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Gelenkige Anordnung der Schalungshalterung bei Gleitschalungen Die
Erfindung betrifft eine gelenkige Anordnung von Schalungshalterungen bei Gle lt
schalungen, insbesondere für Gleitschalungen für veränderliche Wanddicke u./o. veränderliche
Querschnitte.
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Bei den bekannten, allgemein für Bauwerke mit lotrechten Wänden eingesetzten
Gleitschalungen sind die Schalformen aus Holz, Metall oder anderen geeigneten Materialien
über die Aussteifungsriegel, die die Schalhaut aussteifen und zusammenhalten, fest
mit den Heberbockstielen verbunden.
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Die Führung der Gleitschalung erfolgt dadurch über den in die SchalSorm
eingebrachten, noch verhältnismäßig weichen Beton. Eine Reduzierung der Wandstärke
erfolgt durch Einbringen von Schalungseinsätzen in die Schalform.
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Bei einer bekannten veränderlichen Gleitschalung ist die Schalform
über eine Verstelleinrichtung, vorzugsweise paarweise übereinander angeordnete Spindeln,
mit den Bockstielen verbunden. Mit Hilfe einer Verstelleinrichtung ist es möglich,
die Wandstärke kontinuierlich oder auch sprunghaft zu verändern. Die Führung bei
dieser Gleitschalung kann über Abstützrollen, welche unterhalb der Schalung angeordnet
sind, erfolgen.
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Bei einer anderen bekannten veränderlichen Gleitschalung, die vorsugsweise
für runde Bauwerke eingesetzt werden kann, ist die Schalform, die aus einer ineinanderschiebbaren
Schalhaut und einem oberen und einem unteren ineinanderschiebbaren Aussteifungsring
besteht, fest mit den Heberbockstielen verbunden. Die Heberbockstiele sind Jedoch
oberhalb der Betonwand mit einer horizontalen Traverse quer zur Betonwand verschieblich
verbunden.
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Dicht unterhalb der Traverse sind in den Bockstielen Muttern als Lager,
eine mit Links- und eine mit Rechtsgewinde, eingesetzt, so daß mit einer entsprechend
ausgebildeten Spindel die Bockstiele zusammengezogen oder auseinandergedrückt werden
können. Auf diese Weise kann die Wandstärke in bestimmten Grenzen kontinuierlich
oder auch sprunghaft verändert werden. Die sich gegenUberliegenden Böcke sind über
längenveränderliche Stäbe mit ein ander verbunden, eo daß auf diese Weise der Querschnitt
des Bauwerkes in vorgegebenen Grenzen verändert werden kann.
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Bei einer bekannten Kletterschalung zum Betonieren von turmartigen
Bauwerken ist Jede Schalungshälfte für sich gelenkig aufgehängt. Die Schalungsgelenke
sind Jedoch nur während des Hochziehens in Funktion und werden während des Betonierprozesses
arretiert. Die Wanddicken bzw. Durchmesserverstellung können hierbei durch die angehängten
Kopfteile für den Schalungsträger der inneren und der äußeren Schalhaut einzeln
oder mittels einer gemeinsamen Welle, welche auf in jedem Kopfteil vorgesehene Schraubspindeln
wirkt, längs des Auslegers verschoben werden.
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Allen vorgenannten Schalungen haftet der Mangel an, daß durch die
feste Verbindung der Schalforn mit den Heberbockstielen die quer zur Betonwand gerichteten
Kräfte ganz bzw. teilweise auf die Schalung und damit auf den jungen, sich im Abbindeprozeß
befindlichen Beton Ubertragen werden.
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Das kann besonders bei der Herstellung von sich stark verJüngenden
Bauwerken mit veränderlicher Gleitschalung zu Betonschäden führen.
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Bei der veränderlichen Gleitschalung, bei der die Verstelleinrichtung
für die Schalform an den Heberbockstielen angebracht ist, (an Jedem Heberbockstiel
2 Spindeln) müssen zur kontinuierlichen Wandstärkenverstellung vier Spindeln bedient
werden, was einen erheblichen Zeitaufwand erfordert und außerdem die Neigung der
Reberbocketiele verändern kann. Jede Unregelmäßigkeit der Spindelverstellung führt
zu quer zur Betonwand gerichteten Kräften und fehlerhaften Neigungen der Schalhaut,
die negativ auf den Jungen Beton einwirken.
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Die andere veränderliche Gleitschalung, bei der die Verstellung der
Wandstärke durch Zusammenziehen bzw. Auseinanderdrücken der Heberbockstiele mittels
einer Spindel erfolgt, hat den Nachteil, daß die inneren Heberbocketiele unmittelbar
mit einem veränderlichen Aussteifungssystem verbunden sind, welche in unmittelbarem
Zusammenhang mit der Wandstärkenverstellung verändert werden muß. Jede Unregelmäßigkeit
bei der Verstellung führt auch hier zu quer zur Betonwand gerichteten Kräften, die
auf den Jungen Beton übertragen werden.
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Bei der erwärmten Kletterschalung werden durch die arretierten Schalungshalterungen
evtl. auftretende Horizontalkräfte durch die Schalhaut bzw. deren untere Halterung
auf die Wand übertragen. Die Verstellung der Wanddicke muß bei dieser Anordnung
einzeln für die Außen- bzw.
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Innenschalung erfolgen; bei Verstellung der Innenschalung ist zusätzlich
eine Strebe mit zu verstellen.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, die BetonschEden zu verhindern
und den Aufwand für die Bedienung der Schalung zu vermindern.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Ubertragung von quer
zur Wand gerichteten Kräften auf den Jungen Beton zu beseitigen und eine Trennung
zwischen Heberbock und Schalform herbeizuführen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe wie folgt gelöst: Die innere und
äußere Schalhaut wird nicht wie bisher direkt mit den Heberbockstielen in Verbindung
gebracht, sondern quer zur Betonwand durch eine besondere nach unten offene Schalungshalterung
zusammengehalten. Diese Schalungshalterung kann ein starrer Rahmen sein, oder, wenn
die Wandstärke verändert werden soll, aus 2 Stielen bestehen, die mittels einer
Parallelfürung und einer Verstelleinrichtung zusammengezogen oder auseinandergedrückt
werden können.
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Die Schalungehalterung ist an den Heberbock, der mit FUhrungs- und
und Aussteifungselementen und der Hubvorrichtung verbunden ist, schwenkbar dergestalt
angeschlossen, daß sie gegenüber dem Heberbock quer zur Wand in lotrechter Ebene
pendeln kann. Zur Entlastung der Schalungahalterung beim Anschutten der Schalung
oder zur
zeitweisen Festlegung können verstellbare Elemente, wie
z. B. Schraubspindeln, angeordnet werden, die eine Abstützung der Schalungshalterung
gegenüber dem Heberbock ermöglichen. Die Schalhaut wird mit der Schalungshalterung
mit einem Gelenk und einer Verstelleinrichtung, vorzugsweise einer Schraubspindel,
verstellbar verbunden, falls eine wahlweise Einstellung des. erforderlichen Anzuges
der Schalung gewünscht wird.
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Die Führung der gesamten Rleitschalungskonstruktion erfolgt, wie bereits
bekannt, am bereits festen Beton unterhalb der Schalhaut mittels beispielsweise
über Spindeln verstellbare Abstützkufen oder Abstützrollen in zwei Horizontalebenen
übereinander, Die Abstutzung am Bauwerk braucht nur in einer Horizontalebene zu
erfolgen, wenn eine steife Rüstkonstruktion vorhanden ist.
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Die Parallelführung der Stiele der Schalungshalterung wird vorteilhaft
dadurch erreicht, daß die Stiele am oberen Ende an einem Riegel parallel geführt
werden. Der Riegel wird dabei zweckmäßig geteilt in Form eines geßchlossenen horizontalen
Rahmens geführt, der rechts und links neben dem Heberbockriegel schwenkbar angeordnet
ist.
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Mittels einer Vorrichtung, beispielsweise einer Spindel mit Links-
und Rechtsgewinde, die über eine am Riegel befestigte Klaue gegen Verechiebung in
Richtung des Riegels gehalten ist, werden die Stiele auf den Riegel in der gewünschten
Richtung verschoben. Die Schalungshalterung wird, wenn der Riegel der Schalungshalterung
aus einem kompakten Stab besteht, mittig und quer zur Wand schwenkbar unter den
Heberbockriegel gehängt. Wenn der Riegel der Schalungshalterung aus zwei räumlich
getrennten Stäben besteht, werden diese Stäbe des Riegels rechte und links neben
dem Heberbockriegel mittig und quer zur Wand schwenkbar angebracht.
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Die Parallelführung der Stiele der Schaluagshalterung wird zum anderen
dadurch erreicht, daß zwischen den nach oben verlängerten Stielen der Schalungshalterung
rechts und links neben den Heberbockriegeln je ein Stabkreuz angeordnet ist, deren
untere Enden gelenkig mit den Stielen der Schalungshalterung und die oberen Enden
gleitend mit diesen verbunden sind, Der Kreuzungspunkt der Stabkreuze ist gleichzeitig
der Drehpunkt für die quer zur Wand pendelnd mittig am Heberbockriegel aufgehängte
Schalungshalterung. Die Verstellung der Wanddicke erfolgt beispielsweise über eine
zwischen den oberen oder unteren Enden der Stabkreuze angeordnete Spindel.
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Eine weitere Form der Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, die beiden Stiele der Schalungshalterung getrennt am Heberbockriegel dreh-
und verschiebbar zu lagern. In diesem Fall können die Stiele, die nach oben verlängert
werden - wie oben beschrieben - mittels einer Schraubenspindel mit Links- und Rechtsgewinde
verschoben und durch eine bzw. zwei Stabkreuze parallel gehalten werden. Anstelle
der Stabkreuze lassen sich auch andere Parallelführungen verwenden. Zum Beispiel
können die Stiele durch zwei gelenkig angeschlossene parallele Stab-ZUge, die aus
Jeweils zwei gelenkig zusammenhängenden Stäben bestehen, verbunden werden, wobei
die mittleren Gelenke der St abzüge durch einen weiteren zu den Stielen parallelen
Stab auf Abstand gehalten werden.
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Die beschriebene Parallelführung wird in einer oder in zwei senkrechten
Ebenen angeordnet.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Schalungshalterung in Verbindung
mit der Führung der gesamten Gleitschalung an der festen Betonwand wird erreicht,
daß alle quer zur Betonwand gerichteten Kräfte auf den bereits
abgebundenen
festeren Beton unterhalb der Schalung übertragen werden und der junge Beton in der
Schalung beim Abbindeprozeß nicht gestört wird.
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Es ist auf diese Weise möglich, mit den veränderlichen Gleitschalungen
auch Betonwände bei starker Querschnittsreduzierung rißfrei und mit einwandfreiem
Gefügeaufbau herzustellen.
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Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In der dazugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1 Einen Vertikalschnitt durch
eine Gleitschalung mit aussteifender Arbeitsbühne und einer Abstilt zung in einer
Rorizontalebene mit starrer Schalungshalterung; Fig. 2 Eine Seitenansicht von Fig
1; Fig. 3 Einen Vertikalschnitt durch eine Gleitschalung mit einer Abstützung in
zwei Horizontalebenen mit auf dem Schalungshalterungsriegel parallel verschieblichen
Sohalungshalterungsstie len; Fig. 4 Eine Seitenansicht der Fig. 3; Fig. 5 Einen
Vertikalschnitt durch eine Gleitschalung mit einer Abstützung in zwei Horizontalebenen
mit über ein Stabkreuz parallel verßchieblichen Schalungshalterungtielen; Fig. 6
Eine Seitenansicht der Fig. 5.
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Nach Fig. 1 und 2 ist die beiderseits der Betonwand 1 anliegende Schalhaut
5 über Aussteifungsriegel 6 mit einer starren Schalungshalterung 10 fest verbunden.
Die Schalungshalterung 10 ist durch ein Gelenk 11, das in der Mitte des Heberbockes
2 und mittig in der Schalungshalterung 10 angeordnet ist, quer zur Wand schwenkbar
mit dem Heberbock verbunden, der mittels einer bekannten Hebevorrichtung 3 an Kletterstangen
4 nach oben bewegt wird. Am unteren Ende des Heberbockes 2 sind auf beiden Seiten
in einer Horizontalebene bekannte verstellbare Abstützkufen 8 angebracht, die an
der Betonwand 1 anliegen. Auf der Innenseite des Heberbockes 2 ist eine aussteifende
Arbeitsbühne 7 befestigt.
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Nach Fig. 3 und 4 ist an einem Heberbock 2, der mit einer bekannten
Hebevorrichtung 3 an Kletterstangen (-rohren) 4 nach oben bewegt wird und der unterhalb
der Schalhaut 5 in zwei übereinanderliegenden Horizontalebenen über bekannte verstellbare
Abstützroflen 9 an der Betonwand abgestützt ist, eine verstellbare Schalungshalterung
um ein in der Mitte des Heberbockes 2 angeordnetes Gelenk 11 quer zur Betonwand
1 schwenkbar angeordnet. Diese verstellbare Schalungshalterung besteht aus einem
Riegel 10 b, zwei Stielen 10 a, einer Spindel 10 c und einer Klaue 10 d. Die Stiele
10 a gehen am oberen Ende gabelförmig auseinander, wobei jedes Gabelende als Hülse
ausgebildet ist, durch die der aus zwei getrennten Stäben bestehende Riegel 10 b
ragt, eo daß eine Parallelführung für die Riegel 10 b entsteht. Unterhalb des Riegels
10 b ist die Spindel 10 c mit Links- und Rechtsgewinde angeordnet, die die Stiele
10 a auf die gewünschte Distanz hält. Die Klaue 10 d, die fest an einem Heberbockstiel
2 sitzt, arretiert die Spindel gegen Verschieben in ihrer Längsrichtung. Die Schalhaut
5 ist oben über einen Aussteifungsriegel 6 und unten
über eine
Einstellspindel für den Schalungsanzug 13 mit den Stielen 10 a der Schalungshalterung
verbunden. Die Stiele 10 a der Schalungshalterung können zusätzlich durch Spindeln
12 gegen die Heberbockstiele 2 abgestützt werden.
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Nach Fig. 5 und 6 ist an einem Heberbock 2, der mit einer bekannten
Hebevorrichtung 3 an Kletterstangen (-rohren) 4 nach oben bewegt wird und der unterhalb
der Schalhaut 5 in zwei übereinanderliegenden Horizontalebenen über bekannte verstellbare
Abstützrollen 9 an der Betonwand 1 abgestützt t, eine verstellbare Schalungshalterung
um einen in der Mitte des Heberbockes 2 angeordnetes Gelenk 11 a quer zur Betonwand
t schwenkbar angehängt. Diese verstellbare Schalungshalterung besteht aus Stielen
10 e, einer Spindel 10 f, Stabkrouzen 10 h und Gleithülsen 10 g.
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Die Stiele 10 e sind so ausgebildet, daß sie beiderseits des Joches
vom Heberbock 2 nach oben ragen. Die Stabkreuse 10 h sind mit ihren unteren Enden
an den Stielen 10 e und mit ihren oberen Enden an den Gleithülsen 10 g angelenkt,
die auf den oberen Enden der Stiele 10 e gleiten. Im Kreuzungspunkt der Stabkreuze
ist die Schalungshalterung über das Gelenk 11 a mit dem Joch des Heberbockes 2 verbunden.
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Die Schalhaut 5 ist über Aussteifungsriegel 6 mit den Stielen 10 e
fest verbunden.