DE2234843A1 - Verfahren zur herstellung von titandioxidkonzentraten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von titandioxidkonzentratenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Titandioxidkonzentraten
Di· Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ti
tandioxidkonzentraten aus Titaneisenerzen, wobei die Erze durch Oxydation im wesentlichen vollständig zu einer Ferro-
pÄtudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase und gegebenenfalls
Rutil oder zu Pseudobrookit und Rutil umgesetzt werden und anschließend
unter Bildung von metallischem Eisen oder aktiviertem Ilmenit reduziert werden. Durch Abtrennen des Eisens in
einem geeigneten Laugungsverfahren kann ein Titandioxidkonzentrat hergestellt werden, welches sich z.B. als Ausgangsmaterial
für die Titantetrachloridherstellung eignet oder welches im sogenannten Sulfatverfahren eingesetzt werden kann.
Die Titaneisenerze, die nach der vorliegenden Erfindung verarbeitet
werden können, sind Erze, deren Titan- und Eisengehalt im wesentlichen in oxidischer Form vorliegt. Besonders '
geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn als titanhaltige Erze natürliche Ilmenite verwendet werden. Sie kommen
in der Natur in stark schwankender Zusammensetzung vor, wobei der Titandioxidgehalt im allgemeinen von Werten von nur 20 %
bis etwa 75 % schwanken· kann. Im Gegensatz zu dem reinen
Mineral "Ilmenit", FeTiO,, können derartige natürliche Ilmenite
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durchaus einen Teil des Eisens im dreiwertigen Zustand enthalten.
Unter dem Begriff "aktivierter Ilmenit11 werden im
folgenden die durch erzwungene Oxydation des Eisens zum dreiwertigen
und anschließende Reduktion zum zweiwertigen Eisen aktivierten Erze verstanden.
Bei der Aufbereitung von Titaneisenerzen zu Titandioxidkonzentraten
ist es wünschenswert, den Eisenanteil des Erzes möglichst quantitativ und gleichzeitig in einer weitgehend
veredelten Form,.beispielsweise als Pigment, abzutrennen.
Darüberhinaus sollte dabei ein Titandioxidkonzentrat in
einer Form anfallen, die es für die bevorzugte Welterverarbeitung zu Titantetachlorid, beispielsweise durch Chlorierung
in einem F]ießbettreaktor, geeignet macht. Es gibt eine Reihe von Prozessen mit der Zielsetzung, Titaneisenerze wirtschaftlich
zu einem Titandioxidkonzentrat aufzuarbeiten; sie haben
aber verschiedene Nachteile, auf die in der Folge noch zu sprechen zu kommen sein wird.
Es ist bekannt, daß die Reaktionsgeschwindigkeit bei der
Reduktion von Ilmenit durch eine oxydierende Vorbehandlung erhöht wird (Syrqkomskl, Snopova und Rotkov, Chemisches
Zentralblatt 1932 II, 1215). Sofern über die Bedingungen
für die Oxydation von Ilmenit in der Literatur Angaben gemacht werden, wird ausgeführt, daß die Oxydation so geführt
werden sollte, daß Hämatit (Fe3O5) und Rutil,
etwa nach Gleichung (1)
(1) 2 Fe TiO, + 1/2 O3 >
Fe2°3 + 2 Ti02
entstehen und die Bildung von Pseudobrookit entsprechend Gleichung (2)
(2) Fe O3 + TiO2
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vermieden wird, weil sich dieser ^ schlechter reduzieren
lasse als Hämatit (DAS 1 218 734, DOS 1 758 261).
Durch thermogravimetrische Analysen lassen sich diese Aussagen
insofern bestätigen, als sich. Hämatit in Hämatit-Rutil-Gemischen,
wie sie bei der Oxydation von Ilmenit entstehen können, bereits bei 400 bis 500°C mit Wasserstoff zu metallischem
Eisen reduzieren läßt, ohne das aktivierter llnenit als Zwischenstufe gebildet wird, während Pseudobrookit ersz
oberhalb 55O°C unter Bildung von aktivierten llnenit reduziert
wird. Eine Reduktion bei 400 bis 5000C ist aber wegen
des geringen Umsatzes nicht wirtschaftlich, zudem Iä2t sich die Bildung geringer Mengen Pseudobrookit bei der
Oxydation von Ilmenit nur unter besonderen Voraussetzungen vermeiden, so daß meist die Gefahr besteht, daß nicht
reduzierter Pseudobrookit eine Verschlechterung, der Titandioxidkonzentrate
verursacht.
Ein Problem bei der Veredelung von Ilmeniten ist die stark schwankende Zusammensetzung -dieser Erze. Ss ist dies mit
ein Grund für die beschriebenen vielen Verfahren, .die die
Verarbeitung nur spezieller Arten von Ilmenit betreffen. Da nun allgemein angestrebt wird, bei der Reduktion
von Ilmenit nur das Eisen, nicht aber das Titandioxid zu reduzieren, ist es wichtig, die Reaktionsbedingungen
möglichst einfach und reproduzierbar und unabhängig vom verwendeten Erz festzulegen. Es ist daher wünschenswert,
daß in diesem mehrstufigen Veredelungsprozeß schon bei der 1. Stufe der Voroxydation des Erzes ein Ausgangsmaterial
für die anschließende 2. Stufe der Reduktion erzeugt wird, in dem die Titaneisenkomponente in ihrer
chemischen und kristallchemischen Zusammensetzung in nöglichst homogener Form vorliegt, so daß die Reduktion des Erzes nicht
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von vielen, zum Teil schwer kontrollierbaren Einflußgrößcn
abhängig ict. Die Herstellung eines derartigen Ausgangsmaterials
auf oxydativem Wege für eine anschließende Reduktion ist das vorrangige Ziel der vorliegenden Erfindung.
