DE2235986C3 - Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen - Google Patents

Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen

Info

Publication number
DE2235986C3
DE2235986C3 DE19722235986 DE2235986A DE2235986C3 DE 2235986 C3 DE2235986 C3 DE 2235986C3 DE 19722235986 DE19722235986 DE 19722235986 DE 2235986 A DE2235986 A DE 2235986A DE 2235986 C3 DE2235986 C3 DE 2235986C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
grinding
substances
comminution
low temperatures
grist
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722235986
Other languages
English (en)
Other versions
DE2235986B2 (de
DE2235986A1 (de
Inventor
Friedrich Dipl.-Ing. 8000 München Hetzer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde GmbH
Original Assignee
Linde GmbH
Filing date
Publication date
Application filed by Linde GmbH filed Critical Linde GmbH
Priority to DE19722235986 priority Critical patent/DE2235986C3/de
Publication of DE2235986A1 publication Critical patent/DE2235986A1/de
Publication of DE2235986B2 publication Critical patent/DE2235986B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2235986C3 publication Critical patent/DE2235986C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen, bei dem die das Mahlgut umgebende Atmosphäre ionisiert wird.
Bei bekannten Verfahren dieser Art wird das Mahlgut mit Hilfe von tiefsiedenden Gasen, beispielsweise flüssigem Stickstoff bei etwa 70° K, stark unterkühlt, um eine Versprödung herbeizuführen, und anschließend in Zerkleinerungsvorrichtungen, wie Stiftmühlen, Prallmühlen oder Jetmühlen zerkleinert. Auf diese Weise werden z. B. Kunststoffe mit tiefkaltem Stickstoff »kaltgemahlen«. Dabei ist es von Vorteil, sehr langsam zu mahlen, damit z. B. thermoplastische Kunststoffe, wie Polyamid, infolge auftretender Mahlwärme nicht »schmieren«. Bei anderen Mahlgütern, wie Lebensmittel (Gewürze, Kaffee usw.), führt längeres Mahlen durch die genannte Mahlwärme zu Aromaverlusten.
Durch Reibung in trockener Atmosphäre polarisieren sich die Partikeln des Mahlgutes, laden sich elektrostatisch auf und infolge der gegenseitigen elektrostatischen Abstoßung prallen die Partikeln weniger zusammen und können sich nicht gegenseitig zerkleinern. Eine Verstärkung dieses Vorganges wird noch dadurch gefördert, daß bei tiefen Temperaturen, trockener Atmosphäre und nichtleitenden Stoffen die elektrostatische Aufladung nur sehr schlecht abgeleitet wird. Dieser elektrostatischen Aufladung wird bei bekannten Verfahren dadurch begegnet daß die Mahlatmosphäre mit einem Gammastrahler bei verschiedenen Strahlenstärken ionisiert wird. Dabei ist der Wirkungsgrad der Ionisation von der Art des Mahlgutes und von dem Sauerstoffgehalt der Mahlatmosphäre stark abhängig. Nach bisherigen Untersuchungsbereichen (»Aachener Blätter für Aufbereiten. Verkoker., Brikettieren«, 1961, Heft 2/2, S. 73) reicht die mittels Gammastrahlen erzielbare lonendichte im Mahlgut und der Mahlatmosphäre nicht aus, um ein Anbacken des Mahlgutes im Laufe des Mahlvorganges zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgab·: zugrunde, den Wirkungsgrad von Mahlverfahren in ionisierter Atmosphäre zu verbessern, ohne den Energieaufwand wesentlich zu steigern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Ionisator Sprühelektroden verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei der Ionisation der Mahlatmosphlire durch Sprühelektroden eine wesentlich höhere lonendichte erzielt werden kann, als durch die Strahlungsintensität, die mit den üblichen radioaktiven Substanzen erreicht werden kann. Damit kann dem Effekt der elektrostatischen Aufladung der Partikeln während des Mahlvorganges wirkungsvoller entgegengewirkt und ein Anbacken des Mahlgutes verhindert werden. Außerdem entfallen die bei einer Ionisation mit einem Gammastrahler notwendigen zusätzlichen Sicherheits- und Abschirmvorrichtungen, wie sie nach den Strahlenschutzbestimmungen bei der Verwendung von radioaktiven Substanzen vorhanden sein müssen.
Da die zur Ionisation nötige Energie verhältnismäßig gering bleibt und für den eigentlichen Mahlvorgang keine zusätzliche Energie aufgebracht werden muß, erhöht sich die Mehrleistung.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, bei einer Stiftmühle die Mahlstifte selbst als Sprühelektroden auszubilden. Die beiden parallelen Mahlscheiben wirken dabei als Kondensator,
so an den Spannung angelegt wird, während an den Enden der Mahlstifte einer Mahlscheibe Elektronen in die umgebende Atmosphäre austreten und diese ionisieren.
Ein Versuch nach obengenannter Ausführungsform hat gezeigt, daß es bei dem erfindungsgemäßen KaItmalverfahren nicht zum Anbacken des Mahlgutes kommt und die gestellte Aufgabe, den Wirkungsgrad von Mahlverfahren wesentlich zu verbessern, zufriedenstellend gelöst wird.
Die Erfindung wird an Hand eines in einer Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Stiftmühle, deren Scheiben 1 und 2 gegensinnig angetrieben werden. Durch den Mahlguteintritt 3 gelangt das Mahlgut zwischen die beiden
3S Scheiben 1 und 2, wird zerkleinert und verläßt durch Austritt 4 wieder die Mühle. An den Kontakten 5 und 6 sind die Mahlscheiben 1 und 2 über einen Spannungsregler 7 an einen Stromkreis 8 angeschlossen. Da nach dem Coulomb'schen Gesetz ungleiche Ladungen sich umso stärker anziehen, je geringer ihr Abstand ist, entsteht an den Mahlstiftenden infolge des Spitzeneffektes eine örtlich sehr hohe Feldstärke, so daß Elektronen austreten und elektrostatische Aufladung der Partikeln neutralisieren.
Ein Versuch, der mit einer Stiftmühle durchgeführt und bei dem als Mahlgut Polyamidgranulat verwendet wurde, bestätigte die erwartete Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die für eine Stundenleistung von 200 kg Polyamidgranulat ausgelegte Anlage benötigte für eine ausreichende Versprödung des Mahlgutes etwa 2,2 kg Stickstoff pro kg Granulat. Zur Ionisation der Partikeln wurden die als Sprühelektroden ausgebildeten Mahlstifte der beiden parallelen Mahlscheiben, deren relative Drehzahl 10 900 U/min betrug, benutzt. Die angelegte Spannung an den Mahlstiften betrug 50 kV, die Stromstärke 3 mA, was einer Leistung von 0,15 kW entspricht und damit hinsichtlich der Leistungsaufnahme des Mühlenmotors von 42 kW/h nur eine geringe Steigerung des gesamten Leistungsbedarfs bedeutet. Das Mahlgut fiel mit einem mittleren Korndurchmesser nach Rosin-Rammler - d' = 70 μ an, d. h., 63% des Gutes haben einen kleineren Korndurchmesser als 70 μ. Die Kornbreite lag etwa zwischen 5 μ und 200 μ.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen, bei dem die das Mahlgut umgebende Atmosphäre ionisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Ionisator Sprühelektroden verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung einer Stiftmühle, dadurch gekennzeichnet, daß als Sprühelektroden die Mahlstifte der Stiftmühle benutzt werden.
DE19722235986 1972-07-21 Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen Expired DE2235986C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722235986 DE2235986C3 (de) 1972-07-21 Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722235986 DE2235986C3 (de) 1972-07-21 Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2235986A1 DE2235986A1 (de) 1974-02-07
DE2235986B2 DE2235986B2 (de) 1976-01-15
DE2235986C3 true DE2235986C3 (de) 1976-10-07

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2539450C3 (de) Austragsdüse fur das elektrostatische Absprühen von pulverformigen Feststoffen
DE4243438C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fließbett-Strahlmahlung
DE1021691B (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Akkumulatorenschrott und Vorrichtung zur Durchfuehrungdieses Verfahrens
DE1274532B (de) Verfahren zur elektrostatischen Trennung eines Gemisches von Teilchen unterschiedlicher Leitfaehigkeit mittels Koronaentladung
DD212196A5 (de) Elektrostatischer freifallscheider
DE2604173C3 (de) Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung feiner Eisenpartikel
DE60219349T2 (de) Verfahren zur behandlung von kontaminiertem nuklearem graphit
EP0740585A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung gasgetragener partikel
DE2235986C3 (de) Verfahren zur Zerkleinerung von Stoffen bei tiefen Temperaturen
DE2235986B2 (de) Verfahren zur zerkleinerung von stoffen bei tiefen temperaturen
DE2355721A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung von verunreinigten metallen
EP1884287B1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Kieserit enthaltenden gemahlenen Kalirohsalzen
DE2738980A1 (de) Verfahren zur zerkleinerung von mineralien, erzen und sonstigen sproeden materialien
AT393634B (de) Desintegrator
DE3803804A1 (de) Verfahren zum zerkleinern von keramischen katalysator-koerpern, insbesondere aus kfz-abgasanlagen
DE10105150C2 (de) Zerkleinerer
DE371599C (de) Elektrische Staubniederschlagsanlage mit konzentrisch zueinander gelagerten Niederschlagselektroden und dazwischen angeordneten Spruehelektroden
DD205079A1 (de) Verfahren zur durchsatzsteigerung und energieeinsparung bei waelzmuehlen
AT343978B (de) Strahlmuhle
DE2407112C3 (de) Vorrichtung zur Erzeugung von Druckstößen in einem flüssigen Medium
DD240146A1 (de) Anordnung zur mahltrocknung von kohle
DE2631204A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur feinzerkleinerung von mineralien
DE2555638A1 (de) Einwalzenbrecher
DE288072C (de)
DE1407541A1 (de) Vorrichtung zur Abscheidung von Schwebeteilchen aus Gasen