DE2600162B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung eines Reaktionsteilnehmers in Partikelform mit einem gasförmigen Reaktionsteilnehmer - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung eines Reaktionsteilnehmers in Partikelform mit einem gasförmigen ReaktionsteilnehmerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umsetzung eines Reaktionsteilnehmers in Partikelform mit einem v-,
gasförmigen Reaktionsteilnehmer, bei welchem der partikelförmige Reaktionsteilnehmer in einer Drallströmung
in einem zylindrischen Reaktor geführt wird und ein Gas, das ganz oder teilweise aus gasförmigem
Reaktionsteilnehmer bestehen kann, durch öffnungen «
in der Reaktorwand gleichmäßig längs deren gesamten Umfang und gleichmäßig längs wenigstens eines axialen
Abschnittes dieser Reaktorwand zugeführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt. Umsetzungen zwischen einem π
partikelförmigen Reaktionsteilnehmer und einem gasförmigen Reaktionsteilnehmer in der Wirbelschicht
durchzuführen, vgl. z. B. DE-AS 19 42 243. Bei dieser bekannten Arbeitsweise werden kleine Relativgeschwindigkeiten
zwischen den Partikeln und dem Gas bo bei hoher Partikelbeladung erzeugt. Hierdurch wird der
Wärme- und Stoffübergang erheblich beeinträchtigt, was die Reaktionszeit verlängern kann. Die geringe
Gasgeschwindigkeit begrenzt außerdem den Gasvolumendurchsatz, so daß die Partikel wesentlich langer h M
der Wirbelschicht verweilen müssen, bis die stöchiometrisch notwendige Gasmenge antransportiert worden
ist. Bei kontinuierlichem Betrieb wird die Verfahrens führung durch das relativ breite Verweilzeitspektrum
erschwert
Zur Erhöhung der Relativgeschwindigkeit zwischen den Partikeln und dem Gas wurde eine Arbeitsweise
entwickelt, bei welcher die Partikel in einer Drallströmung dispergiert sind, vgl. zum Beispiel DE-AS
10 71056; Vorrichtungen zur Durchführung dieser
Arbeitsweise sind beispielsweise der Feuerungszyklon und der Zyklonwärmetauscher. Gegenüber Arbeitsweisen
mit linearen Strömungssystemen hat die Arbeitsweise mit der Drallströmung den Vorteil verbesserten
Wärme- und Stoffüberganges und beschleunigten An- und Abtransportes gasförmiger Reaktionsteilnehmer
und -produkte infolge der höheren Relativgeschwindigkeit zwischen den Partikeln und dem Fluid. Auch
benötigt diese Arbeitsweise wegen der spiralförmigen Flugbahn bei gleicher Partikelgeschwindigkeit eine
kleinere Reaktorbauhöhe.
Die bekannte Arbeitsweise mit der Drallströmung hat jedoch den Nachteil, daß in der Drallströmung bereits
kleine Partikel im Bereich von etwa 10 bis 20 μπι
Durchmesser durch die überwiegenden Zentrifugalkräfte an die Apparatewand geschleudert werden. Soweit
sie dort nicht haften, können die Strähnen bilden, in denen der Austausch von Wärme und Stoff stark
herabgesetzt ist Nachteilig ist ferner, daß sich die für Austauschprozesse wichtige starke Turbulenz im
Apparatezentrum findet während sie in der Apparatezone, in der die Reaktionen bevorzugt ablaufen, relativ
schwach ausgeprägt ist. Bei diesem Verfahren liegt die Trenngrenze sehr niedrig, so daß auch relativ kleine
Partikel noch ausgetragen werden. Die Wanderosion ist daher stark, was zu einer Produktverunreinigung führt.
Man hat versucht, diesen Nachteilen durch eine bestimmte Formgebung bzw. Kontur der Reaktorwand
zu begegnen (DT-AS 15 42 352,13 00 512,10 41 010 und
OE-PS 2 72 278). Wie Untersuchungen des Anmelders ergeben haben, hat jedoch die Kontur der Reaktorwand
einen geringen Einfluß auf das Flug- und Reaktionsverhalten der Partikel. Abweichungen von der Zylinderform
begünstigen eher ein Ankleben oder eine Strähnenbildung.
