DE2220898C3 - Verfahren zum Reibschweißen von Metallwerkstücken - Google Patents
Verfahren zum Reibschweißen von MetallwerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reibschweißen von Metallwerkstücken, bei dem zur
Reibungserwärmung der anliegenden Flächen der Werkstücke die Werkstücke unter leichter Druckberührung
in Relativdrehung zueinander gebracht und gehalten werden, bei dem die Relativdrehung auf Null
reduziert und die Druckberührung verstärkt wird, um den Reibschweißvorgang im Endbereich der Reibungszeit abzuschließen, wobei die erforderliche Abbremsung
der Relativdrehung schon während des Ansteigens des Stauchdruckes ausgelöst wird und das vollständige
Anhalten der Drehung etwa gleichzeitig mit dem Erreichen des vollen Stauchdruckes erfolgt.
Bei bekannten Reibschweißverfahren werden die zwei starr miteinander zu verbindenden Teile auf eine
hohe Relativdrehgeschwindigkeit gebracht, worauf ein axial wirkender Anstauchdruck momentan nach plötzlichem
Anhalten der Relativdrehbewegung angewendet wird. Dieses Einsetzen des eigentlichen Stauchvorgangs,
d. h. der Erhöhung des Axialdruckes für den Schweißvorgang nach der vollständigen Abbremsung bzw. nach
einer vollständigen Drehzahlreduzierung ist zum Beispiel »Schweißen und Schneiden« 19 (1967), Heft 2,
Seiten, 74 bis 77, »Industrie-Anzeiger« 93 (1971) Nr. 34,
Seiten 781 bis 784, »MM-Industriejournal« 77 (1961) 103,
Seiten 2321 bis 2323 und »Techn. Rundschau« 63 (1971) Nr. 20, Seiten 17 und 19 zu entnehmen. Um die
gewünschte Wirkung bei dem bekannten Reibschweiß* verfahren zu erzielen, spielen das plötzliche Anhalten
der Relativdrehung und die momentan folgende Anwendung des Anstauchdruckes zusammen eine sehr
wichtige Rolle. Die erste Maßnahme dient dazu, in den aufeinander treffenden Flächen der zugehörigen Stücke
eine sonst mögliche Zestörung zu verhindern, die sonst aufgrund der sich entwickelnden Torsionsspannungen
während einer verzögerten Geschwindigkeitsverringerung vor dem Anhalten eintreten könnte. Andererseits
dient die zweite Maßnahme dazu, den Anstauehvorgang bei der höchstmöglichen Temperatur auszuführen.
Wenn der Drehmomentübergang während des Anstauchvorganges eines Reibschweißverfahrens beobachtet wird, wird festgestellt, daß ein Spitzenwert des Drehmomentes entweder anfänglich oder am Ende des Anstauchvorganges auftritt, wie nachstehend noch ausführlich mit Bezug euf die Zeichnungen erläutert
Wenn der Drehmomentübergang während des Anstauchvorganges eines Reibschweißverfahrens beobachtet wird, wird festgestellt, daß ein Spitzenwert des Drehmomentes entweder anfänglich oder am Ende des Anstauchvorganges auftritt, wie nachstehend noch ausführlich mit Bezug euf die Zeichnungen erläutert
ίο wird.
Von der ersten Drehmomentspitze, die in der Anfangszeit des Anstauchvorganges auftritt, wird
angenommen, daß sie sich zu der Zeit entwickelt, während die kleinen Vorsprünge, die an den gegenüberstehenden
Flächen der beiden Stücke vorhanden sind, in gegenseitige Druckberührung treten. Dabei treten
wiederholt Verformungs-, Vereinigungs-, Scher-, Wärmeentwicklungs-
und Erweichungsvorgänge auf; die Schmelz- und Vereinigungsreaktion verbreitet sich
dabei plötzlich über die gesamten Reibungsflächen. Von der zweiten Drehmomentspitze, die im Endabschnitt
des Anstauchvorganges auftritt, wird angenommen, daß
sie sich entwickelt, während die Drehgeschwindigkeit bis zum vollen Anhalten verringert wird, wodurch die
Reibungstemperatur gesenkt und der Verformungswiderstand in dem Material oder den Materialien der
beiden Stücke erhöbt wird. Es zeigt sich dabei eine Neigung zu entsprechender Drehmomenterhöhung bei
Verringerung in der Drehgeschwindigkeit, während ein gewisser konstanter Anstauchdruck auf die Stücke
angewendet wird.
Aufgrund der Ergebnisse der der Erfindung zugrundeliegenden Versuche ist insbesondere festgestellt
worden, daß, wenn die Materialien der Werkstücke höhere Ziehfähigkeiten als im Fall von Baustählen
haben, die zweite Drehmomentenspitze im Sinne der vorstehenden Erläuterungen, die am Endabschnitt des
Anstauchvorganges auftritt, entsprechend größer wird. Diese Wirkung dient dazu, um vorteHhaft in einer sehr
geringen Zeitspanne die Reibungsarbeit zu kompensieren und die erforderliche Wärmeverteilung zu erreichen.
Dabei ergibt sich ein verältnismäßig kleines Ausmaß der Temperaturverringerung an den in
Reibungseingriff befindlichen Flächen, so daß an dieser Stelle nach dem Anhalten der Drehung eine im
wesentlichen günstigste Reibungstemperatur für die Bildung der gewünschten festen und ausreichend
verschmolzenen Verbindung zwischen den Werkstükken herrscht.
so Wenn andererseits eines der Werkstücke im Vergleich mit Baustahl aus einem Material besteht, das
einen niedrigen Schmelzpunkt und eine schlechte Duktilität bei hohen Temperaturen hat, wie etwa
Schnellstahl, austenitischer warmfester Stahl oder dergleichen, ist die erreichbare maximale Reibungstemperatur,
die an den gegeneinander stehenden Flächen erscheint, niedriger aufgrund des niedrigeren Schmelzpunktes
des für das eine Werkstück gewählten Materials. Die mit der schlechten Duktilität des
Materials verbundenen Eigenschaften führen jedoch auch zu einer Verringerung der Drehmomentspitze, die
im Endabschnitt des Anstauchvorganges auftritt, zusammen mit einer merklichen Verringerung der entwickelten
Reibungswärme. Daher tritt ein entsprechend großer Temperaturabfall während der Geschwindigkeitsverringerungszeit
vor dem völligen Anhalten ein, und es treten erhebliche Schwierigkeiten ein bei der
Erreichung und bei der Aufrechterhaltung der Schmelz-
temperatur nach clem völligen Anhalten der Drehung, wodurch fehlerhafte Schmelzverbindungen zwischen
den Stöcken begünstigt werden. Es ist bekannt, daß die
Benutzung von Schnellstählen oder dergleichen als Material for Reibschweißwerkstücke häufig zu technisehen
Schwierigkeiten geführt hat
Andererseits führt die Anwendung eines erhöhten Anstauchdruckes allgemein zu erhöhten Werten des
entwickelten Drehmomentes und der. Wärme. Allgemein gesprochen wird in der Technik anerkannt, daß die t ο
Anwendungszeit für den Anstauchdruck am vorteilhaftesten unmittelbar nach der beabsichtigten Beendung
der Drehung gelegt werden sollte.
Bei einem Verfahren eier eingangs genannten Art wird die zeitige Abfolge von Stauchdruck und
Abbremsung der Relativdreiiung der zu verschweißenden Werkstücke durch Zeitsteuereinrichtungen verwirklicht,
die je ein vorgegebenes Zeitsteuersignal für die Aufbringung des Stauchdruckes und ein Steuersignal
für die Auslösung des Abbremsvorganges enthalten. Dadurch wird die Durchführung des Verfahrens
aufwendig und störanfällig. (»Werkstatt und iJetrieb«,
1962, Heft 6, Seiten 337/338). Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Reibschweißen
von insbesondere auch heterogenen Metallwerkstücken gemäß der genannten Gattung anzugeben, bei
dem die zeitliche Abfolge der Abbremsung der Relativdrehung und der Aufbringung des Stauchdruckes
in einfacher und sicherer und störunanfälliger Weise
erfolgt
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Abbremsung der Relativdrehung und die
Aufbringung des Stauchdruckes durch Eingabe ein und desselben Steuersignals ausgelöst wird, und daß die
Abbremsung der Relativdrehung über eine Mehrscheibennaßbremse erfolgt die den Beginn des Abbremsvorganges
gegenüber dem Beginn der Aufbringung des Stauchdrucks merklich verzögert.
Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß als Ablenkvorrichtung, die zur Durchführung des
Verfahrens erforderlich ist erfindungsgemäß eine Mehrscheibennaßbremse verwendet wird, die die
erfindungsgemäße Verzögerung der Abbremsung der Relativdrehung gegenüber der Aufbringung des Stauchdruckes
ohne Verwendung weiterer Einrichtungen verwirklicht, daß also die Mehrsciieibennaßbremse
sowohl eine Bremseinrichtung als auch eine Verzögerungseinrichtung
darstellt. Dadurch sind spezielle Verzögerungseinrichtungen, die den Beginn der Abbremsung
der Relativdrehang gegenüber der Aufbringung des Stauchdruckes verzögern, überflüssig. Abbremsung
dir Relativdrehung und Aufbringung des
Stauchdruckes werden durch ein und dasselbe Steuersignal ausgelöst.
Vorzugsweise erfolgt das vollständige Anhalten der Drehung, mit einer geringen Zeitverzögerung gegenüber
dem Erreichen des vollen Stauchdruckes.
Weitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen die Erfindung beispielsweise erläutert und
dargestellt ist. Es zeigt
F i g. 1 vereinfacht ein Paar Metallstücke in einem Reibschweißverfahren,
F i g. 2 im Diagramm eine Kurve des Drehmomentes, ^
das während eines Anstauchvorganges des Reibschweißverfahrens entwickelt wird,
Fig.3—5 verschiedene Kurven zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zum Stand der Technik, wobei F i g. 3 sich auf das erfindiingsgemäße
Verfahren bezieht
Fig,6 ein Diagramm zur Veranschaulichung der
Temperatureigenschaften, die an den Reibflächen während des Anstauchvorganges zu beobachten sind,
entsprechend den F i g. 3—5,
F i g, 7 ein Diagramm der Beziehung des Reibungskoeffizienten mit Bezug auf die Drehgeschwindigkeit des
sich drehenden Werkstückes,
Fig.8 ein Diagramm der Temperaturverteilung in
Beziehung zu dem angewendeten Ajistauchdruck und
Fig.9—11 Muster von durchgebrochenen Probestücken
nach Reibschweißungen gemäß verschiedenen Ausführungsformen.
In F i g. 1 sind teilweise im Schnitt ein Paar Werkstücke 1 und 2 dargestellt die einer Reibschweißung
unter Druck und einer hohen Relativdrehgeschwindigkeit unterworfen werden. Es wird angenommen,
daß das erste Werkstück 1 aus i'".em Schnelldrehstahl
und das zweite Werkstück 2 aus kohlenstoffhaltigem Baustahl be:teht Die beiden Werkstücke sind axial
in Flucht zueinander angeordnet Es wird ferner angenommen, daß das erste Werkstück 1 auf einer
hohen Drehgeschwindigkeit gehalten wird, während das zweite Werkstück 2 feststeht
Der Verlauf des während des Anstauchvorganges entwickelten Drehmomentes ist schematisch in F i g. 2
gezeigt
Nach F i g. 2 kann die Reibungserscheinung, die durch eine Drehmomentübergangskurve ausgedrückt wird,
welche während des gesamten Anstauchvorganges beobachtet wird, in vier aufeinanderfolgende Phasen
unterteilt werden. In der Phase I tritt eine teilweise Scheerungsverformung an den Reibflächen auf. In der
zweiten Phase Ii wird die Verformung über die gesamten sich gegenüberstehenden Flächen ausgebreitet
und durch Erwärmung erweichte Bereiche entrekken sich einwärts in die Werkstücke. In der ziemlich
langen dritten Phase III hat das Drehmoment im wesentlichen einen konstanten Wert; der durch
Erwärmung erweichte Bereich des Materials wird einer zusammendrückenden Verformung unterworfen, wobei
die Teile mit höherer Temperatur zwangsweise radial nach außen ausgequetscht werden und überflüssige
Grate bilden. Das Ausmaß der Bildung von solchen Stauchgraten ändert sich im wesentlichen mit dem
jeweiligen Unterschied zwischen den Ziehfähigkeiten der beiden Werkstückmaterialien bei der betreffenden
hohen Temperatur. Andererseits werden während des Verlaufs des dritten Anstauchabschnittes die Wärmemenge,
die an den gegeneinander stehenden Flächen der Werkstücke entwickelt wird, und die von den
erwärmten Flächen der Werkstücke abfließende Wärmemenge, zu der noch die Wärme hinzukommt die
durch den sich bildenden Grat abgeführt wird, im wesentlichen im Gleichgewicht gehalten. Die tatsächliche
Temperatur der gegeneinander stehenden Werkstückflächen ander, sich daher in einer im wesentlichen
stabilisierten Weise.
