DE2235422C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen eines zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen eines zellulosehaltigen elektrischen IsoliermaterialsInfo
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Description
ein erster, mit einem Abscheider (34) und einem ersten Wasserabscheider (3) kombinierter Kondensator (32), eine erste Vakuumerzeugungsein- w
richtung (23),
ein zweiter, mit einem zweiten Wasserabscheider (41) kombinierter Kondensator (29),
eine zweite Vakuumerzeugungseinrichtung (24) zur Erzeugung des Vorvakuums, wobei die erste γ,
Vakuumerzeugungseinrichtung (23) zur Verbesserung des Vakuums dient,
eine Pumpe (26), die mit einem Filter (31) kombiniert ist, der in dem Kreislauf der
flüssigen Äthylenglykoldiacetats (25) zwischen wi dem Vorratsbehälter (21) und der Kammer (2)
angeordnet ist,
Ventile (3 bis 19) zum Verschließen der verschiedenen obengenannten Einrichtungen
und um der Pumpe (26) in Reihe mit ihrem Filter μ (31) zu ermöglichen, das Äthylenglykoldiacetat
(25) entweder aus der Kammer (2) durch die zweite Rohrleitung in den Vorratsbehälter (21)
abzuziehen oder es durch die erste und die zweite Rohrleitung in die Kammer (2) einzufüh
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen eines zellulosenaltigen
elektrischen Isoliermaterials, das in Form von Papier oder Pappe für die elektrische Isolierung von Elektrogeräten, insbesondere elektrostatischen Transformatoren,
verwendet wird.
Bekanntlich wird durch das in der Isolation eines Elektrogerätes enthaltene Wasser die dielektrische
Durchschlagsfestigkeit desselben erheblich herabgesetzt und seine Eigenschaften werden dadurch verschlechtert Es sind nun verschiedene Verfahren zur
Trocknung von zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterialien bekannt, bei denen diese in einer Vakuumkammer mit einem vorher getrockneten, Wasser
aufnehmenden Mittel in Berührung gebracht und erwärmt werden, wonach diesem Mittel auf geeignete
Weise, z. B. durch Anlegen eines Vakuums, durch Destillation oder selektive Adsorption, Wasser entzogen wird. Solche Verfahren werden beispielsweise für
die Trocknung von Transformatorspulen angewendet, wobei im allgemeinen als Trocknungsmittel Transformatoröl verwendet wird, das auch zur Tränkung der
Spulen dient
Die Durchführung solcher Verfahren ist jedoch sehr umständlich und die damit erzielb^re Trocknung ist
begrenzt, weil einerseits die Zellulose eine große Affinität gegenüber Wasser hat, so daß das Trocknungsmittel ein hohes Lösungsvermögen für das Wasser
aufweisen muß, andererseits Kapillaritäsphänomene innerhalb des zu trocknenden zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials eine weitgehende Trocknung des
Materials verhindern. Wenn nämlich die zur Trocknung erforderliche Wärmezufuhr mittels einer Flüssigkeit
erfolgt, bilden die Kräfte der Oberflächenspannung zwischen dem Wasser oder seinem Dampf und der das
elektrische Isoliermaterial tränkenden Heizflüssigkeit ein schwer zu überwindendes Hindernis.
Das einzusetzende Trocknungsmittel muß also auch gegenüber Wasser eine möglichst geringe Grenzflächenspannung haben.
Wenn die elektrischen Isoliermateriaiien kompakt oder dick sind, wird der Entzug des Wassers bei Anlegen
eines beliebigen Vakuums in der Trocknungskammer und bei beliebiger Behandlungsdauer stets durch die von
diesen Kräften erzeugten Gegenspannungen begrenzt.
Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Verfahren zum Trocknen eines zellulosehaltigen elektrischen
Isoliermaterials besteht darin, daß während der Trocknung eine Quellung oder Schrumpfung, d. h. eine
unerwünschte Dimensionsänderung, der zellulosehaltigen elektrischen Isolierung als Folge des Wasserentzugs
und der darauf folgenden etwaigen Wasseraufnahme eintritt. Dieser Nachteil ist besonders störend bei der
Herstellung von großen Transformatoren, bei denen die Dimensionsbeständigkeit der Wicklungen eine sehr
große Rolle spielt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen eines zellulosehaltigen
elektrischen Isoliermaterials zu entwickeln, welche die vorstehend geschilderten Nachteile nicht aufweisen, mit
deren Hilfe es insbesondere möglich ist, das wasserhaltige elektrische Isoliermaterial auf technisch einfache und
wirksame Weise in dem gewünschten Ausmaße zu trocknen, ohne daß dabei unerwünschte Dimensionsänderungen
an dem zu trocknenden Isoliermateria-! auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man das zu trocknende
elektrische Isoliermaterial in einqr vakuumdichten Kammer, bei einer bestimmten Temperatur mit
eingespritztem Äthylenglykoldiacetat in Kontakt bringt, das nachfolgend abgekürzt als »ÄGDA« bezeichnet
wird und-die folgende Formel hat
Mineralöl | ÄGDA | |
Dichte bei 20° C in g/cm3 | 0,88 | 1,10 |
Konzentration an Sättigungswas | ||
ser bei 100°Cin 10-" der Masse | 7 | 2000 |
Grenzflächenspannung gegenüber | ||
Wasser bei 20° C in Dyn/cm | 43 | 2 |
Sättigungsdampfspannung bei | ||
I00°CinTorr | 3 | 10 |
Rammpunkt in 0C | >145 | 124 |
K)
CH3-C-O-CH2-CH2-O-C-CH3 ,-,
Das ÄGDA liegt bei normalen Temperatur- und Druckbedingungen in Form einer technisch reinen
Flüssigkeit vor, die gegenüber dem üblicherweise für die Trocknung von Transformatorwicklungen verwendeten
Mineralöl die folgenden Kenndaten hat:
40
Das ÄGDA hat gegenüber dem üblicherweise verwendeten Trocknungsmittel Mineralöl und anderen
Trocknungsmitteln die folgenden Vorzüge:
Aufgrund seiner hohen Dampfspannung kann das ÄGDA teilweise oder vollständig in der Gasphase
verwendet werden. Unter diesen Bedingungen erfolgt eine erheblich schnellere Wärmeübertragung auf die
elektrische Isolierung, wobei die Wärmeübertragung auch gleichmäßiger erfolgt als Folge der Freisetzung
der latenten Kondensationswärme, die erheblich größer ist als das Wärmeaufnahmevermögen der Flüssigkeit.
Aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit kann das ÄGDA <t>
nach Beendigung der Trocknung auch leichter wieder aus dem Isoliermaterial entfernt werden;
seine Dichte von 1,1 g/cm3 liegt näher bei derjenigen der Zellulosefasern (1,5 g/cm3), so daß das ÄGDA bei seiner Berührung mit dem Isoliermaterial eine kräftigere Mitnahme der auf der Oberfläche des Isoliermaterials abgelagerten Fasern als eine Flüssigkeit mit geringerer Dichte ermöglicht. Diese Fasern beeinträchtigen nämlich die dielektrische Durchschlagsfestigkeit des Transformators, wenn sie später in dem für die Füllung des Transformators verwendeten Mineralöl suspendiert sind. Die Reinigungswirkung des ÄGDA wird durch den geringen Wert der Oberflächenspannung noch weiter verbessert;
seine Dichte von 1,1 g/cm3 liegt näher bei derjenigen der Zellulosefasern (1,5 g/cm3), so daß das ÄGDA bei seiner Berührung mit dem Isoliermaterial eine kräftigere Mitnahme der auf der Oberfläche des Isoliermaterials abgelagerten Fasern als eine Flüssigkeit mit geringerer Dichte ermöglicht. Diese Fasern beeinträchtigen nämlich die dielektrische Durchschlagsfestigkeit des Transformators, wenn sie später in dem für die Füllung des Transformators verwendeten Mineralöl suspendiert sind. Die Reinigungswirkung des ÄGDA wird durch den geringen Wert der Oberflächenspannung noch weiter verbessert;
nach der Trocknung und etwaigen Wiederaufnahme von Feuchtigkeit ändern sich die Dimensionen der
zellulosehaltigen Isolierung kaum;
aufgrund seiner geringen Giftigkeit und seines hohen Flammpunktes ist ÄGDA sehr betriebssicher.
