DE2224869B2 - Verfahren zur Herstellung von Dimethylterephthalat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DimethylterephthalatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dimethylterephthalat durch kontinuierliche Veresterung
von Terephthalsäure mit Methanol in der Gasphase unter Verdampfen fester Terephthalsäure
mit Hilfe eines heißen Methanoldampfstromes in einem Vorreaktor und anschließendes Durchlesen
des Gemisches durch Festbettkatalysatoren.
Die Bedeutung der Terephthalsäure als Grundbaustein zur Herstellung von Polyesterfasern ist hinreichend
bekannt. Da die Säure bei den üblichen technischen Herstellungsverfahren nicht so rein anfällt,
wie sie für die Polykondensationsrcaktion benötigt wird, müssen der Herstellung Reinigungsverfahren
angeschlossen werden, die wegen der ungünstigen physikalischen Eigenschaften der Terephthalsäure
sehr aufwendig sind. Iη den meisten Fällen nimmt man daher die Reinigung der Säure in Form
ihres Dimcthylcsters vor, der unter Rückgewinnung von Methanol zur Umesterung und Vorkondensation
mit Glykol oder anderen Diolen eingesetzt werden kann.
Es besteht deshalb ein erhebliches Interesse an einem leistungsfähigen Verfahren zur Veresterung der Terephthalsäure.
Methanol ist wegen seines geringen Molekulargewichtes und seiner leichten Zugänglichkeit
die günstigste Alkoholkomponente, obgleich die Vercstcrung mit Methanol besondere chemisch-technische
Probleme aufwirft. So ist die Terephthalsäure selbst in siedendem Methanol praktisch unlöslich, und die
Veresterung kann mit hinreichender Geschwindigkeit nur in druckfesten Apparaten aus hochlegierlen
Stählen ausgeführt werden.
Man hat daher Verfahren erarbeitet, bei denen die Terephthalsäure mit überhitztem Methanoldampf,
zum Teil unter Zufügung von Inertgas als Träger, in der Gasphase verestert wird. Nach der DT-PS
10 88 474 wird pulverförmige Terephthalsäure mit Methanol, gegebenenfalls unter Zusatz von Stickstoff,
in ein Wirbelbett aus Katalysatoren geleitet und der bei den hohen Reaktionstemperaturen bei etwa 300 C
rasch gebildete Dimethylester gasförmig zusammen mit dem überschüssigen Methanol und dem Reak
tionswasser ausgetragen. Die dynamischen Bedin sunsien des Wirbelbettes sind aber für eine allgemein.
Anwendung nachteilig; die Korngrößenverteilung de eingesetzten Terephthalsäure und das Wirbelverhaltei
der Säure wie des Katalysators können eine uner wünschte Kanalbildung fördern und müssen in relati·
engen Grenzen aufeinander abgestimmt sein, dami nicht eine der beiden Komponenten oder Teile davoi
bevorzugt aus dem Reaktor ausgetragen werden Dieser Schrift ist zwar zu entnehmen, daß das einge
setzte Methanol Wasser enthalten kann, ohne dal die Veresterung wesentlich beeinträchtigt wird: hin
«euen lehrt die Schrift nicht die Rückführung eine
Teilmenge des gesamten Veresterungsgemisches, son dem das" rückgefühne Methanol wird zuvor von der
gebildeten Estern befreit und zu diesem Zweck bi: zur fraktionierten Kondensation der Ester abgekühlt
Somit ist die rückgeführte Methanolmenge aucl kalorisch nicht mit entsprechenden Materiaiströmer
gemäß vorliegender Erfindung vergleichbar, und überhaupt handelt es sich nicht um eine eigentliche Rück
führung eines Abstromes vom Ausgang der Veresterung.
