DE2232884B2 - Verfahren zum herstellen von pulver aus verbundteilchen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von pulver aus verbundteilchenInfo
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Description
•ti)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Pulver aus Verbundteilchen mit einer Matrix
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit feindispers verteilen Aluminiumoxydteilchen, bei
dem Pulverleilchen aus Aluminium oder einer Alu- -,<> miniumlegierung mit einem Überzug aus Aluminiumoxyd
in Gegenwart eines organischen Stoffes mechanisch legiert werden.
Dispersionsverfestigtes Aluminium, allgemein bekannt
als Sinteraluminium, wird durch Warmpressen -,--,
oder Strangpressen von Aluminiumpulver hergestellt. Die einzelnen Pulverteilchen sind mit einem dünnen,
festhaltenden und chemisch beständigen Aluminiumoxydfilm überzogen, der in dem verdichteten Erzeugnis
als Dispeisoid wirkt. hl)
Zum Herstellen von Aluminiumpulver ist das Zerstäuben schmelzflüssigen Aluminiums bekannt. Ein
solches Pulver enthält normalerweise 0,1 bis 1,5% Sauerstoff in dem jedem Teilchen fest anhaftenden
Oxydfilm. Bei einem anderen Verfahren wird AIu- b-> minium als Folie oder in Form gegossener Granalien
in einem Trog gestampft, bei dem das Ausgangsmalerial in dünne Flocken oder Plättchen überführt
wird, die schließlich brechen. Während des Stampfens wird Stearinsäure zugefügt, die als Schmiermittel wirkt
und gleichzeitig das Verschweißen der einzelnen Pulverteilchen verhüten soll.
Sowohl das durch Zerstäuben wie. auch das durch Stampfen gewonnene Gut wird üblicherweise in einer
Kugelmühle weiterverarbeitet, um vor dem Verdichten oder Verpressen die einzelnen Teilchen noch
weiter zu zerkleinern. Das Zerkleinern in der Kugelmühle findet entweder trocken unter Hinzufügen von
Stearinsäure oder in Anwesenheit von Öl statt. Bei beiden Verfahren fallen die Aluminiumoxydteilchen,
die sich vor und möglicherweise während des Zerkleinerungsvorganges in der Kugelmühle durch Oberflächenreaktion
auf den einzelnen Aluminiumpulverteilchen gebildet haben, in dem durch Verdichten des
Pulvers gewonnenen Gut in Form von Flocken an. Sie sind normalerweise etwa 0,01 bis 0,04 μίτι dick
und weisen eine größte Ausdehnung von 0,14 bis 0,30 [i.m oder mehr auf. Darüber hinaus sind die Oxydteilchen
ungleichmäßig in der Aluminiummatrix verteilt und werden beim Strangpressen oder anderweitigen
Verformen ausgerichtet. Die verfestigende Wirkung des Aluminiumoxyds als Dispersoid ist somit
verhältnismäßig gering. Sogar mit hohen Dispersoidgehalten von 10% oder mehr ist das Ausmaß der Verfestigung
begrenzt. Darüber hinaus beeinträchtigen solch hohe Dispersoidgehalte die elektrische Leitfähigkeit
des Gutes.
Bei einem in der deutschen Offenlegungsschrift 15 83 746 beschriebenen Verfahren zum Herstellen
von Veibundteilchen wird ein Aluminiumoxyd enthaltendes Aluminiumpulver in Anwesenheit eines
organischen Kohlenstoffträgers naß vermählen. Die Menge der Mahlflüssigkeit ist dabei mindestens doppelt
so groß wie die Mahlgutmenge, so daß hier praktisch eine Aluminiumpulver-Aufschlämmung gemahlen
wird. Ein Naßmahl-Verfahren zum Herstellen von Leichtpulver wird auch in F. Eisenkolb »Fortschritte
der Pulvermetallurgie«, Band 2, 1963, S. 289 und 292 beschrieben. Bei diesem Verfahren ballt sich im Falle
eines trockenen Weitermahlens das Leichtpulver zu kleinen Klümpchen zusammen und bildet ein Schwerpulver
aus miteinander verschweißten Aluminiumteilchen.
Bei einem in der deutschen Offenlegungsschrift 19 09 781 beschriebenen Verfahren zum Herstellen von
eine Metallmatrix aufweisenden Verbundstoffteilchen durch mechanisches Legieren wird Pulver beispielsweise
in einer Schlagmühle trocken verdichtet, wobei die Energie so groß sein muß, daß in der Gegenwart
von Kugeln oder anderen Mahlkörpern die Pulverteilchen zerkleinert werden und durch wiederholtes
Zerkleinern und Verschweißen der Teilchen neue, dichte Verbundstoffteilchen entstehen, die Bruchstücke
des Ausgangsmaterials in feiner Verteilung und innig miteinander verbunden enthalten. Bei
dem bekannten Verfahren soll das wiederholte abwechselnde Zerkleinern und Verschweißen der Teilchen
unter energetischen Bedingungen stattfinden, die nur einen trockenen Betrieb der Mühle gestatten und
die Gegenwart einer Flüssigkeit, sei es mit oder ohne oberflächenaktive Zusätze, ausschließen. Versuche,
dieses Verfahren auf Aluminiumpulver mit einem den einzelnen Teilchen anhaftenden Oxydfilm anzuwenden,
blieben erfolglos; das eingefüllte Pulver verschweißte in kurzer Zeit vollständig mit den Kugeln
und den Mahlkammerflächen.
