DE2219423B2 - Vorrichtung zum Spinnen von Hülle-Kern-Verbundfilamenten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spinnen von Hülle-Kern-Verbundfilamenten, mit einer Spinnplatte mit einer Anzahl von Spinnöffnungen, von denen jede einen Vorkanal aufweist, einer Zwischenscheibe und einer Zuführplatte, die Zuführkanäle für die Hüllebzw. Kernkomponente aufweist, wobei die Spinnplatte, die Zwischenscheibe und die Zufuhrplatte gegeneinander gepreßt sind.

Bei der Herstellung von Verbundfilamenten der Hülle-Kerntype ist es bekannt, den Spinnöffnungen die Hülle- und Kernkomponente getrennt voneinander unter Verwendung einer Zwischenscheibe und einer Zuführplatte zuzuführen, die entsprechende Zuführkanäle für diese Filamentenkomponenten aufweist. Die Zwischenscheibe und die Zuführplatte weisen dabei enge Kanäle auf, wodurch der Widerstand des Durchflusses der geschmolzenen Polymere erhöht und somit am Ende eine Masse von gleichmäßiger Viskosität und damit ein gleichmäßiger Titer der Filamente erreicht wird. Bei diesen bekannten Spinnvorrichtungen ist der Abstand zwischen den Zwischenscheiben und Lochplatten dadurch festgelegt, daß beim Zusammensetzen des Spinnkopfes durch Verschrauben der Einezlteile scheibenförmige, zentrale Vorsprünge an den Zwischenscheiben oder Lochplatten sich fest gegen die entsprechende Gegenfläche legen. Die relative Lage der Kernkomponenten in dem Verbundfadenquerschnitt ist damit ein für alle Mal festgelegt und kann nur durch Auswechseln des gesamten Spinnkopfes verändert werden.

Es ist jedoch erwünscht, die Verbundfilamente mit unterschiedlicher Querschnittsform herzustellen, ohne daß der gesamte Spinnkopf ausgewechselt wird. Die Erfindung stellt sich also die Aufgabe, eine entsprechende Anordnung an solchen Spinnköpfen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß zwischen der Spinnplatte und der Zuführplatte eine Lochplatte angeordnet ist, die von der Spinnplatte durch eine erste Zwischenscheibe und von der Zuführplatte durch eine zweite Zwischenscheibe getrennt ist, daß die Lochplatte oberhalb eines jeden Vorkanals jeweils eine öffnung aufweist und daß die zweite Zwischenscheibe öffnungen zum Zuführen des Kernkomponentenstioms von ' Zuführkanal zu den Öffnungen aufweist und die erste Zwischenscheibe Öffnungen zum Zuführen des Hüllenkomponentenstroms von den Zuführkanälen zu den Vorkanälen aufweist.

Durch eine derartige Ausbildung und Anordnung der den Spinnkopf für Hülle-Kern-Verbundfilamenten bil-

denden Teile ist es nun möglich, durch einfaches Auswechseln von Zwischenscheiben und Lochplatten die relative Lage der Kernkomponente in Verbundfadenquerschnitte zu verändern.
Eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungs-

ts gemäßen Vorrichtung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Spinnvorrichtung,
F i g. 2 eine Einzelheit der F i g. 1 in perspektivischer Darstellung.

Gemäß F i g. 1 ist eine Spinnplatte 1 mit Spinnöffnungen 2 versehen, die über einen Zuführkonus 3 mit einem Vorkanal 4 in Verbindung stehen. Eine erste Eintrittsöffnung 5 mündet in den Vorkanal 4. Sie steht außerdem über eine Verbindungsöffnung 6 mit einem zentralen Zuführkanal 7 für den Kernkomponentenstrom in Verbindung, der in der Zuführplatte 8 ausgebildet ist und durch ein Zuführrohr 18 von etwa 3,2 mm Durchmesser gespeist wird. Beim Zusammenbau wird die Zuführplatte 8 gegen die Spinnplatte 1 gedrückt. Über eine zweite Zuführöffnung 10 steht der Vorkanal 4 in Verbindung mit einem von zwei äußeren Zuführkanälen 11 für die Hüllenkomponente in Verbindung, die teilweise in der Spinnplatte 1 und teilweise in der Zuführplatte 8 angeordnet sind.

Bei der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß F i g. 1 werden die erste und die zweite Eintrittsöffnung S und 10 durch eine Lochplatte 14 mit einer Länge von etwa 79,30 mm, einer Breite von etwa 41,15 mm und

⁴» einer Dicke von etwa 0,51 mm aus rostfreiem Stahl und durch Zwischenscheiben 12 und 13 aus Aluminium, die jeweils eine Dicke von etwa 0,i3mm aufweisen, gebildet. Die Vorrichtung wird so zusammengebaut, wie in F i g. 1 dargestellt, und die Spinnplatte 1 wird dabei (durch nicht gezeigte Einrichtungen) gegen den (nicht gezeigt) Packungskörper gedrückt, der über der Zuführplatte 8 liegt. Dadurch wird eine flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen den Berührungsflächen der Spinnplatte 1 und der Zwischenscheibe 13 und zwischen der Zwischenscheibe 13 und der Lochplatte 14, zwischen der Lochplatte 14 und der Zwischenscheibe 12, zwischen der Ziwschenscheibe 12 und der Zufuhrplatte 8 und zwischen dieser und dem (nicht gezeigten) Packungskörper geschaffen.

Gemäß F i g. 1 ist die Eintrittsöffnung 5 kreisförmig ausgebildet und in bezug auf den Querschnitt des Vorkanals 4 zentral angeordnet. Die erste Eintrittsöffnung 5 kann jedoch auch einen nicht kreisförmigen Querschnitt aufweisen und außerdem in bezug auf den

<* Querschnitt des Vorkanals 4 exzentrisch angeordnet sein. Durch eine solche Veränderung der Anordnung der ersten Eintrittsöffnung 5 in bezug auf die Zentrallinie des Vorkanals 4 kann der Querschnitt des Kerns und auch die relative Anordnung des Kerns

^ιΛ innerhalb des hergestellten Verbundfilaments verändert werden.

Die Erfindung ist besonders auf die Herstellung von Hülle-Kern-Verbundfilamenten anwendbar, bei denen

jede Komponente ein Polyester, ein Polyamid oder ein Polyolefin ist

Die auf den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurde zum Schmelzspinnen von Hülle-Kern-Verbundfilamenten aus Polyäthylenterephthalat verwendet, wobei der zentrale Polymerzuführkanal 7 mit geschmolzenem Polyäthylenterephthalat einer intrinsischen Viskosität von 0,47, gemessen in einer Lösung von 1 g in 100 ml Orthochlorophenol bei 25° C, und die zweite Zuführöffnung 10 mit Polyäthylenterephthalat einer intrinsischen Viskosität von 0,67 beschickt wurde. Die erhaltenen Verbundfilamente zeigten keine wesentliche Neigung zur Kniebildung, sie besaßen eine sehr exzentrische Hülle-Kern-Anordnung und nach einer Verstreckung und nach einer Wärmeentspannung eine bemerkenswerte Kräuselungsbildung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Spinnen von Hüile-Kern-Verbundfilamenten, mit einer Spinnplatte mit einer Anzahl von Spinnöffnungen, von denen jede einen Vorkanal aufweist, einer Zwischenscheibe und einer Zuführplatte, die Zuführkanäle für die Hülle- bzw. Kernkomponente aufweist, wobei die Spinnplatte, die Zwischenscheibe und die Zuführplatte gegeneinander gepreßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Spinnplatte (1) und der Zufuhrplatte (8) eine Lochplatte (14) angeordnet ist, die von der Spinnplatte durch eine erste Zwischenscheibe (13) und von der Zuführplatte durch eine zweite Zwischenscheibe (12) getrennt ist, daß die Lochplatte (14) oberhalb eines jeden Vorkanals (4) jeweils eine öffnung (S) aufweist und daß die zweite Zwischenscheibe (12) Öffnungen (6) zum Zuführen des Kernkomponentenstroms vom Zuführkanal (7) zu den öffnungen iS) aufweist und die erste Zwischenscheibe (13) öffnungen (10) zum Zuführen des Hüllenkomponentenstroms von den Zuführkanälen (11) zu den Vorkanälen (4) aufweist.