Die I)T-PS 11 8X580 lehrt die Veresterung dei
Terephthalsäure nach Verdampfung im überhitzter Methanoldampfstrom an einem fest angeordneter
Katalysator. Dabei wird tablettierte Terephthalsäure aus einer auf 315 bis 345 C erhitzten Sublimationszoni
mit Methanol von etwa 400 C verdampft und in einerr folgenden Reaktor bei etwa 300 C verestert. Füi
Aufheizung und Verdampfung der in den Sublimatoi eingebrachten Terephthalsäure kann der Wärmeinhall
des überhitzten Methanols ausgenutzt werden. Dieses an sich einfache Veresterungsverfahren erfordert zui
Aufheizung der Terephthalsäure von etwa 20 C aul
eine mittlere Sublimationstemperatur von 330 C und zur vollständigen Verdampfung bei dieser Temperatur
die zehnfache Gcwichlsmengc an Methanol von 400 C sowie einen kontinuierlich arbeitenden
Sublimator.
Demgegenüber braucht bei dem Verfahren der DI-PS 12 24 313, bei dem pulverförmige Terephthalsäure
mit einem Festkontakt in einem liegenden zylindrischen Behälter verrührt und mit Methanol begast
wird, die Teilchengröße von Katalysator und Säure nicht aufeinander abgestimmt zu sein, und
der entstandene Tcrephthalsäuredimethylester verläßt den Reaktor gasförmig. Da bei 300 bis 320" C die
Veresterungsgeschwindigkeit außerordentlich groß ist. werden Umsatz der Terephthalsäure und Raum-Zeit-Ausbeute
von Diffusionsgeschwindigkeit, Verhältnis der katalytisch aktiven Oberfläche zur Menge der
Terephthalsäure, Stoff- und Wärmeiransport, Verwcilzcit u. a. abhängig. Vcrweilzcit und Umsatz sind
in erster Näherung von der Kalalysatoroberfiächc und der Wärmemenge abhängig, die zur Verdampfung
der Terephthalsäure bzw. des Dimcthylterephthalats benötigt wird. In diesem Fall wird die verfügbare
Katalysaluroberlläche durch das Nutzvolumen des zylindrischen Behälters bestimmt, während die übertragbare
Wärmemenge hauptsächlich von dessen Oberfläche begrenzt wird. Mit der Vergrößerung
solcher zylindrischen Reaktoren wird aber das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen kleiner, so daß
für große Vercstcrungskapazitäten eine Begrenzung
durch die technischen Möglichkeiten der Fertigung von zylindrischen Reaktoren mit möglichst großen
Heizflächen und Rührvorrichtung eintritt.
Die Veresterung der Terephthalsäure verläuft in zwei Stufen:
COOH
1. i'O
+ CH,OH
COOH
H, O
COOH
COOH
COOH
1
A,
A,
II. θ; + CH3OH
COOCH,
COOCH,
COOCH,
: O ' + Η,Ο COOCH,
'S
20
Der nach I gebildete Tercphlhalsäuremonomcthylestcr,
Kp.7,,0 303"C, ist bei den gegebenen Reaktionstemperaturen vollständig verdampft, und es ist unvermeidlich,
daß er bei höheren Belastungen der \pparatur im Produktstrom mit ausgetragen wird. Es war
deshalb sinnvoll, einen diesen Monoester enthaltenden Gasstrom nicht direkt zur Aufarbeitung zu geben,
sondern ihn in einem Nachreaktor, der den gleichen Katalysator wie der Hauptreaktor als feste Schüttung
enthält, mit dem verbliebenen Überschuß an Methanol umzusetzen. Eine Vorrichtung dieser Art ist in der
DT-OS 19 33 946 beschrieben, wobei die gesamte Veresterung im Festbett erfolgt, während der Wirbelofen
zur Dispersion und teilweisen Verdampfung der festen Terephthalsäure im Methanoldampf dient.
Wird eine Apparatur aus Wirbelofen 3 und Nachreaktor, wie sie zur Veranschaulichung in der A b b. 1
schematisch dargestellt ist, mit Methanol 2 und steigenden Mengen Terephthalsäure I beaufschlagt, dann
ist es ebenfalls unvermeidlich, daß von der feinpulverigen Terephthalsäure mit Teilchengröße bis herab
zu 5 μ Anteile mitgerissen werden, welche die Kontaktschüttung
im Nachreaktor 4 zusetzen, was die Erhöhung des Differenzdrucks zwischen Ein- und
Ausgang 2 und 5 zur Folge hat und im Extremfall zur Verstopfung führen kann. Außer durch Feststoffteilchen
kann der Eingang des Nachreaktors sich jedoch auch dadurch zusetzen, daß die Reaktionsmischung sich im Hauptreaktor bei den dort herr-
sehenden Temperaturen mit Terephthalsüuredampf aufgesättigt hat und Teile dieser verdampften Terephthalsäure
an den Nachrcaktorwandungen, besonders im Eingang, infolge geringfügiger Abkühlung
kondensieren.