Der Erfindung üegl nun die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum trockenen Hochenergiemahlen von Aluminiumteilchcn mit oxydischer Oberflät1 'u
schaffen. Die Lösung dieser Aufgabe basic auf eingehenden Versuchen, bei denen sich herausgestellt
hat, daß sich das mechanische Legieren auch zum Herstellen von Pulvern aus Aluminium-Aiuminiumoxyd-Verbundteilchen
einsetzen läßt, wenn jeweils eine begrenzte Menge bestimmter oberflächenaktiver
Stoffe zum Steuern des Verschweißens der Teilchen zugesetzt wird. Die einzelnen Teilchen des auf diese
Weise hergestellten Pulvers enthalten das Oxyd dann in homog;ener und fein dispersen Verteilung als es
bislang möglich war, wobei es vorwiegend gleichachsig vorliegt.
Im einzelnen besteht die Lösung der vorerwähnten Aufgabe darin, daß bei einem Verfahren der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß die Pulverteilchen mit weniger als 4 % eines flüssigen und/oder dampfförmigen
oberflächenaktiven Stoffs mit asymmetrischem Molekülaufbau mit hoher Energie mechanisch
legiert werden, bis das Aluminiumoxyd zu gleichachsigen Teilchen mit einem Durchmesser bis höchstens
0,20 [Jim zerkleinert und gleichmäßig in der
Matrix verteilt ist. Das Mahlen muß lange und energiereich genug durchgeführt werden, um das Aluminiumoxyd
ausreichend und zu gleichachsigen Teilchen mit einem 0,2 μΐη nicht überschreitenden Durchmesser
zu zerschlagen und diese einheitlich über das Volumen der Metallmatrix zu verteilen.
Da die Aluminiumoxydteilchen im allgemeinen nicht kugelig sind, kennzeichnet der »Durchmesser«
die durchschnittliche Ausdehnung der Teilchen.
In Anwesenheit eines oberflächenaktiven Stoffs und bei hinreichender Energie nimmt die Zerkleinerung
der Oxydteilchen und ihre Dispersion in der metallischen Matrix mit dem wiederholten Zerschlagen
und Verschweißen der Teilchen zu, so daß es zur Bildung neuer Verbundteilchen kommt. Der oberflächenaktive
Stoff soll dabei das Verschweißen der Aluminiumteilchen nur so weit unterdrücken, daß ein
höherer Zerkleinerungsgrad erreicht und ein übermäßiges Verschweißen der Pulverteilchen mit den
Kugeln und der Mahlkammerwandung vermieden wird. Hierdurch werden die Aluminiumoxydteilchen
auf eine weitgehend einheitliche Größe vorwiegend gleichachsiger Ausbildung zerkleinert und mit hoher
Gleichmäßigkeit über das Volumen der metallischen Matrix verteilt. Als günstig hat sich herausgestellt,
wenn mehr als 80% der Aluminiumoxydteilchen kleiner als 0,10 μηι sind, doch ist es noch vorteilhafter,
wenn deren Größe zwischen 0,01 und 0,06 μηι liegt. Der mittlere Abstand zwischen den einzelnen
Teilchenmittelpunkten soll zwischen 0,05 und 0,30 μηι
liegen.
Zwar ist der Wirkungsmechanismus, nach dem der oberflächenaktive Stoff das Verschweißen unterdrückt,
nicht schlüssig zu erklären, doch ist anzunehmen, daß er jedenfalls nicht als Schmierstoff wirkt.
Vorteilhafterweise haben die Moleküle der oberflächenaktiven Stoffe einen asymmetrischen Aufbau
und weisen eine metallophile und eine metallophobe Gruppe auf. Vermutlich ist der metallophile Teil (z. B.
die OH-Gruppe des Methanols)durch Adsorbtionoder
einen anderen Mechanismus an die Oberflächen der Pulverteillchen gebunden, während der metallophobe
Teil (z. B. die CHj-Gruppe des Methanols) als Trennschicht gegenüber der Oberfläche anderer Pulverteilchen
oder gegenüber anderen metailophoben Teilchen wirkt, die ihrerseits über einen metallophilen Teil mit
der Oberfläche anderer Pulverteilchen verbunden sind. Kohlcndioxyd und Wasser, die beide symmetrisch
ι aufgebaute Moleküle besitzen, zeigen beim mechanischen Legieren von Aluminiumpulver keine Oberflächenaktivität.
Die Verteilung des oberflächenaktiven Stoffs über die gesamte Pulverfüllung wird erleichtert, wenn er
in bei der Mahltempcratur wenigstens teilweise dampfförmig
vorliegt. Es genügt jedoch auch, wenn der oberflächenaktive Stoff flüssig ist. Vorzugsweise handelt
es sich dabei um eine Verbindung, die bei einer Temperatur im Bereich der Mahltemperatur leicht
i"i verdampft oder sublimiert. Vorteilhafterweise beträgt
sein Dampfdruck bei der Betriebstemperatur der Mühle wenigstens 1 mm Quecksilbersäule, besser
noch wenigstens 40 mm Quecksilbersäule. Hiervon ausgehend, eignen sich organische Verbindungen mit
2ii asymmetrischem Molekülbau und einem Siedepunkt
bis etwa 370 C als oberflächenaktive Stoffe, wie Alkohole, Ketone, Aldehyde, Äther und organische Säuren,
vorzugsweise solche mit einem Siedepunkt nicht über 200 C, d. h von etwa 150 C, wenn ihr Molekül 1 bis
.'> 15 Kohlenstoffatome enthält. Methanol ist besonders
geeignet, doch sind beispielsweise auch Ameisensäure,
Essigsäure, Äthanol, Buthanol, Propanol, Azeton, Diäthyläther, Trioxan und Formaldehyd brauchbar.
Fettsäuren, z. B. Stearinsäure, können ebenfalls ver-
iii wendet werden, doch muß die Wirkung des mit ihnen
eingebrachten Kohlenstoffs auf die Eigenschaft des Erzeugnisses berücksichtigt werden.
Der oberflächenaktive Stoff kann der Mühle mit der Pulvercharge und den Mahlkörpern zu Beginn
r, des Verfahrens oder in zeitlichen Abständen während des mechanischen Legierens zugeführt werden.
Andererseits kann der oberflächenaktive Stoff außerhalb der Mühle verdampft und während des Mahlens
kontinuierlich oder intermittierend als Dampf in die
■to Mahlkammer eingeleitet werden. All diese Verfahrensvarianten fallen unter den Begriff des Trockenmahlens.
Die Menge ooerflächenaktiven Stoffs ist von dessen Eigenschaften abhängig und nimmt normalerweise mit
α; zunehmender Mahldauer und bei übermäßig hohen
Betriebstemperaturen über 150 bis 175 C zu. Sie ist jedoch verhältnismäßig gering und liegt bei den wirkungsvollsten
oberflächenaktiven Stoffen im Bereich zwischen 0,3 und 2 %, beispielsweise 0,05 bis 1 % der
-,ο Pulvercharge. Zusätze über 4 % sind unnötig und verunreinigen
das Erzeugnis. Bei einer Menge von 0,3 bis 4% kann mit einer Schichtdicke von 1 bis 10 Molekülen
auf den während des Mahlens gebildeten neuen Teilchenoberflächen gerechnet werden. Diese Fläche
τ, kann in herkömmlicher Weise berechnet werden und liegt um Größenordnungen über der ursprünglichen
Teilchenoberlläche.
Beispielsweise beträgt die Mindestmenge Methanol beim mechanischen Legieren von Aluminiumpulver
bo mit einer Teilchengröße unter 147 am bei einer Betriebsdauer
von 17 Stunden etwa 0,65%. Diese Menge entspricht einer Schichtdicke von etwa 2 Molekülen
auf den sich während des Mahlens gebildeten Oberflächen.
hj Im Gegensatz zu den Schmiermitteln, wie sie beim
herkömmlichen Mahlen in Kugelmühlen üblich sind, können die Rückstände der beim mechanischen Legieren
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten
oberflächenaktiver! Stoffe nicht einmal durch Erwärmen
unter Vakuum oder Behandeln mit organischen Lösungsmitteln leicht aus dem fertigen Pulver
entfernt werden.
Der Aluminiumoxydanteil der Verbundteilchen ■>
kann in weiten Grenzen schwanken, doch lieg1, er
vortfilhafterweise zwischen 2,5 und 10%; er kann aus dem auf natürliche Weise entstandenen Oxydfilm auf
den Aluminiumteilchen stammen und entsteht teilweise durch die Reaktion der beim Mahlen frisch in
gebildeten Metalloberflächen mit dem in der Mahlkammer anwesenden Sauerstoff. Auf diese Weise
kann ein Aluminiumoxydgehalt bis 6 % bzw. von etwa 3 bis 6%, in dem Fertigprodukt erreicht werden. Der
Aluminiumoxydgehalt des Pulvers und der daraus ι-5
erzeugten Gegenstände kann durch Einleiten von Sauerstoff in die Mahlkammer, z. B. als Trägergas für
den dampfförmigen oberflächenaktiven Stoff, auf einen gewünschten Wert eingestellt werden. Andererseits
kann auch feinkörniges Aluminiumoxyd dem Einsatz zugefügtwerden. Eine Kombination beider Verfahrensschritte ist möglich. Allerdings kann auch der Sauerstoff
in dem oberflächenaktiven Stoff eine Zunahme des Oxydgehalts in dem mechanisch legierten Pulver
verursachen.
Wie bereits oben ausgeführt, nimmt die Gleichmäßigkeit der Dispersion des Aluminiumoxyds in dem
Pulver mit der Mahldauer zu. Das Mahlen sollte deshalb so lange fortgesetzt werden, bis das Pulver eine
Teilchengröße von mindestens 100 Teilchen/μην1, w
vorzugsweise 500 bis 400 Teilchen/μην1 aufweist. Sofern die durchschnittliche Teilchengröße des eingesetzten
Pulvers 20 bis 200 μηι beträgt, ist zum Erreichen einer vorwiegend gleichachsigen Struktur bei
80% und mein der Aluminiumoxydteilchen das Mali- i>
len so lange fortzusetzen, bis die durchschnittliche Größe der Verbundteilchen die durchschnittliche
Größe der Teilchen des Einsatzes in etwa erreicht, d. h. mindestens 200 μιτι beträgt. Die Härte der Verbundteilchen
nimmt mit der Zerkleinerungsdauer bis auf einen Höchstwert zu. Die Aluminium-Aluminiumoxyd-Verbundteilchen
können eine durchschnittliche Harte von 60 oder sogar 100 cb Vickershärte erreichen.
Da das einzelne Verbundteilchen verhältnismäßig groß ist, ergibt sich eine verhältnismäßig hohe Schuttdichte
von etwa 1 g/cm3 oder darüber.
Für das Mahlen erweist sich ein Volumenverhältnis von Mahlkugeln zu Pulvereinsat? von 4:1 bis 50: 1
als vorteilhaft. Vorzugsweise sollte das Verhältnis 15 :1 bis 30: 1 betragen. Ein für das Verfahren geeigneter
Mühlentyp ist die Szegvari-Mühle, doch sind auch andere Bauarten, z. B. Rüttelrnühlen, Schwingkugelmühlen
und Planetenkugelmühlen geeignet. Auch herkömmliche Kugelmühlen können verwendet werden,
wenn eine ausreichende Bewegung der Mahlkörper in der Fallzone der Mühle ein wiederholtes
Aufeinanderprallen der Kugeln gewährleistet und auf diese Weise schlagwcrkähnliche Verhältnisse geschaffen
werden. Außerdem sollte sichergestellt sein, daß der Mahlkammerdurchmesser groß und das Vo- t>o
lumenverhältnis der Mahlkörper zum Pulvereinsatz hoch, z. B. über 10: 1 oder 18 : 1 und mehr, ist. Zusätzlich
ist eine größere Mahldaucr angebracht.
Beispielsweise kann ein Aluminiumpulver mit einer durchschnittlichen Ausgangsteilchengröße von etwa bs
1000 μηι oder darunter in einer Szegvari-Mühle mit 3,81 Kammervolumen bei einem Durchmesser von
23 cm. einer Antriebsgeschwindigkeit von 165 bis 175 U/min und einem Kugel/Pulver-Verhältnis von
20 : 1 sowie einer Mahldauer von etwa 12 bis 25 Stunden mechanisch legiert werden. Die Mahldauer verringert
sich mit der Zunahme der Anlriebsgcschwindigkcit und/üdcr des Mühlcndurchmessers
Die mechanisch legierten Verbundteilchen können pulvermetallurgisch, z. B. durch mechanisches oder
hydrostatisches Verdichten und anschließendes Sintern der Preßkörper und Heißpressen der Sinterkörper
verarbeitet werden; sie können auch warmgepreßt werden. Weiterhin können die Pulver auch bei erhöhten
Temperaturen stranggepreßt oder warmgewalzt werden, ohne daß sie vorher verdichtet oder gesintert
werden. Strangpreßverhältnisse von 5 : 1 bis 10 : 1 oder darüber sind geeignet, außer, wenn das Pulver ohne
vorheriges Verdichten oder Sintern bei erhöhten Temperaturen stranggepreßt wird. In diesem Fall ist ein
Verhältnis zwischen 20 : 1 bis 30 :1 oder darüber zu bevorzugen. Um die Rißgefahr beim nachfolgenden
Strangpressen auf ein Mindestmaß zu beschränken, wird das Pulver vorzugsweise bei einer Temperatur
vnn mindestens 480' C verdichtet.
Die verdichteten Teile besitzen im allgemeinen die gleichen Gefügeeigenschaften wie die Pulverteilchen,
aus denen sie gefertigt sind: jedes Teilchen enthält im wesentlichen gleichachsige Aluminiumoxyd-Dispersoidteilchen,
die gleichmäßig über die Aluminiummatrix verteilt sind. Bei einer Vergrößerung von
1000: 1 waren unter dem Lichtmikroskop keine freien Oxydteilchen im Fertigprodukt sichtbar. Die verdichteten
Fertigteile unterscheiden sich deutlich nach Aufbau und Eigenschaften von Sinteraluminiumteilen,
die aus Aluminiumpulvern mit oxydischer Teilchenoberfläche hergestellt worden sind.
Sehr gute mechanische Eigenschaften, wie eine Zugfestigkeit bei Raumtemperatur von über311 MN/nr
und eine Standzeit von über 100 Stunden bei einer Belastung von 83 MN/m2 und 315 C, oder mindestens
55 MN/m2 bei 427°C lassen sich im stranggepreßten Zustand bei Aluminium-Verbundteilen mit niedrigem
Aluminiumoxydgehalt von beispielsweise 3 bis 5%, erreichen. Erzeugnisse mit dem genannten Aluminiumoxydgehalt
weisen eine hohe elektrische Leitfähigkeit und eine damit in Einklang stehende hohe
Wärmeleitfähigkeit auf.
