DE2232644C3 - beta-Acyloxyäthyl-para-toluateund Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
beta-Acyloxyäthyl-para-toluateund Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Faser- oder filmbiJdende Polyäthylenterephthalatpo- ia
lyesterharze haben in der Industrie und beim Verbraucher breite Anerkennung gefunden und werden deshalb
nunmehr in außerordentlich großen Mengen erzeugt Bisher wurde praktisch die gesamte technische Produktion
dieser Harze auf einem von zwei Wegen durchgeführt Der erste beruht auf der Erzeugung von
reiner Terephthalsäure, die anschließend mit Äthylenglycol zu dem Polyesterharzmonomer Bis(beta-hydroxyäthyl)terephthalat
verestert wird. Der zweite verläuft über Dimethylterephthalat, das zur Erzeugung des
Polyesterharzmonomeren einer Umesterung mit Äthylenglycol unterworfen wird.
Beide Wege haben den gleichen Hauptnachteil, der darin liegt daß außerordentlich reine Terephthalsäure
oder außerordentlich reines Dimethylterephthalat verwendet werden müssen, damit Harzprodukte mit
annehmbarer Qualität erzeugt werden können. Die für diese Stoffe entwickelten Reir.igungsmethoden haben
sich als kompliziert und aufwendig erwiesen.
Außerdem hat sich gezeigt, daß die Erzeugung der benötigten Terephthalsäure oder des benötigten Dimethylterephthalats
selbst kompliziert und aufwendig ist. In beiden Fällen wird von para-Xylol ausgegangen. Um
Terephthalsäure zu erzeugen, wird das para-Xylol einer
Oxydation mit molekularem Sauerstoff oder Salpeter-Säure unterworfen. Die Oxydation mit Sauerstoff
erforderte besondere Zusätze, zum Beispiel Bromverbindungen, die aus dem Endprodukt schwer zu
entfernen sind, besonders wegen der Unlöslichkeit des Produkts. Die Nachteile der Salpetersäureoxydation
liegen in den offensichtlichen Korrosionsproblemen und Jn der Bildung beträchtlicher Mengen von Nebenprodukten
auf Kosten der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Diese Nachteile haben die technische Verwertung
dieses Verfahrens behindert.
Zur Erzeugung von Dimethylterephthalat wurden Verfahren, wie sie in den US-PS 26 53 165,27 72 305 und
iS 49 978 beschrieben sind, angewandt mit denen viele
<er Nachteile, die mit der Erzeugung von Terephtha!
läure selbst verbunden waren, vermieden wurden. Das Produkt Dimethylterephthalat ist aber kein Monomer
und erfordert einen beträchtlichen zusätzlichen Verfallrensaufwand, bei dem viel Methanol verlorengeht,
bevor ein direkter Polyälhylenterephthalatvorläufer erhalten wird. <
>5
Neuere technologische Entwicklungen, die zur Überwindung dieser Nachteile vorgeschlagen wurden.
beruhen auf der Überführung einer nicht notwendigerweise reinen Terephthalsäure in ein Bis(beta-acyloxy
ethylterephthalate das dann leicht gereinigt und ohm
weiteres in Bisfbeta-hydroxyäthylterephthalat Qberge
führt werden kann (vergleiche DT-OS 21 26 785 un< DT-OS 2129 732). Selbst dieses sehr vorteilhaft!
Verfahren benötigt jedoch Terephthalsäure als Roh stoff. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die mit dei
Erzeugung von Terephthalsäure verbunden sind, iist si«
wegen ihrer schlechten Löslichkeit schwer zu haadha ben.
