DE1558632C3 - Anwendung der Verformungshärtung auf besonders nickelreiche Kobalt-Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen - Google Patents

Anwendung der Verformungshärtung auf besonders nickelreiche Kobalt-Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen

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DE1558632C3
DE1558632C3 DE1967P0042600 DEP0042600A DE1558632C3 DE 1558632 C3 DE1558632 C3 DE 1558632C3 DE 1967P0042600 DE1967P0042600 DE 1967P0042600 DE P0042600 A DEP0042600 A DE P0042600A DE 1558632 C3 DE1558632 C3 DE 1558632C3
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Description

2. Anwendung des im Anspruch 1 genannten Verfahrens, bei dem das Werkstück nach der Verformung mindestens 0,5 h bei einer Temperatur zwischen 315 und 650° C angelassen wird, auf die im Anspruch 1 genannte, mehr als 40% Nickel enthaltende Legierung.
3. Verwendung der nach Anspruch 1 oder 2 behandelten Legierung zur Herstellung von Befestigungselementen.
Die Erfindung betrifft eine Anwendung des Verfahrens zur Verformungshärtung von Kobalt-Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen, bei dem ein vorgeformtes Werkstück aus einer Legierung, bestehend aus 7 bis 16% Molybdän, 13 bis 25% Chrom, 5 bis 40% Nickel, bis je 2%, insgesamt bis 4% Mangan, Titan, Aluminium und/oder Zirkonium, bis je 0,02% Wasserstoff, Schwefel und/oder Phosphor, bis je 0,05%j insgesamt bis 0,1% Kohlenstoff, Bor, Sauerstoff, Stickstoff und/oder Beryllium, bis 0,5% Silicium, bis 6% Kupfer, Rest mindestens 25% Kobalt einschließlich herstellungsbedihgter Verunreinigungen, wobei bis 6% der Summe der Nickel- und Kobaltgehalte durch Eisen ersetzt sein kann und der Quotient aus der Summe der Kobalt- und Nickelgehalte dividiert durch den Chromgehalt mindestens 2,5 beträgt, in dem Temperaturbereich, in dem nur die hexagonal dichtgepackte Phase oder die kubisch flächenzentrierte Phase sowie die hexagonal dichtgepackte Phase nebeneinander existieren, auf 10 bis 80% Querschnittsverminderung verformt wird, gemäß Patent 15 33 349.0.
Mit Hilfe des vorstehend angegebenen Verfahrens zur Verformungshärtung von Kobalt-Nickel-■" > Chrom-Molybdän-Legierungen können extrem kohlenstoffarme Kobaltlegierungen einer Verformungshärtung unterworfen werden, die einfacher und weniger zeitraubend ausgeführt werden kann, als beispielsweise der US-PS 2841511 entnehmbare be-
K) kannte Verfahren. Die mit Hilfe des Verfahrens gemäß Patent 15 33349.0 hergestellten Werkstoffe zeichnen sich durch ausgezeichnete Festigkeitseigen-
: schäften, auch bei hoher Temperatur, sowie eine gute Korrosionsbeständigkeit aus.
ι "> Für viele Anwendungszwecke ist jedoch ein Werkstoff der genannten Art mit weniger großer Festigkeit, dafür aber erhöhter Duktilität von Vorteil, wobei keine Verminderung der Korrosionsbeständigkeit in Kauf genommen werden soll.
Ein derartiger Werkstoff wird erfindungsgemäß dadurch geschaffen, daß das Verfahren gemäß Patent 1533349.0 angewandt wird auf eine Legierung aus 7 bis 16% Molybdän, 13 bis 25% Chrom, mehr als 40bis45% Nickel, bis je 2%, insgesamt bis 4% Titan, Aluminium und/oder Zirkonium, bis je 0,05%, insgesamt bis 0,1 % Kohlenstoff, Bor, Sauerstoff, Stickstoff und/oder Beryllium, bis 0,5% Silicium, bis 6% Kup-
fer, bis 6% Eisen, Rest mindestens 25% Kobalt und höchstens 0,1% Verunreinigungen.
Der mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anwendung des Verfahrens gemäß Patent 1533 349.0 auf eine Legierung mit erhöhtem Nickelgehalt von mehr als 40 bis 45% Nickel erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß nunmehr ein Werk-
r> stoff geschaffen wurde, der sich durch eine vergleichsweise gesteigerte Duktilität bei nur geringfügig verminderter Festigkeit auszeichnet und trotz verminderter Gestehungskosten so gut wie keine Beeinträchtigung seiner Korrosionsbeständigkeit aufweist.