Sollen die verdichteten Erzeugnisse kaltverformt, z. B. zu Draht gezogen oder zu Blechen ausgewalzt
werden, so sollte ihr Kohlenstoffgehalt 0,5 % nicht überschreiten.
Die metallische Matrix kann außer Aluminium auch aus einer Aluminiumlegierung bestehen. Geeignete
Aluminiumlegierungen enthalten einzeln oder nebeneinander: jeweils bis 2% Nickel, 0,5% Chrom, 10%
Kupfer, 21 % Silizium, 1,5 % Mangan, 10 % Magnesium, 10 % Zink, 20 % Zinn, 2 % Eisen, i % Blei, 1 % Wismut,
0,2 % Zirkonium, 0,2 % Titan, 1,5 % Lithium, 0,1 % Vanadium, 0,8 % Kadmium, 0,02 % Bor und 0,05 % Beryllium.
Zum Herstellen von Erzeugnissen aus Aluminiumlegierungen kann ein Pulver in Form vorlegierter
Teilchen, die einige oder alle der einzelnen Legierungskomponenten
enthalten, oder gemischtlegiert verwendet werden. Wird ein gemischtlegiertes Pulver
gemahlen, so verteilen sich die einzelnen Bestandteile und verschweißen miteinander, so daß die Matrix
jedes dabei entstehenden dispersoidhaltigen Verbundteilchens die einzelnen Legierungskomponenten in
weitgehend homogener Verteilung enthält.
Dem Metallpulver können außer Aluminiumoxyd auch andere hochschmelzendc Metalloxyde, beispielsweise
Ytlriumoxyd, Thoriumoxyd oder Magnesiumoxyd, soweit sie sich für die Dispersionsverfestigung
eignen, zugesetzt werden; diese Oxyde können ebenso, wie voraufgchend beschrieben, zerkleinert und
homogen über das Volumen der Metallmetrix verteilt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielcn des näheren erläutert:
Bei jedem der fünf Versuche gemäß Beispiel 1 bis 5 wurden 350 g handelsüblichen Aluminiumpulvers mit
0,1% Sauerstoff und jeweils 0,05% Eisen, Silizium, Mangan, Kohlenstoff, Magnesium und unter 0,1 %
Zink, Rest Aluminium und einer Teilchengröße unter 147 ji.m und gemeinsam mit einer kleinen Menge
oberflächenaktiven Stoffs in die Kammer einer 3,8 1 fassenden, wassergekühlten Szegvari-Mühle eingesetzt,
die 22,5 kg Stahlkugeln mit 8 mm Durchmesser entTabelle I
hielt, wobei ein Kugel/Pulver-Volumenverhältnis von 20 : 1 beachtet wurde. Die Kammer wurde verschlossen
und jede Pulvercharge 17 Stunden bei 170 U/min gemahlen bzw. mechanisch legiert. In jedem Fall wurde
die Kammer infolge der Mahlwärme auf eine im wesentlichen gleichbleibende Temperatur von etwa
70 C aufgeheizt. Die legierten Pulver wurden dann aus der Mühle entfernt und in Aluminium-Strangpreßbchälter
verschlossen. Bei den Versuchen 1 bis 3 wurden die gefüllten Behälter auf etwas über 480 C erwärmt,
in eine Presse eingebracht und unter Verwendung einer Vcrschlußschcibe zum Abschirmen der
Pulverfüllung verdichtet. Der Behälter und die Verschlußscheibe wurden entnommen, die Preßbolzen
wieder in die Presse eingesetzt und zu einer Stange stranggepreßt. Bei den Versuchen 4 und 5 wurden die
gefüllten Behälter ohne vorherige Verdichtung stranggepreßt.
Tabelle I gibt Auskunft über Art und Menge des oberflächenaktiven Stoffs, die Verdichtungs- und
Strangpreßtemperatur sowie das Strangpreßverhältnis Tür jeden einzelnen Versuch.
Versuch
Oberflächenaktiver Stoff
Verdichtungstemperatur
Strangpreßtemperatur
( C)
Strangpreßvcrhältnis
0,85 % Methanol
0,85% Methanol
0,65% Methanol
1,85% Stearinsäure
1,0 % Stearinsäure
Proben aus dem stranggepreßten Halbzeug wurden lichtmikroskopisch bei einer Vergrößerung von 1000:1
untersucht und wiesen keine freien Oxydteilchen auf. Die durchschnittliche Schnittfiächenausdehnung des
Korns lag zwischen 0,5 bis 1 um. Die Elektronenmikroskop-Untersuchung des stranggcprfcßten Halbzeugs
aus dem Versuch 1 ergab die Anwesenheit gleichachsiger Aluminiumoxydteilchen mit einem mittleren
Durchmesser von ungefähr 0,3 [im, die im wesentlichen gleichförmig über das Volumen der Aluminiummatrix
verteilt waren. Einige flockige Aluminiumoxydteilchen, etwa 2 % der Gesamtmenge der Oxydteilchen,
mit einer Dicke von etwa 0,01 μηι und einer grollten
Ausdehnung von etwa 0,1 μηι, waren parallel zur
Strangpreßrichtung ausgerichtet. Sehr vereinzelte kleine Bereiche der aluminiummatrix waren virtuell
dispcrsoidfrei.