Im vierten Anstauchabschnitt IV, nahe beim Anhalten der Relativdrehung, werden die vorstehenden stabilisierten
Bedingungen fortlaufend aufrechterhalten, bis das Anhalten der Drehung wirksam wird. Dieses
Anhalten wird aufgrund eines besonderen Anweisungssignals ausgeführt nachdem eine vorbestimmte Zeitdauer,
Anstauchung oder Gesamtwerkstücklänge, je nachdem, in bekannter Weise gemessen worden ist.
In den F i g. 3—5 ist in den verschiedenen Kurven die
Reibungsarbeit gegen die Anwendungszeil des Anstauchdruckes während des Endabschnittes nahe dein
völligen Anhalten der Relativdrehung abgetragen.
Fig.4 zeigt den Verlauf nach einem zum Stand der
Technik gehörenden Verfahren, wobei der Anstauchdruck nach Verstreichen einer kurzen Zeitspanne t3
nach Beendung der Relativdrehung angewendet wird. In diesem Fall kann die Reibungsarbeit Hp nach der
folgenden Formel berechnet werden:
Dabei ist
R} ■ P- „η χ ΙΟ "(kum s)
R der Radius des Werkstücks in mm,
P der Anstauchdruck in kg/mm2.
μ der Reibungskueiimeni und
P der Anstauchdruck in kg/mm2.
μ der Reibungskueiimeni und
η die Zahl der Umdrehungen des Werkstücks pro "" Minute.
Daraus zeigt sich, daß die Reibungsarbeit mit abnehmender Werkstückdrehung bei Anwendung eines
bestimmten konstanten Anstauchdmckes verringert r. wird.
In F i g. 4 veranschaulichen zwei Kurven die Beziehung
zwischen dem Reibungskoeffizienten μ und der Umdrehungszahl des Werkstückes pro Minute n.
Daraus ist ersichtlich, daß das Ausmaß des Anwachsens in
des Reibungskoeffizienten gegenüber der Drehungsverlangsamung zu gering ist, um die entsprechende
Verringerung der Rebungsarbeit auszugleichen. Wie die schematisch dargestellte Temperaturkennlinie erkennen
läßt, tritt an den gegeneinander stehenden r> Werkstüjkflächen aufgrund der unvermeidlichen Wärmeableitung,
siehe die gestrichelte Linie in F i g. 6, schon in dieser Stufe eine beträchtliche Temperaturverringerung
auf. Unter dem Einfluß dieses Temperaturverringerung findet eine Verfestigung von vorher thermisch
erweichten Materialien statt. Das gilt besonders im Fall des ersten Werkstückes 1, von dem angenommen
worden isi, daß es aus einem iviateriai mit geringerer
Duktilität gegenüber dem anderen Werkstück besteht. Es kann häufig einer übermäßigen Verwindung 4-,
unterworfen sein und Risse aufweisen, die die Ursache für nicht verbundene Bereiche an den gegeneinander
stehenden Werkstücken bilden.
Im Fall des in Fig.5 gezeigten Verfahrensablaufes
wird die Drehgeschwindigkeit verzögert nach Ablauf w einer bestimmten kurzen Zeitspanne ff, nach voller
Anwendung des Anstauchdmckes. Die Reibungsarbeit Hp vergrößert sich plötzlich merklich mit Anwachsen
des angewendeten Anstauchdnickes und nimmt dann plötzlich bei Abnahme der Werkstückdrehung wieder
ab, im wesentlichen wie im Fall der Fig.4. Die Temperatur der gegeneinander stehenden Flächen ist
durch eine strichpunktierte Linie in F i g. 6 veranschaulicht. Die Flächentemperaturkurve zeigt eine zeitweilige
Ausbeulung durch Anwendung des Anstauchdnickes. In ω
der Praxis zeigt sich jedoch häufig, daß die derart aufgeheizten und geschmolzenen Teile des Werkstückmaterials
radial nach außen dringen, wie bereits angedeutet wurde, so daß die Temperatur der
gegeneinander stehenden Flächen der Werkstücke wieder auf den ausgeglichener. Zustand absinkt in
diesem Fall ist deshalb zu beobachten, daß die Anwendung des erhöhten Anstauchdnickes ziemlich
nachteilig sich auf die thermisch beeinflußten Malerialbereiche im Sinne einer Verringerung auswirkt. Der
Temperaturgradient wird dadurch steiler und begünstigt eine merkliche Torsionsverformung in der Nähe
der gegeneinander stehenden Flächen, die einen erheblichen Temperaturabfall nach Beendung der
Werkstückdrehung zeigen. Auf diese Weise ergeben sich teilweise zerstörte Verbindungsstücke. Die entsprechenden
Temperaturkennlinien, die in Fig.8 ge/.eigt
sind, zeigen keine merkliche Änderung der Gleichgewichtstemperatur an den Reibungsflächen, selbst wenn
der angewendete Anstauchdruck erheblich verändert wird. Das bedeutet, daß bei Anwendung eines höheren
Anstauchdmckes die Menge des ausgequetschten Grates und die Steilheit des Temperaturgradienten
anwächst.
