DE2233595B2 - Verfahren zur Bildung eines MetaUoxidüberzugs auf einer Unterlage aus glasartigem Material - Google Patents
Verfahren zur Bildung eines MetaUoxidüberzugs auf einer Unterlage aus glasartigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung eines Metalloxidüberzugs auf einer Unterlage aus glasartigem
Material durch Abscheidung von MetaUacetylacetonaten und ihre Umwandlung in den Metalloxidüberzug.
Die DE-AS 14 96 638 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Glasprodukten mit verminderter
Durchlässigkeit für Sonnenenergie. Bei diesem bekann- «
ten Verfahren werden übereinanderliegende Oxidschichten hergestellt. Die erste Schicht enthält SnO2.
Auf diese Schicht wird eine gefärbte Schicht aufgebracht, die Kobaltoxid enthält Die gefärbte Schicht
kann ein Oxidgemisch aufweisen. Dieses Oxidgemisch wird ausgehend von einem entsprechenden Acetylacetonatgemisch erhalten.
Die DE-AS 20 29 321 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Glasplatten mit festhaftenden Metalloxidüberzügen, die Wärmestrahlen reflektieren, sieht-
bare Strahlen jedoch durchlassen. Praktisch beschreibt diese deutsche Auslegeschrift die Herstellung von
Schichten, die ein Gemisch von Zinnoxid und/oder Titanoxid mit einem oder mehreren Oxiden enthalten,
wie beispielsweise Oxiden von Co, Fe, Cr, Ni oder Mn. Die Ausgangsprodukte sind beispielsweise Acetylacetonate von Ti oder von Sn und Acetylacetonate, die eines
der anderen gewünschten Oxide geben. Dieser deutschen Ausiegeschrift ist zu entnehmen, daß das Gemisch
der Ausgangsacetylacetonate ein Oxidgemisch durch Pyrolyse erzeugt.
Diesen beiden zitierten deutschen Auslegeschriften ist zu entnehmen, daß die Glasbeschichtung bei
Temperaturen in der Größenordnung von 500 bis 7500C
(DE-AS 20 39 321) oder 500 bis 6000C (DE-AS 14 96 638) vorgenommen werden.
Die US-PS 30 81 200 beschreibt ein Verfahren, gemäß
welchem eine sehr spezielle Schicht abgeschieden wird.
Es wirö eine Schicht aus Mischoxiden mehrerer Metalle
hergestellt Diese Mischoxide werden ausgehend von Lösungen der Gemische von pulverisierten Acetylaeetonaten auf den Substraten erhalten, wobei außerordentlich hohe Temperaturen in der Größenordnung von
95O0C verwendet werden. Es findet zuerst eine
Erhitzung auf 9500C statt und dann eine erneute Erhitzung über 30 Minuten wiederum auf 950° C -
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dessen Durchführung
Metalloxidüberzüge mit solchen optischen und anderen Eigenschaften erhalten werden, wie sie irit den
bekannten Verfahren nicht erzielt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß eine Lösung eines Acetylacetonatcopräzipitats von zwei oder mehreren Metallen der Gruppe Fe, Ni, Co,
Zn, V, Cu, Cr, Zr, Mn, Bi, Y, W und In in einem aprotischen Lösungsmittel, in einer substituierten oder
nicht substituierten Monocarbonsäure, in einem Amin oder Diamin oder in einer Mischung aus diesen
Lösungsmitteln auf die Unterlage aufgebracht und gleichzeitig oder anschließend durch Erhitzen der
Unterlage auf 300 bis 700° C in den Metalloxidüberzug umgewandelt wird, welcher wenigstens teilweise aus
einer oxidischen Verbindung besteht, die zwei oder mehrere Metalle enthält -
In vorteilhafter Weise wird neben der Erzeugung eines neuartigen Produktes eine wesentliche Vereinfachung des Verfahrens und eine erhebliche Energieeinsparung erzielt, da nämlich erfindungsgemäß Mischoxide abgeschieden werden können, ohne daß außerordentlich hohe Temperaturen verwendet werden und
ohne daß die Schicht aus einem pulverisierten Material hergestellt wird. -
Da mit Temperaturen in der Größenordnung von 300" C bis 70O0C gearbeitet wird, können die Mischoxide direkt auf Glas hergestellt werden, was auf gar
keinen Fall möglich ist, wenn man mit Temperaturen in der Größenordnung von 95O0C arbeitet, wie es in der
US-PS 30 81 200 beschrieben wird.
