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Verfahren und Vorrichtung zum Imprägnieren und Trocknen von Textilmaterial
Textilmaterial der verschiedensten Faserarten kann aus Wasset oder organischen Lösungsmitteln
nach bekannten Verfahren imprägniert werden. Solche Imprägnierprozesse bestehen
darin, dass man die Textilien mit einer Lösung oder Dispersion des auf das Gewebe
aufzubringenden Stoffs pflatscht, klotzt oder bespriiht. Nach dem Imprägnieren wird
die Ware im allgemeinen getrocknet und in Abhängigkeit von dem aufgebrachten Stoff
weiterbehandelt. Bei all diesen Verfahren ist es notwendig, dass die von der Imprägnierflotte
her auf den Textilien verbliebene Flüssigkeit beim Trocknen. durch Zuführen von
Energie entfernt wird.
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Es wurde nun gefunden, dass man Textilmaterial auf einfache Weise
imprägnieren und trocknen kann, wenn man das Material mit einer solchen Imprägnierflotte
behandelt, die eine brennbare organische Flüssigkeit enthält, die Ware durch Abbrennen
dieser Flüssigkeit trocknet und in üblicher Weise fertigstellt.
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Als brennbare organische Flüssigkeiten für das erfindungsgemässe Verfahren
kommen alle brennbaren wasserlöslichen bzw. wassermischbaren ulld - in Verbindung
illit Emulgatoren -wasserunlöslichen Flüssigkeiten in Frage, jedoch sind solche
aus Sicherheitsgründen nicht geeignet, die zu niedrige Flammpunkte, eine zu hohe
Wärmeentwcklung bei der Verbrennung und zu niedrige Verdunstungszahlen besitzei.
Besonders geeignet sind niedere aliphatische Alkohole, vorzugsweise mit 1 bis 3
C-Atolllen, insbesondere Methanol, Die genannten Lösungsmittel werden allein oder
im Gemisch mit Wasser eingesetzt. Es ist jedoch auclllnciglich, geringe Mengen solcher
organischer Lösungsmittel zuzusetzen, die bei der Verbrennung eine grosse Wärme
entwickeln, besonders wenn man mit Imprägnierflotten arbeitet, die zu hohe Anteile
von Wasser enthalten. Besonders geeignet sind solche Imprägnierflotten, die zwischen
30 und 90 Vol.-% Methanol und 70 bis 10 Vol.-% Wasser, vorzugsweise 50 bis 80 Vol.-%
Methanol enthalten.
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Durch Zugabe von Wasser lässt sich auch die Geschwindigkeit des Verbrennungsprozesses
steuern. Auf diese Weise kann für jedes Fasermaterial eine optimale Mischung gefunden
werden, die ein Entzünden des Fasermaterials während des Abbrennprozesses verhindert.
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird in der Weise ausgeführt, dass
man die Ware in üblicher Weise mit einer Imprägniert klotzt, besprüht oderpflatscht,
wobei diese Imprägnierflotte ausser den auf das Gewebe aufzubringenden Substanzen
unterscheidliche Mengen einer oder mehrerer brennbarer organischer Flüssigkeiten
enthölt. Die Imprägnierflotte kann ausserdem noch Chemikalien und Hilfsmittel wie
Dispergiermittel, Emulgatoren, Farbstofflösungesmittel, Netzmittel, Verdichtungsmittel,
Faserquellungsmittel, Färbebeschleuniger und andere enthalten. Die Menge an zugesetzter
brennbarer
organischer Flüssigkeit kann in weiten Grenzen schwanken
und hängt von dem zu behalndelden Textilmaterial und der Art der auf die Faser aufzubringenden
Substanz ab.
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Die bei der Behandlung des Textilmaterials mit der Imprägnierflotte
angewandte Telnperatur hat praktisch keinen Einfluss auf das Ergebnis. Im allgemeinen
arbeitet man jedoch bei Temperaturen zwischen ca. 10 und 600 C, vorzugsweise bei
Raumtemperatur.
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Nach dem Imprägnieren wird die Ware in der Weise getrocknet, indem
man das brennbare organische Lösungsmittel durch eine geeignete Zündvorrichtung
entflammt und volständig abbrennt.
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Es empfiehlt sich aus Sicherheitsgründen solche Mischungen aus Wasser
und brennbaren organischen Lösungsmitteln zu verwenden, deren Flammpunkte über der
Raumtemperatur liegen.