aufgrund seiner geringen Giftigkeit und seines hohen Flammpunktes ist ÄGDA sehr betriebssicher.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Trocknen eines zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das zu trocknende Material in einer vakuumdichten Kammer
b0 nach dem Erwärmen auf 60 bis 70° C mit in die Kammer eingespritztem Äthylenglykoldiacetat in Kontakt gebracht,
die Temperatur dann allmählich bis auf einen Wert von 100 bis 11O0C gesteigert, wobei während der
Dauer der Trocknung innerhalb der Kammer ein Vakuum aufrechterhalten bleibt, das dem Dampfdruck
des Äthylenglykoldiacetats entspricht, der wasserhaltige Äthylenglykoldiacetatdampf aus der Kammer
abgezogen, das darin enthaltene Äthylenglykoldiacetat durch Kondensation zurückgewonnen und nach dem
Filtrieren in die Vakuumkammer bis zur vollständigen Trocknung des darin enthaltenen Materials wieder
eingeführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung wird dem Äthylenglykoldiacetat eine
organische Base aus der Gruppe der Amine in einer Menge zugesetzt, welche die Hydrolyse des Äthylenglykoldiacetats
in Gegenwart von Wasser verhindert
Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Trocknung eines zellulosehaltigen elektrischen
Isoliermaterials unter Anwendung des vorstehend angegebenen Verfahrens, die gekennzeichnet ist durch
eine das zu trocknende zellulosehaltige elektrische Isoliermaterial enthaltende vakuumdichte Kammer mit
einer Rohrleitung zur Einführung des trockenen Äthylenglykoldiacetats in flüssigem Zustand in die
Kammer aus einem unter Vakuum stehenden Vorratsbehälter, der in Reihe mit einem Vorwärmer geschaltet
ist, einer zweiten Rohrleitung im unteren Abschnitt der Kammer zum Abzug des Äthylenglykoldiacetats in
flüssigem Zustand in den Vorratsbehälter und einer dritten Rohrleitung, an die in Reihe nacheinander,
ausgehend von der Kammer, die nachfolgend angegebenen Einrichtungen zur Rückgewinnung und Trocknung
des Äthylenglykoldiacetats und zum Abzug der Restgase aus der Kammer angeschlossen sind:
ein erster, mit einem Abscheider und einem ersten Wasserabscheider kombinierter Kondensator, eine
erste Vakuumerzeugungseinrichtung,
ein zweiter, mit einem zweiten Wasserabscheider kombinierter Kondensator,
ein zweiter, mit einem zweiten Wasserabscheider kombinierter Kondensator,
eine zweite Vakuumerzeugungseinrichtung zur Erzeugung des Vorvakuums, wobei die erste
Vakuumerzeugungseinrichtung zur Verbesserung des Vakuums dient,
eine Pumpe, die mit einem Filter kombiniert ist, der in dem Kreislauf des flüssigen Äthylenglykoldiacetats
zwischen dem Vorratsbehälter und der Kammer angeordnet ist,
Ventile zum Verschließen der verschiedenen obengenannten Einrichtungen und um der Pumpe
in Reihe mit ihrem Filter zu ermöglichen, das Äthylenglykoldiacetat entweder aus der Kammer
durch die zweite Rohrleitung in den Vorratsbehälter abzuziehen oder es durch die erste und die
zweite Rohrleitung in die Kammer einzuführen.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung der Erfindung ist es möglich, zellulosehaltige elektrische Isoliermaterialien auf technisch einfache und dennoch wirksame Weise bis zu dem gewünschten Grade zu trocknen, ohne daß sich dabei die Dimensionen des getrockneten zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials ändern.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung der Erfindung ist es möglich, zellulosehaltige elektrische Isoliermaterialien auf technisch einfache und dennoch wirksame Weise bis zu dem gewünschten Grade zu trocknen, ohne daß sich dabei die Dimensionen des getrockneten zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials ändern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das ÄGDA nicht in reinem Zustand
verwendet, sondern es wird ihm eine organische Base aus der Gruppe der Amine, wie z. B. Melamin oder
Dicyandiamin, in einer solchen Menge zugesetzt, daß
die Hydrolyse des ÄGDA in Gegenwart von Wasser verhindert wird.
Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft anhand der Trocknung von isolierten Transformatorwicklungen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, deren ϊ einzige Abbildung das Schema der entsprechenden
Trocknungsvorrichtung darstellt.
In diesem Schema sind die Rohrleitungen der Kreise zur Herstellung des Vakuums und zur Rückgewinnung
des ÄGDA mit dünnen Strichen dargestellt, während die dicken Striche den Rohrleitungen des ÄGDA in
flüssigem Zustand und den Rohrleitungen zur Wasserabfuhr entsprechen. Der größeren Klarheit wegen sind
die Schutz- und Meßkreise sowie gewisse Hilfseinrichtungen, welche für das Verständnis des erfindungsgemä-Ben
Trocknungsverfahrens nicht notwendig sind, nicht dargestellt.