Für die Reduktion von Titaneisenerzen sind verschiedene Wege vorgeschlagen worden. So ist es beispielsweise bekannt,
Ilmeniterze direkt mit festen Kohlenstoff-haltigen Reduktionsmitteln
bei 800 bis 12000C unter Erhalt von metallischem Eisen zu reduzieren. In der diesbezüglichen Literatur werden
aber im allgemeinen .keine Beispiele im unterem Temperaturbereich bis 9500C angegeben (US-Patentschriften 1 542 350,
1 .699 173, 2 120" 602; Deutsche Auslegeschrift 1 030 316; Indisches
Patent 96661), aus denen die Reaktionsdauer und der
erreichte Metallisierungsgrad zu ersehen wären. Lediglich in der US-Patentschrift 2 941 863 ist angegeben, daß Ilmenit
bei 9000C während 15 Stunden reduziert werden kann, wobei
aber ein Zusatz von Na2CO, oder CaCO, als Katalysator nötig
ist. Nach der Deutschen Offenlegungsschrift 1 941 509 läßt sich Ilmenit bei 900 C nicht wirtschaftlich reduzieren.
Während 2 Stunden wurde nur ein Metallisierungsgrad von-80,1 % erreicht.
Bei einer anderen Methode werden die Erze, wie bereits
schon kurz beschrieben, vor der Reduktion einer oxydierenden Behandlung unterworfen (DOS 1 758 261, DOS 2 038 191»
DOS 2 033 244, DOS 2 O38 245, DOS 2 O38 246, DOS 2 O38 247,
D05 2 038 248). Dabei wird Ilmenit zuerst im Temperaturbereich 700 - 95O0C zu Hämatit (Fe2O5) und Rutil
umgesetzt und anschließend mit festen oder gasförmigen Reduktionsmitteln im wesentlichen zu aktiviertem Ilmenit
reduziert. Nach der DOS 1 758 261 schadet es nicht, wenn
bei der Reduktion bis zu 20 Gewichtsprozent metallisches Eisen gebildet werden. Nach den in den anderen genannten
Lg A u L2S -4- BAD ORIGINAL
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Offenlegungsschriften beschriebenen Verfahren wird mit Kohlenwasserstoffen pder mit Ho/EU0-Gemischen reduziert, mit
denen die Reduktion so langsam erfolgt, daß sie dann gestoppt v/erden kann, wenn der aktivierte Ilmenit nicht mehr als ca.,
2- % des Eisens als dreiwertiges und metallisches Eisen enthält.
Entstehendes metallisches Eisen ist jedoch bei derar- - _
tigen Prozessen zur Herstellung eines aktivierten Ilmenits
besonders, unerwünscht, weil es durch die Wasserstoffentwicklung
bei einer anschließenden Laugung des Eisens zu. einer
Gefahrenquelle wird und besondere -verfahrenstechnische Maß.- ,
nahmen erfordert. . ·. . ,. .:... ... .,-'. ..._
Bei der Reduktion ilmenitischer Erze, auch<
im voroxydierten Zustand, ist ein Sintern des Materials zu vermeiden, unabhängig
davon, ob eine Reduktion zum metallischen Eisen oder zu aktiviertem Ilmenit bewirkt werden soll.. Ein-derartiges
Sintern führt zum Einschluß von metallischem Eisen, welches in einem anschließenden Laugungsverfahren nicht mehr entfernt
werden kann und damit zu einer Verminderung der Qualität des Titandioxidkonzentrats; Eine zweite Gefahr bei der
Reduktion der Eisenkomponente unbehandelter oder voroxydierter Ilmenite zu metallischem Eisen liegt darin, daß teilweise
auch die Titandioxidkomponente zu niederen Wertigkeitsstufen reduziert werden kann. Eine derartige Überreduktion führt, zu
Titanverlusten infolge erhöhten Abriebs während der ansei"
leBenden Laugung des Eisens und zu einem Titandioxidkonzen-rrat,
welches für die Verarbeitung zu Titantetrachlorid
in Fließbettreaktoren schlechter geeignet ist. Sowohl das
Ausmaß des Sinterns als auch der Überreduktion hängt von
der Durchführung des Verfahrens, besonders von der Reduktionstemperatur
und Reduktionsdauer,' ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die genannten Mängel der bekannten Verfahren und ermöglicht über ftik;Zwischenstufe; eines in einer besonderen Weise voroxydierten
Ilmenits eine technisch vorteilhafte Reduktion sowohl bis
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zur Stufe des metallischen Eisens als auch bis zur Stufe eines aktivierten Ilmenits.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Titandioxidkonzentraten aus .Titaneisenerzeiij
vorzugsweise Ilmeniten, durch oxydative Vorbehandlung
der Titaneisenerze, anschließende Reduktion zu metallischem Eisen und Titandioxid, gegebenenfalls auch zu aktiviertem
Ilmenit, und Laugung des Eisens, dadurch.gekennzeichnet, daß
man die Titaneisenerze praktisch vollständig in eine Ferropsetidobrookit-Ps.eudobrookit-Mischphase
und/oder Pseudobrookit und Rutil überführt. - '
Die erfindungsgemäße Oxydation des Ilmenits verläuft nicht
wie bei den genannten Verfahren entsprechend Gleichung (1) und' (2), sondern praktisch ohne Bildung von Häm.atit direkt
unter Bildung einer Ferropseudobrookit- Pseudobrookit-Misohphase,
vereinfacht dargestellt nach Gleichung (3):
(3) 3/2 FeTiO^ + 1/4
Diese Mischphase kann im weiteren Verlauf der Oxydation
in Pseudobrookit und Rutil übergeführt werden entsprechend
Gleichung (4):
+ 1/8 O2 ■ =?
