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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Titanschlacke aus Ilmenit sowie eine entsprechende Anlage.
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Ilmenit,
welcher neben Titandioxid große
Mengen an Eisenoxiden enthält
(x·TiO2 + y·FeO
+ z·Fe2O3), ist neben Rutil
eines der wichtigsten Ausgangsmaterialien zur Gewinnung von metallischem
Titan und Titanverbindungen, wie bspw. das zur Pigmentherstellung
eingesetzte Titandioxid. Die Abtrennung des Eisens aus dem Erz erfolgt üblicherweise
durch Elektroschmelzen von Ilmenit in einem metallurgischen Ofen,
wobei die Eisenoxide zu metallischem Eisen reduziert werden, das
aus der titanhaltigen Schlacke ausfällt. Nachteilig an diesen Verfahren
ist jedoch der sehr hohe Bedarf an elektrischer Energie, der etwa
2.200 kWh pro Tonne Titanschlacke beträgt, und den Hauptanteil der
Produktionskosten ausmacht.
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Aus
der
DE 810 156 B ist
ein Verfahren zum Gewinnen von Eisen und titanhaltiger Schlacke
aus titanhaltigen Eisenerzen bekannt ist, bei welchem die Erze zunächst mit
einem festen Reduktionsmittel in einem Ofen vorreduziert werden,
worauf das Gut einer Magnetscheidung unterworfen und das erhaltene
Konzentrat aus Eisen und titanhaltiger Schlacke verschmolzen wird.
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Die
DE 22 34 843 A beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Titandioxidkonzentrat. Nach einer Oxidation
von Ilmenit wird das oxidierte Erz zur Reduktion mit festen Reduktionsmitteln
in einen Drehrohrofen überführt, in
dem es bei Temperaturen zwischen 830°C und 1060°C reduziert wird. Alternativ
kann bei Verwendung gasförmiger
Reduktionsmittel die Reduktion in einem Fließbettreaktor erfolgen, wobei
die Reduktionstemperatur dann zwischen 675°C und 900°C liegt. Anschließend an
die Reduktion wird das Erz durch Magnetscheiden von Gangart befreit,
gekühlt
und einem Laugungsprozess unterworfen.
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Aus
der
US 3,765,868 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Titanschlacke aus Ilmenit bekannt,
bei dem das Roherz zunächst
in einem Drehrohrofen partiell reduziert und anschließend auf
eine Temperatur von wenigstens 150°C abgekühlt wird, bevor aus dem partiell
reduzierten Material mittels eines Magnetscheiders die titanhaltige
magnetische Fraktion abgetrennt wird, welche abschließend in
einem Elektroofen geschmolzen wird. Auch dieses Verfahren zeichnet
sich durch einen hohen Energiebedarf aus. Ein weiterer Nachteil
des vorgenannten Verfahrens ist, dass der eingesetzte Ilmenit vor
der Reduktion zunächst
pelletiert werden muss.
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Beschreibung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung
von Titanschlacke bereitzustellen, welches bei zumindest gleicher
Qualität
der erzeugten Titanschlacke einen möglichst geringen Energiebedarf
aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren und eine Anlage mit den Merkmalen der
Patentansprüche
1 bzw. 17 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Überraschenderweise
konnte im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden werden, dass
der Energiebedarf für
die Herstellung von Titanschlalcke aus Ilmenit verglichen mit den
bisher bekannten Verfahren um 40 bis 50% gesenkt werden kann, wenn
der Ilmenit vor dem Elektroschmelzen vorreduziert und heiß, d. h. ohne
oder nach lediglich geringer Abkühlung
nach der partiellen Reduktion, in den Elektroofen eingeführt wird. Ein
weiterer Vorteil dieser Verfahrensführung liegt in der Erhöhung der
magnetischen Suszeptibilität
des Ilmenits gegenüber
der in dem Ausgangserz enthaltenden Verunreinigungen, wie Chromit,
so dass bei einer Magnetscheidung eine zuverlässige Trennung zwischen titanhaltigen
und titanfreien Fraktionen erreicht werden kann.