Vorteilhafterweise wird das Werkstück nach seiner Verformung mindestens 0,5 Stunden bei einer Temperatur zwischen 315 und 6500C angelassen. Die mit Hilfe der Erfindung hergestellten Legierungen eignen sich insbesondere zum Herstellen von Befestigungselementen, Drähten und Kabeln sowie als Werkstoff für Werkzeuge zum Extrudieren von Metallen, wie Aluminium und Messing.
Wie dem Fachmarin bekannt, wird unter der Ver-
.::· formungshärtung ein.Vorgang verstanden, an welchem chemisch: gleichartige Phasen in Form zweier gleichzeitig vorliegender allotroper Modifikationen beteiligt sind, wobei ein teilweiser Übergang der einen Modifikation in die andere für die erzielte Verformungshärtung oder -verfestigung ursächlich ist.
Die Figur zeigt ein graphisches Schaubild, welches in Abhängigkeit von Temperatur und Kobaltgehalt die sogenannte Transformationszone zwischen der kubisch flächenzentrierten Phase (FCC) und der hexagonal dichtgepackten Phase (HCP) am Beispiel ei-
bo ner Legierung mit 10 % Molybdän, 20 % Chrom, 0,5 % Silicium, Rest Nickel und Kobalt, letzteres in Mengen, wie dem Schaubild zu entnehmen, zeigt. Unter »Transformationszone« ist somit ein Temperaturbereich zu verstehen, oberhalb dessen die kubisch flächenzentrierte Phase und unterhalb welcher die hexagonal dichtgepackte Phase stabil ist.'Für die in der Figur angegebenen Legierungen liegt die obere Grenztemperatur der Transformationszone für 25%
3 4
Kobalt bei 495° C, für 65% Kobalt bei etwa 950° C 100 h geeignet.
und liegt die untere Grenztemperatur bei einer Legie- Die erfindungsgemäßen Werkstoffe sind gegen be-
rung mit 25% Kobalt bei 290° C und bei Legierungen stimmte korrodierende Medien wie Laugen, Salzlö-
mit 65% Kobalt bei etwa 830° C. sungen und Säuren beständig und eignen sich daher
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden ~> als Werkstoffe für Behälter, Träger, Auskleidungen die Legierungen durch Einschmelzen der Legie- für Strangpreßzylihder, Kolben für Pressen, für Heißrungselemente bei entsprechender Temperatur, d. h. schmiedeformen und zum Kalibrieren, für Warmbei 1260 bis 1820° C hergestellt. Es ist jedoch auch blockscheren,' für. Formen zum Gesenkschmieden möglich, die Schmelze zu zerstäuben und aus dem so u. dgl. Die noch ungehärtete Legierung, also der Zwierhaltenen Pulver in fester Phase einen verdichteten io schenwerkstoff, zeichnet sich durch einmalige Bestän-Körper durch Formen, Pressen und Sintern herzustel- digkeit gegenüber Spanhungskorrosion, insbesondere len. Die Gußkörper und auf pulvermetallischem Wege in Gegenwart von Seewasser aus und sind daher behergestellten Sinterkörper können dann verfor- sonders geeignet für Anwendung auf See.