Im Vergleich zu den vorerwähnten üblichen Verfahren wird das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt,
daß eine Rremswirkung mit dem 7\p\ Hps
Anhaltens der relativen Werkstückdrehung bereits im Verlauf des Ansteigens des Anstauchdmckes eingeleitet
und die Werkstückdrehung gleichzeitig mit der Erreichung eines vorbestimmten Wertes des Anstauchdmckes
oder eine geringfügige Zeitspanne (U in F i g. 3)
danach beendet wird. Nach Fig.3 erhöht sich die Reibungsarbeit während der Bremsung oder des
Abschnittes der Verringerung der Drehgeschwindigkeit mit zur^hmendem Anstauchdruck und zeigt dann einen
plötzlichen Abfall. Der derart verursachte zeitweilige Temperaturanstieg, der auf der Erhöhung der Reibungsarbeit bemht. erreicht seinen Spitzenwert in unmittelbarer
Nähe des Endes der Drehung. Dadurch wird die Temperatur an den Reibungsflächen unmittelbar nach
Beendung der Werkstückdrehung auf einem genügend hohen Niveau gehalten, um die spontane Abkühlung des
Werkstücks, insbesondere an den gegeneinander stehenden Reibflächen, gut auszugleichen. Dieser
Fortschritt ist leicht feststellbar, siehe die in Fig.6 der
Fi g. 3 entsprechende ausgezogene Linie. In diesem Fall
enthält die Reibungsfläche des ersten Werkstückes 1, das z. B. aus Schnelldrehstahl besteht, noch Material im
geschmolzenen Zustand. Die relative Drehbewegung der Werkstücke wird noch innerhalb des derart in der
geschmolzenen Phase gehaltenen Teiles des Materials ausgeführt. Daher ist praktisch keine Zerstömng durch
Rißbrüche der oben erwähnten Art zu befürchten. Zwischen den beiden Werkstücken wird eine gut
ausgebildete, ausgefüllte Verbindung hergestellt.
Als erstes Werkstück wurde eine runde Stange aus Schnelldrehstahl der Klasse 9 (SKH9 der japanischen
Industrienorm) verwendet Als zweites Werkstück wurde eine runde Stange aus kohlenstoffhaltigem
Baustahl (S55C der japanischen Industrienorm) verwendet. Diese beiden Stangen wurden einem Reibungsschweißverfahren
mit einem Druck P2 von 22 kg/mm2 über 30 Sekunden unterworfen. Das Verfahren wurde
mit Bezug auf die Anwendung des Anstauchdnickes und die Beendung der relativen Werkstückdrehung auf drei
verschiedene Weisen ausgeführt, siehe die Fig.3—5.
Probestücke wurden aus den durch Reibung verbundenen Werkstücken ausgesucht und den in den japanischen
Industrienormen JIS-2248 beschriebenen Biegeversuchen unterworfen. Die Ergebnisse sind ir. den
Photographien der F i g. 9— 11 wiedergegeben, die die
gebrochenen Probestücke zeigen.
Die entsprechend den Fig.4 und 5 hergestellten
Stücke waren fehlerhaft. In diesen Fällen werden die unter Druck gegeneinander stehenden Werkstiickflächen
mit Verringerung der Drehgeschwindigkeit abgekühlt, und die bereits verfestigten Teile der vorher
geschmolzenen Materialabschnitte sind einer merklichen Verwindungsverformung unmittelbar vor dem
gän^f.chen Aufhören der Drehung ausgesetzt. Das gilt vor allem für den aus dem ersten Werkstück
bestehenden Teil des fertigen Schweißstückes, der eine geringere Ziehfähigkeit hat und dalier durch die
unvermeidbar auftretenden, zerstörend wirkenden Torsionskräfte beeinträchtigt wird. Die den F i g. 4 und 5
entsprechenden Fig. 10 und Il zeigen ringförmige Streifen auf der Bruchfläche als Folge der hier
beschriebenen Erscheinung.