Die isolierte Wicklung 1 eines Transformators wird zunächst in die Vakuumdichte Trocknungskammer 2
eingeführt. Zu Beginn sind alle Ventile 3 bis 19 2η geschlossen mit Ausnahme des Ventils 5, welches in dem
Vorratsbehälter 21 für das ÄGDA 25 mittels der Vakuumpumpe 22 die ständige Aufrechterhaltung eines
Vakuums erlaubt.
Von den dargestellten Ventilen bleibt das Ventil 19 während der Trocknung ständig geschlossen außer bei
einem zufälligen Ausfall der Pumpe 22, was dann die Schließung des Ventils 5 erfordert, damit der Behälter
21 in unmittelbare Verbindung mit den Vakuumerzeugern 23 und 24 kommt. Die Ventile 13 und 16 sind
Ventile zur Wasserabfuhr, während die Ventile 12, 15 und 18 Ventile zur Luftzufuhr sind.
Der Trockenvorgang beginnt mit der Öffnung des Ventils 3 und der Inbetriebsetzung der Vakuumpumpe
27 zur Erzeugung eines Vorvakuums, worauf der π zweistufige Vakuumerzeuger 23 in Betrieb gesetzt wird,
wenn der Druckmesser 20 ein Vakuum von unter 2 mm Hg anzeigt.
Mittels der Vakuumerzeuger 23 und 24 wird die Kammer 2 von der in ihr befindlichen Luft befreit, so
daß ein angenähertes Gleichgewicht der Drücke in der Kammer 2 und in dem Behälter 21 entsteht. Übrigens
würde der Sauerstoff der ursprünglich in der Kammer 2 enthaltenen Luft bei den während der Behandlung
angewendeten Temperaturen von 100 bis 110° C eine gewisse kumulative Verschlechterung des ÄGDA
während der aufeinanderfolgenden Trocknungsvorgänge und in geringerem Maße die des zellulosehaltigen
elektrischen Isoliermaterials der Wicklung 1 bewirken.
Die Zeit, während welcher das Vorvakuum besteht, 5» darf nicht übermäßig lang sein, da sonst das in dem
Isoliermaterial enthaltene Wasser infolge der Kühlwirkung durch die Verdampfung als Folge der Erzeugung
des Vakuums gefriert, was die spätere Trocknung beeinträchtigt Danach werden die Ventile 4 und 6
geöffnet, und mittels der Pumpe 26 wird in die Kammer 2 ein bestimmtes Volumen ÄGDA eingeführt, welches
dem Behälter 21 entnommen wurde und von dem Vorwärmer 27 auf eine Temperatur von etwa 60 bis
70° C gebracht wird Anschließend werden die Ventile 4 und 6 geschlossen und die Ventile 7 und 8 geöffnet,
wodurch die Zerstäuber 28 gespeist werden, welche ein Gemisch aus Nebel und Dampf erzeugen, welches um so
reicher an Dampf ist, je mehr die Temperatur der ÄGDA im Verlauf des Vorgangs gesteigert wird Die
Zerstäubungstemperatur wird anfänglich in dem oben angegebenen Bereich bei ziemlich niedrigen Werten
gehalten, wodurch die Entwicklung von Wasserdampf begrenzt wird. Die Anwendung einer hohen Temperatur
von Beginn des Vorgangs an würde nämlich die Überschreitung der Aufnahmefähigkeit des Wasserkondensators
29 und des ihm zugeordneten Kühlers 30 zur Folge haben.
Während der Zerstäubung befindet sich nur die Vakuumpumpe 24 im Betrieb, da der Vakuumerzeuger
23 nur unterhalb der oben angegebenen Vakuumschwelle arbeitet, welche auf einen Wert festgelegt ist, der
kleiner als der Dampfdruck des ÄGDA in dem angewendeten Temperaturbereich ist. Da die Pumpe 26
mit einem Filter 31 in Reihe geschaltet ist, hält dieser die unvermeidlich auf der Oberfläche des Isoliermaterials
der Wicklung 1 vorhandenen Zellulosefasern zurück, wodurch dieses Isoliermaterial gereinigt wird.
