DE2228342C3 - Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten wäßrigen Ammoniumnitratlösung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten wäßrigen AmmoniumnitratlösungInfo
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Description
F i g. 1 zeigt in schematischer Ansicht einen Neutralisationsapparat
1. bei dem die Salpetersäure durch ein Einlaßrohr 3 und durch einen Verteiler 7 in eine erste
Reaktionszone 5 eines Reaktionsgefäßes 2 eintritt Eine zweite Reaktionszone 11 wirddurdi ein langgestrecktes
flüssigkeitsundurchlässiges Rohr IO gebildet Dieses hat einen Einlaß 9 und einen Auslaß 12 und ist derail in dem
Reaktionsgefäß 2 angeordnet, daß bei Füllung des Gefäßes 2 mit einem wäßrigen Medium der Einlaß 9 des
Zylinderbauteils 10 unter dem Flüssigkeitsspiegel der Reaktionslösung in der ersten Reaktionszone liegt,
während der Auslaß 12 über dem Flüssigkeitsspiegel zu liegen kommt.
Der in F i g. 1 dargestellte Salpetersäureverteiler 7 besteht aus vier sich im rechten Winkel kreuzenden
Rohren, deren jedes eine Vielzahl von Salpetersäureauslässen mit kleinem Durchmesser aufweist Die
genaue Konstruktion der Salpetersäurezuführung ist nicht kritisch. Es kommt eine Vielfalt von verschiedenen
Ausfühningsfonnen in Frage, um die Salpetersäure in geregelter Menge zuzuführen. Es kann z.B. ein
einfaches Einlaßrohr vorgesehen sein, oder ein rincförmiger
Verteiler.
Die in die erste Reaktionszone eintretende Säure ist stark konzentriert Beste Ergebnisse werden erzielt,
wenn die Säure handelsübliche Konzentrationen zwischen 55 und 60% aufweist Dabei entsteht Ammoniumnitrat
in Konzentrationen von 77 bis 84%. Ein derartiges Ammoniumnitrat ist gewerblich verwertbar. Es können
jedoch auch geringere oder größere Säurekonzentrationen gewählt werden. Einzig wesentlich ist daß der
Salpetersäureeinlaß 3 in genügendem Abstand von? Einlaß 9 der zweiten Reaktionszone 11 vorgesehen sein
muß, so daß die Salpetersäure bei Eintritt in die zweite Reaktionszone 11 die geringe Konzentration von
weniger als 2% erreicht hat
Die Konzentration der in die zweite Reaktionszone 11 eintretenden Salpetersäure ist eine Funktion der
Umlaufgeschwindigkeit zwischen der zweiten Reaktionszone 11 und der ersten Reaktionszone 5, sowie eine
Funktion des Abstandes zwischen dem Verteilerrohr 7 des Salpetersäureeinlasses und dem Einlaß 9 der
zweiten Reaktionszone sowie eine Funktion der Konzentration der durch den Verteiler 7 in das
Reaktionsmedium eintretenden Salpetersäure. Die Konzentration am Einlaß 9 der zweiten Reaktionszone
kann zusätzlich noch dadurch geregelt werden, daß mar. zwischen dem Verteilerrohr 7 und dem Einlaß 9
Ablenkplatten oder Leitplatten vorsieht
Ammoniak wird d'irch einen Ammoniakeinlaßverteiler
15 in das Reaktionssystem eingeführt Man kann entweder Ammoniakgas oder gelöstes Ammoniak
verwenden. Das eintretende Ammoniak kann gewisse Mengen an Carbonat, Kohlendioxid oder inerten Gasen
enthalten, je nach der Herkunft des Ammoniaks und je nach dem Grad der gewünschten Konzentration. Eine
gute Ammoniakquelle sind die Abgase von Harnstoffbetrieben.
