DE2234618B2 - Elektrolytkondensator und Verfahren zur Herstellung seiner Elektroden - Google Patents
Elektrolytkondensator und Verfahren zur Herstellung seiner ElektrodenInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft einen Elektrolytkondensator mit einer aus einem Ventilmetall gebildeten Anode,
einer Kathode und einem mit den Elektroden in Kontakt stehenden Elektrolyten.
Es ist bekannt, in Elektrolytkondensatoren dieser Art
Elektroden aus Metallfolien, wie Aluminium, zu verwenden, die zur Vergrößerung ihrer Oberfläche
angeätzt sind. Diese Vergrößerung der wirksamen Oberfläche von Aluminium ist in weitem Ausmaße
abhängig von dem ungleichen Eindringen des Ätzmittels. Hierdurch wird aber die Metallfolie geschwächt.
Besonders nachteilig wirkt sich das bei Aluminiumfolien aus, da in diesen beim Ätzen Löcher entstehen können.
Die so zu behandelnde Folie muß daher ziemlich dick sein.
Das Ziel der Erfindung sind Elektrolytkondensatoren
mit Elektroden großer Oberfläche, die ohne Ätzen der
hierzu verwendeten sehr dünnen Folien wirtschaftlich
hergestellt werden können.
Der erfindungsgemäße Elektrolytkondensator ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Elektrode
aus einem Substrat aus Aluminium besteht, das mit einem rissigen Oxidfilm und einer äußeren metallisierten Schicht aus wenigstens einem Metall aus der
Gruppe Aluminium und Tantal bedeckt ist, die über den rissigen Oxidfilm in direktem Kontakt mit dem
Aluminiumsubstrat steht
In einer besonderen Ausführungsform enthält die äußere metallisierte Schicht wenigstens einer Elektrode
außen eine anodisch formierte Schicht
Das Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Elektrode ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat aus Aluminium mit heißem Wasser zur Bildung einer Oberflächenschicht aus Aluminiumoxid behandelt
wird, daß das so behandelte Substrat zur Bildung von Rissen in der Schicht aus Aluminiumoxid erhitzt wird
und daß dann auf die rissige Schicht eine Schicht aus Aluminium oder Tantal derart aufgebracht wird, daß sie
durch die Risse hindurch bis zum Substrat aus Aluminium reicht.
Die zuletzt aufgebrachte Schicht aus Aluminium oder Tantal kann in an sich bekannter Weise anodisch
formiert werden. Die Oberfläche einer Aluminiumfolie wird mit heißem Wasser behandelt, so daß auf ihr ein
Film aus wasserhaltigem Aluminiumoxid entsteht Diese Folie mit dem auf ihr entstandenen Film wird dann
kurze Zeit verhältnismäßig hoch erhitzt, so daß Risse in dem Film entstehen. Auf diese skelettartige Struktur
wird dann eine dünne Schicht aus Aluminium oder Tantal aufgebracht, wobei diese Metalle durch die Risse
der Schicht aus Aluminiumoxid bis zu dem Substrat aus Aluminium reichen. Auf diese Art ist es möglich, eine
Elektrode mit einer großen Oberfläche wirtschaftlich herzustellen. Die Oberfläche der Folie wird hierbei nicht
geätzt, sondern der auf ihr entstandene Film aus wasserhaltigem Aluminiumoxid wird zur Bildung von
Rissen erhitzt. Da das Innere des Substrats nicht maßgeblich ist für die endgültige Oberfläche, so kann
dieses eine beliebige Dicke haben, z. 3. eine sehr dünne Folie oder ein niedergeschlagener Film sein.
Die F i g. 1 zeigt in auseinandergezogenem Zustande einen Elektrolytkondensator mit einer erfindungsgemäßen Elektrode.
Die F i g. 2 zeigt perspektivisch eine Folie mit einem rissigen Oxidfilm.
Die F i g. 3 zeigt im Querschnitt eine Folie nach F i g. 2 entlang der Linie 3-3, wobei auch die weitere
Metallschicht dargestellt ist.
Die Kapazität eines Kondensators wird durch die Formel KA/D ausgedrückt. Hierbei bedeutet K die
Dielektrizitätskonstante des dielektrischen Materials, A ist die Oberfläche der Elektrode und D ist der Abstand
zwischen den beiden Elektroden des Elektrolytkondensators. Mit einer Zunahme der Spannung muß D
ebenfalls zunehmen, wodurch die wirksame Kapazität verringert wird. Diese Schwierigkeit kann überwunden
werden durch Vergrößerung der Oberflächen der Elektroden. Gewöhnlich geschieht dies durch Ätzen der
Elektroden. Beim Ätzen, insbesondere von dünnen Folien, entstehen aber Schwierigkeiten. Erfindungsgemäß wird die Oberfläche der Elektroden vergrößert,
ohne daß hierbei geätzt wird. Die gesamte Kapazität dieser Einheiten ist direkt abhängig von der Oberfläche
der Elektroden und kann ausgedrückt werden durch die Formel MC=MCa+ HCc, wobei Ca die Kapazität der
Anode, Cc die Kapazität der Kathode und Cdie gesamte Kapazität bedeuten. Da die Kapazität der Kathode in
Reihe zu der Kapazität der Anode geschaltet ist, so wird die gesamte Kapazität verringert, wenn nicht die
Kapazität der Kathode größer ist als die Kapazität der Anode. Das kann durch Vergrößerung der Oberfläche
der Kathode erreicht werden.
Bei einem Elektrolytkondensator nach F i g. 1 werden Folien als Elektroden verwendet. Die Oberfläche dieser
Elektroden kann vorteilhaft und wirtschaftlich durch Bildung einer rissigen Skelettschicht aus Oxid auf der als
Substrat dienenden Folie vergrößert werden, anschließend wird diese skelettartige Struktur derart metallisiert,
daß die aufgebrachte Metallschicht die Folie durch die Risse hindurch erreicht. Am besten kann das anhand
der Zeichnungen erläutert werden.
Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Elektrolytkondensator
10 mit Anschlüssen 11 und 12, welcher einen Zylinder 19 aus abwechselnd aufgewickelten
Metallfolien und Abstandshaltern enthält und mit einem Elektrolyten imprägniert ist. Der Zylinder 19 besteht
aus einer kathodischen Folie 14 mit einem Anschlußdraht 13, einem Abstandshalter 15 aus Papier, einer
anodischen Folie 17 mit einem Anschlußdraht 16 und einem weiteren Abstandshalter 18 aus Papier. Die
anodische Folie 17 kann vorteilhalft in an sich bekannter Weise elektrochemisch formiert sein. Das Material des
Abstandshalters absorbiert den Elektrolyten und ermöglicht seinen gleichmäßigen Kontakt mit den
unebenen Oberflächen der kathodischen Folie 14 und der anodischen Folie 17. Die kathodische Folie 14 dient
als elektrische Verbindung zu dem Elektrolyten. Der Abstandshalter kann aus üblichem für diesen Zweck
verwendeten Material bestehen. Die anodische Folie 17 kann aus einem beliebigen Metall bestehen.
Es wurde gefunden, daß die Oberfläche einer Aluminiumfolie beliebiger Dicke durch das nachstehend
beschriebene Verfahren vergrößert werden kann. Man behandelt die Oberfläche der Aluminiumfolie mit
siedendem Wasser bis dreißig Minuten lang, so daß auf ihr ein Film aus wasserhaltigem Aluminiumoxid mit
einer Dicke von 2 χ 10~5 bis 6 χ K)-5 cm entsteht. Die so
behandelte Folie wird dann kurze Zeit bei erhöhter Temperatur behandelt, um Risse in der Schicht
entstehen zu lassen. In der Regel ist eine Temperatur « von etwa 45O0C während etwa 115 Minuten genügend,
um die Rißbildung in dem Film aus wasserhaltigem Aluminiumoxid zu bewirken.
Die Fig.2 zeigt einen solchen Film aus rissigem Aluminiumoxid. Auf einer als Substrat dienenden
Aluminiumfolie 20 ist ein Film 21 aus wasserhaltigem
Aluminiumoxid entstanden, der ein unregelmäßiges Netzwerk 23 von Rissen aufweist, die durch Erhitzen
entstanden sind. Die Risse erstrecken sich überall bis zur Substratfolie 20. Dann kann man auf diese rissige
Schicht eine Metallschicht derart aufbringen, daß das Metall in Berührung mit dem Substrat aus Aluminium
gelangt, wie die F i g. 3 es zeigt. Nach dieser Figur hat eine als Substrat dienende Aluminiumfolie 20 einen
dünnen rissigen Film 21 aus Aluminiumoxid, und einen darauf aufgebrachten Metallfilm 24, der durch die Risse
hindurch bis zur Substratfolie 20 reicht Da das Innere der Substratfolie 20 nicht zur Vergrößerung der
Oberfläche beiträgt, kann dieses Substrat eine beliebige Dicke haben und beispielsweise eine sehr dünne Folie
oder ein niedergeschlagener Film sein. Vorzuziehen ist zur Rißbildung ein 15minutiges Erhitzen auf etwa
4500C. Man kann aber auch auf Temperaturen bis gerade unter den Schmelzpunkt der Folie erhitzen. Die
Zeit für das Erhitzen ist nicht kritisch und muß nur genügen, um ein Netzwerk an Rissen entstehen zu
lassen. Ein längeres Behandeln bei diesen Temperaturen ist nicht schädlich.
Auf die rissige Schicht kann Aluminium zweckmäßigerweise durch Aufdampfen im Vakuum aufgebracht
werden, oder durch ein anderes an sich bekanntes Verfahren. Es können auch andere leitende Metalle mit
gutem Ergebnis aufgebracht werden, wenn sie die Elektrode nicht zu unbeständig gegen Korrosion
machen und mit gutem Erfolg als Kathode dienen können. Tantal ist ein gutes Beispiel eines solchen
anderen Metalls. Die äußere Metallschicht kann eine Dicke zwischen 500 und 10 000 A haben.
Die so hergestellte Elektrode kann vorteilhaft als Kathodenfolie verwendet werden, wobei die als
Substrat dienende Aluminiumfolie eine Dicke von 0,01 mm oder darunter haben kann. Die Kathode hat
eine Kapazität von 30 bis 50 μΡ/cm2. Dieser Wert ist
erheblich höher als der von 23 μΡ/cm2 bei üblichen
geätzten Aluminiumfolien mit einer Dicke von 0,025 mm. Gewünschtenfalls kann die so hergestellte
Elektrode noch weiter behandelt werden, z. B. durch an sich bekanntes Formieren. Das kann so durchgeführt
werden, daß man die behandelte Aluminiumfolie mit einer wäßrigen Lösung von Ammoniumdihydrophosphat
behandelt, z.B. bei 9O0C mit einer 0,l°/oigen Lösung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Elektrolytkondensator mit einer aus einem Ventilmetall gebildeten Anode, einer Kathode und
einem mit den Elektroden in Kontakt stehenden Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Elektrode aus einem Substrat
(20) aus Aluminium besteht, das mit einem rissigen Oxidfilm (21) und einer äußeren metallisierten
Schicht (24) aus wenigstens einem Metall aus der Gruppe Aluminium und Tantal bedeckt ist, die über
dem rissigen Oxidfilm (21) in direktem Kontakt mit dem Aluminiumsubstrat (20) steht
2. Elektrolytkondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere metallisierte
Schicht (24) wenigstens einer Elektrode außen eine formierte dielektrische Schicht enthält.
3. Elektrolytkondensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere metallisierte Schicht (24) eine Dicke zwischen 500 und 10 000 Λ
hat
4. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat (20) aus Aluminium mit heißem Wasser zur Bildung einer Oberflächenschicht (21) aus
Aluminiumoxid behandelt wird, daß das so behandelte Substrat (20) zur Bildung von Rissen in der Schicht
(21) aus Aluminiumoxid erhitzt wird, und daß dann auf die rissige Schicht eine Schicht (24) aus
Aluminium oder Tantal derart aufgebracht wird, daß sie durch die Risse hindurch bis zum Substrat (20) aus
Aluminium reicht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das mit heißem Wasser behandelte
Substrat (20) aus Aluminium zur Bildung von Rissen
in der Schicht (21) aus Aluminiumoxid auf 400 bis
650°C, vorzugsweise auf etwa 450° C, erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (24) aus *<
> Aluminium oder Tantal durch Aufdampfen im Vakuum aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur Herstellung einer Elektrode nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die zuletzt aufgebrachte Schicht (24) aus Aluminium oder Tantal in an sich
bekannter Weise anodisch formiert wird.
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