DE2213429C3 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dgl - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von Geweben, Gewirken u.dglInfo
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- DE2213429C3 DE2213429C3 DE19722213429 DE2213429A DE2213429C3 DE 2213429 C3 DE2213429 C3 DE 2213429C3 DE 19722213429 DE19722213429 DE 19722213429 DE 2213429 A DE2213429 A DE 2213429A DE 2213429 C3 DE2213429 C3 DE 2213429C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren von
Geweben, Gewirken u.dgl. mit zumindest einem Dämpfzylinder und einem Absaugzylinder, über welche
ein gemeinsamer oder je ein endloser vorgespannter Mitläufer geführt wird, der auf die die Zylinder
•umgebenden Teile des Gewebes Druckkräfte ausübt.
Es ist eine kontinuierlich arbeitende Dekatiermaschi-'ne
mit einem um einen Zylinder umlaufenden Filzmitläufer nicht mehr neu. Dabei wird ein Teil des Zylinders
zum Dämpfen und ein anderer Teil des Zylinders zum Absaugen der Ware verwendet. Der auf die Ware durch
"die Spannkraft des Mitläufers einwirkende Flächendruck ist bei dieser Konstruktion zwischen der
Dämpfperiode und der Absaugperiode stets konstant.
Hiernach sind also kontinuierlich arbeitende Dekatiermaschinen bekannt, welche die Ware gemeinsam mit
einem Mitläufer über eine oder mehrere perforierte Trommeln zur Erzielung eines Dämpf- und Absaugprozesses
bewegen. In der Regel wird bei diesen Maschinen nur cine ein/ig« Trommel iingeiriebun und um
Flilchendruck «bur die Anspiinnkriifl des Miil.iufers
iiusfc'eiibl.
Zur Erzielung einer unterschiedlichen Wirkung im Dckaliereffekl lilßl sich mil derartigen Maschinen nur
eine geringfügige Abweichung durch Veränderung der Warendurchliiufgoschwindigkeii und Verstellung des»
Fliichcndruckes beim Dekatieren durch Veränderung der Milliluferspannkrafl erreichen,
ίο Ganz gleich mit welcher Spannkraft dor Mitläufer
auch immer umlaufen mag, es bleiben bei den bekannten Dekatiermaschinen die Größenwerte für den Fliichcndruck
zur Dampfbehandlung sowie diejenige für die Absaugung stets gleich groß.
Intensive Forschungen über die Entstehung eines wirkungsvollen Dckalicrcffckles brachten weitere Erkenntnisse.
Wenn man beispielsweise die Einflußrcaktoren für den Dekatiereffekt von der klassischen,
diskontinuierlichen Wickeldekatur auf ein kontinuicrli-
zo ches Dekatieren übertragen will, müssen andere Grundsätze und Überlegungen beachtet bzw. berücksichtigt
werden.
Sollen bei beiden bekannten Verfahren bzw. Einrichtungen etwa die gleichen Dekatiereffekte hinsichtlich
des Warengriffes, der Warendicke und des Oberflächenglanzes der Ware erzielt werden, so muß bei der
kontinuierlichen Arbeitsweise wegen der weitaus kürzeren Einwirkungs- und Behandlungszeit mit wesentlich
höherem Flächendruck gearbeitet werden. Die Übertragung dieser Erkenntnisse auf die bekannte,
kontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen bringt jedoch einige Nachteile mit sich und wirft zahlreiche
Probleme auf. Dabei kanr. dahingestellt, bleiben, ob die zur Erzielung wirkungsvoller Dekatiereffekte erforderliehen
Flächendruckwerte überhaupt verwirklicht werden können.
Die Nachteile der bekannten, kontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen bestehen im wesentlichen darin,
daß ein relativ großer Flächendruck beim Dämpfen und beim Absaugen zu einer meist unerwünschten Verminderung
der Warendicke führt. Außerdem wird durch relativ hohen Flächendruck während der Dampfbehandlung
ein Krumpfvorgang verhindert.
Aus diesen Gründen arbeitet man bei den kontinuierlichen Dekatiermaschinen mit wesentlich kleineren
Flächendrücken. Die dabei entstehenden Dekatiereffekte sind jedoch unzureichend, mit denjenigen der
diskontinuierlich arbeitenden Dekatiermaschinen daher nicht zu vergleichen und im Grunde genommen
lediglich für sehr leichte Web- und Wirkwaren minderer Qualität brauchbar.