Mit ganz besonderem Vorteil kann ein aprotisches Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstante von
>15 und einem Dipolmoment von >3D verwendet werden, wobei insbesondere Dimethylformamid als
Lösungsmittel verwendet wird.
Es ist auch möglich, daß das Acetylacetonatcopräzipitat in Form einer Lösung ganz allgemein auf die
Unterlage aufgebracht wird. Dabei kann die Unterlage auf eine Temperatur vorerhitzt werden, die dazu
ausreicht, die Wärme zu liefern, die zur Umwandlung des Copräzipitats erforderlich ist.
Die Lösung kann auch in Form von Tröpfchen aufgebracht werden.
Es ist möglich, daß das Acetylacetonatcopräzipitat in Lösung in einem aprotischen Lösungsmittel, einem
substituierten oder nicht substituierten Monocarbonsäure-Lösungsmittel, einem Amin- oder Diamin-Lösungsmittel oder in einer Mischung aus zwei oder
mehreren Lösungsmitteln dieser Klassen aufgebracht wird.
Dabei kann das eingesetzte Lösungsmittel aus einem aprotischen Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstante von mehr als 15 und einem Dipolmoment von
mehr als 3 D bestehen. Es ist dann insbesondere vorteilhaft, daß Dimethylformamid als Lösungsmittel
verwendet wird. Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß ein anderes aprotisches Lösungsmittel als Dimethyl-
formamid verwendet wird.
Im Rahmen der Erfindung kann ein substituiertes oder nicht substituiertes Monocarbonsäure-Lösungsmittel eingesetzt werden.
Das eingesetzte Lösungsmittel kann auch aus einem Alkyl- oder Alkylamin oder -diamin bestehen, in
welchem die Aminogruppe oder die Aminogruppen gegebenenfalls substituiert ist bzw. sind. Dabei kann ein
Alkyl- oder Alkylamin- oder -diamin-Lösungsmittel verwendet werden.
Das Copräzipitat kann ein Acetylacetonatcopräzipitat von zwei oder mehreren Metallen, ausgewählt aus
der Gruppe Fe, Ni, Co, Zn, V, Cu, Cr, Zr und Mn, sein.
Das Copräzipitat kann aber auch ein Acetylacetonatcopräzipitat von zwei oder mehreren Metallen,
ausgewählt aus der Gruppe Fe, Ni, Co, Zn, V, Cu, Zr, Cr,
Mn, Bi, Y, W und In, sein.
Für bestimmte Verwendungszwecke kann die Zubereitung derart ausgewählt und aufgebracht werden, daß
der gebildete Metalloxidüberzug ein lichtdurchlässiger
Überzug ist Dabei kann der gebildete Metalloxidüberzug eine Dicke zwischen 0,02 und 0,12 um besitzen. "
Insbesondere kann die verwendete Unterlage ein Flachglas sein, das im Verlaufe seiner Herstellung als
endloses Band vorliegt
Dabei kann die Lösung auf das Glasband in einer Zone aufgebracht werden, in welcher die Temperatur
des Bandes zwischen 450 und 650° C liegt
Beispiele für geeignete aprotische Lösungsmittel sind folgende: Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Tetramethylharnstoff, Dünethylsulfoxid, Acetonitril, Nitrobenzol, Äthylenglykolcarbonat, Tetramethylensulfon,
Hexamethylphosphoramid usw.
Besonders erwähnenswert ist Dimethylformamid. Dieses Lösungsmittel eignet sich besonders gut für die
meisten Acetylacetonatcopräzipitate, die von Interesse zur Herstellung von optischen Überzügen sind, so daß
derartige Copräzipitate in hohen Konzentrationen aufgebracht werden können, was bedeutet, daß die
Volumenmenge der auf eine gegebene Unterlagenoberfläche aufgebrachten Lösung zur Erzielung eines
Überzugs mit einer gegebenen Dicke relativ gering sein kann. Dimethylforamid kann auch zum Überziehen von
Unterlagen bei sehr hohen Temperaturen verwendet werden, ohne daß dabei die Gefahr einer Feuerbildung
besteht
Die bevorzugte Klasse von Lösungsmitteln, die zur Durchführung der Erfindung eingesetzt wird, umfaßt
substituierte und nicht substituierte Monocarbonsäuren. Vorzugsweise werden aliphatische substituierte und
nicht substituierte Monocarbonsäuren eingesetzt, wobei insbesondere
Essigsäure (CH3COOH),
Buttersäure (CH3CH2CH2COOH),
Acrylsäure (CH2CHCOOH),
Thioglykolsäure (HSCH2COOH) oder
Ameisensäure (HCOOH)
verwendet werden.