Fe2TiO5 + 3/4 TiO2
Erfindungsgemä3 wird Ilmenit bei 900 bis 1200°C, vorzugsv;eise
bei 950 "bis 1'000C, oxydiert. Die oxydierenden Gase
sollen außer Sauerstoff vorteilhafterweise zumindest 0,1
Vol.-96 Wasser enthalten, weil bei der Oxydation mit trockenen
Gasen lh Erzen, die nach dem Aufheizen auf Reaktionstemperatur
keine Pseudobrookitkeime enthalten, die Phase mit Pseudo-
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brookitstruktur nicht oder nur in sehr geringer Menge gebildet
wird. Das Aufheizen des Erzes kann in reduzierender oder inerter Atmosphäre in beliebiger Zeit erfolgen. In. oxydierender
Atmosphäre mß das Erz aber möglichst rasch im
Verlauf von wenigen Minuten, vorzugsweise in weniger als einer Minuten auf 900°C aufgeheizt werden, weil sich sonst
während der* Oxydation bei tieferen Temperaturen Hämatit und
Rutil bilden, die auch bei höheren Temperaturen nur langsam und unvollständig zu Pseudobrookit und Rutil umgesetzt werden.
Einen derartig langsam verlauf enden Oxydationsprozeß beschreibt die US-Patentschrift 3 542 571, nach der Ilmenit durch Oxydation
mit Luft bei 13000C erst während 16 bis 24 Stunden
zu Pseudobrookit und Rutil umgesetzt wird. Nach den erfindungsgemäßen
Bedingungen ist die Oxydation von Ilmenit dagegen besonders günstig in Fließbettreaktoren-durchzuführen, in
denen das Erz in Minuten auf Reaktionstemperatur aufgeheizt wird. Vorwärmen des Erzes schadet "dabei nicht, sofern eine ·
Temperatur von ca. 600°C nicht überschritten wird, well
unterhalb dieser Temperatur der Ilmenit noch nicht deutlich oxydiert wird. Die Oxydation soll zum mindesten so lange
durchgeführt werden, bis das Eisen im wesentlichen vollständig
als Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase vorliegt. Das ist dann der Fall, wenn der Oxydationsgrad, d.h. das
Verhältnis von dreiwertigen Eisen zu Gesamteisen größer
• 5 72a—2
als ist» wotoei a gleich dem Gewichtsverhältnis
von Eisen zu Titandioxid im Erz ist.
Wenn der Oxydationsgrad zwischen diesem VJert und 0,9 liegt, εο sollte das oxydierte Erz direkt aus der Oxydationsstufe
in die Reduktionssfexfe überführt werden, weil während des
Ackühlens nach der Oxydation und des Aufheizens vor der
Reduktion bei tieferen Temperaturen die Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Misehphase
In eine Phase gleicher Struktur, aber mit höherem Eisen(lII)-Gehalt^ und eine eisen(II)-reiche,
~e A r*· 42£ -7-
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relativ schwer reduzierbare Ilmenit-Hämatit-Mischphase
(FeTiO,)„(Fe0O,). zerfallen kann.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll im folgenden beschrieben· werden. II-menit
mit Korngrößen von 40 bis 500' /um wird in einem Fließbettreaktor
bei 950 bis 11000C mit Rauchgas oxydiert, das
durch Verbrennen von gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere Erdgas, mit überschüssiger Luft direkt in der Wirbelschicht erzeugt wird.
Vorteilhaft kann der'Sauerstoffgehalt des Rauchgases erhöht
und dadurch die Verweilzeit des Erzes im Fließbettreäktor verkürzt werden, wenn die Verbrennungsluft und der
Ilmenit auf Temperaturen bis 5000C vorgeheizt werden. Der
-Fließbettreaktor kann ein- oder mehrstufig sein. Die Verweilzeit des Erzes ist so zu wählen, daß· der Oxydationsgrad
größer als 11-' ■■ ist, wobei a die bereits genannte Bedeutung
zukommt. Bei genügend hohem Säuerstoffangebot und
1000 bis 11000C als Reaktionstemperatur erfolgt die Oxydation
zu den gewünschten Phasen in etwa 5 Minuten.
Der besondere Vorteil der Durchführung des Verfahrens im
Fließbettreaktor, liegt darin, daß das Aufheizen des Erzes auf Reaktionstemperatur besonders schnell erfolgt und dadurch
eine schnelle und im wesentlichen vollständige Umsetzung zu Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase. und
Rutil stark begünstigt wird. Es hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet ist für die
Aufarbeitung von Erzen, die MgO und MnO als Verunreinigungen in der Ilmenitphase anstelle von FeO gebunden enthalten.
Das so oxydierte Erz stellt unabhängig vom Ausgangsmaterial ein Gemisch aus Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Misehphase
und Rutil dar, so daß für die anschließende Reduktion
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stets ein Zwischenprodukt gleicher kristallchemischer Zusammensetzung vorliegt, soweit Eisen und Titan betroffen
sind, wodurch, sich die Bedingungen für den Reduktionsprozeß
mit .guter Zuverlässigkeit festlegen lassen. Überraschenderweise läßt sich nun ein erfindungsgemäß
oxydierter Ilmenit im Gegensatz zu bisherigen Annahmen besonders schnell zu metallischem Eisen und Rutil unter
Verwendung gasförmiger oder fester Reduktionsmittel bei relativ niedrigen Temperaturen reduzieren.
Dazu wird das oxydierte Erz vorteilhafterweise, direkt aus dem Fließbettreaktor in einen Drehrohrofen überführt, in
dem es mit festen Reduktionsmitteln unter intensiver Durchmi'schung
reduziert wird, oder es wird,: gegebenenfalls nach einer Spülung mit Inertgas in einem Zwischenspeicher ohne
wesentliche Abkühlung, in einen Fließbettreaktor .zur. Reduktion mit gasförmigen Reduktionsmitteln überführt.
Es wurde gefunden, daß die Vorteile der größeren Reduktionsgeschwindigkeit, mit der Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Rutil-Gemische
im Vergleich zu Ilmenit oder Hämatit-Rutil-Gemischen
reduziert werden können, besonders bei Beachtung folgender Bedingungen ausgenutzt werden können:
1. Die Reduktionstemperatur soll bei der Verwendung gasförmiger
Reduktionsmittel wie z.B. Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen oder Gemischen dieser Gase zwischen 675°C
und 9000C, bei der Verwendung fester Reduktionsmittel zwischen
8300C und 1060°C, vorteilhafterweise zwischen 8300C und
95O0C liegen.