Während des gleichen Zerstäubungsvorgangs sind die an die Vakuumleitung beiderseits des Vakuumerzeugers
23 angeschlossenen Kondensatoren 32 und 29 in Betrieb. Der durch den Kühler 33 auf etwa 10 bis 20° C
gekühlte Kondensator 32 schlägt die ÄGDA-Dämpfe nieder, welche in großer Menge aus der Kammer 2
durch die Vakuumleitung austreten. Diese Kühlung muß mäßig bleiben, daß die Anwendung einer zu niedrigen
Temperatur die Selektivität des Kondensators verringern kann. Eine bestimmte Wassermenge, die normalerweise
von dem Kondensator 29 zurückgehalten werden soll, schlägt sich jedoch unvermeidlich in dem
Kondensator 32 nieder. Aus diesem Grunde ist diesem ein Abscheider 34 nachgeschaltet. Dabei handelt es sich
um einen länglichen lotrechten Zylinder, in dem sich das schwerere AGDA absetzt, während das leichtere
Wasser in dem oberen Teil bleibt. Dieser Abscheider ist unten mit einem Stutzen 35 zur Rückführung des
kondensierten ÄGDA stromaufwärts von der Pumpe 26 durch das Ventil 9 versehen. Eine zweite Rohrleitung 36,
welche in die obere Hälfte des Abscheiders 34, d. h. oberhalb der Trennebene 40 der Flüssigkeiten ÄGDA
und Wasser mündet, dient zur Abfuhr des kondensierten Wassers zu der Schleuse 37 über das geöffnete Ventil 10.
Zum Ausgleich der Drücke in der oberen Rohrleitung 38 des Abscheiders und in der Schleuse 37 wird das Ventil
11 geöffnet. Um die Rückführung von Wasser in den Strömungskreis des ÄGDA oder die Ausscheidung des
ÄGDA durch die Rohrleitung 38 zu vermeiden, steuert ein Schwimmer 39, dessen scheinbare Dichte zwischen
der der beiden Flüssigkeiten liegt, das Ventil 9, das sich nur öffnet, wenn die Trennebene 40 zwischen den
beiden Flüssigkeiten ein bestimmtes Niveau erreicht. Die Öffnung des Ventils 9 ist um so größer, je mehr
dieses Niveau bei dem Zufluß eines Kondensatüberschusses ansteigt und umgekehrt
Das Wasser wird aus der Schleuse 37 periodisch entsprechend den nachfolgenden Arbeitsgängen abgeführt,
die automatisiert werden können: Schließung des Ventils 11, Schließung des Ventils 10, Öffnung des
Ventils 12, das in der Schleuse 37 den Atmosphärendruck herstellt, und Öffnung des Ablaßventils 13.
Nach der Entleerung der Schleuse 37 wird die umgekehrte Folge von Arbeitsgängen durchgeführt,
wobei das Ventil 10 nur wieder geöffnet wird wenn sich das Druckgleichgewicht in dem Abscheider 34 und in
der Schleuse 37 eingestellt hat Während der gleichen Zerstäubungsperiode dient der stromaufwärts von der
Pumpe 24 liegende Kondensator 29, wie oben ausgeführt, zum Abfangen des größten Teils des
ausgeschiedenen Wassers, dessen Volumen beträchtlich sein kann. Eine Isoliermaterialmenge von 20 Tonnen, die
sich im hygrometrischen Gleichgewicht mit einer
Atmosphäre mit 50 bis 60% relativer Feuchtigkeil befindet, enthält nämlich 1,2 m3 Wasser. Der Kondensator
29 wird durch den Umlauf einer durch einen Kühler 30 gekühlten Flüssigkeit bei einer Temperatur von +1
bis +3°C gehalten. Am Ende der Zerstäubung, wenn die >
abgefangene Wassermenge sehr klein wird, wird die Temperatur des Kondensators aus —2 bis -50C
gesenkt, was eine Erhöhung der spezifischen Pumpleistung für Wasserdampf zur Folge hat.
Der Vorgang der periodischen Entleerung der Schleuse 41 mittels der Ventile 14, 15, 16 ist mit dem
oben für die Schleuse 37 beschriebenen identisch. Während der Zerstäubung werden die Restgase von der
Vakuumpumpe 24 abgeführt.