Man kann zwar diese Verengungen unterdrücken bzw. beseitigen, indem man für die vollständige
Verdampfung der Terephthalsäure eine hinreichend große und hocherhitzte Menge an Methanoldampf
einsetzt. Es ist aber offensichtlich, daß mit der Hrhöhung
der Methanolmcnge die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt werden kann, da zur
Verdampfung und überhitzung wie zur Wiedergewinnung des Methanols beachtliche Wärmemengen
benötigt werden. Andererseits ist der überhitzung des Methanols bei etwa 330°C eine Grenze gesetzt:
bei höheren Temperaturen steigt die bis dahin zu vernachlässigende Zersetzung an katalytischen Oberflächen
zu Dimethyläther, Formaldehyd und Methan stark an. Nicht zuletzt wachsen bei diesen Temperaturen
die technischen Probleme, die durch die Beheizung mit hochgespanntem Wasserdampf oder Wärmeträgern
entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Begrenzung des Umsatzes durch die übertragbare Wärmemenge
in zylindrischen Reaktoren zu überwinden, hierbei die Verfahrensweise, bei der Terephthalsäure ganz
oder teilweise in einem Methanoldampfstrom verdampft und nachfolgend an Festbettkatalysatoren
verestert wird, besser funktionsfähig zu gestalten, ferner mit einem minimalen Methanolüberschuß einen
möglichst vollständigen Terephthalsäureumsatz zu erzielen, urn eine gegebene Anlage besser auszunutzen
und die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches zu vereinfachen, und schließlich auch, den Nachreaktor
einfach und sicher freizuhalten. Als besonderer erziclbarer Fortschritt hat hierbei zu gelten, daß. verglichen
mit den Verfahren des Standes der Technik, wesentlich geringere Mcthanolmengen den erhöhten
Temperaluren ausgesetzt werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man aus dem am Ausgang der Anlage austretenden
heißen, aus Dimethylterephthalat. Methanol, Reaktionswasser und Spuren von Monomethylterephthalat
bestehenden Veresterungsgemisch einen Teilstrom abzweigt und in den Vorreaktor zurückführ;.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die feste Terephthalsäure in Gegenwart körniger
Verestcrungskatalysatoren verdampft.
Das heiße, gasförmige Veresterungsgemisch besteht aus Dimethylterephthalat, Methanol und Reaktionswasser neben Spuren von Monomethylterephthalat;
der abgezweigte und in den Vorreaktor zurückgeführte Teilstrom nimmt zusammen mit dem Frischmethanoldampf
nicht veresterte Terephthalsäure bis zur Erreichung des vollen Partialdampfdruckes auf. Die
Rückführmenge, deren Tcrephthalsäuredampfdruck gleich Null ist, wählt man zweckmäßigerweise so, daß
die gesamte im Vorreaktor nicht veresterte Terephthalsäure in die Dampfphase übergehen kann.
Da dieser Gasstrom nach vollständiger Veresterung der Terephthalsäure pro Mol gebildeten Esters nicht
nur 2 Mol Wasser, sondern außerdem beträchliche Anteile Dimethylterephthalat enthält, die ebenfalls
in die Veresterungszone zurückgeführt werden, war zu erwarten, daß das Veresterungsgleichgewicht zumindest
geringfügig zur Seite der freien Säure verschoben würde, zumal mit der erfindungsgemäßen
Maßnahme der Methanolübcrschuß möglichst gering gehalten werden sollte. Auch war eine Minderung
der Veresterungsgeschwindigkeit zu erwarten, überraschenderweise
ergibt die Praxis einen Umsetzungsgrad der Terephthalsäure von mehr als 99%. dei
fc-gcbenenfalls durch Einschaltung weiterer Nach
reaktoren in den Hauptproduktstrom noch pesteiger
werden kann.
Als Terephthalsäure eignet sich, je nach dem zu gründe liegenden Verdampfungsverfahren, eine stük
kige, tablettierte oder pulverförmige. Bevorzugt arbei
let man mit pulverförmiger Terephthalsäure in einen Heuenden Drehofen, etwa nach Art des in der DT-Oi
19 33 946 beschriebenen. Hierbei tritt vor Eingang des Dampfgemisches in das Katalysalorfestbett keine
nennenswerte Veresterung ein, d. h., das Dampfgemisch enthält neben frischem und rückgeführtem
Methanol, rückgeführtem Dimethylterephthalat und rückgeführtem Reaktionswasser noch frische, im wesentlichen
unveresterte Terephthalsäure. Man kann aber auch einen liegenden Drehofen gemäß DT-PS
12 24 313 verwenden, der körnige Veresterungskatalysatoren
enthält. Dabei wird ein Teil der frisch aufgenommenen Terephthalsäure verestert. Der Veresterungsgrad
ist abhängig vom Durchsatz und den Bemessungen und kann zwischen etwa 30 und nahezu
90% betragen.
Ähnlich läßt das erfindungsgemäße Verfahren sich zur Verbesserung der Arbeitsweise nach der DT-PS
11 88 580, 10 88 474 und anderer Prozesse nutzen, bei denen Terephthalsäure von einem heißen Methanolgasstrom
aufgenommen und einem Veresterungskatalysator zugeführt wird.
Unter Verdampfung ist hier die vollständige Überführung der festen Terephthalsäure in die Dampfphase
zu verstehen, so daß der Fortschritt des Verfahrens in der Vermeidung der Mitführung fester
feindispergierter Terephthalsäure in einem Trägergasstrom besteht.
Der das rückgeführte Reaktionsgas enthaltende Methanoldampfstrom soll auf 250 bis 350, vorzugsweise
310 bis 330' C erhitzt werden. Man wählt im Einklang
mit der Rückführmenge nach den Darlegungen der Tabelle II die Temperatur so, daß die gesamte nicht
veresterte Terephthalsäure verdampft werden kann, ohne dabei in die Nähe der Temperatur zu gelangen,
bei der unter den übrigen Reaktionsbedingungen die Zersetzung des Methanols beginnt.
Der rückgeführte Gasstrom wird zweckmäßig der 0,5- bis 5fache Teil des Volumens sein, das als heißes
Reaktionsgemisch den Nachreaktor zur Aufarbeitung verläßt, insbesondere wird dieser Teil das 1 - bis 2fache
dieses Volumens betragen. Hier wird man sich zweckmäßig nach den Aussagen der in Tabelle II gegebenen
Zusammenhänge zwischen Temperatur und Rückführmenge richten.
Den zurückgeführten Gasstrom heizt man zweckmäßigerweise auf die gewünschte Temperatur von
310 bis 33OC auf, was ohne Schwierigkeiten möglich ist, da er keine Feststoffe enthält.
Als Feststoffkatalysator kann man bekannte feste Veresterungskontakte aus der Reihe der Silikate,
Oxide, Hydroxide oder Phosphate verwenden, insbesondere Kieselgele, wie sie in der DT-PS 12 24 313
oder der DT-OS 19 33 946 Anwendung finden.
In der A b b. II ist eine Anlage gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt. Zur Überwindung der Druckdifferenz zwischen Ein- und Ausgang der Apparate
benutzt man Kreisgasgebläse, Kompressoren oder Treibdüsen, wobei Frischmethanoldampf als
Treibmittel verwendet werden kann. Durch diese Maßnahmen ist es möglich, unter Verwendung eines
minimalen Methanolüberschusses und Einhaltung einer Maximaltemperatur von etwa 3300C Terephthalsäure
mit hohen Raum-Zeit-Ausbeuten quantitativ zu verestern, überraschenderweise hat sich
gezeigt, daß die Verringerung der Verweilzeit, die sich aus der in der Zeiteinheit erhöhten Gasmenge
ergibt, die durch eine gegebene Anlage gefahren wird, die Raum-Zeit-Ausbeute nicht vermindert, obgleich
der Terephthalsäureumsatz im Vorreaktor 3 naturgemäß zurückgeht. Dieser Effekt ist auf die volle
Ausnutzung der gesamten Katalysatoroberfläche im Katalysatorfestbett 4 durch den Gasstrom zurückzuführen,
der nicht mehr durch teilweise Versetzungen bzw. Verstopfungen der Katalysatorschüttung durch
auskondensierte Terephthalsäure, die zur Bildung von Strömungskanälen und Verwirbelungen führen,
behindert wird. Dieser Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens führt zur Verlängerung der Reaktorlaufzeiten
auf mehr als die dreifache Dauer, wie durch die Vergleichsbeispiele 1 und 3 gezeigt wird.