Obwohl also seit langem nach einem Verfahrer gesucht wurde, mit dem Polyesterharzvorläufer, beson
ders Bis(beta-hydroxyäthyl)terephthalat, direkt aus para-Xylol leicht hergestellt werden können, blieb diese
Suche bisher ohne Erfolg.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die
Oxydation einer neuen Klasse von Verbindungen mil molekularem Sauerstoff in flüssiger Phase direkl
Vorläufer für Polyäthylenterephthalatharze in hoher Ausbeute und mit nur minimaler Bildung von Nebenprodukten
liefert Die Verbindungen dieser neuen Klasse bieten den weiteren Vorteil, daß sie leicht aus
para-Xylol hergestellt werden können, so daß durch die
Erfindung ein Verfahren zur vorteilhaften Erzeugung von Polyäthylenterephthalatvorläufem aus para-Xylol
geschaffen wird.
Bei den neuen Verbindungen handelt es sich um die beta-Acyloxyäthyl-para-toluate, die als Acylrest den
Formyl-, Acetyl- oder Propionylrest enthalten.
Diese neuen beta-Acyloxyäthyl-para-toluate laissen sich herstellen, indem beta-Hydroxyäthyl-para-toluat in
an sich bekannter Weise mit Ameisen-, Essig- oder Propionsäure verestert
Die Oxydation der obigen beta-Acyloxyäthyl-paratoluate unter Bildung der entsprechenden Vorläufer für
Polyäthylenterephthalatharze läßt sich durch folgende chemische Gleichung darstellen:
O O
I! Il
C-O-CH2-CH2-O-C-R
C-O-CH2-CH2-O-C-R
in der vorstehenden Gleichung bedeutet R Wasserstoff, den Methylrest oder den Äthylrest.
Daß die durch die oben angegebene Gleichung dargestellte Reaktion sowohl mit hohem Umsatz als
auch mi; hoher Selektivität durchgeführt werden kann,
ist in mehrfacher Hinsicht sehr überraschend. (Der Umsatz ist als die umgesetzte Molmenge des beta-Acyloxyäthyl-para-tcluats
je eingesetzte Molmenge dieses Toluats definiert, während die Selektivität als die
erzeugte Molmenge an Terephthitlatprodukt je utngesetzte
Molmenge an para-Toluat definiert ist)
Zunächst bleibt der Acyloxyäthylsubstituent an dem para-ToluatreaktionsteUnehmer offenbar während der
Oxydation trotz der Länge und scheinbaren Reaktivität der Seitenkette praktisch unangegriffen, d. h, es ist sehr
übei jaschend, daß von den vielen logischerweise in
Betracht kommenden Reaktionspunkten (nämlich die Methylgruppe des aromatischen Rings und die Punkte
an der Acyloxyäthylseitenkette) die Reaktion so stark den Angriff der Methylgruppe begünstigt Noch
überraschender ist jedoch die Stabilität des Produkts unter den Reaktionsbedingungen und das praktische
Fehlen von unerwünschten Nebenreaktionen, deren Auftreten zu erwarten wäre, wenn sie auch nicht in
erheblichem Ausmaß stattfinden müssen. Eine solche Nebenreaktion ist eine Umesterungsreaktion, bei der 2
Mol Mono(beta-acyloxyäthyl)terephthalat unter Bildung von 1 Mol Bis(beta-acyloxyäthyl)terephthalat und
1 Mol freier Terephthalsäure reagieren wurden. Eine solche normalerweise zu erwartende Nebenreaktion
kann manchmal nachteilig sein, weil Terephthalsäure wegen ihrer Unlöslichkeit ausfallen würde, und Maßnahmen,
wie sie zur Handhabung von Feststoffen erforderlich sind, veranlassen würde. Interveresterungen,
die zur Bildung von gemischten Estern von Äthylenglycol mit Toluylsäure und/oder Terephthalsäure
führen würden, wären ebenfalls zu erwarten, müssen aber nicht in einem wesentlichen Ausmaß erfolgen.