Wenn im Gegensatz dazu das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird, das vorstehend mit Bezug
aiii F i g. 3 eriäuten worden ist, ist die Temperatur, die
an den Reibungsflächen in dem Augenblick auftritt, in dem die Drehung angehalten wird, nicht geringer als die
Gleichgewichtstemperatur, die während der vorhergehenden Reibungs-Heizperiode zu beobachten war. In
diesem Fall ergibt sich eine fehlerfreie, günstige Schweißverbindung siehe F i g. 9.
In der Praxis ist es empfehlenswert, das Anhalten der Drehung und die Anwendung des Anstauchdruckes
durch Eingabe ein und desselben Steuersignals auszulösen. Dabei wird in positiver Weise Gebrauch gemacht
von der praktisch unvermeidbaren Verzögerung in der Arbeitsweise einer Mehrscheibennaßbremse üblicher
Bauart.
Wenn eine bestimmte Zeitdauer für die Druckanstiegsperiode zur Anwendung des Anstauchdruckes
erforderlich ist, kann eine Zeitgebervorrichtung benutzt werden, um den Zeitpunkt des Anhaltens der Drehung
richtig einzustellen.
Wenn es andererseits erwünscht ist, die kristalline Struktur in dem Reibschweißabschnitt des Werkstückes
i> merklich feiner zu machen, kann in einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung der Anstauchdruck über die gewöhnlich zu erwartende Größe hinaus
gesteigert werden. Selbst wenn die Drehung zum vöiiigen Anhalten gebracht wird, bevor in diesem Faii
2<) der gewünschte Anstauchdruck erreicht ist, werden die
Reibflächen auf einer ausreichend hohen Temperatur gehalten. Dadurch wird eine günstige Schweißverbindung
geschaffen, wenn die Zeitspanne für den Anstauchdruck in den von der Erfindung vorgeschlage-
2i nen Grenzen gehalten wird.
Hierzu 3 Blatt /.cichniinccn
Claims (2)
- Patentansprüche;1, Verfahren zum Reibschweißen von Metallwerkstöcken, bei dem zur Reibungsarwärmung der anliegenden Flächen der Werkstücke die Werkstücke unter leichter Druckberührung in Relativdrehung zueinander gebracht und gehalten werden, bei dem die Relativdrehung auf Null reduziert und die Druckberührung verstärkt wird, um den Reibschweißvorgang im Endbereich der Reibungszeit abzuschließen, wobei die erforderliche Abbremsung der Relativdrehung schon während des Ansteigens des Stauchdruckes ausgelöst wird und das vollständige Anhalten der Drehung etwa gleichzeitig mit dem Erreichen des vollen Stauchdruckes erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbremsung der Relativdrehung und die Aufbringung des Stauchdrucks durch Eingabe ein und desselben Steuersignals ausgelöst wird, und daß die Abbremsung der Relativdrehung über eine Mehrscheibennaßbremse erfolgt, die den Beginn des Abbremsvorganges gegenüber dem Beginn der Aufbringung des Stauchdrucks merklich verzögert
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vollständige Anhalten der Drehung mit einer geringen Zeitverzögerung gegenüber dem Erreichen des vollen Stauchdruckes erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3299772A JPS5211294B2 (de) | 1972-03-31 | 1972-03-31 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2220898A1 DE2220898A1 (de) | 1973-10-11 |
DE2220898B2 DE2220898B2 (de) | 1981-01-29 |
DE2220898C3 true DE2220898C3 (de) | 1981-11-26 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722220898 Expired DE2220898C3 (de) | 1972-03-31 | 1972-04-25 | Verfahren zum Reibschweißen von Metallwerkstücken |
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DE (1) | DE2220898C3 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
JPS6087986A (ja) * | 1983-10-20 | 1985-05-17 | Hiyougoken | 摩擦圧接方法及び装置 |
-
1972
- 1972-03-31 JP JP3299772A patent/JPS5211294B2/ja not_active Expired
- 1972-04-25 DE DE19722220898 patent/DE2220898C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2220898A1 (de) | 1973-10-11 |
JPS48100353A (de) | 1973-12-18 |
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