Die erfindungsgemäßen Vorteile stellen sich wie
folgt dar:
Aus der Tabelle I ist zu entnehmen, daß der Dampfdruck der Terephthalsäure bei 320" C 20,0 Torr beträgt.
Aus der Tabelle I ist zu entnehmen, daß der Dampfdruck der Terephthalsäure bei 320" C 20,0 Torr beträgt.
Dampfdruck der Terephthalsäure
290 C 4,5 Torr
300'C 7,5 Torr
310"C 13,0 Torr
315 1C 16,7 Torr
320' C 20,0 Torr
325 C 27,0 Torr
330 C 32.0 Torr
Beim Gesamtdruck von 1100Torr (= 0,5 atü), wie
er im Vorreaktor durch die Strömungswiderstände der nachfolgenden Apparate bedingt wird, sind z, B.
bei 3201 C Innentemperatur maximal 1,85 Molprozent
Terephthalsäuredampf im Gasstrom, d. h., die mindeste Methanoldampfmenge müßte 98,15 Molprozent
betragen, entsprechend 10,9 t/h Methanol auf 1,0 t TPS/h.
Um eine wäßrig-methanolische Maische von Terephthalsäurediinethylestcr,
wie sie durch Abkühlung der Reaktionsgase nach der Veresterungsapparatur anfällt, förderfähig zu erhalten, darf der Feststoffanteil
25 bis 30% betragen, d. b. von daher empfiehlt sich ein Terephthalsäure-Methanol-Verhältnis von nicht
weniger als 1:3 Gewichtsteilen. In der Praxis ist die maximal verdampfbare Menge von der Umsetzung
der Terephthalsäure zu Dimethylterephthalat und Monomethylterephthalat, dem Sättigungsgrad des
Dampfes an Terephthalsäure und den Geschwindigkeiten der Wärmeübertragung in der Zeiteinheit
abhängig. Da alle genannten Einfiußgrößen Funktionen weiterer Variablen sind, ist eine exakte Berechnung
der maximal verdampfbaren Terephthalsäure praktisch nicht möglich. In Tabelle II sind Werte
für den Fall zusammengestellt, daß bei einem Methanol-Terephthalsäure-Verhältnis
von 3,0 und einem Sättigungsgrad von 100% der Terephthalsäure-Umsatz
im Vorreaktor 30 Molprozent beträgt unter Bildung von 10 Molprozent Monomethylterephthalat
und 20 Molprozent Dimethylterephthalat. Diese Annahmen
stellen einen unteren Wert dar. Die praktisch gefundenen Umsätze liegen wesentlich höher, doch
läßt sich an diesem ungünstigeren Wert der Einfluß der Rückführung deutlicher zeigen. Zum Verständnis
der Zahlenwerte in der Tabelle II ist zu berücksichtigen,
daß bei einer 30%igen Umsetzung von 1000 kg eingesetzter Terephthalsäure noch 700 kg zu verdampfen
sind.
Maximal verdampfbare Terephthalsäure-Menge beim Terephthalsäure-Methanol-Verhältnis 1 :3
und 30%igem Umsatz der Terephthalsäure im
Hauptreaktor
(R = Verhältnis der zurückgeführten zur
eingesetzten Molmasse; kg/t = pro t eingesetzter Terephthalsäure verdampfbare Menge)
Maximal verdampfbare | R=O | 1 | 2 | 3 | |
Tem | Terephthalsäure-Menge bei | (kg/t) | (kg/i) | (kg/l) | (kg/t) |
peratur | 115 | 256 | 380 | 511 | |
CC) | 187 | 418 | 621 | 835 | |
300 | 243 | 535 | 794 | 1065 | |
310 | 306 | 680 | 1010 | 1358 | |
315 | 389 | 867 | 1287 | 1728 | |
320 | 499 | 1112 | 1649 | 2210 | |
325 | |||||
330 |
Aus der Tabelle II geht hervor, daß bereits bei Temperaturen von 320 bis 325" C und einem Rückführverhältnis
von 1 die gesamte nicht umgesetzte Terephthalsäure verdampft und mit dem Gasstrom
dem Nachreaktor feststofffrei zugeführt werden kann. Gemäß der Erfindung hat man es bei der in A b b. 2
skizzierten Apparatur demnach in der Hand, beim Methanol-Terephthalsäure-Verhältnis 3,0 im Reaktoreingang
durch die Wahl der günstigsten Temperatur innerhalb der gegebenen Grenzen von 290 bis
33O°C und der Rückführungsmenge die gesamte nicht umgesetzte Terephthalsäure zu verdampfen und in
einem Festbettkontakt zu verestern.
In den folgenden Beispielen, die die Erfindung erläutern, wird in der durch ein Katalysator-Festbett
ergänzten Apparatur nach der DT-PS 12 24313 die erfindungsgemäße Betriebsweise mit Rückführung
derjenigen ohne Rückführung gegenübergestellt; als Vorreaktor dient ein mit Katalysatoren beschickter
Drehofen. Für eine Produktionsanlage sind die Werte der Übersichtlichkeit wegen auf 1,0 t Terephthalsäure-Einspeisung
pro Stunde normiert. Diese Menge stellt keine obere Grenze dar.
Beispiel I (Vergleichsbeispiel)
In einer durch Außenbeheizung mit Wärmeträgerdampf auf 340 bis 3500C beheizbaren Versuchsapparatur
gemäß A b b. I, in der im Vorreaktor 3 30% und im Katalysatorfestbett 4 90% des Reaktorvolumens
mit einem stückigen oder pulverförmigen Kieselgel-Katalysator befüllt sind, werden stündlich über
den Stutzen 1 43 kg Terephthalsäure und über die Leitung 2 129 kg Methanoldampf von 340 bis 345CC
zugeführt. Nach Erreichen konstanter Betriebszustände stellen sich Temperaturen von 298 bis 300c C
im Verdampfer und 308 bis 310° C im Katalysatorfestbett ein; der Druckverlust im Nachreaktor (Differenzdruck
zwischen Ein- und Ausgang) beträgt 110mm Wassersäule (WS) und die Stromaufnahme des Antriebsmotors
für das Mischwerkzeug im Vorreaktor — als Maß für den Füllzustand des Reaktors beträgt
2.0 bis 2,2 A.
über die Leitung 5 wird das dampfförmige Reaktionsgemisch
aus Dimethylterephthalat, überschüssigem Methanol und Reaktionswasser der Aufarbeitung
zugeführt. Nach etwa 10 Betriebsstunden beträgt die Säurezahl (Milligramm KOH pro Gramm Substanz)
im auskondensierten abgetrennten Feststoffanteil des Austrags etwa 2, was einem Anteil von 0,6% Terephthalsäuremonomethylester
im Dimethylterephthalat und einer Veresterungsrate von 99,4% entspricht.
ίο Bei der angegebenen Beaufschlagung der Apparatur
steigen Säurezahl, Stromaufnahme und Differenzdruck ständig an und erreichen nach 80 Stunden Werte
von 12 bis 15,5 A und 780 mm WS, was zur Abstellung
zwingt, um Verstopfungen und Ausfall des Antriebs zu vermeiden. Nach dem Kaltfahren und öffnen
findet man im Vorreaktor den Katalysator mit der Hälfte seines Volumens an Terephthalsäure vermischt
vor, und der Eingang des Nachreaktors ist durch auskondensierte kristalline Terephthalsäure stark verengt.
Die Apparatur nach Beispiel 1 wird zusätzlich mit einer Rückführleitung 6 (in Ab b. 2) und einem
Dampfstrahler 8 versehen, der mit Methanoldampf aus Leitung 7 als Treibmittel beaufschlagt ist.