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Bei solchen Mischungen ist es erforderlich, dass die Zündvorrichtung
so ausgelegt ist, dass sie anfangs die zum Aufheizen der Lösungsmitteldämpfe über
den Flammpunkt erforderlichte Energie liefert.
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Die getrocknete Ware wird in Abhängigkeit von dem speziellen Imprägnierprozess
weiterbehandelt. So wird beispielsweise bei einem Färbeprozess der Farbstoff in
üblicher Weise fixiert, entweder durch Kontakthitze, durch eine IIeissluftbehandlung,
durch einen Verweilprozess, durch Dämpfen oder nudere Verfahren. Bei solchen Prozessen,
bei denen die Farbstoff-Fixierung durch eine Hitzbehandlung erfolgt, kann die bei
der Verbrennung freiwerdende Wärme in der Verbrennungsanlage selbst oder in einer
anschliessenden Fixieranlage dafür ausgenutzt werden. Ahnliches gilt für solche
Imprägnierprozesse wir beispielsweise Verfahren zum Flammfestausrüsten oder Hochvoredeln,
wo die bei der Verbrennung entstehende
Wärme zum Aushärten der auf
das Gewebe aufgebrachten Vorkondensate dient.
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Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich für solche Imprägnierprozesse,
bei denen eine oder mehrere Substanzen auf das Gewebe aufgebracht werden. Solche
Substanzen sind beispielsweise die in der Textilindustrie üblichen Farbstoffe, Schlichte-mittel,
optische Aufheller, Appreturmittel und weitere. Als Farbstoffe kommen für das erfindungsgemässe
Verfahren praktisch Vertreter aller Farbstoffklassen und Verarbeitungsformen in
Frage, unabhängig davon, ob die Farbstoffe in der verwendeten brennbaren Flüssigkeit
löslich sind oder nicht. Falls mit Farbstofflösungen gearbeitet wird, brauchen die
verwendeten Farbstoffe nicht in handelsüblicher Form zubereitet sein, sondern können
auch ohne vorherigen Farbstoff"Finish angewendet werden.
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Das Verfahren lässt sich praktisch für alle Faserarten natürlichen
oder synthetischen Ursprungs sowie für alle Fasermischungen anwenden. Die Textilien
können in allen für eine kontinuierliche Arbeitsweise geeigneten Verarbeitungszuständen
vorliegen, wie beispielsweise als Kabel, Kammzug, Fäden, Garne, Gewebe, Gewirke
oder non-wovens.
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Beim Abbremsen tritt ein mehr oder weniger starker Sengeffekt auf,
der von dem brennbaren Lösungsmittel sowie von dem Wassergelialt der Behandlungsflotten
abhängig ist und in vielen Fällen eine übliche Sengbehandlung erspart.
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Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, dass man
das Textilmaterial nach Imprägnierprozessen auf einfache Weise und praktisch ohne
Aufwand an Energie trocknen kann, wobei die Produkte wesentlich gleichmässiger als
bei
herkömmlichen Verfahren auf dem Textilmaterial verteilt sind.
Dies gilt besonders für stark migrierende Farbstoffe, bei denen das erfindungsgemässe
Verfahren wesentlich egalere Färbungen liefert. Es war überraschend, dass die Faser
bei dieser Behandlung keine Schädigung erleidet und der Textilcharakter voll erhalten
bleibt. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, dass
besonders bei der Verwendung von Methanol durch den Abbrennvorgang keine Stoffe
entstehen, die die Luft oder das Wasser verunreinigen. Die Verwendung von Methanol/Wassergemischell
bietet darüber hinaus den Vorteil, dass man durch Abwandlung des Mischungsverhältnisses
die Geschwindigkeit des Abbrcnnvorgangs in einfacher Weise steuern kann und zum
andern auf diese Weise die natürliche Feuchtigkeit der Faser besser regulieren kann.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht
im allgemeinen aus einer Abbrennkammer (1), einer Zündvorrichtung (2) und Mitteln
für die Zuführung von Luft (3) und zum Abführen der Verbrennungsgase (4), wie in
der schematischen Zeichnung dargestellt. Die Ware (5) kann dabei entweder von oben
her oder von unten in die Abbrennkammer eintreten. Ausserdem müssen bestimmte Sicherheitsvorrichtungen
vorhanden sein.