Daß ein erhebliches Ausmaß an Umesterung vermieden wird, ist im Hinblick auf die Tatsache, daß
solche Umesterungsreaktionen bekanntermaßen reversibel sind und die Unlöslichkeit von Terephthalsäure
(ein Material, von dem normalerweise erwartet würde, daß es sich aus dem Reaktionsmedium abscheidet, da es
bestenfalls schwer löslich ist), das Gleichgewicht in eine die Umesterung begünstigende Richtung verschieben
würde, besonders bemerkenswert und außerordentlich überraschend. Eine solche Umesterung muß in den
erfindungsgemäß verwendeten Reaktionssystemen nicht zwangsläufig in erheblichem Ausmaß erfolgen,
obwohl ohne weiteres Reaktionsbedingungen, die eine Umesteaing begünstigen, angewai.dt. werden können,
wenn diese Reaktion gewünscht wird.
Es ist ein weiteres überraschendes Merkmal der obigen Umsetzung, daß das als Nebenprodukt der
Oxydation gebildete Wasser offenbar keine wesentliche Hydrolyse der Acyloxyäthylseitenkette verursacht.
Wenn eine solche Hydrolyse in wesentlichem Ausmaß stattfinden würde, würden Glycolreste freigesetzt und
einer Oxydation ausgesetzt, was zu erheblicher Nebenproduktbildung
führen würde. Normalerweise tritt aber bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine in dieser Weise ablaufende Bildung von
Nebenprodukten nicht auf.
Die überraschenden Merkmale und Vorteile der oben beschriebenen chemischen Reaktion sind selbstver
ständlich direkt den verwendeten neuen Rohstoffer zuzuschreiben. Diese Rohstoffe haben den weiteren
Vorteil, daß sie ihrerseits leicht aus para-Toluylsäure
herstellbar sind, die leicht verfügbar ist. Diese neuen f.5
Stoffe sind klare verhältnismäßig wenig viskose Flüssigkeiten bei Umgebungstemperatur, haben nieder.-GefrierDunkte
und sind mit üblichen organischer
Lösungsmitteln mischbar. Sie lassen sich daher leicht verarbeitea
Zwar sind die Benzoatanalogen dieser neuen Stoffe als Weichmacher bekannt (US-PS 24 54 274), diese
Analogen können jedoch nicht zur Erzeugung von Polyestern eingesetzt werden. Die am Kern alkylsubstituierten
Derivate dieser Benzoate wurden zwar als Weichmacher vorgeschlagen, sie wurden jedoch, soweit
bekannt ist nie hergestellt oder für die Verwendung zur Harzherstellung vorgeschlagen.
Die Herstellung der Polyestervorläufer erfolgt durch Oxydation eines erfindungsgemäßen beta-Acyloxyäthyl-para-toluats
mit molekularem Sauerstoff in flüssiger Phase zu Acyloxyäthylderivaten von Terephthalsäure
entsprechend der oben angegebenen chemischen Gleichung (DT-OS 22 64 906).
Die angewandten Reaktionsbedingungen sind offensichtlich nicht kritisch. Beispielsweise können für die
Oxydation allgemein Temperaturen im Bereich von 80 bis 3000C vorzugsweise im Bereich von 110 bis 2000C
und insbesondere im Bereich von 125 bis 175° C angewandt werden. Ähnlich kann der molekulare
Sauerstoff in Form von Luft zugeführt werden, oder es kann Luft, die mit einem geeigneten Inertgas (zum
Beispiel Stickstoff, Kohlendioxid, Argon, Helium, Neon oder Ci-Cj-Paraffinkohlenwasserstoffe oder Mischungen
solcher Gase) verdünnt ist, angewandt werden. Hochreiner Sauerstoff (mit einem Sauerstoffgehalt von
85 Molprozent oder mehr) kann ebenso wie sauerstoff haltige Gase mit einer Reinheit, die zwischen der von
Luft und der von hochreinem Sauerstoff liegt, gleichfalls angewandt werden.
Der Reaktionsdruck ist selbstverständlich für die Durchführung des Verfahrens in keiner Weise kritisch,
sofern er ausreicht, um eine flüssige Phase aufrechtzuerhalten. Da die Reaktionsteilnehmer und Produkte
verhältnismäßig wenig flüchtig sind, gibt es in dieser Beziehung keine Schwierigkeiten, und es können
gleichermaßen Atmosphärendruck wie Unterdrücke oder Überdrücke für die Oxydation angewandt werden.
