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Vorrichtung zum Zuführen der Patronen bei einer automatischen Handfeuerwaffe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zuführen der Patronen bei einer
automatischen Handf euerwaffe, insbesondere einem automatischen Gewehr, mit einem
mit dem VJaffengehäuse fest verbundenen Schacht, der an seinem oberen Ende mit Magazinlippen
versehen ist und einen Zubringer enthält, an dem ein durch eine Aussparung im Boden
des Schachtes hindurchlaufendes und am äußeren Ende mit einem Handgriff verbundenes
Seil befestigt ist.
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Eine solche Vorrichtung ist in der älteren Patentanmeldung P 20 30
22807 vorgeschlagen. Bei der in der älteren Patentanmeldung behandelten Ausführungsform
einer solchen Vorrichtung ist das aus dem Boden des Schachtes herausragende Ende
des Seiles mit einer Hülse verbunden, die auf dem Schacht teleskopartig verschiebbar
geführt und so weit von dem Schacht abziehbar ist, daß eine in einer Seitenwand
des Schachtes angeordnete Öffnung zum Einlegen eines Stapels durch eine Halterung
verbundener Patronen frei wird. Beim Abziehen der Hülse von dem Schacht wird mit
Hilfe des Seiles der im Schacht angeordnete Zubringer so weit mitgenommen, daß er
sich an dem den Magazinlippen abgewandten Ende der Offnung befindet, so daß die
in den Schacht eingelegten Patronen in den Bereich zwischen Magazinlippen und Zubringen
gelangen. Das Abziehen der Hülse von dem Schacht ist jedoch relativ schwierig, weil
zum Spannen der den Zubringer belastenden Feder eine erhebliche Kraft erforderlich
ist und zugleich die Hülse gegenüber dem Schacht nicht verkantet werden darf, um
ein Verklemmen der Hülse zu vermeiden0 Es sind daher andere Ausführungsformen einer
solchen Vorrichtung vorgeschlagen worden, bei denen die im Schacht vorgesehene Offnung
durch eine Tür verschlossen wird und an dem äußeren Ende des Seiles ein Handgriff
angebracht ist, der unmittelbar ein Zurückziehen des Zubringers in eine Spannstellung
ermöglicht. Die Anwendung eines einfachen Ringes oder Knebels als lIandgriff macht
jedoch das Zurückziehen des Zubringers immer noch relativ schwierig, weil die Zugrichtung
quer zur Waffe gerichtet ist und das Seil ein erhebliches Stück aus dem Schacht
herausgezogen werden muß,
der selbst eine beachtliche Lange aufweisen
kann.
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Außerdem kann das aus dem Schacht bei gespanntem Zubringer heraushängende
Ende des Seiles hinderlich sein und es kann sich der Handgriff verfangen, was zu
Ladehemmungen führen kann.
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Es ist ferner aus der DT-PS 647 847 ein Magazin bekannt, bei dem der
Zubringer oder ein zwischen der Zubringerfeder und einer Hilfsfeder angeordnetes
Zwischenglied mit Hilfe eines den Boden des Magazines durchdringenden Seiles in
eine Spannstellung gebracht werden kann, um das Füllen des Liagazines dadurch zu
erleichtern, daß beim Einschieben der Patronen nicht die Kraft der Zubringerfeder
überwunden werden muß.
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Auch hier ist jedoch an dem äußeren Ende des Seiles lediglich ein
Ring als Handgriff befestigt, so daß bei der Anwendung des bekannten Magazins die
gleichen Schwierigkeiten bestehen wie sie oben für die Vorrichtung beschrieben worden
sind, von der die Erfindung ausgeht.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art die Schwierigkeiten zu vermeiden, die dort noch durch
die Verwendung eines Seiles zum Spannen des Subringers verbunden sind.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Seil
an dem freien Ende eines Schwenkarmes befestigt ist, das in der Ruhestellung des
Schwenkarmes dem Boden des Schachtes benachbart ist.
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Ein solcher Schwenkarm kann an der Waffe oder am Schacht in einer
solchen Weise angelenkt werden, daß er eine für den Schützen leicht auszuführende
Schwenkbewegung zuläßt, bei der dann das an dem freien Ende des Schwenkarmes befestigte
Seil aus dem Schacht herausgezogen wird, um den im schacht angeordneten Zubringer
in dessen Spannstellung zu bringen. Die Bewegung des Schwenkarnes folgt einer wohl
definierten Bahn, so daß ein Verkanten und Verklemmen des Schwenkarmes nicht möglich
ist, und es kann dafür Sorge getragen werden, daß der Schwenkarm stets wieder in
seine Ruhestellung zurückkehrt, so daß der Schwenkarm auch bei gespanntem Zubringer
ni@ht lose herumhängt und störend in Erscheinung tritt Es versteht sich, daß der
hier der Einfachheit halber gebrauchte Ausdruck "Seil" jedes geeignete Zugelement
bezeichnen soll, also beisnielswelse auch eine Kette r ein and. Die Anwendung einer
Kette hätte z.B. gegenüber einem gedrehten Seil den Vorzug, daß sie sich auch bei
häufigen Gebrauch nicht dehnt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schwenkarm
an der Rückseite es Schachtes angeordnet, so daß die Spannbewegung im wesentlichen.
in Richtung der Waffe von vn nach hinten erfolgt, der Schütze also das Ende des
Spannhebels zu sich heranziehen kann. Eine solche Spannbewegung ist für den Schützen
besonders einfach auszuführen und erfordert keine besonderen Kräfte beim Halten
dar Waffe. Dabei kann der Schwenkarm an seinem freien Ende einen am Boden des Schachtes
anliegenden abgewinkelten Abschnitt mit einer als Grifffläche ausgebildeten Stirnfläche
aufweisen. Ein derart ausgebildeter Schwenkarm ist besonders gut zu ergreifen, ohne
daß die Hand der Schützen mit dem aus dem Schacht austretenden Seil in Berührung
kommen kann. Gleichzeitig ist in der Ruhestellung des Schachtes dessen unteres Ende
mit der
Austrittsöffnung für das Seil abgedeckt. Endlich schmiegt
sich bei dieser Ausführungsform der Brfindung der SchvxeXcarn besonders gut an den
Schacht an, so daß er die Handhabung der Waffe nicht stört.
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Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat noch den
besonderen Vorteil, daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in dem abgewinkelten
Abschnitt des Schwenkarmes eine Rolle gelagert sein kann, an der das Seil befestigt
ist. Mit dieser Seilrolle ist eine Spiralfeder verbunden, die beim Abziehen des
Seiles von der Rolle gespannt wird und bestrebt ist, das Seil auf die Rolle wieder
aufzuwickeln. Auf diese Weise ist vermieden, daß lose herumhängende Seilabschnitte
die Handhabung der Waffe behindern und es wird zugleich der Schwenkarm stets durch
die Kraft der Spirilfeder, die bestrebt ist, das Seil auf die Rolle aufzuwickeln,
an den Schacht herangezogen, so daß weitere Einrichtungen zum Zurückführen des Schwenkarmes
in seine Ruhestellung entfallen können. Auch eine besondere Verriegelung des Schwenkarmes
in seine Ruhestellung, die sonst ggf. verwendet werden könnte, wird bei dieser Ausführungsform
der Erfindung überflüssig. Allerdings könnte aus Sicherheitsgründen noch eine solche
zusätzliche Verriegelung vorgesehen werden.
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Die Rolle und die Spiralfeder können vorteilhaft in einem in einen
Hohlraum des abgewinkelten Abschnittes des Schwenkarmes eingesetten Bügel angeordnet
sein.
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Außer im Bereich des abgewinkelten Abschnittes kann
der
Schwenkarm auch auf seiner ganzen Länge einen all der dem Schacht zugewandten Seite
offenen, S-förmigen Querschnitt aufweisen, Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten
i.usführungsbeispieles.
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Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können
bei anderen Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination Anwendung finden. Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht eines
automatischen GevTehres mit einer Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 teilweise
in Seitenansicht und teilweise im Schnitt die bei dem Gewehr nach Fig. 1 vorhandene
Vorrichtung in vergrößertem Maßstab und Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie iII-III
durch die Vorrichtung nach Fig. 2 in nochmals vergrößertem Maßstab.
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Das in Fig. 1 dargestellte automatische Gewehr besteht aus einem Waffengehäuse
1 mit einem Lauf 2, der auf einem Teil seiner Länge von einem Handschutz 3 umgeben
ist, einem das Waffengehäuse nach unten abschließenden Griffstück 4, einer vor dem
Griffstück 4 angeordneten Vorrichtung 5 nach der Erfindung und einer das Uaffengehäuse
1 und das Griffstück 4 nach hinten abschließenden Schulterstütze 6. Wie ersichtlich,
umfaßt die erfindungsgefäße
Vorrichtung einen Schacht 7, der an
der linken Seitenwand mit einer von einer Tür 8 verschlossenen öffnung versehen
ist, Innerhalb des Schachtes ist ein Zubringer 9 mit einer Zubringerfeder 10 angeordnet,
die sich einerseits an der Unterseite des Zubringers 9 und andererseits an dem Boden
11 des Schachtes 7 abstützt. sol dem Zubringer 9 ist ein Seil 12 befestigt, das
eine entsprechende Aussparung 13 im Boden 11 des Schachtes durchdringt und dazu
dient, den Zubringer 9 gegen die Kraft der Zubringerfeder 10 in die in Fig. 2 dargestellte
Spannstellung zu ziehen, in der der Zubringer 9 dem Boden 11 des Schachtes benachbart
ist.
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In dieser Spannstellung befindet sich der Zubringer 9 jenseits der
von der Tür 8 verschlossenen öffnung im Schacht 7, so daß nach Öffnen der Tür 8
in den Schacht ein Stapel Patronen, die von einer Halterung susammengehalten werden,
derart eingelegt werden kann, daß die oberste Patrone an Magazinlippen zur Anlage
kommt, die am oberen Ende des Schachtes 7 in nicht näher dargestellter Weise fest
angebracht sind, während der Zubringer 9 nach seiner Freigabe gegen die unterste
Patrone des Stapels drückt, um die Patronen in der von üblichen Magazinen her bekannten
Weise zuzubringen.
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Um das Seil 12 zum Spannen des Zubringers 9 auf einfache Weise aus
dem Schacht Serausziehen zu können, ist ein Schwenkarm 21 vorhanden, der an der
Rückseite des Schachtes 7 anliegt und an seinem freien Ende einen abgewinkelten
Abschnitt 22 aufweist, der in der Ruhestellung des Schwenkarmes den Boden 11 des
Schachtes 7 untergreift, Die Schwenkachse 23 für den Schwenkarm 21
befindet
sich unmittelbar an der Unterseite des Waffengehäuses 1 und es bildet der Schwenkarm
an seinem angelenkten Ende eine Gabel 24, mit der der Schwenkarm den Abzugs bügel
25 des Griffstückes 4 umgreift. Der Abzugsbügel 25 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als eine am Griff stück 4 angelenkte und mit ihrem anderen Ende in eine Buchse 26
an der Rückseite des Schachtes 7 eingreifende Stange ausgebildet, durch die einerseits
der Schacht am Griffstück 4 zusätzlich abgestützt wird und deren Ausbildung doch
das Lösen des Griffatückes 4 vom Waffengehäuse 1 ermöglicht.
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Wie aus den Fig, 2 und 3 ersichtlich, hat der Schwenkarm 21 einen
U-förmigen Querschnitt und bildet eine in Richtung auf den Schacht 7 hin offene
Rinne. Auf diese Weise entsteht in dem Abschnitt 22 des Schwenkarmes, der In der
Ruhestellung des Schwenkarmes am Boden 11 des Schachtes anliegt, ein Hohlraum 27,
in den ein Bügel 28 eingesetzt ist. In den Schenkeln des Bügels 28 ist eine Achse
29 mit einer Rolle 30 gelagert.
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Außerdem ist auf der Achse 29 eine Spiralfeder 31 befestigt, deren
äußeres Ende 32 an einem Schenkel des Bügels 28 festgelegt ist. Die Spiralfeder
31 steht unter einer solchen Vorspannung, daß sie stets bestrebt ist, das Seil 12,
dessen aus dem Boden 11 des Schachtes herausragendes Ende 33 an der Rolle 30 festgelegt
ist, auf die Rolle aufzuwickeln. Die Anordnung ist so getroffen, daß das Seil 12
von der Rolle 30 fast vollständig abgewickelt ist, wenn der Zubringer 9 seine oberste
Stellung einnimmt, und der Schwenkarm 21 weit
genug verschwenkbar
ist, um das von der Rolle 30 vollstandig abgewickelte Seil 12 so weit aus dem Schacht
7 herauszuziehen, daß der Zubringer 9 die in Fig. 2 wiedergegebene Spannstellung
einnimmt, in der der Zubringer 9 dem Boden 11 des Schachtes benachbart ist. Wird
dann der Schwenkarm freigegeben, so bewirkt die Spiralfeder 31, daß der aus dem
Boden 11 des Schachtes 7 herausragende Abschnitt des Seiles 12 auf die Rolle 30
aufgewickelt wird. Durch das Aufwickeln des Seiles auf die Rolle wird zugleich das
freie Ende des Schwenkarmes 21 an den Boden 11 des Schachtes 7 herangezogen, bis
der Schwenkarm die in Fig. 2 dargestellte Ruhelage einnimmt. Die kraft der Spiralfeder
31 ist ausreichend, um den Schwenkarm mit Sicherheit in die Ruhestellung zu bringen
und in der Ruhestellung zu halten. Sie ist jedoch geringer als die Kraft der Zubringerfeder
10, so daß die Spiralfeder 31 nicht den Zubringer daran hindert, die in den Schacht
7 eingelegten Patronen stets mit den nicht näher dargestellten Magazinlippen am
oberen Ende des Schachtes in Eingriff zu halten.
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Die Anordnung des Schwenkarmes 21 an der Rückseite des Magazinschachtes
macht es demnach möglich, den Zubringer 9 durch einfaches Zurückziehen des Schwenkarmes
21 in die Spannstellung zu bringen. Um das Ergreifen des Schwenkarmes 21 zu erleichtern,
ist die vordere Stirnfläche des an dem Boden 11 des Schachtes 7 anliegenden Abschnittes
22 als Grifffläche 34 ausSebildet. Die im Bereich des freien Endes des Schwenkarmes
21 gelagerte Rolle 30 gewährleistet, daß der aus dem Boden 11 des Schachtes 7
herausragende
Abschnitt des Seiles 12 stets gespannt ist und keine störenden oder gar die Funktion
der Waffe behindernden Schlaufen oder Schleifen bildet.
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Die dargestellte Vorrichtung ermöglicht daher ein sehr einfaches Zurückziehen
des Zubringers 9 in die in Fig. 2 dargestellte Spannstellung und bietet zugleich
ein Höchstmaß an Sicherheit, weil keine aus dem Boden des Schachtes lose heraushängenden
meile vorhanden sind. Da das Seil 12 beim Herausziehen aus dem Schacht 7 unter einer
erheblichen Spannung steht und an der Kante der Aussparung 13 im Boden 11 eine erhebliche
Umlenkung erfährt, ist in den Boden Ii eine Buchse 14 aus einem Material mit geringem
Reibungskoeffizienten eingesetzt, deren Bohrung die Aussparung 13 bildet. Insbesondere
dann, wenn statt eines Seiles 12 eine Kette verwendet wird, könnte auch im Bereich
der Aussparung am Boden des Schachtes eine Rolle gelagert sein, über die das Seil
oder die Kette geführt ist.