mungsgehärtet werden, und zwar bei einer Tempera- Wie bereits erwähnt, soll die Legierung folgende tür unter der oberen Grenztemperatur der Trans- 15 Zusammensetzung haben: 5 bis 45% Nickel, 7 bis formationszone, wobei auf zumindest 10% Quer- 16% Molybdän, 13 bis 25% Chrom und zumindest Schnittsverminderung verformt wird. ; ;, -■<.;■■:■. 25% Kobalt. Bei Silicium als Desoxidationsmittel soll
Die verformungsgehärteten Legierungen bestehen die verbleibende Menge nicht mehr als 0,5% betraim wesentlichen aus zwei Phasen, einer Grundphase gen. Bei einer bevorzugten Zusammensetzung soll der und zumindest 5 bis 70 Vol.-% und darüber, Vorzugs- 20 Siliciumgehalt nach der Desoxidation nicht mehr als weise 5 bis 50 Vol.-%, einer dispersen Phase in Form 0,1 % sein. Die Anteile an Chrom,; Molybdän und Kovon kleinen: Plättchen oder Lamellen! Die Grund- bait sind für optimale Eigenschaften der Fertigprophase ist eine, feste Lösung der Legierungselemerite dukte kritisch. Liegen höhere Anteile an Kobalt, mit einem kubisch flächenzentrierten Gitter. Die dis- Chrom und/oder Molybdän als die oben angegebenen perse Phase ist eine feste Lösung der Legierungsele- 25 Maximalwerte vor, so wird der Werkstoff zu spröde mente mit einer hexagonal dichtesten.Kugelpackung. und kann daher bei oder unter der Transformations-Die Plättchen sind im wesentlichen über die [ 111 ] Flä- temperatur nicht mehr bearbeitet werden. ehe der Kirstalle der Grundphase verteilt. Sie haben Bei dem Anteil äri Molybdän und/oder Chrom uneine Dicke entsprechend 3 Atomlagen, das sind unge- terhalb des obigen Bereiches läßt sich die Legierung fähr 4,15 Av bis zu 2500 A, vorzugsweise 20 bis 30 nicht in ausreichendem Maß durch Verformung här-1000 A. Die beiden Dimensionen der Fläche sind zu- ten. Kurz gesagt müssen, um eine ausreichende Vermindest 5mal größer als die Dicke und können das formungshärtung zu gewährleisten, 7 bis 16%Molyb-Ausmaß der lOOOOfachen Stärke erreichen. Die dän, 13 bis 25% Chrom, Rest im wesentlichen Kobalt Plättchen sind voneinander ungefähr 100 bis 10 000 A und mehr als 40 bis 45% Nickel vorliegen! Die Anteile entfernt. Dieser Abstand soll jedoch vorzugsweise 35 an Nickel, Kobalt und Chrom hängen derart miteinnicht mehr als ca. 5000 A entsprechend 0,5 μηι betra- ander zusammen, daß der Quotient Nickel + Kobalt gen. Viele dieser Lamellen oder Plättchen zeigen eine dividiert durch den Anteil an Chrom größer als 2,6 Verzweigung in ihrem hexagonal dichten Gitter. Die sein soll. Bei 2,6 muß für zufriedenstellende Legie-Hauptgleitebenen dieser Verzwilligungen sind im we- rungen Aluminium, Titan, Zirkonium und/oder Eisen sentlichen im rechten Winkel zu den Ebenen der nicht 40 Vorhandensein: i;^ :^:: r ;^ ν ;::;:;: ~·->λ, verwachsenen Bereiche. ; i. ■ Ly- : Es ist außerordentlich wichtig, daß die Legierungen
Es kann angenommen werden, daß die während der nicht mehr als 0,05 % Kohlenstoff, Bor, Sauerstoff,
Bearbeitung durch die Spannung hervorgerufene BiI- Stickstoff oder Beryllium enthalten. Die Summe die-
dung der Plättchen innerhalb des kubisch flächenzen- ser Begleitelemente soll nicht mehr als 0,1 % betragen,
trierten Gitters der metastabilen Grundphäse verant- 45 Bei höheren Anteilen,' insbesondere höheren köhlen-
wortlich ist für die wesentlich verbesserten Eigen- stoffgehalteri, kömmt es zu einer-Versprödürigiund
schäften der erfindungsgemäß erhaltenen Werkstoffe, läßt sich keine Verformuhgshäftühg mehr durchfüh-
So konnte festgestellt werden, daß in und unter einem ren. In der Praxis'wird daher der Kohlenstoffgehalt