Das Ammoniak tritt in der Nähe des Einlasses 9 der zweiten Reaktionszone ein. Es ist bevorzugt das
Ammoniak in unmittelbarer Nähe des Einlasses 9 und in der Richtung dieses Einlasses in die erste Reaktionszone
einzuführen. Bei richtiger Wahl des Abstandes zwischen dem Ammoniakeinlaß 15 und dem Einlaß 9 der zweiten
Reaktionsstufe entsteht eine Verengung X, welche auf die in die zweite kcaktionszone 11 eintretende Lösung
eine venturiartige Wirkung ausübt Hierdurch wird die Umlaufgeschwindigkeit and das Ausmaß der Turbulenz
erhöht und somit wird die Vermischung von Ammoniak und Salpetersäure gefördert Je größer der Abstandswert
Xist, umso geringer ist der Venturiefrekt und umro
geringer ist der Druckabfall. Wenn der Abstand X recht gering ist so nähen sich die Umlaufgeschwindigkeit
dem Wert NuIL
In den Zeichnungen ist die zweite Reaktionszone 11 in Form eines einzigen zylindrischen Rohrs 10
dargestellt Zur Erzielung anderer Druckeffekte kann man jedoch auch ein Bündel, bestehend aus einer
Vielzahl von zylindrischen Rohren, z. B. aus drei oder
vier Rohren, verwenden. Die verschiedenen Rohre 10 können im Gefäß 2 einen bestimmten Abstand
voneinander haben.
Sie können auch kreisförmig nebeneinander angeordnet sein. Wenn mehr.als ein zylindrisches Rohr 10
vorhanden ist, so können mehrere Ammoniakeinlässe vorgesehen sein, wobei jeweils einem zylindrischen
Rohr ein Einlaß zugeordnet ist Die öffnung des Ammoniakeinlasses 15 kann die Gestalt eines einfachen
offenen Rohres haben. Vorzugswo.*; ist der Ammoniakeinlaß
derart aufgebaut daß das Ammoniak in
gleichförmiger Verteilung in das Reaktionsmedium eingeleitet werden kann. Gute Ergebnisse werden
erzielt, wenn man ein Gitter 19 vorsieht bei dem insgesamt eine offene Fläche von 16,6% vorhanden ist
Es ist möglich, das Ammoniak direkt in die zweite Reaktionszone 11 einzuführen. Hierdurch wird jedoch
das Ausmaß der Durchmischung und der Turbulenz herabgesetzt Ferner wird die Umlauigeschwindigkeit
verringert und es könnte zu vermehrten Abdamptverlusten
kommen. Aus diesen Gründen ist zwar die direkte Einführung des Ammoniaks in die zweite
Reaktionszone 11 akzeptabel, jedoch nicht bevorzugt. Da bei einer bevorzugten Ausführungsform das
Ammoniak kurz außerhalb der zweiten Reaktionszone 11 eingeführt wird, so beginnt die Neutralisation schon
in der ersten Reaktionszone 5 im Bereich vor dem Einlaß 9. Der Hauptteil der Neutralisation ündet jedoch
in der zweiten Reaktionszone 11 statt
Bei der exothermen Neutalisationsreaktion freigesetzte Wärme bringt das Wasser zum Sieden. Wegen
der geringen Säurekonzentration kommt es jedoch nicht zu einer Verdampfung der Salpetersäure. Der
Umlauf zwischen der ersten Reaktionszone 5 und der zweiten Reaktionszone 11 kommt auf Grund des in
turbulenter Weise durch das wäßrige Medium in der zweiten Reaktionszone 11 aufsteigende Gas zustande.
Hierdurch kommt eine Luftheberwirkung zustande. Die Zirkulation kommt dadurch zustande, daß die Dichte
der Lösung in der zweiten Reaktionszone 11 geringer ist
als in der ersten Reaktionszone 5. Auf diese Weise kommt ein Druckgefälb zustande, welches die Lösung
dun.'i den Auslaß 12 ausströmen läßt
Über den Auslaß 12 kann ein gekrümmtes Umlenkelement
21 vorgesehen sein, so daß die austretende Lösung nach unten umgelenkt wird und in die erste
Reaktionszone 5 gelangt Gase, welche möglicherweise mitgerissene FlCssigkeitsteilchen enthalten, umströmen
das Umlenkelement und entweichen durch den Dampfauslaß 23 aus dem System. Das Umlenkelement 21 sollte
so angeordnet sein, daß die Zirkulation der Losung nicht
behindert wird. Wenn das Umlenkelemeni zu hoch über dem Auslaß der zweiten Reaktionszone 11 angeordnet
ist so büßt es se>ne Fähigkeit zur Umlenkung der Flüssigkeit in die erste Reaktionszone 5 ein.
Bei richtiger Anordnung fließt die Flüssigkeil in Form
eines kontinuierlichen Films oder Vorhangs vom
Umlenkelement ab, so daß die um das Umlenkelement herumströmenden Gase durch den flüssigen Vorhang
hindurchströmen müssen, so daß der größte Anteil der in dem Gas mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen auf diese
Weise entfernt wird. Die Verwendung eines Umlenkelements
ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Ein gleicher oder ähnlicher Effekt kann erzielt werden,
wenn man den Abstand zwischen dem flüssigen Medium und dem Dampfauslaß genügend hoch wählt, so daß die
mitgerissene Flüssigkeit sich agglomerieren kann und in die erste Reaktionszone zurückfallen kann. Die
Reaktionsgase können direkt in die Atmosphäre abgelassen werden, da die mitgerissene oder verdampfte
Menge an Ammoniumnitrat, Ammoniak und Salpetersäure sehr gering ist und innerhalb ökologisch
zulässiger Grenzen liegt Es ist jedoch erwünscht, die Gase durch einen siebförmigen Nebelabscheider streichen
zu lassen, um etwaige Reste von mitgerissenen Flüssigkeitspartikeln zurückzuhalten. Die in dem Gitter
eingefangene Flüssigkeit fällt in die erste Reaktionszone 5 zurück.
Es ist möglich, verschiedene herkömmliche Abscheider oder Skrubber diesei Vorrichtung nachzuschalten,
um etwaige weitere Mengen an in Dampfphase oder in flüssiger Phase vorliegender Salpetersäure
oder Ammoniak zu entfernen.
Es ist äußerst unwirtschaftlich und schwierig, etwaiges dampfförmiges oder staubförmiges Ammoniumnitrat
aus dem entweichenden Dampf zu entfernen. Somit muß an die Neutralisationsstufe die Forderung
gestellt werden, daß eine Bildung eines derartigen dampfförmigen oder feinen staubförmigen Materials
innerhalb akzeptierbarer Grenzen gehalten wird. Bei Vorliegen einer leistungsfähigen Vorrichtung können
die im entweichenden Dampf mitgerissenen Ammoniumnitratverluste weniger als 0,1 Vo betragen.
Am oder nahe beim Flüssigkeitsspiegel der in der ersten Reaktionszone befindlichen Lösung ist ein
Auslaß 27 für den Ammoniumnitratüberlauf vorgesehen. Die spezielle Lage des Auslasses 27 ist nicht
kritisch. Er soll jedoch oberhalb des Salpetersäureeinlasses 3 liegen.
Die in den Verteiler 7 eintretende Salpetersäure wird durch Vermischen mit der umlaufenden Ammoniumnitratlösung
verdünnt Erst wenn die Salpetersäure in die zweite Reaktionszone 11 eintritt, wird sie durch den
Ammoniak neutralisiert Die Säurekonzentration im wäßrigen Medium ist daher erheblich herabgesetzt,
wenn dieses Medium die zweite Zone verläßt und in die erste Zone einfließt Je schneller der Umlauf stattfindet,
umso geringer ist die Säurekonzentration der in die zweite Zone eintretenden Säurelösung. Natürlich hängt
die Umlaufgeschwindigkeit von vielen Parametern ab, insbesondere von der Konzentration am Salpetersäureeinlaß,
vom Abstand zwischen dem Salpetersäureverteiler und dem Ammoniakverteiler und von den
Abmessungen der Apparatur usw.