Man verwendet daher neuerdings bei derartigen Maschinen Druckwalzen, welche am Umfang des
Dekatierzylinders angeordnet sind. Hierdurch konnten jedoch nur geringfügige Veränderungen im Dekatiereffekt
und im Fiächendruck erzielt werden, da ein erhöhter Flächendruck lediglich im Bereich einer sehr
schmalen Linienführung und damit äußerst kurzzeitig ist. Ähnlich verhält es sich auch bei der Vorrichtung
nach der DT-AS12 49 205.
Die deutsche Gebrauchsmusterschrift 70 29 274 zeigt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Dekatieren mit
zwei Dämpftrommeln und einer Absaugtrommel oder Kühltrommel. Zwischen den beiden Dampftrommel
und zwischen der Dämpftrommel und der nachgeordneten Kühltrommel ist je eine Druckwalze angeordnet,
mittels welchen auf den zwischen den beiden Umlenkwalzen liegenden Gewebeteilen eine Druckkraft ausge-
Dl)I werden kiinn. Diese Druckwalzen sind nicht in tier
|„ii||e, die iinf dun, den beiden Diimpflmmmcln
!imschlingenden Teil des Gewebes einwirkende Druckknifi
gegenüber derjenigen Druckkraft unterschiedlich zu gestillten, welche auf den die Dampftrommel und die S
Kiihltrommel umschlingenden Teil des Gewebes zur
Einwirkung gelangt. Vv'ircl nämlich beispielsweise auf die erste Druckwalze eine Druckkraft ausgeübt, dann
werden wegen der bestehender Symmetrie auf die beiden Enden des Gewebes, welche um die Umlenkwal- <o
/,cn herumgeschlungen sind, gleich große Kriiftc
ausgeübt. Von einer unterschiedlichen Pressung bezüglich der beiden Dampftrommel kann daher dort nicht
gesprochen werden. Die gleichen Überlegungen gelten auch für die zwischen den beiden Trommeln liegende
Druckwalze. Auch durch diese Druckwalze könnten also unterschiedliche Druckkräfte nicht verwirklicht
werden. Vielmehr arbeiten alle drei Trommeln mit ein und derselben Anpreßkraft; die Folge davon ist, daß
man mit dieser bekannten Einrichtung einen Warenausifall
erhält, wie er mit den bisherigen vergleichbaren Vorrichtungen erreicht werden kann. Auch ist mit dieser
bekannten Vorrichtung eine Dehnung der Ware in Längsrichtung verbunden, was auf alle Fälle vermieden
werden muß, da nach der derzeitigen Praxis die Konfektionäre Längungen über 1% als Ausschuß
ansehen.
Die französische Patentschrift 6 05 134 hat eine Appreturmaschine für schlauchförmige Waren zum
Gegenstand mit zwei übereinanderliegenden, beheizten Bügelzylindern, von welchen der eine Bügelzylinder die
■Ware auf der einen Seite, der andere Bügelzylinder hingegen auf der anderen Seite bügelt. Dabei wird die
Ware vor dem Bügelvorgang an einer Verdampfervorrichtung vorbeigeführt. Einem jeden Bügelzylinder ist
dabei ein um Umlenkrollen herumgeführter, mittels einer Spannrolle veränderbar spannbarer Mitläufer
zugeordnet. Diese Druckschrift enthält keinerlei Hinweis auf ein Dekatierverfahren, welches neben einer
Dampfbehandlung eine Absaugung und eine Verkühlung der Ware voraussetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben aufzuzeigen,
mit deren Hilfe unabhängig von der Art und Beschaffenheit des jeweiligen Gewebes eine optimale
Dekatur erreicht werden kann.
: Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1,2 und 5 angegebene Erfindung gelöst.
Dieses Verfahren bzw. Vorrichtung führt zu optimalen Dekatiereffekten. Die Praxis zeigt die günstigsten
ijpekatiereffekte bei gegenläufigen Tendenzen in der
^Einwirkung der Flächendrücke zwischen der Dampfphase
und der Absaugphase.