Die wie nach Beispiel 1 befüllte und beheizte Apparatur wird stündlich mit 50 kg Terephthalsäure
und 150 kg Methanoldampf (über Leitung 7) beaufschlagt,
über die Rückführleitung und den Strahler werden stündlich 138 kg heißes Reaktionsgas mit dem
Frischmethanol zusammen in den Vorreaktor zurückgeführt, was einem Rückführverhältnis von 0,63
entspricht.
Nach 10 Stunden beträgt die Säurezahl im Reaktionsaustrag 1,5, die Stromaufnahme des Antriebsmotors 2,2 A und der Differenzdruck 220 mm WS.
Diese Werte bleiben über 190 Stunden unverändert, die Streubreite der Säurezahl des Austrages beträgt
1,0 bis 2,5. Nach dem öffnen der Apparatur sind Vorreaktor und Katalysatorfestbetteingang frei von
Terephthalsäure.
(Vergleichsbeispiel, der Belastungsvergleich ist
auf 1,01 Terephthalsäure/h bezogen)
auf 1,01 Terephthalsäure/h bezogen)
In einer technischen Anlage nach A b b. I werden stündlich auf 1,0 t Terephthalsäure 3,0 t Methanol
von 340 bis 345° C eingefahren. Die Temperatur im Vorreaktor beträgt 320 bis 325° C und im Nachreaktor
330° C, der Druckverlust im Katalysatorfestbett 1200 bis 1500 mm WS. Das Dimethylterephthalat
im Austrag des Katalysatorfestbettes hat in den ersten 3 Fahrtagen Säurezahlen um 1,0. Danach
beginnen bei gleichbleibender Belastung der Anlage Säurezahl des Austrags und Differenzdruck
anzusteigen und erreichen nach 60 bis 65 Betriebstagen Werte von 12 bis 15 und 4500 bis 5000 mm WS,
die den weiteren Betrieb der Anlage ausschließen. Nach dem öffnen der Anlage findet man im Vorreaktor
wie im Eingang des Katalysatorfestbettes auskondensierte Terephthalsäure.
B e i s ρ i e 1 4
In einer Anlage der gleichen Größe wie im Beispiel 3 die gemäß Abb. II mit einer Rückführleitung 6
509 517/40!
einem Dampfstrahler 8 und einem Wärmeaustauscher 9 versehen ist, werden im Vergleich zur Belastung
nach Beispiel 3 stündlich 30% Terephthalsäure und Methanol mehr eingefahren, vergleichsweise also
3,9 t Methanoldampf auf 1,3 t Terephthalsäure pro Stunde. Durch Rückführung der gleichen Menge
heißer Reaktionsgase hinter dem Katalysatorfestbett wie zur Aufarbeitung gelangen, wird ein Rückführverhältnis
von 1,0 eingestellt. Die Temperatur des im Wärmeaustauscher 9 erhitzten Gemisches aus
Kreisgas und Frischmethanol beträgt 338 bis 342° C, die Innentemperatur des Verdampfers 320 bis 325° C
und des Katalysatorfestbettes 330 C. Der Differenzdruck am Katalysatorfestbett stellt sich auf 2100
bis 2200 mm WS ein, die Säurezahl im anfallenden Dimethylterephthalat erreicht Werte von 0,5 bis 2,5.
Mit gleichbleibender, gegenüber dem Vergleichsbeispiel aber um 30% erhöhter Raum-Zeit-Ausbeute
werden nach 6 Monaten Betriebszeit die gleichen Ergebnisse erhalten. Eine Kontrolle zeigt, daß im
Vorreaktor wie im Festbettkatalysator keine Anreicherung an Terephthalsäure erfolgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Dimethylterephthalat durch kontinuierliche Veresterung von
Terephthalsäure mit Methanol in der Gasphase unter Verdampfen fester Terephthalsäure mit Hilfe
eines heißen Methanoldampfstromes in einem Vorreaktor und anschließendes Durchleiten des
Gemisches durch Festbettkatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man aus
dem am Ausgang der Anlage austretenden heißen, aus Dimethylterephthalat. Methanol, Reakiionswasscr
und Spuren von Monomethylterephthalat bestehenden Veresterungsgemisch einen Teilstrom
abzweigt und in den Vorreakcor zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die feste Terephthalsäure in Gegenwart körniger Veresterungskatalysaioren
verdampft.
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