Aus wirtschaftlichen Gründen werden normalerweise Drücke im Bereich von 0,35 bis 70 kg/cm2, zweckmäßig
im Bereich von 3,5 bis 35 kg/cm2 und insbesondere im Bereich von 7 bis 21 kg/cm2 angewandt äs gibt jedoch
keine verfahrensbedingten Gründe, die gegen die Anwendung von Drücken außerhalb der obengenannten
Bereiche sprechen.
Bei der Durchführung der beschriebenen Reaktion können Reaktionszeiten angewandt werden, die allgemein
im Bereich von 0,1 bis 20 Stunden, zweckmäßig im Bereich von 0,5 bis 15 Stunden und vorzugsweise im
Bereich von 1 bis 10 Stunden liegen. Der hierin verwendete Begriff »Reaktionszeit« versteht sich bei
absatzweisem Betrieb von selbst während bei kontim. ierlichem Betrieb die Reaktionszeit durch das Volumer
der in dem Reaktionsgefäß enthaltenen flüssigen Phase dividiert durch das Gesamtvolumen der in den Reaktoi
eingeführten Flüssigkeiten (unter tatsächlichen Bedin gungen gemessen) pro Stunde definiert ist.
Die beschriebene Umsetzung kann zwar in Abwesen heit von katalytisch wirksamen Stoffen durchgeführ
werden, häufig ist es jedoch vorteilhaft, einen Katalysa tor zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit anzu
wenden. Geeignete Katalysatoren sind die mehrwerti gen Schwermetalle, beispielsweise die Metalle de
Gruppen VB, VIB, VIIB und VIII des Periodensystem: (vgi. Langes Handbook of Chemistry, 7. Aufl., S. 58-5'
ί'949]) Zt! diesen Metallen gehören beispielswcis:
Vanadium, Chrom, Molybdän, Wolfram, Mangan, Eisen, Kobalt und Nickel. Kobalt und Mangan werden als
Katalysatormetalle bevorzugt, und besonders wirksam ist Kobalt. Mischungen solcher Metalle können
ebenfalls als Katalysatoren verwendet werden. Die Edelmetalle der Gruppe VIII des Periodensystems
(Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin) sind zwar geeignet, jedoch wegen ihres Preises
weniger bevorzugt. Wenn ein Katalysator verwendet wird, ist es zweckmäßig, den Katalysator in das ι ο
Reaktionssystem in löslicher Form einzuführen, vorzugsweise als Chelat oder Salz einer organischen Säure.
Zu organischen Säuren, die als Quelle für das Anion des Katalysatormetallsalzes geeignet sind, gehören die
(geradkettigen oder verzweigten) Fettsäuren mit 1 bis 20 oder mehr Kohlenstoffatomen, zum Beispiel
Ameisensäure, Essigsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, 2-Äthylhexan-6-säure, Decansäure, Dodecansäure,
Stearinsäure, Eicosansäure und dergleichen, sowie die Carbonsäuren aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie
Benzoesäure, Naphthoesäure, die Phthalsäuren und Derivate solcher Säuren, bei denen der aromatische
Ring ein oder mehrere niedere Alkylsubstituenten (nämlich Substituenten mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen)
aufweist, besonders Toluylsäure.
Die angewandte Katalyatormenge, falls überhaupt ein Katalysator verwendet wird, kann innerhalb weiter
Grenzen schwanken, wobei bereits 0,0001 Gewichtsprozent genügen, um die Reaktionsgeschwindigkeiten
merklich zu beschleunigen. Bei Erhöhung der Katalysatormenge wird selbstverständlich die Reaktionsgeschwindigkeit
weiter erhöht, und es können Mengen bis zu 10 Gewichtsprozent zu diesem Zweck angewandt
werden. Zwar können noch höhere Katalysatormengen angewandt werden, damit werden jedoch nur geringe
zusätzliche Vorteile erzielt Normalerweise ist es zweckmäßig, Katalysatormengen im Bereich von 0,001
bis etwa 5 Gewichtsprozent anzuwenden. Katalysatormengen zwischen etwa 0,01 Gewichtsprozent und etwa
3 Gewichtsprozent werden normalerweise bevorzugt Die genannten Katalysatormengen in Gewichtsprozent
beziehen sich auf den Anteil an Katalysatormetall in Gewichtsprozent im Verhältnis zu der gesamten
flüssigen Phase in dem Reaktor.
