DE2226250B2 - Armierter Betonausbau für unterirdische Hohlräume - Google Patents
Armierter Betonausbau für unterirdische HohlräumeInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft einen mit im Abstand voneinander angeordneten Stahlringen armierten, eine Spritzbetonschicht
oder eine andere auf die Stöße aufspritzbare Tragschicht aufweisenden Ausbau für unlerirdisehe
Hohlräume, welche mit in Vortriebsrichtung schräg gestellter Ottsbrust im Vollausbruch ausgefahren
werden.
Bei der Herstellung von unterirdischen Hohlräumen unter schwierigen Gebirgs- oder Bodenverhältnissen
besteht die Aufgabe, Auflockerungen im Bereich der äußeren Hohlraumbegrenzung möglichst gering zu halten.
Diese Aufgabe wird zu einer zwingenden Forderung, wenn aus Gründen der Standsicherheit des ! unnelbauwerkes
oder der Setzungsbegrenzung über dem Tunnel, z. B. der Überbauung, das Maß der zulässigen
Deformationen begrenzt ist. Ein sofort wirksam werdender ringförmiger Verbau ist unter den genannten
schwierigen Bedingungen bei Schild- oder .Messervortrieb möglich.
Bei anderen bergmännischen Vortriebsverfahren, insbesondere bei Spiiubetonsicherungen und anderen
Unterfangungsbauweisen ist es jedoch bisher nicht möglich, bei Vollausbruch einen sofort wirksamen ringförmigen
Verbau einzubringen. Bei diesen Bauweisen ergibt" sich vielmehr ein abgetrepptes Vorgehen, das
mit dem Firstaufbi uch beginnt und in einer oder mehreren Stufen mit dem Sohlausbruch endet. Der Verbau
wird demgemäß gleichfalls abgestuft eingebracht, so daß der obere Teil des Verbaus vor dem in der Sohle
geschlossenen Ring auskragt. Entsprechendes gilt auch für Vortriebsverfahren, bei denen die Ortsbrust /ur
Strtzung des Gebirges schräg gestellt ist. Ein solches Verfahren geht beispielsweise aus der Zeitschrift
»Berg- und Hüttenmännische Monatshefte«, 106. Jahrgang.
Heft 5/6..S. 161, hervor.
Bei Döden geringer Standzeit und großer Setzungsempfindlichkeit führt dieses Vorgehen zu Gebirgsdeformationen
in der Umgebung der Ortsbrust und der auskragenden Verbauteile, die um so größer werden, je
weiter der Verbau auskragt und je geringer die Vortnebsgeschwindigkeit
ist, bisweilen auch zum Einbrechen der vorkragenden Halbröhre.
Es ist ferner aus der DT-AS 12 40 913 ein Ausbau für
unterirdische Hohlräume bekannt, der aus Walzprofilausbaurahmen besteht, die im Spritzbeton eingebettet
an die Stöße des Hohlraumes angeschlossen sind. Derartige Walzprofile sind besonders für einen Ausbau unter
Anwendung des Betonspritzverfahrens geeignet, da hierdurch eine bessere Haftung des Betons an den
Walzprofilen erreicht werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, beispielsweise
einen derartigen Ausbau dahingehend weiterzubilden, daß er ein sofortiges Einbringen eines
solchen Ausbaus auch bei der Auffahrung von Hohlräumen gestattet, bei der die Ortsbrust zur Stützung des
Gebirges schräg gestellt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Stahlringe derartig anzuordnen,
daß diese im eingebauten Zustand gegenüber der quer zur Vortriebsrichtung verlaufenden senkrechten
Schnittebene eine mittlere Neigung aufweisen, welche der mittleren Neigung der Ortsbrusl entspricht.
Durch diese Maßnahme nach der Erfindung ist es möglich, die Stahlringe in einem Arbeitsgang zu schließen,
ohne den stützenden Gcbirgskeil vorher zu entfernen. Damit gelingt es mit der Maßnahme nach der Erfindung
einen frühzeitigen Ringschluß unmittelbar nach dem Ausbruch in einer Weise zu erreichen, wie es bei
den bekannten Verfahren nicht möglich ist. Damit wird die Auswirkung der Kräfte und Verformungen verhindert
bzw. vermindert, welche der Ausbruch des Gebirges hervorruft.
Die Maßnahme nach der Erfindung schreibt die Anwendung solcher Verbauarten vor, die sich vollflächig
an das Gebirge anschließen und mit ihm eine Verhunrl-
konstruktion bilden.