2. Es müssen reaktive feste Kohlenstoff-haltige Reduktionsmittel
verwendet werden, wie z.B. Torf, Holzkohle oder Lignit, vorzugsweise Braunkohle oder Braunkohlenschwelkoks, sowie !
Gemische dieser Reduktionsmittel;,
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3. Das CO : CO2-Verhältnis in der Reaktionsmischung soll bei
der Verwendung fester Reduktionsmittel möglichst hoch liegen, was dadurch erreicht wird, daß der unter Reaktionsbedingungen
nicht flüchtige Kohlenstoff Cfix im Überschuß über die für
die Reaktion (Gleichung 5):
Cfix -^ >
2 Fe + TiO2 + 3 CO (5)
benötigte Menge zugegeben wird. Der KohlenstoffÜberschuß
soll um so größer.sein, je niedriger die Reduktionstemperatur ist. Bei 10600C soll der Kohlenüberschuß 20 %, bei 9000C 100
und bei 8300C 5QO '% der sbö.chiometrisch benötigten Menge entsprechend
Gleichung 5 betragen. Er kann auch größer sein, sollte jedoch höchstens 2000 % betragen. Vorzugsweise wird
ein KohlenstoffÜberschuß von 50 bis 500 % eingestellt.
Im folgenden sei eine allgemeine Ausführungsform für die Durchführung der Reduktion beschrieben. Dabei wird das in
körniger Form mit Teilchengrößen von 40 bis 400 yum vorliegende
Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Rutil-Gemisch vorzugsweise ohne vorherige Abkühlung direkt aus dem Fließbettreaktor,
in dem es durch Oxydation von Titaneisenerzen unter den genannten Bedingungen hergestellt wurde, mit kohlenstoffhaltigem
Material, vorzugsweise Braunkohle, Braunkohlenschwelko'ks
oder nach dem Reduktionsprozeß abgetrenntem überschüssigem rückgeführtem Reduktionsmittel, vermischt und auf
ein« für die Durchführung der Reduktion der Eisenoxidkompor?er.te
zu metallischem Eisen geeignete Temperatur im Bereich 3300C bis 1060°C erhitzt. Die Temperautr von 1060°C sollte
nicht überschritten werden, weil dann das Eisen zum Teil in einer Phase /JFe, Mn, Mg)O . 2 TiO2/ · ZTi^0JjZn gebunden wird.
In dieser Phase ist Eisen relativ schwer reduzierbar, so daß die unerwünschte Reduktion des vierwertigen Titans
bereits in erheblichem Maße erfolgt, bevor alles Eisen zum Metall reduziert ist.
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Wird bei der Reduktion von gegebenenfalls vorbehandelten Tl- · ".'
taneisenerzen nur ein geringer Kohleüberschuß über die
Gtöchiometisch benötigte Menge angewendet, analog dem Stand der Technik bei der Direktreduktion von Eisenerzen,
so ergeben sich relativ lange Reaktionszeiten. Während bei ■
der Reduktion von Eisenerzen nur zwischen den wirtschaftlichen Faktoren Raum-Zeit-Ausbeute und Wärmebedarf für das
Aufheizen der Überschußkohle abgewogen werden muß, spielt bei der Reduktion von Titaneisenerzen die Reaktionsdauer zusätzlich
deshalb eine wesentliche Rolle, weil die Porosität der Körner, in denen das Eisen mehr oder weniger zum Metall
reduziert ist, bei den hohen Temperaturen, die für den Reduktionsprozeß nötig sind, infolge Sinterung innerhalb der
Körner ständig abnimmt, wodurch ein Teil des Eisens unlaugbar wird (vgl. DOS 1 941 509).
ι · ■ ·
Die Reduktion der erfindungsgemäß yoroxydierten Ilmenite
erfolgt vorteilhaft bei Temperaturen von 830 bis 95O0C, wobei
eine Gefahr einer Reduktion des Titans und einer Sinterung des entstehenden -porösen Titandioxidgerüsts gering ist. Im
allgemeinen erfolgt die Reduktion zu nullwertigem Eisen unter den erfindungsgemäßen'Bedingungen mit einer um ca. 30 %
größeren Reaktionsgeschwindigkeit als bei oxydiertem Ilmenit, der im wesentlichen aus Hämatit und Rutil besteht'. So kann
mit bekannten gasförmigen Reduktionsmitteln, insbesondere
Wasserstoff, das erfindungsgemäß voroxydierte Erz je nach
Eisengehalt und Temperatur bei Temperaturen von 675 bis 9000C
und Drucken von 1 bis 40 -atü in etwa 120 bis 30 Minuten zu
metallischem Eisen und Rutil reduziert werden, während oxydiertes Erz, das aus Hämatit und Rutil besteht, bei den
gleichen Bedingungen 200 bis 45 Minuten zur Reduktion benötigt. Mit festen, reaktiven Reduktionsmitteln wie z.B. Lignit oder
Braunkohlenschwelkoks wurde das erfindungsgemäß oxydierte Erz im Temperaturbereich von 830 bis 1060°C je nach Temperatur
und Kohle/Erz-Verhältnis in einer Zeitspanne von etwa
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120 bis 10 Minuten reduziert, während Hämatit-haltiges oxy-'
diertes Erz unter den gleichen Bedingungen 200 bis 13 Minuten zum Erreichen des gleichen Metallisierungsgradles von 97 %
benötigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet dabei zusätzlich folgenden bei den bisher bekannten Verfahren auftretenden
Nachteil. Titaneisenerze, entsprechend dem Stand der Technik voroxydiert, enthalten meist Gemische von Hämatlt
und Rutil, sowie geringe Mengen Pseudobrookit, wobei die
relativen Anteile dieser Komponenten vom Erz und den jeweiligen Bedingungen bei der Oxydation abhängen und aufgrund
der Inhomogenität der natürlichen Erze von Korn zu Korn verschieden sind. Das hat zur Folge, daß eventuell
vorhandene Pseudobrookit-reiche Körner schneller reduziert werden als die Hämatit-reichen. Je nach der Verweilzeit
unter reduzierenden Bedingungen wind folglich entweder ein hoher Reduktionsgrad bei gleichzeitiger.partieller' Reduktion
des Titans in den- Pseudobrookit-reichen Körnern oder ein geringerer Reduktionsgrad ohne Titanreduktion infolge unvollständiger
Reduktion des Eisens in den Hämatit-reichen · Körnern bewirkt.