Das Verfahren kann ohne Lösungsmittel oder gewünschtenfalls vorteilhafterweise in Gegenwart von
Lösungsmitteln durchgeführt werden. Zu geeigneten Lösungsmitteln gehören diejenigen normalerweise
flüssigen Kohlenwasserstoffe, die unter den Reaktionsbedingungen praktisch inert sind, beispielsweise Benzol.
Tertiäre aliphatische Alkohole wie t-Butanol sind ebenso wie Ester von aliphatischen Alkoholen mit
einbasischen aliphatischen Carbonsäuren, zum Beispiel Äthylacetat, brauchbare Lösungsmittel Geeignet sind
ferner die niederen Fettsäuren mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen pro Molekül wie Ameisensäure, Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure and Isobuttersäure. Von diesen Lösungsmitteln wird Essigsäure wegen ihrer
leichten Verfügbarkeit und ihres niedrigen Preises bevorzugt Wenn Lösungsmittel angewandt werden,
können sie 10 bis 98 Gewichtsprozent des gesamten in flüssiger Phase vorliegenden Mediums in dem Reaktor,
zweckmäßig 25 bis 90 Gewichtsprozent und vorzugsweise 50 bis 80 Gewichtsprozent dieses Mediums
ausmachen. Lösungsmittel einer weiteren Klasse, die mit Vorteil verwendet werden können, sind die
Äthylenglycoldiacylate, deren _AcyIgruppe 1 bis 3
Kohlenstoffatome enthält, d.h. Äthylenglycoldiformiat
-diacetat und -dipropionat Äthylenglycolmonoacylate, d. h. Äthylenglycolmonoformiat, Äthylenglycolmonoacetat
und Äthylenglycolmonopropionat, können ebenfalls angewandt werden, sind jedoch weniger stabil, da
sie gegen einen oxydativen Angriff unter Reaktionsbedingungen empfindlicher sind. Selbstverständlich können
auch Mischungen der vorstehend genannten Lösungsmittel verwendet werden, und gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird eine Mischung aus Essigsäure und Äthylenglycoldiacetat angewandt.
Es ist ferner möglich, die Umsetzung in Gegenwart eines Materials durchzuführen, das selbst unter Reaktionsbedingungen
nicht inert ist Tatsächlich wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Umsetzung in
Gegenwart eines Mediums durchgeführt, das para-Xylol
(oder meta-Xylol, wenn das meta-Toluat der Ausgangsstoff
ist) enthält, welches unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem wesentlichen
Teil in Stoffe umgewandelt wird, die para-Toluat- und Terephthalatreste enthalten, möglicherweise in para-Toluylsäure
und Terephthalsäure, obwohl auch die Bildung von Estern mit solchen Resten nicht auszuschließen
ist, besonders wenn Glycolacylate als Lösungsmittel verwendet werden. Bei dieser Ausführungsform
wirkt zwar das para-Xylol als Lösungsmittel für das eingesetzte para-Toluat und das erzeugte
Terephthalat, ist aber auch ein Reaktionsteilnehmer in der gleichzeitig ablaufenden Reaktion des para-Xylols
zu para-Toluylsäure und Terephthalsäure. Wenn gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform gearbeitet wird,
kann das para-Xylol das einzige Verdünnungsmittel sein, oder gemeinsam mit einem der vorher genannten
Lösungsmittel verwendet werden, z. B. mit Essigsäure. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann das
Molverhältnis von para-Xylol zu para-Toluatreaktionsteilnehmer innerhalb eines weiten Bereichs abgeändert
werden, zum Beispiel von 1 :0,l bis 1 :10, wobei ein Betrieb im Bereich von 1 :0,5 bis 1 :2 zweckmäßig und
ein Betrieb im Bereich von 1 :0,8 bis ί : 1,2 bevorzugt ist
Die Verwendung von para-Xylol in der Reaktionsbeschickung würde selbstverständlich die Menge anderer
Verdünnungsmittel, falls solche überhaupt verwendet werden, vermindern. Wenn para-Xylol in Mischung mit
einem anderen Stoff als Medium zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird, beziehen
sich die vorher angegebenen Mengen in Gewichtsprozent auf die Gesamtmenge aus para-Xylol und
anderem Lösungsmittel.