begrenzten^Temperaturbereich,"derpTränsforma- vorzugsweise unter 0,015% gehalten:—1·7'-^--"^in
tiönszone, das: kubisch flächenzentrierte Gitter; wel- 50 '-■ ^pef^ritefl^n^AIumiiiium^Titan^uhd^Zirkoniurn
ches über diesem Temperaturbereich existenzfähig ist, soll auf nicht mehr als 2 % jedes dieser Jl^gief ungsele^·
durch die Bearbeitung zu der größere Härte hervorru- mente und insgesamt nicht mehr als* 4%cvÖri diesen
fenden j hexägörialen dichten Kügelpäckürig ümge- drei1 tegierürigselementen begrenzt' werden;5 Durch
wandelt werden- känril" * r-! ^"^-»«sifiJ irb;-; diese Legierungselemehte bis; "zurdefä^igegebenen
- -Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte^haben 55 Grenze^erreicht man^eirie weitere' yerfestigüng/Bei
uhgewöhnliche Festigkeit bei Raumtemperatür. Die größeren Anteilen wef den'nicht hur die Eigenschaften
Zügfestigkeit:liegt'beiizumiridest'ii;4'kp/rnih^urid ätiFertigprodukts; nachteilig^beeinflüßtv s&nderii es
kann; ca; 24,6 kp/mm2 erreichen. Die Eirischhürüng kann auch die Verarb'eitbärkeit 'derart' verschlechtert
als Maß für die DüktiHtät beträgt zumindest 3 %i kann wer denTdaß es'zü einer'Versprödurig kömmtündefne
jedoch bis 75 % iinddärüber erreicheri: Es wird darauf bo zweite'Phase ärfpd^ir Korngjeh^n?auftrittloni;rrnvs
hingewiesen^ daß die Festigkeit'der erfiridüngsgemäß n Bei der 'pulvermkällürgischen'Metho
erhaltenen Produkte das" 3- Bis ^fach^ünd'darüber stelluhgvon!verdichteten Förmkörpern werden zuerst
der Festigkeit der Gießlinge isti Die Produkte" behal- die KompÖrienteri zusammengeschmolzen; darin"pül-
teri diese! Festigkeit in einem· wesentlichen Ausmaß verisiert und schließlich'däs^^M^¥'"^^*entsprechender
äüch?'nach Behandlung bei Temperatureri- bis zu 65 Weise'geformt/Das"Schmelzen kähh im elektrischen
650° C während 100 h bei. Einige der erfindühgsge- Lichtbogen öder dürch; Induktionsheizung erfolgen,
mäßen Produkte sind sogar für Arbeitstemperaturen Die Schmelze wird darin zerstäubt^ die Teilchengröße
bis760° C und darüber mit einer Warmfestigkeit über des Pulvers känft; weiter verringert werden durch
UU UJZ.
Mahlen in mit Stahl oder Wolframcarbid ausgekleideten Mühlen. Die Pulver lassen sich dann leicht durch Kaltpressen in Stahlformen bei einem Preßdruck in der Größenordnung von ca. 15,75 bis 78,75 kp/mm2 .!.verdichten. Die kaltgepreßten Formkörper werden "> vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 980 und 1375° C in 15 min bis 6 h in Gegenwart eines Schutzgases oder Wasserstoffs oder auch im Vakuum gesintert. Die Pulver können aber auch in Graphitformen bei Temperaturen zwischen 1100 und 1315° C unter i< > Preßdrücken von mindestens 0,7 kp/mm2 heißgepreßt werden.
Nach der Herstellung des Legierungskörpers durch Gießen, Pressen oder auf eine andere Weise, wird zur Erhöhung der Festigkeit verformt. Hierbei wird der ι "> Querschnitt des Formkörpers auf 10 bis 80%, unter der oberen Grenztemperatur der Transformationszone verringert. Für die Querschnittsverminderung oder Verformung des Formkörpers kann jedes bekannte Verfahren angewandt werden, wie Schmie- ■?< > den, Gesenkschmieden, Strangpressen, Walzen, Rohrziehen, Kalibrieren, Drahtziehen, Pressen, Sprengbehandlung oder Schlagverformung. Eine gängige Methode zur Verformung des Körpers ist das Gesenkschmieden. Man kann eine entsprechende -'"> Schmiedepresse mit zwei Hämmern jeweils mit einer Kraft von 30 PS pro Gesenk anwenden, um zu einer Querschnittsverminderung von 12 bis 20% zu kommen.