; Bei bestimmten Warenqualitäten ist es ratsam, einen
'relativ geringen Flächendruck beim Dämpfen und einen •vergleichsweise starken Flächendruck während der
%bsaugbehandlung einwirken zu lassen.
f; Für spezielle Warenarten hat es sich aber als /günstiger erwiesen, den Flächendruck beim Dämpfen ^wesentlich stärker als beim Absaugen zu wählen.
f; Für spezielle Warenarten hat es sich aber als /günstiger erwiesen, den Flächendruck beim Dämpfen ^wesentlich stärker als beim Absaugen zu wählen.
Mit der gegenläufigen Tendenz im Flächendruck zwischen Dämpf- und Absaugvorgang können somit die
bisher in der kontinuierlichen Arbeitsweise unerreichten Dekatiereffekte einwandfrei verwirklicht werden.
■■■■ Die Grenzwerteinstellung zwischen minimalem und maximalem Flächendruck kombiniert im Verhältnis der gegenläufige Tendenzen für das Dämpfen und Absaugen ergeben folgende Ergebnisse:
■■■■ Die Grenzwerteinstellung zwischen minimalem und maximalem Flächendruck kombiniert im Verhältnis der gegenläufige Tendenzen für das Dämpfen und Absaugen ergeben folgende Ergebnisse:
Wird der mininnile bis millflstiirke I l
beim Diimpfvoriiiinj} mit οιπ·μιι miixiniiilen Flüchendruck beim Absaugen kombiniert, su ergibt sich ein weicher und voluminöser Wiirengriff, so duIJ die Warendicke als solche sich kaum verändert. Überdies sind eine ausgeprägte Glnn/bildung und eine gute Fixierung zu verzeichnen,
beim Diimpfvoriiiinj} mit οιπ·μιι miixiniiilen Flüchendruck beim Absaugen kombiniert, su ergibt sich ein weicher und voluminöser Wiirengriff, so duIJ die Warendicke als solche sich kaum verändert. Überdies sind eine ausgeprägte Glnn/bildung und eine gute Fixierung zu verzeichnen,
Wird jedoch der maximale FlHchcndruck beim Däinpfvorgang mit einem minimalen bis mittelstarken
Flüchendruck beim Absaugen kombiniert, so ergibt sich ein weicher, jedoch glatter Warengriff bei Veränderung
der Warendicke, Darüber hinaus sind ein relativ glanzloses Oberflächenbild und eine gute Fixierung zu
verzeichnen.
Da der Bereich zwischen dem minimalen und dem maximalen Fliichcndruck weit gesteckt werden kann,
können infolgedessen beachtliche Unterschiede und Nuancen im gesamten Spektrum der möglichen
Dekaliereffckte erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens bzw. der Vorrichtung gemäß der Erfindung liegt darin, daß die
Dekatiereffekte auch dann verändert werden können, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit konstant gehalten
wird. Dieser Vorteil ist dann besonders interessant, wenn diese Vorrichtung in eine kontinuierliche Ausrüstungsstraße
eingefügt wird. Dadurch wird ermöglicht, daß bei vorgegebener Arbeitsgeschwindigkeit — selbst
bei unterschiedlichen Warenarten — der jeweils gewünschte optimale Dekatiereffekt verwirklicht werden
kann. Erst durch diese Methode bzw. Vorrichtung ist die Möglichen geschaffen, im Bereich der Trockenveredelung
überhaupt in einer kontinuierlichen Ausrüstungsslraße zu fahren. Die Vorteile einer derartigen
Ausrüstungsstraße liegen einerseits in der erheblichen Verminderung der erforderlichen Arbeitskräfte und
andererseits in der Herabsetzung des erforderlichen Raumbedarfes und der Transportkosten.
Gute Dekatiereffekte werden namentlich bei Verwendung von drei perforierten Zylindern erreicht, wenn
die Behandlung auf jedem Zylinder einerseits mit unterschiedlichem Flächendruck und andererseits mit
verschiedenen Dampfzuständen durchgeführt wird. So können beispielsweise besondere Effekte dann erreicht
werden, wenn der erste Zylinder bei geringem Flächendruck arbeitet und mit Sattdampf beaufschlagt
wird, während auf dem folgenden Zylinder mit wesentlich höherem Flächendruck und mit überhitztem
Dampf gearbeitet wird. Die relativ geringe Pressung während der Sattdampfbehandlung führt zu einer
Erweichung des Griffes, wohingegen der stärkere Flächendruck während der Überhitzungsperiode eine
Stabilisierung herbeiführt. Die nachfolgende Absaugung bringt bei weiterer Steigerung des Flächendruckes die
gewünschte Griff- und Glanzbildung.
