DE2228875C3 - Schaltungsanordnung zum Übertragen von Wähl- und Schaltkennzeichen in Nachrichten-Übertragungsanlagen mit Deltamodulation - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Übertragen von Wähl- und Schaltkennzeichen in Nachrichten-Übertragungsanlagen mit Deltamodulation, bei der die Kennzeichen im Teilnehmerkanal durch sprachgeschützte digitale Codes übertragen werden und bei der den Sprachinformationen ein durch eine statistische Impulsfolge übertragbares Rauschen überlagert ist

Für die Übertragung von Sprachinformationen durch Deltamodulation wird immer dann ein Impuls ausgesendet, wenn bei der periodischen Signalabtastung der Zeitwert des Signals um einen Mindestbetrag größer ist als der bei der vorangegangenen Abtastung festgestellte Wert, es fehlt dagegen ein Impuls in der periodischen Impulsfolge, wenn der Wert kleiner ist; es hat in diesem Fall der Empfänger das Gewicht eines Impulses abzuziehen. Solange keine Änderung des Nachrichtensignals stattfindet, wird eine Folge je eines vorhandenen und eines fehlenden Impulses ausgesendet

Bei dem in der DE-OS 19 51055 beschriebenen Deltamodulator wird das Nachrichtensignal bei jeder periodischen Abtastung mit dem in einem Speicherkondensator gespeicherten, von dem um eine Abtastpenode vorhergehenden Wert des Nachrichtensignals abhängigen Wert verglichen. Der Speicherkondensator wird jeweils bei der Aussendung eines Impulses quantisiert aufgeladen und beim Ausbleiben eines Impulses quantisiert entladen, wobei die durch die Quantisierung bestimmte Höhe der Deltastufung in Abhängigkeit von dem in einem vorangegangenen Zeitraum abgelaufenen Nachrichtensignal steht. Hierzu werden aus dem um eine und um zwei Taktperioden vorhergehenden Signal Impulsfolgen gleichbleibender Polarität sowie einfache und doppelte Polaritätswechsel festgestellt und es wird die Quantisierung gesteuert durch einen Aufwärts-Abwärts-Zähler, der bei jeder fortlaufenden Folge von Impulsen und ebenso bei jeder Folge von fehlenden Impulsen vorwärts zählt, nach doppelten Polaritätswechseln jedoch mit Doppelschritten rückwärts zählt. Es ist jeder Zählstufe ein die Zeitkonstante des Lade- bzw. Entladevorgangs des Speicherkondensators bestimmender Widerstand zugeordnet Es wird dabei aus der Häufigkeit des Erreichens der Endstellung des Zählers eine Regelspannung abgeleitet, die zusätzlich in allen Zählstufen die Zeitkonstante des Lade- und Entladevorganges verändert und demzufolge die Deltastufung vergrößert

Bei diesem bekannten Deitamodulator wird durch die doppelte Bewertungsanpassung der Stufenwerte eine . Dynamikerweiterung mit stufenlosem Übergang von Pausen bzw. kleinen Signalwerten zu großen Signalwerten und umgekehrt erreicht Man kann außerdem dem Nachrichtensignal vor seiner Übertragung ein Rauschsignal sehr kleiner Amplitude zusetzen, welches während der Pausen mit den kleinsten Deltastufen moduliert wird. Hierdurch wird ein vorteilhafter weicher Übergang von Pause auf Sprache unter Vermeidung von Überschwingungen erzielt Während der Nachrichtenpausen wird ein Mäandersignal vermieden, es wird vielmehr das Rauschen mit kleinen Deltastufen moduliert, selbst wenn das Rauschsignal unter der Hörschwelle liegt

In Übertragungsanlagen sind außer den Nachrichten selbst auch Kennzeichen, wie Wählziffern, Belegtzei-

■ chen, Prüfzeichen u. dgl, die den Übertragungsweg und dessen Schaltzustand kennzeichnen, zu übertragen. Das Hauptproblem der Kennzeichenübertragung liegt in dem sogenannten Sprachschutz, d.h. in den Maßnahmen, die zu treffen sind, damit die Kennzeichen durch

,u übertragene Sprachsignale nicht nachgeahmt werden.

Es ist bekannt dafür entweder einen Zeichencode, beispielsweise mehrere gleichzeitig ausgesendete bestimmte selektive Frequenzen vorzusehen, der sprachsicher ist und über sprachgeschützte Tonfrequenzemp- ·. fänger auswertbar ist Es kann aber auch jedem Kennzeichen in bekannter Weise ein Vorbereitungszeichen, beispielsweise ein Gleichstromzeichen beigegeben werden, durch das der Kennzeichenempfänger betriebsbereit geschaltet wird.

Bei der digitalen Übertragung mittels Deltamodulation sind Teilnehmerkennungen ebenso wie die Spracbinformationen ausschließlich als Digitalzeichen übertragbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kennzeichenübertragung sowohl vor zu vermittelnden Gesprächen als Wählinformationen, als auch nach erstmaliger Vermittlung in Form von Nachwahlinformationen durch sprachsichere Signalisierungscodes, die während der codierten Sprachübertragung gar nicht

■ oder nur sehr selten auftreten können, durchzuführen, wobei die übertragenen Kennzeichen bei den angeschlossenen Sprachempfängern keine lästigen Störgeräusche verursachen dürfen.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß durch den sendeseitig vorgesehenen Kennungsgeber ein eine mäanderförmige, vorbereitende Kennung und ein den Signalcode enthaltendes Kennzeichenwort mehrfach aussendbar ist, aus dem durch den empfangsseitig vorgesehenen Kennungsauswerter nach mehrfachem ' gleichartigem Empfang das Kennzeichen ableitbar ist.

In einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist zeitlich zwischen der vorbereitenden Kennung und den Signalcodes eine bestimmte Impulsfolge als Beginnzeichen aussendbar.

Hierdurch werden die Vorteile erreicht, daß anstelle der in den Pausen übertragenen statistischen Bitfolge ein Mäandersignal als vorbereitende Kennung für die Kennzeichenübertragung ausgenutzt wird. Hierbei

dient das auf das Mäandersignal folgende Beginnzeichen als Kriterium für den Beginn des Signal-Codes. Das Kennzeichenwort kann dabei zur Sicherung gegen Übertragungsfehler beliebig oft übertragen werden und es findet empfangsseitig eine Decodierung erst nach mehrfachem gleichartigem Empfang des Kennzeichenwortes statt Irgendwelche Störgeräusche werden durch diese Art der Kennzeichenübertragung nicht hervorgerufen. Die Erfindung wird an Abbildungen erläutert.

In F i g. 1 ist das Blockschaltbild einer Teilnehmerstelle mit Deltamodulation dargestellt

F i g. 2 zeigt in bildlicher Darstellung einen Code für Wählinformationen.

Die Sprachinformation des Teilnehmerapparates TIn im Schaltbild F i g. 1 wird einem Deltamodulator Mod, der beispielsweise entsprechend der DE-OS 19 51 055 aufgebaut sein kann, zugeführt Es wird außerdem aus dem Generator R ein Rauschsignal sehr kleiner Amplitude dem Nachrichtenweg beigemischt Da der Deltamodulator einen erweiterten Dynamikbereich verarbeiten kann, ist die Amplitudenbewertung des Deltamodulators imstande, dieses Grundgeräusch mit mehreren Deltastufen zu bewerten. Das Pausensignal ist daher keine kontinuierliche L/0-Folge, sondern eine stochastische Folge von L und O-Signalen. Es ist vorteilhaft das zugesetzte Grundgeräusch sowohl in der Amplitude als auch in der Bandbreite zu begrenzen. Es verhindert nämlich die Amplitudenbegrenzung des Rauschsignals das Auftreten längerer Folgen gleicher Bits. Die Bandbegrenzung schneidet tiefe Frequenzen, beispielsweise unter 300 Hz ab, so daß längere L/0-Folgen bei der Modulation vermieden sind. Hierdurch erscheinen während der Pausen Zufallsfolgen mit annähernd statistischer Bit-Verteilung. Es tritt die Mäanderfolge LO LO LO mit zunehmender Anzahl η der betrachteten Paßperioden angenähert mit der Wahrscheinlichkeit ρ = 2~ⁿ auf.

Die gebildeten Deltasignale werden mit einer bestimmten Rate, beispielsweise mit 19,2 kBit/s zur Vermittlungsstelle VSf übertragen.

Für die Übertragung der Teilnehmersignalisierung, vorzugsweise der Wählziffern, werden vorbereitende Kennungen vor der codierten Wählinformation abgegeben. Eine fortlaufende L/0-Folge kann als vorbereitende Kennung VK solange gesendet werden, bis die Wahrscheinlichkeit für eine Vortäuschung durch Sprach- oder Pausensignale ausreichend klein erscheint Bei dem in F i g. 2 schematisch dargestellten Wählcode sind als vorbereitende Kennung 10 Bit L/0 vorgesehen, die anschließend gesendeten 4 Bit LL 00 zeigen das Ende der vorbereitenden Kennung und zugleich den bevorstehenden Beginn des Signal-Codes SC an. Die letzten 6 Bit bilden den eigentlichen Signal-Code.

Dieses 20 Bit-Wort kann beliebig oft aus dem Kennungsgeber KC über die Schaltlogik LS dem Übertragungsweg beigemischt werden. Es ist nämlich mit Übertragungsfehlern zu rechnen, so daß es zweckmäßig ist, einen empfangenen Signalcode erst nach mehrmaligem gleichartigen Empfang auszuwerten.

Die Teilnehmerstelle TIn erhält ihre Nachrichtensignale aus dem Übertragungsnetz über den Del ta-Demodulator Dem, ihre Schaltkennzeichen, beispielsweise das Rufzeichen, den Besetztton u. dgL über den Kennungsauswerter KA, wo die empfangenen Signal-Codeszeichen ausgewertet und als Klarzeichen an den Teilnehmerapparat 77/1 weitergegeben werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung zum Übertragen von Wähl- und Schaltkennzeichen in Nachrichten-Übertragungsanlagen mit Deltamodulation, bei der die Kennzeichen im Teilnehmerkanal durch sprachgeschützte digitale Codes übertragen werden, und bei der den Sprachinfonnationen ein durch eine statistische Impulsfolge übertragbares Rauschen überlagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch den sendeseitig vorgesehenen Kennungsgeber (KG) ein eine mäanderförmige vorbereitende Kennung (VK Bitfolge 1 bis 10) in einem den Signal-Code (SC Bitfolge 15 bis 20) enthaltenden Kennungswort (Bitfolge Ibis 20) mehrfach aussendbar ist, aus dem durch den empfangsseitig vorgesehenen Kennungsauswerter (KA) nach mehrfachem gleichartigem Empfang das Kennzeichen ableitbar ist.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zeitlich zwischen der vorbereitenden Kennung (VK) und dem Signal-Code (SC) eine bestimmte Impulsfolge (LLOO) als Beginnzeichen (BZ) aussendbar ist