Nach der Reduktion wird das Erz durch Magnetscheiden von
Gangart und gegebenenfalls überschüssiger Kohle befreit und einem Laugungsprozeß unterworfen. Bei der Laugung, die beispielsweise
mit gleichzeitiger Bildung von Eisenoxidpigmenten entsprechend den in DOS 1 960 379 oder DOS 2 029 300 beschriebenen
Verfahren erfolgen kann, wird das metallische Eisen entfernt. Das zurückbleibende. Titandioxidkonzentrat wird
gewaschen und getrocknet. Trockentemperaturen von 200 bis 6000C sind besonders vorteilhaft.
In einer Abwandlung des beschriebenen Reduktionsverfahrens, bei dem eine Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Rutil-Mischphase
unter Verwendung geeigneter Reduktionsmittel zu einem
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porösen, gut laugbaren, metallisches Eisen und Titandioxid
enthaltenden Produkt reduziert wird, ist auch eine Reduktion, nur bis zur Stufe eines aktivierten Ilmenits möglich» Diese
Variante der Reduktion ermöglicht die Herstellung eines porösen, besonders gut laugbaren aktivierten ilmenits, der
im Vergleich zu nach anderen Verfahren hergestellten aktivierten ilmeniten eine besonders hohe Porosität hat.
Im Einzelnen wurde gefunden, daß sich die Reduktion des dreiwertigen
Eisens des erfindungsgemäß voroxydierten Ilmenits zum zweiwertigen Eisen im aktiviertem Ilmenit mit gasförmigen
Reduktionsmitteln wie z.B. Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen,
partiell verbrannten Kohlenwasserstoffen oder Gemischen dieser Gase, gegebenenfalls im Gemisch mit zusätzlichen
Inertgasen, Wasser und/oder Kohlendioxid bei Temperaturen im Bereich von 700 bis 120O0G, vorzugsweise 750
bis 105O0C, durchführen läßt.■
Vorteilhaft erfolgt auch eine Reduktion des erfindüngsgemäß
vorpxydierten Erzes zu aktiviertem Ilmenit mit reaktiven
festen Reduktionsmitteln, wie Torf oder Lignit, insbesondere Braunkohle im Temperaturbereich von 500 bis 8300C. Es können
auch Gemische derartiger fester Reduktionsmittel verwendet
werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform zur Herstellung von aktivierten
Ilmenit soll im folgenden beschrieben werden. Ilmenit mit Korngrößen zwischen 40 und 500 ^im wird in einem ein- oder
zweistufigen Fließbettreaktor mit. Rauchgas oxydiert, das durch Verbrennen von Kohlwasserstoff-haltigen Gasen oder Ölen,
insbesondere Erdgas mit überschüssiger, gegebenenfalls vorgeheizter Luft direkt im Fließbett entsteht. Aus wirtschaftlichen
Gründen kann der Ilmenit in einem vorgeschalteten Fließbett oder anderen geeigneten Wärmetauschern , mit den
Abgasen aus der »Oxydation vorgewärmt werden* Die Oxydation
M -A. Ak MB ' . - 13 V
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zu Ferropseudobrookit, Pseudobrookit und Rutil erfolgt bei 950 - 11000C. Der heiße Ilmenit wird· direkt aus dem Oxydationsfließbett in das Reduktionsfließbett überführt und
hier mit reduzierenden Gasen bei 700 - 12000C zu aktiviertem
Ilmenit umgesetzt. Als reduzierende Gase werden bevorzugt Wasserstoff-Wasserdampf-Gemische, gegebenenfalls partiell
verbranntes Erdgas, verwendet. Das Abgas aus der Reduktionsstufe
kann insbesondere dann, wenn es noch wesentliche Mengen reduzierendes Gas enthält, dem Heizgas der Oxydationsstufe zugemischt 'werden. Der aus dem Reduktionsfließbett
ausgetragene aktivierte Ilmenit. kann durch die reduzierenden Gase, die in der Reduktionsstufe eingesetzt werden, gekühlt
werden, wobei diese Gase so weit aufgeheizt werden, daß damit die Reduktion ohne weitere Wärmezufuhr durchgeführt
werden kann, da der Ilmenit bereits heiß aus der Oxydationsstufe zugeführt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man einen aktivierten Ilmenit, der leichter ]augbar ist als ein durch
Reduktion Hämatit-haltiger oxydierter Erze erhaltener aktivierter Ilmenit. Eine Laugung kann dabei z.B. in vorteilhafter
Weise mit Hilfe starker Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, durchgeführt werden. Anschließend
wird das salzfrei gewaschene Titandioxidkonzentrat vorzugsweise bei Temperaturen von 600 bis 10000C calciniert.
Spezielle Ausführungsbeispiele für die erfindungsgemäße Oxydation zu Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Rutil, dessen
Reduktion zu aktiviertem Ilmenit bzw. nullwertigem Eisen werden nachstehend beschrieben:
1. Voroxydation von Ilmeniten
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Beispiel 1 :.
