DE2216068A1 - Verfahren zur herstellung von 1,3bis-omega-carboxyalkyl-harnstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,3bis-omega-carboxyalkyl-harnstoffenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C275/00—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C275/04—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of urea groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C275/06—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of urea groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic and saturated carbon skeleton
- C07C275/16—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of urea groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic and saturated carbon skeleton being further substituted by carboxyl groups
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Description
Badische Anilin- &'Soda-Fabrik AG
2216068 Unser Zeichen: 0.Z. 29 P91 Bk/IG
6700 Ludwigshafen, 30.3.1972
Verfahren zur Herstellung von 1,3-Bis-CO-carboxyalkylharnstoffen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 1,3-Bis- 6^-carboxyalkyl-harnstoffen aus -Lactamen.
Es ist bekannt, daß man.1,3-Bis-( £-carboxypentyl)harnstoff
durch Umsetzen des 6-Aminocapronsäureesters mit Phosgen oder Diphenylcarbonat und darauf, folgende Verseifung gewinnt
(vergleiche deutsche Patentschrift 1 125 ^19). Nach einem
anderen in Journal of American Chemical Society Band 80, 1958, Seiten 1510 bis I7 beschriebenen Verfahren erhält man
1,3-Bis-dO-carboxyalkyl-harnstoffe durch Oxydation der entsprechenden
Thioharnstoffe mit Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorid
in alkalischer Lösung. Schließlich ist aus der deutschen Patentschrift 1 125 419 bekannt, daß man 1,3-Bis-dücarboxylalkylharnstoffe
durch Umsetzen von IO-Aminocarbonsäuren im Überschuß mit Harnstoff erhält. Allen Verfahren nach dem
Stand der Technik ist gemeinsam, daß sie von technisch weniger gut zugänglichen Ausgangsstoffen ausgehen.
Es wurde nun gefunden, daß man 1,3-Bis- 60-carboxyalkyl-harnstoffe
vorteilhafter als bisher erhält, wenn man ttf-Lactame
mit Harnstoff, wobei man je Mol Harnstoff mindestens 2 Mol
tu -Lactame anwendet, in Gegenwart von Alkalien bei erhöhter
Temperatur und unter erhöhtem Druck umsetzt und aus den erhaltenen
Salzen der 1,3-Bis-kP-carboxyalkyl-harnstoffe die
freien 1,3-Bis- W-carboxyalkyl-harnstoffe durch Behandeln mit
Mineralsäuren in an sich bekannter Weise gewinnt.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß man von wohlfeilen
Lactamen ausgeht, die großtechnisch zur Verfügung stehen,.
Ferner hat das neue Verfahren den Vorteil, daß auch unter Verwendung von stöehiometrischen Mengen an Lactamen gute Ausbeuten
erzielt werden, die eine technische Realisierung des
121/72 309841/1135 - 2 -
- 2 - O.Z. 29 091
Verfahrens begünstigen. 2216068
Als Ausgangsstoffe werden bevorzugt (V-Lactame mit 5 bis 9
Ringgliedern angewandt, insbesondere solche der Formel I
I,
in der η eine ganze Zahl von 3 bis 7 bezeichnet. Besondere technische Bedeutung haben Lactame der Formel I erlangt, in
der η eine ganze Zahl von 5 bis 7 bezeichnet. Geeignete Lactame sind beispielsweise Caprolactam oder Capryllactam.
Es versteht sich, daß aus den bevorzugten Lactamen jeweils die entsprechenden bevorzugten l,3-Bis-(jL>-carboxyalkyl-harnstoffe
resultieren»
Je Mol Harnstoff wendet man mindestens 2 Mol ^-Lactame an.
Vorteilhaft hält man ein Molverhältnis von ^-Lactamen zu Harnstoff von 6 bis 2:1, insbesondere von 4 bis 2 : 1 ein.
Besonders zweckmäßig hat sich die Anwendung von stöchiometrischen Mengen erwiesen.
Die Umsetzung wird in Gegenwart von Alkalien durchgeführt.
Im allgemeinen verwendet man als Alkalien Hydroxide von Alkalioder Erdalkalimetallen, bevorzugt jedoch Kaliumhydroxid oder
Natriumhydroxid. Vorteilhaft wendet man je Mol Lactam I bis 1,5 Äquivalente Alkali an. Besonders bewährt haben sich annähernd
stöchiometrische Mengen.
Die Umsetzung wird vorteilhaft bei Temperaturen von 120 bis l60°C durchgeführt. Besonders gute Ergebnisse erhält man, wenn
man Temperatuen von 120 bis l40°C anwendet. Die Umsetzung wird
unter erhöhtem Druck, vorteilhaft unter Drücken von 2 bis 30 atm durchgeführt. Zweckmäßig verfährt man so, daß man den
durch den Dampfdruck der mitverwendeten Stoffen bei den angewandten Temperaturen sich einstellenden Eigendruck einhält.
309841/1135
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Umsetzung in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln durchzuführen. Bevorzugt
werden als Lösungsmittel Wasser oder Alkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Gemische aus Alkanolen und Wasser verwendet.
Besonders bevorzugt wird Wasser als Lösungsmittel verwendet.
Um die freien l,>-Bis-£u-carboxyalkyl-harnstoffe zu erhalten,
wird die bei der Reaktion erhaltene Lösung der entsprechenden Salze mit Mineralsäuren, vorzugsweise nicht oxydierenden Mineralsäuren,
z.B. Schwefelsäure oder Salzsäure, behanoö-t. Vorteilhaft
wendet man soviel Mineralsäure an, daß ein pH-Wert von 3 bis 5 eingehalten wird. Beim Erkalten fallen die meist schwer
löslichen l,3-Bis-6J?-carboxyalkyl-harnstoffe aus der Lösung aus
und werden auf übliche Weise, z.B. durch Filtrieren, Dekantieren oder Abschleudern, isoliert. Die so erhaltenen Endprodukte
können ohne weitere Reinigung verwendet werden. Um besonders reine Produkte zu erhalten, ist es zweckmäßig, die erzeugten
l,3-Bis-6?-carboxyalkyl-harnstoffe aus geeigneten Lösungsmitteln,
z.B. Wasser oder Alkanolen oder wäßrigen Alkanolen umzukristallisieren.
Das Verfahren nach der Erfindung führt man beispielsweise durch, indem man Lactame und Harnstoff im angegebenen Molverhältnis
und die beschriebenen Alkalien im angegebenen Verhältnis gegebenenfalls unter Mitverwendung eines inerten Lösungsmittels
auf die beschriebenen Temperaturen unter Einhaltung der angegebenen Drücke erhitzt. Im allgemeinen ist die Reaktion nach
3 bis 20 Stunden beendet. Anschließend wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und entspannt und mit nicht oxydierenden Mineralsäuren
versetzt. Die sich abscheidenden l,3-Bis-&7-carboxyalkyl-harnstoffe
werden dann durch bekannte Methoden, z.B. Filtration, isoliert.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten 1,3
carboxyalkyl-harnstoffe sind Zwischenprodukte bei der Herstellung von Kunststoffen und vollsynthetischen Fasern, z.B.
vom Polyamidtyp gemäß DBP 1 125 419.
309341/1135 - *
O.Z. 29 091
Das Verfahren nach der Erfindung sei an folgenden Beispielen
veranschaulicht.
56,5 g Caprolactam, 15 g Harnstoff und 20 g Natriumhydroxid
werden in 200 g Wasser gelöst und In einem Autoklaven auf 13O0C erhitzt. Dabei stellt sich im Laufe der Reaktion ein
Druck von -v4 atü ein. Nach 5 Stunden läßt man das Reaktionsgemisch abkühlen und entspannt. Das Reaktionsgemisch wird nun
so lange mtt Schwefelsäure versetzt, bis ein pH-Wert von 4 erreicht
ist. Während der Schwefelsäurezugabe fällt ein weißer Niederschlag aus, der abfiltrlert wird. Nach dem Umkristallisieren
des Nfcderschlags aus Wasser erhält man 45 g (62,5 % der Theorie)
l,3-Bis-( £-carboxypentyl)harnstoff vom Schmelzpunkt l60°C.
Analyse: | berechnet | C | 1 | 8 | H | 9 | N |
gefunden | 54, | 7 | 8 | ,4 | 10 | ,7 | |
53, | ,4 | ,5 | |||||
Beispiel 2 | |||||||
70,5 g Capryllactam, 20 g Natriumhydroxid und 15 g Harnstoff werden in 200 g Wasser aufgeschlämmt und 10 Stunden bei 1200C
im Autoklaven erhitzt. Während der Reaktion steigt der Druck auf ^4 atü an. Nach der Reaktion wird das Reaktionsgemisch
abgekühlt und entspannt und dann solange Salzsäure hinzugefügt, bis das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von 4 aufweist. Anschließend
saugt man vom gebildeten Niederschlag ab und kristallisiert diesen aus einem Wasser-Äthanol-Gemisch um.
Man erhäLt 45 g (52,3 % der Theorie), bezogen auf eingesetzten
Harnstoff, l,3-Bis-(CO-carboxyheptyl)harnstoff vom Schmelzpunkt
152 bis
Analyses | berechnet | C | 4 | H | VjJ | 8 | N |
gefunden | 59, | 5 | 9, | 4 | 8 | ,15 | |
59, | 9, | ,6 | |||||
- 5 30S841 /1135
- 5 - ο.ζ. 29 091
l8o g Caprolactam, 24 g Harnstoff, 64 g Natriumhydroxid und
200 g Wasser werden gemischt und 10 Stunden bei 125°C im Autoklaven erhitzt. Nach dem Abkühlen und Ertspannen wird das
Reaktionsgemisch solange mit verdünnter Schwefelsäure versetzt,
bis ein pH-Wert von caο 4 eneicht ist. Der anfallende weiße
Niederschlag wird mit Wasser gewaschen. Man erhält 90 g (78,4 % der Theorie), bezogen auf eingesetzten Harnstoff,
l,3-Bis-( £-carboxypentyl)harnstoff vom Schmelzpunkt 16O0C0
Analyse: | berechnet | C | 1 | H | 9 | N |
gefunden ■ | 54, | 8,4 | 9 | ,7 | ||
54, | 8,5 | ,8 | ||||
309841/1135
Claims (7)
- 0 O.Z. 29 091Patentansprüche^ O 1 c η c οVerfahren zur Herstellung von 1,3-Bis-ίο-carboxyalkylharnstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß üJ-Ladtame mit Harnstoff, wobei man je Mol Harnstoff mindestens 2 Mol &?-Lactam anwendet, in Gegenwart von Alkalien bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck umsetzt und aus den erhaltenen Salzen der 1,3-Bis-(O-carboxyalkyl-harnstoffe die freien 1,3-Bis-62-carboxyalkyl-harnstoffe durch Behandeln mit Mineralsäuren in an sich bekannter Weise gewinnt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man je Mol Harnstoff 2 bis β Mol£0-Lactame anwendet.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalien Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid verwendet.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen ImLt 3» dadurch gekennzeichnet, daß man je Mol (X*-Lactam 1 bis 1,5 Mol Alkalien verwendet.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen ImLt 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Temperaturen von 120 bis 16O0C anwendet.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 5> dadurch gekennzeichnet, daß man Drücke von 2 bis 30 atm anwendet.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 mit 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasser als Lösungsmltel mitverwendet.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG309841/1135
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