Diese Verformung zur Erhöhung der Festigkeit kann direkt an dem Gießling oder Preßling vorgenommen werden. Bevorzugt wird jedoch zumindest eine teilweise Homogenisierung des Gießlings vor dieser Verfestigung durch Erwärmen des Formkörpers auf eine Temperatur zwischen der oberen Grenz- J5 temperatur der Transformationszone und dem Schmelzpunkt. Die Wärmebehandlung kann verbunden werden mit der Verformung des Körpers, während er auf einer Temperatur entsprechend der Art der Verformung gehalten wird, also beim Gesenkschmieden, Walzen, Schmieden, Strangpressen usw. für eine Querschnittsverringerung von 10 bis 80%. Das so wärmebehandelte, also lösungsgeglühte oder angelassene Produkt ist nun vor der Verformungshärtung sehr duktil und kann eine Dehnung von 40 bis 4 j 80% zeigen. Durch diese Wärmebehandlung ist es leichter, eine 0,2-Dehngrenze von zumindest 14 kp/ mm2 und eine Zugfestigkeit von zumindest 15,5 kp/ mm2 zu erhalten. ;;, "■ - > ■ ? . - :<■- ., . v
Die Transformatiqnszqne hängt in gewissem^ Maße >n ab von der jeweiligen Legierung und liegt zwischen ca. 300 und 950° C. Daraus ergibt sich klar, daß die Verfqrmungshärtung bei einer Temperatur unter, der oberen Grenztemperatur der Transfprmatiqnszone durchgeführt werden muß, vorzugsweise sogar unter der Transformationszone. Sie kann bei speziellen Legierungen .im.'Temperaturbereich unter 300°. Q sicher durchgeführt werden. Jedoch höhere Temperaturen noch unter der oberen Grenztemperatur der.-Transformationszqne gestatten eine größere Querschnitts- &o abnähme Es ist daher manchmal eine erhöhte^ Temperatur ^bei dieserBearbeitung zur Verfestigung erstrebenswert. Man kann mit dieser Bearbeitung jedoch auch schon.beginnen,-wenn sich der Werkstoff noch auf einer Temperatur über der Transformationszone befindet und abkühlen kann, vorausgesetzt, daß zumindest eine ;10%ige Querschnittsverminderung bei einer Materialternperatur stattfindet, die unter der oberen Grenztemperatur der Transformationszone liegt. Es wird darauf hingewiesen, daß es nicht immer möglich ist, eine Querschnittsverminderung bis zu 80% für alle in die erfindungsgemäßen Mengenbereiche fallenden Legierungen bei bestimmter Temperatur in einem gewissen Bereich, insbesondere bei den tieferen Temperaturen, zu erreichen. Für die angestrebte Verformungshärtung ist jedoch eine Querschnittsminderung von zumindest 10% kritisch.
Zum Gewinnen der Meßdaten, auf welchen die Figur beruht, wurden die Legierungen bei 21° C stark verformt und dann bei einer Temperatur zwischen 370 und 1035° C 24 bis 100 h einer Wärmebehandlung unterzogen. Die Röntgenanalysen wurden durchgeführt mit Hilfe einer CrKot-Strahlung, jeweils vor und nach der Wärmebehandlung. Das Verhältnis (IH) der Intensität der Bande entsprechend (101) der hexagonal dichten Packung zu der Bande (200) des kubisch flächenzentrierten Gitters wurde durch Photometrie des Röntgenogramms ermittelt. Ein steigendes Verhältnis Ir zeigt die Zunahme an hexagonal dichten Phasen auf Kosten der kubisch flächenzentrierten Phase. Ein Absinken des Verhältnisses /r zeigt eine Zunahme der kubisch flächenzentrierten Phase auf Kosten der hexagonal dichten Phase an. Wenn die Bezeichnung HCP in der Nähe eines Punktes der Figur für eine spezielle Legierung erscheint, so bedeutet dies, daß das Verhältnis während der Wärmebehandlung bei der angedeuteten Temperatur ansteigt, d. h., die hexagonal'dichte Phase ist die stabile Phase. Wo die Bezeichnung FCC bei einem Punkt für eine spezielle Legierung erscheint, so bedeutet dies, daß das Verhältnis sich während der Wärmebehandlung an eine Temperatur gegen 0 nähert, d. h., die kubisch flächenzentrierte Phase ist die stabile. Die Bezeichnungen HCP + FCC in der Nähe eines Punktes bedeuten, daß das Verhältnis während der Wärmebehandlung im wesentlichen konstant bleibt, d. h. beide Phasen sind stabil. .
Wie oben bereits erwähnt, besteht der fertige Werkstoff im wesentlichen aus zwei Phasen, und zwar der kubisch flächenzentrierten Grundphase und 5 bis 70 Vol.-% einer feinen, hexagonal dichten zweiten Phase in Form von Plättchen. Diese zweite Phase ist über die [ 111 ] Ebenen der Kristalle der Grundphase verteilt. Zur Bestimmung der Anwesenheit dieser Phasen, deren Menge und deren örtliche Anordnung werden die üblichen Untersuchungsmethoden der Metallurgie angewandt »Transmission Electron Microscppy of Metals«, G. Thomas-, (1962) John Wiley, New York. Man kann also übliche Röntgenanalyse von Legierungen mit.nicht mehr als ca. 20% Nickel durchführen. Man kann elektronenmikroskopische Untersuchungen in Verbindung mit Elektronenbeugungsauf nahmen ί vornehmen, κ wobei die Schnitte elektrolytisch hergestellt werden, um den Durchgang des Elektronenstrahls zu ermöglichen.