ϊη einem südafrikanischen Ilmenit mit 50 % TiO2, 36,7 96 FeO
und 10,3 % Fe2O5 0,5 % MgO, 0,8 % MnO mit Korngrößen von
bis 250 pm wurden röntgendiffraktometrisch . Ilmenit und wenig
Rutil nachgewiesen. Pseudobrookit wurde in Proben überhaupt nicht oder in sehr kleinen Mengen nachgewiesen. Das Erz wurde
in einem Fließbettreaktor unter verschiedenen Bedingungen
oxydiert. Die Versuchsbedingungen und -ergebnisse sind in Tab. 1 zusammengestellt. Die Erzproben wurden jeweils unter
Np auf Reaktionstemperatur aufgeheizt. Für das verwendete
Erz liegt der minimale Oxydationsgrad, bei dem alles Eisen
in die Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase (=FP-Mischphase) überführt werden kann, bei 0,70.
Der Vergleich von Versuch 1 und 2 mit den anderen Versuchen macht die Bedeutung des Wassergehaltes im oxydierenden Gas
für die Oxydation pseudobrookitfreier Ausgangsproben deutlich. ' λ
Insbesondere zeigt Versuch 8/ daß in dem bevorzugten Temperaturbereich
von 950 bis 11000C die überführung des Eisens in
die FP-Mischphase bereits während der Oxydation des Eisens weitgehend abgeschlossen wird, während sie bei Temperaturen
unter 9000C nur langsam und unvollständig erfolgt, von der
Zusammensetzung der Ausgangsstoffe und, was in der Tabelle 1 nicht extra gezeigt wird, von den Aufheizbedingungen abhängig
ist. . '
-15.- . BADORONAL
309885/0737
CD OO OO
to Tabelle
Versuch | Pe2TiO5-Je- | Reaktions | Gaszusammensetzung | H2O | _ | 12 | Reaktions | Oxydations- | 0 | 0,8 | 2 relatives Ver |
Mr. | halt der Aus gangsproben |
temperatur | °2 | - | 15,5 | dauer | grad Pe3VPe |
0,99 | hältnis von IH zu PP |
||
C°cJ | rvoi-#_7 | 12 | /~min_7 | 0,99 | |||||||
1 | _ | 850 | 20 | 15,5 | 300 ■■ | 0,99 | 1 | ||||
2 | - | 1000 | 20 | 5 | 30 | 0,90 , | 1 | ||||
3 | - | 850 | 7,5 | 12 · | 240 | 0,78 | 1 | ||||
wenig | 850 | 3,0 | 15,5 | 56O | 0,75 | I | |||||
5 | - | 950 | 7,5 | ' 20 | 0,99- | 1 . | |||||
β | - | 1000 | 3,0 | 30 | 0,75' | 1 : | |||||
7 | - | 1000 | 15 | 5 | 1 : | ||||||
8 | wenig . | 1000 | 7,5 | 30 | • 1J 1 : | ||||||
9 | wenig | 1100 | 7,5 | 15 | 1 : | ||||||
: 0 | |||||||||||
: 0 | |||||||||||
: 3 | |||||||||||
: 1 | |||||||||||
:10 | |||||||||||
:12 | |||||||||||
18 Jfe | |||||||||||
20 | |||||||||||
35 |
.1) Rest: N2 und CO2
2) IH = Ilmenit-Hämatit-Mischphase
a) Der gleiche Ilmenit wie in Beispiel 1 wurde unter Wirbeln mit Rauchgas, das 7,5 % O2, 12 % H2O,' 5,5 Ji CO2,
Best N2 enthielt, während βθ Minuten auf 10000C aufgeheizt.
Bei Erreichen dieser Temperatur waren über 99 % des Eisens in dem dreiwertigen Zustand, aber nur ca. 10 % in die FP-Mischphase
überführt. Nach 3 h Verweilzeit bei 10000C lagen
etwa 75 % des Eisens als FP-Mischphase -vor.
b) Der Ilmenit wurde mit Raumtemperatur in ein auf 100O0C
erhitztes Fließbett aus Quarzsand gegeben. Nach 20 Minuten war ein Oxydationsgrad von 0,85 erreicht. 94 % des Eisens
waren in die FP-Mischphase überführt.
Beispiel 3 ' '' · ' "· ■ ■
Entsprechende Versuche wie die in'Beispiel 1-2 beschriebenen
wurden mit australischem Ilmenit, der,54-»8 %
TiO2, 19,6 % FeO und 21,6 % Fe2O3,O,2 % MgO, 1,6 % MnO und
laut Röntgendiagramm außer Ilmenit beträchtliche Mengen Rutil
und Pseudobrookit enthielt, und mit" norwegischem Ilmenit, der 45,4 % TiO2, 32,1 % FeO, 14,3 % Fe2P3,4,3 % MgO, 0,3 % MnO und
laut Röntgendiagramm keinen Pseudobrookit enthielt, durchgeführt.
Bei der Oxydation im Bereich 900 bis 12000C wurde der
australische Ilmenit vollständig zu FP-Mischphase und Rutil umgesetzt, wenn über ca. 60 % des Eisens als Fe-^" vorlagen.
Theoretisch müßte zwar ein Oxydationsgrad von 50 %
ausreichen, wie er im natürlichen Erz gegeben ist, da aber das Erz nicht homogen ist, kann nicht durch Erhitzen unter
Inertgas, sondern nur durch leichte Oxydation das gesamte Eisen in die FP-Mischphase überführt werden. .
Bei der Oxydation von norwegischem Ilmenit im Temperatur-
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bereich 900 bis 12000C wurden dann etwa 90 bis 98 % des
Eisens in die FP-Mischphase überführt, wenn ein Oxydationsgrad von 73 % überschritten war.
In beiden Fällen war es wichtig, das Erz unter Inertgas oder schnell in oxydierender Atmosphäre auf Reaktionstemperatur
zu erhitzen. Beim norwegischen Ilmenit mußte außerdem für
die Reaktion feuchtes sauerstoffhaltiges Gas verwendet v/erden.
Ilmenit mit 50 Gew.-% TiO2, 36,7 Gew.-% FeO, 10,3 Gew.-%
Fe2O,, 0,5 % MgO, 0,8 % MnO und Teilchengrößen von 40 bis
25.O um wurde dem Stand der Technik entsprechend bei 8500C
mit Rauchgas, daß durch Verbrennen von Erdgas mit Luftüberschuß erzeugt wurde und 8,5 Vol.-% Sauerstoff enthielt, in
einem Drehrohrofen oxydiert. Nach vollständiger Oxydation bestand das Material aus einem Gemisch von Hämatit. und Rutil.
Ilmenit aus Südafrika mit 50 % TiO2, 36,7 % FeO und 10,3 %
Fe2O, 0,5 % MgO, 0,8 % MnO wurde in einem Fließbettreaktor,
mit Erdgas und Luft (Luftfaktor/l= 1,1 bis 1,6) bei 10000C
oxydiert. Die Verweilzeit wurde erfindungsgemäß so eingestellt,
daß das Verhältnis von Fe zu Fe ffesam-t im Reaktoraus
trag zwischen 0,75 und 0,98 zu 1 lag. Röntgendiffraktometrisch wurde im oxydierten Erz neben Rutil und Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase
praktisch kein Material mit Hämatitstruktur beobachtet.
2. Reduktion zu metallischem Eisen
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22348Λ3
Natürlicher Ilmenit oder nach Beispiel 4 oder 5 oxydie-rter
Ilmenit wurden in einer indirekt beheizten Drehtrommel von
0,6m Durchmesser und 0,5 m Länge mit Braunkohlenschwelkoks (Körnung 1^4 mm) reduziert. Das Erz wurde dabei unter Ng
auf 1000QC aufgeheizt. Wenn diese Temperatur erreicht war,
wurde der Schwelkoks zugegeben und möglichst rasch auf Reaktionstemperatur aufgeheizt. Während der Reduktion wurden
Proben gezogen, die im Probenehmer mit N2 bespült wurden.
Nach Abtrennen der Kohle wurden die Proben geteilt. In einem Teil wurde, nachdem die Probe gemahlen worden, war, mit der
Brom-Methanol-Methode (U. Bohnstedt, Z. analyt. Chem. 299 (1964), 109 - 117) das metallische Eisen bestimmt und der
- Metallisierungsgrad als Verhältnis von metallischem Eisen zu Gesamteisen berechnet.
Aus dem anderen Teil der Probe wurde das metallische Eisen nach DOS 2 029 JOO extrahiert: Bei, 80°C wurden 50 g der
Probe in eine Suspension von 20 g (&, -FeOOH-Keim in 2 1 2,5
-$iger FeSO^-Lösung gegeben. Unter kräftigem Rühren wurde
8 h lang Luft eingeleitet. Anschließend wurden das FeOOH - und das Titandioxidkonzentrat mittels eines Siebes mit
40 /um lichter Maschenweite getrennt, das Konzentrat sulfatfrei gewaschen und getrocknet. Aus dem Eisengehalt des Titandioxidkonzentrates
wurde der prozentuale Anteil des Eisens berechnet, der extrahierbar war.
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse dieser Versuche zusammengestellt.
Dabei gilt als Reaktionsdauer die Verweilzeit bei der angegebenen Reaktionstemperatür. Diese Zeit ,entp-rieht
bei 90O0C der wahren Reaktionsdauer. Um Erz und
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BAD 0RK3INÄL
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Kohle von 900uC auf 1050wC aufzuheizen, wurden 8 bis 10 Minuten
benötigt,wobei während dieser Zeit das Erz schon teilweise reduziert wurde.
Die Beispiele zeigen, daß sich Pseudobrookit-Rutil-Gemische,
wie sie bei der Oxydation von Ilmenit entsprechend Beispiel 5 entstehen, bei gleichen Reaktionsbedingungen am schnellsten
und damit am wirtschaftlichsten reduzieren lassen. Dieser Vorteil ist besonders groß bei Temperaturen im Bereich 830
bis 9500C, bei denen die Sinterung noch sehr gering ist.
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30988570737
I | ■ι O | CQ | Φ | I | ■Η | I | ϋ | I | ^?. | I | |
CQ | CQ | Φ | ε | O | |||||||
to | faO | ||||||||||
Φ | ό | ||||||||||
Φ cd | O | ||||||||||
φ | '"cQ | ||||||||||
CQ | fU | Φ | |||||||||
•Η | 4^> | bO | |||||||||
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cd | ό | ||||||||||
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cd | 3 | ||||||||||
ΐΗ | cd | ||||||||||
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J5. Reduktion der FP-Phase zu aktiviertem Ilmenit
Das nach Beispiel 5 hergestellte Reaktionsprodukt wurde in einem nachgeschalteten Fließbettreaktor mit auf verschiedene
Temperaturen vorgeheizten reduzierenden Gasen zu aktiviertem Ilmenit reduziert. Die Reaktionsbedingungen sind in Tabelle
3 zusammengestellt.
Tabelle 3 . ·
Reaktions- tempera tur |
Gas H2 |
zusa H2O |
mmens CO |
etzung (Vol-jO CO2 |
— | 2,5 | mittlere Ver weilzeit (min) |
20 | Fe^+ Peges |
(0C) | ... | - | • | 15 | |||||
800' | 94 | 6 | - | 30 | 0,007 | ||||
900 | 90 | 10 | - | 10 | 0,005 | ||||
900 | 58 | 7 | 32,5 | 0,005 | |||||
950 | 90 | 10 | — | 0,01 |
Südafrikanischer Ilmenit wurde bei 95O0C mit einem Gasgemisch
aus 90 Vol.-% H2 und 10 Vol.-% H2O 180 min lang reduziert.