Bei automatischer pH-Regelung ist es nicht möglich, die Vorrichtung unter neutralen Bedingungen zu
betreiben. In dem Produkt wird sich stets eine gewisse Menge freier Säure oder freien Ammoniaks befinden.
Wenn sich jedoch die Konzentration an Ammoniak oder Salpetersäure im Produkt zu weit vom Neutralwert
entfernt, so ergeben sich unter Umständen schwerwiegende Verluste durch die Abgase. Diese
Verluste scheinen exponentiell mit der Säurekonzentration zu steigen. Es hat sich herausgestellt, daß die
Abgasverhiste an Ammoniumnitrat größer sind, wenn die Reaktion im leicht sauren Medium durchgeführt
wird als wenn die Reaktion im leicht basischen Medium durchgeführt wird.
Wenn man die Vorrichtung mit einem Überschuß an ) Ammoniak betreibt, so beginnt natürlich die Neutralisationsreaktion
schon sobald die Säure in die erste Reaktionszone eintritt. Das Ausmaß an Neutralisationsreaktion in dieser Zone ist jedoch im allgemeinen
unbedeutend verglichen mit dem Ausmaß der Neutrali-
H) sationsreaktion in der zweiten Reaktionszone. Diese
Vorneutralisation ist natürlich vorteilhaft, da sie zu einer
weiteren direkten Verringerung der Säurekonzentration führt und eine erhöhte Turbulenz und Zirkulation
der Flüssigkeit bewirkt, welche wiederum die
ι "> Säurekonzentration noch stärker abfallen lassen.
Die zweite Reaktionszone ist derart dimensioniert, daß die Verweilzeit der Lösung in dieser Zone ausreicht,
damit die Reaktion vor Austritt der Lösung zum Umlenkelement hin im wesentlichen beendet ist
-Ό Im allgemeinen gilt folgende Regel: Je niedriger der
Flüssigkeitsspiegel umso kleiner die Umlaufgeschwindigkeit, da auch das Druckgefälle geringer
wird. Je länger das zylindrische Rohr 10, welches die zweite Reaktionszone definiert, umso größer sind auch
-'i die Reibungsverluste in dieser Zone und umso
kleiner ist auch die Umlaufgeschwindigkeit
Der Pumpvorgang, welcher den Umlauf der Flüssigkeit zwrrchen der ersten und der zweiten Reaktionszone
bewirkt, folgt zwei Mechanismen: (1) Wärmesiphon; (2)
ω Luftheberpumpe. Wenn Ammoniak in den Neutralisationsapparat
eintritt so wird ein Flüssigkeitsstrom nach Art einer Luftheberpumpe reduziert Die Reaktion
zwischen dem Ammoniak und der Salpetersäure erzeugt in der zweiten Reaktionszone Dampf, welcher
J5 die Luftheberpumpe verstärkt Schließlich sorgen die
Temperatur- und Dichtedifferenzen des Materials innerhalb und außerhalb der zweiten Reaktionszone
dafür, daß die Strömung nach Art eines Wärmesiphon-Umlaufs vonstatten geht
■to Es hat sich herausgestellt daß ein Teil des eingeführten Ammoniakgases in dem gebildeten Dampf
mitgerissen wird und falls keine anderweitige Abtrennung erfolgt im Abgasstrom mitgeführt wird. Die im
Abgasstrom mitgeführte Ammoniakmenge ist gewöhn-
•»5 Hch gering und nicht zu beanstanden. Es wurde jedoch
gefunden, daß eine größere Menge von Ammoniak im Abgas entfernt werden kann, wenn man einen Trichter
40 fest innerhalb der Wandung 10 der zweiten Reaktionszone 11 gemäß Fig.3 einbaut Dieser
Trichter 40 hat vorzugsweise eine etwa kugelstumpfförmige Gestalt und weist ein zylindrisches Teil .'-J am
höchsten Punkt des Kegelteils 42 auf. Die Steigung des konischen Bereichs 42 isf nicht sonderlich kritisch.