Nach Maßgabe der Abnahme der Geschwindigkeit ιΓ·
des Wasserentzugs, welche unmittelbar durch Messung des niedergeschlagenen Volumens oder mittelbar durch
Messung des Materialdruckes des Wasserdampfs in dem Vakuumkreis gernessen wird, wird die Temperatur des
ÄGDA bis auf etwa 100 bis 110°C erhöht. Die Regelung
der Temperatur kann auch durch die Kondensatmenge gesteuert werden. Wenn die obigen Messungen zeigen,
daß der Wasserentzug aufgehört hat, wird die Zerstäubung durch Schließung der Ventile 6 und 8
gestoppt, und durch öffnung der Ventile 7 und 17 wird das in der Kammer 2 enthaltene ÄGDA in den Behälter
21 zurückgeführt Die Pumpe 26 wird dann abgestellt, und die Ventile 4, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 17 werden
geschlossen.
Unter der kombinierten Wirkung der Verdampfung des das Isoliermaterial tränkenden ÄGDA und der
Teniperaturabnahme der Kammer nimmt der Druck ab, und der durch den Druckmesser 20 gesteuerte
Vakuumerzeuger 23 wird in Betrieb gesetzt.
Am Ende der Auspumpperiode sinkt der Druck in der Kammer bis auf 0,02 bis 0,03 Torr, und die Extraktion
des ÄGDA ist praktisch vollkommen. Man kann dann das Ventil 3 schließen, die Vakuumerzeuger abstellen
und die Tränkung des Isoliermaterials durch Eintauchen in eine trockene, entgaste, dielektrische Flüssigkeit, im
allgemeinen Mineralöl, vornehmen, das im Vakuum in die Kammer 2 durch einen nicht dargestellten
Strömungskreis eingeführt wird. Wenn das Isoliermaterial vollständig eingetaucht ist, wird in der Kammer 2
der Atmosphärendruck durch öffnung des Ventils 18 hergestellt. Nach einem oder zwei Tagen kann das öl
entleert und die Kammer 2 geöffnet werden, um ihr die trockene ölgetränkte elektrisch isolierte Wicklung 1 zu
entnehmen.
Bei einer anderen Ausführungsform kann die Anlage so ausgebildet werden, daß das ÄGDA in reiner
Dampfphase benutzt wird. Die Zerstäuber 28 fallen dann fort, das ÄGDA wird im Vakuum in der Kammer 2
entweder durch Berührung mit den erhitzten Wänden derselben oder durch Speisung des unteren Teils der
Kammer 2 mit vorgewärmten ÄGDA verdampft.
Die Erfindung ist insbesondere auf die Trocknung der Wicklungen von elektrostatischen Transformatoren
oder von Drosselspulen anwendbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Trocknen eines zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das zu trocknende Material in einer vakuumdichten Kammer nach dem Erwärmen auf 60 bis 700C mit in die Kammer
eingespritztem Äthylenglykoldiacetat in Kontakt gebracht, die Temperatur dann allmählich bis auf
einen Wert von 100 bis 110° C gesteigert, wobei
während der Dauer der Trocknung innerhalb der Kammer ein Vakuum aufrechterhalten bleibt, das
dem Dampfdruck des Äthylenglykoldiacetats entspricht, der wasserhaltige Äthylenglykoldiacetat- i>
dampf aus der Kammer abgezogen, das darin enthaltene Äthylenglykoldiacetat durch Kondensation zurückgewonnen und nach dem Filtrieren in die
Vakuumkammer bis zur vollständigen Trocknung des darin enthaltenen Materials wieder eingeführt >o
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Äthylenglykoldiacetat eine
organische Base aus der Gruppe der Amine in einer Menge, welche die Hydrolyse des Äthylenglykoldi- ri
acetats in Gegenwart von Wasser verhindert, zugesetzt wird.
3. Vorrichtung zur Trocknung eines zellulosehaltigen elektrischen Isoliermaterials nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine das zu
trocknende zellulosehaltige elektrische Isoliermaterial (1) enthaltende vakuumdichte Kammer (2) mit
einer Rohrleitung zur Einführung des trockenen Äthylenglykoldiacetats (25) in flüssigem Zustand in
die Kammer (2) aus einem unter Vakuum stehenden r> Vorratsbehälter (21), der in Reihe mit einem
Vorwärmer (27) geschaltet ist, einer zweiten Rohrleitung im unteren Abschnitt der Kammer (2)
zum Abzug des Äthylenglykoldiacetats in flüssigem Zustand in den Vorratsbehälter (21) und einer dritten
Rohrleitung, an die in Reihe nacheinander, ausgehend von der Kammer (2), die nachfolgend
angegebenen Einrichtungen zur Rückgewinnung und Trocknung des Äthylenglykoldiacetats und zum
Abzug der Restgase aus der Kammer (2) angeschlos- a r,
sen sind:
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