1,3 % des Eisens im Ausgangserz lagen im dreiwertigen Zustand vor. 300 g des reduzierten Erzes wurden mit 3 1 20
%iger HCl in einem Rundkolben unter Rühren bei Siedetemperatur
gelaugt. Den Verlauf der Laugung, dargestellt durch den TiO2-Gehalt der bei 85O0C calcinierten Konzentrate, zeigt
Kurve a in Figur 1.
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309885/0737
Südafrikanischer Ilmenit wurde bei 75O0C während 6 h zu einem
Gemisch von Hämatit und Rutil oxydiert und anschließend mit einem Gasgemisch aus 94 Vol-#- H2 und 6 Vol-# H2O gewirbelt
und auf 800°C erhitzt. Nach 30 Minuten Reaktionsdauer bei
8000C wurde das Erz abgekühlt. Es enthielt weniger als 0,5 #
metallisches Eisen und weniger als 0,5 % des Eisens im dreiwertigen Zustand. Kurve b in Figur 1 zeigt den Verlauf der
Laugung, die wie in Beispiel 8 durchgeführt wurde.
Die nach Beispiel 7 hergestellten Proben akti~
vierten Ilmenits wurden analog Beispiel 8 mit HCl gelaugt.
Der zeitliche Verlauf der Laugung war bei den verschiedenen Proben in Rahmen der Fehlerbreite bei der TiO„-Bestimmung
gleich. Kurve C in Figur 1 zeigt die Zunahme des TiO2-Gehaltes
in .den Konzentraten in Abhängigkeit von der Laugungs-
dauer.
Beispiel 11 "
Australischer Ilmenit mit 54 % TiO2, 19,6 % FeO und 21,6 %
Fe2O, wurde analog Beispiel 8 reduziert und anschließend
mit HCl gelaugt. Kurve a in Figur 2 zeigt den Verlauf der Laugung.
Beispiel 12 . .
Australischer Ilmenit (wie in Beispiel 11) wurde bei 95O0C
analog Beispiel 5 oxydiert. Röntgendiffraktometrisch wurden
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309885/0737
in dem oxydierten Erz nur Pseudobrookit und Rutil nachgewiesen. Das oxydierte Erz wurde während JO Minuten bei
9000C mit einem Gemisch von 90 VoI-Ji Hg und 10 Vol-# H3O
zu aktiviertem Ilmenit reduziert und anschließend analog Beispiele mit HCl gelaugt (Kurve b in Figur 2).
Beispiel 1.3 '
Die wasserhaltigen sandförmigen TiOp-Konzentrate, die in Beispiel
10 und 12 nach der Säurelaugung anfielen, wurden 1 - 3 h lang bei 750 - 10000C geglüht. Danach enthielten sie
weniger als 0,15 $ HgO und waren vorzüglich für die Umsetzung
zu TiCl^ im Fließbettreaktor geeignet.
Le A 14 428 . -24-
309885/073 7
Claims (13)
1) Verfahren zur Herstellung von Titandioxidkonzentraten aus
Titaneisenerzen, vorzugsweise Ilmeniten, durch oxydative Vorbehandlung der Titaneisenerze, anschließende Reduktion
zu metallischem Eisen und Titandioxid, gegebenenfalls auch zu aktiviertem Ilmenit, und Laugung des Eisens,dadurch gekennzeichnet,
daß man die Titaneisenerze praktisch vollständig zu einer Ferropseudobrookit-Pseudobrookit-Mischphase
und/oder Pseudobrookit und Rutil oxydiert.
2) Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die oxydative Vorbehandlung bei Temperaturen von 900 bis 12000C,
vorzugsweise von 950 bis 1100 C, bis zu einem Verhältnis von dreiwertigem Eisen zu Gesamteisen von mindestens
5 72a-2
" durchgeführt wird, wobei a das Gewichtsverhältnis
" durchgeführt wird, wobei a das Gewichtsverhältnis
von Eisen zu Titandioxid im Erz' ist.
3) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titaneisenerze unter nicht oxydierender Atmosphäre auf eine Temperatur von 9000C aufgeheizt werden.
4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titaneisenerze in oxydierender Atmosphäre in wenigen Minuten, vorzugsweise in weniger als einer
Minute, auf eine Temperatur von 9000C aufgeheizt werden.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Titaneisenerze im Fließbett aufgeheizt werden.
6) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titaneisenerze mit sauerstoffhaltigen Gasen voroxydiert werden.
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7) Verfahren nac.h einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titaneisenerze bei Gegenwart mindestens 0,1 Vol-% Wasser enthaltender sauerstoffhaltiger Gase voroxydiert
werden.
8) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das voroxydierte Titaneisenerz mit festen und/oder gasförmigen Reduktionsmitteln zu metallischem
Eisen und Titandioxid bzw. zu aktiviertem Ilmenit reduziert wird.
9) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion zu metallischem Eisen mit festen Reduktionsmitteln bei Temperaturen von S^O bis 1060°C,
vorzugsweise 8j>0 bis 9500C, mit gasförmigen Reduktionsmitteln
bei Temperaturen von 675 bis 9000C durchgeführt wird.
10) Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
feste Reduktionsmittel im Überschuß von 20 bis 2000#, vorzugsweise
50 bis 500 % der stöchiometrisch benötigten Menge verwendet wird.
11) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reduktion zu aktiviertem Ilmenit mit festen Reduktionsmitteln bei Temperaturen von 500 bis 8300C,
mit gasförmigen Reduktionsmitteln bei Temperaturen von
700 bis 120O0C durchgeführt wird,
12) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Torf, Holzkohle, Lignit, vorzugsweise Braunkohle oder Braunkohlenschwelkoks oder Gemischen
dieser Stoffe reduziert wird.
le A 14 ^28 - 26 -
30 988 5/073 7
13) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 9 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen, partiell verbrannten Kohlenwasserstoffen
oder Gemischen dieser Gase, gegebenenfalls im Gemisch
mit zusätzlichen Inertgasen, Wasser und/oder Kohlendioxid reduziert wird.
Le A 14 428 - 27 -
30 98 85/073?"
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