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Tritt die Ware von unten her in die Kammer ein, so muss die Zündvorrichtung
so ausgelegt sein, dass ein dauerndes Entflammen des mit der Ware neu in die Abbrennkammer
eintretenden Lösungsmittels gewährleistet ist. Bei umgekehrter Warenführung dient
die Zündvorrichtung nur zum einmaligen Zünden der Lösungsmitteldämpfe. Der Abbrennvorgallg
läuft daun von sich aus weiter, da die feuchte Ware in die aufsteigende Flamme hineinläuft.
Um eine gleichmässige Trocknung der
Warenbahn zu erhalten, muss
je eine Zündvorrichtung auf jeder Seite der Warenbahn oder an den beiden Rändern
vorhanden sein. Ats Zündvorrichtungen konlmen beispielsweise Gasflammen oder elektrische
Zündvorrichtungen in Frage.
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Die Abbrennkammer ist nacll oben. aus Sicherheitsgründen zweckmässigerweise
durch ein Metallwalzenpaar (6) abgedichtet. Am uiiteren Teil der Kammer genügt im
allgemeinen ein Ein- bzw.
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Austrittsschlitz (7). Sowohl die Metallwalzen als auch der Ein- bzw.
Austrittsschlitz können mit Schleifbändern (8) oder anderen nicht brennbaren Abdichtungen
versehen sein. Die Höhe der Kammer hangt von der Durchlaufgeschwindigkeit der Ware
und von der Art und Menge der verwendeten brennbaren Flüssigkeit ab. Für praktische
Zwecke beträgt die Länge der Abbrennkammer 0,5 bis 10 m, vorzugsweise 1 bis 5 m.
Die Abbrennkamme r kann auch in ganz oder teilweise offener Form ausgeführt werden,
wobei die Seitenwände ganz oder teilweise entfallen.
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Am oberen Ende der Kammer befinden sich Austrittsöffnungen (4) für
die heissen Abgase, die direkt in eine neben der Abbrennkammer liegende Fixierkammer
geleitet werden können. Die zur Verbrennung erforderliche Luft wird durch entsprechende
Rohre (3) von aussen zugeführt. Aus Sicherheitsgründen kann der Abbrennkammer eine
Absaugvorrichtung (9) vorgeschaltet sein, die dafür sorgt, dass solche Lösungsmitteldampfe
abgesaugt werden, die von der feuchten Ware vor Eintritt in die Kammer abgegeben
werden.
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Eine weitere Sicherheitsvorrichtung bzw. auch Vorrichtung zum Aiilialten
der Maschine besteht aus nüsill (10), welche bei offener bzw. halbeoffener Ausführung
auf die Verbrennungsstrecke gerichtet sind und sich bei geschlossener Ausführung
iniierlialb
der Verbrannungskammer bzw. vor der Eintrittsöffnung und gegebenenfalls noch vor
der Austrittsöffnung derselben befinden und durch welche Stickstoff oder ein anderes
nicht brennbares bzw. die Verbrennung nicht unterhaltendes Gas geleitet werden kann.
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Mit dem Öffnen dieser Düsen ist zwecinässigerweise ein gleichzeitiges
Abschalten der Sauerstoff- bzw. Luftzufuhr verbunden.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Anlage kann die Ware auch von
oben nach unten geführt werden. In diesem Fall müssen die Zündvorrichtung (2), die
Mittel für die Zuführung von Luft (3) und die Absaugvorrichtung (9) am oberen Teil
der Abbrennkammer angebracht sein.
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Beispiel 1: 15 g des handelsüblichen Farbstoffs der Formel
werden in 200 ccm Wasser bei ca. 800 C gelöst und anschliessend mit 800 ccm Methanol
verdünnt. Mit dieser Flotte wird ein Baumwollkörper auf einem Foulard bei ca. 20°
C geklotzt und anschliessend in einer geeigneten Anlage durch Verbrenneu des auf
der Ware befindlichen brennbaren Lösemittels getrocknet. Es resultiert eine blaue
Färbung mit einem völlig einwandfreien Warenbild, wohingegen eine aus wässriger
Flotte hergestellte und auf einem herkömmlichen Trocknungsaggregat getrocknete Färbung
sehr starke Migrationserscheinungen zeigt.