Nach der Erfindung ist es ferner möglich, den Auskleidungsring
der Neigung der Ortsbrust auch dem einzelnen Verlauf anzupassen. Hierfür wird nach der Erfindung
vorgeschlagen, daß der Stahlring Teilbereiche mit zueinander unterschiedlichen Neigungen aufweist.
So kann beispielsweise der «bsre "Feil des Stahlringes
senkrecht oder nahezu senkrecht verlaufen, während der mittlere Teil und der untere Teil zur Senkrechten
geneigt verlaufen. In einer Abwandlung dieser Ausführungsform
kann auch nur der untere Teil des Siahlringes "cnkrecht oder nahezu senkrecht verlaufen. Nach
dem ersten Ausführungsbeispiel ist es möglich, die Arbeitsbedingungen
für den Verbau des Firstbereiches günstiger r.u gestalten, während im zweiten Fall die Ar- !5
beitsgeräte näher an die Ortsbrust herangebracht werden können.
In e;ner Weiterbildung der Erfindung kann der Stahlring
im Firstbereich aus zwei integralen Teilen bestehen, die sich unter einem Winkel "on mehr als 90° und
kleiner als 180°, auf einer Zylinderfläche liegend. Ichneiden. Die Stahlringe können ferner abschnittsweite
zusammensetzbar oder im ganzen einbaubar sein. Weiterhin ist es nach der Erfindung möglich, die Stahlringe
auch verspannbar auszubilden.
In einer weiteren Abwandlung der Erfindung ist der Spritzbeton zwischen den Stahlringen mit Buustahlmatten
armiert, welche in Form eines auf einer Zyinderfläche liegenden Parallelogramms zugeschnitten
lind.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Spritzbeton !wischen den Stahlringen mit Rundstählen armiert.
Bekanntlich wird ein Ausbau hauptsächlich durch Kräfte beansprucht, die in einer Ebene liegen, welche
lenkrecht zur Vortriebsachse gerichtet sind. Ein zu dieler Ebene geneigt gestellter Stahlring weist bezüglich
tfieser Kräfte eine an sich ungünstige Stellung auf. Dieler
geringe Nachteil wird jedoch dadurch mehr als kompensiert, weil es nach der Erfindung gelingt, die
Firste sofort nach dem Ausbruch zu sichern.
In Weiterbildung der Erfindung wird auch der durch dlie Schrägstellung der Stahlringe hervorgerufene geringfügige
Nachteil dadurch vollständig beseitigt, dali in einer zweiten Ausbaustufe auf die erste Auskleidung
weitere Stahlringe eingebracht und senkrecht angeordpet werden. In einer weiteren Abwandlung dieses
Merkmals weisen die in einer zweiten Ausbaustufe eingebrachten weiteren Stahlringe eine gegensinnige Nciung
zu den in der ersten Ausbaustufe eingebrachten tahlringe auf, wobei durch die beiden Ausbaustufen
tine raumsteife Konstruktion entsteht.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in der Inehrere Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher
trläutert. Hierbei zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Tunnelvor-Irielmit
einer schematischen Darstellung einiger Maßliahmen nach der Erfindung,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch einen Tunnelvortrieb mit einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 3 eine Draufsicht auf eine Tunnelröhre mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und
1 F i g. 4 einen Schnitt durch eine Auskleidung nach einer Ausbildungsform der Erfindung.
1 F i g. 4 einen Schnitt durch eine Auskleidung nach einer Ausbildungsform der Erfindung.
F i g. 1 zeigt einen Tunnelvortrieb im Schnitt mit einer Ortsbrust 1 und einem stützenden Gebirgskeil 2.
Unmittelbar nach dem Abschlag wird 2ur Erzielung
eines möglichst frühen Ringschlusses eine Auskleidung, beispielsweise aus Spritzbeton 3, eingebaut, welche
einen SrJTiii inj^ 4 aufweist, der im eingebauten Zustand
gegenüber der quer zur Vortriebsrichtung verlaufenden senkrechten Schnittebene eine mittlere Neigung einnimmt,
welche der mittleren Neigung der Ortsbrust 1 entspricht. Die Neigung der Stahlringe liegt in einem
Winkelbereich von 20 bis 45°. Der "uskleidungsring, bestehend aus den Slahlringen mit Spritzbeton, besitzt
dabei eine Breite b in Tunnelachsrichtung, welche der Angriffstiefe entspricht. Zur weiteren Verstärkung
kann die Spritzbetonauskleidung mit einer Stahlbewehrung, beispielsweise in Form von Baustahlmatten versehen
sein. Darüber hinaus lassen sich SiabJringe 4 verwenden,
welche ebenfalls die gleiche Neigung besitzen, die der mittleren Neigung der Ortsbrust entspricht, wobei
die Stahlringe 4 aus zusammensetzbaren Teilen bestehen, die sich gegebenenfalls durch eine nicht näher
dargestellte Vorrichtung verspannen lassen.
F i g. 2 zeigt eine weitere Ausbildungsform der Erfindung. Hierbei verläuft der obere Teil des Auskleidungsringes 5 senkrecht oder nahezu senkrecht, während der
mittlere Teil 6 zur Senkrechten geneigt angeordnet ist. Der untere Teil 7 des Auskleidungsringes kann entweder
die gleiche Neigung aufweisen wie der mittlere Teil 6 oder der untere Teil 8 kann in gleicher Weise senkrecht
angeordnet werden, wie der obere Teil 5 des Auskleidungsringcs. Auch bei dieser Ausbildungsform lassen
sich Baustahlmatten und andere Stahlbewehrung verwenden. Desgleichen ist es möglich. Stahlringe einzubauen,
die aus Abschnitten 5,6 und 7 bzw. 8 bestehen. Wie aus F i g. 2 deutlich wird, können bei der Ausbildungsform
des Auskleidungsringes mit einem unteren Abschnitt 8 die Arbeitsgeräte dichter an die Ortsbrust !
heranfahren, so daß die Ausbrucharbeiten erleichtert werden.
Die F i g. 3 zeigt an Hand einer Draufsicht auf eine Tunnelröhre eine weitere Ausbildungsform der Erfindung,
bei der der Auskleidungsring im Firstbereich 9 aus zwei integralen Teilen 10 und 11 besteht, die sich
unter einem Winkel («) von mehr als 90° und weniger als 180°, auf einer Zylinderfläche liegend, schneiden.
Auch bei dieser Ausführungsform kann die Spritzbetonauskleidung durch eine Stahlbewcgung in Form von
Baustahlmalten od. dgl. verstärkt werden, und es lassen
sich ebenfalls Stahlringe aus Bogenabschnitten zusammensetzbar herstellen.
Die F i g. 4 zeigt einen Schnitt durch eine zweischalige Auskleidung, deren innere Schale aus einem profilierten
Stahlblech 12 besteht. Hinter das auf die Spritzbetonschicht 13 aufgebaute Stahlblech 12 wird Beton
eingepreßt. Durch diese Maßnahme entsteht eine Auskleidung in einer raumsteifen Konstruktion.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Mit im Abstand voneinander angeordneten Stahlringen armierter, eine Spritzbetonschicht oder
eine andere auf die Stöße aufspritzbare Tragschicht aufweisender Ausbau für unterirdische Hohlräume,
welche mit in Vortncbsrichtung schräg gestellter Ortsbrust im Vollausbruch ausgefahren werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlringe (4) im eingebauten Zustand gegenüber der
quer zur Vortriebsrichtung verlaufenden senkrechten Schnittebene eine mittlere Neigung aufweisen,
welche der mittleren Neigung der Ortsbrust (1) entspricht.
2. Ausbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlring (4) Teilbereiche (5, 6, 7
bzw. 8) mit zueinander unterschiedlichen Neigungen aufweist.
J. Ausbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (5) des Stahlringes
(4) senkrecht oder nahezu senkrecht verläuft, während der mittlere (6) und der untere Teil (7) zur
Senkrechten geneigt verlaufen.
4. Ausbau nach Anspruch , dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (8) des Stahlringes (4)
senkrecht oder nahezu senkrecht verläuft.
5. Ausbau nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stahlring im Firstbereich aus zwei integralen Teilen (10,11) besteht, die sich unter einem Winkel
(a) von mehr als 90° und kleiner als 180°, auf einer Zylinderfläche liegend, schneiden.
6. Ausbau nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlringe (4) abschnittsweise zusammensetzbar oder im ganzen einbaubar sind.
7. Ausbau nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gelkennzeichnet, daß die Stahlringe (4) verspannbar
ausgebildet sind.
8. Ausbau nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spritzbeton (3) zwischen den Stahlringcn (4) mit Baustahlmatten armiert ist, welche in Form
ieines auf einer Zylinderfläche liegenden Parallelogramms zugeschnitten sind.
9. Ausbau nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spritzbeton (3) zwischen
den Stahlringen (4) mit Rundstählen armiert ist.
10. Ausbau nach Anspruch 1 oder einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer zweiten Ausbaustufe auf die erste Auskleidung eingebrachte weitere Stahlringe senkrecht
angeordnet sind oder zu den ersten Stahlringen (4) eine gegensinnige Neigung aufweisen und mit der
ersten Auskleidung eine raumsteife Konstruktion bilden.
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