Indessen wurde gefunden, daß eine gewisse Steigung erforderlich ist wenn man den durch Eintrittsverluste
hervorgerufenen Druckabfall verringern will. Wenn ein Trichter verwendet wird, so sollte sich der konische
Bereich 42 vorzugsweise über die Wandung 10 der zweiten Reaktionszone 11 hinaus erstrecken um ein
seitliches Wegströmen des Gases rundum den Reaktionszoneneinlaß 9 zu vermindern. Der Steigungswinkel
des über die Wandung 10 hinaus überstehenden Bereichs kann gleich oder verschieden vom Steigungswinke! der konischen Wandung sein.
Es hat sich herausgestellt, daß gute Ergebnisse bei
einer Ausführungsform erzielt werden, wenn der Innendurchmesser der zweiten Reaktionszone 11 etwa
61 cm beträgt und wenn der Durchmesser des konischen
Bereichs 42 des Trichters 40 etwa 46 cm beträgt und wenn ferner die Steigung des konischen Bereichs 30°
beträgt und die Wände des konischen Bereichs sich um etwa 5 cm über die Wandung 10 der zweiten
Reaktionszone 11 hinaus erstrecken. Eine andere Möglichkeit der Rückgewinnung von im erzeugten
Dampf mitgeführtem Ammoniak besteht darin, daß man geeignete spiralförmige Leitelemente (nicht dargestellt)
in aie zweite Reaktionszone 11 oder in den zylindrischen
Bereich 42 des Trichters 40 mit Abstand voneinander einsetzt Diese Leitelemente, bewirken, daß
die aufsteigende Gas-Flüssigkeitsmischung gewirbelt wird. Die durch die Leitelemente der Mischung erteilte
Wirbelbewegung steigert die Turbulenz und somit auch den GasflüssigkeitskontakL An Stelle der Leitelemente
können auch propellerartige Flügel 50 an Halterungen 51 gemäß F i g. 3 in die zweite Reaktionszone 11 oder in
den zylindrischen Bereich 42 des Trichters 40 (nicht dargestellt) eingebaut sein, wodurch die eleiche
Wirbelbewegung bewirkt wird. Bei einer anderen Ausführungsform können Einrichtungen in der Nähe
des Ammoniakeinlasses 17 vorgesehen sein, welche die Ausbildung von Wirbelströmungen an den Wänden 17
herabsetzen, wodurch die Strömung der zirkulierenden
10
20 Flüssigkeit in die zweite Reaktionszone 11 hinein geglättet wird. Diese Einrichtung kann gemäß F i g. 4 die
Gestalt eines konischen Randes 53 haben, welcher das Einlaßrohr 17 umgibt.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die folgenden Beispiele werden an Hand der F i g. 2 diskutiert Salpetersäure mit einer Konzentration von
etwa 55% tritt durch das Rohr 31 ein. Gasförmiger Ammoniak tritt durch das Rohr 32 ein. Ein zweites
Einlaßrohr 37 dient der Einleitung der in einem nicht dargestellten Abscheider zurückgewonnenen Mutterlauge.
Natürlich ist dieses zusätzliche Einleitungsrohr nicht unbedingt erforderlich. Das Ammoniumnitrat wird
als Produkt durch das Rohr 35 entnommen und der Dampf und die gaskörmigen Nebenprodukte entweichen
durch das Rohr 36. Ein Wasserstrom 34 kann in den Abgasauslaß geleitet werden, um diesen Dampf von
Oberhitze zu befreien, wenn gegebenenfalls ein Abscheider nachgeschaltet ist. Der Dampfstrom 33
entweicht in die Atmosphäre.
Die Ergebnisss verschiedener Versuche sind zusammen mit den Versuchsbedingungen in den nachstehenden
Tabellen zusammengestellt.
Komponenten | Strom | 32 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 |
31 | 2200 | 2200 | 4,5 | 4,5 | ||||
NH3 (kg/h) | — | — | — | — | 15 | — | 3,6 | |
HNO3 (kg/h) | 8020 | 1155 | 1155 | 4354 | 3960 | 4354 | 1020 | |
H2O (kg/h) | 6140 | 356 | 356 | 356 | — | _ | 356 | — |
CO2 (kg/h) | _ | — | — | 4,5 | — | 11550 | 4,5 | 1410 |
NH4NO3 (kg/h) Luft (kg/h) Gesamt (Norm.) |
— | 3711 | — | 4719 | 15 525 | 4719 | 2433 | |
Gesamt (Max.) | 14 160 | 10 750 | 3711 | 8470 | 182 | 23 100 | 8470 | 2990 |
Temperatur ("C) | 22 600 | 60° C | 10 750 | 126° C | 26,7 | 126 | 126 | 93 |
Druck (g/cm3) | 40°C | — | 60 | 14 | — | — | 14 | — |
Konz. (%) | — | — | — | — | — | 75 | — | 58 |
Sp. Gew. | 56,63 | — | — | — | 1.0 | 1,295 | — | 1,23 |
Fp. CQ | 1326 | _ | — | — | 0"C | — | — | — |
Kp. CG) | — | — | — | — | 100 | 126 | — | 114 |
Durchsatz (mVmin) | — | _ | — | — | 0,20 | — | 0,028 | |
Durchsatz (mVmin) | 0,18 | 94,7 | 134,5 | — | — | 134,5 | — | |
Tabelle II | — | |||||||
Strömungen bei leicht | ammoniakalischem Produkt | |||||||
Komponenten | Strom | |||||||
31 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | |||
NH3 (kg/h) | _ | 45 | 0.15 | 45 | _ | |||
HNO3 (kg/h) | 8020 | — | — | — | — | 39 | ||
H2O (kg/h) | 6140 | — | 3930 | 4354 | 985 | |||
CO2 (kg/h) | — | 356 | — | — | 356 | — | ||
NH4NO3 (kg/h) | — | 1.4 | — | 11650 | 1.4 | 1410 | ||
Luft (kg/h) | — | — | — | — | — | — | ||
Gesamt (Norm.) | 14160 | 4750 | — | 15600 | 4750 | 2433 | ||
Gesamt (Max.) | 22600 | 8470 | 182 | 23100 | 8470 | 2990 | ||
Temperatur ("C) | 40 | 126 | 26,7 | 126 | 126 | 93 | ||
Druck (g/cm3) | — | 14 | — | — | 14 | — | ||
Konz. {%) | 56£3 | — | — | 75 | — | 58 | ||
Sp. Gew. | 1326 | — | 1.0 | 1,295 | — | 1,23 | ||
Fp-CQ | — | — | 0 | — | — | — | ||
ίο
31 32 33 34 35 36 37
Kp. (0C) - - - 100 126 - 114
Das Abgas enthalt im Falle eines leicht sauren Produku 0,1% NH3 und 0,097% NH4NO3 und im Falle eines leicht
ammoniakalischen Produkts 0,67% NH3 und 0,025% NH4NO3. Demgegenüber enthält das Abgas herkömmlicher
Anlagen 0,2-0,3% NH4NO3 und 0.2-0,8% NH3.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten erreicht daß man sowohl Ammoniak als auch Salpeterwäßrigen
Ammoniumnitratlösung durch unter Sie- säure in den unteren Teil der rohrförigen zweiten Zone
den verlaufende Neutralisation einer stark konzen- 5 einleitet Dabei kommt es ebenfalls zu einer Einengung
trierten wäßrigen Salpetersäure mit Ammoniak, der Reaktionslösung, wobei erhebliche Anteile Ammo·
welche an verschiedenen Stellen in einen Neutralisa- niak. Salpetersäure und Ammoniumnitrat unter Lufttionsapparat
eingeleitet werden, in dem die Reak- verschmutzung mitgerissen werden,
tionslösung durch Wärmesiphon- und Gasheberwir- Die DE-PS 3 49 330 beschreibt allgemein ein Verfah-
tionslösung durch Wärmesiphon- und Gasheberwir- Die DE-PS 3 49 330 beschreibt allgemein ein Verfah-
kung umläuft unter Abwärtsströmung in einer er- io ren zur Neutralisation in einem Neutralisationsgefäß, in
sten mit einem Auslaß für die Reaktionslösung ver- dem keine Einengung stattfindet und in dem der Umlauf
sehenen Zone und unter Aufwärtsströmung in einer der Reaktionslösung mit Hilfe einer Pumpe erzwungen
zweiten rohrförmigen Zone, in der die Umsetzung werden muß. Dabei erfoigt die Einleitung der Lauge und
des Ammoniaks und der Salpetersäure praktisch be- der Säure an voneinander getrennten Stellen des Loendetwird,
dadurch gekennzeichnet, daß 15 sungskreislaufs. Die DE-AS 12 88 081 und die GB-PS
die stark konzentrierte wäßrige Salpetersäure in ei- 4 74 181 haben diesen Gedanken bereits aufgegriffen
nem solchen Abstand vom Einlaß der zweiten Reak- zum Zwecke der Einleitung des Ammoniaks und der
tionszone in die erste Reaktionszone eingeleitet Salpetersäure an getrennten Steilen innerhalb der rohrwird,
daß sie bei Erreichen dieses Einlasses in einer förmigen zweiten Zone. ■
Konzentr?rrm von weniger als 2 Gew.-% vorliegt, 20 Man hat bereits versucht, die Ammoniumnitratrauch-
und daß das Ammoniak unter Vemuriansaugung der Büdung durch Kühlung des Inhalts des Neutralisations-Reaktionslösung
in der Nähe und in Richtung des reaktors zu eliminieren, so daß die Menge an verdampf-Einlasses
der zweiten Zone eingeführt wird. ter Salpetersäure verringert wird. Dieses Vorgehen ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zwar hinsichtlich der Verringerung der Smogbildung
zeichnet, daß die Konzentration der in die erste Zo- 25 erfolgreich, erfordert jedoch einen erheblich größeren
ne eingeführten Salpetersäure zwischen 55 und 60% Energieaufwand für die Konzentrierung der verdünnten
liegt und daß die Salpetersäurekonzentration am Produktlösung.
Einlaß der zweiten Zone weniger als 0,5% beträgt Andererseits führt auch die Verwendung einer stark
verdünnten Salpetersäure zu einer Verringerung der
jo Smogbildung. Dies bedeutet jedoch, daß eine erheblich
größere Wassermenge verdampft werden muß. Man hat ferner versucht, verschiedene Skrubber, Filter und
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Kondensatoren od. dgL nachzuschalten. Die Kosten für
einer konzentrierten wäßrige;) Airnoniumnilratlösung derartige Hilfseinrichtungen und deren Unterhaltung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches J5 sind groß.
Verfahren ist bekannt aus der DE-AS 12 88 081. Die Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Kombination einer Einengung der Reaktionslösung Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
durch die Neutralisationswärme mit einem Naturumlauf derart weiterzubilden, daß die Umweltbelastung mit
der Reaktionslösung wird dadurch erreicht, daß sowohl Ammoniak, Salpetersäure und Amnij.numnitrat erhebdas
Ammoniak als auch die Salpetersäure in den unte- *o lieh reduziert wird, und zwar bei Beibehaltung des Prinren
Teil der zweiten rohrförmigen Zone eingeleitet wer- zips der Einengung der Reaktionsl&sung im Neutralisaden.