Die erfindungsgemäßen beta-Acyloxy-
äthyl-para-toluate lassen sich leicht nach verschiedenen
Methoden aus para-Toluylsäure herstellen. Beispielsweise kann eine zweistufige Veresterung durchgeführt
werden, bei der zuerst die Toluylsäure mit Äthylenglycol und dann das erhaltene beta-Hydroxyäthyl-para-toluoat
mit der entsprechenden aliphatischen Säure (d-b.
Ameisensäure, Essigsäure oder Propionsäure) verestert wird. Die erste Veresterung läßt sich leicht durch
Rückflußsieden der Reaktionsteilnehmer in überschuss!-.
gern Äthylenglycol und die zweite leicht durch Rückflußsieden des Hydroxyäthyltoluats mit der betreffenden
Säure, z. B. Eisessig, durchführen. Vorzugsweise
wird eine Zwischenreinigung (beispielsweise durch Vakuumdestniation) zur Beseitigung von ebenfalls
gebildetem Äthylenglycol-di-p-toluat vorgenommen.
Eine ähnliche, aber einfachere Methode unter Verwendung von Äthyienglycoknonoacylat kann elirenialls
angewandt werden. Eine weitere Methode beruht auf der Umsetzung von Äthylenoxid mit para-Totaylsäure
it
- te»
\o
zu beta-Hydroxyäthyl-para-toluat, das wie vorher
beschrieben mit der betreffenden Carbonsäure verestert werden kann.
Eine weitere und besonders vorteilhafte Methode zur Herstellung der erfindungsgemäßen Acyloxyäthyl-paratoluate
beruht auf der Acidolyse von para-Toluylsäure mit einem Äthylenglycoldiacylat, zum Beispiel Äthylenglycoldiacetat.
Eine solche Acidolyse kann durch Umsetzung von para-Toluylsäure mit dem Äthylenglycoldiacylat,
vorzugsweise Äthylenglycoldiacetat, in ι ο flüssiger Phase bei einer Temperatur zwischen 100 und
3500C durchgeführt werden. Es wird im allgemeinen bevorzugt, diese Acidolyse ohne Katalysator bei
Temperaturen im Bereich von etwa 220 bis etwa 3500C vorzunehmen, obwohl Bronsted- und/oder Lewissäurekatalysatoren
bei einer niedrigeren Temperatur innerhalb des obengenannten Bereichs angewandt werden
können. Bei der Durchführung dieser Acidolyse ist es im allgemeinen zweckmäßig, mindestens 1 Mol Äthylenglycoldiacylat
pro Mol para-Toluylsäure und vorzugsweise wenigstens 1,2 Mol des Diacylats pro Mol para-Toluylsäure
anzuwenden. Erheblich größere Mengen an Äthylenglycoldiacylat können mit Vorteil verwendet
werden, und bevorzugt sind Verhältnisse von Diacylat zu para-Toluylsäure im Bereich von 2 bis 10 Mol pro
Mol.
