DE19542971C2 - Verfahren zur vorauseilenden Firstsicherung von Tunnelauffahrungen - Google Patents
Verfahren zur vorauseilenden Firstsicherung von TunnelauffahrungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
vorauseilenden Firstsicherung von Tunnelauffahrungen mit den
Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Eine Fristsicherung ist erforderlich, um bei
Tunnelauffahrungen den Bereich der zukünftigen Tunneldecke
(bergmännisch "Tunnelfirste") insbesondere unmittelbar
vorderhalb des aktuellen Endes des Tunnels, d. h. den Bereich
des nächst anstehenden Tunnelausbruches abzusichern.
Eine derartige Absicherung der auszubildenden Tunnelfirste
bewirkt, daß im darunterliegenden Bereich die Bohrungen (zur
Lösung des Locker- oder Festgesteins) und Beräumungen zügig
und sicher durchgeführt werden können, ohne daß die Gefahr
eines Nachrutschens oder Einstürzens des untergrabenen
Erdreichs oder Gesteins besteht. Die Sicherung erfolgt
üblicherweise durch sogenannte Injektionsbohrungen, bei denen
in vorangetriebene Bohrungen beim Zurückziehen des Bohrkopfes
seitlich neben der Bohrung Injektionsstoffe, z. B.
Zementlösungen, eingespritzt werden. Durch radial an dem
länglichen Bohrkopf angeordnete Düsen und die Drehung des
Bohrkopfes um seine Längsachse werden säulen- oder
scheibenartige Injektionskörper ausgebildet, die
nebeneinanderliegend im Bereich der zukünftigen Tunnelfirste
angeordnet werden. Mit der herkömmlichen Technik können die
Injektionskörper jedoch nur geradlinig verlaufend ausgebildet
werden.
Um diese Injektionskörper möglichst nahe zu den zukünftigen
Tunnelfirsten auszubilden, werden die Injektionsbohrungen
üblicherweise von dem vorderen Ende (Ortsbrust) des bereits
aufgefahrenen Tunnels aus durchgeführt. Ein entsprechendes
Bohrgerät mit einer oder mehreren "über Kopf" angeordneten
Bohrstangen treibt dazu vom oberen Rand des aufgefahrenen
Tunnels Injektionsbohrungen nach vorne voran. Da sich das
Bohrgerät in dem frisch aufgefahrenen Tunnelbereich befindet,
und ausgehend von der Höhe der bereits vorhandenen
Tunnelfirste ein Bereich oberhalb dieser Höhe gesichert
werden muß, um die Höhe des Tunnels beizubehalten, müssen die
Injektionskörper leicht schräg nach oben verlaufend
ausgebildet werden.
Dies hat zur Folge, daß die Injektionskörper nicht beliebig
lange ausgebildet werden können, da sonst in einem weit
entfernten Bereich keine Sicherung der zukünftigen
Tunnelfirste erreicht werden kann. Ein weiterer Nachteil
dieses Verfahrens liegt darin, daß sich die für die
Injektionsbohrungen erforderlichen Geräte in dem Tunnel
selbst befinden, so daß sie die übrigen Arbeiten zur
Auffahrung des Tunnels behindern und die Fertigstellung des
Tunnels verzögern.
Dieser Nachteil wird bei einer anderen Methode zur
Firstsicherung dadurch behoben, daß die Injektionskörper
durch geradlinige Injektionsbohrungen von der Erdoberfläche
über dem Tunnel ausgebildet werden. In diesem Fall verläuft
die Bohrrichtung der Injektionsbohrungen weitgehend senkrecht
zur Richtung des Tunnels, so daß die Injektionskörper als
eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden kurzen Säulen oder
Scheiben auszubilden sind. Dieses Verfahren ermöglicht zwar
das gleichzeitige Vorantreiben der Tunnelauffahrung,
erfordert jedoch eine Vielzahl von einzelnen
Injektionsbohrungen zur Firstsicherung, es kann nur bei
geringer Gebirgsüberdeckung eingesetzt werden und ist aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten ebenfalls nicht
zufriedenstellend.
Die österreichische Patentschrift 389 148 offenbart ein
Verfahren zur vorauseilenden Firstsicherung, bei dem
Bohrungen im gesamten Bereich rings um den Rand des Ausbruchs
etwa in Tunnellängsrichtung geführt werden. Die Bohrungen
werden als Über-Kopf-Bohrungen von der Tunnelauffahrung aus
vorangetrieben. Nach dem Freiliegen der Bohrlöcher wird in
jede einzelne dieser Bohrungen ein mit Ventilen versehenes
Trägerrohr eingeführt, das außen mindestens einen Sack aus
textilem Faserstoff aufweist. Eine chemische
Konsolidierungsmischung wird in das Rohr injiziert, wobei
sich der ausgefüllte Sack unter Druck an die Bohrungswände
anlegt und die Mischung in das umliegende Erdreich eindringt,
ohne daß dieses durch zu hohe Strahlgeschwindigkeiten
ausgewaschen wird.
Die deutsche Offenlegungsschrift 43 05 423 beschreibt einen
Bohrkopf, der durch seine Steuerfläche für
Richtungsänderungen geeignet ist. Zusätzlich besitzt der
Bohrkopf auf der der Steuerfläche abgewandten Seite Düsen,
die das Erdreich seitlich von dem Bohrkopf auflockern, damit
eine Drehung des Bohrkopfes zusätzlich erleichtert wird. Wie
sich aus diesem Stand der Technik ergibt, kann ein voll
verlaufsgesteuertes Bohrverfahren von der Erdoberfläche aus
durchgeführt werden.
Die deutsche Offenlegungsschrift 23 20 366 offenbart ein
Verfahren zur vorauseilenden Firstsicherung, bei dem von
einem Anfahr- oder Zielschacht oder einer Kaverne aus vor
Beginn des Hohlraumausbruches am Umfang des Hohlraumes in
Richtung seiner Längsachse Bohrungen für die Aufnahme von
Erdankern hergestellt werden. Das verwendete Bohrverfahren
benutzt einen steuer- und ortbaren Bohrkopf. Bei
unzureichender Kohäsion des Erdreichs in den Zwischenräumen
der Anker kann ein geeignetes Injektionsgut wie
beispielsweise Tonsuspensionen oder Kunstharzlösungen
eingepreßt werden.
Die deutsche Offenlegungsschrift 43 05 423 stellt den
nächstkommenden Stand der Technik dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Firstsicherung von Tunnelauffahrungen zu schaffen, das die
Arbeiten im Rahmen der Tunnelauffahrung nicht behindert und
gleichzeitig eine statische Optimierung der zu schaffenden
Firstsicherung wie auch eine gleichzeitige
Materialreduzierung des verwendeten Injektionsguts
ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Merkmale des
Anspruchs 1 erreicht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten
Schritt vollkommen verlaufsgesteuert von der Erdoberfläche
aus in Richtung des Bereiches oberhalb der zukünftigen
Tunnelfirste gebohrt. Im zweiten Schritt werden dann
ausgehend von dieser ebenfalls vollkommen verlaufsgesteuert
eine oder mehrere Injektionsbohrungen im Bereich der
zukünftigen Tunnelfirste zur Ausbildung von Injektionskörpern
durchgeführt. Unter vollkommen verlaufsgesteuertem Bohren
wird dabei verstanden, daß der Bohrkopf derart steuerbar ist,
daß zu jedem Zeitpunkt
der Bohrung die Bohrrichtung von einem außerhalb der Bohrung
befindlichen Bohrgerät aus festgelegt und gesteuert werden
kann. Insbesondere ist durch den steuerbar gestalteten
Bohrkopf das Bohren von nahezu beliebigen Kurven und
Krümmungen möglich, wobei eine Überwachung des Bohrverlaufs
von der Erdoberfläche aus erfolgt.
Das verlaufsgesteuerte Bohren von der Erdoberfläche aus zum
Bereich oberhalb der zukünftigen Tunnelfirste ermöglicht
erstmals eine zur Tunnelachse parallele, vorauseilende
Firstsicherung von der Erdoberfläche aus, so daß die
Tunnelauffahrung selbst nicht behindert ist. Die
vorauseilende und kontinuierlich erfolgende Firstsicherung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bietet deshalb
erhebliche Vorteile gegenüber der intermittierend, d. h.
laufend unterbrochenen Firstsicherung aus dem Tunnel heraus
nach dem herkömmlichen Verfahren (Firstsicherung,
Gebirgslösung, Beräumarbeiten, Firstsicherung, Gebirgslösung,
etc.).
Ferner kann durch das verlaufsgesteuerte Bohren der Bohrkopf
im Bereich der zukünftigen Tunnelfirste in eine derartige
Orientierung gebracht werden, daß die Ausbildung von
länglichen Injektionskörpern parallel zur zukünftigen
Tunnelfirste möglich ist. An dieser Stelle zeigen sich
besonders deutlich die unerwarteten Vorteile, die sich aus
der Verbindung des an sich bekannten, verlaufsgesteuerten
Bohrens mit dem Injektionsbohren ergeben.
Das verlaufsgesteuerte Bohren ermöglicht nämlich die
Erstellung einer Zuführbohrung von einer beliebigen Stelle in
der Umgebung des Tunnels aus (beispielsweise oberhalb eines
bereits erstellten Teilstücks), und gleichzeitig kann das
Bohrgerät an der Stelle der erforderlichen Firstsicherung so
ausgerichtet werden, daß Injektionsbohrungen praktisch in
beliebigen Richtungen durchgeführt werden können. Bevorzugt
wird das Injektionsbohren dabei oberhalb von und parallel zu
der zukünftigen Tunnelfirste durchgeführt, so daß die
Injektionsbohrungen theoretisch beliebig lange ausgeführt
werden können, da sich die Injektionskörper nicht, wie beim
herkömmlichen Verfahren, schräg nach oben erstrecken müssen.
Ebenso kann die Firstsicherung in vorteilhafter Weise dadurch
optimiert werden, daß die Injektionsbohrungen unmittelbar
über der zukünftigen Tunnelfirste erfolgen und sich nicht von
dieser entfernen, so daß direkt unter den Injektionskörpern
die Tunnelfirste ausgebildet werden kann.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens finden sich in den Unteransprüchen.
Es ergeben sich besondere Vorteile bei der vorauseilenden
Firstsicherung von Tunnelauffahrungen, wenn die
Injektionskörper gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
gekrümmt ausgebildet werden. Dies ermöglicht im deutlichen
Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren ein Nachbilden des
zukünftigen Tunnelgewölbes durch Injektionskörper, die derart
gekrümmt verlaufen, daß sie sich nicht nur in Längsrichtung
des Tunnels erstrecken, sondern auch zumindest teilweise in
Umfangsrichtung um das Tunnelgewölbe herum. Eine derart
gekrümmte oder kurvenförmige Gestalt der Injektionskörper
kann nur durch das vollkommen verlaufsgesteuerte
Injektionsbohren erreicht werden. Die wesentlichen Vorteile
einer solchen Ausbildung der Injektionskörper liegen in der
Möglichkeit der statischen Optimierung der zu schaffenden
Firstsicherung und in der gleichzeitigen Materialreduzierung
und Optimierung der Form der Injektionskörper.
Bevorzugt werden bei dem Verfahren zur vorauseilenden
Firstsicherung von Tunnelauffahrungen gleichzeitig mit oder
nach den Injektionsbohrungen Armierungselemente und/oder
vorgespannte Elemente, z. B. Bewehrungsglieder, in die Bohrung
eingebracht. Derartige Elemente sorgen in vorteilhafter Weise
für eine Verbesserung der statischen Eigenschaften der
Injektionskörper und optimieren dadurch die Firstsicherung
von Tunnelauffahrungen ebenso wie die Sicherungsmaßnahmen bei
sonstigen Anwendungen.
Ausgehend von einer Zuführbohrung können ferner mehrere
Injektionskörper fächerartig, z. B. von einem zentralen
Injektionskörper im Scheitel des zukünftigen Tunnelgewölbes
ausgehend ausgebildet werden.
In vorteilhafter Weise ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren außerdem die Ausbildung von Injektionskörpern, die
sich zu beiden Seiten einer Zentralbohrung, z. B. im Scheitel
des Tunnels, um die benachbarten Abschnitte des Tunnels herum
erstrecken. Ferner können durch gekrümmte oder kurvenförmige
Injektionskörper auch die Injektionsbohrungen zur Sicherung
und Abdichtung von Gründungen und Baugelände verbessert
werden, indem das erforderliche Volumen von bislang
aneinandergereihten Injektionskörpern dadurch verringert
wird, daß statisch äquivalente Injektionskörper in gekrümmter
Form ausgebildet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der fächerförmigen
Anordnung der Injektionskörper ist vorgesehen, daß mehrere
nebeneinanderliegende und sich abschnittsweise überlappende
Injektionskörper ausgebildet werden. Durch die
nebeneinanderliegenden Injektionskörper kann eine praktisch
fugenlose Sicherung des Erdreichs oder Gesteins erreicht
werden. Die abschnittsweise Überlappung der Injektionskörper
insbesondere bei der fächerförmigen Anordnung gewährleistet
eine zuverlässige Sicherung in Verbindung mit einer
Optimierung des Gesamtvolumens der Injektionskörper.
Auch in dem Fall, daß ein vollkommen verlaufsgesteuertes
Bohren von der Erdoberfläche aus zu dem Bereich der
zukünftigen Tunnelfirste aufgrund der Gebirgsverhältnisse
über dem aufzufahrenden Tunnel nicht möglich ist, bietet ein
entsprechend modifiziertes Verfahren zur Firstsicherung große
Vorteile. Wenn nämlich eine Behinderung der Arbeiten im
Rahmen der Tunnelauffahrung nicht zu befürchten ist oder in
Kauf genommen werden kann, so können ausgehend von einem
Bohrgerät, das sich in dem bereits aufgefahrenen Tunnel
befindet, Injektionsbohrungen durchgeführt werden, die trotz
der Arbeit aus dem Tunnel heraus parallel zur zukünftigen
Tunnelfirste verlaufen können.
Dadurch verlaufen die Injektionskörper im Gegensatz zum
herkömmlichen Verfahren nicht schräg nach oben und können
theoretisch beliebig lange ausgeführt werden, ohne die
Sicherung des Erdreichs zu beeinträchtigen. Außerdem ergeben
sich ganz erhebliche wirtschaftliche Vorteile daraus, daß in
einem Arbeitsgang ein weitaus größerer Bereich gesichert
werden kann als mit dem herkömmlichen Verfahren.
Um mögliche Setzungen oder Absenkungen des Gesteins im Umfeld
der Tunnelfirste zu registrieren, können im Umfeld der
Injektionskörper Spannungsmeßeinrichtungen eingebracht
werden. Bevorzugt werden dabei Druckmeßsonden
verwendet, die in Folienform ausgebildet sein können, und an
die zur Übertragung der aufgenommenen Signale vorzugsweise
Lichtwellenleiter angeschlossen sind. Mit dieser modernen
Technologie ist eine wirkungsvolle Überwachung der im Umfeld
der Injektionskörper auftretenden Spannungen und damit eine
zuverlässige Detektierung von Setzungen und Senkungen
möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dazu benützt werden, die
Spannungsmeßeinrichtungen mittels einer oder mehrerer
Parallelbohrungen in das Umfeld der Injektionskörper
einzubringen. Wenn ein gewisser Abstand zwischen den
eingebrachten Spannungsmeßeinrichtungen und den
Injektionskörpern eingehalten wird, ist die Beeinflussung der
von den Spannungsmeßeinrichtungen aufgenommenen Signale durch
die Injektionskörper ausgeschlossen. Gleichzeitig
gewährleistet eine derartige Anordnung, daß Veränderungen der
Spannungen im Umfeld der Injektionskörper und mögliche
Setzungen und/oder Absenkungen zuverlässig registriert werden
können.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft
anhand der Figur beschrieben werden, die anhand eines
Teilschnitts in perspektivischer Ansicht die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens bei der vorauseilenden
Firstsicherung von Tunnelauffahrungen zeigt.
Wie in der Figur gut zu erkennen ist, wird vorderhalb eines
bereits aufgefahrenen Tunnels 10 eine Firstsicherung
durchgeführt. Dazu wird bei dieser Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens von einem Bohrgerät 20, das sich
auf der Erdoberfläche 18 befindet, eine vollkommen
verlaufsgesteuerte Bohrung 22 durch das Erdreich hindurch zu
dem Bereich 14 oberhalb der Firste des zukünftigen Tunnels 12
durchgeführt. Parallel zu und unmittelbar über der
zukünftigen Tunnelfirste wird eine vollkommen
verlaufsgesteuerte Injektionsbohrung durchgeführt, um die
gezeigten Injektionskörper 24 auszubilden. Die vorauseilende
Firstsicherung von der Oberfläche aus behindert dabei nicht
die Arbeiten der Vortriebsmaschine 30 im Rahmen der
Tunnelauffahrung.
Ausgehend von der Bohrung 22 können mehrere
Injektionsbohrungen durchgeführt werden. Dadurch können z. B.
mehrere nebeneinanderliegende Injektionskörper oberhalb der
zukünftigen Tunnelfirste ausgebildet werden, die sich
abschnittsweise überlappen können. In Fällen, die dies
erforderlich machen, können Injektionsbohrungen durchgeführt
werden, durch die Injektionskörper ausgebildet werden, die
sich nicht nur in Längsrichtung des Tunnels erstrecken,
sondern auch in Umfangsrichtung um den Tunnel herum. In der
gezeigten Darstellung sind derartige Injektionskörper 26
ausgehend vom Bereich 14 der zukünftigen Tunnelfirste nach
unten verlaufend zu erkennen. Durch die perspektivische
Ansicht ist ferner die durch das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglichte Krümmung des Injektionskörpers 26 um das
zukünftige Tunnelgewölbe herum zu sehen.
Claims (4)
1. Verfahren zur vorauseilenden Firstsicherung von
Tunnelauffahrungen durch Herstellen eines
Injektionskörpers oberhalb der geplanten Tunnelfirste,
wobei zumindest eine verlaufsgesteuerte
Injektionsbohrung von einer Stelle außerhalb des Tunnels
oberhalb der geplanten Tunnelfirste hergestellt und ein
Injektionskörper oberhalb der Tunnelfirste ausgebildet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von der von der Erdoberfläche hergestellten und über der Tunnelfirste verlaufenden Injektionsbohrung (22) weitere Bohrungen hergestellt werden, und
daß vom Injektionskörper (24) oberhalb der geplanten Tunnelfirste ausgehend weitere Injektionskörper (26) ausgebildet werden.
daß ausgehend von der von der Erdoberfläche hergestellten und über der Tunnelfirste verlaufenden Injektionsbohrung (22) weitere Bohrungen hergestellt werden, und
daß vom Injektionskörper (24) oberhalb der geplanten Tunnelfirste ausgehend weitere Injektionskörper (26) ausgebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Injektionskörper (24, 26) überlappen.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Injektionskörper in Anpassung an das
Tunnelprofil nach unten verlaufend ausgebildet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Injektionsbohrlöcher Armierungselemente
und/oder vorgespannte Elemente, wie Bewehrungsglieder,
eingebracht werden.
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