Es erscheint aber auch eine doppelte Wechselwirkung zwischen Dämpfen einerseits und Absaugen andererseits
interessant, indem beispielsweise auf dem ersten Behandlungszylinder mit überhitztem Dampf bei relativ
großen Flächendruck gedämpft wird, während eine Absaugung mit mehr oder weniger starkem Flächendruck
auf dem nachfolgenden Behandlungszylinder und eine anschließende Dampfbehandlung mit Sattdampf
auf dem letzten Zylinder unter der Einwirkung eines geringeren Flächendruckes durchgeführt werden. Dieser
Behandlungsvorgang läßt zunächst eine maximale Stabilisierung zu. Da jedoch die Einwirkung der
überhöhten Temperatur zu einer Erhärtung des Warengriffes und Verminderung des Warenvolumens,
also der Warendicke, führen, bringt die anschließende
Dampfbehandlung mit SaUdampf unter geringerem Flächendruck die gewünschte Griffbehandlung und eine
Erholung im Warenvolumen. Nach der Schlußbehandlung mit Dampf sollte in einem jeden Falle eine
Vorrichtung zum Abkühlen der Warenoberfläche der Einrichtung mit drei Behandlungszylindern nachgeschaltct
werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt in rein schemalischer Darstellung:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig.2 einen Schnitt durch eine /weite Ausfiihrungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig.3 eine der Fig.2 entsprechende Darstellung, in
der auch die Regclgeiriebe dargestellt sind,
Fig.4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform dererfindungsgemäßcn Vorrichtung,
F i g. 5 einen Schnitt durch eine vierte Ausführungsform
der Vorrichtung gemäiJ der Erfindung.
Mil 1 (Fig. 1) ist ein endloser Mitläufer bezeichnet,
welcher aus einem Salingcwcbe oder einem endlosen FiI/ uns synthetischem Material oder dergleichen
besteht und in erster Linie da/u dient, die zu
behandelnde Ware 2 /. B. ein Gewebe über die Zylinder 3, 4 unter einer vergleichsweise geringen Vorspannung
zu transportieren.
Die Zylinder 3, 4 besitzen auf ihrem Umfang eine Bombagenbewicklung aus dem gleichen Material wie
der Mitläufer I oder einen aufgeschrumpften, endlosen
Schlauch 5, h aus Filz oder dergleichen. Hierdurch isl
gewährleistet, daß die Ware 2 /wischen dem Mitläufer f
und dem Schlauch 5, 6 eingebettet liegt und ohne Liings/iig den ein/einen Beharidlungsphascn untcrworfen
wird.
Bei der diiigestellten Ausführungsform nach Fig. I
erfolgt die Dampfbehandlung auf dem Zylinder 3 von
innen nach aulkn oder aber von außen nach innen.
Hingegen wird auf dem Zylinder 4 das Gewebe 2 ibgesaiigi und verkühlt.
wer Mitläufer ί wird über Umlenkroüen geführt und
über einen Spann/ylindcr 11. welcher auf die UmlcnktoIIl·
11.7 cinuirkl. unter einer Vorspannung gehalten.
I limliirch und dem gesamten System eine Grundspannimg
und damn dem zu dekatierenden Gewebe 2 ein M mdest flachend ruck aufgeprägt.
I.mein jeden Z\ linder 3 b/w. 4 ist eine Zuführwalze 7
bzw. 9 und cmc Alvugswal/e S b/w. (O zugeordnet, über
welche der Mitläufer 1 dem entsprechenden Zylinder 3,
4 zugeführt bzw. von diesem abgezogen wird.
Der Mitläufer 1 wird beispielsweise über die Zuführwalze 7 angetrieben.
[■rfindungsgcmäß können die Zugspannungen in den
die Zylinder 3 bzw. 4 umschlingenden Teilen des Mitläufers 1 unabhängig voneinander verändert werden.
So erhält beispielsweise bei der Ausführungsform nach F i g. I die Abzugswalzc 8 gegenüber der
Zuführwalze 7 eine höhere Drehzahl. Die Effcklivgcschwincligkeii
der Abz.ugswalzc 8 liegt somit nur einige l'ro/entc über der Geschwindigkeit der Zuführwalze 7,
so daß die Differenzgeschwindigkeit und die Leistung als Verformungsarbeit dem umlaufenden Mitläufer 1 zur
Verfügung stehen.
Die hohe Drehzahl der Abzugswalze 8 führt zu einer
Uingung des umlaufenden Mitläufers 1 längs der Strecke /wischen der Zuführwalze und der Abzugswal-/e
8 und damit /u ein τ direkt proportionalen Erhöhung der Spannung des Mitläufers 1 in Längsrichtung.
Da aus der Längs-oder Zugspannung des Mitläufers 1 auch eine Radialspannung resultiert, erhöht sich bei
größerer Drehzahl der Abzugswalze 8 auch die Flächenpressung auf das Gewebe 2 im Bereich des
Zylinders 3.
Die ausgeregelte Drehzahl der Abzugswalze 8 wird anschließend daran der Zuführwalze 9 direkt proportional
übergeben.
Für den Zylinder 4 übernimmt somit die Zuführwalze 9 die gleiche Funktion wie die Zuführwalze 7 für den
Zylinder 3.
Die dem Zylinder 4 nachgeschiillctc Abzugswalze 10
sorgt für einen bestimmten, gegenüber dem Zylinder 3 unabhängig wählbaren Flächendruck.
Da die Spannung des Mitläufers 1 über den Spannzylinder 11 und die Umlenkrollc 11,7 in weiten
Grenzen einstellbar ist, kann ein wesentlich stärkerer Flächendruck auf den Zylinder 4 im Vergleich zu dem
Flächendruck auf den Zylinder 3 ausgeübt werden. Dies ist nur dann möglich, wenn beispielsweise auf dem
Zylinder 3 nur der Flächendruck der über den Spannzylinder If erzeugten Spannung des Mitläufers 1
einwirkt und die Abzugswalze 8 gegenüber der Zuführwalze 7 eine höhere Drehzahl erhalt.
Der Dämpfprozeß crfolgi dann — namentlich bei
geringer Spannkraft des Mitläufers 1 — mit minimalem Flächendruck.
Die Zuführwalze 9 übernimmt mit gleicher Geschwindigkeit
den Mitläufer 1 und das Gewebe 2 vom Zylinder 3 und fördert sie auf dem Zylinder 4.
Bei maximaler Drehzahl der Abzugswal/e 10 gegenüber der Zuführwalze 9 kann nun am Umfang des
Zylinders 4 ein Maximalwert des Flächcndruckcs erreicht werden.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 gelangen drei Zylinder 3, 4, 12 /um Einsatz, wobei wiederum jedem
Zylinder 3.4,12 eine Z"fiihrwal/e 7,9. Π vorgeschaltet
und eine Abzugswal/t ,3,14 nai-hgi-sehaltet sind.
Mit diesen drei Zylindern 3, 4, 12 können folgende Kombinationen verwirklicht werden:
a) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3;
b) Dampfbehandlung von außen nach innen auf dem Zylinder 4;
c) Absaugung auf dein Zylinder 12; oder aber auch:
d) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3;
e) Absaugung auf dem Zylinder 4:
f) Absaugung auf dem Zylinder 12; oder aber:
g) Dampfbehandlung von innen nach außen und von außen nach innen auf dem Zylinder 3 mit
überhitztem Dampf bei großem Flächendruck;
h) Absaugung auf dem Zylinder 4 bei großen Flächendruck;
i) Dampfbehandlung mit Sattdampf bei geringem Flächendruck auf dem Zylinder 12.
Es hat sich jedoch als besonders günstig erwiesen, wenn die Durchdämpfung a + b zunächst auf dem
Zylinder 3 mit Saltdampf beginnend unter relativ geringem Flächendruck ausgeführt wird und anschließend
daran auf dem Zylinder 4 die Behandlung mit überhitztem Dampf bei weitaus höherem Flächendruck
zu einer Stabilisierung des Gewebes 2 führt.
Bei der nachfolgenden AbsaugbchancHung auf dem Zylinder 12 sollte der Flächendruck für diese Behandlung
durch Veränderung der Drehzahl der Abz.ugswalzc 14 beachtet werden.
Besonders zum Dekalieren von Polyesterwaren empfiehlt sich eine Dampfbehandlung auf dem Zylinder
3 mit überhitztem Dampf oder wahlweise Sattdampf und einer anschließenden Absaugung auf den beiden
Zylindern 4 und 12 unter stärkerem Flächendruck gegenüber der Dampfbehandlung.
Auch eine doppelte Wechselwirkung zwischen Dampfbehandlung und Absaugung erscheint interessant,
indem beispielsweise auf dem Zylinder 3 zunächst mit überhitztem Dampf von innen nach außen und von
außen nach innen bei relativ starkem Flächendruck gedämpft wird und eine Absaugung bei maximalem
Flächendruck auf dem Zylinder 4 und anschließende ,Dampfbehandlung mit gesättigtem Dampf auf dem
Zylinder 12 unter der F.inwirkung eines geringen Fliichcndruckcs durchgeführt werden.
Dieser Bchandlungsprozeß läßt zunächst eine größtmögliche
Stabilisierung zu. Da jedoch die hohe Temperatur des überhitzten Dampfes zu einer Erhärtung
des Warengriffes und Verminderung des Warenvolumens führt, bringt die anschließende Dampfbehandlung
mit gesättigtem Dampf bei minimulcm Flächendruck
die gewünschte Griffbildung und das erstrebte Wiircnvolumen. Der Schluübehandlung mit Dampf
sollte in jedem I alle ein intensiver Kühlpro/eß folgen.
Die f i g. 3 der Zeichnung zeigt in rein schematischcr
Darstellung das Antriebssystem der Dekatiermaschinc gem j Ii der Krfinduiig. Aus Gründen einer vereinfachten
Darstcllungswcisc wird in diesem Ausführungsbeispiel
ein clcktromechanischcr Antrieb ins Auge gefaßt. Ks
liegt aber im Rahmen der Krfindung. diesen Antrieb durch einen ölhjdraiilischen. elektronisch/elektrischen
oder dergleichen Antrieb /u ersetzen.
Zur Regelung des Fliichcndrucke-s für eine Dekaliermaschine
mit den drei Ik-handlungszylindcrn 3, 4, 12
werden insgesamt vier Getriebe vorgesehen. Das Getriebe (5 erhall über den Antriebsmotor 16 das
erfordeilicht· Drehmoment und laßt sich in weiten
Grenzen regeln, wodurch letztlich die Arbeitsgeschwindigkeit fur die gesamte Dckaiiermusdiine bestimmt
wird. Der Antrieb wird zunächst mit entsprechender Untersetzung auf die Zuführwalze 7 übertragen und
dadurch der umlaufende Mitläufer ί in Bewegung
gesetzt.
Die ausgeregelle Drehzahl des Getriebes 15 wird
über die Welle 17 auf ein nachgcschallctes Regelgetriebe
18 übertragen. Damit besieht die Möglichkeit, daß bei entsprechender Ausregelung des Rcgelgctricbcs 18
eine vorcilcnde Drehzahl auf die Ab/ugswalze 8 übertragen wird. Somit stellt sich im Mitläufer ί
zunächst im Bereich des Zylinders 3 zwischen den Walzen 7 und 8 eine Spannungserhöhung ein, die einen
Anstieg des Fliichcndruckcs nach sich zieht.
Die ausgeregelle Drehzahl der Abzugswalzc 8 wird nunmehr direkt und zwangsweise auf die Zuführwalze 9
übertragen. Außerdem wird die ausgeregelte Drehzahl des Regelgetriebes 18 über die Welle 19 auf ein weiteres
nachgcschaltetes Rcgelgetricbe 20 übertragen.
Die Antriebsdrehzahlen für die Abzugswalzen 10, 14 können in der gleichen, vorbeschriebenen Weise über
die Regelgetriebe 20, 21 eingeregelt v/erden. Die Abtricbswelie 22 am Regelgetriebe 20 ist auch hier
Eingangsgröße für das Regelgetriebe 21.
Bei gleichen Durchmessern der Walzen 10,13 erfolgt
ίο ein zwangsweiser Antrieb im Verhältnis 1 :1.