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Prinzipiell
kann die partielle Reduktion a) in jeder dem Fachmann zu diesem
Zweck bekannten Vorrichtung, bspw. einem Drehrohrofen, erfolgen.
Besonders gute Ergebnisse werden jedoch erhalten, wenn die partielle
Reduktion a) des Ilmenits in einer Wirbelschicht und bevorzugt in
einer zirkulierenden Wirbelschicht, und zwar entweder in einer ein-
oder mehrstufigen Fahrweise, durchgeführt wird. Aufgrund des hohen
Stoff- und Wärmeaustauschs
in Wirbelschichten wird dadurch eine gleichmäßige Reduktion des eingesetzten
Materials unter minimalen Energieaufwand erreicht.
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Vorzugsweise
beträgt
die Korngröße des eingesetzten
körnigen
Ilmenits weniger als 1 mm und besonders bevorzugt weniger als 400 μm.
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Als
Reduktionsmittel für
die partielle Reduktion a) des Ilmenits können grundsätzlich alle dem Fachmann zu
diesem Zweck bekannten Substanzen eingesetzt werden, wobei sich
insbesondere Kohle, Schwelkoks, molekularer Wasserstoff, molekularen
Wasserstoff enthaltende Gasgemische, Kohlenmonoxid und Kohlenmonoxid
enthaltende Gasgemische, bspw. Reformgas, als geeignet erwiesen
haben. Vorzugsweise wird als Reduktionsmittel ein Gasgemisch enthaltend
Kohlenmonoxid und molekularen Wasserstoff, besonders bevorzugt ein
Gasgemisch aus 60 bis 80 Vol.-% Kohlenmonoxid und 20 bis 40 Vol.-%
molekularem Wasserstoff und ganz besonders bevorzugt ein Gasgemisch
aus 70 Vol.-% Kohlenmonoxid und 30 Vol.-% Wasserstoff in Kombination
mit Schwelkoks eingesetzt. Sofern die partielle Reduktion in einer
zirkulierenden Wirbelschicht durchgeführt wird, kann dies z. B. einfach
dadurch realisiert werden, dass dem Wirbelschichtreaktor über eine
Feststoffzufuhrleitung ständig
partiell zu reduzierender Ilmenit und Schwelkoks zugeführt wird
und die Feststoffe in dem Reaktor durch ein Kohlenmonoxid und molekularen
Wasserstoff enthaltendes Gasgemisch fluidisiert werden.
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Vorzugsweise
werden die Prozessbedingungen bei der partiellen Reduktion a) so
eingestellt, dass der Metallisierungsgrad des durch diesen Verfahrensschritt
erhaltenen Produkts, bezogen auf dessen Eisenanteil, 50 bis 95%
und besonders bevorzugt 70 bis 80%, beträgt.
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Um
den Energiebedarf des Verfahrens weiter zu senken, wird in Weiterbildung
des Erfindungsgedankens vorgeschlagen, den Ilmenit vor der partiellen
Reduktion a) zunächst
in einem oder mehreren Wärmetauschern
auf eine Temperatur von 500 bis 900°C, besonders bevorzugt 600 bis
850°C und
ganz besonders bevorzugt etwa 800°C
vorzuwärmen,
und das vorgewärmte
Material anschließend
in einem dem Reduktionsreaktor vorgeschalteten Kalzinierreaktor,
vorzugsweise einem Reaktor mit stationärer Wirbelschicht, auf eine Temperatur
von mehr als 900°C
und besonders bevorzugt mehr als 1.000°C zu erwärmen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Erzeugung des als Reduktionsmittel
eingesetzten Schwelkoks in einem Verfahrensschritt mit der Erwärmung des
Ilmenits in einem stationären
Wirbelbettreaktor. Zu diesem Zweck wird der vorgewärmte Ilmenit
zusammen mit Kohle, vorzugsweise Kohle mit einer Körnung von
weniger als 5 mm, und molekularem Sauerstoff bzw. einem molekularen
Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch, in einen Wirbelschichtreaktor
eingeführt
und dort vorzugsweise auf eine Temperatur von mehr als 900°C und besonders
bevorzugt mehr als 1.000°C,
erhitzt. Durch diese vergleichsweise hohe Schweltemperatur kann
die Bildung von in den nachfolgenden Verfahrensschritten störenden Kohlenwasserstoffen,
bspw. Teer, zuverlässig
verhindert werden. Die Fluidisierung der Feststoffe erfolgt vorzugsweise
mit dem in dem nachfolgenden partiellen Reduktionsschritt als Reduktionsmittel
eingesetzten Gasgemisch, wobei der Grad der Kohleschwelung durch
Einstellung der Verweilzeit auf einen geeigneten Wert eingestellt
werden kann.
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Um
eine besonders effiziente Verfahrensführung zu erreichen, wird in
Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen, das Fluidisierungsgas
im Kreislauf zu führen.
Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass das Abgas aus dem
Reduktionsreaktor durch den bzw. die zur Vorwärmung des Ilmenits eingesetzten
Wärmetauscher
geführt
wird, das Abgas anschließend
ggf. durch einen Abhitzekessel unter Erzeugung von Wasserdampf geführt wird,
in dem Wasserdampf erzeugt wird, bevor aus dem abgekühlten Abgas Staub
entfernt und dieses ggf. weiter abgekühlt, ggf. in einem CO2-Absorber von dem während der partiellen Reduktion
des Ilmenits entstandenen Kohlendioxid befreit, in einem nachfolgenden
Gaserhitzer erwärmt
und schließlich
erneut dem Reduktionsreaktor und ggf. dem Schwelreaktor als Fluidisierungsgas
zugeführt
wird.
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Wenn
der eingesetzte Rohilmenit einen vergleichsweise hohen FeO-Anteil
enthält,
hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
diesen vor der partiellen Reduktion a) einer oxidative Vorbehandlung
zu unterziehen, um das FeO möglichst
vollständig
zu Fe2O3 zu oxidieren.
Dies ist deshalb vorteilhaft, weil FeO in einer Kristallgitterstruktur
vorliegt, die sich dem Angriff von reduzierenden Gasen weitgehend
widersetzt, wohingegen die aus der Oxidation des FeO resultierende
Gitterstruktur von Fe2O3 eine
effiziente Gasdiffusion in die Poren des Material erlaubt. Vorzugsweise
wird die Oxidation derart durchgeführt, dass der FeO-Anteil des behandelten Materials
nach der Oxidation weniger als 5 Gew.-% und besonders bevorzugt
weniger als 3 Gew.-% beträgt.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, die Oxidation
des Rohilmenits ebenso wie die nachfolgende partielle Reduktion
in einer zirkulierenden Wirbelschicht, und zwar bevorzugt bei einer Temperatur
zwischen 600 und 1000°C
durchzuführen.
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Insbesondere
wenn als Ausgangsmaterial chromithaltiger Ilmenit oder als Reduktionsmittel
Kohle und/oder Schwelkoks (char) eingesetzt wird, hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, den partiell reduzierten Ilmenit vor der Chargierung
in den Elektroofen einer Magnetscheidung zu unterwerfen, um die
titandioxidreiche magnetische Fraktion von einer nicht-magnetischen
Fraktion, welche vornehmlich Chromit, Asche und, sofern als Reduktionsmittel
eingesetzt, Schwelkoks enthält,
abzutrennen, und nur die dabei erhaltene magnetische Fraktion in
den Elektroofen zu transferieren. In diesem Fall beträgt die Temperatur
des in der Magnetscheidung eingesetzten, partiell reduzierten Materials
vorzugsweise wenigstens 600°C,
besonders bevorzugt wenigstens 675°C und ganz besonders bevorzugt
etwa 700°C.
Besonders bevorzugt wird die magnetische Fraktion an schließend ohne
Kühlung
oder Erwärmung
in den Elektroofen transferiert. So wird einerseits die zur Abkühlung des
partiell reduzierten Materials nach der partiellen Reduktion und
andererseits die zur Erwärmung
des dem Elektroofen zugeführten
Materials auf die Betriebstemperaturen in dem Ofen benötigte Energie
minimiert, ohne dass eine nennenswerte Rückoxidation des partiell reduzierten
Materials vor dem Eintritt in den Elektroofen stattfindet.