Nachteiligerweise kommt es jedoch zu einer erheb- tionsgefäß und des selbsttätigen Umlaufs der Reaklichen
Luftverschmutzung durch Ammoniak, Salpeter- tionslösung.
säure und Ammoniumnitrat, da diese beim Siedevor- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
gang mitgerissen werden. 45 kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs ge-
Auch bei allen anderen vorbekannten Verfahren die- löst.
ser Gattung is'c es nicht gelungen, das Luftverschmut- Im folgenden wird die Erfindung an Hand von
zungsproblem zu lösen bei gleichzeitiger Verwirkli- Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
chung einer Einengung der Reaktionslösung durch die F i g. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform
chung einer Einengung der Reaktionslösung durch die F i g. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform
Neutralisationswärme innerhalb des Neutralisationsge- so eines Neutralisationsapparates,
fäßes unter Sicherstellung eines Naturumlaufs der Re- F i g. 2 einen Schnitt durch eine abgewandelte
aktionslösung. Bei dem Verfahren der DE-PS 5 90 469 Ajsführungsform des Neutralisationsapparates,
erfolgt die Einengung zwar mit Hilfe der Neutralisa- Fig.3 einen Schnitt durch den unteren Bereich einer
erfolgt die Einengung zwar mit Hilfe der Neutralisa- Fig.3 einen Schnitt durch den unteren Bereich einer
tionswärme, jedoch außerhalb des Neutralisationsgefä- dritten Ausführungsform des Neutralisationsapparates
ßes. Bei dem Verfahren der CH-PS 2 14 604 findet die 55 und
Verdampfung im Neutralisationsgefäß statt, zur Herbei- F i g. 4 einen Schnitt durch den unteren Bereich einer
führung des Umlaufs der Reaktionslösung muß jedoch vierten Ausführungsform des Neutralisationsapparates,
ein Propeller verwendet werden. Bei den deutschen Pa- Je geringer die Säurekonzentration am Einlaß der
tentschriften 8 94 995 und 9 71 418 wird ein Naturum- zweiten Zone ist, umso geringer ist die Menge an
lauf der Reaktionslösung dadurch erreicht, daß man so- «>
verdampfter Säure, Ausgezeichnete Ergebnisse werden wohl Ammoniak als auch Salpetersäure in den Innen- mit Säurekonzentrationen zwischen 0,5 bis 1,0% erzielt,
raum der rohrförmigen zweiten Zone einleitet Hier Beste Ergebnisse erhält man wenn die Säurekonzenwird
die Verdünnungs- und Neutralisationswärme für tration bei 0,5% oder darunter liegt
den Auftrieb der Reaktionslösung genutzt Es kommt Es gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die
den Auftrieb der Reaktionslösung genutzt Es kommt Es gelingt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die
auch bei diesen Verfahren zu einer starken Luftver- 65 Bildung von Ammoniumnitratsmog auf Werte von nur
schmutzung. Bei dem Verfahren der DE-AS 11 97 857 etwa 0,1 Gew.-% oder weniger des entweichenden
erfolgt zwar eine selbsttätige Zirkulation der Reaktions- Schornsteingases herabzudrücken, oder auf Werte von
lösung, jedoch wird eine Einengung derselben im Neu- wenigen ppm der Luft
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US15206371A | 1971-06-11 | 1971-06-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2228342A1 DE2228342A1 (de) | 1973-01-04 |
DE2228342B2 DE2228342B2 (de) | 1978-09-28 |
DE2228342C3 true DE2228342C3 (de) | 1985-01-10 |
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ID=22541379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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JP (1) | JPS5632249B1 (de) |
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BE (1) | BE784655A (de) |
BR (1) | BR7203734D0 (de) |
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