• Für Legierungen mit mehr als ca. 45 % Kobalt können die durch Spannung gebildeten hexagonal dichten Plättchen bei Raumtemperatur durch übliche Röntgenuntersuchungen festgestellt; werden. Das Verhältnis Ir der Intensität der Bande für (191) des hexagonal dichten Gitters zu der für (200) der kubisch flächen^ zentrierten Phase ist ein quantitatives Maß für den Anteil der hexagonal· dichten Phase, die sich in der verformten Legierung gebildet hat. Ein Anstieg der 0,2-Dehngrenze der Legierung während der Verformung bei Raumtemperatur ist von einem starken An-
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steigen des Anteils an hexagonal dichtgepackter Phase begleitet. Die Intensitäten, die für die Berechnung der Werte Ir in der Tabelle B angewandt wurden, ergeben sich aus Röntgenanajysen mit Hilfe der CrKα-Strahlung· i, 4 ■; -
Für Legierungen mit weniger als ca. 45% Kobalt kann die Anwesenheit der hexagonal dichtgepackten Phase durch die außerordentlich empfindliche Methode der elektronenmikroskopischen Durchstrahlung und Elektronenbeugungsaufnahme bestimmt werden. Diese Meßmethoden lassen sich auch zur Feststellung von spannungsinduzierter Bildung von Phasen in den erfindungsgemäßen Legierungen heranziehen. Die Schnitte werden elektrolytisch herge-
stellt, um den Durchgang des Elektronenstrahls zu ermöglichen (siehe »windowmethod«, Seite 153 bis 155 1. c. oder »jet cupping«, P. R. Strutt, Res. Sei. Inst. 32, 411, 1961).
Die durchschnittliche Dichte der hexagonal dichten Plättchen betrug 300 A, der durchschnittliche Abstand zwischen den Plättchen war 1400 A. Die mechanischen Eigenschaften des Prüfkörpers konnten mit 17,6 kp/mm2 Zugfestigkeit, 16 kp/mm2 0,2-Dehngrenze, Einschnürung 57%, Dehnung 7,7% ermittelt werden.
Die verformungsgehärtete Legierung enthielt 5 bis 70 Vol.-% hexagonal dichtgepackte Phase in Form von Plättchen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
909 548/4

Claims (1)

15 Patentansprüche:
1. Anwendung des Verfahrens zur Verformungshärtung von Kobalt-Nickel-Chrom-Molybdäri-Legierungen, bei dem ein vorgeformtes Werkstück aus einer Legierung, bestehend aus 7 bis 16%Molybdän, 13 bis 25% Chrom, 5 bis 40% Nickel, bis je 2%, insgesamt bis 4% Mangan, Titan, Aluminium und/oder Zirkonium, bis je 0,02% Wasserstoff, Schwefel und/oder Phosphor, bis je 0,05%, insgesamt bis 0,1% Kohlenstoff, Bor, Sauerstoff, Stickstoff und/oder Beryllium, bis 0,5% Silicium, bis 6% Kupfer, Rest mindestens 25% Kobalt einschließlich herstellungsbedingte Verunreinigungen, wobei bis 6% der Summe der Nickel- und Kobaltgehalte durch Eisen ersetzt sein kann und der Quotient aus der Summe der Kobalt- und Nickelgehalte dividiert durch den Chromgehalt mindestens 2,5 beträgt, in dem Temperaturbereich, in dem nur die hexagonal dichtgepackte Phase oder die kubisch flächenzentrierte Phase sowie die hexagonal dichtgepackte Phase nebeneinander existieren, auf 10 bis 80% Querschnittsverminderung verformt wird, gemäß Patent 15 33 349.0 auf eine Legierung aus 7 bis 16% Molybdän, 13 bis 25% Chrom, mehr als 40 bis 45% Nickel, bis je 2%, insgesamt bis 4% Titan, Aluminium und/oder Zirkonium, bis je 0,05%, insgesamt bis 0,1 % Kohlenstoff, Bor, Sauerstoff, Stickstoff und/oder Beryllium, bis 0,5% Silicium, bis 6% Kupfer, bis 6% Eisen, Rest mindestens 25% Kobalt und höchstens 0,1% Verunreinigungen.
DE1967P0042600 1966-07-14 1967-07-14 Anwendung der Verformungshärtung auf besonders nickelreiche Kobalt-Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen Expired DE1558632C3 (de)

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