Bei der Ausführungsform nach Fig.4 wird eine Veränderung des Flächendruckes auf den Zylindern 3,4
dadurch erreicht, daß außer der unterschiedlichen Drehzahlregelung für die Abzugswalzen 8, 10 ein
jeweils unterschiedlicher Flächendruck über die Spannwalzen 23, 24 auf die umlaufenden Mitläufer 1, la
ausgeübt wird. Das gesamte System wird somit nicht von einem einzigen Mitläufer 1, sondern von zwei,
unterschiedlich stark gespannten Mitläufern 1, la bewegt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird die Veränderung des Flächendruckes für die Zylinder 3, 4
dadurch erreicht, daß ein zusätzlicher Flächendruck mit Hilfe eines umlaufenden Druckbandcs 25, 26 auf den
Mitläufer 1 ausgeübt wird. Diese Druckbänder 25, 26 sind über Umlcnkwalzen geführt, von welchen zumindest
eine, z. B. die Umlenkwalze 27 bzw. 28. verstellbar und arretierbar ist. Hierdurch kann die Anpreßkraft des
entsprechenden Druckbandcs 25,26 verändert werden.
F.s liegt natürlich auch im Rahmen der Erfindung, in diesem Falle auf eine besondere Drehzahlregelung der
Abzugswalzen 8,10 zu verzichten.
Die Druckbänder 25, 26 werden über die als Spannwalzcn wirkenden Umlcnkwalzen 27, 28 und
gegebenenfalls 29, 30 mit unterschiedlicher Kraft vorgespannt. Dazu sind die Umlenk walzen 27 bis 30
verstellbar und arrelierbar.
Die als .Spannwalzen wirkenden Umlenkwalzen 27 bis 30 laufen dabei lose um. so daß ein sychroner Umlauf
der Druckbänder 25, 26 über den angetriebenen Mitläufer 1 gewährleistet ist.
Als Druckbänder 25, 26 können endlose Bänder aus einem Textilgewebe verwendet werden. Zur Übertragung
hoher Zugkräfte verwendet man jedoch Bänder aus Metall mit f'erforicrungcn. Diese Metallbändcr
müssen korrosionsfest und in ihrer Struktur so ausgebildet sein, daß die für die Behandlung erforderlichen
Medien, z. B. Dampf. Luft und dergleichen, ungehindert hindurchtreten können. Der gesamte
flächendruck resultiert dann aus der Summe der einzelnen f'Iächenpressungen, nämlich der Mitläuferspannkraft,
der Drehzahlvoreilung an den beiden Abzugswalz.cn 8, 10 und der Spannkraft der Druckbänder
25,26.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
709 623/168
Claims (5)
1. Verfahren zum koniinuierlichen Dekaiiereii von
Geweben, Gewirken und dergleichen mil zumindest einem Dümpfzylinder und einem Absaugzylinder,
über welche ein gemeinsamer oder je ein endloser vorgespannter Mitläufer geführt wird, c\cr auf die die
Zylinder umgebenden Teile des Gewebes Druckkräfte ausübt, dadurch gekennzeichnet,
daß von dem Mitläufer (1) oder den Mitläufern (I, la) von Zylinder zu Zylinder unterschiedliche
Druckkräfte auf die die Zylinder (3, 4, 12) umgebenden Teile des Gewsbes (2) dadurch
ausgeübt werden, daß die Zugspannungen in den die Zylinder (3,4,12) umgebenden Teilen des Mitläufers
■(■1) bzw. der Mitläufer (1, in) unabhängig voneinander
verändert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I1 wobei einem jeden Zylinder eine
,Zuführwalze und eine Abzugswalze zugeordnet sind, "über welche der Mitläufer dem Zylinder zugeführt
bzw. von diesem abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugswalzen (8, 10, 14) der
einzelnen Zylinder (3,4,12) mit einem Regelgetriebe (18,20,21) verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß einem jeden Zylinder (3,4,12) ein über Umlenkwalzen geschlungenes Druckband (25, 26)
zugeordnet ist, welches sich gegen die Außenseite des den entsprechenden Zylinder (3, 4, 12)
umschlingenden Teiles des Mitläufers (1) anpreßt und daß zur Veränderung der Anpreßkraft des
Druckbandes (25, 26) zumindest eine Umlenkwalze (27,28) verstellbar und arretierbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbänder (25, 26) aus einem Textilgewebe oder aus Metall bestehen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, bei welcher jedem Zylinder ein
endloser Mitläufer zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die
Zugspannung der Mitläufer (1, la) unabhängig voneinander veränderbar ist.
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---|---|---|---|
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FR7309398A FR2176766B1 (de) | 1972-03-20 | 1973-03-15 | |
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IT85533/73A IT982324B (it) | 1972-03-20 | 1973-03-20 | Procedimento e dispositivo per il decatissaggio continuo di tessuti |
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