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Die Färbung wird anschliessend nach einer für diese Farbstoffklasse
üblichen Methode fertiggestellt (kalt überklotzten mit einer Flotte, die 20 g/l
Schwefelnatrium konz., 10 ccm/l Formaldellyd 33%ig tuid 200 g/l Kochsalz enthalt,
30 Sekunden Luftgang, kalt und heiss spülen, 10 Minuten kochend Seifen mit 0,3 g/l
eines nicllt-ionogenen Waschmittels auf Basis eines Alkylphenolpolyglykolaethers
und 0,5 g/l Soda, spülen und trocknen)
Beispiel 2: 20 g einer Mischung
aus gleichen Teilen der beiden handelsüblichen Farbstoffe der folgenden Formcln
werden aus einer Mischung von 70 Vol.- Methanol und 30 Vol.-% Wasser auf eine Baumwollpopeline
appliziert. Die Durchführungsart entspricht der des Beispiels 1 mit der Abwandlung,
dass die letzten beiden Spülgänge nach dem Seifen in Methanol erfolgen. Anschliessend
wird die Ware abgequetscht und, wie nach der Farbstoffimprägnierung, durch Verbrennen
der auf der Ware befindlichen brennbaren Flüssigkeit getrocknet. Man erhält eine
grüne Färbung, wobei weder nach der ersten-Trocknung noch nach der Fertigstellung
der Färbung irgendeine Unegalität oder Farbstoffmigration festzustellen
ist,
wohingegen eine aus wässriger Flotte hergestellte und auf einem herkömmlichen Trocknungsaggregat
getrocknete Färbung diese Erscheinungen in starkem Masse zeigt.
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Beispiel 3: 2 g des Farbstoffs der Formel
werden in 1 Liter Methanol gelöst. Mit dieser Flotte wird ein Gewebe aus Polyesterfasern
bei ca. 150 C auf einem Foulard geklotzt und in einer geeigneten Anlage durch Verbrennen
des Alkohols getrocknet.
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In einem zweiten Versuch wird der gleiche Farbstoff in gleicher Konzentration,
diesmal jedoch in einer mit Stellmitteln versehenen handelsiiblichen Form, in einer
Mischung aus 80 Vol.- Methanol und 20 Vol.-% Wasser eingesetzt.
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Beide blauen Färbungen zeigen keinerlei Farbstoffmigration und ein
völlig einwandfreies Warenbild. Eine aus wässriger Dispersion hergestellte Färbung,
welche auf einer herkömmlichen Troclulungsanlage getrocknet wurde, zeigt dagegen
eine deutliche Farbstoffmigration und ein für das verwendete Gewebe typisches, streifiges
Warenbild.
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Alle Färbungen werden anschliessend auf übliche Weise feri.iggestellt
(1 Minute bei 200 bis 2100 C mit Heissluft fixieren)
Beispiel 4:
20 g einer Mischung handelsüblicher Farbstoffe der folgenden Formeln und des angegebenen
Mischungsverhältnisses
werden in 1 Liter einer Mischung aus 60 Vol.-% Methanol und 4o Vol.-% Wasser bei
ca. 300 C dispergiert. Mit dieser Flotte
wird ein baumwollgewebe
(Leinenstruktur) auf einem Foulard geklotzt und in einer geeigneten Anlage durch
Verbrennen der auf der Ware befindlichen brennbaren Flüssigkeit getrocknet. Es resultiert
eine khakifarbene Ware mit einem völlig einwandfreien Warenbild im hinblick auf
Gleicllmässi gkeit und Durchfärbung, welches auch nach der Fertigstellung der Färbung
nach einer üblichen Methode (z.B. Überklotzen mit einer Alkali, Reduktionsmittel
und Elektrolyte enthaltenden Flotte, anschliessendes Dämpfen, Oxydieren usw.) erhalten
bleibt.
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Beispiel 5: Je 3 g des Farbstoffs C.I. 49705 (Solvent Blue 22) werden
i jeweils 1 Liter der folgenden Lösemittel bei ca. 200 C gelöst: Methanol, Isopropanol,
Pcrchloraethylen, Methy-lenchlorid.
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Mit diesen Farbstofflösungen werden anschliessend Gewebe aus Polyesterstapolfasern
sowie aus Polyamid 6-Stapelfasern auf einem Foulard geklotzt und getrocknet. Die
Trocknung erfolgt im Falle der verwendeten Alkohole in einer geeigneten Anlage durch
Verbrennen, im Fall der chlorierten Kohlenwasserstoffe in einer herkömmlichen Trocknungsanlage.
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Bei den durch Verbrennung getrocluleten blauen Färbungen resultiert
ein völlig gleichmässiges Warenbild, während bei den beiden anderen Färbungen aus
Perchloraethylen und Methylenchlorid eine starke Farbstoffmigration und eine starke
Zweiseitigkeit festzustellen ist. Die Färbungen werden anschliessend auf eine übliche
Art (z.B. Ilitzefixierung) fertiggestellt.
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Beispiel 6: Je 2 g des blauen Farbstoffs der Formel
werden in jeweils 1 Liter der folgenden Flüssigkeiten gelöst: Methanol, Isopropanol,
Mischung aus 90 Vol.- Methanol und 10 Vol.- Wasser, Mischung aus 60 Vol.-% Methanol
und 40 Vol.-% Isopropanol, Perchloraethylen, Methylenchlorid.
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Die weitere Burchführungsart entspricht der des Beispiels 5.
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Es werden ebenfalls ähnliche Ergebnisse wie im Beispiel 5 erhalten.
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Beispiel 7: 5 g des Farbstoffs C.I. 62125 (Acid Blue 40) werden in
1 Liter einer Mischung aus 80 Vol.- Methanol und 20 Vol.-Wasser bei ca. 400 c gelöst.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird mit dieser Lösung ein Gewebe aus Polyamid
6,6-Stapelfasern auf einem Foulard imprägniert und anschliessend in einer geeigneten
Anlage durch Verbrennen der auf der Ware befindlichen brennbaren Flüssigkeit getroclçnet.
Man erhält eine einwandfreie gleichmässige blaue Färbung, welche anschliessend durch
eine übliche Methode (z.B. Dämpfen) fertiggestellt wird.
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Ähnliche Ergebnisse wurden auf einer Wollgabardine und einem Mischgewebe
aus Wollc und Polyamid 6-Fasern erzielt, wobei.
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speziell bei der Wollfärbung ein bei Applizierung des Farbstoffs nach
herkömmlicher Weise in den meisten Fällen auftretender "Grauschleier" nach der erfindungsgemässen
Trocknungsart nicht festgestellt werden konnte.
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Ebenfalls ähnliche Ergebnisse konnten auf den 3 Gewebearten mit den
folgenden Farbstoffen erhalten werden: a) 10 g/l des blaue Farbstoffs C.I. 62155
(Acid Blue 111) b) 8 g/l des gelben Farbstoffs der Formel
in Form des 1 :2-Ghromkomplexes c) 6 g/l des roten Farbstoffs der Formel
in Form des 1:2-Chromkomplexes d) Mischung aus 10 g/l des gelben Farbstoffs G.I.
19025 (Acid Yellow 41) und 4 g/l des roten Farbstoffs C.I. 17070 (Acid Ite(l 42)
Beispiel
8: 5 g des Farbstoffs C.I. 18852 (reactive Yellow 17) in Worin einer handelsüblichen
Zubereitung werden in 250 ml Wasser bei ca. 600 C gelöst.
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Weiterhin werde 3 g des Farbstoffs der Formel
in 750 ml Methanol gelöst. Beide Lösungen werden zusammengeschüttet. Als Alkali
für die Fixierung des Reaktivfarbstoffs werden noch 8 g Soda zugesetzt.
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Mit dieser Flotte wird ein Mischgewebe aus 67 % Polyesterfasern und
33 % Baumwolle auf einem Foulard geklotzt und, wie in den vorherigen Beispielen,
durch Verbrennen getrocknet. Es resultiert eine Ware mit völlig gleichmässigem Warenbild.
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Die Fertigstellung der gelben Färbung auf beiden Faserkomponenten
erfolgt durch eine Heissluftbehandlung bei ca. 1900 C während 1 Minute. Anschliessend
wird die gefärbte Ware zunächst kalt und heiss in Wasser gespült, daun in einer
wässrigen Flotte, welche pro Liter 1 g eines üblichen, anionaktiven Nachseifmittels
auf Basis eines Fettsäuremethyltaurids enthält, 10 Minuten kochend geseift und schliesslich
zunächst in Wasser und anschliessend in Methanol gespült.
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Die Methanol-feucllte Ware wird nun auf einem Foulard mit einem Abquetscheffekt
von 40 % (Gewichtsteile, bezogen auf das Gewicht der Ware) abgequetseht und unmittelbar
danach mit einer Auflage von 30 % (ebenfalls Gewichtsteile, bezogen auf das Gewicht
der Ware) einer Flotte besprüht, welche 100 g
eines Appreturmittels,
in Form einer handelsüblichen, weichmacherhaltigen Polyvinylacetatdispersion, im
Liter einer Mischung aus 80 Vol.- Wasser und 20 Vol.- Methanol enthält.
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Anschliessend wird das Gewebe, wie bei der vorherigen Farbstofftrockiiung,
in einer geeigneten Anlage durch Verbrennen der auf der Ware befindlichen brennbaren
Lösemittel getrocknet. Die Fertigstellung erfolgt durch ein Kalandern bei ca. 600
C.
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Beispiel 9: Ein Gewebe aus Polyesterstapelfasern wird auf einem Foulard
mit einer Flotte geklotzt, welche im Liter einer Mischung aus 65 Vol.-9t Methanol
und 35 RFol.-% Wasser 25 g eines optischon Aufhellers auf Basis Benzoxazol, welcher
in Form einer handelsüblichen wässrigen Dispersion vorliegt, enthält. Das geklotzte
Gewebe wird, wie in den anderen Beispieien, in einer geeigneten Anlage durch Verbrennen
getrocknet. Die Weiterbehandlung erfolgt durch eine übliche Hitzefixierung bei 2000
C während 30 Sekunden.
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Beispiel 10: Ein gefärbtes Mischgewebe aus 67 % Polyesterfasern und
33 % Baumwolle wird auf einem Foulard mit einer Flotte geklotzt, welche im Liter
einer Mischung aus 60 Vol.-% Methanol und 40 Vol. - Wasser 80 g eines Appreturmittels
auf Basis einer handelsüblichen, weichmacherhaltigen Polyvinylacetatdispersion enthält.
Anschliessend wird das Gewebe in einer gecignuten Anlage durch Verbrennen der auf
der Ware befindlichen
brennbaren Flüssigkeit getrocknet und anschließsend
kalandort. Man erhält eine waschbeständige appretierte Ware.
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Beispiel 11: Ein wasser- bzw. alkohollösliches Appreturmittel auf
Basis eines Mischpolymerisates wird a) aus Wasser nach herkömmlicher Weise, b) aus
Methanol nach der in Beispiel 10 beschriebenen Arbeitsweise auf einen Zellwoll-Futterstoff
appliziert.
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Man erhält im Hinblick auf Griffbeeinflussung und Vcrbesserung der
Schiebefestigkeit nach beiden Methoden ähnliche Ergebnisse.
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Beispiel 12: 120 g eines handelsüblichen Hochveredlungsmittels auf
Basis eines carbamat-Reaktantharzes werden zusammen mit 25 g Magnesiumchlorid krist.
in einer Mischung aus 70 Vol. - Methanol und 30 Vol.- Wasser gelöst. Mit dieser
Flotte wird eine gebleichte Baumwollpopeline auf einem Foulard geklotzt und, wie
vorher beschrieben, durch Verbrennen getrocknet.
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Die Fertigstellung erfolgt durch eine übliche Kondensation bei ca.
1600 c während 3 Minuten. Man erhalt eine Wa.re mit ausgezeichneter kochwaschbeständiger
wash-and-wear Ausrüstung und weichem Warengriff.
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Ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse bei gleichzeitig optischem Aufhellen
erhält man, wenn in der vorher genannten Imprägnierflotte zusätzlich 4 g eines handelsüblichen
op-tischen Aufhellers für Zellulosefasern auf Basis eines Stilbenderivates eingesetzt
werden und die Kondensation bzw.
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Thermosolierung bei ca. 190° C während 20 Sekunden vorgenommon wird.
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Beispiel 13: Mit einer Lösung von 60 g/l eines handelsüblichen Antielektrostatikums
auf Basis eines Polykondensationsproduktes mit reaktionsfähigen Gruppen und 3 g/l
Soda Kalz. in einer Mischung aus 70 Vol.-% Methanol und 30 Vol.-% Wasser werden
Gewebe aus folgenden fasern durch Foulardieren imprägniert: Polyester, Polyamid,
Polyacrylanitril, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Zellulose Üriace tut tind Zellulose
2 1/2-Acetat.
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Die Trocknung der Gewebe erfolgt wie in den vorherigen Beispielen
durch Verbrennen. Die waschbeständige Fixierung des Antistatikums erfolgt durch
eine Trockenhitzebehandlung bei ca. 1200 C während 90 Sekunden. In allen Fällen
werden ähnliche Ergebnisse erzielt als nach einer herkömmlichen, wässrigen Applikationsmethode.