DE2226937A1 - Verfahren zur herstellung bedruckter textilien - Google Patents
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 9 9 9CQQ7
Unser Zeichen: O.Z. 29 197 BR/Be 6700 Ludwigshafen, 31.5.1972
Verfahren zur Herstellung bedruckter Textilien
Die Erfindung betrifft ein Textildruckverfahren, bei dem auf ein Zwischentrocknen vor dem Fixieren der Farbstoffe verzichtet
wird.
Es ist üblich, Textilien mit Druckpasten zu bedrucken, die Farbstoffe, Verdickungsmittel und andere Hilfsstoffe enthalten.
In der Regel werden die Drucke vor dem Fixieren des Farbstoffs getrocknet. Im Zuge der Rationalisierung des Textildrucks hat
es sich, insbesondere beim Bedrucken voluminöser Textilien, beispielsweise τοπ Teppichen, als wünschenswert erwiesen, auf
den Trockenvorgang vor dem Fixieren zu verzichten. Hierbei tritt, ganz besonders bei voluminösen Waren wie Teppichen, und
vor allem bei Verwendung wasserlöslicher Farbstoffe, das Problem auf, daß die noch feuchten Drucke beim Fixieren ihre Randschärfe
verlieren, daß sie "ausfließen".
Bisher gab es keine Möglichkeit, das Ausfließen zu verhindern. Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
hier Abhilfe zu schaffen.
Die Lösung des Problems wurde nun in einem Verfahren gefunden zur Herstellung bedruckter Textilien unter Verwendung von
Druckpasten, die ein synthetisches Verdickungsmittel und mindestens einen Farbstoff enthalten, wobei die bedruckte Ware
vor dem Fixieren nicht getrocknet wird und wobei eine Druckpaste verwendet wird, die als Verdickungsmittel 0,25 bis
5 Gew.56, bezogen auf die Druckpaste, eines Gemisches aus folgenden
Komponenten enthält:
a) 0,5 bis 50 Gew.96, bezogen auf die Mischung a), b), c),
eines Mischpolymerisates aus
1. 95 bis 99,95 Gew.$, bezogen auf das Mischpolymerisat,
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und
2. 5 bis 0,05 Gew.# eines copolymerisierbaren Monomeren
mit 2 Doppelbindungen;
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343/72 - 2 -
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- 2 - O.Z. 29 197
b) 10 bis 80 Gew.#, bezogen auf die Mischung a), b), c),
einer über 1300C siedenden organischen Flüssigkeit, die
vor dem Mischen mit den Komponenten a) und c) weniger als 2 Gew.$, bezogen auf die Flüssigkeit, Wasser enthält, und
c) 0,5 bis 50 Gew.$, bezogen auf die Mischung a), b), c),
eines nichtionischen oder anionischen Emulgators.
Als copolymerisierbare Monomere mit 2 Doppelbindungen (a 2) sind vor allem nicht verseifbare Divinylverbindungen wie Divinylbenzol
oder Divinyldioxan geeignet. Es können aber auch verseifbare Divinylverbindungen wie Butandioldiacrylat eingesetzt
werden.
Fach dem Mischen der Komponenten a), b), c), zweckmäßig erst beim Anteigen der Druckpaste, werden die Carboxylgruppen des
Mischpolymerisates a) neutralisiert. Dies geschieht durch Zugabe einer wäßrigen Lösung einer Base, vorzugsweise Ammoniak,
in mindestens äquimolarer Menge, d. h. auf 1 Mol Carboxylgruppen wird 1 bis etwa 11/2 Mol Base zugegeben.
Die über 13O0C siedende organische Flüssigkeit b), die in
Mengen von 10 bis 80, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.# der Mischung zugesetzt wird, hat die Funktion eines Trägers für das Mischpolymerisat
a), in dem das Mischpolymerisat fein verteilt wird. Die Flüssigkeit soll unmittelbar vor dem Mischen mit den beiden
Komponenten a) und c) weniger als 2, vorzugsweise weniger als 1 Gew.# Wasser enthalten. Dies ist erforderlich, weil sich
andernfalls das feinpulvrige Mischpolymerisat a) beim Mischen mit der Flüssigkeit zusammenklumpt und nicht in ihr fein verteilt.
Das Mischpolymerisat a) seinerseits sollte natürlich ebenfalls möglichst trocken sein, doch läßt sich ein gewisser
Wassergehalt in der Größenordnung von 1 bis 2 Gew.# in der
Praxis kaum vermeiden und stört auch nicht, wenn die Flüssigkeit
(und auch der Emulgator c)) weitgehend wasserfrei ist.
Die chemische Natur der Flüssigkeit spielt keine wesentliche
Rolle, sofern sie sich in der Druckpaste, insbesondere gegenüber dem Mischpolymerisat a) inert verhält, d. h. vor allem,
wenn sie dieses weder löst noch zum koagulieren bringt.