Die Tabellen II und 111 geben die Werte der chemischen
Analysen und der mechanischen Eigenschaften des stranggepreßten Halbzeugs wieder.
Tabellen | C | O | ΛΙ,( |
Versuch | ("A) | ("A) | ("A) |
0,28 | 1.92 | 4,IS | |
1 | 0,28 | 1,36 | 2.95 |
2 | 0,29 | 1,44 | 3,11 |
3 | 1,53 | I, «5 | 4,05 |
4 | 0.79 | 2,40 | 4,20 |
S | |||
482 | Zeilstand- fcstigkeit |
45: 1 | |
482 | (100 h/315 C) (MN/nr) |
45: 1 | |
454 | 125 83 104 173 166 |
45: 1 | |
482 | 28:1 | ||
482 | 28: 1 | ||
Tabelle III | |||
Versuch | Zugfestig keit |
Zeitstand- festigkeit |
|
(MN/nr) | (100 h/427 C) (MN/nr) |
||
1 2 3 4 S |
370 325 312 454 411 |
55 76 83 103 103 |
|
Die Menge des Aluminiumoxyds in den verschiedenen Pulvern ist in Tabelle Il als Aluminiumoxyd-Äquivalcnt
aufgeführt; sie wurde aus dem bei der Analyse ermittelten Sauerstoffgehalt errechnet, wobei
angenommen wurde, daß der gesamte Sauerstoff stöehiomctriseh als AIiO1 vorlag. Die höheren Kohlenstoffgehalt
der Versuche 4 und 5 sind auf die Verwendung von Stearinsäure als oberflächenaktiver
Stoff zurückzuführen, denn Stearinsäure enthält mehr Kohlenstoffatomc im Molekül als Methanol.
Aus Tabelle III ergibt sich, daß die Zugfestigkeit hei Zimmertemperatur und die Zeilslandfestigkcil des
slranggcprclMen Halbzeugs sehr hoch sind, was insbesondere
für diejenigen Proben zutrifft, die einen verhältnismäßig niedrigen Dispersoidgchalt aufweisen.
Die höheren Festigkeiten des Strangpreßhalbzcugs der Versuche 4 und 5 sind auf die verfestigende Wirkung
der höheren Kohlenstoffgchalte zurückzuführen.
709 Mti/21
Einige der stranggeprcliten Halbzeuge aus den Versuchen 1 bis 3 konnten ohne Schwierigkeiten zu
Drähten verschiedener Querschnitte gezogen werden. Die Ziehverhältnissei' von wenigstens 5,44 wurden ohne
Zwischenglühen erreicht. Das Zichverhältnis ist definiert als der natürliche Logarithmus aus dem Quotienten
1 u/I (-, worin. I „ die Fläche des Ausgangsquerschnitles
(vor dem Ziehen) und I |.· die Fläche des
10
Endquerschnitts bedeuten. Die nach den Versuchen A
und 5 aus in Gegenwart von Stearinsäure mechanisch legierten Pulver hergestellten I laibzeuge konnten nich
zu Draht gezogen werden. Der Werkstoff zeigte Zieh risse, die offensichtlich auf die höheren Kohlenstoff
gehaltc zurückzuführen waren. Tabelle IV zeigt die Werte für die Zugfestigkeit und die elektrische Leit
lahigkeit der einzelnen Drähte.
Versuch
Zieh- Zugfestigkeit Elektrische
verhältnis Leitfähigkeit
(MN/nr)
ItT6O · cm
2,23 3,67 |
362 345 |
2,22 3,60 5,44 |
351 352 351 |
2,22 | 332 |
0,331
0,332
0,332
0,334
0,332
0,342
0,332
0,342
0,356
Die in Tabelle IV aufgeführten Werte für die elektrische Leitfähigkeit der Drähte stimmen gut mit denjenigen
Werten überein, die bei herkömmlichen, dispersionsverfestigtem Aluminium festgestellt wurden.
Die höchsten Werte wurden bei den Drähten des Versuchs 3 gemessen, die aus in Anwesenheit der
kleinsten Menge Methanols mechanisch legierten Pulvern gefertigt worden waren.
Die aus den Pulvern der Versuche 1 und 2 gefertigten und gezogenen Drähte wurden sechs Stunden bei
verschiedenen Temperaluren von 480 bis 565 C geglüht. An den wärmcbehandelten Proben wurden die
Zugfestigkeit und die elektrische Leitfähigkeit gemessen.
