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Bes chre ibun betreffend Vorrichtung zum Ausformen keramischer Guß
stücke, insbesondere Klosettbecken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aus
formen keramischer Gußstücke, insbesondere Klosettbecken, mit zwei Armen, die an
einem längs eines Ständers auf-und abbeweghohen Schlitten angeordnet und durch je
eine Haltevorrichtung mit je einem Seitenteil einer Gießform fest verbindbar sind,
um bei einer Aufwärtsbewegung des Schlittens die Seitenteile mit einem Gußstück
von einem Fußteil der Gießform, das an einem ersten Förderer befestigt ist, abzuheben,
das Gußstück auf einem zweiten Förderer zum Trocknen abzusetzen, die Seitenteile
auseinanderzubewegen und sie wieder auf dem Fußteil abzusetzen.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DT-OS 1 781 243) sind
die beiden Arme am Schlitten um eine gemeinsame waagerechte Achse schwenkbar gelagert
und befördern das vom Fußteil abgehobene Gußstück zusammen mit den Seitenteilen
der Gießform durch eine Schwenkung der Arme um 1800 über den Schlitten hinweg zum
zweiten Förderer. Die träge Masse, die dabei auf
dem Schwenkkreisbogen
beschleunigt und dann wieder abgebremst werden muß, ist derart groß, dass der Zeitbedarf
für eine Schwenkung der Arme um 1800 und wieder zurück in ihre Ausgangsstellung
nur dann klein gehalten werden kann, wenn die gesamte Vorrichtung besonders kräftig
gestaltet ist und die Haltevorrichtungen mit erheblichen Kräften an den Seitenteilen
der Gießform angreifen. Die Seitenteile dürfen indessen nur mit mäßigen Kräften
belastet werden, damit sie genügend häufig wieder verwendet werden können und jedes
Gußstück nur mit einem geringen Anteil der Kosten der Gießform belastet ist. Die
großen Massenträgheitskräfte, die bei raschen Schwenkungen der mit dem Guß stück
und den Seitenteilen der Gießform belasteten Arme auftreten, rufen außerdem erhebliche
Flächenpressungen an den bei der bekannten Vorrichtung aus vier Säulen bestehenden
Führungen für die auf-und niedergehende Bewegung des Schlittens hervor, so daß die
Schwenkgeschwindigkeit schon deshalb gering gehalten werden muß, damit die Führungen
nicht vorzeitig verschleißen und es dann unmöglich machen, die einzelnen Teile der
Gießform wieder genau zusammenzusetzen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, dass die zum Ausformen eines Guß
stücks und erneuten Zusammensetzen der Gießform erforderlichen Bewegungen der einzelnen
Gießformteile besonders rasch und dabei schonend durchgeführt werden können. Die
Forderung, die Gießformteile zu schonen, schließt die Aufgabe ein, die Gießformteile
in geöffnetem Zustand für eine Kontrolle ihres Zustandes und zum Reinigen zugänglich
zu machen und sie dann wieder so präzise zusammenzufügen, dass sie nicht aneinander
reiben, ehe sie ihre endgültige Stellung in bezug aufeinander erreichen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Brücke gelöst, die in
einen Zwischenraum unter den vom Fußteil abgehobenen Seitenteilen und über dem Fußteil
der Gießform hineinbewegbar ist, und auf der das Gußstück absetzbar und nach dem
Auseinanderbewegen der Seitenteile ohne diese zum zweiten Förderer bewegbar ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung brauchen die Seitenteile der
Gießform gemeinsam mit dem Gußstück nur.
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eine senkrechte Translationsbewegung um etwa die Höhe der Gießform
auszuführen, damit zwischen der Unterseite des Gußstücks und der Seitenteile einerseits
und der Oberseite des Fußteils andererseits ein ausreichender Zwischenraum für die
Brücke entsteht. Dann kann das Gußstück, ohne bis dahin in der Waagerechten bewegt
worden zu sein, auf der Brücke abgesetzt. werden, und erst danach führen die Seitenteile
als einzige Bewegung in der Waagerechten die verhältnismäßig geringfügige Bewegung
voneinander weg aus, die erforderlich ist, damit das Gußstück auf oder mit der Brücke
zwischen den Seitenteilen herausbewegt werden kann. Sobald die Brücke wieder wegbewegt
worden ist, sind die einzelnen Teile der Gießform besonders gut zugänglichsum gereinigt
zu werden.
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Nach dem Putzen und Zusammenfügen der beiden Seitenteile ist nur eine
kurze senkrechte Translationsbewegung nach unten erforderlich, um die Seitenteile
wieder mit dem Fußteil der Gießform zu vereinigen. Der Zeitbedarf für die kurzen
senkrechten Translationsbewegungen der Seitenteile ist selbst dann gering, wenn
dabei große Beschleunigungen und Verzögerungen vermieden werden. Die kurzen geradlinigen
Bewegungen der Seitenteile sind mit geringem Vorrichtungsaufwand derart genau beherrschbar,
dass die richtige gegenseitige Zuordnung der Teile der wieder zusammengesetzten
Gießform gewährleistet ist.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist die Brücke
für ihre Bewegung in den Zwischenraum hinein in einer waagerechten Ebene geführt
und im Zwischenraum parallel zu sich selbst bis zum Anliegen am Boden des Gußstücks
anhebbar. Es ist indessen nicht unbedingt nötig, die Brücke im Zwischenraum anzuheben
um den Kontakt mit dem Boden des Gußstücks herzustellen; es ist auch möglich, die
beiden Seitenteile zusammen mit dem Guß stück auf die Brücke abzusenken. In beiden
Fällen ist nur ein kleiner Weg von einigen Millimetern oder allenfalls Zentimetern
zurückzulegen.
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Die Brücke kann beispielsweise Holme, die aus dem Unterbau einer
Rollenbahn teleskopartig in der Waagerechten ausfahrbar sind, und eine auf den Holmen
senkrecht verstellbar angeordnete Plattform aufweisen.
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Es ist dann zweckmäßig, wenn die Plattform sich über Parallel-Lenker
an den Holmen abstützt.
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Zum Anheben der Plattform kann ein von einer Kolben-Zylindereinheit
betätigbarer Keiltrieb vorgesehen sein.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn an den Holmen eine Mitnehmerklinke
gelagert ist, die beim Einfahren der Holme in den Unterbau der Rollenbahn ein schon
auf der Rollenbahn stehendes Gußstück fortbewegt.
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Die eingangs beschriebene bekannte Vorrichtung kann nur die Seitenteile
in bezug auf das Fußteil der Gießform bewegen.
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Für bestimmte keramische Gußstücke' insbesondere Klosettbecken, ist
es aber erforderlich, daß die Gießform zusätzlich zu dem Fußteil und den beiden
Seitenteilen auch noch ein Deckelteil aufweist, das vom Gußstück abgehoben werden
muß, ehe dieses zwischen den vom Fußteil abgehobenen und geöffneten Seitenteilen
herausbewegt
werden kann. Bei Verwendung der beschriebenen bekannten Vorrichtung ist es erforderlich,
das Deckelteil jeder Gießform in einem vorbereitenden Arbeitsgang, ehe die Gießform
die Vorrichtung erreicht, entweder mit der Hand oder mit einer getrennten Vorrichtung
abzuheben. Das Deckelteil muß dann vom Fußteil und den beiden Seitenteilen getrennt
an eine Stelle befördert werden, an der es wieder auf die Seitenteile aufgelegt
werden kann, nachdem das Gußstück entnommen und die Seitenteile wieder miteinander
und mit dem Fußteil vereinigt worden sind. Bei bekannten sogenannten Gießbandanlagen
besteht der erste Förderer aus einer großen Anzahl auf Schienen fahrender Wagen,
die durch eine endlose Kette miteinander verbunden und schrittweise bewegt bar sind.
Jeder Wagen weist eine Plattform auf, an der das Fußteil einer Gießform befestigt
ist, sowie ein Gestell, auf dem das von der Gießform abgenommene Deckelteil abgelegt
werden kann, bis die übrigen Teile der Gießform nach dem Entnehmen des Gußstücks
wieder zusammengefügt worden sind. Zu einer üblichen Gießbandanlage gehören 200
bis 500 solcher Wagen; deshalb bedeutet die Notwendigkeit, an jedem Wagen ein Gestell
für den Deckel vorzusehen, eine erhebliche Verteuerung der Anlage. Ein noch größerer
Nachteil ist aber, daß die Deckel beim Ablegen auf dem Gestell, in der Zeits in
der sie auf dem Gestell bleiben und schließlich beim Abnehmen vom Gestell und erneuten
Absetzen auf den Seitenteilen der entleerten Gießform der Gefahr von Beschädigungen
ausgesetzt sind und daß es erheblicher Aufmerksamkeit bedarf, die Gießformteile,
die sich während der Vorbereitung und Durchführung des Ausformvorganges getrennt
bewegt haben, wieder genau zusammenzufügen.
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Deshalb ist es im Sinne der oben beschriebenen Aufgabe eine vorteilhafte
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn in veränderlichem Höhenabstand
oberhalb der Haltevorrichtungen der Arme eine zusätzliche Haltevorrichtung für ein
Deckelteil der Gießform angeordnet ist. Das Deckelteil
wird von
dieser zusätzlichen Haltevorrichtung erfaßt, ehe die vom Fußteil abgehobenen Seitenteile
auseinanderbewegt werden. Nach dem Entnehmen des Gußstücks und erneuten Zusammenfügen
der Seitenteile wird das Deckelteil dann von derselben Vorrichtung wieder mit den
Ubrigen Teilen der Gießform vereinigt, ehe diese längs der Förderstrecke weiterbewegt
wird. Die richtige Zuordnung der einzelnen Teile der Gießform ist deshalb leicht
und mit großer Genauigkeit herstellbar.
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Die Haltevorrichtung für das Deckelteil kann ortsfest am Ständer
der Vorrichtung am oberen Ende der senkrechten Bewegungsstrecke des Schlittens angeordnet
sein. In diesem Fall ist es aber erforderlich, den Schlitten mit den Seitenteilen
der Gießform etwas weiter nach oben zu bewegen als an sich erforderlich wäre, um
über dem Fußteil den erforderlichen Zwischenraum für die Brücke zu schaffen. In
der oberen Endstellung des Schlittens erfaßt die zusätzliche Haltevorrichtung dann
das DeckelteilXund anschließend wird der Schlitten wieder um eine kleinere Strecke
nach unten bewegt, um das Gußstück auf der Brücke abzusetzen und den erforderlichen
Zwischenraum zwischen dem Deckelteil und dem Gußstück zu schaffen. Wenn es erwünscht
ist, mit einer einfachen Aufwärtsbewegung des Schlittens auszukommen, die gerade
ausreicht, um zwischen dem Fußteil und dem davon abgehobenen Gußstück den erforderlichen
Zwischenraum für die Brücke zu schaffen, dann ist es vorteilhaft, wenn gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung die zusätzliche Haltevorrichtung am Schlitten auf- und
abbeweglich geführt und mit einem eigenen Höhenverstellantrieb versehen ist. Hiermit
lassen sich die zum Entnehmen des Gußstücks erforderlichen Bewegungen der einzelnen
Teile der Gießform in bezug aufeinander so gering wie nur irgend möglich halten.
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Bs kann zweckmäßig sein, daß die zusätzliche Haltevorrichtung schrägstellbar
ist, um das Putzen des Deckelteils zu erleichtern.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur Verwendung
bei einem in der beschriebenen Weise als Gießband mit einer Vielzahl von Wagen ausgeführten
ersten Förderer vorgesehen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn am Ständer +
Vorrichtung eine jeweils im Stillstand des Gießbandes nach dem Angreifen der Haltevorrichtungen
an einer Gießform betätigbare Bremse zum Festbremsen des jeweils vor der Vorrichtung
stehenden Wagens angeordnet ist. Die gleiche Aufgabe, den Wagen und damit auch das
Fußteil der Gießform während des Entnehmens des Gußstücks in einer genau definierten
Stellung festzuhalten, kann aber auch von einer am Ständer angeordneten Vorrichtung
erfüllt werden, die zugleich zum Öffnen und Offenhalten einer an jedem Wagen gelagerten,
die Seitenteile der darauf stehenden Gießform während des Gieß vorganges zusammenhaltenden
zangenartigen Spannvorrichtung vorgesehen ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
eines Ausführungsbeispiels mit weiteren Einzelheiten erläutert. In der Zeichnung
zeigte Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Ausformen keramischer Gußstücke
Fig. 2 eine vergrößerte Stirnansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 19 Fig. 3
eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht derselben Vorrichtung in einer zweiten
Arbeitsstellung; Fig. 4 eine vergrößerte Stirnansicht in Richtung des Pfeils IV
in Fig. 3;
Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht derselben
Vorrichtung in einer dritten Arbeitsstellung Fig. 6 eine vergrößerte Stirnansicht
in Richtung des Pfeils VI in Fig. 5; Fig. 7 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht
derselben Vorrichtung in einer vierten Arbeitsstellung; Fig. 8 eine vergrößerte
Stirnansicht in Richtung des Pfeils VIII in Fig. 7; Fig. 9 einen vergrößerten und
mit zusätzlichen Einzelheiten gezeichneten Ausschnitt aus Fig. 5; Fig. 10 eine zu
Fig. 9 gehörige Draufsicht; Fig. 11 einen vergrößerten Teilschnitt in der waagerechten
Ebene XI-XI in Fig. 5; und Fig. 12 einen vergrößerten Teilschnitt in der waagerechten
Ebene XII-XII in Fig. 6.
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Die dargestellte Vorrichtung ist zwischen zwei Förderern 12 und 14
angeordnet, von denen der erste sich schrittweise im Sinne des Pfeils 16 in Fig.
2,4,6 und 8 bewegt und Gießformen 18,19,20 mit je einem Gußstück 22, im dargestellten
Beispiel einem Klosettbecken, zuführt und die leeren Gießformen fortbewegt, während
der zweite Förderer die auf einer Unterlage 24 zum Trocknen abgesetzten Gußstücke
22' und 22" zu einem nicht dargestellten Trockentunnel in Richtung des Pfeils 26
weiterfördert.
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Die Gießformen 18,19,20 bestehen aus je einem Fußteil 18, einem Deckelteil
19 und zwei Seitenteilen 20 und sind auf je einem Wagen 28 angeordnet. Die Wagen
28 bestehen aus je einem längs des Förderers 12 verfahrbaren Fahrgestell 30 und
einer
Plattform 32, die auf dem Fahrgestell um eine zur Längsrichtung
des Förderers 12 parallele Åchse 34 kippbar ist. Die Fahrgestelle 30 sämtlicher
Wagen 28 sind mit einer endlosen Förderkette 36 verbunden. Die Kippbarkeit der Plattform
32 -und damit der zugehörigen Gießform 18-20, deren Fußteil 18 an der Plattform
befestigt ist - ermöglichst es, Reste des keramischen Schlickers, aus dem die Gußstücke
22 gegossen worden sind, aus den Gießformen abfließen zu lassen. Zum Schrägstellen
der Gießformen 18-20 ist an der Plattform 32 jedes Wagens 28 eine Kurvenfolgerolle
38 angeordnet, die auf einer nicht dargestellten, sich längs des Förderers 12 erstreckenden
Kurvens chi ene läuft.
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Wenn die Gießformen 18-20 in den dargestellten Bereich gelangen,
ist der Kippvorgang abgeschlossen und das Gußstück 22 hat sich innerhalb einer festgelegten
Zeitspanne nach dem Abgießen des Schlickers soweit verfestigt, daß es der Gießform
schonend entnommen werden kann, um auf der Unterlage 24 getrennt von der Gießform
getrocknet zu werden. Das Gußstück ist jedoch noch zu weich, um unmittelbar erfaßt
und aus der geöffneten Gießform herausgehoben zu werden; deshalb ist es erforderlich,
das Gußs-tück zusammen mit den Seitenteilen 20 vom Fußteil 18 der Gießform abzuheben
und auf der Trockenform 24 abzusetzen, ehe die Seitenteile auseinandergenommen werden
können.
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Zu diesem Zweck ist an der vom zweiten Förderer 14 abgewandten Seite
des ersten Förderers 12 ein ortsfester Ständer 40 mit se Q echten Führungen 42 und
einem daran auf- und abbeweglich geführten Schlitten 44 angeordnet. Innerhalb des
Ständers 40 ist der Zylinder einer hydraulischen oder pneumatischen Kolben-Zylindereinheit
46 befestigS, deren Kolbenstange sich senkrecht nach oben erstreckt und mit dem
Schlitten 44 verbunden ist. Der Schlitten 44 weist waagerechte, zur Bewegun/gsrichtung
16 des Förderers 12 parallele Führungen 48 auf, an denen zwei Kopfstücke 50 verschiebbar
geführt sind. Die
Kopfstücke 50 sind mit der Kolbenstange je einer
zu den Führungen 48 parallelen; pneumatischen oder hydraulischen Kolben-Zylindereinheit
52 verbunden, deren Zylinder am Schlitten 44 befestigt ist. Jedes Kopfstück 50 ist'Bestandteil
einer Haltevorrichtung 54, die einen am zugehörigen Kopfstück befestigten, vom Ständer
40 wegragenden Arm 56 und zwei daran befestigte Paare von Spannzylindern 58 aufweist.
Die beiden Spannzylinder 58 jedes Paars stehen einander längs einer Achse gegenüber,
die sich im rechten Winkel zu den Führungen 42 einerseits und zu den Führungen 48
andererseits erstreckt, also auch im rechten Winkel zur Zeichnungsebene der Fig.
2,4,6 und 8 und parallel zur Zeichnungsebene der Fig. 1,3,5,7 und 12. Die Spannzylinder
58 jeder Haltevorrichtung 54 haben die Aufgabe, an einer Griffleiste 60 anzugreifen,
die an jedem Seitenteil 20 ausgebildet ist.
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Am Schlitten 44 sind zwischen den Kopfstücken 50 zwei senkrechte
Führungsstangen 62 in je zwei Führungen 64 verschiebbar geführt. Die oberen Enden
der beiden Führungsstangen 62 sind durch eine Traverse 66 miteinander verbunden;
an dieser Traverse greift die Kolbenstange einer pneumatischen oder hydraulischen
Kolben-Zylindereinheit 68 an, deren Zylinder am Schlitten 44 befestigt ist. An den
Führungsstangen 62 ist eine vom Ständer 40 waagerecht wegragende Konsole 70 befestigt,
an deren freiem Ende eine zusätzliche Haltevorrichtung 72 schwenkbar gelagert ist.
Die Haltevorrichtung 72 weist einen nach oben ragenden Arm 74 auf, der durch eine
pneumatische oder hydraulische Kolben-Zylindereinheit 76 in der Nähe der Führungsstangen
62 mit der Konsole 70 verbunden ist. An der Unterseite der Haltevorrichtung 72 sind
zwei Paare einander axial.gegenüberstehender Spannvorrichtungen 78 angeordnet, deren
Aufgabe es ist, zwei an jedem Deckelteil 19 angeordnete Laschen 80 zwischen sich
festzuspannen.
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An der Plattform 32 jedes Wagens 28 ist eine zur Bewegungsrichtung
des Wagens parallele Stange 82 befestigt, an der
eine am Ständer
40 angeordnete Bremse 84 angreifen kann. Die Bremse besteht aus einem zweiarmigen
Hebel 86, der mit einer pneumatischen oder hydraulischen Kolben-Zylindereinheit
88 um eine ortsfeste Achse derart schwenkbar ist, daß sein einer Arm gegen die Stange
82 drückt und dadurch den betreffenden Wagen 28 festbremst.
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An jedem Wagen 28 it ferner gemäß Fig. 11 eine zangenartige Spannvorrichtung.90
zum Zusammenhalten der beiden Seitenteile 20 der zugehörigen Gießform angeordnet.
Jede Spannvorrichtung besteht aus zwei um je eine senkrechte Achse schazenkbaren
zweiarmigen Hebeln 92, an deren der Gießform zugewandten Enden je eine Rolle 94
frei drehbar gelagert ist. Zwischen den von der Gießform abgewandten Armen der Hebel
92 ist eine Druckfeder 96 eingespannt, die bestrebt ist, die Rollen 94 einander
derart zu nähern, daß sie Randleisten 98 der Seitenteile 20 auf dem betreffenden
Wagen 28 gegeneinander drücken und dadurch die Seitenteile zusammenzuhalten. Am
Ständer 40 ist eine scherenartige Vorrichtung )00 zum Öffnen der Spannvorrichtung
90 angeordnet; diese Vorrichtung besteht aus zwei Scherenhebeln 102, deren von der
Gießform abgewandte Enden mit einer Kolben-Zylindereinheit 104 auseinanderbewegbar
sind, und deren der Gießform zugewandte Enden je einen senkrechten-Finger 106 aufweisen.
Die Finger 106 greifen beim Einfahrender Kolben-Zylindereinheit 104 an den beiden
Hebeln 92 der Spannvorrichtung 90 an und drücken die Rollen 94 gegen die Kraft der
Feder 96 auseinander und haben zugleich die Wirkung, daß sie - ähnlich wie- die
Bremse 84 - den Wagen 28, an dessen Spannvorrichtung 90 sie angreifen, in einer
bestimmten Stellung in bezug auf den Ständer 40 festhalten.
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Zum zweiten Förderer 14 gehört gemäß Fig. 9 und 10 eine Rollenbahn
108, deren Förderrichtung 26 sich im rechten Winkel zur Förderrichtung 16 des ersten
Förderers 12 erstreckt. Die Rollenbahn 108 ist auf einem Unterbau 110 angeordnet,
aus dem eine Brücke 112 entgegen-der Förderrichtung 26 ausfahrbar ist.
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Hauptbeqtandteile der Brücke 112 sind zwei waagerechte Holme 114 und
eine Plattform 116. Die Holme 114 sind im Unterbau 110 zwischen Rollenpaaren 118
geführt. Die aus dem Unterbau 110 ausfahrbaren Enden der Holme 114 sind durch ein
Seil 120 mit einer Seiltrommel 122 verbunden, die im Unterbau gelagert und von einem
Getriebemotor.124 antreibbar ist. Die entgegengesetzten munden der Holme 114 sind
durch ein weiteres Seil 126 mit einer im Sinne des Aufwickelns des Seils federbelasteten
Trommel 128 verbunden, so daß die Holme im Sinne des Einfahrens in den Unterbau
110 vorgespannt sind.
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Die Holme 114 sind durch Parallelogramm-Lenker 130 mit der Plattform
116 verbunden und tragen eine Kolben-Zylindereinheit 132, an deren Kolbenstange
Keile 134 befestigt sind, die beim Ausfahren der Kolben-Zylindereinheit 132 die
Plattform 116 nach oben drücken. Die Plattform 116 besteht aus mehreren zu den Holmen
114 parallelen Leisten, die in Zwischenräume zwischen den Rollen der Rollenbahn
108 einfahrbar sind.
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An den Holmen 114 ist ferner eine Klinke 136 gelagert, die durch
eine Feder 138 normalerweise in einer Stellung gehalten ist, in der sie beim Einfahren
der Brücke 112 gegen die Unterlage 24' eines auf der Rollenbahn 108 stehenden Gußstücks
22' stößt und dieses Gußstück mit seiner Unterlage in Richtung des Pfeils 26 mitnimmt
und auf eine Förderstrecke 140 abschiebt, die Bestandteil des zweiten Förderers
14 ist und zu dem erwähnten, nicht dargestellten Trockenofen führt. Die Klinke 136
ist derart keilförmig ausgebildet, daß sie sich beim erneuten Ausfahren der Brücke
112 unter der Unterlage 24 des nun auf der Rollenbahn 108 stehenden Gußstücks 22
hindurchbewegt ohne diese mitzunehmen.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Es sei angenommen,
ein Wagen 28 sei gerade in die Stellung gemäß Fig. 1 und 2 gelangt, in der die von
ihm getragene Gießform 18,19,20 in bezug auf den Ständer 40 symmetrisch angeordnet
ist,
also die senkrechte Ebene, in der die beiden Seitenteile 20 aneinanderliegen, mit
der senkrechten Mittelebene des Ständers 40 zusammenfällt. In dieser Stellung schließt
ein nicht dargestellter Nocken am Wagen 28 einen am Ständer 40 angeordneten, ebenfalls
nicht abgebildeten Kontakt und löst die folgenden Vorgänge aus: Die Kolben-Zylindereinheit
46 wird derart mit Druck beaufschlagt, daß der Schlitten 44 sich aus seiner in Fig.
1 und 2 abgebildeten oberen Endstellung in seine aus Fig. 3 und 4 ersichtliche untere
Endstellung bewegt. Anschließend werden die Kolben-Zylindereinheiten 52 derart unter
Druck gesetzt, daß die ilaltevorrichtungen 54 sich der MstteXbene des Ständers 40
gleichzeitig und um gleiche Strecken nähern, wobei sich die Arme 56 seitlich an
die Seitenteile 20 der Gießform anlegen. In Fig. 4 ist nur zur Verdeutlichung die
linke Haltevorrichtung 54 noch in ihrer ursprünglichen, von der Mittelebene des
Ständers 40 entfernten Stellung abgebildet, während die rechte Haltevorrichtung
54^schon ihre neue Stellung einnimmt.
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Während sich die Arme 56 an die Seitenteile 20 der zwischen ihnen
auf dem zugehörigen Wagen 28 stehenden Gießform 18,19,20 anlegen, zentrieren sie
diese Gießform in bezug auf den Ständer 40, indem sie den zugehörigen Wagen 28 längs
des Förderers 12 um eine kleine Strecke verschieben, wenn dies nötig ist, um die
Ebene, in der die Seitenteile 20 aneinanderliegen, mit der Mittelebene des Ständers
40 in Ubereinstimmung zu bringen. Sobald dies geschehen ist, wird die Bremse 84
betätigt, so daß der vor dem Ständer 40 stehende Wagen 28 in seiner Stellung festgehalten
wird. Gleichzeitig oder unmittelbar anschließend wird die Kolben-Zylindereinheit
104 der Vorrichtung 100 derart unter Druck gesetzt, daß die Finger 106 an den Hebeln
92 der Spannvorrichtung 90 angreifen und deren Rollen 94 gegen den Druck der Feder
96 auseinanderbewegen.
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Nun wird der Schlitten 44 nach oben in die aus Fig. 5 und 6 ersichtliche
Stellung gefahren, wobei die Haltevorrichtungen 54 die Seitenteile 20 der Gießform
zunächst noch zusammenhalten, diese aber zusammen mit dem Gußstück 22 vom Fußteil
18 abheben. Gleichzeitig oder unmittelbar davor oder danach greifen die Spannzylinder
78 der zusätzlichen Haltevorrichtung 72 an den Laschen 80 des Deckelteils 19 an
und die Kolben-Zylindereinheit 68 wird unter Druck gesetzt, so daß das Joch 66 mit
den Führungsstangen 62 und den übrigen damit verbundenen Teilen, insbesondere der
zusätzlichen Haltevorrichtung 72, in bezug auf den Schlitten 44 nach oben bewegt
uiid infolgedessen das Deckelteil 19 von den beiden Seitenteilen 20 abgehoben wird,
wobei das Deckelteil zunächst in die aus Fig. 5 und 6 ersichtliche Stellung'gelangt.
Anschließend wird die Kolben-Zylindereinheit 76 eingefahren, so daß die zusätzliche
Haltevorrichtung 72 gemäß Fig. 7 gekippt wird.
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Sobald der Schlitten 44 seine aus Fig. 5 und 6 ersichtliche obere
Endstellung erreicht hat, wird die Brücke 112 ausgefahren, und in der ausgefahrenen
Stellung der Brücke wird die Kolben-Zylindereinheit 132 unter Druck gesetzt, so
daß die Plattform 116 mit einer darauf liegenden Unterlage 24 von unten gegen das
noch in den Seitenteilen 20 festgehaltene Gußstück 22 gedrückt wird. f?nschließend
werden die Haltevorrichtungen 54, und mit ihnen die Seitenteile 20, auseinandergefahren,
so daß das Gußstück gemäß Fig. 8 frei auf der Unterlage 24 steht. Sodann wird die
Brücke 112 wieder eingefahren, in Fig. 9 und 10 nach rechts, wobei das schon auf
der Rollenbahn 108 stehende Gußstück 22' von der Klinke 136 in die Stellung 22"
geschoben wird und das Gußstück 22 die Stelle des Gußstücks 22' einnimmt. Anschließend
wird die Plattform 116 durch Einfahren der Kolben-Zylindereinheit 132 wieder abgesenkt
und nimmt unterhalb der Ebene der Rollenbahn 108 eine unwirksame Stellung ein.
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Schließlich werden die Haltevorrichtungen 54 wieder zusammengefahren
bis die Seitenteile 20 wieder aneinanderliegen, dann wird das Deckelteil 19 wieder
auf den Seitenteilen abgelegt, indem die zusätzliche Ilaltevorrichtung 72 in bezug
auf den Schlitten 44 nach unten bewegt wird und anschließend wird der Schlitten
44 wieder in seine untere Endstellung abgesenkt, so daß die Seitenteile 20 mit dem
Deckelteil 19 auf dem Fußteil 18 abgesetzt werden. Sodann geben die Spannzylinder
58 und 78 die Seitenteile 20 und das Deckelteil 19 frei, die Haltevorrichtungen
54 werden auseinandergefahren und der Schlitten 44 wird erneut in seine obere Endstellung
gebracht.
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Endlich wird die Bremse 84 wieder gelöst und die Kolben-Zylindereinheit
104 der Vorrichtung 100 derart ausgefahren, daß sie die Spannvorrichtung 90 freigibt,
so daß sich deren Rollen 94 unter dem Druck der Feder 96 erneut an die Randhusten
98 der Seitenteile 20 anlegen. Nun kann der bisher vor dem Ständer 40 stehende Wagen
28 durch den nächsten Wagen ersetzt werden, der eine Gießform 18,19,20 mit einem
Gußstück enthält. Dann beginnt der beschriebene Zyklus von neuem.
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Ansprüche :