jS-Acetoxyäthyl-para-toluat wird durch Umsetzung
von Äthylenglycoldiacetat mit para-Toluylsäure (Molverhältnis von Diacetat zu para-Toluat 5:1) hergestellt
Ein verschlossener mit Glas ausgekleideter Autoklav wird mit dsn Reaktionsteilnehmern beschickt, rasch auf
2500C erwärmt, 1,5 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten und dann abgekühlt Der Autoklaveninhalt hat die Form einer Lösung, die im Vakuum zur Gewinnung
von gereinigtem beta-Acetoxyäthyl-para-toluat destilliert
wird. Durch gaschromatographische Analyse des gereinigten Materials wird festgestellt, daß es eine
Reinheit von über 99% aufweist Es ist eine verhältnismäßig wenig viskose farblose Flüssigkeit, die bei
7,0 ± 0,2° C erstarrt und bei 160°C/6 mm Hg siedet. Es
hat ein spezifisches Gewicht von 1,13 (bei 300C im Verhältnis zu Wasser mit 300C), ist unlöslich in Wasser
und sehr gut löslich in Äthanol, Diäthyläther, Chloroform und Essigsäure. Aufgrund der Elementaranalyse
enthält das Material 64,86 Gewichtsprozent Kohlenstoff, 6,25 Gewichtsprozent Wasserstoff und 28,89
Gewichtsprozent Sauerstoff gegenüber theoretischen Werten für ß-Acetoxy-äthyl-para-toluat von 64,80
Gewichtsprozent Kohlenstoff, 630 Gewichtsprozent Wasserstoff und 28,90 Gewichtsprozent Sauerstoff.
j3-Formoxyäthyl-para-toluat und 0-Propionoxyäthylpara-toluat
werden über j3-Hydroxyäthyl-para-toluat wie folgt hergestellt. Einer Beschickung aus 225 Teilen
para-Toluylsäure, 13,5 Teilen Triäthylamin und· 450 Teilen Wasser werden langsam 85 Teile Äthylenoxid
zugeführt. Die Reaktionstemperatur wird bei 95 bis 98°C gehalten, und das Äthylenoxid wird langsam als
Dampf mit einer Geschwindigkeit zugeführt, die zur Einhaltung von Reaktionsdruck ausreicht Nach 9
Stunden wird die Umsetzung beendet, und das Reaktionsgemisch, das in Form eines 2-Phasensystems
(wäßrig und organisch) erhalten wird, getrennt Die organische Phase wird mit Chloroform extrahiert und
dann durch Behandlung mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung von nicht umgesetzter para-Toluylsäure
befreit. Dann wird die organische Phase getrocknet und bei 650C und 2 mm Hg zur Entfernung von Chloroform
und Wasser abgestreift. Das abgestreifte Material wird schließlich zur Gewinnung von hochreinem beta-Hydroxyäthyl-para-Toluat
bei 130 bis 1400C und 0,5 mm Hg destilliert. Dieses abgetrennte und gereinigte
Material wird in 2 Anteile von jeweils 50 Teilen geteilt. Ein Anteil wird mit 43 Teilen Toluol und 23 Teilen
Propionsäure sowie mit einer kleinen Menge para-Toluolsulfonsäure (1 Molprozent bezogen auf das beta-Hydroxyäthyl-para-toluat)
versetzt. Dieses Gemisch wird auf seinen Siedepunkt bei Atmosphärendruck 3 Stunden
unter Rückfluß erwärmt und dann abgekühlt Das Reaktionsgemisch wird zur Entfernung nicht umgesetzter
Säure mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung behandelt, und die organische Schicht wird zur
Gewinnung von beta-Propionoxyäthyl-para-toluat mit hoher Reinheit (aufgrund gaschromatographischer
Bestimmung mehr als 99%) destilliert
Der andere Anteil von beta-Hydroxyäthyl-para-toluat wird mit 43 Teilen Toluol und 88prozentiger wäßriger
Ameisensäure versetzt Diese Mischung wird ebenfalls zum Sieden bei Atmosphärendruck erwärmt um