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Vorzugsweise
enthält
die aus dem Elektroofen abgezogene Titanschlacke 75 bis 90 Gew.-%
und besonders bevorzugt etwa 85 Gew.-% Titandioxid und das flüssige Roheisen
mehr als 94 Gew.-% metallisches Eisen.
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Eine
erfindungsgemäße Anlage,
welche insbesondere zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens geeignet ist, umfasst einen als
stationären
Wirbelschichtreaktor ausgebildeten Schwelreaktor zur Schwelung von
Kohle unter gleichzeitiger Erwärmung
von Ilmenit, einen als zirkulierenden Wirbelschichtreaktor ausgebildeten
Reduktionsreaktor zur partiellen Reduktion von Ilmenit und einen
Elektroofen.
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Vorzugsweise
ist der Schwelreaktor mit dem Reduktionsreaktor über einen Verbindungskanal
derart verbunden, dass die Suspension von dem oberen Teil des Schwelreaktors
in den unteren Teil des Reduktionsreaktors übertreten kann, und dem Reduktionsreaktor
ein Zyklon zur Abtrennung des Feststoffs aus der Suspension nachgeschaltet,
von dem eine Feststoffrückfuhrleitung
zu dem Schwelreaktor führt.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, dem Schwelreaktor
wenigstens eine einen Suspensionswärmeaustauscher und einen nachgeschalteten
Zyklon umfassende Vorwärmstufe
vorzuschalten, in dem der Ilmenit vor Chargierung in den Schwelreaktor
auf Temperaturen von 500 bis 900°C, besonders
bevorzugt 600 bis 850°C
und ganz besonders bevorzugt etwa 800°C, vorgewärmt wird.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, in der
Anlage eine Einrichtung zur Kreislaufführung des Fluidisierungsgases
vorzusehen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Anlage zudem einen Magnetscheider.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und den Zeichnungen
näher beschrieben.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für
sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung,
unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt
ein Prozessdiagramm eines Verfahrens und einer Anlage gemäß eines
ersten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung und
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2 zeigt
ein Prozessdiagramm eines Verfahrens und einer Anlage gemäß eines
zweiten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Bei
dem in 1 dargestellten Verfahren zur Herstellung von
Titanschlacke aus Ilmenit wird kontinuierlich über die Feststoffzufuhrleitung 1 eine
Mischung aus Schwelkoks (char) und Ilmenit, welche zuvor aus den
Vorratsbehältern 2, 3 abgezogen
und in dem Mischtank 4 miteinander vermischt wurden, in
den Suspensionswärmeaustauscher 5 einer
ersten Vorwärmstufe
chargiert, in dem das Material vorzugsweise durch das aus einer
zweiten Vorwärmstufe
abgezogene Abgas suspendiert und vorgewärmt wird. Anschließend wird
die Suspension durch den Gasstrom in einen Zyklon 6 geführt, in
dem die Feststoffe von dem Gas abgetrennt werden. Die abgeschiedenen
Feststoffe werden daraufhin durch die Leitung 7 in einen
zweiten, venturiartigen Suspensionswärmetauscher 8 gefördert, dort
weiter bis zu einer Temperatur von etwa 800°C aufgewärmt und in einem nachgeschalteten
Zyklon 9 wiederum von dem Gasstrom getrennt.
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Das
so vorgewärmte
Erz wird durch Feststoffleitung 7' in den Schwelreaktor 10 gefördert, dem über die
Feststoffleitung 7'' zusätzlich Kohle
mit einer Körnung
von weniger als 5 mm sowie Sauerstoff zugeführt wird. Des weiteren wird
dem Schwelreaktor 10 über
die Gasleitung 11 ein aus 70 Vol.-% Kohlenmonoxid und 30
Vol.-% molekularem Wasserstoff bestehendes Fluidisierungsgas mit
einer Temperatur von etwa 600°C
zugeführt,
das die Feststoffe in dem Reaktor 10 unter Ausbildung einer
stationären
Wirbelschicht fluidisiert. Die Sauerstoff- und Fluidisierungsgaszufuhrrate
sowie die Verweilzeit des Feststoffs in dem Schwelreaktor 10 werden
so eingestellt, dass sich in dem Wirbelbett eine Temperatur von
etwa 1.050°C
einstellt und eine ausreichende Schwelung der Kohle erreicht wird.
