-
Bezeichnung: Polierkörper, insbesondere Polierscheibe Die Erfindung
betrifft einen Polierkörper, insbesondere eine Polierscheibe, mit einem Fasermaterialträger,
mit dem Polierstoffe innig verbunden sind.
-
Polierkörper bestehen aus einem Fasermaterialträger, der häufig ein
Gewebe ist, wobei mit diesem Fasermaterialträger die zu polierende Fläche bestrichen
wird. Der Fasermaterialträger streicht dabei ein Poliermittel, wie beispielsweise
Tonerden, Eisenoxyd usw., an der zu polierenden Fläche entlang. Der Fasermaterialträger
muß solcher Art "weich" sein, daß er bei profilierten Flächen den Profilierungen
zu folgen vermag und das Poliermittel auf der Fläche entlangführt und nicht gewaltsam
in die Fläche hineintreibt. Das Poliermittel wird zumeist in Form einer festen oder
flüssigen Polierpaste zugeführt.
-
Bei Schleifmaterialien, die aus einem Träger bestehen, auf dem ein
Schleifmaterial befestigt ist, ist es üblich, zur Befestigung des Schleifmaterials
auf dem Trägermaterial
das Trägermaterial zunächst mit einem Bindemittel
zu versehen und das Schleifmaterial dann aufzustreuen oder elektrostatisch aufzubringen
und ggf. einzuwalzen. Diese Schleifmaterialien erlangen so auf einer Seite eine
schleifaktive Fläche, wobei der Träger im Gegensatz zum Fasermaterialträger einer
Polierscheibe durchaus dem Schleifmaterial eine feste Unterlage geben soll.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Polierkörper zu schaffen,
der im Vergleich zu den herkömmlichen Polierkörpern eine längere Standzeit und eine
verbesserte Polierwirkung hat, wobei zugleich eine bessere Ausnutzung des Poliermittels
erzielt wird, weniger Verschmutzungen der Umgebung durch Poliermittel auftreten
und im allgemeinen ein Nachwischen zur Beseitigung von Poliermittelrückständen überflüssig
ist.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einem Polierkörper der eingangs
beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch, daß die Polier9Dffe nach gleichmäßiger
Verteilung in einem mit dem Fasermaterialträger eine unlösbare Bindung eingehenden
Bindemittel in den Fasermaterialträger ein- oder an diesen angelagert sind.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Fasermaterialträger allseitig mit der Bindemittel-Polierstoff-Mischung beschichtet
und von dieser durchdrungen ist.
-
Das Bindemittel ist vorzugsweise in hohem Maße wärmestabil, so daß
es infolge der beim Polieren auftretenden Erwärmung seine Bindekraft bewahrt. Als
Beispiele solcher Bindemittel
seien Bindemittel auf Polyurethanharzbasis,
Alkydharzbasis, modifiziertes Epoxy- und Phenolharzbasis und Harnstoffharzbasis
erwähnt.
-
Als Bindemittel kommen aber auch tierische oder pflanzliche Leime
in Betracht.
-
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man beim Polieren
einerseits eine wesentlich bessere Standzeit des Polierkörpers und andererseits
eine verbesserte Polierwirkung erreichen-kann, wenn man das Poliermaterial zunächst
mit einem Bindemittel der obenbeschriebenen Art zu einer einheitlichen Masse vereinigt
und diese einheitliche Masse dann an oder in den Fasermaterialträger einarbeitet
und härtet. Das Poliermittel-Bindemittel-Gemisch erlangt dabei mit dem Fasermaterialtrager
eine vollkommen innige Bindung, so daß der Fasermaterjaiträger bis zu seiner Abnutzung
mit diesem Gemisch verbunden b-elbtO Man kann die Menge des Poliermittels daher
genau dem Bedarf anpassen.
-
Es erweist sich, daß ein Nachwischen der polierten Fläche im allgemeinen
nicht mehr erforderlich ist.
-
Die Vereinigung des Binde6mittel-Poliermittel-Gemisches mit dem Fasermaterialträger,
der im allgemeinen als Gewebe vorliegt, geschieht vorzugsweise derart, daß der Fasermaterialträger
von diesem Gemisch durchdrungen ist und auf allen Seiten eine Beschichtung aus diesem
Gemisch aufweist. Die Folge ist, daß die Angriffsrichtung des Polierkörpers beim
Poliervorgang völlig beliebig ist.
-
Der Polierkörper gemäß der Erfindung kann je nach dem Anwendungszweck
vielfältige Gestalt haben und es sind vielfältige
Formen von Polierkörpern
bekannt. Die Vereinigung des Bindemittel-Poliermittel-Gemisches mit dem Fasermaterialträger
kann beispielsweise durch Aufsprühen des Gemisches auf den Fasermaterialträger,
aber auch durch Eintauchen, Aufstreichen und Einwalken, Walzen usw. geschehen.
-
Die Art der Härtung bestimmt sich aus dem verwendeten Bindemittel,
das beispielsweise wärmehärtend, kalthärtend oder chemisch härtend sein kann.
-
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung zweier nur der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung
des Erfindungsgedankens dienender Ausführungsbeispiele, wobei auf die beiliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine perspektivische
Darstellung einer Polierscheibe, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer anderen
Ausführungsform einer Polierscheibe und Fig. 3 in stark vergrößerter Darstellung
einen Schnitt durch einen gewebten Fasermaterialträger mit ein-und angelagertem
Bindemittel-Poliermittel-Gemisch.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Polierscheibe 10 besteht aus einem gewebten
Fasermaterialträger, wobei die Webart in bekannter Weise derart ist, daß die Kett-
und Schußfäden des Gewebes an keiner Stelle des Umfanges der Polierscheibe 10 tangential
zu diesem Umfang verlaufen. Zur Herstellung einer Polierscheibe 10 wird ein Gewebeband
zunächst
mit dem Bindemittel-Poliermittel-Gemisch gemäß der Erfindung
versehen und dieses gehärtet. Das Band wird dann in mehreren, nebeneinanderliegenden
Ringen aufeinander gelegt, wobei der Innendurchmesser zunächst größer ist als der
in Fig. 1 dargestellte Innendurchmesser. Dann wird dieser Ring nach innen unter
Faltenbildung zusammengezogen, so daß der Innendurchmesser sich verkleinert und
der Innenrand dieses Ringes wird dann mit einem Klammerring 12 befestigt, der beiderseits
mit spitzen Vorsprüngen in das Gewebeband eindringt, um dies zu halten.
-
Die so fertiggestellte Polierscheibe 10 wird in herkömmlicher Weise
zum Polieren benutzt, wobei kein Poliermittel zugeführt werden muß, weil dieses
Poliermittel in den gewebten Fasermaterialträger eingelagert ist und mit dessen
Verschleiß freigesetzt wird.
-
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer Polierscheibe 14, bei
der ein gewebtes Trägermaterialband 15, nachdem es mit dem Bindemittel-Poliermittel-Gemisch
gemäß der Erfindung versehen worden und dieses Gemisch gehärtet worden ist, gemäß
der Darstellung hin- und hergefaltet wird, um das Band dann zu einem Ring zusammenzulegen.
Dann wird der innere Rand dieses Ringes mit einem vorzugsweise eingegossenen Innentragring
12 aus härtbarem Kunststoff festgelegt und die Polierscheibe 14 ist fertig zum Einsatz.
-
Fig. 3 zeigt in stark vergrößerter, schematisierter Darstellung einen
gewebten Faserstoffträger mit Kettfäden 20 und Schußfäden 21, der erfindungsgemäß
mit dem Bindemittel-Poliermittel-Gemisch durchdrungen ist, wobei dieses
Gemisch
gemäß der Darstellung bei 24 vorzugsweise auf beiden Außenseiten des Gewebe-Fasermaterialträgers
eine Deckschicht bildet.