DE2234172B1

DE2234172B1 - Alkalisches reinigungsmittel zur rauchgasseitigen reinigung und/oder korrosionsschutzbehandlung von feuerungskesseln

Info

Publication number: DE2234172B1
Application number: DE19722234172
Authority: DE
Inventors: Hans 6271 Bechtheim Meyer
Original assignee: Hans Meyer, warme und wassertech msche Anlagen, 6271 Bechtheim
Priority date: 1972-07-12
Filing date: 1972-07-12
Publication date: 1973-04-26
Also published as: DE2234172A1; DE2234172C2; AT323503B; US3910854A

Description

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Wasserglaslösungen auf Metasilikate oder Ortho- Kesselwänden ab, so daß die Silikatschichten sich fest

Silikate einzustellen. mit den Kesselwandungen verbinden können.

Weiterhin ist es besonders zweckmäßig, den Reini- Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläu-

gungs- und/oder Korrosionsschutzmitteln nach der terung der Erfindung.

Erfindung zusätzlich ein Netzmittel zuzusetzen, vor- 5

zugsweise in einer Menge von 0,2 bis 5 Gewichtsteilen, Beispiel 1
bezogen auf das Gewicht des gesamten Mittels.

Hierbei können nichtionogene, kationaktive oder Ein Kesselreinigungsmittel wurde durch Vermischen

anionaktive Netzmittel verwendet werden. Zweck- folgender Bestandteile hergestellt:

mäßig verwendet man jedoch amphotere Netzmittel, ίο

die in der Technik bekannt sind. Natronlauge, 50%ig 7%

Beispiele für brauchbare Netzmittel sind Alkyl- Natronwasserglas 37/40° Be 20%

naphthasulfonate, Alkylsulfonate und deren Zmknitrat, wasserfrei .. 3 /₀

Natriumsalze, wie das Natriumsalz von Dodecyl- konzentriertes Ammoniak

benzolsulfonat, sulfonierte Fettsäureester, C₁₂-C₁₆- 15 (25/ige wäßrige Losung) 5/

Alkylsulf ate, C^-Qe-Alkylpolyoxyathylenalkohole, Wetzmittel i/

Äthylenoxidkondensationsprodukte von Alkylpheno- Wasser 64/,

len, quaternäre Ammoniumsalze, wie Octadecyldi- Aufsprühen dieses Mittels auf die rauchgasseitigen

methylbenzylammoniumchlorid, oder als amphotere Feuerungskesselwandungen ergibt eine einwandfreie

Netzmittel Betainderivate. 20 Beseitigung von Verkrustungen und einen Korrosions-

Weiterhin können die Reinigungsmittel nach der Er- Schutzfilm auf den gereinigten Kesselwandungen, die

findung zusätzlich noch Alkali- oder Ammonium- auch bei langem Betrieb metallisch blank bleiben,

phosphate, -chromate, -nitrite und/oder -nitrate, vor- Statt des Natronwasserglases und der Natronlauge

zugsweise in einer Menge von 0,5 bis 10, besonders von kann das Mittel auch 12 bis 15 % Natriummetasilikat

2 bis 5 Gewichtsteilen enthalten. 25 enthalten.

Die alkalischen Reinigungsmittel nach der Erfindung Beisüiel 2
können zweckmäßig als Lösungskonzentrate vorliegen,

die vor der Verwendung verdünnt werden, um ver- Durch Vermischen der einzelnen Bestandteile wie in

sprühbare Lösungen zu ergeben. Beispiel 1 wurde ein Kesselreinigungsmittel folgender-

Die Reinigungsmittel nach der vorliegenden Erfin- 30 maßen hergestellt:

dung sind überraschenderweise auch beim Lagern in .