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Das
Feststoff-Gas-Gemisch wird aus dem Schwelreaktor 10 über den
Verbindungskanal 12 kontinuierlich in den Reduktionsreaktor 13 geführt, in
dem die Feststoffe durch das über
die Gasleitung 11' zugeführte Fluidisierungsgas
unter Ausbildung einer zirkulierenden Wirbelschicht fluidisiert
und der Ilmenit durch die Reduktionsmittel, insbesondere durch das
Kohlenmonoxid, bis zu einem Metallisierungsgrad, bezogen auf dessen
Eisenanteil, von etwa 70% reduziert wird.
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Anschließend wird
die Suspension durch den Gasstrom in den dem Reduktionsreaktor 13 nachgeschalteten
Zyklon 14 geführt,
in dem die Feststoffe von dem Gas abgetrennt werden. Die abgeschiedenen Feststoffe
werden daraufhin durch die Rückfuhrleitung 15 in
den Schwelreaktor 10 zurückgeführt, wohingegen das CO-, H2- und CO2-haltige
Abgas mit einer Temperatur von etwa 1.000°C über die Gasleitung 16 zunächst in
den Suspensionswärmeaustauscher 8 der
zweiten Vorwärmstufe
und von dort über
den Zyklon 9 und die Gasleitung 16' in den Suspensionswärmeaustauscher 5 der
ersten Vorwärmstufe
geführt
wird, in dem dieses auf etwa 500°C
abgekühlt
wird. Das in dem dem Suspensionswärmeaustauscher 5 nachgeschaltetem
Zyklon 6 abgetrennte Abgas wird über die Gasleitung 16'' zunächst durch einen Abhitzekessel
(nicht dargestellt) geführt,
in dem das Abgas unter Erzeugung von Wasserdampf (4 bar) auf ungefähr 200°C abgekühlt wird,
bevor es in einem Wäscher 17 von
Staub befreit und auf etwa 30°C
weiter abgekühlt
wird. Daran anschließend
wird aus dem Abgas in dem CO2-Absorber 18 Kohlendioxid
entfernt und das so aufgereinigte Gasgemisch in dem Gaserhitzer 19 auf
etwa 600°C
aufgeheizt, bevor es über
die Leitungen 11, 11' als Fluidisierungsgas in den Schwelreaktor 10 und
den Reduktionsreaktor 13 zurückgeleitet wird.
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Aus
dem Reduktionsreaktor 13 wird über die pneumatische Produktabfuhrleitung 20 kontinuierlich
ein Gemisch aus partiell reduziertem Ilmenit und Schwelkoks mit
einer Temperatur von etwa 1.000°C
abgezogen, dieses in einem Wärmeaustauscher
(nicht dargestellt) auf etwa 700°C
abgekühlt
und mit dieser Temperatur dem Magnetscheider 21 aufgegeben,
wo eine titandioxidreiche Fraktion als magnetisches Produkt von
einer nichtmagnetischen Fraktion, welche im Wesentlichen Chromit,
Asche und Schwelkoks umfasst, abgetrennt wird, bevor die magnetische
Fraktion in den Elektroofen 22 chargiert wird.
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In
dem bei etwa 1.600°C
betriebenen Elektroofen fallen als Produkte Titanschlacke mit 75
bis 90 Gew.-% Titandioxid und flüssiges
Roheisen mit mehr als 94 Gew.-% metallischem Eisen an. Das Abgas
aus dem Elektroofen enthält
mehr als 90 Vol.-% Kohlenmonoxid und wird nach Entstaubung in einer
Nach brennkammer (nicht dargestellt) verbrannt und das heiße Rauchgas
zur Erwärmung
des Fluidisierungsgases dem Gaserhitzer 19 zugeführt.
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Im
Unterschied zu der zuvor beschriebenen Anlage weist die in der 2 dargestellte
Anlage zusätzlich
einen dem Schwelreaktor 10 vorgeschalteten Oxidationsreaktor 23 auf.
In den Suspensionswärmeaustauschern 5, 8 vorgewärmtes Erz
wird über
die Feststoffleitung 7' in
den Oxidationsreaktor 23 eingeführt und mit über die
Gasleitung 11'' zugeführtem Fluidisierungsgas,
welches zuvor in dem Wärmeaustauscher 24 mit
dem Abgas aus dem dem Reduktionsreaktor 13 nachgeschalteten
Zyklon 14 aufgewärmt
wurde, unter Ausbildung einer zirkulierenden Wirbelschicht fluidisiert.
Ferner wird dem Oxidationsreaktor 23 über Leitung 16''' Brennstoff
zugeführt.
Durch den Gasstrom wird die Suspension in den dem Oxidationsreaktor 23 nachgeschalteten Zyklon 25 geführt, in
dem die Feststoffe von dem Gas abgetrennt werden. Ein Teil des Feststoffs
wird in den Oxidationsreaktor 23 zurückgeführt, während der andere Teil via Feststoffleitung 7''' in
den Schwelreaktor 10 geleitet wird. Aus dem Zyklon 25 abgezogenes
Abgas wird über
die Gasleitung 26 in den Suspensionswärmeaustauscher der zweiten
Vorwärmstufe 8 und
von dort über
den Zyklon 9, Suspensionswärmeaustauscher der ersten Vorwärmstufe 5 und
den Zyklon 6 zu einer Abgasreinigungsvorrichtung (nicht
dargestellt) geleitet.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines den Erfindungsgedanken
demonstrierenden, diesen jedoch nicht einschränkenden Beispiels erläutert.
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Beispiel
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In
einer der
2 entsprechenden Anlage wurde
dem Suspensionswärmetauscher
5 über die
Feststoffzufuhrleitung
1 Rohilmenit (12 kg/h) mit einer
Korngröße von weniger
als 1 mm mit folgender Zusammensetzung zugeführt:
TiO2 | 50,04
Gew.-% |
Fe2O3 | 13,44
Gew.-% |
FeO | 32,79
Gew.-% |
MnO | 0,58
Gew.-% |
SiO2 | 0,62
Gew.-% |
Al2O3 | 0,53
Gew.-% |
MgO | 0,68
Gew.-% |
CaO | 0,05
Gew.-% |
S | 0
Gew.-% |
C | 0
Gew.-% |
Andere | 0,37
Gew.-% |
Lost
of Ignition (LOI) | 0,90
Gew.-% |
Summe | 100,00
Gew.-% |
Tigesamt | 30
Gew.-% |
Fegesamt | 34,90
Gew.-% |
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Nach
Durchlauf der ersten und zweiten Vorwärmstufe wurde das vorgewärmte Erz über die
Leitung 7' in
den Oxidationsreaktor 23 geführt, um das enthaltene FeO
nahezu vollständig
zu Fe2O3 zu oxidieren.
Ferner wurden dem Oxidationsreaktor 23 Brennstoff und über die
Leitung 11'' Fluidisierungsgas
zugeführt.
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Nach
Abtrennung des Feststoffs aus der Suspension in dem dem Oxidationsreaktor 23 nachgeschaltetem
Zyklon 25 wurde der Feststoff über die Feststoffleitung 7''' in
den Schwelreaktor 10 eingeführt. Der Sauerstoffanteil des
Abgases aus dem Zyklon 25 betrug dabei 6 Vol.-%. Ferner
wurden dem Schwelreaktor 10 Sauerstoff und über die
Feststoffleitung 7'' 7,5 kg/h Kohle
(Blair Athol, Cfix: 62%) entsprechend einem
Verhältnis
Fe:Cfix von 1 zugeführt und die Feststoffe in dem
Reaktor 10 mit einem Gasgemisch aus 70 Vol.-% Kohlenmonoxid
und 30 Vol.-% Wasserstoff unter Ausbildung einer stationären Wirbelschicht
fluidisiert.
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Aus
dem Schwelreaktor 10 wurde das Feststoff-Gas-Gemisch über den
Verbindungskanal 12 kontinuierlich in den Reduktionsreaktor 13 geführt und
der oxidierte Ilmenit partiell bis zu einem Metallisierungsgrad, bezogen
auf dessen Eisenanteil, von 70% reduziert.
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Aus
dem Reduktionsreaktor 13 über Leitung 20 abgezogener
Feststoff wurde zunächst
in dem Magnetscheider 21 magnetisch separiert und die dabei
erhaltene magnetische Fraktion in einen Elektroofen 22 chargiert.
Die installierte Transformatorleistung des Ofens 22 betrug
2 MVA bei einer Netto-Energie-Abnahme von
350 bis 500 kW. Die Aufgabenleistung betrug bei kontinuierlicher
Betriebsweise 200 kg/h reduzierter Ilmenit und Koks. Die Titanschlacke
wurde alle 2 Stunden und der Eisenschwamm zweimal pro Tag abgestochen.
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Gemäß einer
chemischen Analyse wiesen die so erhaltene Titanschlacke und der
Eisenschwamm die in der Tabelle 1 wiedergegebenen Zusammensetzungen
auf. Der elektrische Energieverbrauch für das Verfahren betrug 1.004
kWh pro Tonne Schlacke.
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Vergleichsbeispiel
-
Zum
Vergleich hierzu wurde in den in dem vorstehenden Beispiel beschriebenen
Elektroofen 22 anstelle von vorreduziertem Ilmenit Rohilmenit
mit der zuvor beschriebenen Zusammensetzung, der weder einer Oxidation
noch einer partiellen Reduktion unterzogen wurde, chargiert und
geschmolzen.
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Die
Zusammensetzung der so erhaltenen Titanschlacke und des Eisenschwamms
sind in der Tabelle 1 wiedergegeben. Der elektrische Energieverbrauch
für das
Verfahren betrug 2.050 kWh pro Tonne Schlacke.
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Tabelle 1
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Chemische
Zusammensetzung der in dem Beispiel bzw. Vergleichsbeispiel erhaltenen
Titanschlacke und des erhaltenen Eisenschwamms
| Beispiel
vorreduzierter Ilmenit | Vergleichsbeispiel
Rohilmenit |
Femet in der Aufgabe | 70
Gew.-% | 0
Gew.-% |
Titanschlacke |
TiO2 | 88,5
Gew.-% | 87,9
Gew.-% |
FeO | 8,1
Gew.-% | 8,8
Gew.-% |
Eisenschwamm |
Fe | 95,5
Gew.-% | 95,2
Gew.-% |
Si | 0,61
Gew.-% | 0,60
Gew.-% |
FeS | 0,68
Gew.-% | 0,71
Gew.-% |
C | 3,00
Gew.-% | 2,90
Gew.-% |
Mn | 0,12
Gew.-% | 0,12
Gew.-% |
Elektrischer
Energieverbrauch | 1.004
kWh/tSchlacke | 2.050
kWh/tSchlacke |
-
- 1
- Feststoffzufuhrleitung
- 2
- Vorratsbehälter für Schwelkoks
- 3
- Vorratsbehälter für Ilmenit
- 4
- Mischtank
- 5
- Suspensionswärmeaustauscher
der ersten Vorwärmstufe
- 6
- Zyklon
der ersten Vorwärmstufe
- 7,
7', 7'', 7'''
- Feststoffleitung
- 8
- Suspensionswärmeaustauscher
der zweiten Vorwärmstufe
- 9
- Zyklon
der zweiten Vorwärmstufe
- 10
- (Schwel)reaktor
- 11,
11', 11''
- Gasleitung
für Fluidisierungsgas
- 12
- Verbindungskanal
- 13
- Reduktionsreaktor
- 14
- Zyklon
des Reduktionsreaktors
- 15
- Feststoffückfuhrleitung
- 16,
16', 16'', 16'''
- Gasleitung
- 17
- Wäscher
- 18
- CO2-Absorber
- 19
- Gaserhitzer
- 20
- Produktabfuhrleitung
- 21
- Magnetscheider
- 22
- Elektroofen
- 23
- Oxidationsreaktor
- 24
- Wärmeaustauscher
- 25
- Zyklon
des Oxidationsreaktors
- 26
- Abgasabfuhrleitung