Tabelle V zeigt die entsprechenden Ergebnisse Allgemein ist festzustellen, daß für einen bestimmter
Wert von e die Zugfestigkeit der gezogenen und be 565 C geglühten Proben merklich unter den Werter
derjenigen Proben lagen, die bei 480°C geglüht worder waren. Die Werte letzterer lagen nur geringfügii
unterhalb derjenigen, die bei Proben im gezogener Zustand ermittelt worden waren. Außerdem erhöh
das Glühen in diesem Temperaturbereich die elek trische Leitfähigkeit, während das Glühen bei Tem
peraturen oberhalb 620 C die Leitfähigkeit erniedrigt
Tabelle V | y.ich verhältnis | Glühbedingungen | Zugfesligkeit | Elektrische |
Versuch | 1 | Leitfähigkeit ( ' ) |
||
ι CVh) | (MN/m2) | { KT6U cm ) | ||
2,23 | 480/6 | 334 | 0,339 | |
1 | 2,23 | 565/6 | 205 | 0,338 |
3,67 | 480/6 | 339 | 0,346 | |
3,67 | 565/6 | 213 | 0,348 | |
2,22 | 480/6 | 331 | 0,336 | |
2 | 2,22 | 565/6 | 325 | 0,342 |
3,60 | 480/6 | 349 | 0,339 | |
3,60 | 565/6 | 226 | 0,348 | |
Die vorsiehenden Daten /eigen, dul.<
die aus gemäß der Hrfindung mechanisch legierten Pulvern hergestellten
Halb- und Ferligzeugc Vorzüge aufweisen, die bei bislang üblichem Aluminiumhalbzeug mit vergleichbaren
Aluminiumoxyd-Dispcrsoid-Cichalten,
beispielsweise von 3 und (>%, nicht /u linden sind.
Die bevorzugten Glühtemperaluren liegen nicht ober
halb 510'C. Das aus in Gegenwart von Methan«
mechanisch legiertem Pulver hergestellte lliilb/.eut
weist eine sehr gute Zichlahigkeit auf. Dabei bedurfti
es /um Erreichen eines wahren Zichverhältnisses vor mindestens 5.4 keines Zwisehenuliihuns.
Weitere Pulver wurden durch mechanisches Legieren von Chargen gemäß Beispiel 1 in einer Spexmühle
hergestellt. Hierbei handelt es sich um eine Ilochgeschwindigkeits-Rüttelmühle
für Laborzwecke mit einer Mahlkammer von 3,8 cm Durchmesser und 5,8 cm Länge. Bei jedem Versuch wurden 2,7 g Pulver
30 Minuten an Luft, jedoch unter Abschluß gegenüber der Atmosphäre, mit 50 g Stahlkugeln mit einem
mittleren Durchmesser von 9,5 mm und einem Kugel/
Pulver-Volumenverhältnis von 6,3 : 1 gemahlen. Dabei wurden die in Tabelle Vl aufgeführten oberflächenaktiven
Stoffe verwendet. In jedem Fall stellte sich eine gleichbleibende Temperatur von 70 C ein, bei
der jeder der oberflächenaktiven Stoffe einen beachtlichen Partialdruck aufwies. Die oberflächenaktiven
Stoffe sind mit ihrem auf die Menge des Aluminiumpulvers bezogenen Prozentsatz aufgeführt. Tabelle Vl
enthält auch die berechneten und bei der Analyse festgestellten Kohlenstoflgehalte, sowie die Sauerstoff
gehalte der Verbundstoffpulver.
Tabelle VI | Oberflächenaktiver Stoff | Menge | Theoretischer | Analysierter | O3 |
Versuch | 0,85 | C-Gehalt | C-Gehalt | ||
Art | 1,70 | (%, | (%, | ||
Methanol | 1,60 | 0,38 | 0,28 | 1,92 | |
6 | Äthanol | 1,90 | 0,90 | 0,82 | 1,42 |
7 | Propanol | 1,40 | 1,00 | 0,82 | 1,29 |
8 | Butanol | 1,41 | 1,20 | 0,77 | 1,41 |
9 | Aceton | 0,88 | 0,88 | 0,50 | 1,12 |
10 | Aceton | 0,58 | 0,88 | 0,53 | 1,85 |
11 | Aceton | 3,04 | 0,55 | 0,21 | 1„62 |
12 | Aceton | 1,96 | 0,36 | 0,21 | 2,32 |
13 | Trioxan | 1,01 | 1,22 | 0,62 | 2,32 |
14 | Trioxan | 0,53 | 0,78 | 0,44 | 1,00 |
15 | Trioxan | 0,27 | 0,40 | 0,33 | 1,60 |
16 | Trioxan | 0,95 | 0,21 | 0,21 | 1,29 |
17 | Trioxan | 3,87 | 0,11 | 0,11 | 1,07 |
18 | Diäthyläther | 1,93 | 0,50 | 0,45 | - |
19 | Essigsäure | 0,97 | 1,55 | 1,24 | 3,76 |
20 | Essigsäure | 3,61 | 0,77 | 0,58 | 1,77 |
21 | Essigsäure | 1,80 | 0,38 | 0,5.5 | 1,61 |
22 | Ameisensäure | 0,90 | 0,94 | 0,63 | 2,90 |
23 | Ameisensäure | 0,47 | 0,42 | 2,61 | |
24 | Ameisensäure | 0,24 | 0,37 | 1,85 | |
25 | |||||
Hei den Versuchen 14 bis 18 wurde die Mühle vor Inbetriebnahme auf 70"C erwärmt. Versuche mit Trioxan,
bei denen sich die Charge und die Mühle anfänglich auf Raumtemperatur befanden - Trioxan ist
bei Raumtemperatur im wesentlichen fest - endeten mit übermäßigem, vorzeitigem Verschweißen der
Pulvcrtcilchcn. Im Versuch 18 war die Menge des Trioxans zu klein, um ein Verschweißen des Pulvers
mit den Kugeln ganz zu verhindern.