Insbesondere kann die Erfindung verwendet werden, um einem glasartigen Material, einem glasartigen
Gegenstand oder einem glasartigen Körper eine vorbestimmte Färbung zu verleihen. Es handelt sich also
hierbei um die Herstellung von optischen Überzügen, wie sie beispielsweise bei Kraftfahrzeugwindschutzsch eiben oder Glasereiplatten verwendet werden.
Insbesondere kann ein wärmeabsorbierendes Glas mit einer stark reflektierenden Schicht versehen
werden, ohne daß dabei im wesentlichen die Energieabsorption erhöht wird.
Die Licht- oder Energiedurchlässigkeit eines Überzugs mit einer gegebenen Dicke kann erhöht werden,
ohne daß dabei merklich das Licht- oder Energiereflexionsvcrmögen verändert wird, und zwar durch Zugabe
eines Acetylacetonats von Aluminium, Zink, Thorium, Cer oder Yttrium zu der Lösung. ·
Zur Bildung eines optischen Überzugs auf Flachglas kann das Verfahren in besonders wirksamer Weise
dadurch zur Ausführung gelangen, daß eine Lösung eines Acetylacetonatcopräzipitats von zwei oder
mehreren Metallen auf ein endloses Glasband während seiner Erzeugung aufgesprüht wird, beispielsweise in
einer Überziehungszone, die sich in der Ziehkammer einer Glasziehmaschine oder in einem Kühlschacht
befindet Die Lösung wird vorzugsweise dort aufgebracht, wo das Glas eine Temperatur zwischen 300 und
700° C besitzt und vorzugsweise eine Temperatur zwischen 450 und 650° C aufweist Es ist sehr günstig,
den Sprühstrahl der Überziehungslösung senkrecht auf das Glasband auftreffen zu lassen und die Sprühvorrichtung quer zu der Bewegungsrichtung des Bandes hin
und her zu bewegen. Bei einem derartigen Verfahren ist es natürlich zweckmäßig, ein nicht entflammbares und
nicht explosives Lösungsmittel zu verwenden, beispielsweise ein Lösungsmittel der vorstehend geschilderten
bevorzugten Klassen, sofern nicht besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Es ist vorzuziehen,
ein aprotisches Lösungsmittel, ein substituiertes oder
nicht substituiertes Monocarbonsäure-Lösungsmittel oder ein Amin- oder Diamin-Lösungsmittel zu verwenden. '
Die Dicke des erzeugten Metalloxidüberzugs liegt vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,12 μηι. Die in jedem
Falle gewählte Dicke hängt von der beabsichtigten Funktionsweise des Überzugs ab. Ein Überzug mit einer
gegebenen Dicke kann gegebenenfalls oder erforderlichenfalls in der Weise erzeugt werden, daß zwei oder
mehrere Schichten nacheinander aufgebracht werden. Die Dicke eines Überzugs läßt sich am zweckmäßigsten
durch Interferometrie messen. Es ist auch möglich, den Überzug aufzulösen und das Gewicht des Überzugs pro
Oberflächeninhalt analytisch zu bestimmen. Die Dicke wird dann unter Berücksichtigung der Dichte der Oxide
sowie ihrer Kompaktierung in dem Überzug berechnet.
Eine Vielzahl von Mischoxidüberzügen kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt werden,
Beispielsweise können Verbindungen des Typs AB2O4
gebildet werden, in welchen A ein zweiwertiges Metall ist, z.B. Zn, Fe, Mn, Co und Ni, während B für ein
dreiwertiges Metall steht, wie z. B. In, Fe, Cr und Co. Beispiele für Verbindungen dieser Struktur sind
Zinkkobaltit (ZnCo2O4), die Chromite von Cadmium,
Nickel, Zink, Mangan und Eisen, Manganferrit (MnFe2O4), sowie in ähnlicher Weise die Ferrite von
Kobalt, Kupfer, Cadmium, Mangan, Nickel, Zink usw.
Es ist auch möglich, Verbindungen des Typs ABO3 herzustellen, in welchen die Summe der Oxidationsgrade der Elemente A und B 6 beträgt. A ist ein
zweiwertiges oder dreiwertiges Metall, während B für ein vierwertiges bzw. dreiwertiges Metall steht.