Auch eine bekannte Arbeitsweise (DT-OS 1 54 429), bei welcher der primären Drallströmung eine Sekundärströmung
mit gleichem Drehsinn überlagert wird (Prinzip des Drallströmungsentstaubers), führt zu
Trenngrenzen unter ca. 10 μηι.
Bei einer anderen bekannten Arbeitsweise (DT-AS 15 42 445), bei welcher eine Drehströmung aus äußerer
Potentialwirbelströmung und innerer Rotationswirbelströmung erzeugt wird, werden stationäre Gutsringe
gebildet, was ebenfalls zu einer Strähnenbildung führt.
Bei einer weiteren bekannten Arbeitsweise (DT-AS
11 98 795) wird eine Drallströmung mit großer radialer
Strömungskomponente erzeugt. Das Gas tritt in eine schmale Kammer tangential ein und verläßt sie durch
eine zentrale Austrittsöffnung. Das umzusetzende Gut bewegt sich von der Aufgabestelle nach außen, wo es an
der Wand abgezogen wird. Ein Wandkontakt der Partikel ist unvermeidbar.
Es ist auch eine Arbeitsweise bekannt (DT-AS 10 49 365), bei welcher einer Drallströmung eine
entgegengesetzte gerichtete Sekundärströmung überlagert wird. Die Überlagerung der Sekundärströmung
erfolgt an einer Stelle des Umfanges und der Axialausdehnung der zu überlagernden Drallströmung.
Hierdurch soll eine verbesserte Durchmischung erzielt werden. Es ergibt sich ein stark unsymmetrisches
Strömungsprofil, welches zu einem Wandkontakt auch kleiner Partikel führt.
Schließlich ist aus der US-PS 38 69 254 eine Arbeitsweise bekannt, bei der von den gegenüberliegenden
Enden eines horizontalen, rotierenden, zylindrisehen Reaktors die Reaktionskomponentenströme in
axialer, entgegengesetzter Richtung eingeleitet und in der Mitte über eine ringförmige stationäre Kammer
abgeleitet werden. Es handelt sich hierbei um eine Art
Drehrohrofen mit Austragung im Mittelabschnitt ι ο Ständiger Wandkontakt der Partikel ist hierbei
selbstverständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine
raschere, vollständigere Umsetzung partikelförmiger Komponenten in einem Gasstrom, insbesondere die
Umsetzung von Partikeln mit einem Durchmesser von bis 7U etwa 100 μπι ohne Wandkontakt ermöglichen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs geschilderten Art, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß senkrecht zur Hauptströmungsrichtung des die Partikel führenden Drallstromes ein gasförmiger
Sekundärstrom eingeführt wird, der radial bis nahezu entgegengesetzt zur tangentialen Strömungskomponente
des Drallstroms gerichtet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß die Relativgeschwindigkeiten zwischen dem Trägergas
und den darin suspendierten Partikeln beträchtlich erhöht. Wärme- und Stoffübertragungsvorgänge
hierdurch beschleunigt und die notwendigen Wärme- jo und Stoffmengen schneller an die reagierenden Partikel
herangeführt werden. Durch die überlagerte Sekundärströmung entstehen im Randbereich der primären
Drallströmung Zonen starker hochfrequenter Turbulenz, die sich auf Übertragungsvorgänge besonders
günstig auswirkt Diese Zonen befinden sich dort, wo sich auch die reagierenden Partikel bevorzugt bewegen.
Durch die besondere Art der Strömungsbeeinflussung lassen sich wesentlich größere Partikel, nämlich Partikel
mit einem Durchmesser bis zu etwa 100 μιτι auf stabilen
Flugbahnen ohne Wandkontakt halten, als dies mit Hilfe bekannter Drallströmungsverfahren möglich ist. Damit
werden das Anbacken klebriger Stoffe, Wanderosion und die Verunreinigung des Produktes durch erodiertes
Wandmaterial weitgehend vermieden.
Die Beschleunigung des Verfahrens, verbunden mit der spiralförmigen Flugbahn der Partikel ermöglicht
kleinere Apparatfdimensionen. So haben herkömmliche Wirbelschichtreaktoren und eine Vorrichtung zur
Durchführung der erfindungsgemäßen Arbeitsweise ein » Verhältnis der Volumina von etwa 20:1. Dies ist
insbesondere im Hinblick auf Wärmeverluste durch die Reaktoroberfläche und für die Prozeßführung unter
Druck von Bedeutung.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise gestattet auch y,
eine sehr exakte Temperaturführung des Verfahrens, da durch die Sekundärströmung bei exothermen Reaktionen
in sehr wirksamer Weise gekühlt und bei endothermen Reaktionen Wärme zugeführt werden
kann. w>
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise, bei der die Sekundärströmung der tangentialen Strömungskomponente
des Drallstroms nahezu entgegengesetzt gerichtet ist, ergibl eine besonders gute Abbremsung des
primären Drallstroms in dessen Randbereich, während h> bei radial von außen nach innen gerichteter Sekundärströmung
die Abbremsung zwar schwächer ausgeprägt ist, dafür aber die Sekundärströmung ohne Wirbelbildung
überlagert werden kann.
Die neue Arbeitsweise ist auch vorteilhaft, wenn man
in den Oberlagerungsbereich, d. h. in der Umfangsebene
dem primären Drallstrom einen weiteren, insbesondere gasförmigen Reaktionsteilnehmer achsparallel in dieser
konzentrischen Ebene zuführt, denn dann ist eine Zuführung ohne vorherige Vermischung des weiteren
Reaktionsteilnehmers mit der Sekundärströmung möglich.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einer Reaktionskammer
mit zylindrischem Wandabschnitt, einer drallerzeugenden Einrichtung am Eintritt des Drallstromes und einer
Zugabeeinrichtung für den partikelförmigen Reaktionsteilnehmer, sie ist gekennzeichnet durch achsparallel
verlaufende Schaufeln oder Schlitzbleche oder Lochbleche oder poröse keramische Wandteile in dem
zylindrischen Wandabschnitt der Reaktionskammer als Einlaufelemente für die Sekundärströmung.
Die Reaktionskammer ist vorzugsweise von einem Druck- bzw. Einlaufraum umgeben.
Der Einlaufstutzen in den Druck- bzw. Einlaufraum hat vorteilhafterweise eine tangentiale Einmündung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet eine ausgezeichnete Steuerungsmöglichkeit der Überlagerungsvorgänge
sowohl in strömungsmechanischer Hinsicht als auch im Himblick auf die Temperatur- und
Stoffmengenführung des Verfahrens. Zudem ist sie billig, einfach, betriebssicher und leicht zu reinigen.
Die Variante der neuen Vorrichtung, bei der die Reaktionskammer von einem Druck- bzw. Einlaufraum
umgeben ist, ermöglicht es, im Extremfall mit nur einem Einlaufstutzen die primäre Drallströmung durch die
Sekundärströmung am gesamten Umfang der primären Drallströmung gleichmäßig zu überlagern. Dies wird
erreicht durch Aufbau eines Druckes bzw. einer Ringströmung in dem Druck- bzw. Einlaufraum, der den
durchlässigen Bereich des zylindrischen Wandabschnittes der Reaktionskammer umgibt.
Der zylindrische Wandabschnitt der neuen Vorrichtung kann in verschiedener Weise ausgebildet sein. Bei
der Ausführungsform als Schlitzblech ergibt sich eine besonders gute Abbremsung der Primärströmung an
der Wand. Bei der Ausführungsform als Lamellen bzw. Schaufeln entstehen ausgedehnte stationäre Wirbel mit
einer entsprechenden Rückströmung an der Wand. Bei Schlitzblechen sind die Wirbel entsprechend den
geringen Abständen der Spalte in der Wand kleiner. Ist der zylindrische Wandabschnitt aus einem porösen
keramischen Material ausgeführt, dann treten keine meßbaren Wirbel auf, doch benötigt man einen
größeren Sekundärgasstrom, um die Primärströmung um einen bestimmten Betrag abbremsen zu können.
Die Einlaufelemente des zylindrischen Wandabschnitts können auch Einrichtungen für die Zuführung
eines weiteren Reaktionsteilnehmers aufweisen.
Bei der konstruktiven Verwirklichung der Arbeitsweise, bei welcher die Sekundärströmung die primäre
Drallströmung in radialer Richtung überlagert, genügt es, wenn in dem den zylindrischen Wandabschnitt
umgebenden Druckraum der für die Überwindung der Strömungswiderstände und der für den Ausgleich der
beim Überlagern entstehenden Energieverluste erforderliche Druck aufgebaut wird. Dies ist z. B. bei der
Ausführung der Einlaufelemente als Lochblech oder als poröses keramisches Material der Fall.
Soll jedoch die Sekundärströmung der primären Drallströmung etwa entgegengesetzt gerichtet am
Umfang der primären Drallströmung überlagert werden, dann sollte die Sekundärströmung natürlich schon
im Einlaufraum in etwa die Richtung haben, die ihr dann endgültig beim Durchtritt durch den zylindrischen
Wandabschnitt erteilt wird. Die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Anspruch 4 mit einer tangentialen
Einmündung der Einlaufstutzen in den Einlaufraum ist hier besonders vorteilhaft.
Verfahren und Vorrichtung eignen sich zur Durchführung von Umsetzungsprozessen in weitestem Sinne
zwischen einem gasförmigen Reaktionsteilnehmer einerseits und einem festen, flüssigen oder pastösen
Reaktionsteilnehmer in Partikelform andererseits. Beispiele physikalischer Prozesse sind die Wärmeübertragung,
das Verdampfen von Flüssigkeiten, oder Adsorptions- bzw. Absorptionsvorgänge. Beispiele möglicher
chemischer Reaktionsprozesse sind Röstprozesse, Brennen, Reduktion von Metalloxiden, Kalzination,
Pyrolxse, Vergasung und Verbrennung.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispieien unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine die Achse der primären Drallströmung
enthaltende Ebene,
Fig.2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Arbeitsweise als Schnitt in der Ebene H-II der F ig. 1,
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform erfindungsgemäßen Arbeitsweise als
Schnitt in der Ebene I1I-1II der F i g. 1,
Fig.4 einen die Längsachse enthaltenden Schnitt
durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F ■ g. 5 einen Querschnitt in der Ebene V-V der F i g. 4,
F i g. 6 einen der F i g. 5 entsprechenden Schnitt einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
F i g. 7 einen der F i g. 5 entsprechenden Schnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Zunächst seien kurz die der Erfindung zugrundeliegenden theoretischen Überlegungen erläutert.
Bei Reaktionsprozessen zwischen Partikeln und einer gasförmigen Umgebung wird die Größe übergehender
Wärme- und Stoffströme von der Partikeloberfläche, der Temperatur- bzw. Konzentrationsdifferenz und
einem Übertragungskoeffizienten bestimmt. Will man große Wärme- bzw. Stoffmengen in kurzer Zeit
übertragen, dann muß man — gemessen an der Partikelmasse — mit Partikeln großer Oberflächen, d. h.
sehr kleinen Partikeln und hohen Relativgeschwindigkeiten zwischen Partikel und Gas arbeiten. Die
Relativgeschwindigkeit bestimmt die Größe der Übertragungskoeffizienten und wirkt sich auf An- und
Abtransport von gasförmigen Reaktionsteilnehmern aus.
In allen Strömungs- und Reaktorsystemen mit linearer Strömung ist die Relativgeschwindigkeit durch
die Fallgeschwindigkeit der Partikel infolge der Erdschwere vorgegeben. Dagegen läßt sie sich in
Strömungen mit gekrümmten Partikelflugbahnen, in sog. Drallströmungssystemen, um ein Vielfaches steigern.
Der Vergrößerungsfaktor hängt ab von Bahnradius und Tangentialkomponente der Partikelgeschwindigkeit
und kann den Wert 200 erreichen.
Die Größe eines Partikels, welches sich in einem Drallströmungssystem so suspendieren läßt, daß es sich
auf kreis- oder schraubenlinienförmigen Flugbahnen ohne Wandkontakt bewegt, ist durch das Geschwindigkeitsfeld
vorgegeben. Es gilt:
d. =
Darin bedeuten:
dp den Partikeldurchmesser;
cw den Widerstandsbeiwert;
ρ die Dichte des Gases;
Qp die Dichte des Partikels;
r den Bahnradius;
Ur die Radialkomponente der mittleren Strömungsge-
'' schwindigkeit;
u, die Tangentialkomponente der mittleren Strömungsgeschwindigkeit.
Im allgemeinen liegt der Wert von dp bei Verfahren
und Vorrichtungen mit unbeeinflußten primären Drallströmungen zwischen 10 und 20μιη. Durch Vergrößerung
der Gasgeschwindigkeit kann man zwar auch die nach innen gewichtete radiale Strömungskomponente
Ur vergrößern; damit vergrößert man aber auch
zwangläufig die tangentiale Strömungskomponente u,, wodurch die Trennkorngröße kleiner wird.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise nimmt eine Verkleinerung der tangentialen Komponente u( und der
nach innen gerichteten radialen Komponente ur vor,
jo ohne dabei jedoch die Gesamtgeschwindigkeit der primären Drallströmung wesentlich zu verringern, so
daß die Relativgeschwindigkeit zwischen Partikel und Gas einen optimalen Wert erreichen kann. Dies wird
dadurch erreicht, daß man in die ausgebildete primäre
r> Drallströmung senkrecht bzw. radial oder entgegen ihrer Drehrichtung Sekundärgas einbläst, wobei Zwischenrichtungen
möglich sind.
Im ι' izelnen ist die erfindungsgemäße Arbeitsweise
in den F i g. 1 bis 3 schematisch dargestellt. Die primäre Drallströmung ist durch Pfeile mit dem Bezugszeichen 1
gekennzeichnet, während die ihr überlagerte Sekundärströmung
durch Pfeile mit dem Bezugszeichen 2 gekennzeichnet ist. Die primäre Drallströmung 1, im
Beispiel der F i g. 1 aufsteigend geführt, tritt durch ein Einlaufelement 12 unten in eine Reaktionskammer 10
ein und verläßt diese durch die oben angedeutete öffnung.
Bewirkt durch eine drallerzeugende Einrichtung in dem Einlaufelement 12 verläuft die primäre Drallströmung
1 auf einer grundsätzlich spiraligen Bahn nach oben durch die Schüsse 16,11 und 15 der Reaktionskammer
10. Ohne die Sekundärströmung 2 würden die Partikelbahnen in der primären Drallströmung 1 etwa
im Bereich des zylindrischen Wandabschnittes 11 die Wand der Reaktionskammer 10 berühren, zumindest
soweit Partikel von mehr als 10 μπι Durchmesser darauf
transportiert werden.
Dies wird verhindert durch die Sekundärströmung 2. Wie in F i g. 1 durch strichpunktierte Linien angedeutet,
ist der zylindrische Wandabschnitt 11 durchlässig ausgebildet Die strichpunktierten Linien (vgl. Fig.2
und 3) können gleichzeitig den äußeren Umfang der primären Drallströmung 1 symbolisieren. Dieser primären
Drallströmung 1 wird nun eine Sekundärströmung 2 überlagert, deren Hauptrichtung annähernd entgegengesetzt
der Richtung der Primärströmung 1 gerichtet ist (Fig.2) bis senkrecht bzw. radial zu dieser (Fig.3)
(Grenzwerte).
Wie ersichtlich, erfolgt die Überlagerung der Sekundärströmung 2 über die Primärströmung 1 längs
des Umfanges 11 der Primärströmung 1 gleichmäßig über den gesamten Umfang. Dies ist erforderlich, damit
die Primärströmung 1 völlig symmetrisch bleibt, da jede > Asymmetrie zu einem Wandkontakt der Primärströmung
1 bzw. der darin suspendierte Partikel führen kann. Je homogener also die Sekundärströmung 2 bei
ihrer Überlagerung über die Primärströmung 1 ist, um so optimaler ist die Wirkung. i<
>
Aus Fig. 1 ist ferner ersichtlich, daß die Überlagerung der Sekundärströmung 2 über die Primärströmung
1 längs eines gesamten achsparallelen oder Höhenabschnittes der Reaktionskammer 10 erfolgt. Auch hier ist
wieder eine gleichmäßige Verteilung der Sekundärstra- ι >
mung 2 über die Höhe erwünscht, wenngleich die Gleichmäßigkeit oder Homogenität über die Höhe nicht
so entscheidend ist wie über den Umfang.
Möglich ist auch eine Überlagerung nur längs eines Teilabschnittes des Höhenbereiches 11, da nach einmal jo
erfolgter Abbremsung der Primärströmung an ihrem Umfangsbereich bzw. im Wandbereich eine gewisse
Beharrung des eingestellten Strömungszustandes eintritt. Wichtig ist für dafür jedoch eine völlig symmetrische
Ausbildung dieser Strömung.
Eine Führung der Primärströmung von oben nach unten entgegen der Darstellung in F i g. 1 kann
zweckmäßig sein, wenn eine Entstauber nachgeschaltet werden soll.
Die Vorrichtung ist in näheren Einzelheiten in den jo
Fig.4 bis 7 d?rgestellt. Einander entsprechende Teile
tragen darin Bezugszeichen mit den gleichen Einerziffern; dies gilt auch für die schon erläuterten F i g. 1 bis 3.
Die Reaktionskammer 40 in Fig.4 besteht im wesentlichen aus dem Einlaufelement 42 für die primäre
Drallströmung 1, einem konischen Übergang 46, einem zylindrischen Wandabschnitt 41 und einem Kopfabschnitt
45.
Das Einlaufelement 42 weist eine bekannte, drallerzeugende Einrichtung auf, beispielsweise bei axialer
Zuströmung ein Schaufelelement mit Nabe, bei radialer Zuströmung entsprechend angeordnete Schaufeln, oder
bei tangentialer Zuströmung mindestens drei vorzugsweise vier Tangential- bzw. Spirp.lstutzen.
Die Aufgabe des partikelförmigen Reaktionsteilnehmers
erfolgt durch ein Zugaberohr 43 in der Achse der Reaktionskammer 40.
Der durchlässige zylindrische Wandabschnitt 41 ist in Form von Schaufeln bzw. Lamellen ausgebildet, welches
achsparaüe! verlaufen und gegen die Tangentialrichtung etwas angestellt sind. Um den durchlässigen Wandabschnitt
41 herum ist ein Einlaufraum 44 angeordnet, der durch einen Mantel gebildet ist, in den zwei Einlaufstutzen
47 führen. Da bei dieser Ausführungsform der Überlagerung der Sekundärströmung 2, bei welcher die 5s
Sekundärströmung 2 etwa entgegengesetzt der Primärströmung 1 gerichtet ist, es schon in dem Einlaufraum 44
zweckmäßig ist, eine entsprechend gerichtete Strömung zu erzeugen, sind die Einlaufstutzen 47 tangential
angebracht Hierdurch können Strömungsverluste ver- eo
mieden werden.
In F i g. 6 ist eine Ausführungsform des zylindrischen durchlässigen Wandabschnittes in Form eines Schlitzbleches
61 dargestellt Die Schlitze in dem Schlitzblech 61 können wesentlich enger angeordnet werden als die
Schaufeln 41 der Ausführungsform in Fig.5. Dadurch entsteht eine noch homogenere Sekundärströmung 2
bzw. gleichmäßigere Überlagerung der Primärströmung I durch die Sekundärströmung 2. Auch bei dieser
\usführungsform ist es zweckmäßig, die Einlaufstutzen 67 tangential in den Einlaufraum 64 einmünden zu
lassen, um Strömungsverluste möglichst zu vermeiden. In der Achse der Reaktionskammer 60 befindet sich hier
wiederum das Rohr 63 für die Aufgabe des partikelförmigen Reaktionsteilnehmers. Der nächste konzentrisch
zu dem Rohr 63 angeordnete Kreis zeigt das untere Ende des konischen Überganges entsprechend dem
konischen Übergang 46 in F i g. 4.
F i g. 7 zeigt als weitere Variante für die Ausbildung des zylindrischen durchlässigen Wandabschnittes ein
Lochblech 71. Dieses Lochblech 71 ruft eine radiale Richtung der Sekundärströmung 2 hervor, senkrecht zu
der Primärströmung 1. Obwohl es bei dieser Ausführungsform nicht auf die Richtung der Einlaufstutzen 77
ankommt, sind diese der Einfachheit der Darstellung halber auch hier als Tantentialstutzen gezeichnet. Bei
dieser Ausführungsform, wie auch bei einem Wandabschnitt aus porösem keramischem Material, genügt es
jedoch, wenn in dem Druckraum 74 der notwendige Druck aufgebaut wird, um das Sekundärgas 2 durch den
Wandabschnitt 71 in die Reaktionskammer 70 zu drücken. Die radiale Richtung der Sekundärströmung 2
stellt sich dabei von selbst ein. Das Bezugszeichen 73 zeigt auch hier das Rohr für die Aufnahme des
partikelförmigen Reaktionsteilnehmers.
