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Strahlmühlen weisen ein geschlossenes Gehäuse auf, in dessen Beschickungszone das Mahlgut kontinuierlich eingespeist wird. In der anschliessenden Mahlzone findet die Zerkleinerung vorwiegend durch gegenseitigen Teilchenstoss in den stark turbulenten Randzonen von Gasstrahlen statt, welche geeigneten Düsen mit hoher Geschwindigkeit entströmen. Über die Sichtzone wird das Feingut ausgetragen, während ungenügend zerkleinerte Teilchen erneut in die Mahlzone gelangen. Derartige Strahlmühlen sind z. B. aus der DE-OS 1140439 bekannt.
Die Einspeisung des Materials erfolgt bei herkömmlichen Anlagen über einen Injektor, dessen Treibdüse von der gleichen Druckmittelquelle beaufschlagt wird wie die Druckkammer, aus welcher durch Düsen die Gasstrahlen in die Mahlzone der Strahlmühle eintreten.
Bei der Strahlmahlung tritt als Hauptkostenträger die Druckgaserzeugung in Erscheinung. Am wirtschaftlichsten arbeiten Strahlmühlen, wenn sie mit hochgespanntem Heissdampf betrieben werden. Bei herkömmlichen Anlagen, insbesondere auch bei mit Heissdampf betriebenen Anlagen, müssen aber im Durchschnitt 25% des erzeugten Druckgases für die Injektoreinspeisung aufgewendet werden, so dass sie praktisch keine Mahlarbeit leisten.
Darüber hinaus ist der Gegendruck, der bei der Injektoreinspeisung in die Strahlmühle überwunden werden kann, naturgemäss relativ niedrig, wodurch in vielen Fällen die Leistungsfähigkeit der gesamten Anlage beeinträchtigt wird.
Bei Injektoreinspeisung und Heissdampfbetrieb ist schliesslich auch noch nachteilig, dass bei einem "Dampfrückschlag" über den Injektor, wie er in der Praxis oft nicht zu vermeiden ist, die Mahlgutzufuhr durch Kondenswasserbildung beeinträchtigt wird, weshalb diesbezüglich eine ständige Überwachung der Anlage erforderlich ist.
Die Erfindung befasst sich nun mit der Aufgabe, eine leistungsfähige Strahlmühle mit möglichst geringem spezifischem Energieverbrauch zu schaffen und dabei zugleich die geschilderten Nachteile der Injektoreinspeisung zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale gelöst, dass die Strahldüsen an eine Heissdampfquelle angeschlossen sind, und dass zur Einspeisung des Mahlgutes eine mit einer Zellenradschleuse oder einem gleichwertigen Druckdichtelement ausgestattete und an eine Druckluftquelle angeschlossene pneumatische Förderanlage vorgesehen ist.
Es sei erwähnt, dass die injektorlose Einspeisung von Mahlgut über ein Rückschläge verhinderndes Druckdichtelement, wie eine Zellenradschleuse, mit Hilfe einer pneumatischen Fördereinrichtung bei einer Mühle anderer Bauart, bei welcher das Mahlgut zwischen Kugeln zerrieben wird, welche durch die Einspeisung in Rotation versetzt werden, aus der GB-PS Nr. 615652 bekannt ist.
Der erfindungsgemäss vorgeschlagene Ersatz der üblicherweise bei mit Heissdampf betriebenen Strahlmühlen angewendeten Injektoreinspeisung mittels Heissdampf durch eine Zellenradschleuseneinspeisung mittels Druckluft ist aber bisher offenbar aus der Befürchtung heraus nicht in Betracht gezogen worden, dass die Vermischung von Heissdampf und Luft im Strömungskanal der Mühle zu störenden Erscheinungen, etwa zu einer örtlichen Kondensation oder zu einer Beeinträchtigung des Sichtvorganges, führen könnte. Praktische Versuche haben aber gezeigt, dass erfindungsgemäss betriebene Strahlmühlen entgegen solcher Befürchtungen einwandfrei arbeiten und erhebliche Vorteile bieten, die wie folgt zusammengefasst werden können.
1. Die spezifischen Energiekosten können, je nach Mahlprogramm, um durchschnittlich 25% gesenkt werden.
2. Bei gleichem Dampfverbrauch kann die Mahlleistung um durchschnittlich 33% gesteigert werden.
3. Eine Kondensatbildung im Bereich der Mahlgutzuführung ist ausgeschlossen. Infolge der hiedurch angehobenen Betriebszuverlässigkeit ist eine ständige Überwachung der Anlage nicht mehr erforderlich.
4. Bei der pneumatischen Einspeisung muss der Mahlgut-Aufgabebehälter nicht mehr in unmittel- barer Nähe der Strahlmühle aufgestellt werden, wie dies bei der Injektoreinspeisung erforderlich ist. Dadurch wird die indirekte Einspeisung aus Grossraumsilos ohne Zwischenbunkerung möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Diese zeigt eine Strahlmühle an sich bekannter Bauart, nämlich mit einem in einer Vertikalebene liegenden, in sich geschlossenen Strömungskanal --1--, in dessen Beschickungszone eine pneumatische Förderleitung --2-- für das Mahlgut einmündet, während sich in der anschliessenden Mahlzone Strahldüsen --3-- befinden, die
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an eine gemeinsame Druckkammer --4-- angeschlossen sind. Über den aufwärts gerichteten Kanalabschnitt erreicht die Strömung einen Sichter der das Feinmehl dem Auslass --6-- zuführt.
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--H-- anüblichem, relativ niedrigem Druck angeschlossen, vorzugsweise an ein Drehkolbengebläse.
Das Mahlgut gelangt von einem Aufgabebehälter --7-- über ein vorzugsweise als Zellenradschleuse ausgebildetes Druckdichtelement --8-- in eine Aufgabedüse --9-- und aus dieser mittels des Druckluftstromes in die Förderleitung --2--.
Gegenüber der herkömmlichen Injektoreinspeisung betragen die Kosten für die pneumatische Einspeisung nur etwa 1, 3%. Infolge der formschlüssigen Wirkung der Zellenradschleuse werden auch Dampfrückschläge in dem Aufgabebehälter vermieden, die bei Injektoren, welche gegen solche Rückschläge nur kraftschlüssig wirksam sind, nicht vermieden werden können.