Beispiele für Verbindungen mit einer derartigen Struktur sind Nickelzirconat (NiZrO3) sowie sogar die
Zirconate von Zink, Eisen, Kupfer, Kobalt usw.
Es ist auch möglich, Verbindungen des Typs A2B2O7
zu erzeugen, in welchen A ein dreiwertiges Kation und B ein vierwertiges Kation ist, beispielsweise Yttriumzirconat (Y2Zr2O7). Steht A für ein zweiwertiges Kation
und B für ein fünfwertiges Kation, dann kann man beispielsweise Nickelvanadat (NiZV2O7) herstellen. Verbindungen
des Typs ABO4, in welchen A ein dreiwertiges Kation und B ein fünfwertiges Kation ist,
sind beispielsweise Eisenvanadat (FeVO4) oder Chromvanadat
(CtVOa)- Ferner kann man Verbindungen des
Typs ABO4 herstellen, in welchen A ein zweiwertiges und B ein secfaswertiges Kation ist, beispielsweise
Nickelwolframalt (NiWO4).
Der jwtentielle Bereich der optischen Eigenschaften
sowie anderer Eigenschaften, die durch erfindungsgemäß hergestellte Oxidüberzüge erbracht werden, ist
besonders groß infolge der Tatsache, daß zur Gewinnung von Überzügen mit einer bestimmten Färbung,
beträchtet mittels durchgeschicktem und/oder reflektiertem
Licht, es möglich ist, eine Überzugszubereitung zu verwenden, die ein Acetylacetonatcopräzipitat von
mehr als zwei Metallen, beispielsweise von drei Metallen, aufweist Ein besonderes Beispiel ist ein
AcetyJacetonatcopräzipitat von Vanadin, Eisen und Nickel.
Es liegt ferner im Rahmen der Erfindung, eine Überzugszubereitung zu verwenden, die eine Mischung
aus verschiedenen Acetylacetonatcopräzipitaten von zwei oder mehreren Metallen enthält Beispielsweise
kann man eine Zubereitung verwenden, die ein Acetylacetonatcopräzipitat von Eisen und Kupfer,
gemischt mit einem Acetylacetonatcopräzipitat von Chrom und Mangan enthält Ferner ist eine Mischung
aus einem Acetylacetonatcopräzipitat von Vanadin und Zink mit einem Acetylacetonatcopräzipitat von Eisen
und Nickel möglich.
Um die Härte und das Haftvermögen von erfindungsgemäß hergestellten Überzügen zu testen, kann man ein
sich hin- und herbewegendes Reibeelement mit einer Oberfläche von 1 cm2 verwenden, das aus Kautschuk
besteht, dem Korundkörner mit einem Durchmesser von 75-125 μηι zugemengt worden sind. Das Reibeelement
wird in ein gewogenes Rohr (Gewicht der Anordnung: 100 g) eingesetzt, welches vertikal in einer
Stütze gleitet. Auf diese Weise wird ein konstanter Kontakt zwischen dem Reibeelement und der Probe
gewährleistet Die Anordnung aus Reibeelement und Stütze wird mittels eines Kurbelsystems hin- und
herbewegt. Die Bewegungsamplitude beträgt 3 cm, die Frequenz eine Hin- und Herbewegung pro Sekunde.
Nach einer bestimmten Zeit wird ein Abnützungsmuster erhalten, des durch sehr dicht beieinanderliegende
Kratzer erzeugt ist zwischen denen nicht zerstörter Überzug vorhanden ist Im allgemeinen sind erfindungsgemäß
erzeugte Überzüge hart und haften fest an glasartigen Unterlagen an. Beispielsweise muß der
Abriebtest während einer Zeitspanne von IV2 Stunden durchgeführt werden, um 95% der Oberfläche, welche
der Reibewirkung ausgesetzt wird, zu verschlechtern.
Zur Herstellung eines Acetylacetonatcopräzipitats aus zwei oder mehreren Metallen, beispielsweise Fe, Ni,
Co, Zn, V, Cu, Zr, Cr, Mn, Bi, Y, W und In, wird eine
Lösung von Verbindungen von wenigstens zwei verschiedenen Metallen, wie z. B. Hydroxiden, Halogeniden,
Carbonaten oder Nitraten, in Kontakt mit einer Lösung von Acetylacetonat gebracht.
In vorteilhafter Weise wird eine Lösung aus frisch ausgefällten Hydroxiden in Kontakt mit einer Lösung
von Acetylaceton gebracht. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut im Falle von Metallen, die aus Eisen,
Kobalt und Nickel ausgewählt werden.
Vorzugsweise wird eine wäßrige Lösung von zwei oder mehreren Halogeniden in Kontakt mit einer
wäßrigen Lösung eines Alkalimelallacetats (wasserhaltig
oder nicht) und Acetylaceton gebracht Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für die Fälle, in
denen die Metalle aus Co. Cr, Cu, Fe, Mn, NL V, Zn, W, Bi
und In ausgewählt werden.
Im Falle von bestimmten Ausführungsformen wird eine wäßrige Lösung von Nitraten von zwei Metallen in
Kontakt mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallcarbonate und Acetylaceton gebracht Dieses Verfahren
eignet sich insbeondere dann, wenn die Metalle aus Co,
Cr, Cu, Fe, Mn, NL Zn, Zr. Th und Y ausgewählt werden.
Gemäß einer anderen Arbeitsweise wird eine wäßrige Lösung der Nitrate von zwei oder mehreren
Metallen in Kontakt mit einer wäßrigen Lösung von NH4OH und Acetylaceton gebracht Dieses Verfahren
eignet sich insbesondere dann, wenn die Metalle aus Mn,
In und Fe ausgewählt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines Copräzipitats wird eine
alkoholische Lösung der Nitrate von zwei oder mehreren Metallen in Kontakt mit Acetylaceton
gebracht. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere im Falle der Metalle Co, Cr und Cu.
Um dem Acetylacetonatcopräzipitat eine zufriedenstellende Löslichkeit zu verleihen, soll es vorzugsweise
in vollständig kristallisiertem Zustand hergestellt werden. Gegebenenfalls wird das erhaltene Copräzipitat
in Alkohol umkristallisiert
In vorteilhafter Weise wird die Menge an Acetylaceton, die theoretisch aus stöchiometrischen Gründen
erforderlich ist, verdoppelt oder verdreifacht um eine hohe Ausbeute an copräzipitiertem Acetylacetonat zu
erhalten. Auf diese Weise kann eine Ausbeute von nahe 100% erreicht werden.
Gemäß anderer Ausführungsformen enthält die Lösung des Acetylacetonatcopräzipitats einen Alkohol
oder einen Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel. Von Alkoholen seien beispielsweise Methylalkohol, Äthylalkohl
und Propylalkohol erwähnt während als Kohlenwasserstoffe beispielsweise aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol und Xylol, in Frage kommen.
Ein Lösungsmittel, das sich in sehr vielen Fällen gut eignet, ist Eisessig, und zwar auch dann, wenn das
Acetylacetonatcopräzipitat in hydratisierter Form auskristallisiert ist. Auch Dimethylformamid ist sehr
geeignet.
Das Auflösen des Copräzipitats in dem ausgewählten Lösungsmittel oder in den ausgesuchten Lösungsmitteln
sollte vorzugsweise schrittweise durchgeführt werden.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, welche jedoch die Erfindung nicht auf
die gezeigten Ausführungsformen beschränken sollen.
Zu der Durchführung der Beispiele ist zu bemerken, daß, falls von zwei Metallsalzen in äquimolaren Mengen
ausgegangen wird, das Ergebnis nicht in notwendiger Weise ein Acetylacetonatcopräzipitat ist in welchem
die zwei Metalle in äquimolaren Konzentrationen vorliegen. Dies ist auf den Unterschied in der
Reaktivität der verschiedenen Metalle (oder auf die Ausbeute) zurückzuführen. Soll beispielsweise ein
Acetylacetonatcopräzipitat hergestellt werden, in welchem die zwei Metalle äquimolar vorliegen, dann geht
man beispielsweise aus einer äquimolaren Mischung von Salzen der zwei Metalle aus. Das erhaltene Acetylacetonatcopräzipitat
wird einer Analyse unterzogen. Dies ermöglicht die Berechnung eines Korrekturfaktors.
Stellt sich die Korrektur als unzureichend heraus, dann
wird eine zweite Korrektur durch eine Berechnung vorgenommen.
Dieses Beispiel betrifft die Bildung von Kupferferriten (CuFe2O4), wobei drei Tests A, B und C durchgeführt
werden.
Zur Durchführung dieser Tests werden die in dei Tabelle I angegebenen Salze in den angegebener
Mengen in 1 I eines entmineralisierten Wasser! aufgelöst.
FeCl3 ■ 6H2O
CuCl2 2H2O
0,2 Mol
0,8 Mol
Im Falle jeder der Mischungen A, B und C werden 638 g Natriumacetat, das mit 3 H2O kristallisiert (4,7
Mo!), in 21 eines entmineralisierten Wassers und 482 cm3 Acetylaceton (4,7 Mol) aufgelöst.
Die Lösungen aus Chloriden und Acetat werden auf 55° C erhitzt. Eine der Acetatlösungen wird in jede der
Chloridlösungen mit einer Geschwindigkeit von 3 1 pro Stunde eingegossen.
Der erhaltene Niederschlag wird filtriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Äthylalkohol umkristallisiert. Die drei Acetylacetonatcopräzipitate von Kupfer
und Eisen werden gesammelt. Die charakteristischen Eigenschaften dieser Copräzipitate sind in der Tabelle 11
zusammengefaßt.
Gewicht des
gewonnenen
Acetylacetonats
Gewicht des Kupfers
Gewicht des Eisens
Färbung
292 g 304 g 294 g
51g
11,2 g
blau
22,3 g
36,3 g
rot
19,1g
33,5 g
hellrot
Jedes der drei Acetylacetonatcopräzipitate wird anschließend in Eisessig in einer Menge von 285 g pro
0,8 1 aufgelöst.
Die Lösungen A, B und C werden getrennt unter Verwendung einer Spritzpistole auf drei Glasbänder mit
einer Breite von 3 m während ihrer Bewegung nach der Überziehungsstation mit einer Geschwindigkeit von
1,5 m pro Minute aufgebracht Zur Durchführung dieser Überziehungen wird eine Innenmischspritzpistole verwendet, die mit komprimierter Luft und Oberziehungslösung versorgt wird, und zwar jeweils unter einem
Druck von 2£ = 3,0 bar oberhalb Atmosphärendruck.
Die Düsen der Pistole befinden sich in einer Entfernung von 20 cm von dem Glas. Das Glas besitzt eine
Temperatur von 5800C, während die Temperatur der
Lösungen A, B und C bei Zimmertemperatur liegt Die Spritzpistole wird senkrecht zu der Bewegungsrichtung
des Glasbandes hin- und herbewegt, und zwar mit einer Frequenz von einer Hin- und Herbewegung pro
6 Sekunden.
Unter Berücksichtigung der Verluste der Überziehungslösung betragen die Mengen an gemischtem Oxid,
die in effektiver Weise pro qm Oberfläche aufgebracht werden, 0,035 g, 0,231 g und 0,245 g im Falle der Tests A,
0,35 Mol = 95 g
0,65 Mol = 110 g
0,65 Mol
0,35 Mol
B und C. Man erhält Überzüge, die Kupferferrit enthalten oder denen CuO und/oder Fe2O3 zugesetzt
worden ist. Diese Überzüge besitzen die in der folgenden Tabelle HI zusammengefaßten Eigenschaften.
pro m2
Färbung in der grau-Reflexion gelblich
lässigkeit (%)
lässigkeit (%)
Lichtreflexion (%) 34,2
Energie- 27,8
reflexion (%)
Energie- 18,7
absorption (%)
Lichtdurchlässigkeit
Energiedurchlässigkeit
0,81
0,045
0,017 g
graubräunlich
grau
51,2
56,2
29,8
21,1
22,7
0,91
0,045
Og
grau
grau
54,3
54,0
29,1
23,2
22,8
1,01
7,85 g VCl3 und 13,5 g FeCl3 · 6 H2O werden schnell
gleichzeitig in 100 cm3 destilliertem Wasser gelöst Eine zweite Lösung wird in der Weise gebildet, daß 60 cm3
Acetylaceton in einer Lösung von 200 cm3 Wasser, das 81 g Natriumacetat enthält, gelöst werden.
Die zwei Lösungen werden auf 600C erhitzt, worauf
die zweite Lösung langsam in die erste während einer Zeitspanne von U2 Stunden gegossen wird. Es bildet sich
ein gut kristallisierter roter Niederschlag, der filtriert mit entmineraüsiertem Wasser gewaschen und getrocknet wird 35,2 g Acetylacetonatcopräzipitat von trivalentem Vanadin und trivalentem Eisen werden erhalten.
Eine Untersuchung unter einem optischen Mikroskop ergibt einen Unterschied zwischen Kristallen dieses
Copräzipitats und denen einer Mischung von.Kristallen aus Vanadinacetylacetonat und Eisenacetylacetonat mit
der gleichen Molarität
Das erhaltene Copräzipitat wird schnell in 200 cm3 Dimethylformamid bei Umgebungstemperatur gelöst.
Die erhaltene Lösung wird auf eine Unterlage unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 aufgesprüht.
Man erhält einen Eisenvanadat (FeVO4) enthaltenden Film mit einer grünlichgrauen Färbung in der
Durchsicht und einer grauen Färbung in der Reflexion.
Andere Energieeigenschaften des Überzugs sind folgende:
Lichtdurchlässigkeit (%)
Energiedurchlässigkeit (%)
Lichtreflexion (%)
Energiereflexion (%)
Energieabsorption (%)
Lichtdurchlässigkeit _
Energiedurchlässigkeit
52,0
47,7
30,9
24,8
27,5
1,09
20
25
30
Ein ähnlicher Film kann in der Weise erhalten werden, daß das Dimethylformamid durch Acetonitril,
Tetramethylharnstoff, Äthylencarbonat. Tetramethy- ten: lensulfon, Nitrobenzol, Dimethylsulfoxid, Dimethylacetamid, Hexamethylphosphoramid, Toluol, Benzol oder
Xylol ersetzt wird.
Ein Acetylacetonatcopräzipitat von Zink und Kobalt wird in der folgenden Weise hergestellt:
1 Mol Co(NOj)2 · 6 H2O (291 g) und
1 Mol Zn(NO3J2 · 6 H2O (297 g)
werden in 21 eines entmineralisierten Wassers aufgelöst 2MoI Na2CO3 (212 g) werden in 41 eines
entmineralisierten Wassers und 600 cm3 Acetylaceton aufgelöst Die zwei Lösungen werden auf 400C erhitzt
Die Carbonatlösung wird in die Nitratlösung unter kräftigem Rühren eingegossen. Die Reaktion erfolgt
während einer Zeitspanne von 1 Stunde. Das rosa gefärbte Copräzipitat wird gewaschen, getrocknet und
aus Alkohol umkristallisiert 520 g Acetylacetonatcopräzipitat von Zink und Kobalt werden gewonnen.
Das Copräzipitat wird in 31 einer Mischung aufgelöst,
die 50 Volumen-% Methanol und 50% n-Butylamin
enthält Die Lösung, die auf diese Weise erhalten wird, wird unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1
mit einer Geschwindigkeit von 101 pro Stunde versprüht
Man erhält einen Oberzug, der Zinkkobaltit so
(ZnCo2O4) enthält und folgende Eigenschaften aufweist:
nen Härtetests ermittelt. Es dauert wenigstens 5'/2 Stunden, um 95% des Überzugs wegzukratzen.
Ein identisches Ergebnis wird dann erzielt, wenn Methanol durch Äthanol oder Propanol ersetzt wird.
Ein Acetylacetonatcopräzipitat von Zink und Chrom mit einer violetten Färbung wird in einer Weise
ίο hergestellt, welche der in den vorstehenden Beispielen
ähnlich ist, d. h. durch Umsetzung von 1 Mol Zinkchlorid (ZnCl2) (136 g) und 1 Mol Chromchlorid (CrCl3 · 6 H2O)
(266 g) mit 10 Mol Acetylaceton (1000 cm3) in Gegenwart von 10 Mol eines wasserfreien Natriumacetats(820g).
Nach dem Auflösen des Acetylacetonatcopräzipitats in Dimethylformamid wird ein Überzug nach der in
Beispiel 1 beschriebenen Methode gebildet welcher Zinkchromit (HnCr2O4) enthält.
Dicke | 0,062 μΐη |
Färbung bei Durchsicht | grau-grünlich |
Färbung bei Reflexion | grau |
Lichtdurchlässigkeit (%) | 55,3 |
Lichtreflexion (%) | 26,2 |
Energiedurchlässigkeit (%) | 56,1 |
Energiereflexion (%) | 24,3 |
Lichtdurchlässigkeit | DQR |
Bei der Durchführung eines zweiten Tests wird das Copräzipitat in Dimethylformamid gelöst, dem 10%
HCI zugesetzt worden sind. Man stellt fest daß die Löslichkeit des Acetylacetonatcopräzipitats 30% größer ist als dies dann der Fall ist wenn Dimethylformamid allein als Lösungsmittel verwendet wird.
Der Überzugsfilm, welcher Zinkchromit enthält und
durch Aufbringen dieser Lösung des Copräzipitats in
Dimethylformamid und Chlorwasserstoffsäure erhalten worden ist und zwar nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode, ist deutlich grauer in der Durchsicht als
der Zinkchromitfilm, der bei der Durchführung des
ersten Tests erhalten wird. Der Film besitzt folgende
Eigenschaften:
Dicke | 0,0575 μηι |
Färbung bei Durchsicht | grau-grünlich |
Färbung bei Reflexion | grau |
Lichtdurchlässigkeit (%) | 48,7 |
Lichtreflexjon (%) | 27,5 |
Energiedurchlässigkeit (%) | 46,3 |
Energiereflexion (%) | 24,2 |
Energieabsorption (%) | 29,5 |
Lichtdurchlässigkeit | ι n^ |
Energiedurchlässigkeit | 1,Uj |
55
Lichtdurchlässigkeit {%)
Lichtreflexion (%)
Energiedurchlässigkeit (%)
Energiereflexion (%)
Energieabsorption (%)
Lichtdurchlässigkeit
Energiedurchlässigkeit
48,0
29,3
45,2
28,9
25,9
1,06
Es wird ein zweiter Test durchgeführt, bei dem nur
300 cm3 Acetylaceton anstelle von 600 cm3 verwendet werden. Man erhält nur 234 g Acetylacetonatcopräzipitat Die Härte sowie das Haftvermögen des gebildeten
Überzugs werden an Hand des vorstehend beschriebe-
Unter Anwendung der nachstehend genannten
Methoden bezüglich der Bildung der Acetylacetonate verschiedener Metalle wird eine Anzahl von Acetylacetonatcopräzipitaten hergestellt, die dann in verschiedenen Lösungsmitteln gelöst und nach der in Beispiel 1
beschriebenen Weise aufgesprüht werden. Man erhält
Überzugsfilme, die wenigstens teilweise die nachstehend angegebenen oxidischen Verbindungen enthalten
und bei Durchsicht sowie bei Reflexion die aufgeführten spezifischen Färbungen aufweisen.
22 | π | Lösungsmittel | 33 595 | 12 | |
Färbung bei | |||||
Acrylsäure | Färbung bei | Reflexion | |||
Dimethylformamid | Durchsicht | grau-grünlich | |||
Ni2V2O7 | Ameisensäure | gelb | blau | ||
NiCr2O4 | Dimethylformamid | rosa | grau | ||
MnFe2O4 | Äthylendiamin | braun-grau | grau | ||
CoCr2O4 | Dimethylformamid | grau | grün | ||
CrVO4 | Propylamin | gelb | grau | ||
CuCr2O4 | Nitrobenzol | blau-grau | grau | ||
NiZr3O | Dimethylformamid | grau | gelb | ||
Y2Zr2O7 | Propylendiamin | blau-grau | gelb | ||
NiWo4 | Thioglykolsäure | gelblich | grau | ||
InVO4 | gelblich-grau | grau | |||
BiVO4 | gelblich-grau | ||||
Eine Untersuchung der Überzüge unter Verwendung eines Elektronenmikroskops zeigt den Strukturunterschied
zwischen den oxidischen Verbindungen, welche durch Umwandlung der Acetylacetonatcopräzipitate gebildet
worden sind, und der Struktur von Oxiden, die aus einer Mischung aus zwei einfachen Metallacetylacetonaten
der gleichen Molarität erzeugt worden sind.
Claims (4)
1. Verfahren zur Bildung eines Metalloxidfiberzugs auf einer Unterlage aus glasartigem Material
durch Abscheidung von MetaUacetylacetonaten und ihre Umwandlung in den Metalloxidüberzug, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung
eines Acetylacetonatcopräzipitats von zwei oder mehreren Metallen der Gruppe Fe, Ni, Co, Zn, V, Cu,
Cr, Zr, Mn, Bi, Y, W und In in einem aprotischen
Lösungsmittel, in einer substituierten oder nicht substituierten Monocarbonsäure, in einem Amin
oder Diamin oder in einer Mischung aus diesen Lösungsmitteln auf die Unterlage aufgebracht und is
gleichzeitig oder anschließend durch Erhitzen der Unterlage auf 300 bis 7000C in den Metalloxidüberzug umgewandelt wird, welcher wenigstens teilweise
aus einer oxidischen Verbindung besteht, die zwei oder mehrere Metalle enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung aufgespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aprotisches Lösungsmittel mit
einer Dielektrikzitätskonstante von > 15 und einem Dipolmoment von > 3 D verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Dimethylformamid als Lösungsmittel
verwendet wird.
30
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