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- 3 - O.Z. 29 197
Beispielsweise sind aliphatisch^, cycloaliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe; Alkohole; Ketone; Äther; siliciumorganische
Verbindungen und insbesondere Ester, auch sol- , ehe von polyfunktionellen Alkoholen wie Glycerin, also tie-,
rische und pflanzliche Öle, und von polyfunktionellen Säuren, beispielsweise Dibutylphthalat, geeignet.
Als nichtionische Emulgatoren c), die in Mengen von. 0,5 bis 50, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.$, bezogen auf die Mischung a),
b), c), eingesetzt werden, sind beispielsweise geeignet: Mit 8 bis 30 Mol Äthylenoxid oder Propylenoxid oxalkylierte Fettsäuren
mit mehr als 12 Kohlenstoffatomen; ebenso oxalkylierte
Phenole, die am Kern aryliert, alkyliert, in sonstiger Weise substituiert oder auch unsubstituiert sein können; ferner
ebenso oxalkylierte Säureamide mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen;
ebenso oxalkylierte Alkohole mit der gleichen Kohlenstoff zahl; Polyäthylen- bzw. Polypropylenoxide oder Mischpolyaddukte
von beiden, jeweils mit einem Polymerisationsgrad von 8 bis 30. Als anionische Emulgatoren, die in gleichen Mengen
wie die nichtionischen eingesetzt werden, sind beispielhaft zu nennen Seifen, Alkyl-, Aryl- und Alkylaryl-sulfonsaure
Salze. Sie sollen, wie gesagt, möglichst trocken sein.
Das Mischen der 3 Komponenten ist unproblematisch. Am zweckmäßigsten
legt man die Lösung bzw. Emulsion des Emulgators c) in der Flüssigkeit b) vor und streut das pulvrige Copolymerisat
a) unter Rühren ein. Hierbei genügt normales Rühren mit einem Blattrührer.
Unter Druckpasten sind für den Textildruck geeignete pastöse Zubereitungen von Farbstoffen, Bindemitteln, Verdickungsmittel^
und Lösungsmitteln bzw. dispergierenden Phasen, vor allem Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsstoffen, beispielsweise
Dispergiermitteln, Katalysatoren, Weichmachern, Egalisiermitteln und dergleichen, zu verstehen.
Als Farbstoffe kommen für das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich
alle im Textildruck brauchbaren Farbstoffe in Betracht,
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt jedoch vor
allem bei Dispersions- und ganz "besonders bei wasserlöslichen Farbstoffen zur Geltung, da diese beim Fixieren ohne Zwischentrocknen
besonders stark ausfließen.
Unter "Fixieren" versteht der Textildrucker eine thermische Behandlung des bedruckten Gutes zwecks Erzielung einer möglichst
dauerhaften Bindung des Farbstoffs auf dem Substrat. Hierzu wird in der Regel mit Heißluft oder Dampf auf etwa 100 bis
2200G erhitzt.
Verdickungsmittel sind Hochpolymere, die bei relativ geringer Substanzmenge - üblicherweise 0,5 bis 5f vorzugsweise 1 bis
3 Gew.^, bezogen auf die Druckpaste - geeignet sind, der Druckpaste
eine hohe Viskosität zu vermitteln. Sie dienen dem Ziel, ein Ausfließen der Drucke über die erzeugten Ränder zu verhindern.
Dies gelang jedoch, wie erwähnt, außer beim Pigmentdruck auf wenig voluminöse Textilien nur, wenn vor dem Fixieren
zwischengetrocknet wurde.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Verdickungsmittel besteht vorzugsweise vollständig aus der Mischung der Komponenten a),
b), c). Es können aber auch andere, übliche Verdickungsmittel in Mengen bis zu 50 Gew.%, bezogen auf das gesamte Verdickungsmittel,
mitverwendet werden. Solche übliche Verdickungsmittel sind beispielsweise die verschiedenen Arten von Stärke und
deren Abbau- und Umwandlungsprodukte, z.B. Dextrin und Britisch Gummi, ferner Gummiarabicum, Alginate, Traganth und
andere.
Das Zwischentrocknen erfolgt in einem eigenen, unter Umständen zeitraubenden Arbeitsgang in teuren Trockenaggregaten mit
großem Platzbedarf üblicherweise bei Temperaturen von etwa 60 bis 1000G, bei denen die Drucke noch nicht in nennenswertem
Maße ausfließen.
Es war in keiner Weise vorherzusehen, daß die erfindungsgemäße Verwendung der Mischung a), b), c) als Verdickungsmittel das
Ausfließen der nicht vorgetrockneten Drucke beim Fixieren ver-
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hindern und dadurch den Trockenvorgang erübrigen würde.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente.
cm (5
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- 6 - O.ζ. 29 197
Eine Druckpaste wird hergestellt aus:
j3 Teilen des blauen Farbstoffs der Formel I
(D
NHCOCH^
10 Teilen einer pastösen Dispersion von
20 ic· eines Copolymerisates aus 99*9 Teilen polyacrylsaurem
Ammonium und 0,1 Teilen Butandioldiacrylat 78 fo Ricinusöl
2 <?o Natriumsalz des Mono-Schwefelsäureester eines
2 <?o Natriumsalz des Mono-Schwefelsäureester eines
15-fach oxäthylierten C.p^g-Alkohols
20 Teilen Biiyldiglykol
50 Teilen Harnstoff
50 Teilen Harnstoff
5 Teilen wäßrige 25$ige Ammoniaklösung 9352 Teilen Wasser
Mit dieser Druckpaste wird eine Polyamid-Tufted-Teppichware
auf der Rotationsfilmdruckmaschine bedruckt, dann wird ohne Zwischentrocknung 4 min mit Sattdampf fixiert, gespült und
getrocknet.
Die Randschärfe der Drucke ist einwandfrei.
Eine Druckpaste wird hergestellt aus?
309851/1008 -7-
7 _ ο.ζ. 29 197
10 Teilen des braunen 1:2-Kobaltkomplexes einer äquimolaren
Mischung der Farbstoffe der Formeln II und III
OH
N=N-C C-CH-
^ (H) L\ JJ 11 ^ du)
15 Teilen einer pastösen Dispersion von
25 % eines Copolymerisates aus 99*9 Teilen polyacrylsaurem
Ammonium und 0,1 Teilen Divinylbehzol
74 % Kieselsäure-(tetra C-^-C^-alkylester)
1 % zwanzigfach oxäthyliertes Octylphenol 30 Teilen Thiodiglykol
30 Teilen Harnstoff
30 Teilen Benzylalkohol
30 Teilen Harnstoff
30 Teilen Benzylalkohol
5 Teilen Ammoniak 25#ig
Teilen Wasser·
Teilen Wasser·
Mit dieser Druckpaste wird eine Polyamid-Nadelfilz-Ware auf der Rotationsfilmdruckmaschine bedruckt, dann wird ohne
Zwischentrocknung 8 min mit Sattdampf fixiert, gespült und getrocknet.
Die Drucke sind randschrrf.
Beispiel 3
Eine Eruckpaste wird hergestellt aus:
Eine Eruckpaste wird hergestellt aus:
10 Teilen des gelben 1:2-Chromkomplexes vom Farbstoff der
Formel IV
309851/1008 -8"-
- 8 - 0#Ζ· 29
(IV)
20 Teilen einer pastösen Dispersion von
20 % eines Copolymerisates aus 99»8 Teilen polyacryl-
aurem Ammonium und 0,2 Teiten Divinyldioxan
76 % Ricinusöl
h % 20-fach oxäthyliertes Isononylphenol
30 Teilen Thiodiglykol
5 Teilen Ammoniak 25$ig
935 Teilen Wasser
935 Teilen Wasser
Mit dieser Druckpaste wird eine voluminöse Polyamid-Veloursware
auf der PlachfUmdruckmaschine bedruckt, dann wird ohne Zwischentrocknung
6 min mit Sattdampf fixiert, gespült und getrocknet.
Man erhält tadellos scharfe Drucke.
Beispiel 4
Eine Druckpaste wird hergestellt aus:
Eine Druckpaste wird hergestellt aus:
10 Teilen des Farbstoffs der Formel V
0 NH2 0
(V)
15 Teilen einer pastösen Dispersion von
25 % eines Copolymerisates aus 99*9 Teilen polyacrylsaurem
Ammonium und 0,1 Teilen Butandioldiacrylat
309851/1008
_ 9 - °·ζ*
73 # Stearinsäure-iso-decylester
2 $ 10-fach oxäthyliertes p-Phenylphenol
50 Teilen o-Phenylphenol 5 Teilen. Ammoniak 25#ig
920 Teilen Wasser
Mit dieser Druckpaste wird eine Polyester-Teppichware auf der Rotationsfilmdurckmaschine bedruckt, dann wird ohne Zwischentrocknung
10 min mit Sattdampf fixiert, gespült und getrocknet.
Es werden randscharf bedruckte Teppichwaren erhalten.
-10 -
3D9851/1008
Claims (2)
1. 95 bis 99>95 Gew.^, bezogen auf das Mischpolymerisat,
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und
2. 5 bis 0,05 Gew.% eines copolymerisierbaren Monomeren mit
2 Doppelbindungen;
b) 10 bis 80 Gew.% bezogen auf die Mischung a), b), c), einer
über 1300C siedenden organischen Flüssigkeit, die vor dem
Mischen mit den Komponenten a) und c) weniger als 2 Gew.^,
bezogen auf die Flüssigkeit, Wasser enthält, und
c)0,5 bis 50 Gew.%, bezogen auf die Mischung a), b), c), eines
■ nichtionischen oder anionischen Emulgators.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
309851/100«
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |