DE222514C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3Oe. GRUPPE

ALFRED THIEME in LEIPZIG.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein fahrbares Ruhebett, welches Gesunden und Kranken dienen soll und welches so eingerichtet ist, daß es nach jeder beliebigen Stelle leicht transportiert werden kann. Das Bett ist mit Einrichtungen versehen, die dem Ruhenden das Liegen und Sitzen sowie auch das Lesen und Essen usw. gestatten. Ferner sind Schutzvorrichtungen gegen den Regen, ίο Wind und Sonne angeordnet, die sich verstellen lassen und die gleichzeitig ein Lesepult tragen. Außerdem ist ein verstellbarer Tisch vorgesehen. Die Einrichtungen des Bettes sind nicht allein von dem Kranken zu benutzen, sondern auch dem Wärter sollen sie dienen. Wenn der Kranke beispielsweise den Schutz der Schutzkappe hat, kann der Wärter den Schirm benutzen. Auch das Lesepult sowie der Tisch kann vom Wärter gebraucht werden und wird daher auch diesem die größte Bequemlichkeit geboten.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι eine Ansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht.

Fig. 3 ist eine Ansicht der verstellbaren Rückenlehne, welche auch als Kopfkissen dient.

Fig. 4 zeigt einen Teil der Rückenlehne von hinten gesehen.

Fig. 5 ist eine Seitenansicht einer Schutzkappe und

Fig. 6 ein Teil ihrer Ansicht von hinten.

Fig. 7 ist ein Teil des Schirmträgers mit Lesepult, und
Fig. 8 ist ein Schnitt durch dieses Lesepult.

Fig. 9 ist eine Seitenansicht des Tisches.

Das Ruhebett besteht aus einem länglichen Kasten mit abgerundeten Enden, der am Kopfende breiter ist als am Fußende (s. Fig. 2). Der Kasten α besteht aus Holz oder Blech o. dgl., ζ. B. Korbgeflecht bzw. aus verschiedenen Materialien, und ruht mit Federungen b auf der Achse eines Räderpaares c. Unter dem Kopfende ist eine Stütze d angeordnet, die in ihrer Länge verstellbar ist. Auch ist das Kopfende mit einem Griff e versehen, mit dem man den Wagen fahren und lenken kann. Am Kopfende des Bettes ist eine Rückenlehne f in Scharnieren befestigt, die an ihrer Rückseite angelenkte Stützen g hat, welche sich in Zahnstangen h einlegen, so daß man die Rückenlehne f in jede beliebige Schrägstellung bringen kann. Man kann die Rückenlehne f auch so tief legen, daß sie als Kopfkissen dienen kann. Die Rückenlehne f trägt an ihrer Vorderseite ein Polster oder Kissen (Luftkissen) i, und der Kasten α ist vor der Rückenlehne f mit einer Matratze k ausgefüllt, auf die Betten oder Decken gelegt werden können. Die ganze Betteinrichtung kann mit einer wasserdichten Decke aus Leder oder Wachstuch überspannt werden. Ferner ist am Kopfende des Kastens α ein Klappverdeck I angeordnet, welches aus bügelartigen Stangen mit einem Überzug aus Leder oder Wachstuch besteht und welches in beliebiger Stellung festgestellt werden kann. An einer Seite des Kastens α sind längliche Schienen m befestigt, die eine Stange η tragen, welche man näher oder weiter vom Kopfende entfernt befestigen kann. Diese Stange η ist an ihrem oberen Ende als Rohr ausgebildet

und nimmt den einen Schenkel einer winklig gebogenen, schwenkbaren Stange ο auf, die sich über den Kasten α hinüberstreckt und die eine beliebige Stellung zur Längsachse des Kastens einnehmen kann. Der von dem Rohr η getragene Schenkel dieser Stange ο kann in diesem gedreht und auch in der Höhenlage verschoben werden und wird in der ihr gegebenen Stellung durch eine Flügelschraube

ίο festgehalten. Die Stange ο trägt mittels einer auf ihr drehbaren und feststellbaren Hülse ein Lesepult p, welches auf beiden Seiten Auflagen bietet und daher beliebig verstellt und benutzt werden kann, und an ihrem Ende eine drehbare Hülse g, in welcher ein Schirm r befestigt ist. Man kann diesen Schirm r, der als Sonnen- und auch als Regenschirm dienen kann, auf die leichteste Art in jede beliebige Stellung bringen, so daß der im Bett Ruhende sich mit einem oder wenigen Griffen jeden gewünschten Schutz gegen Regen oder die Sonne oder die Aussicht verschaffen kann. Man kann dabei verschieden farbige Schirme verwenden, da diese sich schnell auswechseln lassen. Ferner ist mittels einer ebenfalls in der Führung m verschiebbaren und feststellbaren Hülse s eine winklig gebogene Stange t angeordnet, die eine Tischplatte u trägt, welche also sowohl in der Höhe wie auch in der wagerechten Ebene verstellt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Fahrbares Ruhebett mit umlegbarer Schutzkappe und verstellbarer Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in verschiedenen Lagen zu stützenden Bett ein Tisch (u), ein Lesepult (p) und ein Schirm (r) in einer seitlich am Bettrahmen (a) angeordneten Führung (m) verschiebbar und nach innen und außen drehbar befestigt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.