der Form wäßriger Lösungen unbegrenzte Zeit stabil, £.' /?^{lge Kalllau}S^e ······ · ·; '/o

während sie beim Aufsprühen auf die heißen Kessel- Kaliumwasserglas, 28/30 Be 30 %

wandungen und andere mit Heizkesseln in Verbindung „J¹??¹¹¹..f. ~^maf - _0/

stehende Teile unter Ausbildung einer fest haftenden, 35 ^ (°Ψ ^walto§^e ^^0S.^unSJ i /o

dauerhaften korrosionsverhindernden Schicht aus Zmkmtrat, wasserfrei 3/

Zink-, Cadmium-, Kupfer- oder Zinnsilikat in einer Wetzmittel \./₀

Dicke von etwa 2 bis 10 μ reagieren. Diese Schutz- Wasser y),/₀

schicht ergibt eine bessere und dauerhaftere Korro- Bei der Verwendung wie in Beispiel 1 erhält man sionsschutzwirkung als bekannte Mittel für den 40 ähnliche Ergebnisse. Statt des Kaliumwasserglases und gleichen Zweck. Außerdem löst das Reinigungsmittel der Kalilauge kann das Mittel auch 12 bis 15% Kalium-Krusten von Verbrennungsrückständen von den metasilikat enthalten.

Claims

1 2 zerfallenden Gemisches, vorzugsweise Ammoniak und Patentansprüche: Kohlendioxid entwickelnder Verbindungen in Gegen wart üblicher anionischer, amphoterer oder nicht-

1. Alkalisches Reinigungsmittel in Form einer ionogener Tenside.

wäßrigen Lösung oder eines Konzentrates zur 5 Gemäß der französischen Patentschrift 1 434160

rauchgasseitigen Reinigung und/oder Korrosions- sollen derartige, eine Korrosionsschutzschicht bildende

Schutzbehandlung von Feuerungskesseln oder mit Mittel Silikate, spezielle Sulfate und Phosphate ent-

diesen verbundenen Vorrichtungen mit einem halten. Andere derartige Reinigungsmittel sind in der

Gehalt wasserlöslicher Silikate und Metallverbin- österreichischen Patentschrift 255 628 und der deut-

dungen, dadurch gekennzeichnet, daß es als io sehen Offenlegungsschrift 1 521 813 beschrieben und

Metallverbindungen wenigstens einen wasserlös- sollen Metasilikate, Chromate, Nitrate und Nitrate

liehen Anaminkomplex von Zink, Cadmium, enthalten. Schließlich beschreibt die Offenlegungs-

Kupfer und/oder Zinn enthält. schrift 1 621 661 ähnlich wie die schweizerische Pa-

2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn- tentschrift 280 844 ein Reinigungsmittel, das aus einer zeichnet, daß es als wasserlösliche Silikate Alkali- 15 wäßrigen Lösung eines Gemisches von Wasserglas oder Ammoniumwasserglas oder -metasilikate und Magnesiumoxid besteht und gegebenenfalls enthält. zusätzlich Netzmittel enthält.

3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge- Obwohl diese bekannten Reinigungsmittel in bekennzeichnet, daß es auf 5 bis 40 Gewichtsteile der stimmten Fällen ausreichend wirksam sein können, wasserlöslichen Silikate 1 bis 10 Gewichtsteile der 20 wurde festgestellt, daß sie in bestimmten Fällen keinen Amminkomplexe von Zink, Cadmium, Kupfer ausreichenden Korrosionsschutz der Kesselwände und/oder Zinn enthält. ergaben.

4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge- Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bekennzeichnet, daß es zusätzlich ein Netzmittel in steht somit darin, gegenüber dem Stand der Technik einer Menge von 0,2 bis 5 Gewichtsteilen enthält. 25 verbesserte Reinigungsmittel zur rauchgasseitigen Rei-

5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekenn- nigung und/oder Korrosionsschutzbehandlung von zeichnet, daß es ein amphoteres Netzmittel Feuerungskesseln oder mit diesen verbundenen Vorenthält, richtungen zu erhalten.

6. Mittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn- Diese erfindungsgemäßen alkalischen Reinigungszeichnet, daß es zusätzlich Alkali- oder Ammo- 30 mittel, die in der Form einer wäßrigen Lösung oder in niumphosphate, -chromate, -nitrate und/oder -ni- der Form eines Konzentrates, nämlich einer Trocken-Mte in einer Menge "von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen substanz oder Paste vorliegen können und wasserlösenthält. liehe Silikate und Metallverbindungen enthalten, sind

dadurch gekennzeichnet, daß sie als Metallverbindun-

35 gen wenigstens einen wasserlöslichen Amminkomplex

von Zink, Cadmium, Kupfer und/oder Zinn enthalten.