während der Veresterung freigesetztes Wasser zu entfernen. In diesem Fall wird jedoch als Rücklauf
weitere Ameisensäure aus einer äußeren Quelle verwendet. Nach 4 Stunden ergibt die gaschromatogra
phische Analyse des Kolbeninhalts, daß Ober 95% des beta-Hydroxyäthyl-para-toluats umgesetzt sind, woraul
die Umsetzung beendet wird. Dann wird der Kolbenin halt zur Gewinnung von beta-Formoxyäthyl-para-toluai
hoher Reinheit (aufgrund gaschromatographische! Bestimmung über 99%) destilliert Diese Stoffe habei
folgende Eigenschaften:
0-Propionoxyäthylpara-toluat
j3-Formoxyäthylpara-toluat
Schmp, "C | -32,0 ± 0,2 | 30-31 |
Sdp, 0C | 146 bei 4 mm Hg | 138 bei 4 mm Hg |
Spez. Gew. | 1,092 bei 24° /24° | 1,156 bei 26*726° |
Löslichkeit: | ||
Wasser | unlöslich | unlöslich |
Äthanol | löslich | löslich |
Diäthyläther | löslich | löslich |
Elementaranalyse, | ||
Gewichtsprozent tatsächL | ||
(theoret): | ||
Kohlenstoff | 66,07 (66,18) | 63,40 (63,52) |
Wasserstoff | 638(6,76) | 5,92(5,77) |
Sauerstoff | 27,05 (27,06) | 30,68(30,71) |
709βΤΟ/22£
Die Zeichnungen (6 Figuren) zeigen die Infrarotabsorptionsspektren
für die drei neuen para-Toluatverbindungen nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt das Spektrum für beta-Acetoxyäthylpara-toluat
im Bereich von 300 bis 4000 cm -' und
Fig. IA ein Spektrum im Bereich von 1600 bis cm-1;
F i g. 2 zeigt das Spektrum für beta-Propionoxyäthylpara-toluat
im Bereich von 300 bis 4000 cm -' und
Fig.2A ein Spektrum im Bereich von 1600 bis cm-1;
Fig.3 zeigt das Spektrum für beta-Formoxyäthylpara-toluat
im Bereich von 300 bis 4000 cm -' und
Fig.3A ein Spektrum im Bereich von 1600 bis cm-1.
Alle Spektren wurden mit einem Spektrophotometer
10
der Firma Beckman Instruments Company, Modell IR 20A bei einer Abtastgeschwindigkeit von 120cm-'/
Min. mit folgenden Einstellungen erhalten.
Periode = 2,
Verstärkung = 5,
Schiitzprogramm = 3.
Verstärkung = 5,
Schiitzprogramm = 3.
Die F i g. 1,2 und 3 zeigen die Spektren von zwischen
Natriumchloridplatten gepreßten Dünnfilmen, während die Fig. IA, 2A und 3A Spektren von Lösungen der
para-Toluate in Tetrachlorkohlenstoff (1 ecm para-Toiuat
auf 25 ecm Tetrachlorkohlenstoff) sind, die in einer 0,05 mm dicken Natriumchloridzelle enthalten waren.
Die Zahlen an den Figuren sind Wellenlängenpositionen zu Kalibrierungszwecken.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
V 9011
Claims (4)
1. Beta-Acyloxyäthyl-para-toluate, worin der Acylrest Formyl, Acetyl oder Propionyl ist
2. Beta-Acetoxyäthyl-para-toluat
3. Verfahren zur Herstellung von beta-Acyloxyäthyl-para-toluat,
worin der Acylrest Formyl, Acetyl oder Propionyl ist, dadurch gekennzeichnet, daß
man beta-Hydroxyäthyl-para-toluat in an sich bekannter Weise mit Ameisen-, Essig- oder Propionsäure
verestert
4. Verwendung von beta-Acyloxyäthyl-para-toluaten
nach Anspruch 1 zur Herstellung von Vorläufern für Polyalkylenterephthalat
"5
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US15875671A | 1971-07-01 | 1971-07-01 | |
US15875671 | 1971-07-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2232644A1 DE2232644A1 (de) | 1973-01-11 |
DE2232644B2 DE2232644B2 (de) | 1976-07-29 |
DE2232644C3 true DE2232644C3 (de) | 1977-03-10 |
Family
ID=
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