (de) | Verfahren zur zerkleinerung von stoffen bei tiefen temperaturen | |
DE2355721A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von verunreinigten metallen | |
EP1884287B1 (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Kieserit enthaltenden gemahlenen Kalirohsalzen | |
DE2738980A1 (de) | Verfahren zur zerkleinerung von mineralien, erzen und sonstigen sproeden materialien | |
AT393634B (de) | Desintegrator | |
DE3803804A1 (de) | Verfahren zum zerkleinern von keramischen katalysator-koerpern, insbesondere aus kfz-abgasanlagen | |
DE10105150C2 (de) | Zerkleinerer | |
DE371599C (de) | Elektrische Staubniederschlagsanlage mit konzentrisch zueinander gelagerten Niederschlagselektroden und dazwischen angeordneten Spruehelektroden | |
DD205079A1 (de) | Verfahren zur durchsatzsteigerung und energieeinsparung bei waelzmuehlen | |
AT343978B (de) | Strahlmuhle | |
DE2407112C3 (de) | Vorrichtung zur Erzeugung von Druckstößen in einem flüssigen Medium | |
DD240146A1 (de) | Anordnung zur mahltrocknung von kohle | |
DE2631204A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur feinzerkleinerung von mineralien | |
DE2555638A1 (de) | Einwalzenbrecher | |
DE288072C (de) | ||
DE1407541A1 (de) | Vorrichtung zur Abscheidung von Schwebeteilchen aus Gasen |