Als Silikate können alle vollständig oder weitgehend wasserlöslichen Silikate, wie Alkaü- oder Ammonium-

Bei Feuerungskesseln, wie Heizungskesseln und 40 metasilikate, Guanidinsilikate oder Silikatgemische,

anderen Brennkammern, mit Öl- oder Kohlefeuerung, wie Alkali- oder Ammoniumwasserglas, verwendet

ist es unvermeidbar, daß sich auf den Brennkammer- werden. Zweckmäßig verwendetes Wasserglas besitzt

wänden Ruß- und andere Ablagerungen bilden. ein Verhältnis von Na₂O: SiO₂ von 1:0,2 bis 4,0.

Derartige Ablagerungen, die außer Kohlenstoff ver- Die zweite wesentliche Komponente, die in den

schiedene Verbindungen, wie Schwefelverbindungen, 45 alkalischen Reinigungsmitteln nach der Erfindung

enthalten, bilden vielfach feste Krusten und wirken enthalten ist, ist ein wasserlöslicher Amminkomplex

korrodierend auf die Brennkammerwände ein. Zur von Zink, Cadmium, Kupfer oder Zinn, der durch

Beseitigung solcher korrodierender Ablagerungen wur- Umsetzung einer Verbindung der genannten Metalle

den daher schon verschiedene Reinigungsmittel in der in wäßriger Lösung, wie durch Einleiten von gasför-

Literatur beschrieben, die zumeist in wässeriger Lösung 50 migem Ammoniak oder durch Zusatz konzentrierter

in die Feuerungskessel eingesprüht werden, um dort oder verdünnter wäßriger Ammoniaklösungen, in

lösend auf die Ablagerungen einzuwirken und gegebe- denen das Ammoniak als Ammomumhydroxid vor-

nenfalls die Kesselwände-mit einer Korrosionsschutz- Hegt, bereitet werden kann. Beispiele hierfür sind

schicht zu überziehen» Wie in der schweizerischen. . Zinktetramminhydroxid, Cadmiuratetraammin- oder Patentschrift 360 072 beschrieben ist, ist es schon seit ss-hexamminhydroxid, Kupferdiamminchlorid oder

langem bekannt, wässerige alkalische Lösungen, Kupfertetramminhydroxid. Die bevorzugt eingesetzten

insbesondere wässerige Sodalösungen, auf die rauch- Amminkomplexe sind solche des Zinks,

gasseitigen Kesselwände aufzubringen. Gemäß der Günstigerweise enthalten die Reinigungsmittel nach

schweizerischen Patentschrift 280 844 werden in den der Erfindung auf 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 35,

Brennraum als Korrosionsschutzmittel Erdalkaliver- 60 besonders 15 bis 30 Gewichtsteile der wasserlöslichen

bindungen, Verbindungen der Seltenen Erden oder Silikate und 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 8, besonders

Verbindungen von Silicium, Zirkon, Thorium, Haf- 3 bis 6 Gewichtsteile der Amminkomplexe von Zink,

nium oder Vanadin oder auch Silikate oder Aluminate Cadmium, Kupfer und/oder Zinn,

eingeführt. Die Reinigungsmittel nach der Erfindung können

Die deutsche Auslegeschrift 1 810 424 und die deutsche 65 Alkalihydroxide, vorzugsweise in einer Menge von

Offenlegungsschrift 1817 798 beschreiben ein Ver- 1 bis 15, besonders 2 bis 8, speziell 3 bis 5 Gewichtstei-

fahren zur feuerseitigen Reinigung von Heizkesseln len enthalten, um die Alkalität der wäßrigen Behand-

mit einer Lösung eines thermisch unter Gasentwicklung lungsmittel zu erhöhen. Außerdem hat dies den Zweck,