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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Ermitteln
der Fahrbefehlsdaten für die Weiterfahrt eines in einem Gleisabschnitt mit einem
Haltepunkt befindlichen Zuges bei Aufhebung des Haltepunktes durch eine von der
Streckenzentrale vorgegebene Fahrweggeschwindigkeit in aufeinanderfolgenden Schritten
eines Programms zur Fahrwegabtastung die Abschnittsspeicher der vom Zug besetzten
Gleisabschnitte bis zum Gleisabschnitt mit dem nächsten vorausliegenden Haltepunkt
in Fahrtrichtung nacheinander abgefragt werden, dabei aus dem in jedem Abschnittsspeicher
gespeicherten Wert der durch die Streckendaten vorgegebenen Abschnittsgeschwindigkeit,
aus dem Wert der Fahrwegschwindigkeit und aus dem im Zugspeicher gespeicherten Wert
der Betriebsgeschwindigkeit des Zuges der kleinste Wert ermittelt und als Grenzgeschwindigkeit
im jeweils abgefragten Abschnittsspeicher gespeichert wird, daß durch den vorausliegenden
Haltepunkt ein Programm zur Fahrbefehlsermittlung ausgelöst wird, die dabei durch
Abfragen der Abschnittsspeicher entgegen der Fahrtrichtung, beginnend beim Gleisabschnitt
mit diesem Haltepunkt, aus den gespeicherten Werten der Grenzgeschwindigkeiten und
aus den Bremsdaten des Zuges ermittelten Fahrbefehlsdaten für die Fahrt in den einzelnen
Abschnitten im jeweils abgefragten Abschnittsspeicher gespeichert werden und daß
diese Fahrbefehlsdaten
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jeweils dann einem Abschnittsspeicher entnommen und im Abfragesignal
zum Zug übertragen werden, wenn durch das Antwortsignal des Zuges dessen Einfahrt
in den betreffenden Gleisabschnitt gemeldet wurde.
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In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird bei der Fahrwegabtastung
aus der Länge der gleichlangen Gleisabschnitte und aus der Länge des betreffenden
Zuges die Anzahl der vom Zug maximal gleichzeitig besetzbaren Gleisabschnitte ermittelt.
Die für Gleisabschnitte mit Langsamfahrstellen ermittelte Grenzgeschwindigkeit wird
dann in einem oder mehreren Abschnittsspeichern der auf die Langsamfahrstelle in
Fahrtrichtung folgenden Gleisabschnitte als weiter wirksame Grenzgeschwindigkeit
gespeichert. Die Anzahl dieser Abschnittsspeicher wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit
von Zug-und Abschnittslänge so gewählt, daß der Zug einen Fahrbefehl für höhere
Geschwindigkeit erst wieder erhalten kann, wenn der Zug mit dem Zugschluß aus der
Langsamfahrstelle gefahren ist.
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Die erfindungsgemäße Fahrwegabtastung und Ermittlung der Fahrbefehlsdaten
mit Abfragen der Abschnitts speicher der Gleisabschnitte des Fahrweges in gegenläufiger
Reihenfolge ist nur einmal erforderlich, wenn die Zug- und Streckendaten sich nicht
ändern. Lediglich bei nachträglicher Änderung der Zugdaten müssen die Abschnittsspeicher
der vom Zug besetzten und der vorausliegenden Gleisabschnitte erneut abgefragt werden,
bei Änderung der Streckendaten jedoch nur ein Teil der Abschnittsspeicher. Beispielsweise
genügt es, bei nachträglicher Haltanzeige eines Signals, nur den Abschnittsspeicher
des betreffenden Gleisabschnittes und einige weitere Abschnittsspeicher entgegen
der Fahrtrichtung abzufragen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 im oberen Teil einen Ausschnitt
eines in Gleisabschnitte unterteilten Streckenbereiches, dessen Weichen und Signale
von einer Streckenzentrale aus gesteuert und überwacht werden, im unteren Teil der
Blockschaltung einer zugehörigen Datenverarbeitungs anlage zur Fahrwegabtastung
und Fahrbefohlsermittlung für die im Streckenbereich verkehrenden Züge und F i g.
2 Geschwindigkeits-Weg-Diagramme für durch Strecken-, Fahrweg- und/oder Zugdaten
vorgeschriebene Geschwindigkeiten.
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Im Beispiel ist angenommen, daß zur linienförmigen Signalübertragung
von und nach den Zügen längs der Gleise eine nicht dargestellte Linienleiterschleife
verlegt ist. Durch die angedeuteten Kreuzungsstellen der zugehörigen Leitungen ist
der Streckenbereich in Gleisabschnitte A 10 bis A 20 gleicher Länge a unterteilt.
Die Gleisabschnitte A 11 und A 12 sind von einem Zug F besetzt. In den Gleisabschnitten
A 15 und A16 sind Langsamfahrstellen angedeutet. Die Signale N12, N18, N20 und die
Weiche W19 werden von der Betriebszentrale C des Streckenbereiches aus gesteuert
und überwacht. Die jeweiligen Zustände der Signale und Weichen werden der Datenverarbeitungsanlage
D gemeldet und dort in einem Datenspeicher DC gespeichert, in dem jedem Gleis abschnitt
des Streckenbereiches ein Abschnittsspeicher DA zugeordnet ist. Von der Datenverarbeitungsanlage
sind außerdem dargestellt
ein Zugspeicher DF für die Zugdaten, ein Rechner H zum
Auswerten der Zug- und Streckendaten, ein Bremskurvenspeicher DB, ein Zwischenspeicher
DH, ein Vergleicher K, ein Markierer M, ein Steuerwerk P, ein Empfänger R und ein
Pufferspeicher DR für die Antwortsignale der Züge sowie ein Sender T und ein Pufferspeicher
DT für die Abfragesignale.
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Die Datenverarbeitungsanlage D ist das Verknüpfungsglied für alle
zur linienförmigen Zug beeinflussung notwendigen Vorgänge und der dabei zu berücksichtigenden
Daten. Die Abschnittsspeicher enthalten Speicherplätze für alle bei der Datenverarbeitung
zu berücksichtigenden gleichbleibenden und veränderlichen Streckendaten des zugehörigen
Abschnittes und der darin vorhandenen Weichen, Signale und Bahnübergänge. Außerdem
sind noch Speicherplätze für vorgegebene Zugdaten vorhanden, die im folgenden erwähnt
sind. Der Zugspeicher DF und die Pufferspeicher DR und DT enthalten so viel Speicherfelder,
daß jedem im Streckenbereich vorhandenen Zug ein Speicherfeld für alle zu berücksichtigenden
Zugdaten bzw. die Daten der Abfrage-und Antwortsignale zugeordnet werden kann. Die
Abschnittsspeicher und die Speicherfelder des Zugspeichers und des Pufferspeichers
DT können zum Abfragen und Speichern der Daten über den Markierer M einzeln angesteuert
werden. Im Steuerwerk P sind zwei unterschiedliche Programme für die Verarbeitung
der zu berücksichtigenden Zug- und Streckendaten gespeichert. Das eine Programm
dient zur Fahrwegabtastung und das andere Programm zur Ermittlung der Fahrbefehlsdaten
für die Züge.
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Beim Programm zur Fahrwegabtastung werden die Abschnittsspeicher
in Fahrtrichtung nacheinander abgefragt. Es beginnt bei Änderung der Daten eines
Zuges im von der Zugspitze befahrenen Gleisabschnitt.
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Bei Änderung von Streckendaten in einem zum Fahrweg eines Zuges gehörenden
Gleisabschnitt kann die Fahrwegabtastung ebenfalls beim Abschnittsspeicher des jeweils
befahrenen Gleisabschnittes beginnen. Bei einer Variante dieses Programms ist es
aber auch möglich beim Abschnittsspeicher mit den geänderten Streckendaten zu beginnen.
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Bei der Fahrwegabtastung werden im wesentlichen folgende drei Fragen
gestellt: Welches ist die höchstzulässige Grenzgeschwindigkeit in den vom Zug zu
befahrenden Gleisabschnitten? In welchem Gleisabschnitt des Fahrweges befindet sich
der vorausliegende Haltepunkt? In welchem zu befahrenden Gleisabschnitt befindet
sich eine Weiche? Zur ersten Frage wird auf F i g. 2 verwiesen, in der die eingetragenen
Bezugszeichen V für Geschwindigkeiten folgende Bedeutung haben: VA ist die Abschnittsgeschwindigkeit,
d. h. die durch die Streckendaten, z. B. den Oberbau, bedingte Höchstgeschwindigkeit
in den einzelnen Gleisabschnitten; VN ist die Fahrweggeschwindigkeit, die von der
Streckenzentrale vorgegeben wird, z. B. durch den Fahrsignalabgriff eines Streckensignals,
der bis zum in Fahrtrichtung folgenden Signal gilt; VF ist die Betriebsgeschwindigkeit
des Zuges, die durch eine Betriebsleitstelle vorgegeben wird
und
auch niedriger sein kann als die von den Zugdaten abhängige Höchstgeschwindigkeit;
VG ist die Grenzgeschwindigkeit im betreffenden Gleisabschnitt, die gleich der kleinsten
der Geschwindigkeiten VA, VN und VF ist; VGf ist die weiter wirksame Grenzgeschwindigkeit
eines Gleisabschnittes, die in einer von der Zuglänge f abhängigen Anzahl vorausliegender
Gleisabschnitte mit höherer Grenzgeschwindigkeit VG nicht überschritten werden darf,
wenn der Zugschluß noch in einem Gleisabschnitt mit der niedrigeren Grenzgeschwindigkeit
LG fährt; VZ ist die Zielgeschwindigkeit, d. h. die zulässige Höchstgeschwindigkeit
an in Fahrtrichtung folgenden Streckenpunkten, an denen eine kleinere Geschwindigkeit
vorgeschrieben ist als durch die Grenzgeschwindigkeit VG bzw. VGf im zurückliegenden
Fahrweg. Solche Streckenpunkte können sein der Anfang von Langsamfahrstellen, Signale
mit niedrigem Fahrtsignalbegriff oder Haltepunkte, z. B. HALT zeigende Signale,
der Anfang besetzter Gleisabschnitte oder freier Gleisabschnitte mit gestörter Weichenüberwachung
oder nicht gesicherten Bahnübergängen.
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Wird bei der zweiten Frage ein Haltepunkt ermittelt, so wird nach
dem Ermitteln und Speichern der Grenzgeschwindigkeiten das Programm zur Fahrwegabtastung
im Steuerwerk P abgeschaltet und das Programm zur Fahrbefehlsermittlung angeschaltet.
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Bei der dritten Frage werden außer dem Vorhandensein einer Weiche
in einem Gleisabschnitt auch der je nach Weichenlage in Fahrtrichtung folgende Gleisabschnitt
ermittelt, in dem die Fahrwegabtastung fortgesetzt wird.
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Im dargestellten Beispiel ist angenommen, daß der Zug F in Fahrtrichtung
01 in den Gleisabschnitt A 12 eingefahren ist und mit der Zugspitze vor dem HALT
zeigenden Signal N12 am Abschnittsende hält. Da die Zuglängef größer ist als die
Länge a der einzelnen Gleisabschnitte, ist außerdem der Gleisabschnitt A 11 besetzt.
Die Zugnummer, die Adresse des dem Zug angeordneten Speicherfeldes des Zugspeichers
DF, die bisherige Fahrtrichtung sowie die Gleisbesetzung durch Zugspitze oder Zuglänge
und die für die Fahrt bis zum Signal N12 ermittelten Fahrbefehlsdaten, z. B. die
Grenzgeschwindigkeiten VG und VGf, sind im Abschnittsspeicher DA 11 bzw. DA 12 noch
gespeichert. Im Zugspeicher sind die Zugnummer, die Zuglänge f, dieBremsdaten und
dieBetriebsgeschwindigkeit VF des Zuges F sowie die laufende Nummer des von der
Zugspitze besetzten Gleisabschnittes A 12 gespeichert.
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Wird das Signal N12 auf FAHRT gestellt für die Weiterfahrt des Zuges
F in Fahrtrichtung 01 bis zum vorausliegenden Haltepunkt, z. B. bis zum HALT zeigenden
Signal N18, so löst die entsprechende Meldung der Zentrale C im Steuerwerk P das
Programm für die Fahrwegabtastung aus. Diese Meldung enthält die Nummer des Gleisabschnittes
A 12, die dem Fahrtsignalbegriff des Signals N12 entsprechende Fahrweggeschwindigkeit
VN 12, die zugehörige Fahrtrichtung 01 und die Nummer des Zuges F. Vom Markierer
M werden die Streckendaten 01 und VN 12 im Abschnittsspeicher DA 12 gespeichert.
Die darin
gespeicherte Information »von Zugspitze besetzt« bewirkt, daß über den
Markierer M der Abschnittsspeicher DA 11 abgefragt wird, der dem entgegen der Fahrtrichtung
01 zurückliegenden Gleisabschnitt A 11 zugeordnet ist. Die in diesem Abschnittsspeicher
gespeicherte Information »von Zuglänge besetzt« löst in entsprechender Weise die
Abfrage des Abschnittsspeichers DA 10 des zweiten entgegen der Fahrtrichtung Ol
zurückliegenden Gleisabschnittes A 10 aus.
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Da in diesem Speicher keine Besetzung des Gleisabschnittes durch den
Zug F und keine Zugdaten flespoichert sind, beginnt jetzt die eigentliche Fahrwegabtastung
in Fahrtrichtung 01 mit der Verarbeitung der im Abschnittsspeicher DA 11 abgefragten
Streckendaten. Die dabei und bei den im Fahrweg folgenden Gleisabschnitten zu berücksichtigende
Fahrtrichtung 01 sowie die Adresse des dem Zug zugeordneten Speicherfeldes des Zugspeichers
DF, die darin gespeicherte Nummer, Länge f und Betriebsgeschwindigkeit VF des Zuges
F werden zusätzlich in den Hilfsspeicher DH gegeben.
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Beim angenommenen Beispiel ermittelt der Rechner H aus der Abschnittsgeschwindigkeit
VA und der Betriebsgeschwindigkeit VF die im Gleisabschnitt A 11 zulässige Grenzgeschwindigkeit
VG = VF, die im Abschnittsspeicher DA 11 gespeichert und ebenfalls in den HilfsspeicherDH
gegeben wird. Ferner werden im Abschnittsspeicher die an sich noch gespeicherte
Nummer und die Adresse des Zuges F im Zugspeicher DF und die Fahrtrichtung 01 gespeichert,
die bei der weiteren Fahrwegabtastung auch in allen dabei abgefragten Abschnittsspeichern
gespeichert werden.
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Durch Eingabe der für einen Gleisabschnitt ermittelten Grenzgeschwindigkeit
VG in den Zwischenspeicher DH ist es möglich, diese Geschwindigkeit bei der weiteren
Fahrwegabtastung in einer von der Zuglänge f abhängigen Anzahl von Abschnittsspeichern
zusätzlich als weiter wirksame Grenzgeschwindigkeit VGf zu speichern. Nachstehend
ist angenommen, daß der Zwischenspeicher so viel Speicherfelder für Grenzgeschwindigkeiten
VG enthält, wie aufeinanderfolgende Gleisabschnitte vom längsten im Streckenbereich
fahrenden Zug gleichzeitig besetzt sein können.
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Der Rechner ermittelt aus den Werten der in den Zwischenspeicher
gegebenen Grenzgeschwindigkeiten den kleinsten Wert, der dann und nur dann über
den Markierer M zusätzlich in einem Abschnittsspeicher gespeichert wird, wenn dieser
Wert kleiner ist als die aus den Daten VA, VN und VF ermittelte Grenzgeschwindigkeit
VG in diesem Gleisabschnitt. Der in F i g. 1 dargestellte Zug F hat die Zuglänge
f = a und kann gleichzeitig n = 2 aufeinanderfolgende Gleisabschnitte besetzen.
Beim Beispiel genügt es daher, daß die für einen beliebigen Gleisabschnitt des Fahrweges
ermittelte Grenzgeschwindigkeit VG nur in (n- 1) 1 Gleisabschnitt des in Fahrtrichtung
01 folgenden Fahrweges als weiter wirksame Grenzgeschwindigkeit VGf berücksichtigt
wird. Zu diesem Zweck kann beispielsweise in den Hilfsspeicher außer der für einen
Gleisabschnitt ermittelten Grenzgeschwindigkeit VG zusätzlich die Zahl (n -1) gegeben,
jeweils beim Ermitteln der Grenzgeschwindigkeit des in Fahrtrichtung folgenden Gleisabschnittes
um die Zahl 1 vermindert werden und beim Erreichen der Zahl 0 das Löschen der zugehörigen
Grenzgeschwindigkeit im Hilfsspeicher DH auslösen.
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Beim zweiten Programmschritt der Fahrwegabtastung wird der Abschnittsspeicher
DA 12 abgefragt. Dabei wird vom Rechner H aus der Abschnittsgeschwindigkeit VA,
der Betriebsgeschwindigkeit VF und der Fahrweggeschwindigkeit VN21> VF die Grennzgeschwindigkeit
VG = VF ermittelt und im Abschnittsspeicher DA 12 gespeichert. Ferner wird in den
Zwischenspeicher DH zusätzlich die Fahrweggeschwindigkeit Von 12 gegeben. Bei den
folgenden zwei Programmschritten, in denen die Abschnittsspeicher DA 13 und DA 14
abgefragt werden, wird aus den darin und aus den im Zwischenspeicher DH gespeicherten
Geschwindigkeit dieselbe Grenzgeschwindigkeit VG = VF wie für den Gleisabschnitt
A 12 ermittelt und in diesen Abschnittsspeichern gespeichert.
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Für den Gleisabschnitt A 15 wird infolge der niedrigeren Abschnittsgeschwindigkeit
VA < VF< VNl2 die Grenzgeschwindigkeit VG15 = VA ermittelt, im Abschnittsspeicher
DA 15 gespeichert und in den Zwischenspeicher DH gegeben. Für den in Fahrtrichtung
folgenden Gleisabschnitt A 16 wird die Grenzgeschwindigkeit Mg 16 ermittelt und
im Abschnittsspeicher DA 16 sowie im Hilfsspeicher DH gespeichert. Da diese Grenzgeschwindigkeit
größer ist als im Gleisabschnitt A 15, wird im Abschnittsspeicher DA 16 zusätzlich
die in den Zwischenspeicher DH gegebene Grenzgeschwindigkeit Mg 15 als weiter wirksame
Grenzgeschwindigkeit VGf gespeichert. Die Grenzgeschwindigkeit VG15 wird im Zwischenspeicher
DH gelöscht, da sie in (n- 1) = 1 Abschnittsspeicher gespeichert wurde.
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Beim nächsten Programmschritt der Fahrwegabtastung wird für den Gleisabschnitt
A 17 die Grenzgeschwindigkeit VG = VF ermittelt und im Abschnittsspeicher DA 17
gespeichert. Ferner wird darin die zwischengespeicherte Grenzgeschwindigkeit VG
16 als weiter wirksame Grenzgeschwindigkeit VGJ gespeichert und im Hilfsspeicher
DH gelöscht.
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Nach dem Abfragen der Streckendaten des Gleisabschnittes A 18 wird
im Abschnittsspeicher DA 18 ebenfalls die Grenzgeschwindigkeit VG = VF gespeichert.
Das Programm für die Fahrwegabtastung wird dann abgebrochen, da im Gleisabschnitt
A18 ein Haltepunkt ermittelt wird, der durch das für die Fahrtrichtung 01 HALT (VN18
= 0) zeigende Signal N18 vorgeschrieben ist. Im SteuerwerkF wird hierdurch das Programm
zur Fahrwegabtastung abgeschaltet und das Programm zur Fahrbefehlsermittlung angeschaltet.
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Dieses Programm beginnt immer beim Abschnittsspeicher eines Gleisabschnittes
mit einem Haltepunkt und verarbeitet die Streckendaten entgegen der Fahrtrichtung.
In jedem Programmschritt werden im wesentlichen folgende Fragen gestellt: Wie groß
ist die Zielentfernung XZ, d. h. der Weg in Fahrtrichtung vom Anfang des betreffenden
Gleisabschnittes bis zum nächsten Zielpunkt? Wie groß ist der bis zum Halten erforderliche
Bremsweg, der sich aus den Bremsdaten des Zuges und aus der Grenzgeschwindigkeit
VG im betreffenden Gleisabschnitt bzw. aus der weiter wirksamen kleineren Grenzgeschwindigkeit
VGf eines zurückliegenden Gleisabschnittes ergibt? Der daraus vom Rechner zu ermittelnde
kleinere Weg ist der Soll-Bremsweg XS. Dieser wird im Abschnittsspeicher gespeichert
und zum Zug als Führungsgröße übertragen, sobald und solange die Zug-
spitze im entsprechenden
Gleisabschnitt fährt.
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Außer dem Soll-BremswegXS wird ferner jeweils noch eine Information
BB, LL, BL oder LB ermittelt, im Abschnittsspeicher gespeichert und im zugehörigen
Abfragesignal zum Zug übertragen.
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Von diesen Informationen bedeuten BB = Dauerbremsung, LL = Fahren
mit konstanter Geschwindigkeit, BL bzw. LB = Übergang von Bremsen auf Fahren bzw.
Fahren auf Bremsen im betreffenden Gleisabschnitt.
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Beim ersten Programmschritt der Fahrbefehlsermittlung werden im Zugspeicher
DF die Bremsdaten des Zuges F und im Abschnittsspeicher DA 18 die Grenzgeschwindigkeit
VG und der Feinort des Signals N18 abgefragt und in den Zwischenspeicher DH gegeben.
Der Feinort ist gleich dem Abstand X18 des Signals N 18 vom Anfang des Gleisabschnittes.
Aus den Bremsdaten ermittelt der Rechner H die zugehörige Bremskurve des Zuges bzw.
die Adresse dieser Bremskurve im dargestellten Bremskurvenspeicher DB. Die für den
Zug F ermittelte Bremskurve B mit Scheitelpunkt am Standort des Signals N18 sowie
Teile dieser Bremskurve mit verschobenem Scheitelpunkt sind in F i g. 2 eingezeichnet.
Aus der Bremskurve wird die zum Abbremsen des Zuges aus der im Gleisabschnitt A
18 zulässigen Grenzgeschwindigkeit VG bis zum Stillstand erforderliche Bremsweg
entnommen und mit dem Abstand X18 verglichen. Der Abstand X1S ist gleich dem im
Gleisabschnitt A 18 verfügbaren Bremsweg, auf dem der Zug entsprechend der Bremskurve
B aus der maximal zulässigen Einfahrgeschwindigkeit V18<VG bis zum Stillstand
abgebremst werden kann. Der dem kleineren Geschwindigkeitswert entsprechende Abstands18
wird im Abschnittsspeicher DA 18 als Soll-Bremsweg XS 18 sowie als Zielentfernung
XZ 18 gespeichert. Ferner werden darin zusätzlich die Nummer der ermittelten Bremskurve,
die Zielgeschwindigkeit VZ =0 und die Information BB gespeichert. Die Bremskurvennummer
wird auch bei allen folgenden Programmschritten der Fahrbefehlsermittlung im betreffenden
Abschnittsspeicher gespeichert.
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Beim zweiten Programmschritt der Fahrbefehlsermittlung wird im Abschnittsspeicher
DA 17 als Soll-Bremsweg XS der zum Abbremsen des Zuges F aus der weiter wirksamen
Grenzgeschwindigkeit VGf = VG 16 bis zum Halten erforderliche Bremsweg gespeichert.
Als Zielentfernung werden die Gleisabschnittslänge, als Zielgeschwindigkeit der
Wert der Grenzgeschwindigkeit VG16 und die Information LL gespeichert.
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In den Abschnittsspeichern DA 16 und DA 15 der Gleisabschnitte A
16 und A 15 werden als Zielgeschwindigkeit der Wert der Grenzgeschwindigkeit VG15,
als Soll-Bremsweg der Weg XG 15 sowie als Zielentfernung die Länge a bzw. 2 a gespeichert.
Im Abschnittsspeicher DA 14 werden als Zielgeschwindigkeit die Grenzgeschwindigkeit
VG15 und als Soll-Bremsweg der Bremsweg Mg 14 gespeichert, der zum Abbremsen des
Zuges F aus der im Gleisabschnitt A 14 zulässigen Grenzgeschwindigkeit VG bis zum
Halten erforderlich ist. Ferner werden gespeichert die Zielentfemung XZ 14 = a und
die Bremsinformation BB. In den Abschnittsspeichern DA 13 und DA 12 werden gespeichert
als Soll-Bremsweg und Zielgeschwindigkeit die gleichen Werte wie im Abschnittsspeicher
DA14, als Zielentfernung der
Wert (XZ14a)--2a bzw. (XZl4H2a)--3a
sowie die Bremsinformation LL.
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Die im Abschnittsspeicher DA 12 gespeicherte Information »von Zugspitze
besetzt« bewirkt, daß das Programm zur Fahrbefehlsermittlung abgebrochen wird und
alle zum Fahrbefehl gehörigen Daten in diesem Speicher abgefragt und in ein dem
Zuge zugeordnetes Speicherfeld des Pufferspeichers DT für das Abfragesignal gegeben
werden. Das sind beispielsweise folgende Daten: Nummer des Gleisabschnittes A 12,
Soll-Fahrtrichtung 01, Nummer der Bremskurve, Soll-Bremsweg XS, Zielentfernung XZ
und Zielgeschwindigkeit VZ. Dieses Abfragesignal wird durch Taktimpulse des Steuerwerkes
P zyklisch im Pufferspeicher DT abgefragt und vom Sender T zum Zuge übertragen,
solange dieser durch ein Antwortsignal meldet, daß er mit der Zugspitze im der Abschnittsnummer
entsprechenden Gleisabschnitt A 12 fährt.
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Das Antwortsignal enthält beispielsweise folgende Daten, die in einem
dem Zug zugeordneten Speicherfeld des Pufferspeicher DR gespeichert werden: Grob-Fahrort,
d. h. von Zugspitze besetzter Gleisabschnitt, Feinort der Zugspitze im Gleisabschnitt,
Ist- Fahrtrichtung, Bremsdaten, Ist-Geschwindigkeit und Zuglänge f. Als Grob-Fahrortmeldung
wird vom Zug in bekannter Weise die Information 0 gesendet, solange er im Gleisabschnitt
A 12 fährt, dagegen die Information + 1, wenn er inzwischen in Soll-Fahrtrichtung
01 mit der Zugspitze in den folgenden Gleisabschnitt A13 eingefahren ist. Feinort,
Ist-Fahrtrichtung und Ist-Geschwindigkeit werden anstatt der bisher gespeicherten
Daten im Zugspeicher DF gespeichert. Wird als Fahrortmeldung die Information 0 empfangen,
so wird dasselbe Befehlstelegramm zyklisch weitergesendet. Wird dagegen nach Einfahrt
der Zugspitze in den Gleisabschnitt A13 die Information +1 empfangen, so gibt der
Vergleicher K eine Änderungsmeldung an den PufferspeicherDT und an den Markierer
M. Daraufhin werden im Abschnittsspeicher DA 13, der dem Gleisabschnitt A 13 mit
der um + 1 höheren Abschnittsnummer zugeordnet ist, die für die Weiterfahrt des
Zuges gültigen Daten des Fahrbefehls abgefragt und im Pufferspeicher DT gespeichert.
Ferner werden im Zugspeicher DF die Nummer des Gleisabschnittes A 13, im Abschnittsspeicher
DA 13 die Information »von Zugspitze besetzt« und im Abschnittsspeicher DA 12 des
zurückliegenden Gleisabschnittes die Information »von Zuglänge besetzt« gespeichert.
Im Abschnittsspeicher DA 11 werden alle den Zug betreffenden Daten gelöscht, da
der zugehörige Gleisabschnitt A 11 vom Zug nicht mehr besetzt ist.
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Diese Vorgänge werden ausschließlich durch die Taktimpulse des Steuerwerkes
P ausgelöst und laufen ab ohne Mitwirkung des Rechners H. Sie wiederholen sich in
entsprechender Weise, wenn im empfangenen Antwortsignal gemeldet wird, daß die Spitze
des Zuges in der vorgegebenen Fahrtrichtung in den folgenden Gleisabschnitt eingefahren
ist.
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Auf dem Zug werden aus den empfangenen Fahrbefehlsdaten Soll-Bremsweg
XS, Zielgeschwindigkeit VZ und Zielentfernung XZ mit Hilfe der Bremskurve und dem
ständig vom Zug selbst ermittelten Feinort in bekannter Weise die erforderlichen
Regelgrößen für die Geschwindigkeit beim Fahren des Zuges bis zum Signal N 18 abgeleitet.
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Wird das Signal N18 vorher auf FAHRT gestellt
für die Weiterfahrt
des Zuges bis zum HALT zeigenden Signal N20 im Gleisabschnitt A 20, so wird durch
die Stellmeldung der Streckenzentrale C im Steuerwerk P zusätzlich das Programm
zur Fahrwegabtastung in Fahrtrichtung bis zum nächsten vorausliegenden Haltepunkt
und danach das Programm zur Fahrbefehlsermittlung entgegen der Fahrtrichtung ausgelöst.
Mit dem Programm zur Fahrwegabtastung kann - wie bereits beschrieben - am Fahrort
des Zuges begonnen werden, z. B. im Gleisabschnitt A 14. Dann ermittelt jedoch der
Rechner für die vom Zug besetzten und für die vorausliegenden Gleisabschnitte bis
zum Gleisabschnitt A 18 die gleichen Werte der Grenzgeschwindigkeit VG bis VGf.
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Zur Ersparnis der dafür erforderlichen Programmschritte und Arbeitszeit
des Rechners H wird mit der Fahrwegabtastung erst im Gleisabschnitt A 18 begonnen,
in dem durch das Signal N18 nicht mehr ein Haltepunkt, sondern die Fahrweggeschwindigkeit
Von18 zu O vorgegeben ist.
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Durch die im Abschnittsspeicher DA 18 gespeicherte Zugnummer bzw.
Adresse des dem Zug zugeordneten Speicherfeldes im Zugspeicher DF ist es möglich,
die bei der Fahrwegabtastung zu berücksichtigenden Zugdaten, Betriebsgeschwindigkeit
VF und Zuglängef im Zugspeicher abzufragen und in den Zwischenspeicher DH zu geben.
Aus diesen Daten, den Abschnittsgeschwindigkeiten VA der im Fahrweg folgenden Gleisabschnitte
und der Signalgeschwindigkeit Von 18 werden dann in der bereits beschriebenen Weise
die Grenzgeschwindigkeiten VG für die einzelnen in Fahrtrichtung 01 folgenden Gleisabschnitte
ermittelt und im zugehörigen Abschnittsspeicher gespeichert. Dabei wird nach dem
Abschnittsspeicher DA 18 automatisch der Abschnittsspeicher DA 19 abgefragt, indem
eine Information gespeichert ist, daß im zugehörigen Gleisabschnitt A19 der linke
Strang der Weiche W19 liegt und die Weiche in Linkslage verschlossen ist.
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Zusätzlich ist in diesem Abschnittsspeicher die Nummer des Gleisabschnittes
A 119 gespeichert, zu dem der rechte Strang der Weiche W 19 gehört.
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Wäre die Weiche W19 für die Weiterfahrt des Zuges in Rechtslage verschlossen,
so würden die im Abschnittsspeicher DA 19 fehlende Verschlußinformation und diese
Abschnittsnummer bewirken, daß die Fahrwegabtastung mit Abfragen des Abschnittsspeichers
des Gleisabschnittes A 119 fortgesetzt wird. In diesem Abschnittsspeicher ist zusätzlich
die Nummer des Gleisabschnittes A 18 gespeichert, damit beim Abfragen der Abschnittsspeicher
entgegen der Richtung 01 für einen über den rechten Weichenstrang eingestellten
Fahrweg im folgenden Programmschritt der Abschnittsspeicher DA 18 abgefragt wird.
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Der bei der weiteren Abtastung des Fahrweges über den linken Weichenstrang
im Gleisabschnitt A 20 ermittelte Haltepunkt löst das Programm zur Fahrbefehlsermittlung
aus, bei dessen Ablauf die Abschnittsspeicher DA 20, DA 19, DA 18 usw. entgegen
der Fahrtrichtung 01 nacheinander abgefragt werden. Dabei werden vom Rechner H ermittelt
und im Abschnittsspeicher DA 20 gespeichert die Zielgeschwindigkeit VZ = VN20 =
0, die Information LB, als Zielentfernung die Längea und als Soll-Bremsweg der durch
die Grenzgeschwindigkeit VG = VN18 vorgegebene Bremsweg bis zum Stillstand.
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Im Abschnittsspeicher DA 19 werden als Zielgeschwindigkeit und Soll-Bremsweg
die gleichen
Werte gespeichert wie im Abschnittsspeicher DA 20,
jedoch eine andere Bremsinformation LL und als Zielentfernung der Wert 2 a. Im Abschnittsspeicher
DA 18 werden gespeichert als Zielgeschwindigkeit der Wert von VN18, die Zielentfernung
XZ 18, die Bremsinformation BL und als Soll-Bremsweg der Wert XG 18.
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Für den Gleisabschnitt A 17 werden als Sollbremsweg, Zielentfernung
und Zielgeschwindigkeit dieselben Werte und dieselbe BremsinformationLL ermittelt,
die bereits bei HALT zeigendem Signal N 18 ermittelt wurden und im Abschnittsspeicher
DA 17 schon gespeichert sind. Entsprechendes gilt für die Fahrbefehlsdaten in den
Abschnittsspeichern der entgegen der Fahrtrichtung 01 noch abzufragenden Gleisabschnitte.
Die Übereinstimmung der für den GleisabschnittA17 neu ermittelten und der bereits
gespeicherten Daten kann vom Rechner H festgestellt werden und das Abbrechen des
Programms zur Fahrbefehlsermittlung auslösen.
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Wird vor der Einfahrt des Zuges in den Gleisabschnitt A 18 der Fahrsignalbegriff
am Signal N 18 geändert und hierdurch eine höhere oder niedrigere, von Null verschiedene
Fahrweggeschwindigkeit vorgegeben, so wird ebenfalls mit dem Programm zur Fahrwegabtastung
beim Abschnittsspeicher DA 18 begonnen. Wird dagegen das Signal N 18 nachträglich
wieder
in HALT gestellt, so wird ohne vorherige Fahrwegabtastung das Programm zur Fahrbefehlsermittlung
ausgelöst und dabei mit dem Abfragen des Abschnittsspeichers DA 18 begonnen.
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Die im Zusammenhang mit der Weiche W19 und den Gleisabschnitten A
19 und A 119 beschriebene Speicherung der Nummern der im Gleis benachbarten Gleisabschnitte
kann sinngemäß für alle Gleisabschnitte und Abschnittsspeicher vorgesehen sein.
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Ferner kann es zweckmäßig sein, in den Abschnittsspeichern noch weitere
Streckendaten zu speichern, die für die Fahrbefehlsermittlung oder eine Anzeige
auf dem Führerstand wesentlich sein können, z. B. Streckenneignng, Kurve oder Weichengebietsende.
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Andererseits ist es möglich, nur eine der Grenzgeschwindigkeiten
VG und VGf in den Abschnittsspeichern zu speichern, und zwar jeweils die Grenzgeschwindigkeit
mit dem kleineren Wert, z. B. im Abschnittsspeicher DA 16 den Wert der Grenzgeschwindigkeit
VG15< VG16.
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Die Datenverarbeitungsanlage D ist in F i g. 2 nur zum leichteren
Verständnis als Blockschaltung mit mehreren Einzelgeräten dargestellt. Außer dem
Empfänger R und dem Sender T können alle anderen Geräte Bestandteile eines handelsüblichen
Prozeßrechners sein, der entsprechend programmiert ist.