Bei den Versuchen 7 bis 9 wurde ein verhältnismäßig grobes Pulver gewonnen. Außerdem verschweißte
das Pulver mit den Kugeln, was darauf hinweist, daß Äthanol, Propanol und Butanol in der
kleinsten noch wirksamen Menge verwendet worden waren.
Das Produkt aus Versuch 6, bei dem Äthanol als oberflächenaktiver Stoff verwendet wurde, halle den
niedrigsten Kohlenstoffgehalt.
Hs wurden fünf Chargen des bereits in Beisp verwendeten Aluminiumpulvers in einer Szeg
Mühle unlcr den Bedingungen des Beispiels 1 be dclt, wobei Methanol als oberflächenaktiver Slol'l
wendel wurde.
Das Methanol wurde der Mahlkammcr dumpITc
zugeführt. Hierzu wurde Luft blascnweise mil schiedenen Strömungsgeschwindigkeiten durch
siges Methanol bei /immertempcralur geleitel
strömte dann in die Mahlkammer.
In Tabelle VIl sind die Ströniungsgcschwindigki
die analytisch bestimmten Kohlenstoff- und S slolfgehaile der Pulver sosvie deren Aluminium'
alente zusammengestellt.
Tabelle VII | Strömungs | Analysierter | O> | AI3Oi- |
Versueh | geschwindigkeit | C-Gehalt | Aiiuivalcnl | |
(nr'/min) | (%) | (%) | (%) | |
50 | 0,69 | 5,90 | 12,5 | |
26 | 40 | 0,73 | 7,05 | 15,0 |
27 | 35 | 0,76 | 5,40 | 11,5 |
28 | 30 | 0,29 | 2,08 | 4,44 |
29 | 20 | 0,25 | 2,70 | 5,72 |
30 | ||||
Die Menge eingeführten Mcthanoldumpfs reichte bei den Versuchen 26 bis 29 aus, ein übermäßiges
Verschweißen des Aluminiumpulvers mit den Kugeln zu verhüten. Die kleinste Menge wurde bei Versueh 30
eingestellt; die Menge mitgeführten Methanols war ungenügend. Wie Tabelle VII zeigt, erhöhen sich der
Kohlenstoff- und der Sauerstoffgehalt drastisch, wenn die Menge von 35 cnr'/min auf30cmVmin verringert
Γ. wurde. Das unter den Bedingungen des Versuchs 2*1
hergestellte Pulver dürfte sich zum Verdichten und
Ziehen dispersionsvcrfcstigter elektrischer Leite:
eignen.
Ein niedrigerer Sauerstoffgehalt kann auch erreich werden, wenn die Luft teilweise oder vollständig durcl
ein nicht oxydierendes Trägergas, z. B. Stickstoff, er setzt wird.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen von Pulver aus Verbundteilchen mit einer Matrix aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung mit feindispers verteilten Aluminiumoxydteilchen, bei dem Pulverteilchen
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit einem Überzug aus Aluminiumoxyd in Gegenwart eines organischen Stoffes mechanisch
legiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverteilchen mit weniger als 4% eines
flüssigen und/oder dampfförmigen oberflächenaktiven Stoffs mit asymmetrischem Molekülaufbau
mit hoher Energie mechanisch legiert werden, bis das Aluminiumoxyd zu gleichachsigen
Teilchen mit einem Durchmesser bis höchstens 0,20 μΐπ zerkleinert und gleichmäßig in der Matrix
verteilt ist.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Pulverteilchen mit 0,3 bis 2% des oberflächenaktiven
Stoffs.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Pulverteilchen mit einem oberflächenaktiven
Stoff, dessen Moleküle wenigstens eine metallophile und eine metallophobe Gruppe aufweisen.
4. Anwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 auf Pulverteilchen mit einem
oberflächenaktiven Stoff mit einem Siedepunkt bis 200C, dessen Moleküle jeweils 1 bis 15 Kohlenstoffatome
aufweisen, wie organische Säuren, Alkohole, Ketone, Aldehyde oder Äther.
5. Anwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, auf eine Pulvercharge, die
zusätzlich Aluminiumoxydpulver enthalt.
6. Anwendung nach Anspruch 5 auf eine Pulvercharge, die zusätzlich ein anderes !einteiliges hochschmelzendes Oxyd enthält.
7. Verwendung des nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 hergestellten Pulvers für
dispersionsverfestigte geknetete Werkstoffe mit 2,5 bis 5% Aluminiumoxyd und höchstens 0,5%
Kohlenstoff in der Aluminiummatrix.
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