Ausführungsbeispiel:
In einem Reaktor, wie er in den Fig.4 und 5 dargestellt ist, mit einem zylindrischen Abschnitt von 0,4
m Durchmesser und 0,8 m Höhe wurden Kohlepartikel mit einer Größe bis zu 0,1 mm Durchmesser mit
Wasserdampf unter folgenden Bedingungen umgesetzt:
Bei einer Reaktortemperatur von ca. 10000C wurden
ca. 200 kg Kohlenstoffpartikel pro Stunde bei einem Durchsatz an Primärgas (Wasserdampf) von 1200 mVh
zu Wassergas (Kohlenoxid und Wasserstoff) umgesetzt. Durch die in den Fig.4 und 5 dargestellten, mit der
Bezugszahl 41 bezeichneten Lamellen im zylindrischen Abschnitt des Reaktors wurden ca. 400 bis 600 m3/h
Sekundärgas (Wasserdampf) eingeleitet Die Spaltweite im Einlaßbereich der Lamellen betrug 2 mm. Der
Sekundärstrom wurde senkrecht zur Hauptströmungsrichtung des die Partikel führenden Drallstromes
eingeleitet wie dies auch in Fig.5 zum Ausdruck
kommt Unter diesen Bedingungen betrug die Verweilzeit etwa 0,1 bis 0,3 Sekunden. Diese Zeit war
vollkommen ausreichend, um die Partikel der genannten Größe auf die angegebene Temperatur zu erhitzen und
mit dem Reaktionsgas umzusetzen.
Messungen bestätigen, daß der angestrebte Effekt,
nämlich die Tangentialkomponente des Primärstroms durch den Sekundärstrom in Wandbereich praktisch
auf Null zu bremsen, erreicht wurde, so daß die eingegebenen Kohleteilchen ohne Wandberührung im
Reaktor umgesetzt wurden. Der beschriebene Reaktor hatte 20 Lamellen.
Im Vergleich zu einer Verfahrensweise, die eine reine
Drallströmung benutzt wie sie z. B. in der DE-AS 1071 056 beschrieben ist besitzt die erfindungsgemäße
Arbeitsweise den Vorteil, daß ein wesentlich höherer Durchsatz in einem kleineren Reaktor erzielbar ist da
die Wärmeaustauschprozesse nicht durch Wandreaktionen beeinträchtigt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 909530/314
Claims (4)
1. Verfahren zur Umsetzung eines Reaktionsteilnehmers in Partikelform mit einem gasförmigen
Reaktionsteilnehmer, bei welchem der partikelförmige
Reaktionsteilnehmer in einer Drallströmung in einem zylindrischen Reaktor geführt wird und ein
Gas, das ganz oder teilweise aus gasförmigem Reaktionsteilnehmer bestehen kann, durch öffnungen
in der Reaktorwand gleichmäßig längs deren gesamtem Umfang und gleichmäßig längs wenigstens
eines axialen Abschnittes dieser Reaktorwand zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß senkrecht zur Hauptströmungsrichtung des die Partikel führenden Drallstromes (1) ein gasförmiger
Sekundärstrom (2) eingeführt wird, der radial bis nahezu entgegengesetzt zur tangentialen Strömungskomponente
des Drallstroms gerichtet ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Reaktionskammer mit zylindrischem Wandabschnitt, einer
drallerzeugenden Einrichtung am Eintritt des Drallstromes und einer Zugabeeinrichtung für den
partikelförmigen Reaktionsteilnehmer, gekenn- i%
zeichnet durch achsparallel verlaufende Schaufel (41) oder Schlitzbleche (61) oder Lochbleche (71)
oder poröse keramische Wandteile in dem zylindrischen Wandabschnitt (11; 41; 61; 71) der Reaktionskammer (10; 40; 60; 70) als Einlaufelemente für die
Sekundärströmung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen die Reaktionskammer (10; 40; 60; 7iD)
umgebenden Druck- bzw. Einlaufraum (14; 44; 64; 74). n
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3, gekennzeichnet durch eine tangentiale Einmündung
der Einlaufstutzen (47; 67; 77) in den Druck- bzw. Einlaufraum (14; 44; 64; 74).
40
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |