DE2227286B2 - Verfahren zum Gießen von Schmuckstücken aus zwei Metallen - Google Patents
Verfahren zum Gießen von Schmuckstücken aus zwei MetallenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D18/00—Pressure casting; Vacuum casting
- B22D18/06—Vacuum casting, i.e. making use of vacuum to fill the mould
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Description
des ersten Metallteils in ein Modell eines zweiten Metallteils, welches aus durch Anwendung von
Wärme und einer Lösung entferbarem Material gebildet ist,
c) Umhüllen des mit dem Modell des zweiten Metallteils zusammengesetzten ersten Metallteils
mit einem Formmaterial und Aushärten des letzteren,
d) Erhitzen des Formmaterials bzw. der Form auf eine Schmelzwärme durch Erwärmen in einem Bereich
zwischen 71° und 343"C für eine genügende Zeit, um im wesentlichen alles entfernbare Material in
der Form zu schmelzen, und Herauslaufenlassen desselben aus der Form um einen Hohlraum in
derselben zu hinterlassen, welcher die Form des /weiten Metallteils bestimmt, wobei der sichtbare
Teil des ersten Metallteils innerhalb der Form eingebettet bleibt und der verdeckte Teil in den
Hohlraum hineinragt,
e) Behandeln der Form mit einem Lösungsmittel für das entfernbare Material, um dadurch jeden
restlichen Film desselben innerhalb des Hohlraumes aufzulösen und zu entfernen,
f) Vorwärmen der Form vor dem Gießen durch Erwärmen derselben auf eine Temperatur, welche
ausreicht, die Form gleichmäßig durch und durch auf die gleiche Temperatur zu erwärmen ohne das
erste darin befindliche Metallteil zu beschädigen.
g) Gießen de·- zweiten Metallteils durch Einbringen
des zweiten Metalls in den Hohlraum in der Form in schmelzflüssigem Stadium, wobei das zweite
Metall die verdeckten Teile des ersten Metallteils umhüllt und um dieselben herum erstarrt, um das
Schmuckstück zu bilden und
h) Entfernen des Schmuckstücks aus dem Formmaterial.
Nacn dem erfindungsgemäßen Verfahren wird demgemäß ein erstes Metallteil nach dem herkömmlichen
Wachsausschmelzverfahren oder durch irgendein anderes Verfahren, z. B. Stanzen hergestellt. Das erste
Metallteil, welches gewöhnlich die Fassung sein wird,
wird dann in ein Wachsmodell des zweiten Metallteils eingebettet, gewöhnlich die Ringschiene. Das zusammengesetzte
erste Metallteil bzw. die Fassung und das Wachsmodell des zweiten Metallteils der Ringschiene
werden dann in einer Gruppe von Wachsmodellen gemäß den bekannten Techniken zusammengefaßt und
diese Wachsmodelle werden dann in einem Formkasten für die Form angeordnet, welche anschließend mit
einem flüssigen Formmaterial gefüllt wird, welches man dann in heiKörr.-nlicher Weise aushärten läßt. Der
Formkasten wird dann einer gesteuerten Heizung mit mäßiger Temperatur ausgesetzt, welche ausreicht, das
Wachs zu schmelzen und es aus den Hohlräumen der Form herauslaufen zu lassen, welche jedoch genügend
niedrig ist, um keine Beeinflussung der Oberfläche der ersten Metallteile zu bewirken, welche innerhalb des
Formmaterials verbleiben. Der Formkasten wird dann in eine Lösung eingetaucht, welche die letzten
Wachsspuren aus den Hohlräumen entfernt und anschließend wird der Formkasten herausgenommen
und getrocknet. Dann wird der Formkasten in einen Ofen gebracht und für einen ausgedehnten Zeitraum mit
erhöhter Temperatur erwärmt, wobei die Temperatur wieder so gesteuert wird, daß sie keine Auswirkungen
auf die Oberfläche oder Form der ersten Metaliteile hat,
welche in dem Formmaterial eingeschlossen bleiben. Nach sorgfähigem Aufheizen wird das zweite Metall in
flüssigem Stadium in die Hohlräume in der Form gegossen, während gleichzeitig unter Unterdruck Luft
aus den Hohlräumen abgesaugt wird, um schnelles und vollständiges Füllen der Hohlräume sicherzustellen. Das
zweite schmelzflüssige Metall fließt dann rund um die Teile des ersten Metallteils welche innerhalb der
Hohlräume freiliegen und hüllt sie ein. Nach dem Erhärten sind die ersten und zweiten Metallteile fest
miteinander verbunden, ohne daß ein weiteres Löten oder eine andere Befestigung notwendig sind.
Vorzugsweise wird durch die Ausübung und das Verfahren gemäß der Erfindung der Gießvorgang mit
Hilfe der Anwendung von Unterdruck an beiden Seiten des Formkastens durchgeführt. Das Formmaterial ist in
seinem trockenen erhärteten Stadium etwas porös und ermöglicht den Durchgang begrenzter Beträge an Luft
und die Anwendung von Unterdruck stellt dadurch sicher, daß jede verbleibende Luft innerhalb der
Hohlräume durch das Formmaterial abgesaugt wird, wenn das geschmolzene Metall in die Hohlräume
eintritt.
Weiler wird der Formkasten gemäß der Erfindung vorzugsweise einer Drehung mit hoher Drehzahl
ausgesetzt, wodurch das Eintreten des geschmolzenen Metalls in die Hohlräume durch Zentrifugalkraft
sichergestellt wird.
Weitere einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles der Erfindung klar, welches hier lediglich als Beispiel und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung beschrieben wird. Es zeigt
F i g. I eine perspektivische Darstellung eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Rings,
wobei ungefähr eine Hälfte der Ringschiene dargestellt ist und der übrige Teil in strichpunktierten Linien und
wobei die Fassung und die dazugehörigen Anschlußteile or!er Elemente in ausgezogenen Linien dargestellt sind.
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 der Fig. I.
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines weiteren
Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung, wobei einige Teile weggebrochen sind.
F i g. 4 eine schematische perspektivische Darstellung einer Anordnung von Wachsmodellen vor dem
Umhüllen.
Fig. 5 eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines der Wachsmodelle wie sie in der Anordnung in
Fig. 4 dargestellt sind.
Fig.6 einen schematischen Schnitt durch einen
Formkasten mit der Form, welche die in Fig. 1 gezeigten Wachsmodelle enthält, welche nun in das
Formmaterial eingebettet sind,
F i g. 7 eine schematische Darstellung der Erwärmung des Formkastens auf eine wenig erhöhte Temperatur,
Fig.8 eine schematische Darstellung des Eintauchens des Formkastens in eine Lösung,
F i g. 9 eine schematische Darstellung des Aufheizens des Formkastens bei einer erhöhten Temperatur in
einem Ofen und
F i g. 10 eine schematische Darstellung des Gießens.
Ehe die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden, soll im folgenden zum
besseren Verständnis das gemäß dem Verfahren dieses bevorzugten Ausführungsbeispieles hergestellte Produkt
beschrieben werden. Es versteht sich natürlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren auf Schmuckstücke
wie Ringe, Broschen, Ohrringe, Halsbänder und viele andere Schmuckstücke angewandt werden kann, bei
welchen es gewünscht wird, eine Steinfassung oder
Schmuckstücke als einen Teil und und das übrige des Schmuckstückes als einen anderen Teil herzustellen. Es
versteht sich natürlich auch, daß das erfindungsgemäiße
Verfahren in gleicher Weise auf die Verwendung zwei verschiedener Edelmetalle anwendbar ist oder auf die ■>
Verwendung desselben Edelmetalls, z. B. Gold in zwei Farben für die zwei verschiedenen Teile oder auf die
V-;.--vvendung desselben Edelmetalls derselben Farbe für
beide Teile. Das letzte Beispiel würde im allgemeinen eine etwas ungewöhnliche Anwendung der Erfindung in
sein, wenn es nicht erforderlich ist. c'ie ersten Teile
vorzupoheren. Die Erfindung ist daher nicht einfach auf
das Gießen zweier verschiedener Metallsorien oder auf das Gießen zweier verschiedener Farben desselben
Metalls beschränkt. Jedoch wird der Einfachheit halber η in der folgenden Beschreibung auf die Verwendung
einer Weißgoldeinfassung und einer Ringschiene aus Gelbgold Bezug genommen, während das gesamte
bezeichnet wird, gleichgültig ob zwei verschiedene
Metalle oder zwei verschieden gefärbte Stücke desselben Metalls oder tatsächlich zwei verschiedene
Teile derselben Farbe und der gleichen Reinheit desselben Metalls verwendet werden.
In den Fig. 1,2 und 3 ist zu sehen, daß das nach dem 2s
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schmuckstück aus einem typischen Fingerring besteht, welcher
eine Ringschiene 10 aus Gelbgold oder dgl. und ein Fassungsteil 11 für einen Stein oder dgl. aufweist,
welcher sich von diesem erstreckt. Bei dem bevorzugten w A' -,führungsbeispiel der Erfindung ist das Fassungsteil
11 aus Weißgold hergestellt und ist einzeln in einer Vorstufe nach dem Wachsausschmelzverfahren hergestellt
worden. Demzufolge ist das Fassungsteil Il des in F i g. I gezeigten Ausführungsbeispiels mi' Kreppen 12 r>
versehen, welche im wesentlichen in der üblichen Weise ausgebildet sind. Fin Stiel 13 der Fassung erstreckt sich
nach unten in die Ringschiene 10 aus Gelbgold.
LJm den Stiel 13 in seiner Lage zu halten und zu befestigen, ist er auf beiden Seiten mit angrenzenden
Befestigungsteilen versehen, welche aus dem blattähnlichen Anschlußteil 14 besteht, das integral mit dem Stiel
aus demselben Material (d. h. Weißgold) hergestellt ist. wie der Stiel 13 und die Krappcn 12. Die blattähnlichen
Ansehlußteile 14 können sehr kurz sein oder können -»5
sich teilweise um die aus Gelbgold bestehende Ringschiene 10 des Fingerringes erstrecken oder in
derselben Weise wie in Fig. 1. Ls ist wünschenswert,
obwohl nicht wesentlich, daß die blattähnlichen Ansehlußteile 14 eine oder mehrere Befestigungsöffnungen
15 aufweisen, welche sich durch sie hindurcherstrecken, so daß während der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens das Gelbgold der Ringschiene 10 des Fingerringes hindurchfließen kann,
wenn es schmelzfähig ist. Zusätzlich sind bei dieser besonderen Ringausbildung jedoch ohne die Erfindung
als solche einzuschränken, die blattähnlichen Anschlußteile 14 mit zusätzlichen Tragplatten 16 zur Befestigung
von Steinen versehen, welche Tragansätze 17 für Steine aufweisen. Die Tragplatten 16 sind so befestigt und
angeordnet, daß sie an der äußeren Oberfläche der Ringschiene 10 aus Gelbgold liegen. Zusätzlich sind bei
diesem besonderen Entwurf eines Ringes — ebenfalls ohne die Erfindung einzuschränken — die Ansehlußteile
14 weiterhin mit dekorativen Rippen 18 versehen, welche ebenfalls in der Oberfläche der Ringschiene 10
aus Gelbgold liegen und weiter zu einem ansprechenden Äußeren des Ringes beitragen.
Es ist zu bemerken, daß bei diesem Ausführungsbeispiel
eines Schmuckstückes das Fassungsteil 11 mit Anschlußteilen 14 der Art versehen ist, welche
vollständig innerhalb der Ringschiene 10 aus Gelbgold eingebettet sind. Tatsächlich fließen Teile der Ringschiene
10 aus Gelbgold durch die Befesiigungsöffnungen 15, um das Fassungsteil 11 wirksam und vollständig
an seinem Platz zu halten, ohne daß Klebemittel, Löten, Schweißen oder Hartlöten oder dgl. notwendig ist und
das Fassungsteil H bloß durch das Fließen des Gclbgoldcs der Ringschiene 10 um die Anschlußteile 14
und dinch die Befestigungsöffnungen in denselben
während der Herstellung in der richtigen Lage gehalten wird.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann noch ein weiterer und komplexerer Entwurf eines
Ringes vorgesehen werden, z. B. für einen Siegelring für einen Herrn oder dgl., bei welchem Weiß- und
C'iplhgnldieilen das Aussehen eines Gewebes oder einer
Verflechtung miteinander gegeben wird. Dieses Ausfüh rungsbeispiel ist in F i g. 3 dargestellt, wobei die
Ringschiene 20 aus Gelbgold nur teilweise dargestellt ist und der übrige Teil der Einfachheit halber weggelassen
ist. Es ist festzustellen, daß bei diesem Ausführungsbeispiel die Weißgoldteile des Ringes im wesentlichen aus
den in Längsrichtung verlaufenden Bändern oder Längsstreifen 21 bestehen und die Gelbgoldteile aus der
Ringschiene 20 und den Querstreifen 22. Vorzugsweise sind die Längsstreifen 21 in bestimmten Lagen
vorgesehen, wobei Befestigungsöffnungen 23 in denselben angeordnet sind, durch welche das die Ringschiene
20 und die Querstreifen 22 bildende Gelbgold fließen kann, wobei die Weißgoldstreifen an dem Gelbgold
befestigt und verrn-gelt werden. Offensichtlich müssen
diese Befestigungsöffnungen 23 an Stellen angeordnet werden, wo sie in erster Linie auf beiden Seiten mit
einem Teil des Gelbgoldes in Berührung stehen, d. h. ober- und unterhalb der Weißgoldstreifen. Solche
Stellen sind z. B. an den weggebrochenen Teilen in Fig. 3 zu sehen, und ähnliche öffnungen sind entlang
jeder Seite und an jedem Ende der Weißgoldstreifui angeordnet, wo immer das Ende eines Weißgoldstreifens
beiderseitig von Gelbgold überlappt wird.
Es versteht sich, daß auch Ansehlußteile 14 vorgesehen werden können, ohne daß Löcher oder Befestigungsöffnungen
15 in dem aus Weißgold bestehenden Teil vorgesehen werden. Die Ansehlußteile 14 werden
genügend fest durch das Gelbgold der sie umschließenden Ringschiene 10 in ihrer Lage gehalten. Z. B. können
die Ansehlußteile 14 des in Fig. 1 gezeigten Weißgoldteiles,
obwohl es nicht dargestellt ist, auch anstelle der Befestigungsöffnungen 15 oder zusätzlich mit nicht
dargestellten, nach außen ragenden Querstäben oder Vorsprüngen versehen sein, so daß das Gelbgold um
diese herumfließt und dieselbe festhält.
Ähnlich können im Ausführungsbeispiel der F i g. 3 die Längsstreifen 21 aus Weißgold mit nach unten
ragenden Verriegelungsteilen mit oder ohne Löcher in denselben wie in F i g. 1 oder mit nach unten hängenden
Verriegelungsteilen mit oder ohne Stäben oder Vorsprüngen versehen sein, welche sich quer zu
denselben erstrecken, obwohl das Vorsehen der Befestigungsöffnungen 23 wie es in Fig.3 dargestellt
ist, für die vorteilhafteste Art einer Verriegelung der Teile miteinander gehalten wird.
Wie oben erwähnt, bezieht sich die Erfindung auf das
Verfahren zur Herstellung der in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Gegenstände, gleichgültig, ob es ein
Fingerring oder irgenein anderes Schmuckstück ist. welches durch »bimetallisches« Gießen, wie es beschrieben
wurde, hergestellt ist. Um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, ist es als erstes notwendig,
das erste Metallteil herzustellen, gewöhnlich die Steinfassung, /. B. nach dem Wachsschmelzverfahren
oder durch Ausstanzen oder irgendeine andere zweckmäßige Technik. So können viele Steinfassungen
hergestellt und aufbewahrt werden, wenn es erwünscht ist.
Wenn es dann gewünscht wird, ein bimetallischcs Schmuckstück herzustellen, wie z. B. einen der in den
Fig. 1 bis 3 gezeigten Fingerringe, so wird das Fassiingsteil 11 gemäß dem ersten Schritt der Erfindung
in ein Wachsmodell des /weiten Metallteils, gewöhnlich
die Ringschiene 10, wie in F i g. I dargestellt ist. eingebettet. Wie in F i g. 5 dargestellt ist, ist das sich
ergebende Produkt eine zusammengesetzte Anordnung aus t'rriciii FiissungMei! ii aus metall üi'iu einem
Wachsring oder einer Ringschiene 50 und einem stielähnlichen Teil oder »Anschnitt« 31. Die Heerstellung
solch eines kombinierten aus einem Fassungsteil und Wachsring bestehenden Teiles kann gemäß
bekannter Techniken für die Herstellung von Wachsmodellen, bei welchen Gummiformen verwendet werden,
und gemäß der bekannten Technik vorbereitet werden. Die Stiele oder Anschnitte 31 werden dann an einem
Ring 32 befestigt, so daß sie zu einer Gruppe mit dreißig bis fünfzig solcher Wachsmodelle die an einem solchen
Ring befestigt sind, zusammengefaßt sind.
Der nächste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Umhüllen bzw. »Formen« d. h. Herstellen
der Form, wie es in F i g. 6 dargestellt ist. Dabei werden der Ring 32 und die Wachsmodelle 31 von einer
Grundplatte 33 aus Gummi getragen, welche eine vorbeslimmte Form mit einer Mulde 34 in der Mitte und
einer ringförmigen umgebenden Wand 35 entlang der Kante aufweist. Ein Formkasten aus Stahl oder
Aluminium wird auf der Grundplatte 33 angeordnet, welcher in die umgebende Wand 35 hineinpaßt und
flüssiges Formmaterial 37 wird in den Formkasten 36 gegossen und umgibt urd umhüllt die Wachsmodelle 30
und die Anschnitte 31 und teilweise den Ring 32. Der Formkasten 36, welcher die flüssige Umhüllung hält,
wird dann einem gemäßigten Unterdruck ausgesetzt und vorzugsweise einer mäßigen Schwingung, um alle
eingeschlossenen Luftblasen gemäß der bekannten Praxis zu entfernen. Andererseits ist es auch möglich an
sich bekannte Maschinen zu verwenden, welche sowohl das Formmaterial unter Vakuum mischen als auch
vergießen oder irgendwelche anderen Einrichtungen um die Gegenwart von Luftblasen zu vermeiden.
Nachdem die Form 37 ausgehärtet ist, wird die aus Gummi bestehende Grundplatte 33 entfernt und
gewöhnlich wird der Ring 32 ebenfalls entfernt, wodurch die Enden der einzelnen Anschnitte freigelegt
werden.
Die Form 37 kann aus gebranntem Gips oder einem anderen besonders vorbereiteten pulvrigen Formmaterial
bestehen, deren Einzelheiten in der Herstellung von Schmuckstücken bekannt sind und keine weitere
Beschreibung erfordern.
Der nächste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist derjenige, bei welchem das Wachs entfernt wird.
In der Vergangenheit war es allgemein üblich, das Wachs dadurch zu entfernen, daß der Formkasten und
die rorm 37 über einen ausgedehnten Zeitraum auf sehr hohe Temperaturen im Bereich zwischen 7040C und
760°C erwärm· wurden, wobei das meiste Wachs herausgeschmolzen wurde und der Rest zu Kohlenstoff
umgewandelt wurde, welcher bei diesen Temperaturen verbrannte. Wenn diese sehr hohen Temperaturen nicht
angewendet wurden, bestand die Neigung da/u, daß Kohlenstoff in den Hohlräumen innerhalb der Umhüllung
zurückblieb und kein zufriedenstellendes Gießen von Metall zuließ.
In der Vergangenheit waren alle Versuche einige Arten des bimetallischen Gießens anzuwenden, bei
welchen eine Steinfassung oder dgl., welche schon aus Gold oder anderem Metall hergestellt w;ir und in die
Umhüllung eingebracht und eingebettet w<!r. vollständig
unmöglich, aufgrund der Tatsache, daß durch diese Temperaluren, welche 704'C überschritten, das Cold
oder anderes Edelmetall nachteilig beeinflußt wurcLn. Insbesondere wurde die Oberfläche solcher Gold- oder
anderer Edelmetalle vollständig zerstört, wenn sie diesen Tempel aiut cn üusgt-sOi/i wiii'üc.
Versuche, diese Schwierigkeit zu überwinden, führten
ohne Ausnahme zu Fehlschlägen, und in der Tat wurde es für unmöglich gehalten, diese Metallarten »bimetallisch«
zu vergießen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es bei Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Gegensatz dazu möglich ist. alles Wachs einschließlich des Restwachses zu entfernen, ohne daß
koiilenstoffablagemngen gebildet weiden, welche Früher
durch Verfahren mit hoher Temperatur erzeugt wurden, indem d.is Wachs bei relativ niedrigen
Temperaturen vorzugsweise in Gegenwart von Dampf
erwärmt wird und vorzugsweise bei einem erhöhten Druck gefolgt von einem Waschen des Formkastens
und der dann gebildeten Höhlungen mit einer Lösung. So werden bei der Durchführung ties erfindungsgcmäßen
Verfahrens der Formkasten und die Form 37 zuerst einem Aufheizen auf relativ niedrige Temperatur
ausgesetzt in dem derselbe in einen Dampfdruckbehälter 38 angeordnet wird, welcher etwas Wasser bei
Raumtemperatur enthalt, das dann zur Erzeugung \on 1 Dampf erwärmt wird, bis ein Druck zwischen ungefähr
0.35 bis 1.41 kg/cm2 erreicht wird und dies»." Druck wird
aufrechterhalten. Im allgemeinen reicht ein Zeitraum zwischen I und 3 Stunden aus. Diese Drücke werden
normalerweise bei Temperaturen zwischen ungefähr
■ 104" und 135'C erreicht. Gemäß der Erfindung wird der
Formkasten vorzugsweise mit den aus Wachs bestehenden Anschnitten 31 nach unten gerichtet, wie in F i g. 7
dargestellt ist. um das Abwärtsfließen von Wachs aus den Hohlräumen innerhalb der Form 37 zu erleichtern.
ι wenn dieselbe erwärmt wird. Vorzugsweise werden
Temperatur und Druck innerhalb eines engeren Bereiches von ungefähr 116°C bis 12I°C und ungefähr
0.84 bis 1.05 kg/cm2 gewählt und der Zeitraum wird zwischen 1 und P/2 Stunden gewählt. Längere
> Behandlungszeiten bei Temperaturen und Drücken lassen die Oberfläche der Umhüllung dazu neigen, zu
verderben und führen zu roheren Gußstücken.
Im allgemeinen besteht die Aufgabe darin, das Wachs
allmählich zu schmelzen und es zum Herausfließen zu
> bringen. Schnelles Aufheizen führt dazu, daß das Wachs
kocht und die Form beschädigt. Weil das Wachs bei ungefähr 71°C schmilzt, sollte die Anfangstemperatur
vorzugsweise Raumtemperatur sein und dann allmählich gesteigert werden. Tatsächlich kann am Ende dieses
■ Schrittes die Temperatur etwa so hoch wie 316° bis
343°C sein, ohne daß die ersten Metallteile beschädigt werden, in der Praxis sind diese Temperaturen jedoch
nicht notwendig, weil der größte Teil des Wachses, wie
oben erwähnt wurde, bei niederen Temperaturen schon
entfernt ist. Während auch andere Heizmittel möglicherweise zweckmäßig sind, hat der Dampf den
Vorteil eine feuchte Atmosphäre zu schaffen urd das Fließen des Wachses zu erleichtern und ist aucn leichter
zu steuern, um einen allmählichen Temperaturanstieg zu schaffen. Es hat sich herausgestellt, daß durch relativ
niedrige Temperatur und/oder steigendes Erwärmen auf diese Weise bei erhöhtem Druck fast das ganze
Wachs aus der Form 37 entfernt werden kann, wobei nur Bruchteile von Prozenten innen verbleiben,
gewöhnlich in Form eines dünnen Films und ohne die Bildung von Kohlenstoff.
Das Entfernen von innerhalb der in der form 37 ausgebildeten Hohlräume verbleibendem Wachs wird
vorzugsweise durch vollständiges Eintauchen des Formkastens in ein Bad 39 erzielt, welches eine
zweckmäßige l.ösiingsfliissigkeit enthält. Bei herkömm-
nerhalb der Hohlräume die ersten Metallteile aus Edelmetall, welche zerstört werden könnten, wenn sie
auf Temperaturen im Bereich zwischen 538° und 7600C
erwärmt werden. Die Form wird tatsächlich gewöhnlich keine Temperatur erreichen, die viel über 12Γ bis
135nC liegt und in keinem Fall eine höhere Temperatur als die des Heizmediums. Zusätzlich kühlt der Schritt
des Auswaschens mit der Lösungsflüssigkeit die Form auf wesentlich niedrigere Temperatur ab. Demzufolge
wird beim erfindungsgemäßen Verfahren ein gemäßigtes Vorwärmen vor dem Gießen vorgesehen, welches
auf Temperaturen von nicht mehr als ungefähr 204° bis Jib C und auf einen Zeitraum von ungefähr zwei bis
zehn Stunden beschränkt ist, um sicherzustellen, daß die Form 37 vollständig gleichmäßig und durch und durch
vorgewärmt wird. Bei diesen Temperaturen werden Jic in der Form 37 eingeschossenen Edclmetalltcile nicht
beschädigt. |edoch wurde gemäß der Lehre von
CiU t " i' f 4' or*i f~' nk'ni *>' e*\o laVirt» Iq η er
Gummibasis wird eine zweckmäßige Lösung ein starkes herkömmliches Entfettungsmittel sein. Vorzugsweise
u ird der Formkasten so darin angeordnet, daß die darin
ausgebildeten Hohlräume innerhalb der Form nach oben gerichtet sind, um das Hineinfließen der
l.ösungsflüssigkeit in die Hohlräume ohne Bildung von
l.ufteinschlüssen zu erleichtern Nach dem Eintauchen für eine bestimmte Zeit im /ei raum zwischen 12 Min.
und I Stunde kann der Formkasten herausgenommen und geschüttelt werden, um alle Spuren der Lösungsflüssigkeit
aus ihm zu entfernen, worauf sich herausstellt, daß die in der Form 37 ausgebildeten Hohlräume
vollständig frei von irgendwelchen Wachs- oder Kohlenstoffspuren sind, welche die Qualität des darin
geformten Gußstückes nachteilig beeinflussen würden.
Es versteht sich natürlich, weil das erste Metallteil, in
diesem Fall das Fassungsteil 11. innerhalb der Form 37, ungeachtet der Entfernung des Wachses eingeschlossen
bleibt, daß es absolut wichtig ist, daß sowohl die Erwärmung, wie sie unter Bezugnahme auf F i g. 7
beschrieben ist. als auch das Waschen mit dem Lösungsmittel, wie es unter Bezugnahme auf F i g. 8
beschrieben ist. so ausgeführt werden, daß die ersten Metallteile nicht zerstört werden und daß die Oberfläche
dieser Metallteile nicht in irgendeiner Weise nachteilig beeinflußt wird und daß sie nicht irgendwelchen
Temperaturen ausgesetzt werden, welche etwa dicht an die Erwärmung dieser Teile zu einem
plastischen oder schmelzflüssigen Stadium heranreichen oder die Oberfläche derselben fleckig machen.
Bei herkömmlichen bekannten Gießtechniken ist es üblich gewesen, das Metall unmittelbar nach dem
Herausbrennen des Wachses zu vergießen. Bei diesem Schritt wird die Form noch auf eine Temperatur
zwischen ungefähr 538° und 76O°C aufgeheizt. Tatsächlich
haben einige Sachverständige das Gießen bei sogar noch höheren Temperaturen empfohlen, um eine
größere Wiedergabetreue des fertigen Gußstückes in bezug auf den Originalwachsabdruck zu erzielen und
frühzeitiges Erstarren des Metalls zu vermeiden.
So wird der Formkasten beim konventionellen Gießen, nachdem die Form sorgfältig und vollständig
gleichmäßig im Ausbrennverfahren aufgewärmt ist, herausgenommen und unmittelbar in einer geeigneten,
an sich bekannten Zentrifugalgießmaschine angeordnet und das Metall wird gegossen, während die Form eine
sehr hohe Temperatur aufweist
Im Gegensatz dazu enthält jedoch die Form bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens inangenommen,
daß die Beschränkung auf so gemäßigte Temperaturen der Form vor dem Gießen zu einem
wesentlichen Verlust der Genauigkeit und Wiedergabetreue der fertigen Teile führen würde. Demzufolge ist es
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens überraschend, daß diese Schwierigkeiten während
des Gießens überwunden werden können.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der vorgewärmte Formkasten 36 durch irgendwelche zweckmäßige
Klcmmeinrichtungen in einer Zentrifugalgießmaschine irgendeines zweckmäßigen Typs befestigt (deren
Einzelheiten nicht gezeigt sind), welche eine Halterung 41 aufweist, die an einer Drehachse 42 befestigt ist,
damit sie zur Erzeugung der benötigten Zentrifugalkraft mit hoher Drehzahl gedreht werden kann. Ein
Schmelztiegel 43, welcher innerhalb der Halterung 41 angeordnet ist. enthält das geschmolzene Gold oder
anderes Metall und eine Abschlußplatte 44, welche dem Tiegel 43 zugeordnet ist, verschließt das untere Ende
des Formkastens 36. Um I uft aus dem unteren Ende des Formkastens 36 abzusaugen, verläuft ein Saugrohr 45
durch die Abschlußplatte 44, welche mit irgendeiner geeigneten Unterdruckquelle verbunden ist.
Die weitere Evakuierung von jeder verbleibenden Luft innerhalb der Hohlräume in der Form wnd durch
Anbringen eines Unterdruckkopfes 46 am oberen Ende des Formkastens 36 erreicht, d. h. an dem von den
Wachsringen 30 und den Anschnitten 31 gebildeten Hohlräumen entfernte Ende. Während des Gießens des
geschmolzenen Metalls in das untere Ende des Formkastens 36 wird der Unterdruckknopf 46 durch ein
geeignetes Saugrohr 47 fortlaufend evakuiert und weil die Form innerhalb des Formkastens 36 ziemlich
luftdurchlässig ist, neigt die innerhalb der darin ausgebildeten Hohlräume enthaltende Luft dazu,
abgesaugt zu werden, insbesondere wenn das geschmolzene Metall in die Hohlräume eintritt.
Damit die Saugrohre 45 und 47 mit der Halterung 41 gedreht werden können, sind sie mit drehbaren
Kupplungen irgendeiner zweckmäßigen bekannten Art versehen, weiche auf der Drehachse 42 der Halterung 41
angeordnet sind.
Vor dem Kippen des Tiegels wird die Luft an beiden Enden des Formkastens abgesaugt, d. h. durch das
Saugrohr 45 am unteren Ende und das Saugrohr 47 und den Unterdruckknopf 46 am oberen Ende. In dem
Moment, wenn der Tiegel gekippt wird, wird die Evakuierung durch das Rohr 45 beendet, um irgendeine
Oberschneidung mit dem Strom des Metalls in die
Hohlräume zu vermeiden, jedoch die Evakuierung durch den Unterdruckkopf 46 und das Saugrohr 47 wird
fortgesetzt bis das Gießen beendet ist.
Weil sie AbschluQplatte 44 das untere Ende des Formkastens 36 verschließt und die Evakuierung von
Luft aus dem oberen Ende des Formkastens mit dem Saugrohr 47 fortgesetzt wird, wird das Metall in die
Hohlräume hineingezogen, wodurch das schnelle Fließen des geschmolzenen Metalls in die Hohlräume
gesteigert wird, während gleichzeitig jedes Eindringen zusätzlicher Luft in das untere Ende des Formkastens 36
aufgrund der Absaugung der Luft über den Unterdruckkopf 46 durch die Abschlußplatte 44 verhindert ist.
Andere Formen des Aufbringens von Unterdruck können ebenfalls zweckmäßig sein. So schließt die
Erfindung nicht die Verwendung eines sogenannten Vakuur/.ofens aus, bei welchem der gesamte Gießprozeß
in einem Vakuum durchgeführt wird.
Bei den auf diese Weise hergestellten Gußstücken wurde eine besondere Wiedergabetreue der Konturen
der Hohlräume gefunden, ungeachtet der relativ
niederen Temperaturen des Formmaterials während des Gießens.
Nach dem Erkalten wird die Form zerbrochen und entfernt und die Gußstücke werden in einer Beizlösung
und mit Dampf gereinigt. Das Aussehen der Oberfläche kann dadurch wieder hergestellt werden, daß die
Gußstücke mit Borsäure beschichtet, bei einer Temperatur von 7O4°C für 15 bis 30 see geglüht werden und die
Borsäure mit Schwefelsäure entfernt wird. Das Gußstück wird dann in einer Natrium-Zyanid-Lösung
gewaschen.
Es hat sich herausgestellt, daß sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Schmuckstücke wie
Fingerringe und dgl. in zwei Stufen, wie es oben beschrieben wurde, herstellen und aus zwei verschiedenen
Metallen oder zwei verschiedenen Farben desselben Metalls oder tatsächlich aus zwei getrennten
Stücken desselben Metalls ohne irgendeinen Verlust im Aussehen an irgendeiner Stelle des ersten Metallteiles
ίο herstellen lassen, welcher während des Gießens des
zweiten Teils in der Form eingebettet ist. Das Gießen des zweiten Teiles wirkt vollständig zum Umhüllen und
Einbetten der versteckten Teile des ersten Metallteils in demselben und stellt eine perfekte Verbindung mil
demselben ohne Verwendung irgendwelcher anderen Mittel wie z. B. eines Lotes oder dgl. her. Zusätzlich
können durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens Schmuckstücke in Designs hergestellt
werden, welche mit bisher bekannten Techniken absolut unmöglich sind. Einander verriegelte oder miteinander
verwobene Designs wie sie in Fig.3 gezeigt sind
können ziemlich leicht mit niedrigen Kosten erhalten werden, in der Weise, daß die zwei verschiedener
Metallteile miteinander verwebt zu sein scheinen ir einer Weise, welcher mit herkömmlichen unmöglich
wären.
Es wurden insgesamt ein »Wachs« und ein »Formmaterial« genommen. Es versteht sich, daß jedes andere füi
den Zweck geeignete Material jederzeit verwende!
werden kann, wenn es die Umstände erlauben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schmuckstükkes oder dgl. welches aus zwei einzelnen Metalltei-
lenbesteht, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
a) Herstellen eines ersten Metallteils, welches einen sichtbaren Teil und einen später in dem
Schmuckstück verdeckt angeordneten Teil aufweist,
b) Einbetten des später verdeckt angeordneten Teils des ersten Metallteils in ein Modell eines
zweiten Metallteils, welches aus durch Anwendung von Wärme und einer Lösung entfernba- iü
rem Material gebildet ist,
c) Umhüllen des mit dem Modell des zweiten Metaliteils zusammengesetzten ersten Metallteils mit einem Formmaterial und Aushärten
des letzteren,
d) Erhitzen des Formmaterials bzw. der Form auf eine Schmelzwärme durch Erwämen in einem
Bereich zwischen 71° und 343° C für eine genügende Zeit, um im wesentlichen alles
entfernbare Material in der Form zu schmelzen, und Herauslaufenlassen desselben aus der
Form, um einen Hohlraum in derselben zu hinterlassen, welcher die Form des zweiten
Metallteils bestimmt, wobei der sichtbare Teil des ersten Metallteils innerhalb der Form jo
eingebettet bleibt und der verdeckte Teil in den Hohlraum hineinragt,
e) Behandeln der Form rrr' einem Lösungsmittel für das entfernbar Material, um dadurch jeden
restlichen Film desselben 'inerhalb des Hohl- r>
raums aufzulösen und zu entfernen,
f) Vorwärmen der Form vor dem Gießen durch Erwärmen desselben auf eine Temperatur,
welche ausreicht, die Form gleichmäßig durch und durch auf die gleiche Temperatur zu -to
erwärmen ohne das erste darin befindliche Metallteil zu beschädigen,
g) Gießen des zweiten Metallteils durch Einbringen des Zweiten Metalls in den Hohlraum in der
Form in schmelzflüssigem Stadium, wobei das 4r> zweite Metall die verdeckten Teile des ersten
Metallteils umhüllt und um dieselben herum erstarrt, um das Schmuckstück zu bilden und
h) Entfernen des Schmuckstücks aus dem Formmaterial, vi
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formmaterial vor dem Aushärten
einem mäßigen Unterdruck und einer mäßigen Schwingung ausgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekenn- « zeichnet, daß das Erwärmen zum Herausschmelzen
durchgeführt wird indem das Formmaterial in Gegenwart von Dampf einer Temperatur im
Bereich zwischen 104° und 135°C ausgesetzt wird,
wobei die Form so ausgerichtet und getragen wird, μ daß das entfernbare Material darin schmelzen und
unter Einfluß von Schwerkraft aus der Form nach unten fließen kann.
4. Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen zum Schmelzen durch *>■>
Einschließen des Formmaterials in einen Druckbehälter durchgeführt wird, welcher Wasser mit oder
ungefähr mit Raumtemperatur enthält, und daß der
Druckbehälter erwärmt wird, bis er einen Druck
zwischen 0,84 und 1,05 kg/cm2 aufweist und eine Temperatur zwischen 116° und I2TC für einen
Zeitraum zwischen einer und 1 '/2 Stunden, wobei die Form innerhalb des Druckbehälters so ausgerichtet
und gelagert und dem progressiven Erwärmen mit Dampf ausgesetzt ist, daß das entfernbare Material
schmilzt und frei unter Einfluß von Schwerkraft aus der Form herausfließt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form zur Reinigung in eine
Lösungsflüssigkeit für das entfernbare Material getaucht wird, so daß das Lösungsmai.erial in den
Hohlraum hineinfliegt und jeden Rest des entfernbaren Materials darin auflöst.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorwärmen bei einer Temperatur
zwischen 204° und 316°C für eine Zeitdauer zwischen 2 und 10 Stunden durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form während des Gießens einem
gemäßigten Unterdruck ausgesetzt wird, wodurch das Fließen des schmelzflüssigen zweiten Metalls in
den Hohlraum unterstützt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formmaterial innerhalb eines
Formkastens mit oberen und unteren Enden enthalten ist, die beiden Enden des Formkastens vor
dem Gießen verschlossen werden, vor dem Gießen beide Enden des Formkastens einem gemäßigten
Vakuum ausgesetzt werden, wodurch Luft von beiden Seiten aus den Hohlräumen und dem
umgebenden Formmaterial herausgezogen wird, das Aufbringen von Unterdruck auf eine Seite des
Formkastens beendet wird und unmittelbar darauf das zweite geschmolzene Metall in die Hohlräume
von dem ersterwähnten Ende des Formkastens eingebracht wird, während das andere Ende des
Formkastens weiterhin dein gemäßigten Vakuum ausgesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen zum Schmelzen durch
Einschließen des Formmaierials in einen Druckbehälter durchgeführt wird, welcher Wasser mit oder
ungefähr mit Raumtemperatur enthält und daß der Druckbehälter erwärmt wird, bis er einen Druck
zwischen ungefähr 0,84 und 1,05 kg/cm2 mit einer
Temperatur zwischen 116° und 12PC aufweist für
einen Zeitraum zwischen ungefähr I und V/2 Stunden und wobei das Vorwärmen durchgeführt
wird, bei einer Temperatur, zwischen ungefähr 204° und 316°C für einen Zeitraum von ungefähr 2 bis 10
Stunden und wobei das Formmaterial innerhalb eines Formkastens enthalten ist, welche obere und
untere Enden aufweist, und daß die beiden Enden des Formkastens vor dem Gießen verschlossen
werden und vor dem Gießen beide Enden des Formkastens einem gemäßigten Unterdruck ausgesetzt werden, wodurch Luft aus beiden Enden aus
den Hohlräumen und dem umgebenden Formmaterial gesaugt wird, das Aufbringen von Unterdruck
auf einer Seite des Formkastens beendet wird und unmittelbar darauf das zweite geschmolzene Metall
in den Hohlraum an dem zuletzt erwähnten Ende des Formkastens gegossen wird, während das andere
Ende des Formkastens weiterhin einem gemäßigten Unterdruck ausgesetzt wird, wodurch fortlaufend
diese Restluft aus dem Hohlraum durch die Form
abgesaugt und so das Füllen des Hohlraums mit geschmolzenem Metall erleichtert wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Schmuckslückes oder dgl. welches aus
zwei einzelnen Metallteilen besteht, sie bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zum Gießen bimetallischer
Schmuckstücke. Die zwei Metalle sind gewöhnlich Gelbgold und Weißgold, obwohl natürlich andere
Edelmetalle wie sie für Schmuckstücke verwendet werden, ebenfalls im allgemeinen nach demselben
Verfahren vergossen werden können.
Schmuckstücke wie Ringe und dgl. sind seit hunderten von Jahren hergestellt worden indem zuerst das erste
Metalltei! oder die Teile nach dem Verfahren gegossen
wurden, welches als Wachsausschmelzverfahren bekannt ist. Bei diesem Verfahren wird ein Wachsmodell
des Schmuckstücks oder Ringes geformt, gewöhnlich indem das Wachs in eine Gummiform gegossen wird.
Eine Gruppe der Wachsmodelle wird dann miteinander zu einer baumähnlichen Anordnung oder eintm Ring
zusammengefaßt, abhängig von der besonderen angewendeten Technik. Die Anordnung der Wachsmodelle
wird innerhalb eines stählernen Formkastens oder eines Behälters angeordnet, der dann mit flüssigem Gips oder
einem anderen Formmaterial gefüllt wird. Der das ausgehärtete Formmaterial und die Wachsmodelle
enthaltende Formkasten wird dann für eine ausgedehnte Zeit bei einer erhöhten Temperatur in einen Ofen
gebracht, um das Wachs zu schmelzen, welches dann aus dem Formmaterial läuft und Hohlräume in dem
Formmaterial mit einer Form und Größe entsprechend der Form der Metallteile des Ringes und dergleichen
hinterläßt. Dann wird Gold oder anderes Edelmetall in die in der Form gebildeten Hohlräume gegossen,
gewöhnlich unter Zentrifugalkraft worauf man das Gold erstarren läßt. Die Form wird dann von den erhärteten w
Goldringen weggebrochen, welche dann poliert und mit Steinen und dgl. besetzt werden.
Um ein gutes Aussehen der Goldgußteile zu erreichen und um die Gleichmäßigkeil der Goldgußstücke bei den
Hohlräumen innerhalb der Umhüllung sicherzustellen. muß bei diesem Verfahren große Sorgfalt angewendet
werden, um sämtliche Wachsteilchen zu entfernen. Dieses wird gewöhnlich dadurch erreicht, daß die die
Form enthaltenden Formkästen mit der oberen Seite nach unten im Ofen angeordnet werden, so daß das
><> Wachs herausläuft, sobald es warm wird. Die Temperatur
des Ofens wird weiter erhöhl und die Form wird auf eine sehr hohe Temperatur, welche nicht unter 7Ü4°C
liegt, vollständig aufgeheizt. Dadurch wird jedes übriggebliebene Wachsteilchen in Kohlenstoff umge-
>'> wandelt, welcher bei 704°C verbrannt wird; so bleiben
saubere Hohlräume zurück.
Diese Verfahren hat der Schmuckwarenindustrie für viele hundert Jahre sehr gut gedient.
Weil sich jedoch der Geschmack bei Schmuckwaren <
>o geändert hat, wird es immer mehr gewünscht, Schmuckstücke herzustellen, wie Ringe und dgl., bei
welchen die den Stein tragende Fassung aus Weißgold hergestellt is(, und bei welchen die Ringschiene aus
Gelbgold besteht. ηί
Dies ist insbesondere wünschenswert, weil das Weißgold eine bessere und schmeichelhaftere Fassung
für die Steine schafft als Gelbgold, während Gelbgold als mehr traditionelles Material für die Ringschiene
betrachtet wird. Ähnlich kann es im Interesse der Wirtschaftlichkeit der Herstellung wünschenswert sein,
Ringe in zwei Teilen herzustellen, selbst wenn sie aus Metall einer Farbe hergestellt sind. Gemäß dieser
Technik können eine Vielzahl verschiedener Steinfassungen in einem sehr weiten Bereich verschiedener Stile
hergestellt werden und diese können für den Lagerbestand hergestellt werden. Weil dann beim Eingang von
Auftragen bestimmter Stilarten die besonderen Stile der Fassungen aus dem Lager entnommen werden können,
und eine zweckmäßige Ringschiene hergestellt werden kann, worauf die zwei Teile zusammengebaut werden
können und dem Verbraucher verkauft werden können. Auf diese Weise kann die Beschäftigung des Personals
im Herstellungsbetrieb tatsächlich über das gesamte Arbeitsjahr ausgedehnt werden, auch wenn Aufträge für
Schmuckstücke im allgemeinen nur während drei oder vier Monaten im Jahr erhalten werden. Während der
flauen Mcnate kann das Personal mit geringen Kosten Fassungen für das Lager hersteiler -und während des
Spitzenbetriebs kann tatsächlich diesel·1 ;e Belegschaft
vollständig damit beschäftigt werden, einfache Ringschienen für den Zusammenbau mit den verschiedenen
Fassungen herzustellen, weiche schon hergestellt sind und auf :.ager gehalten werden.
In jedem Fall, entweder, wenn zwei verschiedene Metallfarben verwendet werden oder wenn zwei Teile
derselben Farbe verwendet werden, war es bei den bekannten Herstellungsverfahren erforderlich, die Fassung
und die Ringschiene so zu formen, daß ein Teil der Fassung so ausgelegt war, daß er roh in eine
Ausnehmung im Band hineinpaßte und daß die zwei Teile dann durch irgendwelche Mittel, z. B. ein Hartlot,
miteinander verbunden wurden. Das Anbringen von Hartlot an einem Schmuckstück wie diesen erfordert
große Erfahrung und lange Praxis. In der Tat ist es fast unmöglich auch für den versiertesten Techniker,
Lötmittel an solch einem Ort so anzubringen, daE es für
das bloße Auge unsichtbar ist. in vielen Fällen bleiben Spuren des Lotes zurück, welche dann durch weiteres
Polieren entfernt werden müssen, welches noch zusätzliche Bearbeitungszeit erfordert. Ein weiterer
Nachteil ist die Tatsache, daß die Lötverbindung nicht immer vollständig befriedigend ist. Wenn es sich beim
Abliefern an den Benutzer herausstellt, daß bei dem Ring die Größe der Ringschiene geändert werden muß,
d. h. wenn die Ringschiene gebogen oder zu einer kleineren Größe zusammengezogen werden muß, wird
die Lötverbindung häufig zerbrochen.
Diese verschiedenen Faktoren haben daher zu einem starken Anstieg der Kosten bei der Herstellung von
Ringen und anderen Schmuckstücken geführt, welche die Vf -bindung zweier Metallteile aufweist, gleichgültig
ob aus Metall derselben oder einer anderen Farbe. Das hat dazu geführt, daß die wirkliche Flexibilität und
Wirtschaftlichkeit in der Herstellung bei der Verwendung zweiteiliger Zusammensetzungen niemals vollständig
zur Wirkung kam.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Gießen von Schmuckstücken mit
bimetallischem Aufbau zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der folgenden Weise gelöst:
a) Herstellen eines ersten Metallteils, welches einen sichtbaren Teil und einen später in dem Schmuckstück
verdeckt angeordneten Teil aufweist,
b) Einbetten des später verdeckt angeordneten Teils
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